Stiftung 2007 Internet.indd - Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur
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Ankauf eines Manuskript-Konvoluts von Ernst Bloch<br />
Stadt Ludwigshafen, Ernst-Bloch-Zentrum<br />
Das neu erworbene Konvolut von Manuskript-Fragmenten zu Buchveröffentlichungen, Aufsätzen,<br />
Vorlesungen und Vorträgen des Philosophen Ernst Bloch (geb. 8. Juli 1885 in Ludwigshafen, gest. 4.<br />
August 1977 in Tübingen) hat einen Gesamtumfang von rund 320 Blatt. Es besteht aus rund 155 Blatt<br />
eigenhändige Manuskripte bzw. eigenhändig korrigierte Typoskripte sowie rund 167 weitere Blatt in<br />
kopierten Handschriften bzw. unkorrigierten Typoskripten in Gr. 4to. Entstehungszeitraum sind im<br />
wesentlichen die Jahre 1950 - 1968, einige Teile sind in den Dreißigerjahren entstanden.<br />
Es handelt sich um eine den bereits im Ernst-Bloch-Zentrum vorhandenen Bloch-Nachlass um wichtige<br />
Lückenschließung ergänzende Sammlung von Bloch-Texten. Das größte zusammenhängende Manuskript-Fragment<br />
umfasst 103 Seiten und beginnt mit dem Kapitel „Ruf ins Wirre“ („Mit fast nichts<br />
fangen wir an. Das treibt uns, will mehr haben...“), das zum Werk-Komplex „Das Materialismusproblem,<br />
seine Geschichte und Substanz“ (begonnen 1936, publiziert 1972) gehört. Andere Teile stammen aus<br />
„Subjekt-Objekt. Erläuterungen zu Hegel“ (begonnen 1945, veröffentlicht 1962) oder den „Philosophischen<br />
Aufsätzen zur objektiven Phantasie“. Alle Vorlagen bieten werkgenetisch aufschlussreiche und<br />
in hohem Maße forschungsrelevante Textvarianten.<br />
Dieses bedeutende Quellenmaterial wurde auf der Auktion 89 vom 25./26. April <strong>2007</strong> des Auktionshauses<br />
Gerda Bassenge, Berlin, angeboten. Mit Hilfe des Zuschusses als Teilfinanzierung <strong>für</strong> den Ankauf wurde<br />
der Erwerb durch das Ernst-Bloch-Zentrum ermöglicht.<br />
Der Bloch-Nachlass im Ernst-Bloch-Archiv – es zählt seit 2002 zum Bestand des national wertvollen<br />
Archivguts – wurde somit nahezu komplettiert. Dadurch, dass die wertvollen Manuskripte nunmehr im<br />
öffentlichen Besitz sind, können sie von der internationalen Bloch-Forschung zu Studienzwecken bzw.<br />
<strong>für</strong> Editionsprojekte optimal genutzt werden.<br />
Das Ernst-Bloch-Zentrum – es besteht seit 1997 – ist als <strong>Kultur</strong>- und Wissenschaftsinstitut an der<br />
Schnittstelle zwischen Forschung und Philosophie einerseits und kritischer Gegenwartsanalyse und<br />
Zukunftsdiskurs andererseits tätig. Es ist auf drei Ebenen aktiv: Archiv und Bibliothek, Ausstellung,<br />
Zukunftsforum und Veranstaltungen. Das Ernst-Bloch-Archiv ist Studienort und Quellenfundus <strong>für</strong><br />
wissenschaftliches Arbeiten, Forschen und Studieren. Es verfügt mit der umfangreichen Bibliothek<br />
sowie dem wissenschaftlichen und privaten Nachlass von Ernst Bloch über einzigartige Forschungsgrundlagen.<br />
Manuskript-<br />
Konvolut<br />
von Ernst Bloch<br />
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