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HABER AVRUPA - EUROPA JOURNAL SEPTEMBER2020

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10 HABERbrustkrebs SEPTEMBER 2020

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Bogumila Österreicher, Brustkrebspatientin

„Geht zur

Vorsorge

und

untersucht

euch selbst!“

Steinige Wege führen oft zu den schönsten Orten!

Liebe Frau Österreicher, könnten Sie

sich bitte kurz vorstellen?

Ich heiße Bogumila Österreicher, bin

59 Jahre alt, ich bin diplomierte

Sozialmanagerin, Pädagogin und Lebens‐

und Sozialberaterin. Ich bin

verheiratet, habe zwei

erwachsene Kinder und

eine Enkelin.

Eine regelmäßige

Selbstuntersuchung

kann

lebesnrettend

sein!

Haben Sie Krebs?

Nein, zurzeit nicht. Ich habe

die Diagnose Brustkrebs

im Jahr 2015 erhalten.

Ich wurde 2 Mal brusterhaltend

operiert, habe 16 Mal Chemotherapie

und 30 Mal Bestrahlung

erhalten. Die akute Therapie hat ein

Jahr gedauert. Ich mache aber immer

noch eine AHT (Antihormon Therapie),

die insgesamt sieben Jahre

dauert, da ich einen hormonabhängigen

Tumor hatte.

Ich bin eine Hochrisikopatientin und

habe mich dann im Jahr

2018 dazu entschieden, so

wie das auch von Angelina

Jolie bekannt ist, eine Mastektomie

durchführen zu

lassen, das heißt, ich habe

meine Brust und die Eierstöcke

entfernen lassen.

Warum ist Krebsvorsorge und Selbstuntersuchung

so wichtig?

Ich bin selbst regelmäßig zur Vorsorge

gegangen. Meine Mutter, meine Großmutter

und meine Tante hatten Krebs,

deshalb war ich schon vorgewarnt.

Den Krebs habe ich jedoch trotzdem

selbst ertastet, da ich das selbst

regelmäßig gemacht habe. Ich rate

deshalb allen Frauen, jeden Monat

eine Selbstuntersuchung zu machen.

Das kann lebensrettend sein!

© Österreichische Krebshilfe, Sabine Hauswirth

Sie haben aus Ihrem Schicksalsschlag

heraus etwas für andere begonnen,

nämlich eine Selbsthilfegruppe. Was

war Ihre Motivation?

Ich möchte erreichen, dass jede Frau

eine adäquate Therapie erhält, und

zwar unabhängig von ihrem sozialen

Status und unabhängig von ihrer Herkunft

– alle sollen dieselbe Chance

erhalten, gesund zu werden!

Ich selbst habe jahrelang im Gesundheitswesen

gearbeitet und kenne

mich daher gut aus. Es gibt aber viele

Frauen, die nicht wissen wo sie sich

informieren sollen und dass es verschiedene

Angebote und Möglichkeiten

gibt, z.B. in unterschiedlichen

Krankenhäusern.

Zum Beispiel?

Ich habe meine Haare nicht verloren.

Es gibt eine Kühlhaube, die man

während der Chemotherapie tragen

kann. Mit einer Chance von 55% fallen

einem damit die Haare nicht aus.

Diese Kühlhaube wird aber nicht

automatisch angeboten.

Sie hatten also Glück!

Ja, ich hatte das Glück meine Haare

zu behalten und damit war es

von außen für andere Menschen

nicht offensichtlich, dass ich Krebs

habe. Ich konnte somit selbst entscheiden,

wem ich davon

erzählen möchte und außerdem

konnte ich mich viel

mehr auf meine Heilung

konzentrieren.

Was hat Ihnen während der

Krankheit geholfen?

Die Diagnose war ein

Schock, doch ich wusste, dass ich

es schaffe! Man darf nicht „Warum?“

fragen. Mein Körper hat mir „Stop!“

gesagt ‐ da musste ich mir Zeit für

mich nehmen. Während der Therapie

muss man auch versuchen richtig zu

leben, nicht nur zu trauern. Ich habe

mir selbst gesagt „Das Leben ist

wertvoll, es wird anders, aber ich

schaffe das.“ Ich habe viele wertvolle

Begegnungen gemacht und gelernt,

das Leben zu genießen, dafür bin ich

dankbar.

Ich konnte selbst

entscheiden,

wem ich davon

erzählen

möchte...

Wie findet man Ihre Selbsthilfegruppe?

Sie ist unter anderem im Verzeichnis

des FSW (Fonds Soziales Wien) aufgelistet,

wo man auch meine Kontaktdaten

findet. Die Gruppe heißt „Hoffnungsvoll

– Frauen und Krebs“ –

Selbsthilfegruppe für Frauen mit Migrationshintergrund

mit Brustkrebs.

Was raten Sie betroffenen Frauen?

Unbedingt eine zweite Meinung einholen,

auf sein Bauchgefühl hören.

Auch bei vermeintlich tollen Ärzten

nicht klein beigeben und eigene Wünsche

einbringen und durchsetzen.

Ihr Mutmacherspruch lautet „Steinige

Wege führen oft zu den schönsten

Orten“. Was bedeutet das für Sie?

Nach der Erkrankung ist das Leben

nicht gleich – es ist anders, aber nicht

schlechter. Ich lebe jetzt bewusster,

denn ich weiß, es gibt im Leben keine

Nachspielzeit. Ich bin im Jetzt, ich

genieße mein Leben jetzt und nicht

erst, wenn ich in Pension

bin. Außerdem bin ICH am

wichtigsten, ich habe mich

immer um alle anderen

gekümmert. Um das weiterhin

machen zu können

muss es als erstes MIR

gutgehen.

Was wünschen Sie sich für die

Zukunft?

Ich wünsche mir, dass Frauen gut

informiert sind und wissen, wo und

wie sie bestmögliche medizinische

Hilfe bekommen.

Ich wünsche mir, dass den Frauen

die Diagnose Krebs schonend und mit

Einfühlungsvermögen mitgeteilt wird,

und dass sie aufgefangen und bestmöglich

beraten werden. Außerdem

sollte es Frauengesundheitszentren

geben, das wäre sehr wichtig!

„Meme Kanseri Taramasına Gidin, Kendinizi Düzenli Kontrol Edin!“

Sayın Bogumila Österreicher, kısaca

kendinizi tanıtır mısınız?

Adım Bogumila Avusturya, 59 yaşındayım,

diplomalı sosyal bir yönetici,

eğitimci ve danışmanım. Evliyim, iki

büyük çocuğum ve bir torunum var.

Şu an kanser misiniz?

Hayır, şimdi değilim. 2015 yılında bana

meme kanseri teşhisi kondu. İki kez

meme koruyucu ameliyatlar oldum ve

16 kez kemoterapi aldım. Yüksek riskli

bir hastayım ve daha sonra 2018'de

Angelina Jolie'den de bilindiği üzere

mastektomi yaptırdım, yani göğsümü

ve yumurtalıklarımı aldırmaya karar

verdim.

Kanser taraması ve kendi kendini kontrol

etme neden bu kadar önemlidir?

Düzenli olarak kontrole gittim. Annem,

büyükannem ve teyzemde kanser

vardı. Yine de düzenli olarak kendimi

kontrol ettiğim için kanseri bizzat

hissettim. Bu nedenle, tüm kadınlara

her ay kendilerini kontrol etmelerini

tavsiye ediyorum. Bu hayat kurtarıcı

olabilir!

Kadınlar için bir yardım grubu kurdunuz.

Burada motivasyon kaynağınız

neydi?

Sosyal statüsünden ve kökeninden bağımsız

olarak her kadının yeterli terapi

görmesini sağlamak istiyorum! Gerekli

bilgileri nereden bulacağını bilmeyen

birçok kadın var. Grubumuzun adı:

„Hoffnungsvoll – Frauen und Krebs“

Selbsthilfegruppe für Frauen mit Migrationshintergrund

mit Brustkrebs.

İyileşme sürecinize nasıl konsantre

oldunuz?

Saçımı koruyacak kadar şanslıydım ve

bu yüzden kanser olduğumu dışarıdan

diğer insanlar fark etmedi. Bu konuyu

kiminle paylaşacağıma kendim karar

verdim, böylece iyileşmeme çok daha

fazla konsantre olabildim.

Etkilenen kadınlara tavsiyeniz?

İkinci bir görüş aldığınızdan emin

olun, içgüdülerinizi dinleyin. Karşınızda

çok harika doktorlar olsa bile geri

adım atmayın, kendi isteklerinizi de

dile yerine getirin ve uygulamaya

çalışın.

Sizin için neler değişti?

Hastalıktan sonra hayat aynı değil ‐

farklı ama daha kötü değil. Artık daha

bilinçli yaşıyorum, çünkü hayatta

uzatmalar olmadığını biliyorum. Ben

şimdiki zamanın içindeyim ve şu an

hayatımın tadını çıkarıyorum.

Hilfe durch Spenden

Die Krebshilfe startet die Pink Ribbon

Aktion jedes Jahr mit einer offiziellen

„Pink Ribbon Auftaktveranstaltung“,

die das Brustkrebsmonat Oktober und

viele Aktivitäten und Veranstaltungen

einläutet. Erstmals in der Geschichte

der Pink Ribbon Aktion wird der

offizielle Auftakt aufgrund COVID‐19

nicht als „klassischer Event“ stattfinden

sondern in Form eines „livestreams“

(1.10.)

Im Rahmen der Pink Ribbon Aktion

werden Spenden gesammelt. Im letzten

Jahr haben die Pink Ribbon Partner

und Unterstützer österreichweit

662.400 Euro für die Österreichische

Krebshilfe gesammelt. Dank der

Spenden konnte die Krebshilfe in

den letzten 17 Jahren über 86.000

Mal BrustkrebspatientInnen kostenlos

psychoonkologisch beraten und begleiten.

Über 1100 in finanzielle Not

geratenen Patientinnen erhielten zusätzlich

Unterstützung.

„Das „Pink Ribbon“ ist viel mehr als

eine rosa Schleife, mit der wir auf die

Wichtigkeit der Früherkennung von

Brustkrebs hinweisen. Es steht auch

für die gelebte und ungebrochene Solidarität

mit Frauen, die an Brustkrebs

erkrankt sind,“ so Krebshilfe‐Präsident,

Univ.‐Prof. Dr. Paul Sevelda.

Spendenverwendung für die

Aufklärung und Information

Es wurden rund 380.000 Informationsbroschüren

zum Thema „Krebsvorsorge

für Frauen“ versandt und durch

die Pink Ribbon Partner, MedizinerInnen

und die Krebshilfe‐Beratungsstellen

verteilt. In ganz Österreich fanden

zahlreiche Veranstaltungen zum

Thema Brustkrebsvorsorge und ‐früherkennung

statt. Die dafür benötigten

Kosten in der Höhe von 100.000

Euro wurden dankenswerterweise

zweckgewidmet von den Pink Ribbon

Partnern gesponsert.

Spendenverwendung für

die Soforthilfe

Aus dem Verkauf limitierter Pink Ribbon

Produkte, den Pink Ribbon Events

und dem Engagement von vielen Helfern

und Unterstützern in ganz Österreich

erhielt die Krebshilfe weitere

559.900 Euro, welche ausschließlich

für die Beratung & Soforthilfe für

Brustkrebspatientinnen in ganz Österreich

verwendet wurden.

Weitere Infos auf

www.pinkribbon.at

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