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BOLD CAR No.10

DIE KOREANISCHE PROPHEZEIUNG: HYUNDAI PROPHECY | ASTON MARTIN | PORSCHE HERITAGE DESIGN EDITION | ROLLS-ROYCE | SMALL BUT NICE: FIAT 500 HYBRID | DER WEG ZUM PROFIRENNFAHRER | GRENZENLOSE FREIHEIT: VW CALIFORNIA | MERCEDES-BENZ X-KLASSE

DIE KOREANISCHE PROPHEZEIUNG: HYUNDAI PROPHECY | ASTON MARTIN | PORSCHE HERITAGE DESIGN EDITION | ROLLS-ROYCE | SMALL BUT NICE: FIAT 500 HYBRID | DER WEG ZUM PROFIRENNFAHRER | GRENZENLOSE FREIHEIT: VW CALIFORNIA | MERCEDES-BENZ X-KLASSE

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D 12.00 EUR // AT 14.00 EUR // CH 18.00 CHF No. 10<br />

<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE // SPECIAL EDITION<br />

E-PAPER<br />

<strong>CAR</strong> SPECIAL<br />

PROPHECY<br />

DIE KOREANISCHE<br />

PROPHEZEIUNG<br />

ASTON MARTIN // PORSCHE HERITAGE DESIGN EDITION // ROLLS-ROYCE<br />

SMALL BUT NICE: FIAT 500 // DER WEG ZUM PROFIRENNFAHRER<br />

GRENZENLOSE FREIHEIT MIT DEM VW CALIFORNIA // MERCEDES-BENZ X-KLASSE


BELL HIGH TABLE<br />

Sebastian Herkner 2020<br />

ROATTINO FLOOR LAMP<br />

Eileen Gray 1931


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Je außergewöhnlicher die Perspektive,<br />

umso inspirierender, sie einzunehmen.<br />

Der neue 911 Targa 4S. Timeless Machine.<br />

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km) innerorts 15,0–13,3 · außerorts 8,0–7,6 · kombiniert 10,3–9,9; CO₂-Emissionen kombiniert 235–227 g/km


PODCAST<br />

DIE LEUTE<br />

HINTER DEN LEGENDEN<br />

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INHALT<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 9<br />

CONTENTS<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

UND THEMEN<br />

Die koreanische Prophezeiung<br />

Hyundai ............................................................................................................................................. 10<br />

Hommage an die Tradition<br />

Porsche 911 Targa 4S Heritage Design Edition ................................................................ 18<br />

Alles dreht sich um Dich<br />

Samsung Lifestyle TV: The Sero .............................................................................................. 28<br />

Der Weg zum Profirennfahrer<br />

Porsche .............................................................................................................................................. 32<br />

Von Zylindern und Steaks<br />

Lay’s Loft ........................................................................................................................................... 40<br />

Ausflug ins nahe Umland<br />

Fiat 500 Hybrid ............................................................................................................................... 46<br />

Was kann ein Plug-in-Hybrid:<br />

Von den Bergen bis ans Meer ................................................................................................. 54<br />

Grenzenlose Freiheit<br />

VW California 6.1 Ocean ............................................................................................................ 58<br />

Querfeldein und ab durch die Mitte<br />

Mercedes-Benz X-Klasse X 350 D 4MATIC .......................................................................... 64<br />

Neues altes Feeling:<br />

Neu aufgelegte Oldtimer – Aston Martin .......................................................................... 68<br />

Urbanes Statement<br />

Rolls-Royce ...................................................................................................................................... 78<br />

Die letzte Seite:<br />

Impressum ....................................................................................................................................... 82


DIE KOREANISCHE<br />

PROPHEZEIUNG<br />

HYUNDAI<br />

AUTOR: J. M. BRAIN


12 // <strong>BOLD</strong> EDITION MOTION / HYUNDAI KONZEPTFAHRZEUG<br />

Hyundai Motor gibt einen Ausblick<br />

auf seine elektrifizierte Zukunft und<br />

enthüllt das elektrisch angetriebene<br />

Konzeptfahrzeug Prophecy. Die visionäre<br />

Fahrzeugstudie zeigt die aktuelle<br />

Hyundai Designphilosophie<br />

„Sensuous Sportiness“ und entwickelt<br />

die Idee des auf der IAA 2019 in Frankfurt<br />

präsentierten Hyundai Elektro-<br />

Konzepts 45 weiter.<br />

Der Prophecy zeigt eine ikonische<br />

Silhouette und Proportionen, die vor<br />

allem von den Gesetzen der Aerodynamik<br />

geprägt sind. Mit einem<br />

gestreckten Radstand und kürzeren<br />

Überhängen haben die Designer eine<br />

automobile Form geschaffen, die<br />

Ästhetische Harmonie mit Funktionalität<br />

vereint. Dies gelang auch dank<br />

einer neuen Architektur für Elektroautos,<br />

die von besonderen Oberflächen<br />

und einem kompromisslosen<br />

Raumkonzept definiert wird.<br />

„Der Prophecy wird einen Maßstab für<br />

das Elektroauto-Segment setzen und<br />

lässt das Hyundai Designspektrum zu<br />

ganz neuen Horizonten aufbrechen“,<br />

sagt SangYup Lee, Leiter des Hyundai<br />

Global Design Center. „Er steht für<br />

unser Ziel, eine emotionale Verbindung<br />

zwischen Mensch und Automobil<br />

zu schaffen.“<br />

Die „Sensuous Sportiness“ Designphilosophie<br />

ist gut an der eleganten Linie<br />

des Hyundai Prophecy zu erkennen,<br />

die an einen über die Jahrhunderte<br />

vom Wasser geschliffenen Stein erinnert.<br />

Dazu passt die klare und einfache<br />

Stromlinie, die sich, wie aus einem<br />

Guss, von der A-Säule des Fahrzeugs<br />

bis zum Heck erstreckt. Dieser Minimalismus<br />

unterstreicht das zeitlose<br />

Design. Der muskulöse Heck-Auftritt<br />

erweckt schon im Stand einen kraftvollen<br />

Eindruck.Der Hyundai Prophecy<br />

weist exzellente aerodynamische<br />

Eigenschaften auf, eine unverzichtbare<br />

Tugend für Elektrofahrzeuge.<br />

Felgen mit Propellerform saugen die<br />

Luft an und lassen sie an der Karosserie<br />

entlang wie Wasser über einen<br />

Stein strömen. Komplettiert wird<br />

dieser Effekt vom integrierten Heckspoiler.<br />

Er erzeugt Abtrieb, der dem<br />

Auto mehr Stabilität bei höheren<br />

Geschwindigkeiten verleiht.<br />

Das durchsichtige Acryl, aus dem<br />

Spoiler, Kamera-Überwachungssystem<br />

und die Scheinwerferzone bestehen,<br />

gewährt Einblicke in die Technik der<br />

dort verbauten Komponenten und<br />

betont gleichzeitig deren funktionale<br />

Schönheit. Die Pixel Lamps – aus<br />

einzelnen LED-Punkten bestehende<br />

Leuchteinheiten – waren erstmals im<br />

Hyundai 45 zu sehen. Beim Prophecy<br />

haben sie nun einen weiteren<br />

Entwicklungsschritt durchlaufen:<br />

Diese progressive Licht-Technologie<br />

ist nicht mehr nur in Scheinwerfer<br />

und Rückleuchten integriert, sondern<br />

auch in die Heckschürze und den<br />

Heckspoiler. Pixel Lamps bleiben nicht<br />

auf Fahrzeugstudien beschränkt,


MOTION / HYUNDAI KONZEPTFAHRZEUG<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 17<br />

sondern werden in künftigen Hyundai<br />

Serienmodellen als ein charakteristisches<br />

Designmerkmal Einzug halten.<br />

Auch der Unterboden zeigt die<br />

umweltfreundliche Ausrichtung des<br />

Prophecy. Ein breiter Lufteinlass<br />

unter der Frontschürze führt Frischluft<br />

zu, um die Batterien effektiv zu<br />

kühlen. Das Interieur unterstreicht die<br />

Vorteile, die die Fahrgastzelle eines<br />

Elektrofahrzeugs bietet. Anstelle einer<br />

konventionellen Innenausstattung<br />

heißt eine komfortabler Lifestyle-Oase<br />

mit edler Verarbeitung die Fahrgäste<br />

willkommen.<br />

Für den Fortschritt, den der Prophecy<br />

darstellt, spricht auch die integrierte<br />

autonome Fahrtechnologie. Statt<br />

eines Lenkrades sorgen Joysticks für<br />

ein neues und intuitives Fahrerlebnis.<br />

Mit je einem Hebel in der Mittelkonsole<br />

und in der Türverkleidung, die<br />

einzeln oder gemeinsam genutzt<br />

werden können, steuert der Fahrer<br />

das Fahrzeug besonders bequem.<br />

Außerdem lässt sich mit den Joystick-<br />

Tasten ein breites Angebot an Funktionen<br />

abrufen. Durch die Joysticks<br />

wurde eine umfangreiche Aufwertung<br />

des Interieur-Designs möglich, das<br />

dem Fahrer und den Beifahrern mehr<br />

Sichtfreiheit bietet. Im Relax-Modus<br />

blicken die Fahrzeuginsassen auf<br />

ein breites Display, das von A-Säule<br />

zu A-Säule reicht. Hinzu kommt ein<br />

innovatives Armaturenbrett. Wenn es<br />

sich eindreht, genießen die Mitfahrer<br />

einen noch großzügigeren Blick durch<br />

eine transparente Front nach vorne.<br />

Auf dem großen Display können<br />

Filme oder andere Inhalte angesehen<br />

werden.<br />

Für den Prophecy hat Hyundai ein<br />

Interieur geschaffen, das umweltfreundliches<br />

Design mit ebenso<br />

ökologischen Materialien kombiniert.<br />

Farben und Materialien helfen den<br />

Insassen, sich zu entspannen. Dazu<br />

trägt auch das dezente Ambientelicht<br />

bei, dessen sanfte Farbwechsel beruhigend<br />

wirken.<br />

Spezielle Öffnungen an den unteren<br />

Türkanten lassen Luft von außen<br />

in den Innenraum, wo sie von der<br />

Hyundai Clean Air Technology aufbereitet<br />

wird. So entsteht eine konstante<br />

und angenehme Zirkulation von<br />

Luft im Inneren des Fahrzeugs, die<br />

nochmals gereinigt beim Entweichen<br />

sauberer als die Umluft ist.<br />

Übrigens: Der Name Prophecy (zu<br />

deutsch: Prophezeiung) spiegelt den<br />

tieferen Sinn des Konzeptfahrzeugs<br />

wider. Er definiert die Richtung des<br />

künftigen Hyundai Designs und gibt<br />

einen Ausblick auf innovative Hyundai<br />

Mobilitätslösungen von morgen.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.hyundai.de


HOMMAGE<br />

AN DIE TRADITION<br />

PORSCHE 911 TARGA 4S<br />

HERITAGE DESIGN EDITION<br />

AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: V. GOICO


DESIGN / PORSCHE<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 21<br />

Ein Elfer mit Zitaten der 50er- und frühen<br />

60er-Jahre: Als erstes von insgesamt<br />

vier Sammlerstücken aus der Heritage<br />

Design Strategie präsentiert Porsche<br />

die 911 Targa 4S Heritage Design<br />

Edition. Historische Designelemente<br />

im Exterieur und Interieur wurden neu<br />

interpretiert und mit modernster Technologie<br />

in einem exklusiven Sondermodell<br />

der Porsche Exclusive Manufaktur<br />

vereint. Passend zum internen<br />

Modellreihen-Kürzel ist die Stückzahl<br />

auf 992 Exemplare limitiert. Parallel zur<br />

Einführung des Sondermodells sind im<br />

Rahmen eines Heritage Design Pakets<br />

ausgewählte Interieur-Elemente für<br />

alle aktuellen 911-Modelle verfügbar.<br />

Exklusiv für die Käufer des Sammlerstücks<br />

hat Porsche Design einen hochwertigen,<br />

ebenfalls limitierten Chronographen<br />

entworfen.<br />

„Mit den Heritage Design Modellen<br />

wecken wir bei Kunden und Fans Erinnerungen<br />

an die 50er-, 60er-, 70er- und<br />

80er-Jahre. Keine Marke kann diese<br />

Elemente so gut in die Moderne übertragen<br />

wie Porsche. Damit erfüllen wir<br />

die Wünsche unserer Kunden. Zudem<br />

etablieren wir mit den exklusiven<br />

Sondermodellen eine neue Produktlinie,<br />

die innerhalb unserer Produktstrategie<br />

für die Dimension ‚Lifestyle‘<br />

steht“, sagt Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender<br />

der Porsche AG.<br />

Mit der exklusiven Lackierung in Cherrymetallic<br />

sowie vier weiteren verfügbaren<br />

Exterieurfarben und goldfarbenen<br />

Schriftzügen entsteht ein<br />

hoch authentischer Look im Stil der<br />

50er-Jahre. Hochwertige weiße Folierungen<br />

in historischem Design prägen<br />

das Exterieur der 911 Targa 4S Heritage<br />

Design Edition. Besonders markant ist<br />

die speerförmige Motorsport-Grafik auf<br />

den vorderen Kotflügeln. Diese sogenannten<br />

„Spears“ sind ein Zitat aus<br />

der Anfangszeit des Porsche Motorsports.<br />

Ein weiteres Highlight ist die<br />

Porsche Heritage Plakette am Heckdeckelgitter,<br />

deren Design an die Plakette<br />

des Porsche 356 erinnert, die damals<br />

nach Erreichen der 100.000 Kilometer-<br />

Marke vergeben wurde. Das Qualitätssiegel<br />

aus vergangenen Zeiten wird –<br />

modern interpretiert – das Heck aller<br />

vier Porsche Heritage Design Modelle<br />

zieren. Die historischen Porsche<br />

Wappen von 1963 auf Fronthaube,<br />

Lenkrad, Radnabenabdeckungen, Fahrzeugschlüssel<br />

sowie geprägt auf Kopfstützen<br />

und Schlüsseletui spannen<br />

zusammen mit dem serienmäßigen<br />

20-/21-Carrera Exclusive Design Rad<br />

und den schwarz lackierten Bremssätteln<br />

im klassischen Look einen weiteren<br />

Bogen in die Vergangenheit.<br />

Natürlich ist auch das Interieur eine<br />

Hommage an die Tradition: Die exklusive<br />

Bi-Color-Lederausstattung kombiniert<br />

Leder in Bordeauxrot oder Schwarz mit<br />

Clubleder OLEA in Atacamabeige. Mit<br />

Kordsamt – eingesetzt auf Sitzen und<br />

Türverkleidungen – kehrt ein bereits<br />

im Porsche 356 verwendetes Material<br />

zurück und lässt den Zeitgeist


22 // <strong>BOLD</strong> EDITION DESIGN / PORSCHE<br />

und die Mode der 50er-Jahre aufleben.<br />

Der Drehzahlmesser und die Stoppuhr<br />

im klassischem Look mit grüner<br />

Beleuchtung unterstreichen die Emotionalität<br />

des Konzepts genauso wie<br />

der perforierte Dachhimmel in Mikrofaser<br />

und die umfangreiche Exclusive<br />

Manufaktur Belederung. Eine aus Metall<br />

gestaltete Plakette auf der Zierblende<br />

der Schalttafel visualisiert die individuelle<br />

Limitierungsnummer.<br />

<strong>BOLD</strong> sprach mit Ivo van Hulten, Leiter<br />

Interieur-Design, über seine Hommage<br />

an die Porsche-Tradition und die 911<br />

Targa 4S Heritage Design Edition. Van<br />

Hulten wurde 1977 in Waalwijk in den<br />

Niederlanden geboren. Sein Studium<br />

an der Design Academy Eindhoven<br />

prädestinierte ihn für Stationen bei<br />

Audi und Opel – hier bereits als Chefdesigner.<br />

2014 folgte er dem Ruf nach<br />

Zuffenhausen und zeichnet seitdem<br />

als Leiter für das Porsche-Interieur.<br />

Er orientiert sich an dem Leitmotiv<br />

der klaren Gestaltung und ablenkungsfreien<br />

Bedienbarkeit. Digitalisierung<br />

und Einfachheit gehören für ihn<br />

untrennbar zusammen. So möchte er<br />

in Zukunft eine ausgewogene Balance<br />

sicherstellen und zwischen der „alten“<br />

und „neuen“ Welt vermitteln.<br />

Herr van Hulten, erzählen Sie etwas<br />

über sich. Wann reifte in Ihnen der<br />

Entschluss, Designer zu werden?<br />

Ich hatte eine frühe Affinität fürs Kreative<br />

und wusste bald, dass ich in diese Rich-<br />

tung gehen wollte. Bereits als Kind habe<br />

ich meine Ideen für Sportschuhe oder<br />

Autos aufs Papier gebracht, musste dann<br />

später aber erst einmal herausfinden, ob<br />

man so etwas studieren kann – und ob<br />

es einen solchen Beruf überhaupt gibt.<br />

Heute geht man kurz online und weiß<br />

Bescheid, zumal der Begriff des Designers<br />

viel gängiger ist als damals. Es hat bei<br />

mir einige Zeit gedauert, bis ich wusste,<br />

was ich wollte, und anders, als vielleicht<br />

bei anderen Automobildesignern, haben<br />

mich immer schon auch andere Dinge<br />

interessiert. Ich glaube, das ist mein<br />

Erfolgsrezept – meine Designs sollen am<br />

Ende ein Gesamtkonzept vermitteln und<br />

emotional transportieren.<br />

Der 911 zählt seit Jahrzehnten zu<br />

den Designikonen. Ist es schwer, eine<br />

Ikone neu zu interpretieren?<br />

Aus meiner Sicht ist das eine große<br />

Herausforderung. Eine Ikone hat von<br />

vornherein ein anderes Standing als ein<br />

Produkt, was keine Ikone ist, denn hier<br />

haben alle Beteiligten bereits Ihr eigenes<br />

Bild vor Augen, wie eine Neuinterpretation<br />

auszusehen hat. Dabei muss man bei<br />

allem Neuen gut darauf achten, dass man<br />

dem Kern des Produkts (der es zur Ikone<br />

macht) treu bleibt. Das ist eine Kunst für<br />

sich. Beim neuen 911 haben wir im Interieur<br />

einen ganz klaren Bruch vollzogen<br />

und es dennoch geschafft, dass er mehr<br />

911er als je zuvor ist. Unsere Erfolgsformel<br />

lautete: sich nicht in Retro-Geschichten<br />

verfangen, aber mit Neuem eine Interpretation<br />

der Vergangenheit wagen.


DESIGN / PORSCHE<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 27<br />

Wie lange dauert die Entwicklung<br />

des Designs – von der ersten Idee bis<br />

zum ersten Prototypen und der nachfolgenden<br />

Produktion?<br />

Mit allen Prozessen, die wir durchlaufen<br />

müssen, sagen wir: gute vier Jahre. Wir<br />

Designer sind in den gesamten Entstehungsprozess<br />

schon sehr früh involviert.<br />

Ganz essenziell für unsere Arbeit ist die<br />

Haptik: Wir müssen neue Materialien<br />

sehen und berühren können, um später<br />

den Feinschliff des Designs vornehmen zu<br />

können. Wir arbeiten aber auch mit digitalen<br />

Mitteln, die unsere Arbeit viel effizienter<br />

und schneller machen als früher.<br />

Beispielsweise nutzen wir VR-Brillen, um<br />

für uns wichtige Daten virtuell schon sehr<br />

früh im Prozess in 3D sichten zu können.<br />

Diese 3D-Daten werden stetig weiterentwickelt<br />

und dienen dann auch als<br />

Grundlage für die Werkzeuge, mit denen<br />

am Ende das Fahrzeug in Zuffenhausen<br />

produziert wird.<br />

Auf welches Detail des neuen Porsche<br />

911 sind Sie besonders stolz?<br />

Für mich gibt es zwei Details, auf die<br />

ich wirklich stolz bin: Zum einen ist es<br />

das Kombiinstrument, das wir mit den<br />

grünen Akzenten komplett in die Welt<br />

des Heritage versetzt haben, und zum<br />

anderen sind es die kleinen goldenen<br />

Logos, die man überall findet, zum<br />

Beispiel auf der Schalttafel. Für mich<br />

sind es meist die kleinen Dinge, die das<br />

Gesamtbild am Ende abrunden und vollständig<br />

machen.<br />

Und welche Rolle spielt die eigens<br />

entwickelte Uhr?<br />

Wir haben mit der limitierten Auflage des<br />

911-Derivats ein spannendes Fahrzeugprojekt,<br />

das in besonderer Weise gestaltet<br />

ist. Das Konzept vereint ein modernes<br />

Fahrzeug mit Zitaten aus der Vergangenheit,<br />

die sich vor allem in einem ganz<br />

besonderen Color- und Trim-Konzept im<br />

Interieur zeigen. Porsche Design entwickelte<br />

dazu eine damit korrespondierende<br />

Uhr, die die gleichen Designmerkmale<br />

und Materialien aufgreift und vor allem<br />

den Lifestyle-Aspekt unterstreicht.<br />

Die mechanische Uhr ist edel und puristisch<br />

gestaltet und wie das Fahrzeug auf<br />

992 Exemplare limitiert. Bei den Details<br />

orientierten sich die Designer des Studio<br />

F. A. Porsche im österreichischen Zell am<br />

See am legendären Porsche 356 und am<br />

ikonischen Porsche 911 Targa: So wurde<br />

die Gestaltung des Ziffernblatts mit<br />

weißem Sekundenzeiger und grünen<br />

Ringen in „Phosphor Green“ an Tacho und<br />

Drehzahlmesser der Fahrzeuge angelehnt.<br />

Die Stundenindizes sind in der<br />

Porsche-typischen Schrift ausgeführt.<br />

Das Armband ist aus Porsche-Interieurleder<br />

und die Prägung „911“ ein weiterer<br />

Tribut an die Sportwagen-Ikone.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.porsche.de<br />

www.porsche-design.de


ALLES DREHT SICH<br />

UM DICH<br />

SAMSUNG LIFESTYLE TV<br />

THE SERO<br />

AUTOR: K. SPECHT


30 // <strong>BOLD</strong> EDITION BEGEHRENSWERT / COOL STUFF<br />

Samsung lässt die Welt der Formate Kopf<br />

stehen: Der neue Lifestyle TV The Sero ist<br />

der erste Fernseher, der zwischen Querformat<br />

und Hochformat rotieren kann.<br />

Es gab eine Zeit, da erntete man Stirnrunzeln,<br />

wenn man ein Video im Hochformat<br />

ins Netz stellte. Aus alten Kino- und Fernsehgewohnheiten<br />

war es eine Selbstverständlichkeit,<br />

dass Videoinhalte im<br />

Querformat produziert werden. Durch<br />

Social-Media-Plattformen wie Instagram,<br />

die auf die Nutzung mit dem Smartphone<br />

optimiert sind, und durch vermehrte Videotelefonate,<br />

die heute für viele zur bevorzugten<br />

Kommunikationsform geworden<br />

sind, hat sich diese Wahrnehmung massiv<br />

verändert – und damit die Bedeutung des<br />

Hochformats. Heute wird in 30 Tagen mehr<br />

Content im Netz hochgeladen, als das<br />

US-Fernsehen in 30 Jahren produziert. Da<br />

das Smartphone ganz intuitiv zum Filmen<br />

oder Fotografieren im Hochformat einlädt,<br />

sind die meisten dieser Inhalte vertikal<br />

gestaltet. Und dabei handelt es sich längst<br />

nicht mehr nur um Schnappschüsse oder<br />

Selfies. Tagtäglich werden unzählige kleine<br />

Kunstwerke produziert und der Welt zur<br />

Verfügung gestellt. Eins blieb dabei bis<br />

jetzt aber unverändert: So grenzenlos die<br />

Kreativität bei der Produktion mit dem<br />

Smartphone auch ist, so begrenzt ist die<br />

Größe der Bühne, auf der wir diese Inhalte<br />

genießen. Mit dem neuen Lifestyle TV The<br />

Sero bietet Samsung dafür jetzt eine innovative<br />

Lösung: Der 43 Zoll große Bildschirm<br />

ist der erste TV, der auf Knopfdruck, per<br />

Sprachbefehl oder durch ein kompatibles<br />

Smartphone von horizontaler zu vertikaler<br />

Ausrichtung wechselt. Statt mit dem<br />

eigenen Smartphone-Display allein zu<br />

sein, können wir jetzt gemeinsam unsere<br />

Lieblings-Storys auf Instagram genießen<br />

oder Videochats mit der Familie auf dem<br />

großen Bildschirm führen. Nicht nur was<br />

die Formatflexibilität angeht, ist The Sero<br />

ein optimaler Partner des Smartphones: Als<br />

intelligente Schaltzentrale für den ganzen<br />

Haushalt ist der TV nicht nur fürs Fernsehen,<br />

sondern auch für die Sprachsteuerung<br />

diverser Smart-Home-Features zuständig.<br />

Mit der nahtlosen technischen Einbindung<br />

geht auch eine überzeugende visuelle<br />

Kohärenz im Wohnstil einher. The Sero wird<br />

ganz organisch zu einem hochwertigen<br />

Bestandteil des Interieurs. Auch hier knüpft<br />

Samsung an die Welt des Smartphones an:<br />

The Sero ist ein besonders dynamisch und<br />

mobil gestalteter TV, der außergewöhnlich<br />

flexibel und spontan gehandhabt und<br />

immer wieder neu ins eigene Wohndesign<br />

integriert werden kann.<br />

Samsungs Lifestyle-TV-Familie bekommt<br />

mit The Sero ihr drittes Mitglied: The Frame<br />

begeistert bereits als innovative Kunstgalerie<br />

und The Serif als exklusives Designerstück.<br />

Im Verlauf des Jahres lädt der<br />

wetterfeste Outdoor TV The Terrace auch<br />

noch zum Fernsehen unter freiem Himmel<br />

ein – Samsung zeigt einmal mehr, was die<br />

Zukunft des TV alles zu bieten hat.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.samsung.de/the-sero


NEXT<br />

RACER<br />

GERMANY<br />

WEG ZUM<br />

PROFI<br />

AUTOR: R. LÖWISCH / FOTOGRAF: R. GARGOLOV


MOTION / REPORTAGE<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 35<br />

Wer bei Porsche Profi-Rennfahrer werden will, muss durch eine harte Schule gehen. Genauso<br />

hart ist es, überhaupt einen Platz darin zu bekommen: Mit <strong>BOLD</strong> durfte die Öffentlichkeit erstmals<br />

beim „Junior Shoot Out“ hinter die Bewerbungstüren schauen.<br />

Wenn‘s ums Geschäft geht, wird der<br />

freundliche Herr Maassen hart. „Letztlich<br />

müssen wir Rennen gewinnen und Autos<br />

verkaufen, und wir brauchen dazu sympathische<br />

Leute.“ So einfach ist es aber nicht,<br />

solche jungen Menschen zu finden, die<br />

schneller sind als andere, sympathischer,<br />

und vielleicht auch eloquenter, wortgewandter,<br />

schlagfertiger. Um die zu finden<br />

ist unter anderem Sascha Maassen da:<br />

Der ehemalige Porsche-Werksfahrer sucht<br />

jährlich mit einem Team aus Ingenieuren,<br />

Presseleuten, Medienlehrern, Doktoren und<br />

Mentaltrainern einen oder zwei „Porsche-<br />

Junioren“, die als Rohdiamanten kommen<br />

und ein Jahr lang geschliffen werden, um<br />

danach bessere Rennfahrer und Semi-<br />

Profis zu sein. Lernen sie stetig und übererfüllen<br />

sie ihr Soll, können sie die nächste<br />

Stufe als „Young Professional“ bei Porsche<br />

erklimmen. Bewähren sie sich auch hier, ist<br />

ein Vertrag als Werksfahrer möglich. Somit<br />

ist das diesjährige „Junior-Shoot-Out“ für<br />

einen von zwölf talentierten Kandidaten<br />

das Entree in die richtig große Rennkarriere,<br />

um mit Siegchancen in Le Mans und<br />

Daytona zu fahren oder Top-Serien wie<br />

WEC und DTM aufzumischen.<br />

Aber der Weg ist hart. Erstmal muss ein<br />

Junior in spe überhaupt von einem nationalen<br />

Carrera Cup vorgeschlagen werden,<br />

um vor Maassen und Kollegen Performance<br />

zeigen zu dürfen. Die Verantwortlichen der<br />

zehn nationalen Markenpokale (plus zwei<br />

Wildcards) schlagen jährlich hoffnungsvolle<br />

Nachwuchsfahrer vor, die sich im<br />

Rennwagen durch besonders gute Leistung<br />

hervorgetan haben. Sie müssen dabei<br />

nicht unbedingt Meister geworden sein.<br />

Allerdings dürfen sie nicht älter als 23 Jahre<br />

sein und müssen die jeweilige Rennserie<br />

unter den Top Fünf abgeschlossen haben.<br />

Dylan Pereira ist einer von ihnen. Der<br />

Luxemburger mit portugiesischen Wurzeln<br />

fährt bereits drei Jahre im Porsche Supercup<br />

und zwei Jahre im deutschen Carrera-Cup,<br />

wurde 2018 Rookie-Champion, hat 85<br />

Sponsoren, davon 30 auf seinem Overall<br />

und schätzt fehlende Konstanz als seine<br />

Schwäche ein. Nach seiner Stärke im sehr<br />

wichtigen „Vorstellungs“-Gespräch mit den<br />

Verantwortlichen gefragt, antwortet er:<br />

„Ich lerne neue Strecken schnell, ich finde<br />

gleich die Pace, ich liebe Mutkurven.“ Chefcoach<br />

Sascha Maassen grätscht ein: „Hat<br />

das mit Mut oder mit fehlender Intelligenz<br />

zu tun?“ kein Vorwurf – aber ein Test für<br />

Schlagfertigkeit.<br />

Der Brasilianer Vitor Baptista verzichtet<br />

sogar auf die Meisterschaft zu Hause, um als<br />

Porsche-Junior aufgenommen zu werden<br />

– die Rennfahrersichtung und das letzte<br />

Rennen seiner Saison, die er in der Punktewertung<br />

anführt, fallen auf das gleiche<br />

Wochenende. Dabei hat sein Vater das<br />

Familienhaus für seine Karriere verkauft,


36 // <strong>BOLD</strong> EDITION MOTION / REPORTAGE<br />

die Mutter den Job aufgegeben, um mit<br />

ihrem Sohn nach Europa reisen zu können,<br />

der Bruder verzichtet auf die eigene Kart-<br />

Karriere. Aber es gibt kaum eine bessere<br />

Chance, Profi zu werden, wenn man erstmal<br />

Porsche-Junior ist. Denn den Sieger des<br />

Contests erwartet die Unterstützung von<br />

Porsche für ein oder zwei Jahre in allen<br />

Belangen, die das Rennfahren angehen.<br />

Das bedeutet: 225.000 Euro für eine Saison<br />

im den Formel 1 begleitenden Porsche<br />

Supercup (das sind etwa zwei Drittel des<br />

nötigen Budgets), persönliche Betreuung<br />

durch Maassen an allen Renntagen, eine<br />

sportmedizinische und trainingswissenschaftliche<br />

Begleitung sowie Medienseminare,<br />

Mentaltrainings und die Einbeziehung<br />

in Marketing- und PR-Termine. Der<br />

Schüler ist damit allerdings nicht aus der<br />

Verantwortung: Wer wirklich etwas werden<br />

will, muss noch weitere Rennserien gleichzeitig<br />

fahren und Testtage finanzieren – was<br />

weitere 125.000 Euro oder mehr pro Saison<br />

kosten kann. Ukyo Sasahara aus Japan<br />

kommen aber nicht deshalb die Tränen<br />

beim persönlichen Gespräch mit Maassen<br />

und Co., sondern als die Sprache auf seine<br />

Familie kommt. Ein harter Mann mal ganz<br />

weich – seine motorsportbegeisterte<br />

Mutter hat ihm den Vornamen des Fomel-<br />

1-Racers Ukyo Katayama gegeben. Sein<br />

Langzeitplan: Stammfahrer in der Formel E.<br />

Bis dahin ist es ein weiter Weg. Davor steht<br />

zum Beispiel Burghard Bechtel, der die<br />

Schüler in Sachen Medien schult, denn: „Wir<br />

brauchen keine Worthülsenspender wie in<br />

der Formel 1“. Die Docs der Uni Potsdam<br />

schauen auf die Fitness. Und entlarven<br />

Wunschträume – warum gibt der Australier<br />

Jordan Love denn wohl sonst zehn<br />

Kilo weniger an, als er tatsächlich wiegt?<br />

Und die 106 Kilo des durchaus schnellen<br />

Schweden Robin Hansson sind auch nicht<br />

hilfreich – erstens werden die Autos bei<br />

den Tests auf der Rennstrecke „Autódromo<br />

Internacional do Algarve“ bei Portimao nur<br />

bis 85 Kilo aufgewogen, womit der junge<br />

Mann schon mal einen natürlichen Nachteil<br />

gegenüber seinen Kontrahenten hat,<br />

zweitens wird er beim Mittagessen beobachtet,<br />

wie er sich eine Cola zieht – alle<br />

anderen begnügen sich mit Wasser. So<br />

einen „Mangel“ an Selbstdisziplin sehen die<br />

Verantwortlichen sofort und nicht gern.<br />

Sind alle Kandidaten körperlich und geistig<br />

fit für die weiteren Prüfungen, geht’s auf<br />

die Rennstrecke. Die Aufgaben des Fahrens<br />

sind einfach: Julien Andlauer als aktueller<br />

Porsche-Junior und momentan eindeutig<br />

schnellster Porsche GT3-Cup-Fahrer fährt<br />

eine Referenzrunde, an der sich die Hoffnungsfrohen<br />

orientieren können. Es geht<br />

jeweils zu viert auf die Strecke, die sehr<br />

schnell, technisch anspruchsvoll und mit<br />

vielen blinden Kurven ausgestattet ist.<br />

Tatsächlich kennt keiner der Jungs die Piste<br />

vorher – nur im Simulator haben sich alle<br />

darauf vorbereitet. Was ihnen vielleicht<br />

partiell nutzt, denn die Jury hat hier und da<br />

die übliche Streckenführung leicht geändert.<br />

Zusätzliches Problem: An markanten<br />

Stellen beobachten Streckenposten,<br />

welcher Pilot mit allen vier Rädern die<br />

Rennstrecke verlässt – Track-Limits-Fehler<br />

werden gar nicht gern gesehen. Jedem<br />

Fahrer stehen drei Reifensätze zur


MOTION / REPORTAGE<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 39<br />

Verfügung, für die richtige Bremsbalance<br />

muss jeder selber sorgen. Die Rundenzeiten<br />

sind zunächst egal – es geht darum, durch<br />

gute Zusammenarbeit mit den zugeteilten<br />

Renn- und Dateningenieuren eine positive<br />

Lernkurve aufzustellen und am besten von<br />

Runde zu Runde schneller zu werden. Der<br />

Selbstbehalt bei Schäden beträgt 7.000<br />

Euro – zumindest lässt Porsche die Prüflinge<br />

in diesem Glauben. Tatsächlich gibt’s<br />

im unwahrscheinlichen Falle einer Kaltverformung<br />

nur Schimpfe. Aber soweit<br />

kommt es nicht – die Kandidaten sind einigermaßen<br />

diszipliniert, als sie am ersten<br />

Fahrtag 24 Runden mit Unterbrechungen<br />

fahren dürfen. Mit Elan werfen sich die<br />

Jungs mit vorbereiteten, 485 PS starken<br />

911 GT3 Cup auf die Rennstrecke, wobei<br />

sie zuerst vielleicht zwei bis drei Sekunden<br />

langsamer sind als Andlauer. Und fangen<br />

sich als Gruppe nach den ersten Runden<br />

eine harte Rüge von Maassen ein: Fast<br />

keiner hält sich an die Streckenbegrenzung.<br />

Der Italiener Diego Bertonelli schafft<br />

in zwölf Runden rekordverdächtige 33<br />

Verstöße. Andere fallen positiv auf: Pereira<br />

macht nicht einen einzigen Fehler, Sasahara<br />

verbessert seine Rundenzeiten am<br />

ersten Tag um volle vier Sekunden. Kritische<br />

Beobachter wie Manthey-Racing-Chef Olaf<br />

Manthey, der die Autos einsetzt, sehen so<br />

etwas mit Wohlwollen. Am zweiten Fahrtag<br />

sind es weniger Qualifikationsrunden, zum<br />

Schluss muss eine Renndistanz so schnell<br />

wie möglich absolviert werden. Nach drei<br />

Tagen Wettkampf werden die Jungs nach<br />

Hause entlassen, ohne das Endergebnis<br />

zu kennen. Das gibt es erst Wochen später.<br />

Letztlich ziehen die Verantwortlichen ein<br />

positives Fazit: kein einziger Kratzer an<br />

einem der Autos und ein sehr hohes Niveau<br />

der Kandidaten. Den begehrten Junior-<br />

Vertrag erhält der Türke Ayhancan Güven,<br />

der 2018 und 2019 den Porsche Carrera<br />

Cup Frankreich gewonnen hat, weil er in<br />

allen fahrerischen Konzepten führend war,<br />

bestes technisches Verständnis und konstante<br />

Leistungen zeigte, professionelles<br />

Verhalten in Sachen Interview und Medien<br />

an den Tag legte und viel Potenzial besitzt.<br />

Er lässt die kaum weniger talentierten Sasahara<br />

und Bertonelli hinter sich – ob es das<br />

künftige Junior-Reglement zulässt, dass<br />

die beiden im nächsten Jahr noch einmal<br />

teilnehmen dürfen, ist noch nicht klar. Ist<br />

Güven aber weiterhin so gut, kann er sich<br />

zu so berühmten Kollegen wie Müller,<br />

Lucas Luhr, Mike Rockenfeller, Timo Bernhard,<br />

Marc Lieb, Patrick Long, Michael Christensen<br />

und Earl Bamber gesellen – alles<br />

Le-Mans-Sieger, DTM-Champions, IMSA-<br />

Topracer. Und viele von ihnen Porsche-<br />

Werksfahrer.<br />

Dass allerdings selbst die beste Jury nicht<br />

unfehlbar ist, zeigt sich am Beispiel der<br />

Junior-Suche im Jahr 2009: Da wurde ein<br />

gewisser Renè Rast wieder nach Hause<br />

geschickt und kam nicht in den Genuss der<br />

Förderung. Der Mann wurde 2018 DTM-<br />

Sieger, außerdem ist er auch der aktuelle<br />

Champion.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.porsche.de


VON ZYLINDERN<br />

UND STEAKS<br />

LAY’S LOFT<br />

AUTOR & FOTOGRAF: R. LÖWISCH


LIFESTYLE / LAY’S LOFT<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 43<br />

Ein gutes Restaurant in stilvoller Atmosphäre zu führen ist eine Sache – eine andere,<br />

klassische und moderne Supercars zu fahren. Der norddeutsche Gastronom Fritz Lay<br />

kombiniert das Beste aus den zwei Welten in seinem „Lay’s Loft“, einer grundrenovierten<br />

Wachsfabrik im schleswig-holsteinischen Barmstedt.<br />

Was fährt ein Mann, dessen Motto für<br />

ein erfolgreiches Arbeitsleben etwa so<br />

1972 fährt er heute noch fast täglich)<br />

sowie zwei Benelli, eine davon ist das<br />

lautet: „Man braucht Bauernschläue, Intelligenz<br />

erste serienmäßige Sechszylindermotorrad<br />

und Arbeitswillen…“ Oder: „Lieber<br />

ein gutes Geschäft mit mehreren als<br />

ein schlechtes alleine…“ Na? So etwas<br />

750 Sei von 1975. Alles Bikes, die<br />

Lay seit dem Neukauf stets behalten<br />

hat. Die Sechser-Benelli hat bei der<br />

Vernünftiges wie eine Hybridlimousine?<br />

HMT Bike Show 2014 in New York sogar<br />

Oder eher ein zukunftsgerichtetes<br />

reines Elektro-Auto? Oder doch etwas<br />

so Geschlechtsloses wie ein fettes SUV-<br />

Coupé? Weit gefehlt.<br />

den Pokal für „Best Benelli Coffee Racer<br />

Worldwide“ gewonnen – über so etwas<br />

freut sich Lay noch heute: „Ich bin eben<br />

immer noch zwölf Jahre alt …“ Zumindest<br />

im Herzen. Rein biologisch zählt er<br />

Wenn Fritz Lay, Gastronom aus Barmstedt<br />

in Schleswig-Holstein, die Tore<br />

seines Restaurants „Lay’s Loft“ öffnet und<br />

das eine oder andere Gefährt startet,<br />

fallen erst die Vögel vor Schreck aus<br />

den Bäumen und dann die Unterkiefer<br />

der Umstehenden auf Schulterniveau:<br />

Je nachdem, wie die Autos geparkt und<br />

welche gerade nicht im Service sind, kann<br />

67 Lenze, hat alle seine Schätze ganzjährig<br />

angemeldet und sieht sich nicht als<br />

Sammler, sondern als Fahrer. Der alle seine<br />

Autos am liebsten selber wäscht: „Nur<br />

dann kann man die tollen Formen fühlen,“<br />

sagt er. Überhaupt, Formen: Es geht<br />

Lay nicht um automobile Geldanlagen,<br />

sondern um Schönes und Schnelles, das<br />

er gern um sich schart.<br />

er Ferrari Testarossa, Ferrari 512 BB, das<br />

nur fünfzigmal gebaute Sondermodell<br />

Lamborghini Aventator 50 Jahre Miura,<br />

Lamborghini Huracan LP610-4 Spider,<br />

Lamborghini Espada, einen unglaublichen<br />

und schwarzen Lamborghini Countach<br />

S und den Porsche 911 turbo S aus<br />

dem Seitenflügel des großen Hauses<br />

holen. Zweiradfans entdecken außerdem<br />

noch unter anderem eine Honda Monkey,<br />

eine NSU Max, seine restaurierten Vespas<br />

von damals (die blaue Primavera von<br />

Die Liebe zu Formen und Kraft bei Automobilen<br />

begann früh – die Eltern, Weinbauern<br />

am Kaiserstuhl, waren Borgward-<br />

Fans. Und so fuhr klein Fritz „mit 7 oder<br />

8 Jahren“ und Klötzen an den Schuhen<br />

die elterliche Isabella über eigene Privatstraßen.<br />

Dann konnten langsam die vier<br />

älteren Brüder ihre frühen Träume verwirklichen<br />

– mit BMW 700 und NSU TT. „Die<br />

haben wir immer zusammen gewaschen,<br />

dann durfte ich auch mitfahren,“ erinnert<br />

sich Lay. Sein erstes Auto war allerdings<br />

ein ganz profaner Käfer 1200, der nach<br />

sieben Monaten mit Kolbenfresser liegenblieb.<br />

Seine Ausbildung als Koch, Hotelkaufmann<br />

und Kellner trieb ihn dann nach<br />

England, wo er sich etwas Geld nebenbei<br />

verdiente – als Autowäscher (natürlich!)<br />

und Mechaniker von privaten Luxuswagen,<br />

aber auch als Handwerker für<br />

alles. Sein Credo: „Einfach nur machen –<br />

aufmachen, reparieren, zumachen.“ Nach<br />

diesem Motto hat er vor allem Bäder in<br />

Ordnung gebracht. Von dem verdienten<br />

Geld kaufte er sich einen Jaguar XK 120 –<br />

„damals ein verbeultes altes Ding für 300<br />

Pfund, ein echtes Verbrauchsauto“, wie<br />

er sich erinnert. Er startete bei ein paar<br />

Bergrennen, fuhr es im Alltag, bis es ihm<br />

jemand hartnäckig abkaufen wollte. Und<br />

ihm letztlich sagenhafte 17.000 Pfund<br />

dafür bot: Der Jaguar entpuppte sich<br />

als ehemaliger Rennwagen mit bemerkenswerter<br />

Historie. Also wurde Lay<br />

schwach und verkaufte. „Nach diesem<br />

Glücksgriff besorgte ich mir einen Ferrari<br />

Dino – 190 PS, Sechszylinder, und eine<br />

betörende Karosserieform.“ Aber letztlich<br />

gab er ihn doch wieder ab: „Das ist<br />

ein tolles Sammlerauto – ich aber möchte<br />

lieber Autos zum Fahren besitzen, mit viel<br />

Kraft.“ Und so begann seine Supercarleidenschaft.<br />

Autos kamen und gingen, hier nur eine<br />

kleine Auswahl aus seinen diversen<br />

Besitztümern: Bentley Mark VI, Bentley S1,<br />

Bentley S2 Cabrio, Bentley Continental,<br />

ein Vorkriegs-Bentley Le Mans, Ferrari 308<br />

GT4, diverse Jaguar E-Type. Zwischen-


44 // <strong>BOLD</strong> EDITION LIFESTYLE / LAY’S LOFT<br />

durch war er auf dem Maserati-Trip und<br />

wurde Eigner von 3500 GT Coupé Vignale,<br />

Mistral Spider und Coupé, Ghibli Spider<br />

und Coupé, Sebring, Khamsin – nicht<br />

nacheinander, sondern alle gleichzeitig.<br />

Er war auch einst Herr über Facel Vega,<br />

Corvette C2, Cobra, aber die recht gusseisernen<br />

amerikanischen Motoren haben<br />

ihm nicht so zugesagt. So wandte er sich<br />

anderen Autos zu, zum Beispiel dem<br />

Lamborghini 400 GT und dem heute noch<br />

in seinem Besitz befindlichen Countach S.<br />

Das nicht ganz billige Hobby finanzierte<br />

der gelernte Kellner, Gastronom und<br />

Hotelkaufmann auch durch sein gutgehendes<br />

Hotel „Abtei“ mit Sterneküche in<br />

Hamburgs Nobel-Alsterviertel Harvestehude,<br />

das sich unter anderem durch exquisite<br />

Bäder auszeichnete. Lay hat nämlich<br />

ein Faible für Badezimmer und handelte<br />

und sammelte berühmte Badewannen<br />

– noch heute besitzt er ein Prunkstück,<br />

in dem sich einst Napoleon aalte, sowie<br />

ein weiteres Monarchengefäß – das vom<br />

ältesten Sohn der Königin Elisabeth, also<br />

von König Edward VII. Die stehen sozusagen<br />

Zimmer an Garage in Lays aktuellem<br />

Domizil. Denn 2013 wollte er sein<br />

Leben noch einmal völlig umkrempeln:<br />

Er verkaufte das Hotel und erwarb die<br />

fast verfallene Wachs- und Cerelinwerke<br />

Schlickum & Co in Barmstedt, sanierte<br />

das alte Gemäuer von Grund auf und mit<br />

viel eigener Handarbeit und eröffnete<br />

2013 das stilvolle und sehenswerte „Lay’s<br />

Loft“ mit bis zu 150 Sitzplätzen, diversen<br />

Privatsälen und Separees sowie gespickt<br />

mit historischem Spielzeug und Automodellen<br />

–„aber nur Autos, die ich selber mal<br />

besessen habe oder besitze,“ schränkt Lay<br />

ein. Die Gäste dinieren in diversen Sälen<br />

oft unter Kandelabern bei Garnelen im<br />

Kartoffelmantel, Rinderfiletspitzen oder<br />

Rumpsteak. So langsam will sich Lay aber<br />

dann tatsächlich doch mehr und mehr aus<br />

der Gastronomie zurückziehen und sich<br />

lieber Benzingesprächen, Zwölfzylindermotoren<br />

und dem Gesamtkunstwerk Auto<br />

widmen. Was bedeutet, dass er in seinem<br />

2500-Quadratmeter-Gemäuer, in dem er<br />

auch wohnt, vielleicht einen exklusiven<br />

Autoclub etabliert – „mit nicht mehr als<br />

100 Mitgliedern.“ Platz ist genug da, Stil<br />

grundsätzlich vorhanden, diverse Küchen<br />

sowieso. Da kann man dann bestens gute<br />

Geschäfte mit vielen machen, statt ein<br />

schlechtes allein einfädeln.<br />

Vielleicht kommt er dann endlich auch<br />

dazu, seine eher bodenständigen<br />

Oldtimer zu fahren. Da wäre zum Beispiel<br />

noch eine wunderschöne Alfa 1300<br />

Giulietta. Oder der weiße italienische Giftzwerg<br />

– ein restaurierter, aber originaler<br />

Fiat 500 Abarth. Der tönt wie ein Großer,<br />

und wenn Lay ihn startet, huscht ein<br />

breites Grinsen über sein Gesicht. In so<br />

einem Moment glaubt man ihm ganz<br />

besonders, wie er zu seinem Power-Leben<br />

gekommen ist: mit Bauernschläue, Intelligenz<br />

und Arbeitswille.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.lays-loft.de


AUSFLUG INS<br />

NAHE UMLAND<br />

FIAT 500 HYBRID<br />

AUTORIN: Z. KHAWARY / FOTOGRAF: C. PAUL


48 // <strong>BOLD</strong> EDITION MOTION / ROADTRIP<br />

„Sicherheit geht vor“, gibt mir mein<br />

Redaktionsleiter mit auf den Weg und<br />

gewährt uns eine erste, Corona abgesicherte<br />

Ausfahrt mit dem neuen Fiat 500<br />

Hybrid. Wir sind zu zweit unterwegs,<br />

nachweislich gesund und sogar in einem<br />

Hausstand lebend. Die Sonne scheint am<br />

blauem Himmel und die Straßen sind<br />

während des Lockdowns erfreulich leer.<br />

Darf man das sagen: „erfreulich leer“?<br />

Wir starten am menschenleeren Flughafen<br />

Berlin Tegel. Leere Terminals und<br />

Parkplätze, keine Menschenseele weit<br />

und breit – gespenstisch pfeift der Wind<br />

durch die Gitter und säuselt sein zeitloses<br />

Lied, als wir einen ersten Blick auf den<br />

neuen Italiener werfen. Der Retro-Dauerbrenner<br />

Fiat 500 fährt als Mildhybrid ins<br />

Modelljahr 2020 und ist in den Versionen<br />

Lounge, Pop, Star, Rockstar und Launch<br />

Edition erhältlich. Entscheidender Vorteil<br />

ist der deutlich reduzierte Verbrauch<br />

und die Unabhängigkeit von externen<br />

Ladestationen. Der neue Fiat 500 Hybrid<br />

verbraucht durchschnittlich nur 4,1<br />

Litern pro 100 Kilometer und hat einen<br />

CO 2<br />

-Ausstoß von lediglich 93 Gramm<br />

pro Kilometer (entsprechend Fahrweise,<br />

versteht sich).<br />

Zum Marktstart werden die Limousine<br />

Fiat 500 Hybrid und das Cabriolet<br />

Fiat 500C Hybrid in einer besonders gut<br />

ausgestatteten „Launch Edition“ angeboten.<br />

Die Sondermodelle sind auf den<br />

ersten Blick an der exklusiven Lackierung<br />

Tau-Grün, den Chromdetails an der Karosserie<br />

und einem spezifischen Logo auf<br />

der B-Säule zu erkennen. Zum doppelten<br />

Gewinn für die Umwelt wird der Fiat<br />

500 Hybrid „Launch Edition“ durch Sitzbezüge<br />

aus dem Recycling-Material<br />

SEAQUAL. Das von der gleichnamigen<br />

spanischen Naturschutz-Organisation<br />

zertifizierte SEAQUAL YARN enthält 10<br />

Prozent Plastik, das aus dem Meer eingesammelt<br />

wurde, und 90 Prozent wiederverwerteten<br />

Kunststoff aus Quellen an<br />

Land. Darüber hinaus pflanzt Fiat in<br />

Deutschland für jeden verkauften Fiat<br />

500 Hybrid fünf Bäume.<br />

Mit dieser positiven Energie und dem<br />

guten Gefühl, im richtigen Auto zu<br />

sitzen, geht es für uns weiter über die<br />

Glienicker Brücke nach Potsdam. Eine<br />

erste Zwischenstation machen wir an<br />

der „Garage du Pont“ die historische<br />

Tankstelle an der Glienicker Brücke ist<br />

nicht nur eine hervorragende Eventlocation,<br />

sondern auch eines der besten<br />

und bekanntesten Potsdamer Restaurants.<br />

Aber auch hier ist „der Motor<br />

aus“ und alles Corona-bedingt: außer<br />

Betrieb. Durch grüne Alleen und Wälder<br />

geht es für uns zum „Schloss ohne<br />

Sorgen“: Das Schloss Sanssouci liegt im<br />

östlichen Teil des Parks Sanssouci und<br />

ist eines der bekanntesten Hohenzollernschlösser<br />

der brandenburgischen<br />

Landeshauptstadt.<br />

Nach eigenen Skizzen ließ der preußische<br />

König Friedrich II. in den Jahren<br />

1745 bis 1747 ein kleines Sommerschloss<br />

im Stil des Rokoko errichten und beauftragte<br />

mit der Planung den Architekten


MOTION / ROADTRIP<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 53<br />

Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff.<br />

Unter Friedrich Wilhelm IV. wurde Schloss<br />

Sanssouci 1841/42 um zwei Seitenflügel<br />

erweitert. Die Schlösser und Gartenarchitekturen<br />

in der weitläufigen Parkanlage<br />

Sanssouci stehen seit 1990 als Welterbe<br />

unter dem Schutz der UNESCO und sind<br />

zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert.<br />

Tipp: Betreten Sie den Park von der Stadtseite<br />

(Luisenplatz) am Kloster-Eingang<br />

und spazieren Sie den Hauptweg entlang<br />

zum Schloss und weiter zum Mühlenberg<br />

und zum Neuen Palais.<br />

Für uns geht es bereits zurück nach Berlin,<br />

und so nutzen wir die weitere Gelegenheit,<br />

um uns das Fahrverhalten des<br />

neuen Mildhybrid genauer anzusehen:<br />

Beim Anfahren aus dem Stand und beim<br />

Beschleunigen unterstützt ein Riemen-<br />

Starter-Generator (RSG) den Benziner<br />

mit einer Leistung von bis zu 3,6 kW. Den<br />

dazu erforderlichen Strom zieht der dann<br />

als Elektromotor arbeitende RSG aus<br />

einer zusätzlichen Lithium-Ionen-Batterie<br />

(12 Volt, 11 Ah), die beim Fiat 500 Hybrid<br />

unter dem Fahrersitz verbaut wurde.<br />

Geht man nun bei höherem Tempo<br />

vom Gas, ohne zu bremsen (Schubbetrieb),<br />

startet das System die Rekuperation.<br />

Dabei erzeugt der über den Riemen<br />

angetriebene RSG als Generator Strom,<br />

mit dem nacheinander die Lithium-<br />

Ionen-Batterie und die konventionelle<br />

12-Volt-Bordbatterie geladen werden.<br />

Die Rekuperation wird elektronisch von<br />

einem eigenen Steuergerät (Dual Battery<br />

Switch Modul, DBSM) kontrolliert. Wird<br />

zusätzlich das Bremspedal betätigt, wird<br />

die Leistungsaufnahme des RSG erhöht<br />

und weitere Energie rekuperiert.<br />

Fällt das Tempo unter 30 km/h, kann<br />

das System den Verbrennungsmotor<br />

abschalten und so die Emissionen<br />

bereits bei noch rollendem Fahrzeug auf<br />

null senken. Dazu muss man das Kupplungspedal<br />

betätigen und im manuellen<br />

Sechsganggetriebe den Leerlauf<br />

einlegen, wozu man vom Display in der<br />

Instrumententafel aufgefordert wird –<br />

nun „segelt“ das Fahrzeug völlig emissionsfrei<br />

und ohne jeglichen Benzinverbrauch.<br />

Bei Bedarf kann der Benzinmotor<br />

durch Treten des Kupplungspedals neu<br />

gestartet werden. Das Display informiert<br />

darüber, welcher Gang eingelegt werden<br />

sollte, um die Fahrt fortzusetzen.<br />

Wird das Fahrzeug bis zum Stand abgebremst,<br />

bleibt der Verbrenner abgeschaltet.<br />

Beim erneuten Anfahren übernimmt<br />

der Riemen-Starter-Generator die<br />

Funktion einer Start&Stopp-Automatik.<br />

Fazit: Der neue Fiat 500 Hybrid ist aus<br />

unserer Sicht der perfekte Einstieg auf<br />

dem Weg zum emissionsfreien Fahren.<br />

Völlig frei und unabhängig von externen<br />

Ladestationen tut man mit dem Fiat 500<br />

Hybrid etwas für die Umwelt, und sieht<br />

dabei auch noch verdammt gut aus!<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.fiat.de


MOTION / MERCEDES-BENZ<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 55<br />

WAS KANN EIN<br />

PLUG-IN-HYBRID<br />

VON DEN BERGEN<br />

BIS ANS MEER<br />

AUTOR: N. DEXTER / FOTOGRAF: J. OBENHOFF<br />

Am frühen Morgen sind wir im tief verschneiten Obergurgl, ca. ein Stunde südlich von<br />

Innsbruck (Österreich, lange vor Corona), gestartet. Nahezu lautlos haben wir uns vom<br />

1.907 Meter hohen Hochgurgl auf den Weg gemacht. Unsere mehrtägige Route wird<br />

uns durch Südtirol, entlang des Gardasees, bis an das Mittelmeer, nahe der berühmten<br />

italienischen Küstenstadt Pisa führen.<br />

Für diese Reise haben wir uns einen Plug-in-Hybrid ausgesucht – den neuen Mercedes-<br />

Benz GLE 350 de 4MATIC Coupé, der eigentlich eher im stadtnahen Umfeld zu Hause<br />

ist. Doch wir wollten diesmal ein paar Antworten in puncto GT Qualität, Langstreckenkomfort<br />

und technische Besonderheiten erhalten.


56 // <strong>BOLD</strong> EDITION MOTION / MERCEDES-BENZ<br />

Erst ein paar Kilometer nach Innsbruck<br />

werden wir daran erinnert, das wir uns<br />

in einem Hybrid-Fahrzeug befinden:<br />

Bis dahin sind wir die ersten rund 100<br />

Kilometer vollkommen selbstverständlich<br />

rein elektrisch gefahren, doch jetzt<br />

schaltet sich der Benzinmotor dazu<br />

und übernimmt. Das „größte Mitglied“<br />

der neuen EQ-Familie der Daimler AG<br />

bewegt sich konzeptionell vorrangig im<br />

städtischen bzw. stadtnahen Umfeld.<br />

Denn hier kann der Plug-in-Hybrid<br />

seine Stärke voll ausspielen. Sein Stromspeicher<br />

verzeichnet eine Kapazität von<br />

31,2 KWh.<br />

Die, nach eigenen Angaben, 106 Kilometer<br />

rein elektrische Reichweite sind<br />

vor allem für Kunden im urbanen Raum<br />

gedacht. Hier möchte man es ermöglichen,<br />

mit dem neuen Plug-in-Hybrid<br />

rein elektrisch zwischen dem Zuhause,<br />

der Arbeit und dem täglichen Bedarfsumfeld<br />

zu pendeln. Im GLE 350 kombiniert<br />

der Schwabe einen Zweiliter-Vierzylinder-Diesel<br />

mit 194 PS mit einer 100<br />

KW-Elektromaschine und schafft den<br />

Sprint auf 100 km/h in 6,8 Sekunden.<br />

Mittlerweile sind wir im schönen Süd-<br />

Tirol, nahe Bozen. Für uns hat das im<br />

März auf den Markt gekommene Coupé<br />

SUV aber wahrlich auch GT-Qualitäten:<br />

Lange Strecken sind äußerst ruhig und<br />

bequem zu bestreiten, und dank der<br />

innovativen Technologie der Rekuperation<br />

füllt man während des Fahrens<br />

(genauer gesagt, während der Bremsvorgänge)<br />

den Batterieladestand anteilig<br />

wieder auf. Dies macht sich in unserem<br />

Falle besonders bemerkbar, da wir<br />

einige Serpentinen und Berge queren,<br />

was die Bremsmenge erhöht und das<br />

Laden beschleunigt. Interessant zu<br />

wissen: Das Fahrzeug bremst generell<br />

rein elektrisch, das heißt, heiße Bremsbacken<br />

gehören ab jetzt der Vergangenheit<br />

an – zumindest beim GLE.<br />

Landschaftlich hat die Region Südtirol<br />

einiges zu bieten. Um uns herum sind<br />

die Berge schneebedeckt, und unten<br />

im Tal zeigt sich bereits das erste Grün.<br />

Kritisch-erstaunte Blicke folgen uns, als<br />

sich unser großes Fahrzeug scheinbar<br />

lautlos durch die kleinen Dorfstraßen<br />

bewegt. Man merkt, dass auch hier das<br />

Thema Elektromobilität eine zunehmend<br />

zentrale Rolle spielt, und so<br />

macht unser Mercedes-Benz GLE 350 de<br />

4MATIC Coupé – Plug-in-Hybrid – eine<br />

glänzende Figur.<br />

Vorbei geht es am scheinbar endlosen<br />

Gardasee und schließlich weiter in<br />

Richtung Pisa. Nicht weit entfernt<br />

vom Schiefen Turm schlagen wir unser<br />

Nachtlager auf und blicken zurück auf<br />

eine gute Zeit mit interessanten Gesprächen,<br />

leiser Fahrt und vielen neuen<br />

Impressionen auf unserem Roadtrip –<br />

von den Bergen bis ans Meer.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.mercedes-benz.de


GRENZENLOSE<br />

FREIHEIT<br />

AUF VIER RÄDERN<br />

ROADTRIP<br />

AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: D. SCHAPER


60 // <strong>BOLD</strong> EDITION MOTION / ROADTRIP<br />

Bei strahlendem Sonnenschein landen wir<br />

auf dem Flughafen Halifax (Kanada) und<br />

gehen recht zügig – nach dem Erledigen<br />

der Einreiseformalitäten zum obersten Deck<br />

des Parkhauses. Hier erwartet uns bereits<br />

die Freiheit auf vier Rädern – der neue VW<br />

California 6.1 Ocean. Doch eines ist eigenartig:<br />

Wo ist auf dem Weg hierher nur mein<br />

Fotograf abgeblieben? Um die Zeit sinnvoll<br />

zu nutzen und nicht nur mit schnödem<br />

Warten zu verbringen, schaue ich mir<br />

derweil den neuen Bulli etwas genauer an.<br />

Die neue Version basiert auf dem erst kürzlich<br />

eingeführten VW T 6.1, trägt auch<br />

dessen überarbeitete Front mit den neuen<br />

Scheinwerfern und den mächtiger gestalteten<br />

Kühlergrill. Vom niedlichen Gesicht<br />

der frühen Generationen ist nichts mehr<br />

geblieben, man ist endgültig erwachsen<br />

geworden und wirkt so modern und sportlich<br />

wie noch nie. Was gilt es noch zu<br />

erwähnen? Euro 6d-TEMP waren obligatorisch,<br />

die nun elektromechanisch arbeitende<br />

Lenkung ebenfalls nur logisch. Sie ist<br />

in den meisten PKW des Konzerns längst im<br />

Einsatz, fand im größeren VW Crafter bereits<br />

ihren Weg in die Nutzfahrzeuge von VW<br />

und schafft nun auch in der T-Baureihe die<br />

technische Voraussetzung für neue elektronische<br />

Helfer. Der California hält jetzt also<br />

selbstständig die Spur, lenkt sich selbst in<br />

Parklücken und hilft beim Rangieren mit<br />

einem Anhänger.<br />

Nach gut einer Stunde taucht mein Fotograf<br />

wieder auf und ist sichtlich erschöpft<br />

von den Fragen der Einwanderungsbehörde:<br />

Warum wir nur 3 Tage hier sind, nach<br />

so einer langen Anreise? Und warum er so<br />

viele Tatoos auf der Haut trägt? Nun, gute<br />

Geschichten produziert man eben nicht am<br />

heimischen Küchentisch. Obwohl uns ein<br />

weltbekannter Schriftsteller aus Radebeul<br />

bei Dresden eines Besseren belehrt – aber<br />

das ist eine andere Geschichte.<br />

Unsere Tour führt uns von Halifax in die<br />

Nova Scotia, eine ostkanadische Atlantikprovinz,<br />

die sich über eine Halbinsel<br />

und einige vorgelagerte Inseln erstreckt.<br />

Hier gibt es noch die weite, unberührte<br />

Natur, nach der sich jeder Mitteleuropäer<br />

sehnt. Mit verschlafenen Fischerdörfern,<br />

menschenleeren Sandstränden und (zu<br />

unserer Zeit) Hummern an jeder Ecke. Wir<br />

fahren auf die Nova Scotia Trunk 7 (Fernstraße),<br />

die entlang der Ostküste führt<br />

und als Marine Drive bekannt ist. Der neu<br />

eingeführte Seitenwindassistent des VW<br />

California 6.1 Ocean reagiert auf stärkere<br />

Windböen und greift bei Bedarf mit sanften<br />

Lenkeingriffen ein, um das Fahrzeug zu<br />

stabilisieren. Hinter dem Steuer merkt man<br />

davon erfreulich wenig, aber dennoch<br />

genug, um zu wissen das wir sicher<br />

unterwegs sind. Es ist die Zeit des Indian<br />

Summer. Die Mischwälder haben sich in<br />

einen Fleckenteppich aus grünen, gelben<br />

und braunen Farbtönen verwandelt, punktiert<br />

von roten Blättern des landestypischen<br />

Ahorns. Darüber schweben Schauerwolken,<br />

angetrieben von einer stetig steifen Brise.<br />

Bilderbuchherbst eben.<br />

Nach einer stürmischen Nacht geht es<br />

weiter auf der 7, nach Sherbrooke Village.<br />

Das Dorf liegt am St. Mary Fluss und


MOTION / ROADTRIP<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 63<br />

gelangte durch Schiffsbau, Holzfäller- und<br />

Goldgräberei zu Wohlstand. Rund 25 der<br />

historischen Originalgebäude stehen noch<br />

heute den Besuchern zur Erkundung offen<br />

und lassen erahnen, wie das Leben im Dorf<br />

Ende des 19. / zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

war. Wir entscheiden uns für eine<br />

deftige Hühnersuppe in Beanie‘s Bistro,<br />

denn wir haben noch gut 4 Stunden Fahrt<br />

vor uns, bevor wir unser Nachtlager im Cape<br />

Breton Highlands National Park erreichen.<br />

Was dem California perfekt gelingt, ist die<br />

Symbiose von Basisfahrzeug und Campingausbau.<br />

Hier ist alles wie aus einem Guss.<br />

Das zeigt sich bei den lichtdichten Verdunkelungsrollos,<br />

die sauber durch die Kerben<br />

in der Seitenverkleidung rutschen, oder an<br />

den sinnvoll platzierten LED-Spots. Auch<br />

die Möbelzeile sitzt perfekt. Die Schrankfronten<br />

bekamen passend zum neuen<br />

Boden in Holzoptik frische Dekore. Alugriffleisten<br />

verbessern den Umgang mit<br />

den Schiebetüren, Drucktaster erleichtern<br />

das Öffnen der Kühlbox sowie der Milchglasabdeckung<br />

von Kocher und Spüle. Die<br />

gelegte Rückbank, als Bett, ist bequem,<br />

auch wenn der Aufbau sich manchmal<br />

etwas schwierig gestaltet und etwas<br />

Erfahrung bedarf. Dafür ist das Auf- und<br />

Zuklappen des Faltdaches kinderleicht und<br />

die Liegefläche ausreichend groß für einen<br />

Erwachsenen. Durch die fast menschenleere<br />

Hochebene im Norden der Cape-<br />

Breton-Insel führt uns am nächsten Tag<br />

der Cabot Trail, eine Ringstraße, die zu den<br />

schönsten Panoramastraßen Nordamerikas<br />

gehört. Sie erschließt den unwegsamen<br />

Park und führt durch Sümpfe und<br />

Wälder zu Wasserfällen, Felsenküsten und<br />

Stellen mit immer wieder überwältigender<br />

Aussicht über den Ozean oder die angrenzenden<br />

Berge. Wir folgen dem Trail bis<br />

Margaree Harbour und fahren dann in<br />

Richtung Inverness. Im Coal Miners Cafe<br />

stärken wir uns ein letztes Mal, mit einer<br />

großen Portion fangfrischen Hummer, und<br />

lernen nebenbei etwas über die Geschichte<br />

des Ortes: Der wirtschaftliche Aufschwung<br />

der Gegend begann hier mit der Eröffnung<br />

der Kohlemine durch „MacKenzie and<br />

Mann“ im Jahr 1890. Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg stagnierte jedoch der Abbau,<br />

so dass bis 1958 alle Minen geschlossen<br />

wurden. Heute setzt man hier auf Fischfang<br />

und Tourismus.<br />

Der größte Teil unserer Reise liegt hinter uns<br />

– Halifax und Rückflug liegen voraus, und<br />

wir blicken etwas wehmütig zurück und<br />

würden gern noch länger bleiben.<br />

Fazit: VW hat den California an den richtigen<br />

Stellen überarbeitet. Dank elektromechanischer<br />

Lenkung und der Assistenzsysteme<br />

fährt der Bulli jetzt wie ein moderner PKW<br />

und zahlreiche Optimierungen am Innenausbau<br />

erleichtern den Camperalltag. Zu<br />

mäkeln gibt es nur etwas bei der Rückbank,<br />

mit ihrer hakeligen Umbaufunktion<br />

zum Bett, und bei den nach wie vor hohen<br />

Anschaffungskosten.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de


QUERFELDEIN<br />

UND AB<br />

DURCH DIE MITTE<br />

OFFROAD<br />

AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: D. SCHAPER


66 // <strong>BOLD</strong> EDITION MOTION / MERCEDES-BENZ<br />

Albanien ist das flächenmäßig kleinste<br />

südosteuropäisches Land auf dem Balkan.<br />

Seine Küste verläuft entlang der Adria und<br />

des Ionischen Meeres. Das Landesinnere,<br />

gut zwei Drittel der Landesoberfläche,<br />

wird von den Albanischen Alpen durchzogen<br />

– beste Voraussetzungen für unser<br />

Offroad-Abenteuer mit der Mercedes-<br />

Benz X-Klasse X 350 D 4MATIC. Kurz bevor<br />

es für uns losging, wurde das Land von<br />

heftigen Erdbeben durchgeschüttelt und<br />

einige Routen unserer Planung – quer<br />

durch die albanischen Berge – sind nun<br />

leider nicht mehr befahrbar, doch davon<br />

lassen wir uns nicht entmutigen. Nun sind<br />

wir schon einmal hier: Also, los gehts!<br />

Unser X 350 d 4MATIC mit 3,0-Liter-<br />

V6-Diesel-Motorisierung unter der Haube<br />

bringt stattliche 258 PS und ein maximales<br />

Drehmoment von 550 Newtonmetern<br />

auf die Straße. Die Kraft des Sechszylindermotors<br />

wird mittels 7G-TRONIC<br />

PLUS Automatikgetriebe und permanentem<br />

Allradantrieb im Verhältnis 40 zu<br />

60 auf den Untergrund übertragen. Die<br />

X-Klasse ist damit kraftvoll auf asphaltiertem<br />

Untergrund und abseits befestigter<br />

Straßen sehr souverän unterwegs.<br />

Der permanente Allradantrieb 4MATIC<br />

mit Low-Range-Untersetzung und optionaler<br />

Differenzialsperre an der Hinterachse<br />

gewährleistet zudem Traktion auch<br />

auf unwegsamen Strecken. Dazu stehen<br />

drei Allradmodi bereit: 4MAT für den<br />

normalen Fahrbetrieb, 4H für verbesserte<br />

Traktion im Gelände sowie 4L für schweres<br />

Gelände. Umgeschaltet wird hierbei per<br />

Drehregler in der Mittelkonsole.<br />

Während unserer Offroad-Tour erklimmt<br />

die X-Klasse mühelos jede Steigung,<br />

wobei maximal 45 Grad möglich wären.<br />

Der Pickup zeigt sich hier als reines<br />

Arbeitstier, und als Fahrer merkt man<br />

schnell, dass die X-Klasse durchaus Geländewagen-Eigenschaften<br />

hat.<br />

Nach einer Nacht im Zelt geht es für<br />

uns weiter zum Berg Dajti, östlich von<br />

Tirana. Er ist der Hausberg der albanischen<br />

Hauptstadt und unser Ziel nach<br />

zwei Tagen querfeldein. Übermäßig viel<br />

Sehenswürdigkeiten hat Tirana nicht zu<br />

bieten – im Zentrum liegt der großzügige<br />

Skanderbeg-Platz, an dem sich das<br />

Historische Nationalmuseum mit Exponaten<br />

aus der Antike bis zur postkommunistischen<br />

Zeit und die mit Fresken<br />

verzierte Et’hem-Bey-Moschee befinden.<br />

Doch eines fällt auf: Schaut man sich das<br />

Straßenbild von Albanien an, bemerkt<br />

man die durchaus hohe Anzahl von alten<br />

Mercedes-Modellen. Nicht verwunderlich,<br />

erklärt unser Guide, gilt die Marke mit<br />

Stern unter der einheimischen Bevölkerung<br />

bereits seit Jahrzehnten als Symbol<br />

für Langlebigkeit und Robustheit. Nun,<br />

das können wir nur bestätigen: Auch<br />

wenn es sich bei unserem Gefährt um<br />

ein neueres Modell handelt – wir hatten<br />

in keiner Sekunde das Gefühl, einer Situation<br />

nicht gewachsen zu sein!<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.mercedes-benz.de


MOTION / MERCEDES-BENZ<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 67


NEUES<br />

ALTES<br />

FEELING<br />

VON DER FASZINATION<br />

NEU AUFGELEGTER<br />

OLDTIMER<br />

AUTOR: R. LÖWISCH / FOTOGRAF: M. EAREY


70 // <strong>BOLD</strong> EDITION REPORTAGE / ASTON MARTIN<br />

Was man auch immer von neu aufgelegten Oldtimern halten mag, ihrer Faszination kann man sich<br />

nicht entziehen: <strong>BOLD</strong>-Autor Roland Löwisch durfte als einer von weltweit sechs Journalisten<br />

den Aston Martin DB4GT Zagato Continuation auf der Teststrecke in Silverstone quälen.<br />

Es gibt keinen Grund für übermäßigen<br />

Respekt – es ist ja nur ein Auto. Aber es<br />

gibt tausend Gründe für gesunden Respekt.<br />

Zum Beispiel vor 4.500 Stunden Handarbeit<br />

pro Auto. Oder vor der Tatsache, dass<br />

nur 19 Stück dieses Modells entstehen.<br />

Oder dass unser Testwagen Andrea Zagato<br />

höchstselbst gehört – dem Mann, dessen<br />

Familie einst die gleichnamige italienische<br />

Karosseriefirma gründete und die weltweit<br />

mit ihren Double-Bubble-Dächern<br />

bekannt wurde.<br />

Sie können nicht folgen? Sorry – die<br />

Geschichte ist aber auch verzwickt. Ich<br />

versuche, sie zu erklären: Es beginnt damit,<br />

dass mir die britische Edelschmiede Aston<br />

Martin die außergewöhnliche Gelegenheit<br />

gibt, ein ganz besonderes Auto zu fahren,<br />

das einen durchaus sperrigen Namen<br />

trägt: Aston Martin DB4GT Zagato Continuation.<br />

Das ist nichts Geringeres als ein<br />

nagelneuer Oldtimer – ein nach originalen<br />

Plänen, aber mit teilweise modernen<br />

Materialien gebautes Auto, das 1960 vorgestellt<br />

wurde und damals in nur 19 Exemplaren<br />

entstand.<br />

„Fortführungs-Autos“ sind keine alleinige<br />

Erfindung von Aston Martin: Jaguar baute<br />

bereits ein paar Lightweight-E-Types nach,<br />

ebenso D-Type und XKSS; Bentley plant<br />

ein Dutzend neue Vorkriegs-Blower, und<br />

auch Aston Martin hat bereits ein paar<br />

DB4GT – damals wie heute die Vorstufe<br />

zur Zagato-Version – auf schmale Dunlop-<br />

Räder gestellt. Neu dagegen ist, dass<br />

eine gute Handvoll Motorredakteure die<br />

Chance bekommt, so ein Auto mal zu<br />

fahren. Denn solche Juwelen sind normalerweise<br />

schon vor der Erstellung alle<br />

verkauft, und die Kunden wollen zurecht<br />

keinen Gebrauchtwagen abnehmen. Zumal<br />

sie einen Haufen Geld pro Exemplar<br />

bezahlen: Der DB4GT kostete zum Beispiel<br />

1,5 Millionen Pfund. Im Falle des Aston-<br />

Zagato, den es aufgrund des Jubiläums „100<br />

Jahre Zagato“ als „Century Collection“ nur<br />

im Paket mit einem modernen, 725 PS<br />

starken Aston Martin DBS GT Zagato gibt,<br />

werden umgerechnet inklusive Steuern<br />

8,3 Millionen Euro fällig. Aber unser Testwagen<br />

ist das nicht zu den 19 Exemplaren<br />

gehörende Entwicklungsauto, das schließlich<br />

das persönliche Exemplar von Andrea<br />

Zagato wird – natürlich lackiert im Zagato-<br />

Farbton „Rosso Majo“.<br />

Die Idee zu den neuen alten DB4GT hatte<br />

Paul Spires, Chef von Aston Martin Works<br />

in Newport Pagnell. In diesem englischen<br />

Nest, wo Aston Martin mit David Brown<br />

wenn schon nicht groß, so doch berühmt<br />

wurde, entstanden Autos zuletzt im Jahr<br />

2007. Seitdem war der alte Standort nur für<br />

Services und Restaurierungen zuständig.<br />

Jetzt werden hier wieder die schönsten<br />

Autos, die Aston Martin jemals gebaut


REPORTAGE / ASTON MARTIN<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 71


REPORTAGE / ASTON MARTIN<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 73<br />

hat, geboren. Wenn auch als Klon. Jedes<br />

Exemplar ist handgefertigt, die Karosserie<br />

wird aus Alu gedengelt. Der Motor<br />

ist ebenfalls gleichzeitig alt und nagelneu:<br />

Um für exakte Nachbauten keine Originalmaschine<br />

zerstören zu müssen, hat Aston<br />

Martin einen alten Motor in einen CT-Scan<br />

gesteckt und Millimeter für Millimeter<br />

fotografiert, um ihn dann von der Firma<br />

nachbauen zu lassen, die auch die Formel-<br />

1-Motoren für Mercedes-Benz fertigt. Die<br />

Doppelvergaser sind natürlich neu, nach<br />

Originalplänen wieder von Weber gefertigt.<br />

Das Fahrwerk und die Bremsen – alles<br />

nachgebaut, alles identisch, nur die Bremsbeläge<br />

sind heute haltbarer als damals.<br />

Mehr als 60 Mitarbeiter erstellen die<br />

19 Exemplare.<br />

Im Gegensatz zum Original sind die Klone<br />

jedoch nur als reine Track-Day-Autos<br />

konzipiert. Das bedeutet unter anderem:<br />

keine Straßenzulassung, eine geradeverzahnte<br />

Viergang-„Dog-Box“ als reines<br />

Renngetriebe, Carbonsitzschalen, Vierpunktgurte,<br />

Überrollkäfig, Feuerlöschanlage,<br />

Not-Aus. Der Motor ist mit etwa<br />

395 PS um rund 80 PS stärker, als er früher<br />

zumindest nach offiziellen Angaben war.<br />

Wer von den 19 Continuation-Käufern<br />

seinen Schatz trotzdem auf der Straße<br />

fahren will, muss den Wagen für rund<br />

100.000 Pfund umrüsten lassen. Aber<br />

nicht bei Aston Martin – die Edelmarke<br />

lehnt solche Arbeiten ab. Jetzt aber hinein<br />

in das gute Stück, das bereits 4.000 Meilen<br />

auf den Dachbuckeln hat. Spires selber<br />

nimmt mich mit auf die ersten Runden,<br />

damit ich die Aston-Martin-Teststrecke<br />

auf dem Gelände in Silverstone, wo auch<br />

die Formel 1 rast, kennenlerne. Sie besteht<br />

aus zwei Geraden und einer Menge enger<br />

Kurven. Der Mann geht wahrlich nicht<br />

zimperlich mit seinem roten Baby um, aber<br />

er weiß es zweifellos zu handhaben. Genau<br />

wie die Rennprofis Darren Turner und<br />

Peter Dumbreck, die das Auto abgestimmt<br />

haben. Fahrerwechsel. Spires steigt aus – ob<br />

aus Vertrauen oder wegen des Gegenteils,<br />

lässt er offen. Mit einem winzigen Schlüssel<br />

lasse ich den auf 4,7 Liter Hubraum vergrößerten<br />

Reihensechszylinder an, und am<br />

Heck donnert es sofort – so schöne runde<br />

Bässe kann kein modernes Ventil- und<br />

Klappensystem produzieren. Und dann<br />

die Schaltung: Ein wunderbarer halblanger<br />

Handhebel, gepaart mit einem geradeverzahnten<br />

Viergang-Renngetriebe, gezuckert<br />

mit ultrakurzen Schaltwegen, ergibt Lust<br />

auf lange nicht mehr dagewesene Konzentration<br />

bei der Schaltarbeit. Die Gänge<br />

wollen hineingetrieben werden, kurz,<br />

knackig, nachdrücklich, was nicht immer<br />

gleich funktioniert. Besonders das Herunterschalten<br />

vom dritten in den zweiten<br />

Gang beim Rudern durch eine enge Linkskurve<br />

erfordert mechanischen Sadismus<br />

der ganz gemeinen Art.<br />

Der Pilot hat beide Hände voll zu tun, ohne<br />

Servolenkung die 1.200-Kilo-Kiste auf<br />

Kurs zu halten. Das „alte“ Fahrwerk und<br />

die für heutige Verhältnisse dünnen Reifen<br />

sorgen für ein übersteuerndes Heck in<br />

jeder engagiert gefahrenen Kurve – nicht<br />

böswillig, aber stetig. Ohne Unterlass muss<br />

am Moto-Lita-Holzlenkrad korrigiert<br />

werden. Und dass sich bei genügend


74 // <strong>BOLD</strong> EDITION REPORTAGE / ASTON MARTIN<br />

Tempo wegen damals zeitgemäßer „Steifigkeit“<br />

der Konstruktion ein Rad vom Boden<br />

hebt, sieht man nur von außen. Auch beim<br />

Bremsen muss man stets daran denken,<br />

dass man in einer eigentlich alten Konstruktion<br />

sitzt – das Fahren ist Arbeit. Eben<br />

wie damals. Aber schöne Arbeit – es fällt<br />

schwer, danach wieder auf eine piepende,<br />

sprechende und dank moderner Technik<br />

völlig langweilige Limousine umzusteigen.<br />

Aber zum Glück kündigt Spires schon die<br />

Fortsetzung der Klonserie an: Als nächstes<br />

entstehen neue alte Aston Martin DB5.<br />

Und zwar nicht irgendwelche, sondern 25<br />

Exemplare des Bond-Filmautos. Inklusive<br />

drehbarem Kennzeichenhalter, ausfahrbaren<br />

Kanonen und Kugelfang am Heck.<br />

Sogar einen Ölablassrohr wird es geben –<br />

auch wenn da nur schwarz gefärbtes Wasser<br />

herauskommt. Und auf den Schleudersitz<br />

müssen die Neukunden wahrscheinlich<br />

völlig verzichten.<br />

Letzte Frage: Schadet sich Aston Martin<br />

nicht mit solchen neuen Oldtimern? Spires<br />

verneint heftig: „Der DB4GT Zagato war<br />

vor den Continuation-Cars ein vergessenes<br />

Auto. Jetzt ist er wieder in aller Munde, die<br />

Werte der Originale steigen – es unterstützt<br />

also unsere Historie.“ Außerdem würden<br />

die Besitzer der Originale ihre Autos wieder<br />

auf die Rennstrecke holen – dafür können<br />

sie nun zum Beispiel den originalen Motor<br />

ausbauen und gefahrlos mit einem neuen<br />

alten Aggregat rasen. „Und noch ein Vorteil:<br />

Beim Bau der Continuation-Cars sind viele<br />

junge Leute von Aston Martin beteiligt –<br />

so bleibt das Wissen, wie man so ein Auto<br />

herstellt, erhalten.“ Respekt …<br />

HISTORISCHE<br />

VORBILDER<br />

Die Historie der DB4-Derivate ist nicht<br />

weniger verwirrend als deren Auferstehung.<br />

Der „normale“ DB4 wird 1958<br />

vorgestellt. Die Carozzeria Touring ist für<br />

den Entwurf und für die flüssigen Linien<br />

zuständig. Das Chassis wird in Farsley<br />

gebaut, das Fachwerkgerippe in Newport<br />

Pagnell aufgeschweißt. Darauf wird die<br />

Karosserie aus Aluminium-Paneelen<br />

gebogen. Der Pole Tadek Marek ist für<br />

den Motor zuständig – ein 3.670 Kubik<br />

großer Reihensechszylinder, auf dem zwei<br />

SU-Horizontalvergaser thronen, was dem<br />

Motor zu 242 PS verhilft. Roy Salvadori,<br />

Aston-Martin Werkspilot 1959, ist hinund<br />

hergerissen: Er bescheinigt dem Auto<br />

viel Kraft, viel Platz für die Familie, gute<br />

Sichtbarkeit der fünf Rundinstrumente,<br />

eine hohe Sitzposition und standfeste<br />

Bremsen. Das Auto rennt mit Viergang-<br />

Handschalter 225 km/h Spitze und den<br />

Sprint erledigt es in 9,1 Sekunden.


REPORTAGE / ASTON MARTIN<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 75


REPORTAGE / ASTON MARTIN<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 77<br />

Der DB4 GT kommt 1959 und ist vorrangig<br />

gedacht als straßenzulassungsfähige Rennversion<br />

des DB4. Aufmerksame Fans sehen<br />

ihn aber schon ein paar Monate vorher,<br />

als er noch als Prototyp und Team Car<br />

Nr. DP199/1 das GT-Rennen beim Daily<br />

Express Silverstone May Meeting, ein<br />

Rahmenprogramm der International<br />

Trophy, gewinnt. Am Steuer: Stirling Moss.<br />

Der auch gleich eine neue Rundenbestzeit<br />

fährt.<br />

Für den GT kürzt Aston Martin den<br />

DB4-Radstand um 127 Millimeter auf<br />

2.362 Millimeter, was ihn zu reinen Zweisitzer<br />

macht. Er wird 69 Kilo leichter dank<br />

Einsatz von Magnesium nach dem Superleggera-Prinzip.<br />

Die Scheinwerfer rücken<br />

tief in den Kotflügel. Das Auto besitzt<br />

rundherum Girling-Scheibenbremsen. Mit<br />

dabei sind Borrani-Räder, dazu ein Sperrdifferential.<br />

Der Motor erhält einen zweiten<br />

Zündverteiler, sechs zusätzliche Kerzen<br />

und einen Ölkühler. Von 0 bis 160 km/h<br />

und zurück vergehen nur 20 Sekunden.<br />

Der Motor ist ein Zweiventiler mit 3.7 Liter<br />

Hubraum mit drei Weber-Doppelvergasern,<br />

was offiziell 302 PS ergibt. Aber<br />

Nachmessungen zeigen, dass etwa zehn<br />

Prozent Power abgezogen werden muss.<br />

Trotzdem rennt das Auto rund 240 km/h.<br />

Der Preis: stolze 4.670 Pfund, das sind<br />

586 Pfund mehr als beim DB4. Nur 94<br />

Stück werden gebaut.<br />

seinem Schaffen die Krone aufsetzt.<br />

Dank höherer Verdichtung leistet der<br />

Motor nun offiziell 314 PS. 25 Stück des<br />

1.251 Kilo schweren Zweisitzers sind<br />

geplant, aber nur 19 werden mangels<br />

Nachfrage gebaut. Für 242 km/h Spitze<br />

müssen genau 5.469 Pfund, 19 Schillinge<br />

und 9 Pence inklusive Steuern hingeblättert<br />

werden. Das Chassis wird in Newport<br />

Pagnell gebaut, dann wird es nach Italien<br />

in die Via Giorgini 18 gebracht für die<br />

Hochzeit. Die meisten Exemplare werden<br />

dann zurück nach England verfrachtet,<br />

um mit dem Rest bestückt zu werden,<br />

zum Beispiel Plexiglasscheiben seitlich<br />

und hinten. Viel Luxus gibt es nicht – und<br />

auch keine Stoßstangen. Im Heck steht<br />

das Reserverad, dahinter befindet sich ein<br />

riesiger 135-Liter-Tank für 560 Kilometer<br />

Fahrstrecke.<br />

Jim Clark nennt das Renn-Modell aus<br />

dem Ogier-Rennstall „großes schweres<br />

Biest“. Das Design stammt vom genialen<br />

Ercole Spada, der damals erst 23 Jahre alt<br />

ist. Das „Double Bubble“-Dach, Zagatos<br />

Markenzeichen, entsteht, weil er mit niedrigeren<br />

Frontscheiben die Aerodynamik<br />

der Autos verbessern will. Das vermindert<br />

zwar die Stirnfläche, aber großgewachsene<br />

Piloten können innen kaum gerade<br />

sitzen. So schafft Zagato mit den Beulen<br />

neuen Platz.<br />

Im Oktober 1960 präsentieren die<br />

Engländer auf der London Motor Show<br />

eine noch leichtere DB4-Version – den<br />

DB4 GT Zagato, mit dem David Brown<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.astonmartin.com


URBANES<br />

STATEMENT<br />

ROLLS-ROYCE<br />

IN ÄSTHETISCHER HINSICHT<br />

ABSICHTLICH REBELLISCH<br />

AUTOR: N. DEXTER


DESIGN / ROLLS-ROYCE<br />

<strong>BOLD</strong> EDITION // 81<br />

Bisher bekannt durch die Modelle Wraith,<br />

Ghost und Dawn, kommt nun auch das<br />

neue Flaggschiff der britischen Edel-Marke<br />

Rolls-Royce zur Black Badge Familie hinzu,<br />

das SUV Rolls-Royce Cullinan.<br />

Der selbsternannte König der Nacht<br />

zeigt seinen individuellen Charakter von<br />

„Kopf “ bis „Fuß“. Typisch Black Badge<br />

sind die Details, wie die schwarz-hochglanz-verchromte<br />

Spirit of Ecstasy auf<br />

dem Kühlergrill. Je nach Lackierung rückt<br />

das Schwarzchrom mehr oder weniger<br />

stark in den Vordergrund, aber viele Black<br />

Badge-Kunden bestellen ihren Rolls-Royce<br />

tatsächlich in Tiefschwarz. Besonderes<br />

Kennzeichen ist beispielsweise die handgezeichnete<br />

Linie, welche das Fahrzeug in<br />

seiner vollen Seitenlänge ziert und gleichzeitig<br />

dynamisch hervorhebt. Interessant:<br />

Nur zwei Menschen im gesamten Unternehmen<br />

sind in der Lage, diese Zeichnung<br />

zu fertigen.<br />

Unter der Haube steckt ein kraftvoller<br />

600 PS Twin-Turbo V12. Vier geschmiedete<br />

22 Zoll Felgen lassen das kräftig<br />

und doch zugleich sportlich-agil anmutende<br />

Fahrzeug sicher manövrieren. Auf<br />

die Angabe der üblichen Sprint-Zeiten<br />

verzichtet Rolls-Royce mit typisch-britischem<br />

Understatement – angesichts der<br />

üppigen Motorleistung dürfen die Kunden<br />

davon ausgehen, dass auch die Fahrleistungen<br />

des Cullinan Black Badge ausreichend<br />

sind. In den italienischen Hügellandschaften,<br />

während unserer kleinen<br />

Testfahrt rund um die Stadt Modena, lässt<br />

sich dies exzellent ausleben – dynamisch<br />

und sportlich. Dabei herrscht im Innenraum<br />

absolute Stille: Der Cullinan ist einer<br />

der gegenwärtig leisesten SUV – was die<br />

akustische Wahrnehmung im Inneren der<br />

Fahrzeugkabine betrifft. Die Ausstattung<br />

ist für Kenner gewohnt konkurrenzlos, mit<br />

einem Hauch an Extravaganz.<br />

Torsten Müller-Ötvös (CEO Rolls-Royce<br />

Motor Cars): „Black Badge spiegelt die<br />

Wünsche einer bestimmten Gruppe von<br />

Rolls-Royce-Kunden wider: Männer und<br />

Frauen, die Risiken eingehen, Regeln<br />

brechen und Erfolg auf ihren eigenen<br />

Bedingungen aufbauen. Bevor wir Black<br />

Badge im Jahr 2016 auf den Markt<br />

brachten, löste die Idee, ein Produkt zu<br />

entwickeln, das diese subversive Kohorte<br />

befriedigt – hochdynamisch und in ästhetischer<br />

Hinsicht absichtlich rebellisch –,<br />

eine große interne Debatte aus. Als jedoch<br />

die Designer, Ingenieure und Handwerker<br />

der Marke begannen, diesem dramatischen<br />

Alter Ego nachzugehen, wurde klar, dass<br />

diese Kraftfahrzeuge nicht nur bequem<br />

unter dieser verehrten und historischen<br />

Marke existieren konnten, sondern auch<br />

einen neuen Raum innerhalb des Super-<br />

Luxus-Marktes definieren würden. In<br />

diesem Sinne ist die Zeit für Rolls-Royces<br />

bisher kühnsten und dunkelsten Ausdruck<br />

von Black Badge gekommen. Der König der<br />

Nacht, Black Badge Cullinan.“<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.rolls-roycemotorcars.com


82 // <strong>BOLD</strong> EDITION IMPRINT<br />

IMPRINT<br />

VERLAGSANSCHRIFT<br />

UND REDAKTION<br />

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ISSN 2192-9378<br />

M. Kuhlmey<br />

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L. Böhlke<br />

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SCHLUSSREDAKTION<br />

H. G. Teiner<br />

BILDREDAKTION<br />

S. Schuster<br />

LEKTORAT<br />

E. Briest<br />

J. M. Brain, H. G. Teiner, N. Dexter, J. Fink,<br />

C. Paul, Z. Khawary, M. Mai, T. Adler,<br />

K. Specht, R. Löwisch, E. Briest, D. Schaper,<br />

C. Streng, P. Heidmann, M. Winckler<br />

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Preisliste: 28 | 2020<br />

ERSCHEINUNGSWEISE<br />

3-mal jährlich<br />

DRUCK /<br />

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Königsdruck GmbH (Sonderdrucke) /<br />

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Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Texte, Illustrationen und Bilder wird keine<br />

Haftung übernommen.


THE SPIRIT OF NATURE<br />

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DIAZO Landscapes ist eine online Galerie, die sich auf Fine Art Naturaufnahmen spezialisiert hat. Die Bilder wurden mit einer<br />

Spezialtechnik aufgenommen, die fantastische Details in einmaliger Qualität zeigt. Entspannen Sie zu Hause mit einem Blick<br />

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WWW.DIAZO-LANDSCAPES.COM<br />

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X1D II 50C<br />

COMPACT. POWERFUL. ENHANCED.<br />

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