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Ahoi Leipzig, September 2020

Das Stadtmagazin für Leipzig und Region im September 2020

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Kunst<br />

Kunst<br />

Kolumne<br />

Illustrations-Duo<br />

Raiffie: Gemeinsam<br />

gestalten die<br />

Zwillinge Raide und<br />

Leffie fantasie- und<br />

farbenreiche Bilder<br />

RAIFFIE ART<br />

Rechts und links<br />

Die <strong>Leipzig</strong>er „Illustration-Art“-Twins<br />

Raiffie, bestehend aus Raide und<br />

Leffie, sind mittlerweile bekannte<br />

Gesichter im Kunstzirkus. Die Rechtshänderin<br />

Raide (wobei dies von<br />

„cheveux raides“ für „glatte Haare“<br />

kommt und die tatsächlich auch glatte<br />

Haare hat) und die Linkshänderin<br />

Leffie gestalten derzeit fleißig Hörbuch-CD-Cover,<br />

die nächstes Jahr auf<br />

den Markt kommen.<br />

Daneben veröffentlichen sie in<br />

ihren getrennten und gemeinsamen<br />

Blogs. „Wir treten als Raiffie auf, wenn<br />

wir bei Kunstveranstaltungen mitmachen,<br />

bei den <strong>Leipzig</strong> Art Days oder<br />

der <strong>Leipzig</strong>er Buchmesse.“ Und Raide<br />

sitzt dabei immer rechts und Leffie<br />

links. [vot]<br />

Mehr von den Raiffies:<br />

www.instagram.com/raiffiesart<br />

Kolorierte Lithografie<br />

um 1865:<br />

Dampfbetriebene<br />

Schnellpresse mit<br />

Bogenmagazin, die<br />

Kraftübertragung<br />

erfolgt über Transmission<br />

DEUTSCHES BUCH- UND<br />

SCHRIFTMUSEUM<br />

Die Wiege der<br />

Tageszeitung<br />

Als der <strong>Leipzig</strong>er Drucker Timotheus<br />

Ritzsch 1650 unter dem Titel „Einkommende<br />

Zeitungen“ die erste gedruckte<br />

Tageszeitung der Welt publizierte,<br />

war der Grundstein für eine<br />

Erfolgsgeschichte gelegt. Die Zeitung<br />

erlebte als Massenmedium während<br />

der Industrialisierung durch die<br />

Schnellpresse einen enormen Aufschwung.<br />

Alleine in <strong>Leipzig</strong> wurden<br />

in den vergangenen 370 Jahren mehr<br />

als 100 Zeitungstitel verlegt.<br />

Im Rahmen des Jahres der Industriekultur<br />

dokumentiert eine kleine<br />

Ausstellung im Deutschen Buch- und<br />

Schriftmuseum die Geschichte des<br />

Zeitungsdrucks in <strong>Leipzig</strong>. [evg]<br />

370 Jahre Zeitungsdruck in <strong>Leipzig</strong>,<br />

20.9. – 30.5.2021, Deutsches Buchund<br />

Schriftmuseum der Deutschen<br />

Nationalbibliothek, Deutscher Platz 1,<br />

www.dnb.de<br />

Fotos: Volly Tanner, Deutsche Nationalbibliothek, Iris Escherich<br />

Eine Seite Vernunft<br />

<strong>Leipzig</strong> genießt die sommerlichen Lockerungen und ist hungrig auf Kultur –<br />

das ist deutlich zu spüren. Die Öffnung der Kinos kommt da gerade recht.<br />

Warum ein Kinobesuch gerade jetzt vernünftig ist, erklärt uns Cineplex-<br />

Marketingexperte und Film-Enthusiast Heiko Fischer.<br />

AB INS KINO!<br />

Gut 125 Jahre Kino haben uns vorbereitet!<br />

Regisseure haben uns immer wieder von Dystopien<br />

und Apokalypsen, von Katastrophen und<br />

Krisen (privaten wie gesellschaftlichen) erzählt.<br />

Und von Epidemien, zweifellos eines der populären<br />

Filmsujets. Haben wir nicht schon alles<br />

gehabt, alles schon gesehen?<br />

Filme setz(t)en sich mit den existenziellen<br />

Fragen unseres Menschseins auseinander,<br />

auch und gerade in Zeiten, in denen wir mehr Fragen als<br />

Antworten haben, helfen uns durch schwere Momente.<br />

Dies tun sie als Teil gesellschaftlicher Reflexion und<br />

Diskussion, aber auch durch wohltuende Zerstreuung<br />

und Ablenkung.<br />

Gerade in Krisenzeiten ist Kino, der Ort für gemeinsame<br />

Filmerlebnisse, die uns in Berührung miteinander bringen,<br />

über Grenzen und Schwierigkeiten hinweg. Im Kinosaal<br />

kommen wir zusammen und schauen gemeinsam<br />

auf eine Leinwand, ein einzigartiges<br />

Fenster in die Welt. Die Bewegtbilder erzählen uns<br />

Märchen und Geschichten, berichten von Mythen und<br />

realen Ereignissen, in die wir eintauchen und in denen wir<br />

selber auftauchen.<br />

So kann das nur Kino! Hier erfahren wir uns als soziale,<br />

(mit)fühlende Gemeinschaftswesen, statt allein vor Bildschirmen<br />

zu sitzen.<br />

Und es gibt noch mehr „vernünftige“ Gründe, ins Kino<br />

zu gehen! So haben Forscher des University College London<br />

in Studien bewiesen: Wer regelmäßig ins Kino<br />

geht, wird älter und seltener depressiv. Kino<br />

(wie Kunst und Kultur überhaupt) sorgt für eine höhere<br />

Lebenserwartung! Insbesondere kommt der soziale Aspekt<br />

(s. o.) zum Tragen: weniger Einsamkeit, weniger Depression,<br />

größere Beweglichkeit, geistig wie körperlich,<br />

mehr Empathie.<br />

Und: Ein Kinobesuch bietet die Tagesdosis von zwei<br />

Stunden konzentriertem, stressfreiem Sein, die Self-<br />

Care-Experten empfehlen. Einfach mal abschalten<br />

von Sorgen und Pflichten, Fallzahlen und<br />

Fak toren.<br />

Also: Geht ins Kino, gerade jetzt, gemeinsam oder auch<br />

alleine. Lasst euch verzaubern und entführen, lasst euch<br />

zum Lachen und zum Staunen bringen oder auch zu Tränen<br />

rühren. Gleich morgen!<br />

Übrigens, ganz aktuell: Eine Studie des Hermann-Rietschel-<br />

Instituts der TU Berlin hat herausgefunden, dass Büroluft<br />

sehr viel mehr Aerosol-belastet ist als die im Kino.<br />

„Mehr Kino, weniger Büro!“, sagt die Vernunft.<br />

Der <strong>Leipzig</strong>er Heiko Fischer liebt das Kino,<br />

arbeitet im Marketing des Cineplex <strong>Leipzig</strong><br />

und ist sonst als Klinikclown „Herr Liebling“<br />

in und um <strong>Leipzig</strong> unterwegs<br />

36 SEPTEMBER <strong>2020</strong> 37<br />

<strong>Ahoi</strong><br />

LEIPZIG

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