Stiftung 2007 Internet.indd - Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur
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ihren Bildern mit der Geschichte des ersten christlichen Kaisers auseinander und stellten seine Vision an<br />
der Milvischen Brücke oder die Auffindung des Kreuzes Christi durch Konstantins Mutter Helena dar.<br />
Eine besondere kulturhistorische Attraktion war die eigens <strong>für</strong> die Ausstellung angefertigte, lebensgroße<br />
Marmorkopie des berühmtesten Konstantin-Porträts aus den Capitolinischen Museen in Rom. Die Fragmente<br />
dieser Statue wurden Anfang Februar 2006 in einem aufwändigen Laserscanverfahren abgetastet.<br />
Anhand dieser Daten wurde <strong>für</strong> die Ausstellung eine originalgetreue Kopie des 3 Meter großen Kopfes<br />
angefertigt. Hier gingen traditionelles Handwerk und modernste Technik eine einzigartige Verbindung<br />
ein. Die Grundform des Kopfes wurde millimetergenau mit einer computergesteuerten Steinfräse erzeugt,<br />
die Oberfläche anschließend durch einen Steinmetz in Handarbeit gestaltet. Dabei kamen Werkzeuge<br />
zum Einsatz, wie sie auch vor 1700 Jahren verwendet wurden. Zusätzlich fertigten Archäologen, Computergrafiker,<br />
Multimedia- und Animationsspezialisten gemeinschaftlich eine virtuelle Rekonstruktion<br />
der rund 12 Meter hohen, auf einem Thron sitzenden Monumentalstatue an. In Zusammenarbeit mit<br />
dem Panometer Leipzig entstand schließlich noch eine beeindruckende Anamorphose, eine Simulation<br />
der Statue und der umgebenden Maxentius-Basilika zur Zeit ihrer Errichtung.<br />
Die Ausstellungsstandorte:<br />
„Herrscher des Römischen Imperiums“ – Rheinisches Landesmuseum Trier<br />
Am größten Ausstellungsstandort, dem Rheinischen Landesmuseum, erwartete die Besucherinnen und<br />
Besucher eine Ausstellungsfläche von mehr als 2.000 qm. Hier gaben beeindruckende Marmorporträts<br />
und Skulpturen, kostbare Schmuckstücke, antike Helme und zahlreiche weitere Exponate wie Gläser,<br />
Keramik oder Münzen einen umfassenden Einblick in die Epoche der Spätantike. Hier stand nicht nur<br />
der Herrscher, Politiker und Mensch Konstantin im Zentrum, sondern darüber hinaus auch die gesellschaftlichen<br />
und philosophischen Entwicklungen der Zeit. Ein Höhepunkt im Ausstellungsrundgang war<br />
die große Marmor-Kopie des Kolossalporträts Konstantins.<br />
„Der Kaiser und die Christen“ – Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum<br />
Kein römischer Kaiser hat die christliche Kirche so sehr geprägt wie Konstantin. Er gewährte den Christen<br />
nach Jahren der Verfolgung eine freie Religionsausübung, ließ neue, monumentale Kirchenbauten<br />
errichten und vollzog mit seiner Taufe als erster Römischer Kaiser persönlich die Hinwendung zum<br />
Christentum. Seine Gestalt steht damit exemplarisch <strong>für</strong> den Übergang von der heidnischen Antike<br />
zum christlichen Mittelalter. Frühchristliche Sarkophage, kostbarer Schmuck und Malereien sowie<br />
Architekturmodelle aller nachweisbaren, unter Konstantin gegründeten Kirchenbauten illustrierten die<br />
Wechselbeziehung zwischen dem Kaiser und den Christen und die Verbindung von antiken mit christlichen<br />
Elementen. Zentrales Exponat waren die konstantinischen Deckengemälde aus Trier, die auch<br />
vor dem Hintergrund der internationalen Leihgaben die Ausnahmestellung von Trier als bedeutende<br />
Residenz der Spätantike lebendig werden ließen.<br />
„Tradition und Mythos“ – Städtisches Museum Simeonstift<br />
Erstmals wurde die Rezeptionsgeschichte Kaiser Konstantins in einer Ausstellung behandelt. Karl dem<br />
Großen und andere Herrschern diente er als Vorbild weltlicher Macht. Der Aufstieg des Kirchenstaates<br />
ist ebenfalls eng mit Konstantin verbunden, da die Päpste ihren Machtanspruch auf die so genannte<br />
„Konstantinische Schenkung” zurückführten, einer mittelalterlichen Fälschung. In der Ostkirche wird<br />
Konstantin noch heute als Heiliger verehrt. Wertvolle Ikonen, Gemälde und Zeichnungen dokumentierten<br />
die große Bedeutung, die Konstantin im Mittelalter und in der Neuzeit beigemessen wurde. Ein<br />
Kernstück des Ausstellungsstandortes bildete das Armreliquiar Konstantins aus dem Moskauer Kreml.<br />
Zur Ausstellung erschien ein reich bebilderter Begleitband, dem eine CD-Rom mit dem Katalog der<br />
Exponate beilag. Allein an den Museumskassen fand der Begleitband mehr als 20.000 Käufer; dazu<br />
kamen noch die Verlagsausgabe bei Philipp von Zabern (Mainz) und eine Lizenzausgabe bei der Wissenschaftlichen<br />
Buchgesellschaft Darmstadt.<br />
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