Inhaltsangabe
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4. Bodentypen<br />
Böden, welche den gleichen Entwicklungszustand aufweisen, bilden einen Bodentyp.<br />
Er wird durch eine bestimmte Abfolge von Bodenhorizonten (genetische Tiefenstufen)<br />
charakterisiert.<br />
Die Entwicklung der Böden ist vom Ausgangsmaterial, von der Oberflächenausformung<br />
(Morphologie), der Wasserbeeinflussung, vom Klima, von der Vegetation, vom Bodenleben<br />
und vom menschlichen Einfluss abhängig. Besonders in den Tallandschaften<br />
wurden die ursprünglichen bodenkundlichen Verhältnisse durch Meliorationsmaßnahmen<br />
(Entwässerung) oft grundlegend verändert.<br />
Man unterscheidet folgende Bodentypen:<br />
Niedermoore:<br />
Niedermoore entstehen bei der Verlandung von stehendem oder langsam fließendem<br />
Gewässer bei Vorhandensein eines bestimmten Pflanzenbestandes (Seggen, Schilf<br />
und Braunmoose). Aus diesen Pflanzen bildet sich Torf, der - besonders nach Entwässerung<br />
- durch Zersetzung und Vererdung (Einschwemmung, zum Teil auch Einwehung<br />
von Mineralstoffen) langsam zu Boden wird. Niedermoorböden sind relativ mineralstoffreich.<br />
Anmoore:<br />
Als Anmoore bezeichnet man sehr humusreiche Mineralböden, deren Humus unter<br />
sehr feuchten Bedingungen entstanden ist. Diese meist mittel- bis tiefgründigen Böden<br />
zeigen vor allem an nassen Standorten Gleyerscheinungen. Sie haben oft eine ungünstige<br />
Struktur und sind im Allgemeinen von mittelschwerer oder schwerer Bodenart. Ihr<br />
landwirtschaftlicher Wert hängt von den Wasserverhältnissen und davon ab, wie weit<br />
ihr Humus zu Anmoormull umgewandelt ist.<br />
Im Bereich von Quellaustritten findet man fallweise kleinräumige Hangniedermoore.<br />
Auböden:<br />
Dies sind Böden, welche aus (jungem) Schwemmmaterial entstanden sind und die<br />
Audynamik (d. h. Wasserdurchpulsung in Abhängigkeit vom Wasser des dazugehörigen<br />
Gerinnes) aufweisen. Sie zeigen der Art ihrer Ablagerung entsprechend oft einen<br />
geschichteten Aufbau. Infolge ihres geringen Alters verfügen sie noch über einen hohen<br />
Mineralbestand.<br />
Man unterscheidet: Rohauböden, Graue Auböden, Braune Auböden und Schwemmböden.<br />
Gleye:<br />
Unter einem Gley versteht man einen Mineralboden, in dem durch Grundwasser-<br />
Einfluss chemisch-physikalische Veränderungen eingetreten sind. Gleyhorizonte sind<br />
vor allem an den charakteristischen Flecken, oder an einer typischen Verfärbung des<br />
gesamten Horizontmaterials zu erkennen. Die Verfärbungen entstehen durch Sauer-