Wir freuen uns auf Ihren Besuch! - Badische Neueste Nachrichten
Wir freuen uns auf Ihren Besuch! - Badische Neueste Nachrichten
Wir freuen uns auf Ihren Besuch! - Badische Neueste Nachrichten
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Fotos: Rebel (6); cpr<br />
Programm und Lageplan<br />
<strong>auf</strong> den Seiten 11 bis 14<br />
Anzeigensonderveröffentlichung, 30. Juni 2010
- 2 -<br />
Impressum<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
Stadtvogt Peter Dick begrüßt das Volk<br />
Das Programm ist randvoll<br />
Herzlich willkommen beim Peterund-Paul-Fest<br />
2010 in Bretten!<br />
So rufen wir von der Vereinigung<br />
Alt-Brettheim allen <strong>Besuch</strong>ern, ob<br />
groß oder klein, zu, die sich vom<br />
2. bis zum 5. Juli erwartungsfroh<br />
nach Bretten im Kraichgau <strong>auf</strong>machen.<br />
Ihre Erwartungen werden<br />
nicht enttäuscht werden. Das wiederum<br />
randvoll gefüllte Programm<br />
bietet allen Interessensgruppen etwas<br />
für den jeweiligen Geschmack;<br />
und das gleich mehrfach an den<br />
vier Festtagen.<br />
Selbstverständlich bildet das Geschehen<br />
um die Belagerung Brettens<br />
im Jahre 1504 den roten Faden<br />
durch das Festprogramm. Da<br />
kann man am Freitagabend miterleben,<br />
wie sich die Brettener zur<br />
Verteidigung rüsten; am Samstag,<br />
wie der erfolgreiche Ausfall vorbereitet<br />
und durchgeführt wird, und<br />
am Sonntag, wie die Brettener diesen<br />
Erfolg feiern.<br />
Auch 2010 ist <strong>uns</strong>er Festprogramm<br />
stark <strong>auf</strong> Familien mit Kindern<br />
ausgerichtet. Neben den<br />
„Rennern“ der letzten Jahre wie<br />
dem speziellen Kinderprogramm<br />
am Samstagnachmittag <strong>auf</strong> dem<br />
Kirchplatz und in der Simmelturmarena<br />
sowie dem großen Kinderfest<br />
am Montagnachmittag gibt es<br />
Spielstände für Kinder, ein mittelalterliches<br />
Karussell in der Fußgängerzone<br />
oder ein mittelalterliches<br />
Riesenrad in der Pforzheimer Straße.<br />
Als Nachwuchskünstler kann<br />
man sich gleich dreimal beim Improvisationstheater<br />
am Samstag-<br />
Stadtvogt Peter Dick Fotos: PR<br />
nachmittag <strong>auf</strong> dem Kirchplatz betätigen.<br />
Natürlich geht es dabei<br />
ebenfalls um den geglückten Ausfall.<br />
Neu in diesem Jahr ist eine halbstündige<br />
Festeröffnung <strong>auf</strong> dem<br />
Marktplatz, bei der am Freitagabend<br />
nach dem ökumenischen<br />
Gottesdienst Vertreter der das Peter-und-Paul-Fest<br />
tragenden Gruppen<br />
mitwirken.<br />
Wie bereits bei den zurückliegenden<br />
Welt- und Europameisterschaften<br />
läuft auch in diesem Jahr<br />
parallel zu den Viertelfi nalspielen<br />
am Freitag und Samstag das Festprogramm<br />
ohne Abstriche ab;<br />
schließlich gibt es genügend Festbesucher,<br />
die das Festgeschehen<br />
einer Fußballübertragung vorziehen.<br />
Dennoch fi nden Fußballfans<br />
sicher eine Möglichkeit, beides miteinander<br />
zu verbinden. Und am<br />
Sonntagnachmittag kann man ab<br />
„Peter-und-Paul-Fest zu Bretten“ – eine Anzeigensonderveröffentlichung der Brettener <strong>Nachrichten</strong> vom Mittwoch, 30. Juli 2010<br />
Redaktion: Cora Jahn-Rosemann · Titel: Corina Pasternack · Anzeigen: Brigitte Hauk, Anzeigenleitung: Jörg Stark<br />
17 Uhr in der Simmelturmarena<br />
beim Bruchenballturnier mittelalterliche<br />
Ballverrückte anfeuern.<br />
Wer´s besinnlicher haben möchte,<br />
für den bieten sich die Veranstaltungen<br />
im Melanchthonhaus<br />
und in der Stiftskirche an. Gregorianische<br />
und höfi sche Gesänge,<br />
vorgetragen von verschiedenen<br />
Chören – darunter auch ein polnischer<br />
Chor – laden zum Verweilen<br />
und Besinnen ein.<br />
Lauter geht es im Vergnügungspark<br />
mit Fahrgeschäften, Losbuden,<br />
Verk<strong>auf</strong>sständen und dem<br />
Festzelt zu oder <strong>auf</strong> der Marktplatzbühne;<br />
hier stellen sich regionale<br />
Bands und die Bigband des Melanch<br />
thongymnasiums vor.<br />
Selbstverständlich fi nden sich<br />
die bewährten Festhöhepunkte wie<br />
historisches Lagerleben, mittelalterliches<br />
Tanzen für alle, Gaukelei<br />
und Akrobatik, Zapfenstreich und<br />
Höhenfeuerwerk sowie der montägliche<br />
Schwartenmagenumzug<br />
im Festprogramm. Detailliert informieren<br />
kann man sich anhand eines<br />
Programmfaltblattes, das beim<br />
Erwerb eines Festabzeichens sowohl<br />
im Vorverk<strong>auf</strong> als auch an den<br />
Kassenstellen erhältlich ist. Dabei<br />
ist dieses für alle vier Tage gültige<br />
Festabzeichen wie bisher im Vorverk<strong>auf</strong><br />
um einen Euro billiger zu<br />
haben.<br />
Allen Festbesuchern aus nah und<br />
fern, den teilnehmenden Gastgruppen<br />
sowie <strong>uns</strong> selbst wünschen wir<br />
ein fröhliches, unbeschwertes und<br />
erlebnisreiches Fest.<br />
Grußwort des neuen Schulheiß Martin Wolff<br />
Fest widerlegt die<br />
Egoismus-These<br />
Auch 2010 werden etwa<br />
100 000 <strong>Besuch</strong>er zum<br />
Peter-und-Paul-Fest erwartet<br />
– trotz König Fußball.<br />
Aber vielleicht kommen wegen<br />
des Fußballspiels dieses<br />
Jahr sogar einige <strong>Besuch</strong>er<br />
mehr. Denn während<br />
<strong>auf</strong> allen Bildschirmen der<br />
moderne „Fußballzirkus“<br />
fl immert, kann man in Bretten<br />
authentischen „Fußball“<br />
(Bruchenball) sehen, wie er<br />
im ausgehenden Mittelalter<br />
praktiziert wurde…<br />
Als neuer Oberbürgermeister<br />
bin ich diesmal zum<br />
ersten Mal als „Schultheiß“<br />
im gesamten Verl<strong>auf</strong> des<br />
Festes dabei. Ich bin beeindruckt,<br />
wie viele und wie<br />
intensiv ehrenamtliche Helfer<br />
für solch ein – neuhochdeutsch<br />
würde man „Event“<br />
sagen – Volksfest am Werk<br />
sind. Und das macht sich<br />
positiv bemerkbar: Da wird<br />
kein „Job“ durchgezogen,<br />
wird nicht <strong>auf</strong> die Sekunde<br />
genau das Werkzeug beiseitegelegt.<br />
Arbeitsschluss<br />
ist, wenn die Arbeit getan<br />
ist. Vorfreude und Freude<br />
beim Fest prägt diese Arbeit.<br />
Es wird mit Spaß, mit<br />
Verantwortung und mit<br />
Überzeugung geschuftet –<br />
und gefeiert. Kurzum: Das<br />
Brettener Peter-und-Paul-<br />
Fest ist nicht nur das älteste<br />
und größte südwestdeutsche<br />
Volksfest, es ist auch<br />
das ungewöhnlichste, wenn<br />
man bedenkt, dass dieser<br />
enorme Organisations-Aufwand<br />
ehrenamtlich geleistet<br />
wird. Wer das Fest erlebt,<br />
wird Zweifel an der Egoismus-These<br />
moderner Soziologen<br />
anmelden. Beim<br />
Peter-und-Paul-Fest feiert<br />
die Gemeinschaft – die Gemeinschaft<br />
der Gruppe der<br />
„Gewandeten“, der Brettener<br />
Bürger, schließlich die<br />
Gemeinschaft der Brettener<br />
und <strong>Besuch</strong>er – an vier Tagen<br />
rund Hunderttausend!<br />
Spezifi sch ist, im Unterschied<br />
zu vielen anderen<br />
Festen land<strong>auf</strong>, landab,<br />
dass es in Bretten neben<br />
Festzug, offi ziellen Ehrungen<br />
und einem Vergnügungspark<br />
durch die starke<br />
Präsenz des mittelalterlichen<br />
Lebens und Treibens<br />
<strong>auf</strong> Plätzen und Straßen ein<br />
ganz außergewöhnliches<br />
Flair in der Stadt gibt. Und<br />
dieses mittelalterliche Treiben<br />
wird von Gruppen getragen,<br />
die bewusst <strong>auf</strong> jede<br />
Kommerzialisierung der<br />
Historie verzichten und sich<br />
authentisch mit der Geschichte<br />
der Stadt vor über<br />
fünf Jahrhunderten auseinandersetzen.<br />
Den <strong>Besuch</strong>ern von fern<br />
und nah wünsche ich viel<br />
Spaß und Freude. Übrigens:<br />
Bretten ist zu Peter-und-<br />
Paul sicher am spektakulärsten.<br />
Aber auch außerhalb<br />
der „fünfter Brettener<br />
Jahreszeit“ lohnt ein <strong>Besuch</strong><br />
Stadt …
Riesenrad und Autoscooter<br />
Der Mix macht’s<br />
Obwohl von Mittelalter keine<br />
Spur, gehört er für viele <strong>Besuch</strong>er<br />
des Festes einfach dazu – der<br />
Rummel in der Sporgasse. Es ist<br />
schon erstaunlich, in welch kurzer<br />
Zeit der Vergnügungspark <strong>auf</strong>gebaut<br />
und noch schneller wieder<br />
verschwunden ist. Welch langwierige<br />
und zeitintensive Vorbereitung<br />
dahinter steckt, kann einer aus berufenem<br />
Munde berichten – Marktmeister<br />
Erich Böckle. Über 40 Jahre<br />
war er für den Vergnügungspark<br />
verantwortlich, wählte die Schausteller<br />
aus, setzte die Standgebühren<br />
fest, arbeitete die Verträge aus<br />
und wies die Standplätze zu. „1968<br />
teilte mich mein damaliger Vorgesetzter<br />
ein, diese Aufgabe ab sofort<br />
zu übernehmen“, erinnert sich<br />
Erich Böckle. Dass die Arbeitgeber<br />
auch in die Freizeit ihrer Beschäftigten<br />
in dieser Form hineindiktierten,<br />
war damals gang und gäbe –<br />
heute undenkbar. Und Erich Böckle<br />
machte seine Sache gut. „Als ich<br />
anfi ng, waren es 19 Schausteller,<br />
mit denen wir circa 19 000 DM erzielten.<br />
Heute sind rund 100<br />
Schausteller vertreten und wir<br />
nehmen rund 70 000 Euro ein“,<br />
berichtet Böckle nicht ohne Stolz.<br />
Einnahmen, <strong>auf</strong> die die Vereinigung<br />
Alt-Brettheim zur Finanzierung der<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
vielfältigen Aufgaben rund um den<br />
Festbetrieb nicht verzichten kann.<br />
„<strong>Wir</strong> decken mit den Einnahmen<br />
des Vergnügungsparks rund ein<br />
Drittel der Gesamtausgaben für<br />
das Fest“, erläutert Stadtvogt Peter<br />
Dick. „Deshalb beobachten wir<br />
auch sehr genau die Stadtentwicklung<br />
im Bereich Sporgasse“, wird<br />
Dick nicht müde, für die Belange<br />
des Festes einzutreten.<br />
„Wichtig ist, dass der richtige<br />
Mix gefunden wird“, erläutert der<br />
erfahrene Marktmeister, der im<br />
vergangenen Jahr für seinen langjährigen<br />
Einsatz mit der goldenen<br />
Ehrennadel der Vereinigung Alt-<br />
Brettheim ausgezeichnet wurde.<br />
Seit diesem Jahr liegt die Verantwortung<br />
für den Vergnügungspark<br />
bei Werner Baumann. Der neue<br />
Marktmeister kann sich aber für<br />
eine Übergangszeit von zwei bis<br />
drei Jahren noch <strong>auf</strong> die Unterstützung<br />
durch Erich Böckle verlassen.<br />
Autoscooter, Fahrgeschäfte für<br />
Kinder und Erwachsene und eine<br />
Losbude seien die Grundausstattung<br />
eines Rummels. Dazu komme<br />
dann alles andere hinzu. „<strong>Wir</strong> können<br />
<strong>auf</strong> eine treue Stammbelegschaft<br />
zurückgreifen, die seit Jahrzehnten<br />
gerne nach Bretten<br />
kommt.“ fz<br />
Eine Fahrt mit dem Riesenrad macht einfach Spaß – mit oder ohne Gewand.<br />
Foto: Michael Fritz<br />
Bewährtes erhalten – Neues wagen<br />
In Brettheim gilt weiterhin: Alles bleibt anders<br />
Das Peter-und-Paul-Fest ist<br />
nicht zuletzt deshalb weit über<br />
die Grenzen Brettens hinaus bekannt<br />
und zieht alljährlich rund<br />
120 000 <strong>Besuch</strong>er an, weil es den<br />
Verantwortlichen immer wieder<br />
gelingt, einerseits die bekannte<br />
Tradition des Festes zu bewahren,<br />
aber gleichzeitig jedes Jahr auch<br />
neue Gruppen zu präsentieren,<br />
neue Impulse zu setzen.<br />
Passend zur Fußball-Weltmeisterschaft<br />
wird das Bruchenball-<br />
Turnier am Sonntagnachmittag<br />
wieder ins Programm genommen.<br />
Eine Premiere wird diesmal mit<br />
dem Improvisationstheater Harlekin<br />
aus Tübingen präsentiert. „Der<br />
Kampf um Brettheim“ ist der Titel<br />
des Mitmachtheaters, „bei dem<br />
alles feststeht, außer Texten und<br />
Inhalten“, so das Versprechen der<br />
Theatersportler. Ganz ohne feste<br />
Bühne kommt die Einmann-Show<br />
von „Nashoch Himilsanc“ aus. Seine<br />
Bühne sind die Gassen der Altstadt,<br />
in denen das musizierende<br />
Tier mit humor- und fantasievollen<br />
Anekdoten, Gesängen und Musikdarbietungen<br />
das Publikum erfreut.<br />
Bereits aus den Vorjahren<br />
bekannt ist das Gaukler-Duo<br />
„Dreyerley“, bei dessen oft in<br />
Reimform vorgetragenen Späßen<br />
es gut <strong>auf</strong>zupassen gilt. Immer und<br />
überall anzutreffen ist der beliebte<br />
„Narrenkai“, der die Moderation<br />
<strong>auf</strong> der Marktplatzbühne übernimmt.<br />
Nicht wegzudenken vom Fest<br />
sind natürlich die zahlreichen Brettener<br />
Eigengewächse, von denen<br />
die Gauklertruppe „Forzarello“<br />
mittlerweile sogar ins Profi lager<br />
gewechselt ist. Freunde der eher<br />
leisen Töne werden ihre Schritte<br />
ins Melanchthonhaus lenken zu<br />
Darbietungen des Osterfeldchors<br />
aus Pforzheim und von „Coro Cantastico“.<br />
Gesprochenes und Gesungenes<br />
quer durch die Jahrhunderte<br />
geben die Brettener Lokalmatadoren<br />
„d´Eggefeger“ zum<br />
Besten, Lieder aus Luthers Zeit lie-<br />
fert „Höfi sch Gesang“ und der polnische<br />
Chor „Semper Cantates“<br />
sorgt für die internationale Note.<br />
Einen festen Platz haben mittlerweile<br />
auch die Bands, die <strong>auf</strong> dem<br />
Marktplatz und im Fanfarenlager<br />
<strong>auf</strong>treten. Mittelalter-Punk mit<br />
„Schelmisch“ am Freitag oder das<br />
Midnight-Special mit der „Contrabass<br />
Big Band“, Tresa Schreiber<br />
und dem „ContrastShowChor“ am<br />
Samstag, haben ebenso ihre Fangemeinde<br />
wie sonntags die MGB<br />
Bigband, „Detektive Deluxe“ oder<br />
die „Deep River Band“. Am Montag<br />
sorgen „Holztrio und die elektrischen<br />
Vier“ und die „Sean Tracy<br />
Band“ für Stimmung.<br />
- 3 -<br />
Die Ereignisse des Jahres 1504<br />
stehen natürlich im Mittelpunkt<br />
des Festgeschehens. Nach einer<br />
neu gestalteten Festeröffnung <strong>auf</strong><br />
dem Marktplatz, treten unter dem<br />
Motto „Bretten rüstet sich“, wie<br />
gewohnt, die Handwerker und Bürger<br />
zur Musterung an, die Fähnlein<br />
der Landsknechte formieren sich.<br />
Der Samstag heißt „Bretten wehrt<br />
sich“ und wird von der Schlacht<br />
um Brettheim, vom Großen Zapfenstreich<br />
der Bürgerwehr und<br />
dem Brillantfeuerwerk dominiert.<br />
Im Mittelpunkt des Sonntags,<br />
„Bretten huldigt dem Kurprinz“,<br />
steht wie immer der große Festzug.<br />
Michael Fritz
- 4 -<br />
Neusatz<br />
Korrektur (1)<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
Geschicklichkeitsparcours für alle Altersgruppen<br />
Die Karotte im Strohh<strong>auf</strong>en<br />
berechtigt zum Rittertrunk<br />
Auch in diesem Jahr steht das<br />
Kinderfest am Montag wieder<br />
unter dem Motto „Vom Knappen<br />
zum Ritter“. Es gilt wie immer einen<br />
Geschicklichkeitsparcours <strong>auf</strong><br />
verschiedenen Plätzen zu absolvieren,<br />
bevor die Akteure <strong>auf</strong> der<br />
Marktplatzbühne in Namen des<br />
heiligen Georgs zum Ritter geschlagen<br />
werden. Die Kinder von<br />
drei bis sechs Jahren dürfen im<br />
Bauernlager im Strohh<strong>auf</strong>en nach<br />
Karotten suchen, Federn in ein<br />
Bauernhäuschen blasen und bei<br />
der IGK <strong>auf</strong> Klötzen oder mit Reifen<br />
l<strong>auf</strong>en. Auf die größeren Mädchen<br />
und Jungen von sieben<br />
bis zwölf Jahre warten<br />
schwierigere Aufgaben<br />
Wdh./Änd. rhildenbrand<br />
Korrektur (2)<br />
wie Sackhüpfen, Seilspringen und<br />
Hufeisenwerfen in verschiedenen<br />
Mittelalterlagern. Die Berechtigung<br />
zum Mitmachen erwerben die Teilnehmer<br />
durch Abholen einer L<strong>auf</strong>karte<br />
<strong>auf</strong> der Marktplatzbühne oder<br />
am Seedamm im Bauernlager ab<br />
14 Uhr. Um 16 Uhr erfolgt der letzte<br />
Ritterschlag, so dass die Kinder<br />
zwei Stunden Zeit haben, um alle<br />
Anforderungen zu erfüllen.<br />
Mittelalter-Fahrgeschäft<br />
Zum Rahmenprogramm gehören<br />
in diesem Jahr erstmals mittelalterliche<br />
Fahrgeschäfte wie Wikingerkarussell,<br />
Riesenrad und Jakobsleiter,<br />
die über alle vier Festta-<br />
Benz_1874871_06-30_50-3.indd<br />
Benz_1874871_06-30_50-3.indd<br />
Fremddaten<br />
Korrektur (3)<br />
Qualität seit 1913<br />
PDF KORABZ<br />
Korrektur (4)<br />
ge für die Kinder sicher eine interessante<br />
Alternative zum Rummel<br />
in der Sporgasse bieten.<br />
Eine kleine Verschn<strong>auf</strong>pause<br />
können die Kinder und Eltern einlegen,<br />
wenn <strong>auf</strong> verschiedenen Plätzen<br />
eine Marionettenspielerin und<br />
ein Schelm, der „Tierisches“ darbietet,<br />
für Unterhaltung sorgen.<br />
Auch in diesem Jahr wird der<br />
Märchenerzähler im Saal der Vogtey<br />
Geschichten und Märchen für<br />
Jung und Alt zum Besten geben.<br />
Zum Abschluss der Veranstaltung<br />
werden die neu geschlagenen<br />
Ritter und Prinzessinnen wieder<br />
unter den Klängen der Melanchthonherolde<br />
zum „Rittertrunk“ in<br />
die Bessergasse geleitet. In den<br />
Eigenproduktion von<br />
K<strong>uns</strong>tstofffenstern<br />
• Haustüren<br />
• Insektenschutz<br />
• Verglasungen/Wärmeschutzgläser<br />
• Vorbaurollläden<br />
• Reparaturen jeder Art<br />
• Meisterbetrieb<br />
Breitenbachweg 2 · 75015 Bretten · Fon 0 72 52/39 55 · Fax 30 60 · E-Mail: benz.fensterbau@t-online.de<br />
Neusatz<br />
Korrektur (1)<br />
EPS<br />
Korrektur (5)<br />
Gar nicht so einfach, ein Ritter zu werden. Fotos: wen<br />
letzten Jahren haben die Landsknechte<br />
am Samstagnachmittag<br />
<strong>auf</strong> dem Platz rund um den Simmelturm<br />
unter dem Motto „Kleine<br />
Recken, große Kämpfer“ ein Kinderprogramm<br />
zusammengestellt,<br />
wo erfahrene Söldner den Nachwuchs<br />
in ihre Berufsgeheimnisse<br />
einweihen. Von 15 Uhr bis 16.30<br />
Uhr darf dort exerziert werden. Außerdem<br />
werden Gaukler für Unterhaltung<br />
sorgen.<br />
Ebenfalls ab 15 Uhr gibt es <strong>auf</strong><br />
dem Kirchplatz wieder Kindertanz<br />
mit Tanzmeister Norbert, der ab ca.<br />
16 Uhr in Improvisationstheater für<br />
kleine und große Leute übergeht.<br />
Bei den zahlreichen Angeboten<br />
werden sicher auch die Kleinsten<br />
<strong>auf</strong> ihre Kosten kommen. Die Veranstalter<br />
bemühen sich das Programm<br />
vor allem am Samstag- und<br />
Montagnachmittag für junge Familien<br />
zu gestalten, wo zu den genannten<br />
Zeiten kein Eintritt erhoben<br />
wird. wen<br />
Wdh./Änd. sbraun<br />
Korrektur (2)<br />
FLIESENVERLEGUNG<br />
NATURSTEINARBEITEN<br />
FLIESEN • NATURSTEIN • MOSAIK<br />
In der Hofstadt 3 · 75053 Gondelsheim · Tel. 0 72 52 / 65 57<br />
Muto_1874687_06-30_50-2.indd<br />
Muto_1874687_06-30_50-2.indd<br />
Fremddaten<br />
Korrektur (3)<br />
Hoch her geht’s bei den Veranstaltungen<br />
für die Kinder – und<br />
manchmal wird’s sogar richtig anstrengend<br />
und warm.<br />
PDF KORABZ<br />
Korrektur (4) Korrektu<br />
BMW Vertragshändler MINI Service Partner<br />
Bitte fragen Sie nach <strong>uns</strong>eren<br />
Aktionspreisen für verschiedene BMW 1er<br />
Melanchthonstraße 137 · 75015 Bretten<br />
Telefon 0 72 52 / 93 97-0 · www.bmw-melter.de<br />
info@bmw-melter.de
Vorzüglich speisen im Zehrhaus Paravicini<br />
Zu Gast im<br />
„Ritter St. Georg“<br />
Was wurde zur Zeit Melanchthons<br />
in einem<br />
<strong>Wir</strong>tshaus gegessen und<br />
getrunken? Und wurde dort<br />
auch gefeiert? Aber ja! Diese<br />
Facette der Stadtgeschichte<br />
versucht seit über<br />
zehn Jahren die Gruppe<br />
„Zehrhaus Paravicini“ den<br />
Festbesuchern näherzubringen.<br />
Historisch können<br />
sie sich dabei <strong>auf</strong> zwei Wurzeln<br />
stützen. Brettens Wohlstand<br />
im Mittelalter hing<br />
eng mit den Handelsstraßen<br />
zusammen, die, beispielsweise<br />
von Nürnberg nach<br />
Straßburg oder vom Rheinland<br />
nach Italien führend,<br />
sich in Bretten kreuzten.<br />
Auf diesen – verhältnismäßig<br />
sicheren – Verkehrsachsen<br />
bewegten sich neben<br />
den großen Wagenzügen<br />
auch einzelne K<strong>auf</strong>l eute,<br />
Krämer, Boten und Pilger.<br />
Gegen entsprechende Gebühren<br />
und Zölle boten die<br />
jeweiligen Territorialherren<br />
Geleitschutz gegen Wegelagerer.<br />
Das Geleit wurde <strong>auf</strong><br />
Anforderung gewährt und in<br />
täglichen Reiseabschnitten<br />
durchgeführt. Bretten war<br />
<strong>auf</strong>grund seiner Lage häufi g<br />
als Mittagsrast oder zur<br />
Übernachtung vorgesehen,<br />
was entsprechend lange<br />
Aufenthaltszeiten der<br />
Durchreisenden mit sich<br />
brachte. Und was macht so<br />
ein hungriger und durstiger<br />
Reisender? Genau – er<br />
sucht das nächste Gasthaus<br />
oder eine Herberge <strong>auf</strong>. Die<br />
Gastherbergen in Bretten<br />
entstanden ungefähr mit<br />
der Verleihung der Stadtrechte<br />
im Jahre 1148 und<br />
wurden meist im Nebenerwerb<br />
betrieben. Der Betrieb<br />
war in jedem Fall von einer<br />
herrschaftlichen Erlaubnis<br />
abhängig. Diese war mit der<br />
Pfl icht verbunden, Reisende<br />
mit Fuhrleuten und Begleitmannschaft<br />
<strong>auf</strong>zunehmen,<br />
zu verköstigen und Ställe<br />
für die Unterbringung der<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
Pferde bereitzuhalten. Eine<br />
dieser Herbergen stand<br />
schon damals am Marktplatz<br />
und wurde von der<br />
Familie Paravicini geführt,<br />
die, aus Glaubensgründen<br />
aus dem Schweizer Veltin<br />
vertrieben, in Bretten ansässig<br />
war. Im heutigen<br />
„Beyle Hof“ befand sich<br />
nachweislich über Jahrhunderte<br />
hinweg eine Gastherberge,<br />
später eine Posthalterei.<br />
Das Schwanenwappen,<br />
das Hauswappen der<br />
Paravicinis, ist heute noch<br />
an diesem Anwesen zu sehen.<br />
1996 wurde die Idee<br />
geboren, an historisch belegter<br />
Stelle wieder eine<br />
Gastwirtschaft einzurichten.<br />
Da auch noch das original<br />
<strong>Wir</strong>tshausschild der<br />
ehemaligen Gastherberge<br />
Vom Kleinkind bis zum Großvater: jeder packt an, so gut er<br />
kann. Foto: Michael Fritz<br />
„Zum Ritter St. Georg“ vorhanden<br />
war, ergab sich der<br />
Name von selbst. Als Gruppenname<br />
wurde in Anlehnung<br />
an die ehemaligen<br />
Betreiber und die Funktion<br />
des Ortes „Zehrhaus Paravicini“<br />
gewählt.<br />
Über die Jahre erwarben<br />
sich die Paravicinis ein beachtlichesHintergrundwissen<br />
über Speisen und Essgewohnheiten,<br />
aber auch<br />
ganz allgemein über Kleidung<br />
und Leben in mittelalterlichen<br />
Zehrhäusern. Unermüdlich<br />
und ideenreich<br />
werden ständig neue Gaumenfreudenzusammengetragen,<br />
ausprobiert, verfeinert<br />
und – <strong>auf</strong> ihre „Mittelaltertauglichkeit“<br />
getestet.<br />
Jedes Jahr werden nun<br />
übers Fest in der wunderbaren<br />
Kulisse des alten Gemäuers<br />
Speisen und Getränke<br />
für Gewandträger<br />
und <strong>Besuch</strong>er bereitgehalten<br />
und eine Möglichkeit<br />
geboten, sich zu treffen und<br />
zu amüsieren – am Samstag<br />
und Sonntag ab der 4.<br />
Stund’ am Mittag und am<br />
Montag ab der 11. Stund’<br />
am Morgen. fz<br />
Voller Einsatz: Die Teilnehmer in ihren Bruchen schenken sich gegenseitig nichts und fast alles ist erlaubt, um<br />
den Ball in das gegnerische Torfeld zu bugsieren.<br />
Bruchenball – der mittelalterliche Wettkampf<br />
WM-Feeling am Simmelturm<br />
Spannende Begegnungen, packende<br />
Zweikämpfe, umstrittene<br />
Schiedsrichterentscheidungen<br />
und jede Menge lautstarke Fan-<br />
Gesänge von den Rängen – ja, das<br />
gibt es dieser Tage nicht nur im<br />
fernen Südafrika sondern am<br />
Sonntag ab 17 Uhr auch in der heimischen<br />
Simmelturm-Arena. Passend<br />
zur l<strong>auf</strong>enden Fußballweltmeisterschaft<br />
hat sich die neu gegründete<br />
Peter-und-Paul-Gruppe<br />
„Die Bruchenballer“ die Ausrichtung<br />
eines Bruchenball-Turniers<br />
zur Aufgabe gemacht. „Bruchenball“<br />
wurde bereits vor über 500<br />
Jahren gespielt, um damit die<br />
Knappen auszubilden. Ihre Aufgabe<br />
war es nämlich, ihren Herrn<br />
während einer Feldschlacht zu ret-<br />
ten, falls dieser verletzt vom Pferd<br />
stürzte und sich <strong>auf</strong>grund seiner<br />
schweren Rüstung nicht selbst<br />
vom Schlachtfeld bewegen konnte.<br />
Kein Wunder, dass der „Ball“<br />
damals recht schwer war. Bis zu<br />
140 Kilogramm soll die mit Tannenzapfen<br />
gefüllte Kuhhaut damals<br />
gewogen haben, so die Überlieferung.<br />
Galt es damals, die Rettung<br />
<strong>auf</strong> Leben und Tod zu trainieren,<br />
steht heute die sinnfreie Gaudi im<br />
Mittelpunkt des sportlichen Wettstreites.<br />
Je vier spärlich bekleidete Recken<br />
einer Mannschaft versuchen,<br />
einen rund einhundert Kilo schweren,<br />
mit Holzspänen gefüllten,<br />
Stoffballen in das gegnerische<br />
Zielfeld zu bugsieren. Dabei ist ho-<br />
- 5 -<br />
her körperlicher Einsatz – auch im<br />
direkten Zweikampf – von Nöten.<br />
Zuweilen erinnert das Spiel daher<br />
eher an griechisch-römische Ringkämpfe.<br />
Da es im Mittelalter immer<br />
öfter zu Ausschreitungen, Verletzungen<br />
und sogar Todesfällen<br />
kam, durften die Spieler nur mit<br />
einer „Bruche“ (Unterhose) bekleidet<br />
antreten, um das Mitführen<br />
von Hieb- und Stichwaffen zu unterbinden.<br />
Letztendlich wurde das<br />
Spiel dennoch verboten und geriet<br />
zeitweilig in Vergessenheit. Zur<br />
Fußball-WM 2006 erlebte der Bruchenball<br />
eine erste Renaissance in<br />
Bretten. Die Bruchenballer planen<br />
nun, dieses archaische Spiel zum<br />
festen Bestandteil des Programms<br />
werden zu lassen. fz
- 6 -<br />
Neusatz<br />
Korrektur (1)<br />
Wdh./Änd. rhildenbrand<br />
Korrektur (2)<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
Schüler bewahren die Vergangenheit<br />
25 Jahre Loeffelstielzchen<br />
Fahrend volck, spielleut, verdammt<br />
und hochverehrt, …“ so<br />
raunt das gaffend volck zur staetten,<br />
beeindruckt von mitreißender<br />
musica uff fi deln, schalmeien,<br />
pommern, krummen hörnern, fl uten,<br />
trummeln und sackpfeifen,<br />
verblüffet von wirbelnden keulen,<br />
brennenden fackeln, messern, ringelin<br />
undt grosz fl ammen usz dem<br />
maule getrieben undte in demselbigen<br />
auch verschlucket …!“<br />
Wie tief das Brettener Heimatfest<br />
im Alltag verankert ist, mag<br />
sich vielleicht daran ablesen lassen,<br />
dass am Melanchthon-Gymnasium<br />
bereits seit 1985 eine Arbeitsgemeinschaft<br />
für alte Musik<br />
und Kultur besteht, gegründet und<br />
seither geleitet vom Chemielehrer<br />
Bernhard Wendel. Über das Fest<br />
schlüpft er in die Rolle des „Spielgrafen<br />
Bernardo von der Notenweide“<br />
und seine Schülerinnen<br />
und Schüler bilden die Gruppe „Loeffelstielzchen“.<br />
Als Peter-und-<br />
Pauler mit Haut und Haaren haben<br />
sie sich der Pfl ege des spätmittelalterlichen<br />
Kulturgutes verschrieben.<br />
Zu ihrer Reise in die Zeit des<br />
Namensgebers ihrer Schule und<br />
größten Sohnes der Stadt – Philipp<br />
Melanchthon – gehören authentische<br />
Gewandungen und Schuhwerk.<br />
Ihre Sprache ist jener Zeit<br />
ebenso entlehnt wie das originalgetreue<br />
Instrumentarium. Schalmeien<br />
und Pommern, Cister und<br />
Seilherstellung wie vor Hunderten von Jahren: demonstriert vom<br />
heute noch aktiven Seiler Joachim Dittus.<br />
Ammann_1876122_06-30_45-3.indd<br />
Ammann_1876122_06-30_45-3.indd<br />
Fremddaten<br />
Korrektur (3)<br />
Bretten-Gölshausen · Gewerbestraße 77<br />
Tel. (0 72 52) 95 82 33 · Fax 95 82 34<br />
PDF KORABZ<br />
Korrektur (4)<br />
Fidel, Krummhörner, Flöten und<br />
Gemshörner lassen die Musik jener<br />
Zeit lebendig werden.<br />
Zur zeitgenössischen Musik<br />
zeigt der bunte Gauklerh<strong>auf</strong>en allerlei<br />
Narrenk<strong>uns</strong>t und meisterhafte<br />
Jonglage mit Keulen, Bällen,<br />
Messern und brennenden Fackeln.<br />
Tosender Applaus ist der engagierten<br />
Schülertruppe stets gewiss. So<br />
hat diese Schulgruppe immer wieder<br />
gezeigt, dass sie junge Menschen<br />
zu den Wurzeln heimatlicher<br />
Tradition zu führen und gleichzeitig<br />
Zuschauer zu begeistern vermag.<br />
Nicht nur beim „grosz feste“ in<br />
Bretten hat die Gruppe seit Jahrzehnten<br />
eine große Fangemeinde.<br />
Durch zahllose Auftritte in ganz<br />
Auch für regelmäßige Festbesucher<br />
dürfte es interessant<br />
sein, dass das Peter-und-Paul-<br />
Fest bereits seit 1996 auch über<br />
eine Reeperbahn verfügt. In der<br />
Nähe des schmalen Durchganges<br />
von der Altstadt zum Bauernlager<br />
steht Joachim Dittus<br />
mit seiner Frau sowie einigen<br />
Gehilfen und ist mit der Herstellung<br />
von Seilen beschäftigt.<br />
Neusatz sbraun<br />
Korrektur (1)<br />
EPS<br />
Korrektur (5)<br />
Neusatz<br />
Korrektur (1)<br />
Jonglage, Gaukelei und mittelalterliche Musik <strong>auf</strong> originalgetreuen Instrumenten.<br />
Fotos: Michael Fritz<br />
Europa, Fernseh<strong>auf</strong>tritte, Musikproduktionen<br />
und Buchveröffentlichungen<br />
sind sie weithin bekannt.<br />
Eng verbunden mit den „Loeffelstielzchen“<br />
ist die befreundete ita-<br />
Seilherstellung wie vor hunderten von Jahren<br />
Eine Reeperbahn <strong>auf</strong> dem Fest<br />
„Als Reeperbahn wird nämlich<br />
seit alters her die Seilerbahn<br />
bezeichnet“, gibt er bereitwillig<br />
den interessierten Zuschauern<br />
Auskunft. Gemeint ist damit<br />
eine lange gerade Gasse. Je<br />
länger das fertige Seil werden<br />
soll, desto länger muss auch die<br />
Gasse sein. „Für ein 200 Meter<br />
langes Seil muss die Gasse<br />
mindestens 270 Meter gerade<br />
Wdh./Änd.<br />
Korrektur (2)<br />
Textil-Reinigung<br />
Kolb_1874643_06-30_40-2.indd<br />
Kolb_1874643_06-30_40-2.indd<br />
Fremddaten<br />
Korrektur (3)<br />
GmbH<br />
75015 BRETTEN<br />
Tel. 0 72 52 / 28 58<br />
Melanchthonstraße 58<br />
Abholservice<br />
Wäscherei • Chem. Reinigung • Miettischwäsche<br />
Objektwäsche • Praxiswäsche<br />
Hotelwäsche • Tischwäsche (Gastro) • Berufswäsche<br />
Reinigung von Arbeitsbekleidung • Mattenservice<br />
Wdh./Änd. sbraun<br />
Korrektur (2)<br />
GIPSER + STUKKATEUR<br />
GmbH & Co. KG<br />
Loos_1874665_06-30_50-2.indd<br />
Loos_1874665_06-30_50-2.indd<br />
Fremddaten<br />
Korrektur (3)<br />
lienische Gruppe „Contrada della<br />
Corte“, mit der sie auch im Jubiläumsjahr<br />
2010 viele gemeinsame<br />
Events in Deutschland und Italien<br />
geplant haben. fz<br />
verl<strong>auf</strong>en“, erläutert der Seiler,<br />
dessen Familie seit 150 Jahren<br />
in Wössingen das Handwerk<br />
hochhält. In einer verwinkelten<br />
mittelalterlichen Stadt waren<br />
solche langen geraden Gassen<br />
nicht unbedingt häufi g zu fi nden.<br />
Obwohl die Zahl der Seiler<br />
nie sehr groß war, sind sie als<br />
Handwerk früh belegt.<br />
• PUTZ – STUCK<br />
• TROCKENBAU<br />
PDF KORABZ<br />
• GERÜSTBAU<br />
• FLIESS-ESTRICH<br />
• VOLLWÄRMESCHUTZ<br />
• ALTBAUMODERNISIERUNG<br />
Korrektur (4) Korrektu<br />
MARTIN LOOS<br />
Stukkateurmeister<br />
Im Brückle 16 · 75015 Bretten · Tel. 0 72 52 / 73 45 · Fax 0 72 52 / 8 66 24 · www.gipserloos.de<br />
PDF KORABZ<br />
Michael Fritz<br />
Korrektur (4) Korrektu
Gebräuchliche Redewendungen und Begriffe<br />
Wenn ein Schlitzohr<br />
die Kurve kratzt<br />
Unsere Alltagssprache ist reich<br />
an bildhaften Redewendungen.<br />
Wenn jemand beispielsweise <strong>auf</strong>gefordert<br />
wird, sich an die eigene<br />
Nase zu fassen, wird der natürlich<br />
nicht sofort an sein Riechorgan<br />
fassen, sondern die Schuld bei<br />
sich selbst suchen. Ähnliche Beispiele<br />
gibt es „wie Sand am Meer“.<br />
Dieses gefl ügelte Wort stammt übriges<br />
aus der Bibel. Dort wird Abraham<br />
im 1. Buch Moses verkündet,<br />
dass seine Nachkommenschaft<br />
gesegnet und zahlreich sein<br />
werde wie die Sterne am Himmel<br />
und „wie der Sand am Ufer des<br />
Meeres“.<br />
Alte Redewendungen …<br />
Aus der Bibel, dem Altertum und<br />
dem Mittelalter stammen die meisten<br />
Redensarten und so manche<br />
Bezeichnung, die auch heute noch<br />
voll im Sprachgebrauch sind. Beispiele<br />
gefällig? Wenn man jemanden<br />
ein Schlitzohr heißt, dann will<br />
man damit teils verächtlich und<br />
teils bewundernd ausdrücken,<br />
dass derjenige nicht ganz ohne ist,<br />
ausgebufft, raffi niert und durchtrieben<br />
im Verfolgen seiner Ziele.<br />
Der Begriff Schlitzohr rührt aus<br />
dem Mittelalter, in dem Betrüger<br />
durch das Einschlitzen der Ohren<br />
bestraft wurden. Zimmerleuten <strong>auf</strong><br />
Wanderschaft, die grob gegen Regeln<br />
verstoßen hatten, riss man<br />
den Ohrring, ihren einzigen angesparten<br />
Reichtum, aus, um damit<br />
weitere Arbeitgeber oder Meister<br />
zu warnen.<br />
Hierzulande gilt der Begriff<br />
„Heilig’s Blechle“ als Ausdruck der<br />
Bestürzung, der Verwunderung<br />
und auch des Erstaunens. Sprachforscher<br />
erklären den zutiefst<br />
schwäbischen Begriff so: Bei den<br />
im Mittelalter nicht gerade seltenen<br />
Hungersnöten erhielten Einheimische<br />
und <strong>uns</strong>chuldig in Not<br />
geratene Bürger ein „Blechle“, da-<br />
Handwerkermahl<br />
Ein Blickfang für jeden <strong>Besuch</strong>er<br />
des Peter-und-<br />
Paul-Festes ist das allabendliche<br />
Mahl der Handwerker<br />
in der oberen Kirchgasse.<br />
Tagsüber gehen die<br />
Handwerker ihrer ehrbaren<br />
Zunft nach und demonstrieren<br />
den <strong>Besuch</strong>ern ihr Können<br />
mit den verschiedensten<br />
Werkzeugen und Gerätschaften.<br />
Der Beutler, der<br />
Besenbinder, der Buchdrucker<br />
oder auch der Fladenbäcker<br />
fertigt seine Produkte<br />
an, die den Gästen dann<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
mit sie an öffentlichen Speisungen<br />
teilnehmen konnten. Zum heiligen<br />
Blechle wurde es, weil in der Regel<br />
die Kirchen und Klöster die Bedürftigen<br />
speisten.<br />
… sind ganz modern<br />
Auch die Redewendung „für jemanden<br />
die Hand ins Feuer legen“,<br />
also für jemanden haften oder bürgen,<br />
stammt aus dem Mittelalter.<br />
Beim sogenannten „Gottesurteil“<br />
mussten Delinquenten die Hände<br />
ins Feuer oder in siedendes Wasser<br />
halten. Je nachdem, wie die<br />
Wunde nach der Verbrennung verheilte,<br />
war er entweder <strong>uns</strong>chuldig<br />
oder schuldig.<br />
Wenn jemand den Brotkorb höher<br />
hängen will oder muss, will<br />
ausdrücken, dass es weniger üppig,<br />
was Essen oder andere Dinge<br />
angeht, zugehen soll. In extrem<br />
schlechten Zeiten wurde nämlichder<br />
Brotkorb hoch gehängt, damit<br />
Diebe seiner nicht habhaft werden<br />
konnten.<br />
Aus dem Mittelalter rührt auch<br />
die Redewendung „jemanden etwas<br />
anhängen“. Während es heute<br />
dafür steht, jemanden für etwas<br />
verantwortlich zu machen, jemanden<br />
zu beschuldigen oder üble<br />
Nachrede zu betreiben, war es im<br />
Mittelalter mit handfesten Konsequenzen<br />
verbunden. Übeltätern, ob<br />
Gotteslästerer, Diebe, Schuldner<br />
oder zänkische Frauen, wurden<br />
spezielle Gegenstände umgehängt,<br />
um sie dem Gespött der Menge<br />
auszusetzen. Um schließlich die<br />
Kurve zu kratzen, noch diese<br />
Wendung: In den engen Gassen<br />
der mittelalterlichen Städten<br />
kratzten die Räder der Kutschen<br />
und Fuhrwerke an den Hausecken,<br />
wenn es um die Kurve ging. Heute<br />
drückt man mit „Kurve kratzen“<br />
ein schnelles Entfernen aus oder<br />
das Erledigen einer Aufgabe in<br />
letzter Minute. Bernd Lepsy<br />
auch zum Verk<strong>auf</strong> angeboten<br />
werden. Sobald jedoch<br />
die Dämmerung einbricht,<br />
beenden sie ihre Arbeiten,<br />
stellen Bänke und Tische zu<br />
einer langen Tafel zusammen<br />
und genießen die untergehende<br />
Sonne bei allerlei<br />
mittelalterlichen und<br />
selbst gemachten Gaumenfreuden.<br />
Ein <strong>Besuch</strong> ist dieses<br />
Mahl <strong>auf</strong> jeden Fall wert.<br />
Und wer weiß, vielleicht darf<br />
der ein oder andere auch<br />
mal von den Köstlichkeiten<br />
probieren. wen<br />
Die Zinngießer, die Krämer und Halunken, die Neibsheimer Armbrustschützen, die Bogenschützen und die Bierbrauer<br />
– ein wirklich bunter H<strong>auf</strong>en also – frühstücken traditionell am Samstag gemeinsam. Fotos: wen<br />
Pünktlich zur 11. Stunde am Samstag<br />
Das Frühstück am Seedamm<br />
Auf geht’s zum gemeinsamen<br />
Frühstück“, heißt es für zahlreiche<br />
Mittelalterfreunde am<br />
Samstagmorgen am Seedamm.<br />
Die Zinngießer, die Krämer und Halunken,<br />
die Bogenschützen, die<br />
Bierbrauer und die Neibsheimer<br />
Armbrustschützen haben es sich<br />
zur Tradition gemacht, pünktlich<br />
zur elften Stunde gemeinsam zu<br />
speisen. Neben Broten aus dem<br />
Holzofen werden selbst gemachte<br />
Brot<strong>auf</strong>striche, Käse- und Wurstplatten,<br />
Eier und auch Weißwürste<br />
<strong>auf</strong>getischt. Wer es lieber süß mag,<br />
der kann sich an Hefezopf, Honig,<br />
Marmelade oder süßen Stückchen<br />
satt essen.<br />
Die fünf Gruppen, die ihre Lager<br />
alle nebeneinander haben, genießen<br />
alljährlich das gesellige Bei-<br />
sammensein zu einer Zeit,<br />
zu der die Zahl der Festbesucher<br />
noch überschaubar<br />
ist und sonst<br />
keine weiteren Programmpunkte<br />
anstehen.<br />
Es lohnt sich <strong>auf</strong> jeden<br />
Fall, einen Blick <strong>auf</strong> die<br />
rund 100 Speisenden zu<br />
werfen, die aus den Holztischen<br />
und Bänken aus<br />
ihren Lagern eine lange<br />
Tafel inmitten des Seedamms<br />
stellen. wen<br />
Fünf Gruppen genießen<br />
alljährlich das Treffen am<br />
langen Tisch zu einer Zeit,<br />
in der sich das Gedrängel<br />
noch in Grenzen hält.<br />
- 7 -
- 8 -<br />
Pozzo della Chiana, Toskana 2010 –<br />
ein Blick ins Lager der Compagnia<br />
Borgo del Diavolo. Fotos: PR<br />
Die Beziehung der Flehinger<br />
Schneeballen zur Compagnia<br />
Borgo del Diavolo aus Argelato/<br />
Bologna ist zufällig zustande gekommen<br />
und heute über fünfzehn<br />
Jahre alt. Nach einem ersten Beschnuppern<br />
und dem Eindruck,<br />
dass man gut zusammenpasse,<br />
war schnell klar, dass die Sprachbarriere<br />
überwunden werden<br />
muss, wenn die Kontakte Dauer<br />
haben sollen. Bei den ersten Begegnungen<br />
war man <strong>auf</strong> Dolmetscher<br />
angewiesen. Sonette Weiss,<br />
Italienischlehrerin am MGB, wurde<br />
passend eingekleidet und begleitete<br />
die regelmäßigen Begegnungen<br />
der zwei Landsknechtsgruppen<br />
über Jahre. Doch schon früh<br />
reifte bei den Aktiven der Schneeballen<br />
der Entschluss, für die Mitglieder<br />
einen Sprachkurs anzubieten,<br />
der dann auch von Sonette<br />
Weiss über einige Jahre hinweg<br />
geleitet wurde. „Aus heutiger Sicht<br />
war dies sicher auch der Garant für<br />
die seit vielen Jahren stabile<br />
deutsch-italienische Freundschaft“,<br />
betont Sabine Obhof, die<br />
als Vertreterin des Landsknechts-<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
Hessisches Landesfest zum 500. Geburtstag von<br />
Landgraf Philipp. Schneeballen und Compagnia<br />
Borgo del Diavolo gestalten den historischen<br />
Rahmen zur Eröffnung <strong>auf</strong> Schloss Marburg.<br />
Seit 15 Jahren enge Kontakte mit Compagnia Borgo del Diavolo<br />
Fünf Schneeballen sprechen italienisch<br />
trosses der „Fünf Schneeballen“<br />
einer der Hauptansprechpartner in<br />
Sachen Italienaustausch ist. In den<br />
Jahren der gegenseitigen Begegnung<br />
sind viele persönliche<br />
Freundschaften entstanden, die<br />
auch außerhalb der Vereinstreffen<br />
gepfl egt werden. Die Möglichkeit,<br />
am Melanchthon-Gymnasium<br />
Bretten Italienisch zu lernen, wurde<br />
denn auch von einigen der Vereinsjugendlichen<br />
wahrgenommen,<br />
eine Entscheidung, die bis zum<br />
Studium in Italien oder dem der<br />
italienischen Sprache führte.<br />
Zu den weiteren Aspekten der<br />
Beziehung kommen die vermittel-<br />
ten Impulse. Als Vereinsvorsitzender<br />
hat Gerhard Obhof diese Entwicklung<br />
genauso beobachtet und<br />
wie er berichtete, selbst neue Ideen<br />
für den eigenen Verein erhalten.<br />
Die Farbenpracht der Fahnen und<br />
heraldischen Wappentücher war<br />
beeindruckend, so dass sich die<br />
Flehinger alsbald auch an die Verbesserung<br />
ihrer Ausstattung<br />
machten. „Als <strong>uns</strong>ere italienischen<br />
Gäste zum ersten Mal bei einem<br />
Fest in Deutschland dabei waren,<br />
war es noch eine der typischen italienischen<br />
Gruppen, die sich für<br />
den Auftritt prächtig herausputzten<br />
und sofort nach dessen Ende<br />
Historische Gruppe „Fünf Schneeballen“<br />
Flehingen-Sickingen e.V.<br />
Gerhard Obhof<br />
Franz-von-Sickingen-Straße 53/1 · 75038 Oberderdingen<br />
Telefon 0 72 58 / 53 97 Privat<br />
Telefon 0 72 51 / 77 22 14 c/o Sparkasse Bretten<br />
E-Mail: gobhof@aol.com · www.5schneeballen.de<br />
Sanitär-Heizung-<br />
Lüftungstechnik<br />
Blechnerei<br />
Solaranlagen und<br />
Wärmepumpen Neusatz<br />
innovative Korrektur Badplanung (1)<br />
und Ausführung<br />
Gartenstraße 13 • 75015 Bretten<br />
Tel: 0 72 52 / 9 55 37<br />
Fax: 0 72 52 / 9 55 38<br />
appenzellerinstallation@t-online.de<br />
wieder in den Trainingsanzug<br />
schlüpften. Dass die historische<br />
Darstellung nach einem Festzug<br />
noch lange nicht vorbei ist und wie<br />
beim Peter-und-Paul-Fest über<br />
mehrere Tage gehen kann, war für<br />
sie eine absolut neue Erfahrung,<br />
an die sie sich aber schnell gewöhnt<br />
haben“, fährt er fort. Heute<br />
ergänzen sich beide Gruppen bei<br />
gemeinsamen Auftritten, wie vor<br />
einigen Wochen bei einem <strong>Besuch</strong><br />
der Schneeballen in der Toskana.<br />
Inzwischen sind die Schneeballen<br />
mehrfach in Venedig zum Karneval<br />
oder bei den Mittelaltertagen<br />
in San Marino <strong>auf</strong>getreten. Im Gegenzug<br />
war die Partnergruppe<br />
Gast beim Burgfest in Landstuhl<br />
und im Marburg beim Fest zum<br />
500. Geburtstag von Landgraf Philipp<br />
von Hessen. Die Kontaktpfl ege<br />
ist ohne persönliche Begegnung<br />
undenkbar, bei einer Entfernung<br />
von 800 Kilometern kommen dabei<br />
im L<strong>auf</strong>e der Jahre viele tausend<br />
gefahrene Kilometer zusammen.<br />
Von Anfang an wurden dabei die<br />
Fahrtkosten jeweils selbst getragen,<br />
für die Unterkunft und die<br />
Wdh./Änd. sbraun<br />
Korrektur (2)<br />
Bernhardt_1874872_06-30_30-2.indd<br />
Bernhardt_1874872_06-30_30-2.indd<br />
Fremddaten<br />
Korrektur (3)<br />
Meisterbetrieb<br />
Markisen & Planen – Hüpfburg- & Zeltverleih<br />
Markisen-Neubespannung – Balkonverkleidung<br />
Cabrio-Verdecke – Autofellbezüge<br />
Verpfl egung sowie die landestypischen<br />
Getränke kommt der Gastgeber<br />
<strong>auf</strong>. Auch wenn die Vereinskasse<br />
der Schneeballen die Ausfahrten<br />
immer wieder mit Zuschüssen<br />
unterstützte, müssen die<br />
Aktiven für vieles selbst <strong>auf</strong>kommen.<br />
„Doch das war es <strong>uns</strong> immer<br />
Wert“, betont Sabine Obhof. „Denn<br />
egal, ob wir Gruppen <strong>uns</strong> bei Veranstaltungen<br />
treffen oder bei den<br />
Familien zu Hause, wir haben immer<br />
das Gefühl, dass wir bei<br />
Freunden sind“, fährt sie fort.<br />
Die Schneeballen sind in diesem<br />
Jahr zum 30. Mal beim Fest aktiv<br />
dabei und ihre italienischen Freunde<br />
können sie zum fünfzehnten<br />
Male als Gäste im Lager begrüßen.<br />
Aus diesem Anlass wurde beim<br />
Brettener Töpfer Helmut Studer ein<br />
Jubiläumsbecher mit den beiden<br />
Gruppenwappen in Auftrag gegeben<br />
und in einem Fotobuch wurden<br />
die vergangenen Jahre der Partnerschaft<br />
dokumentiert. Am Festsonntag<br />
um 17 Uhr nach dem Umzug<br />
wird im Lager der Schneeballen<br />
am Seedamm dann auch ganz<br />
offi ziell gefeiert. PR<br />
PDF KORABZ<br />
Ihre alte Markise<br />
hat ein paar<br />
„Schönheitsfehler“?<br />
Korrektur (4) Korrektu<br />
Kein Problem, wir geben<br />
ihr ein neues Gesicht!<br />
Autosattlerei Ruiter Str. 17, 75015 Bretten Tel. 0 72 52-32 03 Fax 97 43 92
Home_Service_Bauer_1875210_06-30_40-2.indd<br />
Home_Service_Bauer_1875210_06-30_40-2.indd<br />
KLAUS HÖGER<br />
Wdh./Änd. sbraun<br />
Garten- und Korrektur Landschaftsbau<br />
(3)<br />
Korrektur (2)<br />
Home S ervice Bauer H S B<br />
Gebäudereinigung<br />
Objektreinigung<br />
Grundreinigung<br />
Fensterreinigung<br />
Endreinigung<br />
Im Schussrain 16 – 75015 Bretten/Rinkl.<br />
Telefon 0 72 52 / 53 96 53 – Mobil 01 77 / 8 08 33 41<br />
Ihr Partner in Sachen Objektreinigung<br />
Fremddaten<br />
Hoeger_1874598_06-30_55-2.indd<br />
Hoeger_1874598_06-30_55-2.indd<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
Schmiedegruppe Georg Schwartzerdt 1504<br />
30 Jahre Hammerschläge im<br />
Namen des Rüstmeisters<br />
Dieses Handwerck ist eins aus<br />
den nothwendigisten und kan<br />
ohne dergleichen Leuth weder<br />
Edelmann noch Bauer hausen.“<br />
Eine sehr treffende Beschreibung<br />
des ehrwürdigen Schmiedehandwerks,<br />
die der Geistliche Abraham<br />
a Santa Clara in einer bereits im<br />
17. Jahrhundert erschienenen<br />
Chronik veröffentlichte.<br />
Zudem wusste er: „Es ist zugleich<br />
eine schwere und mühsame<br />
Arbeit; forderist hat derselbe wohl<br />
zu schwitzen, welcher den großen<br />
Hammer, den sie insgemein den<br />
Jäckel nennen, in der Schmidten<br />
führt, dann weil das Huffeisen einen<br />
so harten Kopf hat, so kann<br />
der Schmied nicht höffl ich damit<br />
umgehen.“<br />
Und so hallen denn bis heute –<br />
der alten Tradition gehorchend –<br />
die Schläge des Jäckels zum Peter-und-Paul-Fest<br />
durch die Altstadtgassen<br />
Brettens, wobei die<br />
hiesige Schmiedegruppe in die<br />
Fußstapfen einer ganz anderen berühmten<br />
Persönlichkeit der Brettener<br />
Historie tritt. Die Gruppe<br />
verdankt ihren Namen dem Vater<br />
Philipp Melanchthons, Georg<br />
Schwartz erdt, einem für die Verteidigung<br />
der Stadt zur Zeit des<br />
Mittelalters höchst wichtigen<br />
Ausführung von<br />
Erdbewegungsarbeiten<br />
Wegbefestigungen<br />
Hofeinfahrten<br />
Pflasterarbeiten<br />
Neusatz<br />
Korrektur (1)<br />
Simmel_1874770_06-30_70-1.indd<br />
Simmel_1874770_06-30_70-1.indd<br />
Wdh./Änd. rhildenbrand<br />
Korrektur (2)<br />
Fremddaten<br />
Korrektur (3)<br />
Rotenbergerhof 4 · Neusatz 75015 Bretten-Ruit Wdh./Änd.<br />
Tel. 23 51 · Mobil-Tel. 01 70/9 30 28 22<br />
Korrektur (1)<br />
Korrektur (2)<br />
sbraun Fremddaten<br />
Korrektur (3)<br />
PDF KORABZ<br />
Korrektur (4)<br />
EPS<br />
Korrektur (5)<br />
ERDBEWEGUNGEN<br />
Schreinerei<br />
Dirk Arnold<br />
Mann, war er doch Vorsteher der<br />
fürstlichen Waffenkammer und<br />
hatte das Amt des kurfürstlichen<br />
Rüstmeisters und Waffenschmieds<br />
inne. Entsprechend anspruchsvoll<br />
gehen die Mitglieder an das Thema<br />
heran: Symposien zum Schmieden<br />
von Damast sind hier nur ein Beispiel.<br />
Im Jahr 1980 wurde die<br />
„Schmiedegruppe Georg Schwartzerdt<br />
1504“ von Dieter Ammann<br />
und Thomas Gropp ins Leben gerufen;<br />
somit können die Brettener<br />
Schmiede <strong>auf</strong> eine lange Tradition<br />
zurückblicken und in diesem Jahr<br />
ihr 30-jähriges Bestehen feiern.<br />
„Wenn man all die Jahre betrachtet,<br />
so haben sich doch einige interessante<br />
Dinge entwickelt“, erinnert<br />
sich Dieter Ammann. „Neben<br />
der authentischen Darstellung des<br />
mittelalterlichen Schmiedehandwerks<br />
kümmern wir <strong>uns</strong> heute unter<br />
anderem um die Festzugswagen,<br />
die am Peter-und-Paul-Umzug<br />
teilnehmen, was doch einen wichtigen<br />
Beitrag zum Gelingen des<br />
Festes darstellt.“<br />
Was ursprünglich <strong>auf</strong> dem<br />
Marktplatz begann, führte über<br />
einige Umwege schließlich ins Lager<br />
vor der Brettener Stadtbibliothek,<br />
wo <strong>Besuch</strong>er des Festes das<br />
Handwerk auch heute noch be-<br />
PDF KORABZ<br />
Korrektur (4)<br />
• Wdh./Änd. Innenausbau sbraun Fremddaten • Einbaumöbel<br />
Korrektur • Fenster (2) und Türen Korrektur (3) • Küchen<br />
• Badmöbel<br />
PDF KORABZ<br />
Korrektur (4)<br />
75015 Bretten, Gewerbestraße 58<br />
Telefon (0 72 52) 8 74 53 · Mobil (01 70) 2 34 33 81<br />
staunen können. Nach wie vor<br />
sorgt das Beschlagen der Pferde<br />
stets für großes Aufsehen und<br />
zieht vor allem die kleinen Festbesucher<br />
in den Bann – den Großpapa<br />
im Schlepptau, der beim Anblick<br />
der glühenden Eisen, den<br />
weithin vernehmbaren Hammerschlägen<br />
und dem unverwechselbaren<br />
Geruch des Schmiedefeuers<br />
wohl mancher Jugenderinnerung<br />
nachhängt.<br />
Im L<strong>auf</strong>e der Jahre hat die Gruppe<br />
Zuwachs bekommen – heute<br />
zählt sie 22 Erwachsene und 15<br />
Kinder – und die vielen Jahre gemeinsamer<br />
Vereinsaktivität, <strong>auf</strong><br />
die die Schmiede zurückblicken<br />
können, bringt es mit sich, dass<br />
heute ganz unterschiedliche Berufe,<br />
die im Mittelalter üblich waren,<br />
dargestellt werden – allen voran<br />
der Waffen- und der Hufschmied,<br />
darüber hinaus aber auch Schwertfeger<br />
und Plattner. Natürlich fi nden<br />
die recht aktiven Mitglieder nicht<br />
nur Gefallen an der Herstellung von<br />
Hufeisen und Schwertern, sie wagen<br />
sich auch an den Nachbau<br />
großkalibriger historischer Waffen,<br />
wie das zwölfl äufi ge Orgelgeschütz<br />
Schwarz Agnes zeigt, das<br />
von Günther Gropp mit Dieter Ammanns<br />
Unterstützung gefertigt<br />
EPS<br />
Korrektur (5)<br />
EPS<br />
Korrektur (5)<br />
Bub_1876128_06-30_40-2.indd<br />
Bub_1876128_06-30_40-2.indd<br />
PDF KORABZ<br />
- 9 -<br />
Das Schmiedehandwerk erfordert kräftige Männer.<br />
Copyright Foto: Schmiedegruppe / Sylvia Mutter<br />
wurde. Akribische Recherche in<br />
Originalmanuskripten und monatelange,<br />
mühevolle Kleinarbeit haben<br />
sich gelohnt. Das beeindruckende<br />
Geschütz ist nun bei der Brettener<br />
Artillerie 1504 zu bewundern, die<br />
ihr Lager keine 50 Meter entfernt<br />
<strong>auf</strong>schlägt. Ein wunderbares Beispiel,<br />
wie gute Zusammenarbeit<br />
funktionieren kann und über Jahre<br />
hinweg kreative Ideen <strong>auf</strong> den Weg<br />
gebracht werden. Sylvia Mutter<br />
Korrektur (4) Korrektu
- 10 -<br />
1 Fanfaren- und Trommlerzug Bretten 1504<br />
In den blau-weißen Farben der Stadt<br />
2 eine Schar fröhlicher Kinder<br />
Brettener Volk<br />
Familien mit Kindern<br />
3 Perkeo-Fanfarenzug aus Heidelberg der Residenz der Kurpfalz<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
Am Sonntag, 4. Juli · 14 Uhr Aufstellung · 14.30 Uhr Beginn<br />
Der Peter-und-Paul-Festzug<br />
Festzugsweg: Weißhofer Straße – Marktplatz – Melanchthonstraße – Gartenstraße – Friedensstraße –<br />
Bismarckstraße – Melanchthonstraße – Am Gottesackertor<br />
Drei Böllerschüsse künden den Festzug an<br />
I. Stadt im Mittelalter<br />
Pfalzgraf Philipp verleiht Bretten im Jahre 1492 das<br />
Recht, jährlich vier Jahrmärkte abzuhalten.<br />
4 Marktleute<br />
Gruschdler und Kleinkrämer, Käser, Schmücker, Wein– und Gewürzhändler,<br />
Pfeffersäcke, Zehrhaus Paravicini, Bierbreuwer, Fischer<br />
Gaukler sind in der Stadt<br />
5 Die Löffelstielzchen und die Fahnenschwinger Contrada della Corte aus Italien<br />
6 Gelahrte und Gereiste<br />
Bader und Zahnreisser<br />
Rechenmeister und Geldwechsler<br />
7 Krämer und Halunken<br />
8 Ein K<strong>auf</strong>mannswagen<br />
9 Bauern regelmäßige Marktbeschicker, unverzichtbar für die Versorgung der Stadt<br />
10 mit einem Marktwagen<br />
11 Bläsermusik aus Neibsheim<br />
12 eine Gruppe mit Hunden<br />
13 die Schäferzunft des Oberamts Bretten<br />
14 Fanfarenzug 1962 Bruchsal<br />
– Städtische Handwerker –<br />
15 Die Zunft der Handwerker<br />
die Zunftfahnen<br />
Zunftmeister und Beiräte<br />
Bruderschaft der freien Zünfte<br />
Steinmetz und Weber<br />
Zinngießer<br />
Köhler, dahinter ein Köhlerwagen<br />
Küfer mit einem Küferwagen<br />
Schmiede<br />
Abschließend ein Rüstwagen<br />
16 Die „Brettener Gassenhopfer“<br />
17 Die Zunft der Tucherer<br />
Fahne der Seifensieder<br />
Zunftmeister und Beiräte<br />
„Ehrbare Zünfte Brettheim“<br />
Seifensieder, Wäscherinnen, Schneiderin<br />
18 Fanfarenzug Goldstadt Pforzheim<br />
– Städtische Amtsträger –<br />
19 Mönche und Laienbrüder aus Herrenalb<br />
Nonnen aus Frauenalb (Schola Cantorum)<br />
20 Ein Herold und zwei Reiter mit einem Banner mit blau-weißen Rauten<br />
21 Türmer und Nachtwächter<br />
22 Der Amtsschultheiß Hans Lott, Keller des Oberamts und Stellvertreter des Vogtes<br />
Der Bürgermeister Vorsitzender des Gerichts<br />
23 Der Scharfrichter des Oberamtes<br />
Schwertträger und Wasenmeister<br />
Frouwenwirtin, heilkundige und freie Frouwen<br />
24 Barbara Schwarzerdt mit den Kindern Hans und Elisabeth Reuter, die Großeltern<br />
Melanchthons, einer der reichsten Bürger der Stadt<br />
25 Reiche Bürger die im Rat der Stadt vertreten sind (Wittenberg)<br />
26 Kraichgau-Fanfarenzug Mühlhausen<br />
II. Brettheim im kurpfälzisch-bayerischen Erbfolgekrieg<br />
27 Marsilius von Reiffenberg, der oberste Kommandant der Besatzung<br />
mit Schweizer Reisläufern<br />
28 Die Stadtwache mit ihrem Stadthauptmann<br />
29 Ein Reißwagen<br />
30 Die Garküche<br />
Beim Steinhaus wurde während der Belagerung eine öffentliche Küche eingerichtet, die<br />
kostenlos Verpfl egung ausgab<br />
31 Fanfarencorps Türkenlouis Rastatt<br />
32 Armbrustschützen um Hans Entenkopf aus Neipsen, Balestrieri aus Voltera<br />
33 Die Bürgerwehr Heydolfesheim aus der kurpfälzischen Stadt Heidelsheim<br />
mit Spießern, Büchsenschützen und Helmpartern und einem Driller<br />
34 Fanfarenzug Heidelsheim<br />
35 Von der Kurpfalz angeworbene und <strong>auf</strong>gebotene Ritter und Knechte: Christoph<br />
von Helmstatt, Stoltz von Flehingen, Philipp von Bettendorf, Bernhard Göler von<br />
Ravensburg und andere mehr<br />
Compagnia Borgo del Diavolo aus Argelato/Bologna<br />
Landsknechte und Söldner, die <strong>auf</strong> Anordnung des Kurfürsten nach Bretten kamen<br />
36 Reisige, berittene Söldner und Edelleute<br />
37 Der Gewalth<strong>auf</strong>en<br />
Fußvolk in gevierter Ordnung mit Spießer und Helmparter, Trommler, Pfeifer und<br />
Fähnrich, fl ankiert von Doppelsöldnern und Bogenschützen<br />
– Der Tross –<br />
38 Feldverpfl egung mit einem Handwagen<br />
Feldscher zu Brettheim<br />
39 Marketenderwagen<br />
Trosswaibel mit Steckenknechten<br />
Marketenderei mit Marketenderinnen und Troßbuben<br />
40 Der Medicus und ein Feldpater<br />
41 Brettener Geschütz: der Balduff mit seinem Zubehör, ein Orgelgeschütz, zwei<br />
Schlangen, eine Feldkartaune, Hakenbüchsen und Handbüchsen<br />
Büchsenmeister und Stückknechte<br />
III. Brettheim huldigt Kurprinz Ludwig<br />
42 Kurfürstliche Fanfarenbläser und Trommler der Melanchthon Herolde Bretten<br />
43 Vogt Konrad von Sickingen mit seiner Frau und Gefolge<br />
44 Die Schultheißen aus den Oberamtsstädten Eppingen, Heidelsheim, Rinklingen und<br />
Weingarten mit ihren Frauen (Patrizier)<br />
45 Kurprinz Ludwig in seinem Prunkwagen nimmt die Huldigung seiner Untertanen in<br />
einem Umritt entgegen<br />
46 Herolde des Kurfürsten zu Pferd<br />
47 ein Reisewagen<br />
48 Das Bettelvolk<br />
IV. Bürgerwehren marschieren <strong>auf</strong><br />
Die Wehrhaftigkeit der Bürger von 1504 setzte sich in den nachfolgenden Jahrhunderten<br />
in den Schützengesellschaften fort. Daraus entstanden im 18. und 19. Jahrhundert die<br />
Bürgerwehren und Milizen, deren Uniformierung in der napoleonischen Zeit ihren Höhepunkt<br />
hatte.<br />
49 Heimatvereingung „Oald Bensem“<br />
Bürgerwehr „Joseph Stoll“-Biedermeiergruppe<br />
Major Werner Rödel<br />
Spielmannszug, Bürgerwehr, Biedermeiergruppe<br />
50 Fürstl. Fürstenbergische Füsiliergarde Donaueschingen,<br />
Kommandant Hauptmann Erich Scholz<br />
Füsiliergarde, Trachtenträgerinnen<br />
51 Bürgerwehr „Alt–Weinheim“<br />
Kommandant Hauptmann Christian Schulz<br />
Bürgerwehr<br />
52 Bürgerwehr Wolfach<br />
Kommandant Hauptmann Tim Waldenmeyer<br />
Spielmannszug, Bürgerwehr<br />
53 Bürgerwehr Hüfi ngen<br />
Kommandant Major Helmut Vogel<br />
Bürgerwehr, Trachtenträgerinnen<br />
54 Bürgerwehr Wiesenbach<br />
Kommandant Hauptmann Michael Weindorf<br />
Bürgerwehr, Biedermeierdamen<br />
55 Historische Bürgerwehr Karlsruhe<br />
Kommandant Hauptmann Volkmar Leger<br />
Trommler/Pfeifer, Bürgerwehr, Biedermeiergruppe<br />
56 Historische Freiburger Bürgerwehr<br />
Kommandant Bürgermajor Walter Goldschmidt<br />
Fahnenabordnung<br />
57 Schützenkönig und Jungschützenkönig 2010<br />
beim Ausmarsch zum Freischießen an Peter-und-Paul 1848<br />
58 Bürgerwehr der Stadt Bretten<br />
Kommandant Oberst und Ehrenlandeskommandant<br />
Baden – Südhessen Rudolf Heß<br />
Ehrenkutsche der Bürgerwehr<br />
Artillerie mit Stadtkanone<br />
Musikzug, Bürgerwehr<br />
Änderungen im Festzug vorbehalten
Wie in früheren Epochen<br />
Bauern können tanzen<br />
Viele tanzfreudige Bauern haben<br />
ihre Freude an der Darbietung<br />
von Tänzen des späten Mittelalters<br />
und von Volkstänzen aus unterschiedlichen<br />
Epochen. Ihr breites<br />
Repertoire erlaubt es der Bauerntanzgruppe<br />
zu jeder Zeit den jeweils<br />
passenden Tanz zu präsentieren.<br />
Inzwischen tanzen schon<br />
die Kinder und Enkel der ersten<br />
Tänzergeneration und auch als<br />
Partnervermittlung hat die Tanz-<br />
Die Bauern schleppen beim Festzug allerlei zeitgenössisches bäuerliches<br />
Arbeitsgerät mit sich herum. Foto: Fritz<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
gruppe gut funktioniert – haben<br />
sich doch dort einige Paare fürs<br />
Leben gefunden. Die Idee, den<br />
Bauernstand des ausgehenden<br />
Mittelalters zu repräsentieren,<br />
blieb nicht <strong>auf</strong> Bretten begrenzt. In<br />
Brettens Partnerstadt Wittenberg<br />
waren die Brettener Bauern „Geburtshelfer“<br />
der dortigen Bauerngruppe<br />
und ein Ableger von dort –<br />
quasi die Enkel – hat sich in Eggersdorf<br />
bei Berlin gegründet. fz<br />
Jede Menge Spaß versprechen<br />
die mittelalterlichen<br />
Fahrgeschäfte und Mitmachspiele,<br />
die in diesem Jahr<br />
erstmals den mittelalterlichen<br />
Bereich des Peter-und-Paul-<br />
Festes bereichern werden.<br />
Bernhard Jung wird mit seinem<br />
„kleinsten Riesenrad der<br />
Hier schlagen Kinderherzen<br />
höher. Fotos: wen<br />
Auf den Plätzen<br />
Spiele<br />
und Spaß<br />
Welt“, einem mühlenradähnlichen,<br />
hölzernen und handbetriebenem<br />
Riesenrad nicht nur<br />
die Kinderherzen höher schlagen<br />
lassen. Zu fi nden sein<br />
wird er im Bereich der Pforzheimer<br />
Straße. Auch sein<br />
Zwergenland wird er dabei<br />
haben und lädt Jung und Alt<br />
zum Spielen ein. Eierknacken,<br />
Axtwerfen oder eine mittelalterliche<br />
Kegelbahn werden für<br />
viele ein willkommener Zeitvertreib<br />
sein. Auch <strong>auf</strong> dem<br />
Vorplatz der Volksbank in der<br />
Fußgängerzone wird es ein<br />
außergewöhnliches Karussell<br />
geben. wen<br />
- 11 -
Peter-und-Paul-Fe<br />
Peter-und-Paul-Fest st t zu Bretten<br />
Fotos: Rebel<br />
EINGANG LUISENSTRASSE / RUNDGANG<br />
Fischer 1<br />
Federfechter 2<br />
Bogenschützen 3<br />
Fünf Schneeballen 4<br />
Schmücker 5<br />
Bauernlager 6<br />
Waschweiber 7<br />
Bürgerwehr Heydolfesheim 8<br />
Zinngießer 9<br />
Krämer und Halunken 10<br />
Verlorener H<strong>auf</strong>en 11<br />
Scharfrichter und Gefolge 12<br />
Bierbreuwer 13<br />
Armbrustschützen 14<br />
Kettenhemdmacher 15<br />
Weber und Steinmetz 16<br />
Taglöhner 17<br />
Gramboler 18<br />
Seifensieder 19<br />
Käser 20<br />
Schäfer 21<br />
Gelahrte und Gereiste 22<br />
Brettener Artillerie 23<br />
Handwerkergasse 24<br />
Handwerkergilde 25<br />
Fanfarenzugschänke 26<br />
Gruschdler 27<br />
Badstube 28<br />
Landsknechte 29<br />
Garküche 30<br />
Schmiede des Georg Schwartzerd 31<br />
Zeidler 32<br />
Feldscher 33<br />
Köhler 34<br />
Bruderschaft der freien Zünfte 35<br />
Stadtwache 36<br />
Schedels schwarzer H<strong>auf</strong>en 37<br />
Pfeffersäcke 38<br />
Huldelsmanns Gsind 39<br />
Fahrendes Volk 40<br />
Schola Cantorum 41<br />
Gewandmacherei 42<br />
Medicus 43<br />
Paravicini 44<br />
Bürgerwehr Bretten 45<br />
Melanchthon Herolde 46<br />
Türmer und Nachtwächter 47
- 14 -<br />
Das Schießen mit einer Armbrust ist keineswegs einfach. Gäste der<br />
Neibsheimer Schützen dürfen’s mal probieren. Foto: wen<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
Neibsheimer Schützen laden ins eigene Lager ein<br />
Die Philosophie der Armbrust<br />
Die hölzernen, selbst gebauten<br />
Waffen mit ihren schmiedeeisernen<br />
Elementen sind ein Blickfang<br />
für Jung und Alt am Lager der<br />
Neibsheimer Armbrustschützen<br />
um Hans Entenkopf am Seedamm.<br />
Bereitwillig geben die Mitglieder<br />
Auskünfte und philosophieren mit<br />
Gästen und Interessierten über<br />
ihre Waffen.<br />
Schon vor Wochen gaben sich<br />
die Schützen einen ganz eigenen<br />
Einstand <strong>auf</strong> das bevorstehende<br />
Peter-und-Paul-Fest und kürten<br />
ihren Schützenkönig nach einem<br />
spannenden Wettbewerb. Wie<br />
auch schon im Vorjahr darf Markus<br />
Maierhöfer den Titel des Schüt-<br />
zenkönigs tragen. Und das Schießen<br />
mit einer Armbrust ist keineswegs<br />
einfach. Davon können sich<br />
die Gäste auch in diesem Jahr wieder<br />
selbst überzeugen. Denn in ihrem<br />
Lager am Seedamm demonstrieren<br />
die 80 Mitglieder nicht nur<br />
das Lagerleben, sondern auch das<br />
Schießen. Mit den Wurfgeschossen,<br />
den sogenannten Bolzen, wird<br />
dann <strong>auf</strong> eine Holzscheibe geschossen.<br />
Auch die Bolzen stellen<br />
die Mitglieder in mühevoller Handarbeit<br />
selbst her und bestücken sie<br />
mit Federn, um eine bessere Flugeigenschaft<br />
zu erwirken.<br />
Die Armbrust galt im Mittelalter<br />
als eine sehr verlässliche Waffe,<br />
die mit ihrer enormen Kraft auch<br />
weit entfernte Ziele erreichte. Damals,<br />
vor mehr als 500 Jahren,<br />
galt ein Neibsheimer Schütze als<br />
ganz besonders tapfer: Hans Entenkopf.<br />
Ihm zu Ehren wurde die<br />
Gruppe der Neibsheimer Armbrustschützen<br />
vor fast 40 Jahren<br />
gegründet. Seit 1972 sind die Armbrustschützen<br />
ein fester Bestandteil<br />
des Festzuges am Sonntag.<br />
Bereits zum 13. Mal sind die Mittelalterfreunde<br />
mit einem eigenen<br />
Lager am Seedamm vertreten.<br />
Zelte, ein Backhaus, mittelalterliche<br />
Gesänge, Trommelklänge und<br />
Tänze – all dies macht einen <strong>Besuch</strong><br />
des Lagers lohnenswert. wen
Korrektur (2)<br />
S_u_G_1872463_06-30_50-2.indd<br />
S_u_G_1872463_06-30_50-2.indd<br />
• Tragwerksplanung<br />
Wdh./Änd. rhildenbrand Fremddaten<br />
PDF KORABZ<br />
• Projektsteuerung Korrektur (3)<br />
Korrektur (4)<br />
• Sachverständige für Schäden an Gebäuden<br />
Ing.-Büro für Bauwesen Dipl.-Ing. (FH) H.-D. Fritz<br />
Carl-Ludwig-Schleich-Straße 2 · 75015 Bretten<br />
Fon: 0 72 52 / 94 57 - 0 · Fax: 0 72 52 / 94 57 - 20<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
So wurde früher das Stroh gedroschen: Vorführung <strong>auf</strong> dem Marktplatz. Fotos: Michael Fritz<br />
Margarete Stoll gilt als Gründerin der Gruppe<br />
Hoch lebe der Bauernstand<br />
– seit 50 Jahren beim Fest<br />
Der vierte Stand sind die Menschen,<br />
die <strong>auf</strong> dem Felde sitzen<br />
in Dörffern und Höffen (…) und<br />
werden genannt Bawern (…). Diese<br />
führen gar ein schlecht und niederträchtig<br />
Leben.“ So schrieb der<br />
Humanist und Gelehrte Sebastian<br />
Münzer über die Bauern der Reformationszeit.<br />
Und in der Tat, das<br />
Schinden bei der täglichen Arbeit<br />
wurde in dieser Bevölkerungsschicht<br />
groß geschrieben. Weder<br />
Mensch noch Tier wurden geschont,<br />
um Frondienste und Abgaben<br />
an ihre Herrschaft zu leisten.<br />
An dieses elendigliche Leben<br />
will die Bauerngruppe Alt-Brettheim<br />
mit ihrer Darstellung und<br />
dem Gebrauch alter Gerätschaften<br />
erinnern. Als Gründerin der Gruppe<br />
gilt Margarete Stoll, die ihren Mann<br />
1960 überredete, als Bauern gewandet<br />
am Peter-und-Paul-Festzug<br />
teilzunehmen. Hermann Stoll<br />
fühlte sich beim stummen Winken<br />
und Vorwärtsstampfen sichtlich<br />
unwohl und so entfuhr ihm <strong>auf</strong><br />
dem Marktplatz der laute Schrei,<br />
„Hoch lebe der Bauernstand!“ –<br />
der Schlachtruf der Bauern war<br />
geboren. Schnell wuchs die Mitgliederzahl,<br />
die seither mit historischen<br />
Dreschfl egeln, Gabeln, Sensen<br />
und allerlei alten Gerätschaften<br />
jährlich den Festzug bereichern.<br />
Einmal wollte man danach<br />
nicht gleich nach Hause gehen,<br />
sondern noch ein bisschen zusammensitzen<br />
und feiern. Also holte<br />
jeder etwas aus seiner Vorratskammer<br />
– Büchsenwurst und Brot.<br />
Im Folgejahr richteten die Bauern<br />
eine Schänke ein und bewirteten<br />
ihre Gäste mit schmackhaftem<br />
Bauernvesper – Leberwurstbrot<br />
und Schwartenmagenbrot. Diese<br />
Tradition hat sich über 40 Jahre<br />
gehalten und noch heute ist das<br />
„Lewwerwurschdbrod“ der Bauern<br />
ein begehrter Leckerbissen <strong>auf</strong><br />
dem Fest. Dass Bauern nicht nur<br />
arbeiten sondern auch feiern können,<br />
zeigt seit 35 Jahren die Bauerntanzgruppe.<br />
fz<br />
EPS<br />
Korrektur (5)<br />
Neusatz<br />
Korrektur (1)<br />
individuelle Möbel · Küchen- / Möbelmontage · Umbau · Massivholzmöbel<br />
Wdh./Änd.<br />
Korrektur (2)<br />
Ausstellung im Gerberhaus<br />
Bauernleben<br />
im Kraichgau<br />
Zum Jubiläumsjahr zeigt<br />
die Bauerngruppe eine<br />
beeindruckende Ausstellung<br />
mit dem Titel „Hoch<br />
lebe der Bauernstand –<br />
bäuerliches Leben im<br />
Kraichgau im Wandel der<br />
Zeiten“ im Gerberhaus. Ein<br />
Blick in die Ausstellung offenbart<br />
viele kleine und<br />
große Dinge, die von den<br />
Ausstellungsmachern liebevoll<br />
in Szene gesetzt<br />
wurden.<br />
Der große Heuwagen<br />
musste beispielsweise zunächst<br />
im Hof zerlegt, alle<br />
Einzelteile durchs enge<br />
Treppenhaus bis unters<br />
Dach getragen und anschließend<br />
wieder zusammengesetzt<br />
werden. Zahl-<br />
Merl_1874747_06-30_50-2.indd<br />
Merl_1874747_06-30_50-2.indd<br />
Fremddaten sbraun<br />
Korrektur (3)<br />
reiche Originalexponate<br />
lassen das beschwerliche<br />
Leben der früheren Bauern<br />
erahnen und authentisch<br />
ausstaffi erte Sch<strong>auf</strong>ensterpuppen<br />
bringen Lebendigkeit<br />
in die Ausstellung, die<br />
die unvergleichliche Atmosphäre<br />
des engen Dachraumes<br />
hervorragend <strong>auf</strong>nimmt<br />
und zu nutzen weiß. Ein<br />
Schlachtfest im März und<br />
ein Tanz- und Musikfest im<br />
April begleitete die Ausstellung,<br />
die mit einem Erntedankfest<br />
am 25. und 26.<br />
September endet.<br />
Bis dahin kann die Ausstellung<br />
an allen Sonn- und<br />
Feiertagen von 14 bis 18<br />
Uhr bei freiem Eintritt besucht<br />
werden. fz<br />
Spinnen wie vor Hunderten von Jahren – die Bauern können<br />
es heute noch.<br />
Schönes Peter-und-Paul-Fest wünscht<br />
Schall_1874900_06-30_50-2.indd<br />
Schall_1874900_06-30_50-2.indd<br />
Schreinerei<br />
Wolfgang Merl<br />
Kirchbergstraße 2<br />
75015 Bretten-Neibsheim<br />
Telefon: 0 72 52 / 53 55 24<br />
Telefax: 0 72 52 / 53 55 23<br />
Mobil: 01 71 / 6 22 83 39<br />
E-Mail: wolfgangmerl@t-online.de<br />
PDF KORABZ<br />
- 15 -<br />
Korrektur (4) Korrektu
- 16 -<br />
Wdh./Änd.<br />
Korrektur (2)<br />
Am Stand gibt’s viele Leckereien<br />
Honigduft lockt<br />
zu den Zeidlern<br />
Ein zarter Honigduft fl iegt<br />
den <strong>Besuch</strong>ern des Peter-und-Paul-Festesentgegen,<br />
wenn sie sich dem<br />
Met-Stand des Zeidlers an<br />
der Brettener Stadtbücherei<br />
unterhalb der Stiftskirche<br />
nähern. Honigwein, Bienenwachskerzen<br />
und Honigseifen<br />
sind nur ein Teil des<br />
umfangreichen Sortiments,<br />
dass die Brettenerin Christiane<br />
Goutier-Nilius an ihrem<br />
Stand anbietet. Sie gründete<br />
im Jahr 2004 die mittelalterliche<br />
Gruppe der Zeidler.<br />
Das Interesse an der<br />
Imkerei hatte sie als Tochter<br />
eines Imkers aus Eisingen<br />
bereits in die Wiege gelegt<br />
bekommen.<br />
Zeidlerei bedeutet das<br />
gewerbsmäßige Sammeln<br />
des Honigs wilder oder<br />
halbwilder Bienenvölker.<br />
Bienenprodukte sind schon<br />
seit der Steinzeit begehrt,<br />
es gibt Zeichnungen von<br />
Menschen, die einen Bienenstock<br />
ausräumen, die<br />
über 9 000 Jahre alt sind.<br />
„Die Zeidler im Mittelalter<br />
waren hochangesehene<br />
Leute und unterstanden damals<br />
direkt dem Kaiser“,<br />
erzählt Christiane Goutier-<br />
Nilius. Zuckerrohr und Zuckerrübe<br />
waren hierzulande<br />
noch unbekannt. Somit war<br />
Honig das einzige Süßungsmittel<br />
und sehr begehrt. Im<br />
Mittelalter vergrößerten<br />
Hoeger_1874635_06-30_50-2.indd<br />
Hoeger_1874635_06-30_50-2.indd<br />
Fremddaten sbraun<br />
Korrektur (3)<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
sich die Zeidlereien, denn<br />
der Wachsbedarf für die Beleuchtung<br />
in Burgen,<br />
Schlössern, Klöstern und<br />
Städten stieg stark an.<br />
Aber die Wildbienen erzeugen<br />
nicht nur Honig und<br />
Kerzenwachs. Der Met (Honigwein)<br />
galt bereits bei den<br />
Germanen als Urgetränk.<br />
Die Leute im Mittelalter<br />
tranken dieses Rauschmittel<br />
kalt oder warm. Auch<br />
das Honigbier war durchaus<br />
beliebt.<br />
Aber wie kamen denn die<br />
Menschen früher an den<br />
Honig der Wildbienen heran?<br />
„Der Zeidler stieg zur<br />
Honigernte an einem Seil<br />
hin<strong>auf</strong> in den Baum, setzte<br />
sich <strong>auf</strong> einem angebrachten<br />
Brett nieder und begann<br />
zu zeideln“, klärt Christiane<br />
Goutier-Nilius <strong>auf</strong>. „Das<br />
Wort zeideln kommt aus<br />
dem Altdeutschen und bedeutet<br />
Honig schneiden.<br />
Schneiden deshalb, weil die<br />
ganze Wabe herausgeschnitten<br />
wurde.“<br />
Die Zeidler im Mittelalter<br />
überließen die Bienenzucht<br />
jedoch nicht nur dem Zufall.<br />
Künstliche Höhlen oder natürlich<br />
entstandene Asthöhlen<br />
wurden mit einem Brett<br />
mit Flugloch präpariert, um<br />
den Bienen die Höhle<br />
schmackhaft zu machen.<br />
Jeder Zeidler markierte<br />
dann „seine“ Bäume. wen<br />
Terrassendächer + Markisen<br />
■ Beratung ■ Planung ■ Ausführung<br />
Rotenbergerhof 2 · 75015 Bretten<br />
Tel.: 0 72 52 / 13 21 · Fax 0 72 52 / 8 71 68 · www.hoegermetallbau.de<br />
PDF KORABZ<br />
Korrektur (4)<br />
Haus & Grund ®<br />
Eigentümerschutz-<br />
Gemeinschaft<br />
Kompetenter Partner für:<br />
• Miet- und Steuerrecht<br />
• Wohnungseigentumsund<br />
Erbrecht<br />
• Bau-, Planungsund<br />
Nachbarrecht<br />
• Haus-Versicherungen<br />
• alle Themen rund um<br />
Ihr Eigentum<br />
• Mietverträge EPS und<br />
Korrektur rechtsverbindliche<br />
(5)<br />
Schriftstücke<br />
Fanfarenzug Bretten feiert 75-jähriges Bestehen<br />
Stolz tragen sie Wappen<br />
der Stadt <strong>auf</strong> ihrer Brust<br />
Im Jahr 1950 war es endlich so<br />
weit! Das erste Peter-und-Paul-<br />
Fest nach dem Krieg sollte gefeiert<br />
werden. Dies inspirierte Willi Kuhn<br />
zu dem tollkühnen Unterfangen,<br />
den Fanfarenzug ebenfalls wieder<br />
(Erstgründung 1934) ins Leben zu<br />
rufen, um das Fest mitzugestalten.<br />
Als instrumentalen Grundstock<br />
konnte er <strong>auf</strong> gerade mal eine Fanfare<br />
und eine Landsknechtstrommel<br />
zurück greifen. Den elf Neu-<br />
Gründungsmitgliedern gelang es,<br />
die fehlenden Instrumente im Umland<br />
auszuleihen und die „Kostüme“<br />
bei einem Kostümverleih zu<br />
besorgen. Trotz aller Widrigkeiten<br />
konnten Willi Kuhn und seine Mannen<br />
den Fanfarenzug <strong>auf</strong> die Beine<br />
stellen und den Festzug an Peter<br />
und Paul anführen.<br />
Seit jenem denkwürdigen Jahr<br />
gab es kein Peter-und-Paul-Fest,<br />
an dem der Fanfarenzug Bretten<br />
nicht am Festumzug teilgenommen<br />
hätte. Das Peter-und-Paul-Fest<br />
und der Fanfarenzug entwickelten<br />
sich stetig weiter und befruchteten<br />
sich dabei auch gegenseitig. So<br />
zog der Fanfarenzug bis Mitte der<br />
60er Jahre übers Land, um von<br />
Mühlacker bis Heidelberg und von<br />
Speyer bis Eppingen durch sogenanntes<br />
„Werbeblasen“ <strong>auf</strong> originelle<br />
Art <strong>auf</strong> das Peter-und-Paul-<br />
Fest <strong>auf</strong>merksam zu machen. Der<br />
Fanfarenzug steigerte sich sowohl<br />
musikalisch als auch was die Spieler-<br />
und Mitgliederstärke anlangte<br />
kontinuierlich. Damit einhergehend<br />
wuchsen auch der Bekanntheitsgrad<br />
und der <strong>Wir</strong>kungskreis der<br />
Akteure. Nach Stuttgart, 1953,<br />
• Marktwertgutachten<br />
für Immobilien und<br />
Übernahme auch<br />
des Verk<strong>auf</strong>s Neusatz<br />
Korrektur (1)<br />
Haus & Grund ®<br />
Marktplatz 15, 75015 Bretten<br />
Telefon 0 72 52 /8 55 87<br />
Telefax 0 72 52 / 97 19 86<br />
Sie garantieren die musikalische Qualität des Vereins: Fredy Zanger,<br />
Bläser seit fast 30 Jahren und stellvertretender musikalischer Leiter,<br />
Dirigent Yu Liu und Anita Schwarz, musikalische Leiterin (von links).<br />
Der Chinese Yu Liu ist Absolvent der Musikhochschule Karlsruhe im Fach<br />
Orchesterleitung. Foto: Michael Fritz<br />
kam man 1956 bereits bis nach<br />
Berlin. München, Salzburg, Orleans<br />
und Beauvais in Frankreich<br />
seien nur stellvertretend für zahllose<br />
Auftritte genannt. Auch <strong>auf</strong><br />
kommunalpolitischer Ebene ist der<br />
Fanfarenzug gerne als Botschafter<br />
Brettens unterwegs.<br />
1998 wurde die Frauengruppe<br />
ins Leben gerufen und rundet in<br />
ihren historischen Gewändern das<br />
Erscheinungsbild der Fanfarenbläser,<br />
Landsknechtstrommler und<br />
Fahnenschwinger harmonisch ab.<br />
Heute zählt der Verein rund 50 aktive<br />
und mehr als 300 passive Mitglieder.<br />
Trotz aller Veränderungen<br />
blieb der Fanfarenzug seinem<br />
Gründer Willi Kuhn treu und spielt<br />
Wdh./Änd. rhildenbrand<br />
Korrektur (2)<br />
Ehrenfeuchter_1874881_06-30_58-2.indd<br />
Ehrenfeuchter_1874881_06-30_58-2.indd<br />
Fremddaten<br />
Korrektur (3)<br />
auch heute noch ausschließlich <strong>auf</strong><br />
Naturtoninstrumenten.<br />
Ausgehend von der Erstgründung<br />
1934, begeht der Fanfarenzug<br />
in diesem Jahr sein 75-jähriges<br />
Jubiläum und ist damit einer der<br />
ältesten Fanfarenzüge in Deutschland.<br />
Zum Peter-und-Paul-Fest<br />
liegt ein Festbuch vor. Im September<br />
startet eine Ausstellung im<br />
Rathaus. Am Jubiläumswochenende<br />
im Oktober gibt’s einen Tag der<br />
offenen Tür in der „Fanfarenschänke“,<br />
einen ökumenischen Gottesdienst<br />
mit Fanfarenmusik in der<br />
Kirche, der Festabend in der Stadtparkhalle<br />
und der Große Zapfenstreich<br />
gemeinsam mit Bürgerwehr<br />
und Stadtkapelle. fz<br />
PDF KORABZ<br />
Korrektur (4) Korrektu
Peter-und-Paul-Fest<br />
20 Jahre Seifensieder<br />
Aus anrüchigem Sud wird<br />
ein wohlriechendes Stück<br />
Gott erhalt’se, die fettsauren<br />
Salze“; dieser Ausruf ist während<br />
des mittelalterlichen Treibens<br />
bereits im 20. Jahr in der Nähe der<br />
Kreuzkirche zu hören. So lange<br />
schon bereichern die Seifensieder<br />
mit ihrer authentischen Darstellung<br />
der Seifenherstellung in früheren<br />
Jahrhunderten das Festgeschehen.<br />
Seife, erstmals in Mesopotamien<br />
hergestellt, hatte bereits eine<br />
wechselvolle und äußerst interessante<br />
Geschichte hinter sich, ehe<br />
sie in Germanien zur Zeit der Römer<br />
ein beliebter Exportartikel<br />
wurde.<br />
Der römische Kaiser Marc Aurel<br />
erkannte die Seife als Wasch- und<br />
Reinigungsmittel, war mit dieser<br />
Erkenntnis aber erfolglos – zumindest<br />
bei seinem eigenen Volk. Erst<br />
385 nach Christus wurde der Beruf<br />
des „Saponarius“, des Seifensieders,<br />
erstmals erwähnt. Unter Karl<br />
dem Großen bildete sich neben<br />
dem häuslichen Seifenkochen<br />
schließlich das Seifenhandwerk.<br />
Erst im 14. Jahrhundert schlossen<br />
sich die deutschen Seifensieder<br />
zusammen und bildeten mit<br />
den Kerzenziehern, auch Lichtzieher<br />
genannt, eine gemeinsame<br />
Zunft. Drei Jahre mussten die<br />
Lehrlinge in die Lehre gehen, ehe<br />
sie zur Gesellenprüfung zugelassen<br />
wurden.<br />
Es galt Wanderzwang<br />
Für Gesellen galt anschließend,<br />
wie für andere Handwerker auch,<br />
der „Wanderzwang“. Als Meisterstück<br />
musste ein Geselle einen<br />
Sud Seife sieden: Wurde die Seife<br />
im Kessel buntfl eckig, war die Zusammensetzung<br />
die richtige und<br />
damit „meisterlich“.<br />
Wie alle anderen handwerklichen<br />
Gruppen von Alt-Brettheim<br />
Über 170 Aktive sind dabei<br />
Wache ist gesellig<br />
Gesellig geht es zu im Lager der<br />
Stadtwache Bretten. Direkt an<br />
der Stadtbücherei unterhalb der<br />
Stiftskirche schlagen die Stadtwächter<br />
auch in diesem Jahr wieder<br />
ihr Lager mit der großzügigen<br />
Schenke <strong>auf</strong>. Sie sind eine der<br />
größten mittelalterlichen Gruppen<br />
des Peter-und-Paul-Festes, mehr<br />
als 170 Aktive nehmen jährlich am<br />
Fest teil.<br />
Das Quartier der Stadtwache im<br />
Hof der evangelischen Diakonie und<br />
das Außenlager sind stets gut besuchte<br />
Anl<strong>auf</strong>stellen für Gäste, <strong>Besuch</strong>er<br />
und Aktive anderer Gruppen.<br />
Typische mittelalterliche Speisen<br />
wie Ochsenfetzen oder die<br />
Soldatenfrass sowie die zum Großteil<br />
überdachte Schenke laden zum<br />
Verweilen ein. Im Außenlager leben<br />
die Stadtwächter das Mittelalter.<br />
Am offenen Feuer wird gegrillt, zu<br />
Gitarrenmusik gesungen oder dem<br />
Flötenspiel der Kinder gelauscht.<br />
Für Abwechslung sorgen auch die<br />
Programmgruppen, die sich innerhalb<br />
der Stadtwache gebildet haben.<br />
Darunter die Cantarottis, die<br />
mit ihrem mehrstimmigen Gesang<br />
im Programmteil im Lager überzeugen.<br />
Die Tanzgruppe ist unter anderem<br />
<strong>auf</strong> dem Marktplatz zu sehen.<br />
Nachwuchsprobleme haben die<br />
Stadtwächter keinesfalls. Und so<br />
versteht es sich von selbst, dass<br />
auch eine Kinder-Jonglage sowie<br />
eine Flötengruppe zum festen Bestandteil<br />
gehören. Erstmals urkundlich<br />
erwähnt wurde der Stadtwächter<br />
in Bretten in den Jahren<br />
1315 sowie 1406. Der Stadtwächter<br />
selbst hatte im Mittelalter unter<br />
anderem die Aufgaben von Wach-<br />
und Streifendiensten, Eintreiben<br />
von Bußgeldern und Abgaben sowie<br />
die Verteidigung der Stadt in<br />
Kriegszeiten. Es verseht sich von<br />
selbst, dass das Tragen und der<br />
Umgang mit der Waffe für einen<br />
Stadtwächter selbstverständlich<br />
ist. Aber auch das Trommeln beherrscht<br />
die aktive Trommlergruppe<br />
und so sieht man nicht selten eine<br />
Abordnung der Stadtwache trommelnd<br />
durch die Gassen der Altstadt<br />
ziehen. Als Gäste begrüßt die<br />
Gruppe in diesem Jahr wieder ihre<br />
Freunde der Stadtwache Wittenberg<br />
sowie deren Waschweiber. wen<br />
auch, studierten die Seifensieder<br />
eifrig, um die K<strong>uns</strong>t ihres Handwerks,<br />
die Seifensiederei, möglichst<br />
originalgetreu vorführen zu<br />
können.<br />
Verhältnis ist wichtig<br />
Heute zeigen die Brettener die<br />
Seifenherstellung mit unterschiedlichen<br />
Bestandteilen. Tierische<br />
Fette, pfl anzliche Öle und Farbzusätze<br />
sowie Duftstoffe, werden im<br />
richtigen Verhältnis über einer offenen<br />
Flamme gesiedet.<br />
Wer einmal das Seifensieden<br />
ausübte, weiß, wie „anrüchig“ dieser<br />
Beruf seinerzeit war und durch<br />
die Jahrhunderte auch blieb. Die<br />
Verantwortlichen der Städte wiesen<br />
den Seifensiedern deshalb in<br />
aller Regel Arbeitsplätze am äußersten<br />
Stadtrand zu. Dort störte<br />
der durchdringende Gestank, den<br />
ihr Handwerk mit sich brachte,<br />
nicht allzu viele Bürger. Beim Festzug<br />
am Sonntag führen die Seifensieder<br />
eine Zunftfahne der osteuropäischen<br />
Seifensieder mit.<br />
Die silberne Rose<br />
Dar<strong>auf</strong> ist das Zunftzeichen der<br />
Krakauer Seifensieder – eine fünfblättrige<br />
silberne Rose – dargestellt,<br />
die von zwei in bürgerlicher<br />
- 17 -<br />
Bei der Herstellung „anrüchig“, als Endprodukt wohlriechend – die Seifensieder<br />
zeigen, wie im Mittelalter Seife hergestellt wurde. Foto: fz<br />
Tracht gekleideten Schildträgern<br />
gehalten wird. Das Original befi ndet<br />
sich im Historischen Museum<br />
der Stadt Krakau in Polen und wurde<br />
als Abbildung zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Wer Interesse am mittelalterlichen<br />
Handwerk zeigt und Bereitschaft<br />
mitbringt bei Auswärtsfahrten<br />
mitzumachen, ist bei den Seifensiedern<br />
herzlich willkommen. fz
- 18 -<br />
Werner Lohner<br />
Wdh./Änd.<br />
Kraichgau_1874650_06-30_60-2.indd<br />
Kraichgau_1874650_06-30_60-2.indd<br />
Fremddaten sbraunErdbau<br />
PDF KORABZ<br />
Korrektur (2)<br />
Industriestraße 22<br />
Korrektur (3)<br />
Korrektur (4)<br />
75015 Bretten-Bauerbach<br />
Telefon: 07258 / 8032<br />
Telefax: 07258 / 6624<br />
Mobil: 0171 / 6548836<br />
Lohner_1874663_06-30_50-2.indd<br />
Lohner_1874663_06-30_50-2.indd<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
1,3 Tonnen wollen vor dem Artillerie-Lager bewegt werden<br />
Kanonenziehen – die Attraktion<br />
für starke Jungs am Montag<br />
Die Zweifl er am Rande: Ob Kraft und Technik wohl ausreichen? Foto: Mutter<br />
Was vor drei Jahren als spaßige<br />
Idee am Festmontag entstand,<br />
ist inzwischen Programm:<br />
das Kanonenziehen vor dem Artillerie-Lager,<br />
das Brettener „Cannon-Pulling“.<br />
„An sich entstand das Ganze<br />
aus einer Bierlaune heraus“, erklärt<br />
Peter Müller, Mitglied der<br />
Gruppe „Des Schedels schwarzer<br />
H<strong>auf</strong>en“ und einer der Initiatoren<br />
des Wettbewerbs. „<strong>Wir</strong> haben <strong>uns</strong><br />
überlegt, warum die Artilleriegruppe<br />
mühselig einen Ochsen zum<br />
Ziehen des Balduffs nach Bretten<br />
holt, wo doch genügend ,zweibeinige<br />
Ochsen‘ <strong>auf</strong> dem Fest heruml<strong>auf</strong>en.“<br />
Das Gelächter ob dieses<br />
Kommentars war groß – die Idee<br />
war geboren. „Wer sich wohl am<br />
besten zum Ziehen des immerhin<br />
1,3 Tonnen schweren Geschützes<br />
eignet?“ Diese Frage beschäftigte<br />
denn auch die Mitglieder der Brettener<br />
Artillerie 1504, die nicht lange<br />
überredet werden mussten.<br />
Rasch war ein Plan ersonnen, um<br />
eine Antwort <strong>auf</strong> die bohrende Frage<br />
zu fi nden: „Wo sind Brettens<br />
beste Ochsen?“<br />
Was wohl keiner bedachte: Die<br />
Nachricht verbreitete sich wie ein<br />
L<strong>auf</strong>feuer <strong>auf</strong> dem Fest – binnen<br />
kürzester Zeit gingen die ersten<br />
Anmeldungen zum Wettbewerb<br />
ein. Nach Tagen ernsthafter historischer<br />
Darstellung gierten manche<br />
geradezu nach ein wenig Gau-<br />
Transporte<br />
di. Und so staunten die Initiatoren<br />
nicht schlecht, als nicht nur kräftige<br />
Landsknechte zum Wettbewerb<br />
antraten, sondern auch eine Damenriege<br />
der Marketenderinnen.<br />
Diesen war der Applaus der zahlreich<br />
erschienenen Zaungäste von<br />
der ersten Sekunde an sicher.<br />
Schließlich stiegen sogar der damalige<br />
Oberbürgermeister Paul<br />
Metzger zusammen mit Peter Beyle,<br />
Vorstand der Brettener Landsknechte,<br />
in den Ring. Was als Bierlaune<br />
begonnen hatte, war plötzlich<br />
ein gefeierter Programmpunkt<br />
– der auch in diesem Jahr für heitere<br />
Stimmung am Montagnachmittag<br />
sorgen wird. Allerdings geht<br />
es im Wettbewerb nicht nur um<br />
EPS<br />
Korrektur (5)<br />
schiere Kraft, sondern auch um<br />
Taktik! Denn der „Balduff“, Brettens<br />
größtes Geschütz und seit<br />
über 20 Jahren fester Bestandteil<br />
des Festes, muss über eine festgelegte<br />
Distanz gezogen werden –<br />
gegen die Stoppuhr. Die hält jedoch<br />
erst an, wenn die Vorderräder nach<br />
Überschreiten der Ziellinie stillstehen.<br />
Bremsen ist die K<strong>uns</strong>t<br />
Die schwierigste Anforderung<br />
besteht also darin, das in Fahrt<br />
gekommene Geschütz möglichst<br />
punktgenau wieder zum Stehen zu<br />
bringen. Hier scheiterten schon<br />
manche starken Jungs, die mit allzu<br />
viel Schmackes anzogen, im<br />
Galopp die Distanz überwanden<br />
und dann Probleme hatten, den<br />
Koloss wieder unter Kontrolle zu<br />
bringen. Die Marketenderinnen<br />
schlugen sich übrigens wacker,<br />
mussten sich jedoch am Ende den<br />
glücklichen Siegern der Schedel-<br />
Gruppe Rico Aumann und Christian<br />
Lipka geschlagen geben, die die<br />
Premiere für sich entscheiden<br />
konnten. Sieger 2009 waren Daniel<br />
Sattes und Moritz Gelb von den<br />
Brettener Landsknechten.<br />
Selbstredend fordern die Verlierer<br />
des letztjährigen Rennens Revanche.<br />
Montagnachmittag gegen<br />
17 Uhr können sich Mitstreiter vor<br />
dem Lager der Brettener Artillerie<br />
melden. Die Mannschaften werden<br />
mit Spannung erwartet. Und wer<br />
weiß, vielleicht lässt sich sogar der<br />
neue Oberbürgermeister diese<br />
Chance nicht entgehen, dem Volk<br />
seine Kraft zu zeigen … Sylvia Mutter<br />
Ein Lokus<br />
mit<br />
Charme<br />
Einen ganz besonderen Ort<br />
der Notdurft wird es auch<br />
in diesem Jahr wieder <strong>auf</strong><br />
dem Peter-und-Paul-Fest<br />
geben. Wie auch schon im<br />
letzten Jahr wird der „Mittelalter-Lokus“<br />
auch dieses<br />
Mal wieder an der Tiefgaragenausfahrt<br />
am Seedamm<br />
zu fi nden sein. Und dieser<br />
ganz andere Toilettenwagen<br />
lockt nicht nur jene an, die<br />
ihn auch benutzen wollen,<br />
sondern auch viele, die „einfach<br />
nur mal schauen wollen“.<br />
Und in der Tat, der <strong>Besuch</strong><br />
dieses stillen Örtchens<br />
ist etwas ganz besonderes.<br />
Schwere Holztüren, die Wände<br />
in Klinkerstein-Optik und<br />
von außen sieht das kleine<br />
Häuschen einem Fachwerkhaus<br />
ähnlich. Für all diejenigen,<br />
die nicht nur einmal <strong>auf</strong><br />
dem Fest „müssen“, gibt’s<br />
eine Zehnerkarte. wen<br />
Ein stilles Örtchen mit eigenem<br />
Zauber … Foto: wen<br />
<strong>Wir</strong> vermieten und verk<strong>auf</strong>en neu und gebraucht:<br />
· Bagger, Lader · Büro-, Lagercontainer<br />
· Rüttelplatten, Stampfer · Heizgeräte<br />
· Steinsägen · Raumentfeuchter<br />
· Kompressoren · Absperrung<br />
· Betonfräsen · Deckenstützen<br />
· Stromerzeuger · Elektrowerkzeuge<br />
· Fahrgerüste · Parkettschleifer<br />
· Aufzüge · Hochdruckreiniger<br />
· Vermessungsgeräte · Gartengeräte<br />
Bretten · Salzhofen 7 · (0 72 52) 97 26 51<br />
Rheinstetten · Großklamm 6–8 · (07 21) 95 15 20<br />
Gaggenau · Pionierweg 1P · (0 72 25) 9 16 70<br />
www.ludwig-bau.de
Peter-und-Paul-Fest<br />
Krämer und Halunken<br />
Nützes und Unnützes<br />
Ob Nützes oder Unnützes, am<br />
Stand der Krämer & Halunken<br />
fi ndet ein jeder etwas, der ein paar<br />
Silbertaler übrig hat. Bereits zum<br />
14. Mal wird die Gruppe ihr Lager<br />
am Seedamm <strong>auf</strong>schlagen und ihr<br />
breitgefächertes Sortiment feilbieten.<br />
Neben Bechern aus Holz, mittelalterlichem<br />
Kinderspielzeug oder<br />
auch Federschmuck und Schuhen<br />
bieten die Krämer auch Hemden<br />
oder Kopfbedeckungen an.<br />
Doch Vorsicht! Denn unter ihnen<br />
befi nden sich auch ein paar Halunken,<br />
die, anders als es im Mittelalter<br />
üblich war, den <strong>Besuch</strong>ern nicht<br />
das Geld aus der Tasche ziehen<br />
wollen, sondern die ihnen einfach<br />
nur die Zeit vertreiben möchten.<br />
Allerlei Kurzweil und Spielspaß<br />
wird geboten, gerne auch zum Mitmachen.<br />
Würfeln beim Schnaps<br />
Berühmtberüchtigt sind die<br />
Würfelspiele: „Lasst auch Ihr Euch<br />
von den Würfeln in ihren Bann ziehen<br />
und übt fl eißig bei einem Becher<br />
Schnaps“, laden die Halunken<br />
Vorbeigehende ein. Auch das<br />
Nagelspiel erfreut sich alljährlich<br />
großer Beliebtheit und eines steht<br />
am Ende immer fest: wer nicht<br />
übt, der nicht gewinnt. Und so<br />
bleibt es meist dann auch nicht<br />
Jubiläum in der Handwerkergasse<br />
bei einem einzigen Spiel. Die Halunken<br />
sind auch dafür bekannt,<br />
die Kinder in die K<strong>uns</strong>t einzuführen,<br />
das soeben erstandene Diabolo<br />
durch die Lüfte fl iegen zu<br />
lassen, oder sie zeigen, wie man<br />
mit Bällen oder Eiern jonglieren<br />
kann.<br />
Die Krämer waren im Mittelalter<br />
gern gesehen und die Stadttore<br />
wurden für sie stets geöffnet. Auch<br />
als <strong>Nachrichten</strong>lieferant oder Hochzeitswerber<br />
waren sie bekannt. Allen<br />
voran steht der oberste Krämer,<br />
der sogenannte Zunftmeister, der<br />
die Geschicke der Gruppe lenkt und<br />
an seinem kostbaren Gewand zu<br />
erkennen ist. wen<br />
Ehrbare Zünfte sind 25<br />
Die Handwerkergasse ist vom<br />
Peter-und-Paul-Fest nicht<br />
mehr wegzudenken. Die große<br />
Zunftfahne weist den <strong>Besuch</strong>ern<br />
den Weg in die Obere und Untere<br />
Kirchgasse in Brettens Altstadt. In<br />
diesem Jahr feiert die Gruppe ihr<br />
25-jähriges Jubiläum. 25 Jahre, in<br />
denen sie alljährlich den <strong>Besuch</strong>ern<br />
des Festes die mittelalterlichen<br />
Handwerksberufe näherbringen.<br />
Besonders am Samstag ab 15<br />
Uhr herrscht reges Treiben an den<br />
insgesamt 14 Ständen. Denn da<br />
beginnen die Handwerker, auch<br />
genes Fensterblei und mundgeblasenes<br />
Glas benötigt der Bleiverglaser<br />
für seine Arbeit, die nachweislich<br />
schon im neunten Jahrhundert<br />
verrichtet wurde.<br />
Neu in diesem Jahr ist der Kalligraf,<br />
der eindrucksvoll darstellen<br />
wird, wie man vor vielen hundert<br />
Jahren mit Tusche und echter Feder<br />
geschrieben hat. Auch eine<br />
Färberin wird ihr Handwerk authentisch<br />
darstellen.<br />
Ein Blickfang für die <strong>Besuch</strong>er<br />
sind auch der Buchbinder und der<br />
Buchdrucker. Wie ihre Handwer-<br />
Zu den unbedingt ehrbaren Zünften gehören zum Beispiel die Lichtermacher,<br />
die Wachskerzen und Talglichter herstellten, und …<br />
„Ehrbare Zunft“ genannt, ihr Tagwerk<br />
und beenden es erst mit Einbruch<br />
der Dunkelheit.<br />
Einer der ältesten dargestellten<br />
Berufe ist der Beutler, auch Lederer<br />
genannt. Er verarbeitet Häute<br />
und Felle und stellt daraus reich<br />
verzierte Taschen und Beutel, aber<br />
auch Gürtel, Westen und Schuhe<br />
her. Aus Birkenreisig und Haselnussstöcken<br />
schnürt der Besenbinder<br />
den schon im Mittelalter<br />
vielbenutzten Reisigbesen. Gezo-<br />
kerkollegen auch demonstrieren<br />
sie diese Arbeit vor den Augen der<br />
Zuschauer. Auch dieses Jahr wieder<br />
bauen die Fladenbäcker aus<br />
Ziegelsteinen und Lehm ihren Ofen<br />
extra für das Fest <strong>auf</strong>. Der Werdegang<br />
des Fladens kann von der<br />
Teigherstellung bis hin zum Ausbacken<br />
mitverfolgt werden. Der anschließende<br />
Verzehr ist ein nicht zu<br />
missender Genuss.<br />
Aus Bronze, Messing und verschiedenen<br />
Kupferlegierungen fer-<br />
tigt der Gelbgürtler Beschläge,<br />
Schnallen und Schließen an. Ebenso<br />
kann die Uhrenherstellung beim<br />
Holzuhrmacher sowie das Fertigen<br />
von Kopfbedeckungen beim Filzhutmacher<br />
in Augenschein genommen<br />
werden.<br />
Mit der Herstellung von Wachskerzen<br />
und Talglichtern sicherte<br />
sich der Lichtermacher im Mittelalter<br />
seinen Lebensunterhalt. Auch<br />
<strong>auf</strong> dem Peter-und-Paul-Fest ist er<br />
ein Blickfang für die <strong>Besuch</strong>er. Der<br />
Korbfl echter fertigt aus Korb- und<br />
Blendweiden schöne Neusatz Körbe, Tru-<br />
Korrektur (1)<br />
… der Gelbgürtler, der Beschläge,<br />
Schnallen und Schließen fertigt.<br />
hen, Regale und auch ganze Leiterwagen<strong>auf</strong>bauten<br />
an. Holzbohrer,<br />
Zieheisen und Ziehbock sind<br />
die Gerätschaften des Leiterbauers,<br />
dem man auch beim Bau von<br />
Laternen, Bänken oder einfachen<br />
Hockern zusehen kann.<br />
Mit Einbruch der Dämmerung<br />
beenden die Handwerker dann ihre<br />
Arbeiten und treffen sich zu einem<br />
wohlverdienten Mal vor den Augen<br />
der Festbesucher an einer langen<br />
Tafel in der Gasse. nha<br />
Wdh./Änd. siwolf<br />
Korrektur (2)<br />
Glueck_1877211_06-30_60-2.indd<br />
Glueck_1877211_06-30_60-2.indd<br />
Fremddaten<br />
Korrektur (3)<br />
PDF KORABZ<br />
- 19 -<br />
Die Krämer bieten allerlei Nützes und Unnützes an, so etwa auch Bälle,<br />
mit denen die Halunken dann jonglieren. Fotos: wen<br />
Korrektur (4) Korrektu
- 20 -<br />
Morgens rasieren – abends amputieren<br />
Der Feldscher<br />
war ein<br />
Handwerksberuf<br />
Die mittelalterlichen Lager in der<br />
Werkhausgasse – etwas am<br />
Rande des Festgeschehens – liegen<br />
am Samstagnachmittag in<br />
entspannter Ruhe. Am Dreifuß köchelt<br />
eine Gemüsesuppe über offenem<br />
Feuer vor sich hin, einige<br />
Gewandete dösen in der Sonne,<br />
erholen sich von den Strapazen<br />
der vergangenen Nacht, <strong>Besuch</strong>er<br />
schlendern durch die Gassen und<br />
bestaunen die vielfältigen Details<br />
der Ausrüstung. Plötzlich bricht<br />
Hektik aus, Schmerzensgeschrei<br />
erfüllt die Luft, Menschen rennen<br />
durcheinander, rufen nach dem<br />
Feldscher. Vor dem Lager des<br />
Feldschers teilt sich die Menschenmenge<br />
und eine Trage mit einem<br />
Verwundeten wird herbeigeschleppt.<br />
Dieser hatte bei einer<br />
Auseinandersetzung offenbar einen<br />
Schuss in den Bauch bekommen.<br />
Eilig wird der Verwundete <strong>auf</strong><br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
einen Tisch gebettet und die blutende<br />
Wunde freigelegt. Gehilfen<br />
halten den Wimmernden fest,<br />
schieben ihm einen Beißkeil zwischen<br />
die Zähne. Der Feldscher<br />
führt ein silbernes Rohr und einen<br />
Haken in den Einschusskanal in<br />
Richtung Kugel. Vorsichtig tastend<br />
arbeitet er sich vor, bis er endlich<br />
Rohr, Haken und Kugel wieder heraus<br />
zieht. Der Verwundete stöhnt<br />
verhalten bis er plötzlich animalisch<br />
losbrüllt und schließlich das<br />
Bewusstsein verliert. Ein Gehilfe<br />
hat mit einem glühenden Eisen die<br />
Wunde ausgebrannt. Dampf steigt<br />
<strong>auf</strong>, der Geruch verbrannten Fleisches<br />
liegt in der Luft. Heilkundige<br />
Kräuterweiber eilen herbei und behandeln<br />
die Wunde mit Salbe.<br />
Die Zuschauer, die, im Verl<strong>auf</strong><br />
der Vorstellung vom Spektakel<br />
angelockt, immer zahlreicher<br />
wurden, lösen sich endlich aus<br />
ihrer Schockstarre und beginnen<br />
zu applaudieren. Der Verwundete<br />
erhebt sich und verbeugt sich gemeinsam<br />
mit seinen Rettern.<br />
Wunden aller Art<br />
werden behandelt<br />
Die Gruppe „Der Feldscher“ hat<br />
es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
beim Peter-und-Paul-Fest Wundbehandlungen<br />
aller Art zur Zeit<br />
des ausgehenden Mittelalters darzustellen.<br />
Zu ihrem Repertoire gehören<br />
die zu jener Zeit üblichen<br />
Verwundungen wie Schnittverletzungen<br />
von Messer oder Schwert,<br />
Pfeilwunden im Allerwertesten,<br />
Knochenbrüche oder Fußquetschungen<br />
nach einer Überfahrt mit<br />
dem eisenbeschlagenen Wagenrad.<br />
Besonderen Wert legen die<br />
Gruppenmitglieder <strong>auf</strong> eine mög-<br />
lichst realistische Darstellung und<br />
<strong>auf</strong> die Verwendung von Naturprodukten,<br />
wie Saublase, Schweinehaut<br />
oder K<strong>uns</strong>tblut aus eigener<br />
Herstellung beim Schminken („da<br />
diese beim Ausbrennen nicht so<br />
stinken“).<br />
19 Erwachsene und sieben Kinder,<br />
meist ganze Familien, haben<br />
sich ihr Wissen weitgehend autodidaktisch<br />
angeeignet und sind<br />
stets noch am Verfeinern. Während<br />
die Männer den Feldscher<br />
und seine Gehilfen geben, treten<br />
die Frauen als heilkundige Kräuterweiber<br />
<strong>auf</strong>, die sich in der Tradition<br />
der Hildegard von Bingen <strong>auf</strong><br />
die <strong>Wir</strong>kung von Heilkräutern und<br />
Edelsteinen verstehen. Im Hintergrund<br />
fungieren die Schminkmeister,<br />
die die Verwundeten effektvoll<br />
präparieren und natürlich die Darsteller<br />
der Verletzten, die über einiges<br />
schauspielerisches Talent<br />
Der Stand von Volker Thieme ist beliebt<br />
Nach dem Ausbrennen der Wunde<br />
reicht eines der Kräuterweiber<br />
eine heilende Salbe für den Wundverband.<br />
Foto: fz<br />
verfügen sollten. Die Feldscher<br />
des Mittelalters waren Teil der<br />
Landsknechtfähnlein und erhielten<br />
regulären Sold. Sie entwickelten<br />
sich aus dem Beruf des Barbiers<br />
und waren deshalb auch zum Rasieren<br />
der Offi ziere verpfl ichtet.<br />
Die Lehrzeit dauerte drei Jahre –<br />
Lesen und Schreiben war nicht<br />
unbedingt gefordert.<br />
Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts<br />
wurde planmäßig versucht,<br />
die Feldscher vom Barbierstand<br />
zu trennen und ihre Ausbildung<br />
zu verbessern. Bis dahin hing<br />
das Leben der Verwundeten oftmals<br />
von Zufällen ab und meist am<br />
sprichwörtlich seidenen Faden. fz<br />
Laternen und Sonnenuhren<br />
Wer <strong>auf</strong> dem Peter-und-Paul-<br />
Fest eine neue Uhr sucht, der<br />
wird am Stand von Volker Thieme<br />
sicherlich fündig. Denn er verk<strong>auf</strong>t<br />
neben handgefertigten Laternen<br />
und der Rose von Jericho auch<br />
tragbare Sonnenuhren. Es ist ganz<br />
einfach: „Den Schiebering drehen,<br />
bis das Loch den l<strong>auf</strong>enden Monat<br />
anzeigt, dann die Uhrseite mit dem<br />
kleinen Loch in die Sonnenrichtung<br />
hängen. Nun erscheint ein scharfer<br />
Lichtpunkt <strong>auf</strong> der Zeitskala im<br />
Inneren des Ringes, der die wahre<br />
Ortszeit anzeigt. Die Morgenstunden<br />
links, die Nachmittagsstunden<br />
rechts“, erklärt Volker Thieme den<br />
K<strong>auf</strong>i nteressenten.<br />
Auch seine Laternen er<strong>freuen</strong><br />
sich stets großer Beliebtheit. Aus<br />
Fichten- und Tannenholz gefertigt,<br />
sind sie mit schmiedeeisernem<br />
Blech versehen und als Scharniere<br />
dienen maßgeschnittene Lederstücke.<br />
Und auch hier hat er einen<br />
guten Tipp: „Bemesset die Höhe<br />
des Kerzenstumpfen nit höher als<br />
die hälftige Laternenhöhe. Und betreibet<br />
das Laternlein nit längere<br />
Zeit ohne Aufsicht“, rät er seinen<br />
Kunden.<br />
Ein weiterer Blickfang an seinem<br />
Stand gegenüber des Schäferlagers<br />
am Rathaus ist die Rose<br />
von Jericho. Mit Wasser übergossen<br />
entfaltet sich das vertrocknete<br />
Grün zu einem <strong>auf</strong>geblühten, grünen<br />
Gewächs voller Geheimnisse.<br />
Höchstens eine Woche darf die<br />
Christrose nass liegen, dann muss<br />
sie mindestens zwei Tage trocken<br />
liegen, bevor sie sich wieder neu<br />
entfalten kann. „Vor allem als Geschenkhülle<br />
für Schmuckstücke ist<br />
die Pfl anze begehrt“, erklärt der<br />
K<strong>auf</strong>mann. Volker Thieme jedoch<br />
verk<strong>auf</strong>t nicht nur so allerlei Nützliches,<br />
er demonstriert an seinem<br />
Volker Thiemes Laternen sind sehr<br />
begehrt. Foto: wen<br />
Stand auch, wie die hölzernen Laternen<br />
nach Mittelaltermanier gefertigt<br />
werden. wen
Wdh./Änd. sbraunp<br />
Korrektur (2)<br />
Holzbau_1874606_06-30_55-2.indd<br />
Holzbau_1874606_06-30_55-2.indd<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
Kranke und Heilkundige hatten es im Mittelalter nicht leicht<br />
Aderlaß nach Mondstand<br />
Was haben Fliete, Pelikan und<br />
Schlafschwamm gemeinsam?<br />
Alle drei sind medizinische<br />
Geräte, die im Mittelalter breite<br />
Anwendung fanden. Alle drei vermitteln<br />
einen Eindruck davon, wie<br />
die medizinische Betreuung und<br />
die Behandlung von Krankheiten in<br />
diesem Zeitalter aussah und mit<br />
welchen Widrigkeiten Kranke wie<br />
Heilkundige zu kämpfen hatten.<br />
Die Fliete, auch Lasseisen genannt,<br />
diente zum Aderlass. Damit<br />
wurden die Venen geöffnet – im<br />
Mittelalter ein Routineeingriff, der<br />
mehr oder weniger unkontrolliert<br />
häufi g eingesetzt wurde. Mangels<br />
anatomischer Kenntnisse und Alternativen<br />
wurde der Aderlass bei<br />
fast allen Beschwerden angewandt.<br />
Zuständig für diesen Eingriff<br />
waren nicht etwa Mediziner, sondern<br />
Handwerker wie der Bader<br />
oder Barbier. Manchmal ließ man<br />
das Blut so lange fl ießen, bis der<br />
Patient in Ohnmacht fi el. Die Wunde,<br />
die der Flietenschlag hinterließ,<br />
war relativ groß, auch weil man<br />
über den Verl<strong>auf</strong> der Gefäße noch<br />
wenig wusste. Ziemlich unklar war<br />
die Menge des Blutes, das entnommen<br />
werden sollte. Bei Hildegard<br />
von Bingen, Äbtissin, Schriftstellerin,<br />
Komponistin, und Ärztin,<br />
im zwölften Jahrhundert, heißt es<br />
dazu: „Macht man einem sonst gesunden<br />
und kräftigen Menschen<br />
einen Aderlass, so soll die Menge<br />
des gelassenen Blutes so viel betragen,<br />
wie ein kräftiger, durstiger<br />
Mann <strong>auf</strong> einen Zug Wasser trinken<br />
kann. Wenn einer körperlich<br />
Telefon 01 73 / 3 27 39 35<br />
www.holzbau-hoffmann-bretten.de<br />
info@holzbau-hoffmann-bretten.de<br />
Fremddaten<br />
Korrektur (3)<br />
schwach ist, soll der Aderlass so<br />
viel betragen, wie in ein Ei von gewöhnlicher<br />
Größe hineingeht.“ Bei<br />
Kindern sollte die Menge nur das<br />
Volumen einer Walnuss betragen.<br />
Um den richtigen Zeitpunkt des<br />
Eingriffs herauszufi nden, wurden<br />
die Gestirne zu Rate gezogen.<br />
Denn ihnen wurde ein großer Einfl<br />
uss <strong>auf</strong> den Menschen und sein<br />
Befi nden zugeschrieben. So galt<br />
es als günstiger, bei abnehmendem<br />
Mond zur Ader zu lassen. Am<br />
häufi gsten wurden die Venen in<br />
der Armbeuge herangezogen. Das<br />
Blut spritzte in eine Schüssel <strong>auf</strong><br />
dem Schoß der Patienten.<br />
Die Entstehung von Krankheiten<br />
führten die mittelalterlichen Ärzte<br />
übrigens <strong>auf</strong> eine Störung des<br />
Gleichgewichtes der vier Kardinalssäfte,<br />
nämlich des Blutes, des<br />
Schleimes, der gelben und der<br />
schwarzen Galle, zurück. Wenn<br />
etwa zu viel schwarze Galle vorhanden<br />
war, musste der Arzt entweder<br />
mittels Heilkräutern oder<br />
durch den Aderlass versuchen, das<br />
Gleichgewicht wiederherzustellen.<br />
Pelikane, die ihren Namen wegen<br />
der Ähnlichkeit mit dem<br />
Schnabel des Vogels erhielten, gehören<br />
zu den ältesten Extraktionsinstrumenten.<br />
Damit wurden Zähne<br />
gezogen – damals die übliche<br />
und bei weitem wirksamste Radikalbehandlung,<br />
natürlich ohne jede<br />
Betäubung. Das Zahnziehen erledigten<br />
Bader oder Barbiere neben<br />
Rasur, Aderlass oder Haarschnitt<br />
gleich mit.<br />
Der Schlafschwamm wurde ab<br />
dem neunten Jahrhundert als Be-<br />
5 % Festrabatt<br />
(nur für Juli 2010)<br />
PDF KORABZ<br />
Korrektur (4)<br />
täubungsmethode eingesetzt. Dabei<br />
wurde ein Schwamm mit einer<br />
Lösung aus Opium, Alraune, gefl<br />
ecktem Schierling und weiteren<br />
Substanzen getränkt und anschließend<br />
getrocknet. Für einen Eingriff<br />
wurde er angefeuchtet und dem<br />
Patienten unter die Nase gehalten.<br />
Bevor diese Methode bekannt war,<br />
hatten die Patienten Höllenqualen<br />
zu leiden, wenn zum Beispiel Amputationen<br />
vorgenommen werden<br />
mussten. Manchmal betäubte man<br />
die Patienten auch mit einem abgepolsterten<br />
Hammer. Vielfach<br />
fi elen die Kranken <strong>auf</strong>grund der<br />
wahnsinnigen Schmerzen ohnehin<br />
in Ohnmacht und bekamen nichts<br />
mehr mit.<br />
Durchaus denkbar ist, dass ein<br />
solcher Schlafschwamm beim ersten<br />
Kaiserschnitt an einer lebenden<br />
Frau auch im Spiel war. Er soll<br />
um 1500 herum von dem Schweizer<br />
Schweinekastrierer Jacob Nufer<br />
vorgenommen worden sein.<br />
Der wollte nämlich <strong>auf</strong> keinen Fall<br />
zusehen, wie seine Frau und sein<br />
ungeborenes Kind zusammen starben,<br />
griff beherzt zum Messer und<br />
schnitt seine Frau fachgerecht <strong>auf</strong>.<br />
Er holte das Baby heraus und nähte<br />
seine Gattin wieder zu. Diesen<br />
ersten „echten“ Kaiserschnitt<br />
überlebte die Frau nicht nur, sondern<br />
gebar im Jahr dar<strong>auf</strong> noch<br />
gesunde Zwillinge. Die Schnittentbindung<br />
wurde in der Regel von<br />
Hebammen durchgeführt, und<br />
zwar fast ausschließlich beim Tod<br />
der Mutter. Nur selten wurde sie<br />
als Ultima Ratio bei der lebenden<br />
Mutter angewandt. Bernd Lepsy<br />
EPS<br />
Korrektur (5)<br />
Neusatz<br />
Korrektur (1)<br />
Wdh./Änd. mviola<br />
Korrektur (2)<br />
Gruppe „Georg Archus“ gibt es seit 2001<br />
Die Zinngießer<br />
Seit 2001 wird das Peterund-Paul-Fest<br />
durch die<br />
Zinngießergruppe „Georg<br />
Archus“ bereichert. Die<br />
Gruppe ist aus einem Projekt<br />
des Evangelischen<br />
Hohberghauses entstanden.<br />
„Auch in diesem Jahr haben<br />
wir am Freitag wieder <strong>Besuch</strong><br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
aus <strong>uns</strong>erer SGA<br />
Bretten“, erklärt Götz Baganz,<br />
der Leiter des Projektes.<br />
Obgleich das Projekt in<br />
seiner ursprünglichen Form<br />
heute nicht mehr existiert,<br />
so gibt es die Zinngießergruppe<br />
mit rund 20 Mitgliedern<br />
weiterhin.<br />
Ihr Lager haben sie am<br />
Seedamm <strong>auf</strong>geschlagen.<br />
Hier zeigen sie die Handwerkstechniken,<br />
die in ihrem<br />
Ursprung 500 Jahre<br />
und noch weiter zurücklie-<br />
Bon_Appetit_1876408_30-06_50-2.indd<br />
Bon_Appetit_1876408_30-06_50-2.indd<br />
Fremddaten<br />
Korrektur (3)<br />
gen. Hochkonzentriert und<br />
vorsichtig wird das fl üssige<br />
Zinn, das zuvor in einem<br />
Metalltiegel <strong>auf</strong> rund 400<br />
Grad erhitzt wurde, von den<br />
Mitgliedern der Gruppe in<br />
Formen aus Sand, Holz oder<br />
Metall gegossen. Nach dem<br />
Auskühlen werden die Rohlinge<br />
aus den Formen genommen,<br />
bevor die Oberfl äche<br />
gereinigt und abgezogen<br />
wird.<br />
Der interessierte Zuschauer<br />
kann hierbei zusehen<br />
und Fragen stellen.<br />
Die mit größter Sorgfalt abgeschliffenen<br />
und matt oder<br />
<strong>auf</strong> Hochglanz polierten<br />
Stücke – neben Bechern,<br />
Medaillons und Pins auch<br />
Schmuckstücke, Tierfi guren<br />
und Glücksbringer – sind<br />
natürlich auch käufl ich zu<br />
erwerben. Text / Foto: wen<br />
PDF KORABZ<br />
- 21 -<br />
Leckere<br />
Grillspezialitäten<br />
für Sie frisch<br />
zubereitet!<br />
<strong>Wir</strong> <strong>freuen</strong> <strong>uns</strong><br />
<strong>auf</strong> <strong>Ihren</strong> <strong>Besuch</strong>! Weißhoferstr. 10, 75015 Bretten<br />
Tel. 0 72 52/97 30 57, Fax 97 30 58<br />
Korrektur (4) Korrektu
- 22 -<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
Die „Brettener Artillerie 1504“ ist die lauteste Gruppe<br />
Da gibt’s was <strong>auf</strong> die Ohren<br />
Mit Sicherheit der lauteste Bestandteil<br />
des Peter-und-Paul-<br />
Festes wird auch in diesem Jahr<br />
wieder die Gruppe „Brettener Artillerie<br />
1504“ sein. In ihrem Lager<br />
direkt neben dem Rathaus kommen<br />
viele <strong>Besuch</strong>er aus dem Staunen<br />
kaum mehr heraus. Denn dort<br />
haben die Artilleristen ihre Ge-<br />
schütze für interessierte Festbesucher<br />
ausgestellt. Besonders imposant<br />
ist der „Balduff“, das größte<br />
und schwerste Geschütz der<br />
Gruppe mit einem Gewicht von<br />
weit über einer Tonne.<br />
Eine Attraktion für Auge und Ohren<br />
ist auch die „Hornessel“, ein<br />
Orgelgeschütz, das zeitnah sieben<br />
Wie und womit im Mittelalter geschossen wurde, können die Mitglieder<br />
der Gruppe „Brettener Artillerie“ ganz genau erklären.<br />
Schuss abgibt. Hierzu wird jeder<br />
einzelne L<strong>auf</strong> mit einer Gebrauchsladung<br />
von 30 Gramm Schwarzpulver<br />
sowie einer zwölf Gramm<br />
wiegenden Papiervorlage versehen.<br />
Nach dem Zurückklappen der<br />
Rohre in die Ausgangsstellung und<br />
dem Festklopfen der Ladung –<br />
dem Verdämmen – werden die einzelnen<br />
Zündlöcher mit feinem<br />
Zündkraut versehen, bevor schließlich<br />
eine schmale Spur aus mittelfeinem<br />
Schwarzpulver in die Zündrinne,<br />
die alle sieben Zündlöcher<br />
verbindet, gelegt wird.<br />
Hornessel steht hoch in<br />
der Publikumsg<strong>uns</strong>t<br />
Sie garantiert ein rasches und<br />
sicheres Durchzünden aller Rohre,<br />
was je nach Körnung des in der<br />
Rinne verwendeten Pulvers kaum<br />
mehr als eine halbe Sekunde dauert.<br />
Hierdurch wird ein ungewöhnlich<br />
heftiger Donnerschlag erzielt,<br />
bei dem die sieben einzelnen Detonationen<br />
zu einer einzigen Explosi-<br />
Außerdem sorgen die Freunde des schwarzen Pulvers natürlich dafür,<br />
dass es ordentlich kracht. Fotos: wen<br />
on zu verschmelzen scheinen. In<br />
der G<strong>uns</strong>t des Publikums steht die<br />
Hornessel mit ihrem charakteristischen<br />
Ton folglich ganz weit oben.<br />
Das Besondere an den großen<br />
Geschützen ist, dass sie alle nach<br />
mittelalterlichen Vorlagen von den<br />
Gruppenmitgliedern selbst gebaut<br />
wurden. Die Brettener Artillerie<br />
existiert in ihrer heutigen Form<br />
erst seit wenigen Jahren.<br />
Die einzelnen Mitglieder jedoch<br />
beschäftigten sich teils schon seit<br />
mehr als 20 Jahren in verschiede-<br />
nen Peter-und-Paul-Gruppen mit<br />
Schwarzpulver und Geschützen.<br />
Besonders bemühen sich die<br />
Schwarzpulverfreunde um die authentische<br />
Darstellung des historischen<br />
Geschützwesens zu Anfang<br />
des 16. Jahrhunderts: „<strong>Wir</strong> sehen<br />
<strong>uns</strong> selbst als lebendes Museum“,<br />
meint denn auch Franz Drapal,<br />
Vorsitzender des Vereins.<br />
„Gäste sind in <strong>uns</strong>erem Lager<br />
und in der Artilleriestellung neben<br />
dem Rathaus jederzeit gerne gesehen!“<br />
wen
Familie Rath<br />
wünscht ein schönes<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
Wdh./Änd. mviola<br />
Korrektur (2)<br />
Haar- und Nagelstudio<br />
Elke Rath<br />
Jahnstraße 20<br />
75015 Bretten-Rinklingen<br />
Telefon 0 72 52 / 97 46 97<br />
www.haarmode-2000.de<br />
Melter_1876521_06-30_35-2.indd<br />
Melter_1876521_06-30_35-2.indd<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
Verordnungen und Strafen der Obrigkeit gegen Trunksucht<br />
Zechgelage waren berüchtigt<br />
In seinen berühmten Tischreden<br />
hat Martin Luther einen Satz geprägt,<br />
der nicht von ungefähr<br />
kommt: „Ein Rausch ist zu ertragen,<br />
die Trunkenheit aber nicht.“<br />
Der Reformator versuchte damit,<br />
seinen Zeitgenossen den übermäßigen<br />
Alkoholgenuss auszutreiben.<br />
Seine Zeit wird gelegentlich als<br />
das klassische Zeitalter deutscher<br />
Trunksucht bezeichnet. Die Sorge<br />
um die Promillesünder teilte Luther<br />
mit Kaisern und Landesfürsten, die<br />
unzählige regionale Verordnungen<br />
gegen die Trunkenheit erließen.<br />
Doch die Ermahnungen und<br />
Strafandrohungen, unter anderem<br />
am Pranger stehen, Umherführen<br />
mit angehängter „Schandfl asche“,<br />
Geldbuße, Turmhaft bis zur Ausnüchterung<br />
oder längere Inhaftierung<br />
bei Wasser und Brot schreckten<br />
ebenso wenig ab wie das Geißeln<br />
dieses Lasters von der Kanzel<br />
herab. So lautete schließlich Luthers<br />
resigniertes Fazit: Das „S<strong>auf</strong>en<br />
in <strong>uns</strong>erem Land eine Art Pest<br />
ist, welche Gottes Zorn über <strong>uns</strong><br />
schickte“. Sicher nicht ohne Grund<br />
wurde deshalb jedem deutschen<br />
Kaiser vor der Krönung in Rom die<br />
Frage gestellt: „Willst du mit Gottes<br />
Hülfe dich nüchtern halten?“<br />
Karl der Große war ein Anhänger<br />
der Mäßigkeit beim Trinken und<br />
erließ Verbote gegen den Trinkzwang<br />
bei Gesellschaften, allerdings<br />
ebenso erfolglos wie viele<br />
vor und nach ihm.<br />
Im 16. Jahrhundert hatten die<br />
Provinzen Sachsen, die Mark Brandenburg,<br />
Pommern und Mecklenburg<br />
und andere Regionen in Norddeutschland<br />
im Volksmund den<br />
Beinamen „die großen Trinklande“<br />
wegen des angeblich besonders<br />
ausgeprägten Alkoholkonsums.<br />
Fremddaten<br />
Korrektur (3)<br />
Der weltberühmte „Fürstenzug“ in<br />
Dresden, der die Linie der sächsischen<br />
Herrscher von 1123 bis<br />
1906 darstellt, ist, so makaber das<br />
klingen mag, auch ein Spiegelbild<br />
der Trunksucht.<br />
Denn von den 35 Markgrafen,<br />
Herzögen, Kurfürsten und Königen<br />
aus dem Geschlecht der Wettiner,<br />
die dort abgebildet sind, sagt man<br />
vielen nach, Alkoholiker gewesen<br />
zu sein. Berüchtigt waren die<br />
Zechgelage am Hof Augusts des<br />
Starken, bei denen die sächsischen<br />
Kavaliere die Aufgabe hatten,<br />
ihre polnischen Standesgenossen<br />
unter den Tisch zu trinken.<br />
Der Trinkerei ergeben waren indes<br />
nicht nur die Männer, auch<br />
Frauen kippten damals kannenweise<br />
Wein in sich hinein. Ein<br />
Grund mag gewesen sein, dass die<br />
Wasserqualität früher häufi g zu<br />
wünschen übrig ließ und Wein und<br />
Bier <strong>auf</strong>grund des Gärungsprozesses<br />
als saubere Lebensmittel geschätzt<br />
wurden. Das deutsche<br />
Reinheitsgebot von 1516, nach<br />
Auch Anketten an den Pranger<br />
sollte Suffköppe belehren.<br />
Leiterstraße 2<br />
75057 Kürnbach<br />
Fon: 0 72 58/92 42 10<br />
Fax: 0 72 58/92 42 11<br />
www.autohaus-melter.de<br />
PDF KORABZ<br />
Korrektur (4)<br />
Neusatz<br />
Korrektur (1)<br />
dem heute noch gebraut wird, ist<br />
eine Errungenschaft aus dieser<br />
Zeit.<br />
Trafen damals Adlige zusammen,<br />
etwa um Verhandlungen zu<br />
führen, war eine Empfangszeremonie<br />
vorgesehen, bei der Alkoholgenuss<br />
ein große Rolle spielte.<br />
<strong>Besuch</strong>e in diesen Kreisen begannen<br />
damit, schon beim Empfang<br />
<strong>auf</strong> der Freitreppe einen Willkommenstrunk<br />
aus einem Becher, der<br />
ein paar Liter fasste, zu leeren. Oft<br />
musste ein trinkfester Diener als<br />
Ersatz einspringen, nicht nur wegen<br />
der Angst, vergiftet zu werden,<br />
sondern auch, damit sein Herr bei<br />
den vorgesehenen Verhandlungen<br />
noch stehen konnte.<br />
Komas<strong>auf</strong>en war schon<br />
in alter Zeit in Mode<br />
Aus Akten der katholischen Kirche,<br />
die das Phänomen Trunksucht<br />
vergangener Jahrhunderte dokumentieren,<br />
hat ein Wissenschaftler<br />
einen „Wortschatz der Trunkenheit“<br />
erarbeitet. Danach reichte<br />
die <strong>Wir</strong>kung des Alkohols <strong>auf</strong> die<br />
sündigen Trinker von „ebrius“ (betrunken)<br />
über „cervisia suffusus“<br />
(bierdurchtränkt), „profusus“ (bespült),<br />
„gravatus“ (beschwert),<br />
„offuscatus“ (benebelt), „devictus“<br />
(total übermannt) und „quasi<br />
demens“ (fast verblödet) bis zu<br />
„mentis sue non compos“ (seiner<br />
Sinne nicht mächtig). Als Ursache<br />
solcher sinnlosen Besoffenheit hat<br />
er das „ad equales haustus bibere“,<br />
das „Trinken in gleichen Zügen“<br />
ausgemacht. Wie sich die<br />
Bilder gleichen: Nur der Begriff des<br />
Komas<strong>auf</strong>ens ist neu, das Phänomen<br />
nicht. Text / Foto: Bernd Lepsy<br />
EPS<br />
Korrektur (5)<br />
Wdh./Änd. mviola<br />
Korrektur (2)<br />
Das Lager des Kettenhemdmachers Engelberth Schmitz ist<br />
am Seedamm zu fi nden. Foto: wen<br />
- 23 -<br />
Gemeinsam<br />
Gorenfl o_1876382_06-30_30-3.indd<br />
zu besserem Hören<br />
Gorenfl o_1876382_06-30_30-3.indd<br />
Fremddaten<br />
Korrektur (3)<br />
Kettenhemdmacher am Seedamm<br />
Der Herr der Ringe<br />
Unzählige Metallringe zieren<br />
den Tisch am Stand<br />
von Engelberth Schmitz. Er<br />
ist Kettenhemdmacher und<br />
mittlerweile zum zwölften<br />
Mal <strong>auf</strong> dem Peter-und-<br />
Paul-Fest dabei. Ihn fasziniert<br />
der Metallring und er<br />
demonstriert gemeinsam<br />
mit seinen Helfern dieses<br />
uralte Handwerk.<br />
Schon zu Zeiten der Römer<br />
dienten Kettenhemden<br />
als Schutz vor Angriffen der<br />
Gegner. Später dann löste<br />
die schwere Plattenhemdrüstung<br />
das Kettenhemd<br />
ab. Ganz verschwunden<br />
ist es aber nie. Zu Zeiten<br />
der Landsknechte trug<br />
man noch Kettenkrägen,<br />
sogenannte Bischofsmäntel<br />
und leichte Hemden.<br />
Rund 30 000 kleine Metallringe<br />
und 250 Arbeitsstunden<br />
benötigt Engelberth<br />
Schmitz für die Anfertigung<br />
PDF KORABZ<br />
Korrektur (4)<br />
eines mittelalterlichen Kettenhemdes.<br />
„Ein Ring hat<br />
einen Durchmesser von fünf<br />
bis acht Millimeter“, erklärt<br />
er. An seinem Stand sind<br />
auch Kopfhauben, Handschuhe<br />
und Panzerkrägen<br />
ausgestellt. Aufs Geradewohl<br />
hinaus fertigt er jedoch<br />
nichts an, dafür benötigt er<br />
zu viel Zeit.<br />
Auf Bestellung ist er aber<br />
für alle Wünsche offen.<br />
Denn es gibt fast nichts,<br />
was man an Kleidungsstücken<br />
und Utensilien aus<br />
Ringen nicht herstellen<br />
kann. Der Kunde hat dann<br />
die Wahl zwischen Edelstahl,<br />
Federstahl oder auch<br />
Messing.<br />
Ab Freitag ist der Kettenhemdmacher<br />
das ganze<br />
Fest über am Seedamm<br />
nahe dem Lager der<br />
Neibsheimer Armbrustschützen<br />
zu fi nden. wen<br />
<strong>Wir</strong> haben über das Peter-und-Paul-Fest von<br />
Freitag bis einschließlich Dienstag geschlossen!<br />
Marktplatz 5, 75015 Bretten, Tel: 0 72 52 / 8 49 10, Fax 8 49 11<br />
Mo. – Fr. 8.30 – 12.30 Uhr + 14.00 – 18.00 Uhr, Sa. 9.00 – 12.00 Uhr<br />
EPS<br />
Korrektur (5)
FABRIKVERKAUF<br />
von Daunenbetten und -Kissen<br />
Bettfedern-<br />
Sommer-Reinigungsaktion<br />
<strong>Wir</strong> empfehlen Ihnen:<br />
Lassen Sie die Federn und Daunen Ihrer Kissen<br />
mindestens alle 3 Jahre und die Oberbetten mindestens<br />
alle 6 Jahre professionell reinigen. Ihr Bett<br />
hat nach jahrelangem Gebrauch eine gründliche<br />
Aufarbeitung verdient.<br />
Bettenreinigung<br />
zu SCHNÄPPCHENPREISEN<br />
Kopfkissen-Reinigung 80/80 cm<br />
5,00 € jetzt 3,00 €<br />
mit neuem Inlett 7,90 €<br />
Daunenbetten-Reinigung 135 × 200 cm<br />
10,00 € jetzt 5,00 €<br />
mit neuem Inlett 29,00 €<br />
Fabrikverk<strong>auf</strong><br />
von Daunenbetten und Kissen<br />
Gewerbestraße 24<br />
75015 Bretten-Gölshausen<br />
Ausfahrt Industriegebiet<br />
Gölshausen-Süd<br />
Telefon (0 72 52) 8 72 22<br />
Telefax (0 72 52) 8 56 53<br />
Öffnungszeiten: Montag – Freitag 9.00 – 12.00 Uhr / 14.00 – 18.00 Uhr<br />
Samstag 9.00 – 14.00 Uhr<br />
Kopfkissen 80 × 80, 1.000 g, Gänsehalbdaunen,<br />
15 % Daunen, 85 % Federn 9,90 €<br />
Sommer-Daunendecke<br />
135 × 200, leicht fedrige Gänsedaune, 450 g,<br />
50 % Daunen, 50 % Federn nur 39,00 €<br />
6-Kammer-Steppbett 135 × 200, Hülle:<br />
feinster Schweizer Batist, gefüllt mit 1 A<br />
dt. Gänsedaunen (100 %)<br />
300-g-Sommerbett 89,00 €<br />
800-g-Winterbett 159,00 €<br />
GUTSCHEIN<br />
Ab einem Eink<strong>auf</strong>swert von 300,– € erhalten<br />
Sie einen Eink<strong>auf</strong>sgutschein über 50,– € für<br />
<strong>Ihren</strong> nächsten Eink<strong>auf</strong> (keine Barauszahlung)<br />
MATRATZENSTUDIO Große Auswahl, kleine Preise!<br />
Neueröffnung Neueröffnung nach nach Umbau! Umbau!<br />
7-Zonen-Kaltschaummatratze Luna<br />
abnehmbarer Bezug, waschbar<br />
90/190 90/200 100/200 399,– jetzt nur 299,–<br />
Kaltschaummatratze AC 400*<br />
Kern: Matratzen BULTEX ® Active-Care-Technologie:<br />
7-Zonen-Aufbau mit verstärkter Mittelzone. Zusatzausrüstung<br />
mit „Hygiene-Katalysator“. Neu entwickelter Zusatz zur<br />
dauerhaften Bekämpfung von schädlichen Mikroorganismen<br />
wie Bakterien. <strong>Wir</strong>ksam auch gegen Hausstaubmilben. Bis<br />
60° C waschbar. Größe: 90 × 200 bzw. 100 × 200 cm<br />
499,00 € nur noch 399,00 €<br />
Premiummatratze<br />
mit einzigartigem Liege- und Klimakomfort<br />
CLIMABALANCE ® – REGULIERT DAS BETTKLIMA<br />
• Besonders empfehlenswert bei stark schwitzenden Personen<br />
• 60 Luftfeder-Elemente pro Person<br />
• Entlastungs- und Stützlage mit<br />
Oberfl ächenprofi lierung aus Komfortschaum<br />
• Mittelzonenverstärkung<br />
• Kantenunterstützung mit Luftzufuhrkanälen<br />
• Schulterkomfortzone<br />
• Solide Basis-Lage aus Kaltschaum<br />
• Kopfzone<br />
• Hightech-Aufl age 500 g/m² aus Schafschurwolle/<br />
Ingeo-Maisfaser, 100 % Natur, waschbar<br />
WELCOME WELLNESS