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Wir freuen uns auf Ihren Besuch! - Badische Neueste Nachrichten

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Fotos: Rebel (6); cpr<br />

Programm und Lageplan<br />

<strong>auf</strong> den Seiten 11 bis 14<br />

Anzeigensonderveröffentlichung, 30. Juni 2010


- 2 -<br />

Impressum<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

Stadtvogt Peter Dick begrüßt das Volk<br />

Das Programm ist randvoll<br />

Herzlich willkommen beim Peterund-Paul-Fest<br />

2010 in Bretten!<br />

So rufen wir von der Vereinigung<br />

Alt-Brettheim allen <strong>Besuch</strong>ern, ob<br />

groß oder klein, zu, die sich vom<br />

2. bis zum 5. Juli erwartungsfroh<br />

nach Bretten im Kraichgau <strong>auf</strong>machen.<br />

Ihre Erwartungen werden<br />

nicht enttäuscht werden. Das wiederum<br />

randvoll gefüllte Programm<br />

bietet allen Interessensgruppen etwas<br />

für den jeweiligen Geschmack;<br />

und das gleich mehrfach an den<br />

vier Festtagen.<br />

Selbstverständlich bildet das Geschehen<br />

um die Belagerung Brettens<br />

im Jahre 1504 den roten Faden<br />

durch das Festprogramm. Da<br />

kann man am Freitagabend miterleben,<br />

wie sich die Brettener zur<br />

Verteidigung rüsten; am Samstag,<br />

wie der erfolgreiche Ausfall vorbereitet<br />

und durchgeführt wird, und<br />

am Sonntag, wie die Brettener diesen<br />

Erfolg feiern.<br />

Auch 2010 ist <strong>uns</strong>er Festprogramm<br />

stark <strong>auf</strong> Familien mit Kindern<br />

ausgerichtet. Neben den<br />

„Rennern“ der letzten Jahre wie<br />

dem speziellen Kinderprogramm<br />

am Samstagnachmittag <strong>auf</strong> dem<br />

Kirchplatz und in der Simmelturmarena<br />

sowie dem großen Kinderfest<br />

am Montagnachmittag gibt es<br />

Spielstände für Kinder, ein mittelalterliches<br />

Karussell in der Fußgängerzone<br />

oder ein mittelalterliches<br />

Riesenrad in der Pforzheimer Straße.<br />

Als Nachwuchskünstler kann<br />

man sich gleich dreimal beim Improvisationstheater<br />

am Samstag-<br />

Stadtvogt Peter Dick Fotos: PR<br />

nachmittag <strong>auf</strong> dem Kirchplatz betätigen.<br />

Natürlich geht es dabei<br />

ebenfalls um den geglückten Ausfall.<br />

Neu in diesem Jahr ist eine halbstündige<br />

Festeröffnung <strong>auf</strong> dem<br />

Marktplatz, bei der am Freitagabend<br />

nach dem ökumenischen<br />

Gottesdienst Vertreter der das Peter-und-Paul-Fest<br />

tragenden Gruppen<br />

mitwirken.<br />

Wie bereits bei den zurückliegenden<br />

Welt- und Europameisterschaften<br />

läuft auch in diesem Jahr<br />

parallel zu den Viertelfi nalspielen<br />

am Freitag und Samstag das Festprogramm<br />

ohne Abstriche ab;<br />

schließlich gibt es genügend Festbesucher,<br />

die das Festgeschehen<br />

einer Fußballübertragung vorziehen.<br />

Dennoch fi nden Fußballfans<br />

sicher eine Möglichkeit, beides miteinander<br />

zu verbinden. Und am<br />

Sonntagnachmittag kann man ab<br />

„Peter-und-Paul-Fest zu Bretten“ – eine Anzeigensonderveröffentlichung der Brettener <strong>Nachrichten</strong> vom Mittwoch, 30. Juli 2010<br />

Redaktion: Cora Jahn-Rosemann · Titel: Corina Pasternack · Anzeigen: Brigitte Hauk, Anzeigenleitung: Jörg Stark<br />

17 Uhr in der Simmelturmarena<br />

beim Bruchenballturnier mittelalterliche<br />

Ballverrückte anfeuern.<br />

Wer´s besinnlicher haben möchte,<br />

für den bieten sich die Veranstaltungen<br />

im Melanchthonhaus<br />

und in der Stiftskirche an. Gregorianische<br />

und höfi sche Gesänge,<br />

vorgetragen von verschiedenen<br />

Chören – darunter auch ein polnischer<br />

Chor – laden zum Verweilen<br />

und Besinnen ein.<br />

Lauter geht es im Vergnügungspark<br />

mit Fahrgeschäften, Losbuden,<br />

Verk<strong>auf</strong>sständen und dem<br />

Festzelt zu oder <strong>auf</strong> der Marktplatzbühne;<br />

hier stellen sich regionale<br />

Bands und die Bigband des Melanch<br />

thongymnasiums vor.<br />

Selbstverständlich fi nden sich<br />

die bewährten Festhöhepunkte wie<br />

historisches Lagerleben, mittelalterliches<br />

Tanzen für alle, Gaukelei<br />

und Akrobatik, Zapfenstreich und<br />

Höhenfeuerwerk sowie der montägliche<br />

Schwartenmagenumzug<br />

im Festprogramm. Detailliert informieren<br />

kann man sich anhand eines<br />

Programmfaltblattes, das beim<br />

Erwerb eines Festabzeichens sowohl<br />

im Vorverk<strong>auf</strong> als auch an den<br />

Kassenstellen erhältlich ist. Dabei<br />

ist dieses für alle vier Tage gültige<br />

Festabzeichen wie bisher im Vorverk<strong>auf</strong><br />

um einen Euro billiger zu<br />

haben.<br />

Allen Festbesuchern aus nah und<br />

fern, den teilnehmenden Gastgruppen<br />

sowie <strong>uns</strong> selbst wünschen wir<br />

ein fröhliches, unbeschwertes und<br />

erlebnisreiches Fest.<br />

Grußwort des neuen Schulheiß Martin Wolff<br />

Fest widerlegt die<br />

Egoismus-These<br />

Auch 2010 werden etwa<br />

100 000 <strong>Besuch</strong>er zum<br />

Peter-und-Paul-Fest erwartet<br />

– trotz König Fußball.<br />

Aber vielleicht kommen wegen<br />

des Fußballspiels dieses<br />

Jahr sogar einige <strong>Besuch</strong>er<br />

mehr. Denn während<br />

<strong>auf</strong> allen Bildschirmen der<br />

moderne „Fußballzirkus“<br />

fl immert, kann man in Bretten<br />

authentischen „Fußball“<br />

(Bruchenball) sehen, wie er<br />

im ausgehenden Mittelalter<br />

praktiziert wurde…<br />

Als neuer Oberbürgermeister<br />

bin ich diesmal zum<br />

ersten Mal als „Schultheiß“<br />

im gesamten Verl<strong>auf</strong> des<br />

Festes dabei. Ich bin beeindruckt,<br />

wie viele und wie<br />

intensiv ehrenamtliche Helfer<br />

für solch ein – neuhochdeutsch<br />

würde man „Event“<br />

sagen – Volksfest am Werk<br />

sind. Und das macht sich<br />

positiv bemerkbar: Da wird<br />

kein „Job“ durchgezogen,<br />

wird nicht <strong>auf</strong> die Sekunde<br />

genau das Werkzeug beiseitegelegt.<br />

Arbeitsschluss<br />

ist, wenn die Arbeit getan<br />

ist. Vorfreude und Freude<br />

beim Fest prägt diese Arbeit.<br />

Es wird mit Spaß, mit<br />

Verantwortung und mit<br />

Überzeugung geschuftet –<br />

und gefeiert. Kurzum: Das<br />

Brettener Peter-und-Paul-<br />

Fest ist nicht nur das älteste<br />

und größte südwestdeutsche<br />

Volksfest, es ist auch<br />

das ungewöhnlichste, wenn<br />

man bedenkt, dass dieser<br />

enorme Organisations-Aufwand<br />

ehrenamtlich geleistet<br />

wird. Wer das Fest erlebt,<br />

wird Zweifel an der Egoismus-These<br />

moderner Soziologen<br />

anmelden. Beim<br />

Peter-und-Paul-Fest feiert<br />

die Gemeinschaft – die Gemeinschaft<br />

der Gruppe der<br />

„Gewandeten“, der Brettener<br />

Bürger, schließlich die<br />

Gemeinschaft der Brettener<br />

und <strong>Besuch</strong>er – an vier Tagen<br />

rund Hunderttausend!<br />

Spezifi sch ist, im Unterschied<br />

zu vielen anderen<br />

Festen land<strong>auf</strong>, landab,<br />

dass es in Bretten neben<br />

Festzug, offi ziellen Ehrungen<br />

und einem Vergnügungspark<br />

durch die starke<br />

Präsenz des mittelalterlichen<br />

Lebens und Treibens<br />

<strong>auf</strong> Plätzen und Straßen ein<br />

ganz außergewöhnliches<br />

Flair in der Stadt gibt. Und<br />

dieses mittelalterliche Treiben<br />

wird von Gruppen getragen,<br />

die bewusst <strong>auf</strong> jede<br />

Kommerzialisierung der<br />

Historie verzichten und sich<br />

authentisch mit der Geschichte<br />

der Stadt vor über<br />

fünf Jahrhunderten auseinandersetzen.<br />

Den <strong>Besuch</strong>ern von fern<br />

und nah wünsche ich viel<br />

Spaß und Freude. Übrigens:<br />

Bretten ist zu Peter-und-<br />

Paul sicher am spektakulärsten.<br />

Aber auch außerhalb<br />

der „fünfter Brettener<br />

Jahreszeit“ lohnt ein <strong>Besuch</strong><br />

Stadt …


Riesenrad und Autoscooter<br />

Der Mix macht’s<br />

Obwohl von Mittelalter keine<br />

Spur, gehört er für viele <strong>Besuch</strong>er<br />

des Festes einfach dazu – der<br />

Rummel in der Sporgasse. Es ist<br />

schon erstaunlich, in welch kurzer<br />

Zeit der Vergnügungspark <strong>auf</strong>gebaut<br />

und noch schneller wieder<br />

verschwunden ist. Welch langwierige<br />

und zeitintensive Vorbereitung<br />

dahinter steckt, kann einer aus berufenem<br />

Munde berichten – Marktmeister<br />

Erich Böckle. Über 40 Jahre<br />

war er für den Vergnügungspark<br />

verantwortlich, wählte die Schausteller<br />

aus, setzte die Standgebühren<br />

fest, arbeitete die Verträge aus<br />

und wies die Standplätze zu. „1968<br />

teilte mich mein damaliger Vorgesetzter<br />

ein, diese Aufgabe ab sofort<br />

zu übernehmen“, erinnert sich<br />

Erich Böckle. Dass die Arbeitgeber<br />

auch in die Freizeit ihrer Beschäftigten<br />

in dieser Form hineindiktierten,<br />

war damals gang und gäbe –<br />

heute undenkbar. Und Erich Böckle<br />

machte seine Sache gut. „Als ich<br />

anfi ng, waren es 19 Schausteller,<br />

mit denen wir circa 19 000 DM erzielten.<br />

Heute sind rund 100<br />

Schausteller vertreten und wir<br />

nehmen rund 70 000 Euro ein“,<br />

berichtet Böckle nicht ohne Stolz.<br />

Einnahmen, <strong>auf</strong> die die Vereinigung<br />

Alt-Brettheim zur Finanzierung der<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

vielfältigen Aufgaben rund um den<br />

Festbetrieb nicht verzichten kann.<br />

„<strong>Wir</strong> decken mit den Einnahmen<br />

des Vergnügungsparks rund ein<br />

Drittel der Gesamtausgaben für<br />

das Fest“, erläutert Stadtvogt Peter<br />

Dick. „Deshalb beobachten wir<br />

auch sehr genau die Stadtentwicklung<br />

im Bereich Sporgasse“, wird<br />

Dick nicht müde, für die Belange<br />

des Festes einzutreten.<br />

„Wichtig ist, dass der richtige<br />

Mix gefunden wird“, erläutert der<br />

erfahrene Marktmeister, der im<br />

vergangenen Jahr für seinen langjährigen<br />

Einsatz mit der goldenen<br />

Ehrennadel der Vereinigung Alt-<br />

Brettheim ausgezeichnet wurde.<br />

Seit diesem Jahr liegt die Verantwortung<br />

für den Vergnügungspark<br />

bei Werner Baumann. Der neue<br />

Marktmeister kann sich aber für<br />

eine Übergangszeit von zwei bis<br />

drei Jahren noch <strong>auf</strong> die Unterstützung<br />

durch Erich Böckle verlassen.<br />

Autoscooter, Fahrgeschäfte für<br />

Kinder und Erwachsene und eine<br />

Losbude seien die Grundausstattung<br />

eines Rummels. Dazu komme<br />

dann alles andere hinzu. „<strong>Wir</strong> können<br />

<strong>auf</strong> eine treue Stammbelegschaft<br />

zurückgreifen, die seit Jahrzehnten<br />

gerne nach Bretten<br />

kommt.“ fz<br />

Eine Fahrt mit dem Riesenrad macht einfach Spaß – mit oder ohne Gewand.<br />

Foto: Michael Fritz<br />

Bewährtes erhalten – Neues wagen<br />

In Brettheim gilt weiterhin: Alles bleibt anders<br />

Das Peter-und-Paul-Fest ist<br />

nicht zuletzt deshalb weit über<br />

die Grenzen Brettens hinaus bekannt<br />

und zieht alljährlich rund<br />

120 000 <strong>Besuch</strong>er an, weil es den<br />

Verantwortlichen immer wieder<br />

gelingt, einerseits die bekannte<br />

Tradition des Festes zu bewahren,<br />

aber gleichzeitig jedes Jahr auch<br />

neue Gruppen zu präsentieren,<br />

neue Impulse zu setzen.<br />

Passend zur Fußball-Weltmeisterschaft<br />

wird das Bruchenball-<br />

Turnier am Sonntagnachmittag<br />

wieder ins Programm genommen.<br />

Eine Premiere wird diesmal mit<br />

dem Improvisationstheater Harlekin<br />

aus Tübingen präsentiert. „Der<br />

Kampf um Brettheim“ ist der Titel<br />

des Mitmachtheaters, „bei dem<br />

alles feststeht, außer Texten und<br />

Inhalten“, so das Versprechen der<br />

Theatersportler. Ganz ohne feste<br />

Bühne kommt die Einmann-Show<br />

von „Nashoch Himilsanc“ aus. Seine<br />

Bühne sind die Gassen der Altstadt,<br />

in denen das musizierende<br />

Tier mit humor- und fantasievollen<br />

Anekdoten, Gesängen und Musikdarbietungen<br />

das Publikum erfreut.<br />

Bereits aus den Vorjahren<br />

bekannt ist das Gaukler-Duo<br />

„Dreyerley“, bei dessen oft in<br />

Reimform vorgetragenen Späßen<br />

es gut <strong>auf</strong>zupassen gilt. Immer und<br />

überall anzutreffen ist der beliebte<br />

„Narrenkai“, der die Moderation<br />

<strong>auf</strong> der Marktplatzbühne übernimmt.<br />

Nicht wegzudenken vom Fest<br />

sind natürlich die zahlreichen Brettener<br />

Eigengewächse, von denen<br />

die Gauklertruppe „Forzarello“<br />

mittlerweile sogar ins Profi lager<br />

gewechselt ist. Freunde der eher<br />

leisen Töne werden ihre Schritte<br />

ins Melanchthonhaus lenken zu<br />

Darbietungen des Osterfeldchors<br />

aus Pforzheim und von „Coro Cantastico“.<br />

Gesprochenes und Gesungenes<br />

quer durch die Jahrhunderte<br />

geben die Brettener Lokalmatadoren<br />

„d´Eggefeger“ zum<br />

Besten, Lieder aus Luthers Zeit lie-<br />

fert „Höfi sch Gesang“ und der polnische<br />

Chor „Semper Cantates“<br />

sorgt für die internationale Note.<br />

Einen festen Platz haben mittlerweile<br />

auch die Bands, die <strong>auf</strong> dem<br />

Marktplatz und im Fanfarenlager<br />

<strong>auf</strong>treten. Mittelalter-Punk mit<br />

„Schelmisch“ am Freitag oder das<br />

Midnight-Special mit der „Contrabass<br />

Big Band“, Tresa Schreiber<br />

und dem „ContrastShowChor“ am<br />

Samstag, haben ebenso ihre Fangemeinde<br />

wie sonntags die MGB<br />

Bigband, „Detektive Deluxe“ oder<br />

die „Deep River Band“. Am Montag<br />

sorgen „Holztrio und die elektrischen<br />

Vier“ und die „Sean Tracy<br />

Band“ für Stimmung.<br />

- 3 -<br />

Die Ereignisse des Jahres 1504<br />

stehen natürlich im Mittelpunkt<br />

des Festgeschehens. Nach einer<br />

neu gestalteten Festeröffnung <strong>auf</strong><br />

dem Marktplatz, treten unter dem<br />

Motto „Bretten rüstet sich“, wie<br />

gewohnt, die Handwerker und Bürger<br />

zur Musterung an, die Fähnlein<br />

der Landsknechte formieren sich.<br />

Der Samstag heißt „Bretten wehrt<br />

sich“ und wird von der Schlacht<br />

um Brettheim, vom Großen Zapfenstreich<br />

der Bürgerwehr und<br />

dem Brillantfeuerwerk dominiert.<br />

Im Mittelpunkt des Sonntags,<br />

„Bretten huldigt dem Kurprinz“,<br />

steht wie immer der große Festzug.<br />

Michael Fritz


- 4 -<br />

Neusatz<br />

Korrektur (1)<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

Geschicklichkeitsparcours für alle Altersgruppen<br />

Die Karotte im Strohh<strong>auf</strong>en<br />

berechtigt zum Rittertrunk<br />

Auch in diesem Jahr steht das<br />

Kinderfest am Montag wieder<br />

unter dem Motto „Vom Knappen<br />

zum Ritter“. Es gilt wie immer einen<br />

Geschicklichkeitsparcours <strong>auf</strong><br />

verschiedenen Plätzen zu absolvieren,<br />

bevor die Akteure <strong>auf</strong> der<br />

Marktplatzbühne in Namen des<br />

heiligen Georgs zum Ritter geschlagen<br />

werden. Die Kinder von<br />

drei bis sechs Jahren dürfen im<br />

Bauernlager im Strohh<strong>auf</strong>en nach<br />

Karotten suchen, Federn in ein<br />

Bauernhäuschen blasen und bei<br />

der IGK <strong>auf</strong> Klötzen oder mit Reifen<br />

l<strong>auf</strong>en. Auf die größeren Mädchen<br />

und Jungen von sieben<br />

bis zwölf Jahre warten<br />

schwierigere Aufgaben<br />

Wdh./Änd. rhildenbrand<br />

Korrektur (2)<br />

wie Sackhüpfen, Seilspringen und<br />

Hufeisenwerfen in verschiedenen<br />

Mittelalterlagern. Die Berechtigung<br />

zum Mitmachen erwerben die Teilnehmer<br />

durch Abholen einer L<strong>auf</strong>karte<br />

<strong>auf</strong> der Marktplatzbühne oder<br />

am Seedamm im Bauernlager ab<br />

14 Uhr. Um 16 Uhr erfolgt der letzte<br />

Ritterschlag, so dass die Kinder<br />

zwei Stunden Zeit haben, um alle<br />

Anforderungen zu erfüllen.<br />

Mittelalter-Fahrgeschäft<br />

Zum Rahmenprogramm gehören<br />

in diesem Jahr erstmals mittelalterliche<br />

Fahrgeschäfte wie Wikingerkarussell,<br />

Riesenrad und Jakobsleiter,<br />

die über alle vier Festta-<br />

Benz_1874871_06-30_50-3.indd<br />

Benz_1874871_06-30_50-3.indd<br />

Fremddaten<br />

Korrektur (3)<br />

Qualität seit 1913<br />

PDF KORABZ<br />

Korrektur (4)<br />

ge für die Kinder sicher eine interessante<br />

Alternative zum Rummel<br />

in der Sporgasse bieten.<br />

Eine kleine Verschn<strong>auf</strong>pause<br />

können die Kinder und Eltern einlegen,<br />

wenn <strong>auf</strong> verschiedenen Plätzen<br />

eine Marionettenspielerin und<br />

ein Schelm, der „Tierisches“ darbietet,<br />

für Unterhaltung sorgen.<br />

Auch in diesem Jahr wird der<br />

Märchenerzähler im Saal der Vogtey<br />

Geschichten und Märchen für<br />

Jung und Alt zum Besten geben.<br />

Zum Abschluss der Veranstaltung<br />

werden die neu geschlagenen<br />

Ritter und Prinzessinnen wieder<br />

unter den Klängen der Melanchthonherolde<br />

zum „Rittertrunk“ in<br />

die Bessergasse geleitet. In den<br />

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Neusatz<br />

Korrektur (1)<br />

EPS<br />

Korrektur (5)<br />

Gar nicht so einfach, ein Ritter zu werden. Fotos: wen<br />

letzten Jahren haben die Landsknechte<br />

am Samstagnachmittag<br />

<strong>auf</strong> dem Platz rund um den Simmelturm<br />

unter dem Motto „Kleine<br />

Recken, große Kämpfer“ ein Kinderprogramm<br />

zusammengestellt,<br />

wo erfahrene Söldner den Nachwuchs<br />

in ihre Berufsgeheimnisse<br />

einweihen. Von 15 Uhr bis 16.30<br />

Uhr darf dort exerziert werden. Außerdem<br />

werden Gaukler für Unterhaltung<br />

sorgen.<br />

Ebenfalls ab 15 Uhr gibt es <strong>auf</strong><br />

dem Kirchplatz wieder Kindertanz<br />

mit Tanzmeister Norbert, der ab ca.<br />

16 Uhr in Improvisationstheater für<br />

kleine und große Leute übergeht.<br />

Bei den zahlreichen Angeboten<br />

werden sicher auch die Kleinsten<br />

<strong>auf</strong> ihre Kosten kommen. Die Veranstalter<br />

bemühen sich das Programm<br />

vor allem am Samstag- und<br />

Montagnachmittag für junge Familien<br />

zu gestalten, wo zu den genannten<br />

Zeiten kein Eintritt erhoben<br />

wird. wen<br />

Wdh./Änd. sbraun<br />

Korrektur (2)<br />

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Fremddaten<br />

Korrektur (3)<br />

Hoch her geht’s bei den Veranstaltungen<br />

für die Kinder – und<br />

manchmal wird’s sogar richtig anstrengend<br />

und warm.<br />

PDF KORABZ<br />

Korrektur (4) Korrektu<br />

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Vorzüglich speisen im Zehrhaus Paravicini<br />

Zu Gast im<br />

„Ritter St. Georg“<br />

Was wurde zur Zeit Melanchthons<br />

in einem<br />

<strong>Wir</strong>tshaus gegessen und<br />

getrunken? Und wurde dort<br />

auch gefeiert? Aber ja! Diese<br />

Facette der Stadtgeschichte<br />

versucht seit über<br />

zehn Jahren die Gruppe<br />

„Zehrhaus Paravicini“ den<br />

Festbesuchern näherzubringen.<br />

Historisch können<br />

sie sich dabei <strong>auf</strong> zwei Wurzeln<br />

stützen. Brettens Wohlstand<br />

im Mittelalter hing<br />

eng mit den Handelsstraßen<br />

zusammen, die, beispielsweise<br />

von Nürnberg nach<br />

Straßburg oder vom Rheinland<br />

nach Italien führend,<br />

sich in Bretten kreuzten.<br />

Auf diesen – verhältnismäßig<br />

sicheren – Verkehrsachsen<br />

bewegten sich neben<br />

den großen Wagenzügen<br />

auch einzelne K<strong>auf</strong>l eute,<br />

Krämer, Boten und Pilger.<br />

Gegen entsprechende Gebühren<br />

und Zölle boten die<br />

jeweiligen Territorialherren<br />

Geleitschutz gegen Wegelagerer.<br />

Das Geleit wurde <strong>auf</strong><br />

Anforderung gewährt und in<br />

täglichen Reiseabschnitten<br />

durchgeführt. Bretten war<br />

<strong>auf</strong>grund seiner Lage häufi g<br />

als Mittagsrast oder zur<br />

Übernachtung vorgesehen,<br />

was entsprechend lange<br />

Aufenthaltszeiten der<br />

Durchreisenden mit sich<br />

brachte. Und was macht so<br />

ein hungriger und durstiger<br />

Reisender? Genau – er<br />

sucht das nächste Gasthaus<br />

oder eine Herberge <strong>auf</strong>. Die<br />

Gastherbergen in Bretten<br />

entstanden ungefähr mit<br />

der Verleihung der Stadtrechte<br />

im Jahre 1148 und<br />

wurden meist im Nebenerwerb<br />

betrieben. Der Betrieb<br />

war in jedem Fall von einer<br />

herrschaftlichen Erlaubnis<br />

abhängig. Diese war mit der<br />

Pfl icht verbunden, Reisende<br />

mit Fuhrleuten und Begleitmannschaft<br />

<strong>auf</strong>zunehmen,<br />

zu verköstigen und Ställe<br />

für die Unterbringung der<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

Pferde bereitzuhalten. Eine<br />

dieser Herbergen stand<br />

schon damals am Marktplatz<br />

und wurde von der<br />

Familie Paravicini geführt,<br />

die, aus Glaubensgründen<br />

aus dem Schweizer Veltin<br />

vertrieben, in Bretten ansässig<br />

war. Im heutigen<br />

„Beyle Hof“ befand sich<br />

nachweislich über Jahrhunderte<br />

hinweg eine Gastherberge,<br />

später eine Posthalterei.<br />

Das Schwanenwappen,<br />

das Hauswappen der<br />

Paravicinis, ist heute noch<br />

an diesem Anwesen zu sehen.<br />

1996 wurde die Idee<br />

geboren, an historisch belegter<br />

Stelle wieder eine<br />

Gastwirtschaft einzurichten.<br />

Da auch noch das original<br />

<strong>Wir</strong>tshausschild der<br />

ehemaligen Gastherberge<br />

Vom Kleinkind bis zum Großvater: jeder packt an, so gut er<br />

kann. Foto: Michael Fritz<br />

„Zum Ritter St. Georg“ vorhanden<br />

war, ergab sich der<br />

Name von selbst. Als Gruppenname<br />

wurde in Anlehnung<br />

an die ehemaligen<br />

Betreiber und die Funktion<br />

des Ortes „Zehrhaus Paravicini“<br />

gewählt.<br />

Über die Jahre erwarben<br />

sich die Paravicinis ein beachtlichesHintergrundwissen<br />

über Speisen und Essgewohnheiten,<br />

aber auch<br />

ganz allgemein über Kleidung<br />

und Leben in mittelalterlichen<br />

Zehrhäusern. Unermüdlich<br />

und ideenreich<br />

werden ständig neue Gaumenfreudenzusammengetragen,<br />

ausprobiert, verfeinert<br />

und – <strong>auf</strong> ihre „Mittelaltertauglichkeit“<br />

getestet.<br />

Jedes Jahr werden nun<br />

übers Fest in der wunderbaren<br />

Kulisse des alten Gemäuers<br />

Speisen und Getränke<br />

für Gewandträger<br />

und <strong>Besuch</strong>er bereitgehalten<br />

und eine Möglichkeit<br />

geboten, sich zu treffen und<br />

zu amüsieren – am Samstag<br />

und Sonntag ab der 4.<br />

Stund’ am Mittag und am<br />

Montag ab der 11. Stund’<br />

am Morgen. fz<br />

Voller Einsatz: Die Teilnehmer in ihren Bruchen schenken sich gegenseitig nichts und fast alles ist erlaubt, um<br />

den Ball in das gegnerische Torfeld zu bugsieren.<br />

Bruchenball – der mittelalterliche Wettkampf<br />

WM-Feeling am Simmelturm<br />

Spannende Begegnungen, packende<br />

Zweikämpfe, umstrittene<br />

Schiedsrichterentscheidungen<br />

und jede Menge lautstarke Fan-<br />

Gesänge von den Rängen – ja, das<br />

gibt es dieser Tage nicht nur im<br />

fernen Südafrika sondern am<br />

Sonntag ab 17 Uhr auch in der heimischen<br />

Simmelturm-Arena. Passend<br />

zur l<strong>auf</strong>enden Fußballweltmeisterschaft<br />

hat sich die neu gegründete<br />

Peter-und-Paul-Gruppe<br />

„Die Bruchenballer“ die Ausrichtung<br />

eines Bruchenball-Turniers<br />

zur Aufgabe gemacht. „Bruchenball“<br />

wurde bereits vor über 500<br />

Jahren gespielt, um damit die<br />

Knappen auszubilden. Ihre Aufgabe<br />

war es nämlich, ihren Herrn<br />

während einer Feldschlacht zu ret-<br />

ten, falls dieser verletzt vom Pferd<br />

stürzte und sich <strong>auf</strong>grund seiner<br />

schweren Rüstung nicht selbst<br />

vom Schlachtfeld bewegen konnte.<br />

Kein Wunder, dass der „Ball“<br />

damals recht schwer war. Bis zu<br />

140 Kilogramm soll die mit Tannenzapfen<br />

gefüllte Kuhhaut damals<br />

gewogen haben, so die Überlieferung.<br />

Galt es damals, die Rettung<br />

<strong>auf</strong> Leben und Tod zu trainieren,<br />

steht heute die sinnfreie Gaudi im<br />

Mittelpunkt des sportlichen Wettstreites.<br />

Je vier spärlich bekleidete Recken<br />

einer Mannschaft versuchen,<br />

einen rund einhundert Kilo schweren,<br />

mit Holzspänen gefüllten,<br />

Stoffballen in das gegnerische<br />

Zielfeld zu bugsieren. Dabei ist ho-<br />

- 5 -<br />

her körperlicher Einsatz – auch im<br />

direkten Zweikampf – von Nöten.<br />

Zuweilen erinnert das Spiel daher<br />

eher an griechisch-römische Ringkämpfe.<br />

Da es im Mittelalter immer<br />

öfter zu Ausschreitungen, Verletzungen<br />

und sogar Todesfällen<br />

kam, durften die Spieler nur mit<br />

einer „Bruche“ (Unterhose) bekleidet<br />

antreten, um das Mitführen<br />

von Hieb- und Stichwaffen zu unterbinden.<br />

Letztendlich wurde das<br />

Spiel dennoch verboten und geriet<br />

zeitweilig in Vergessenheit. Zur<br />

Fußball-WM 2006 erlebte der Bruchenball<br />

eine erste Renaissance in<br />

Bretten. Die Bruchenballer planen<br />

nun, dieses archaische Spiel zum<br />

festen Bestandteil des Programms<br />

werden zu lassen. fz


- 6 -<br />

Neusatz<br />

Korrektur (1)<br />

Wdh./Änd. rhildenbrand<br />

Korrektur (2)<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

Schüler bewahren die Vergangenheit<br />

25 Jahre Loeffelstielzchen<br />

Fahrend volck, spielleut, verdammt<br />

und hochverehrt, …“ so<br />

raunt das gaffend volck zur staetten,<br />

beeindruckt von mitreißender<br />

musica uff fi deln, schalmeien,<br />

pommern, krummen hörnern, fl uten,<br />

trummeln und sackpfeifen,<br />

verblüffet von wirbelnden keulen,<br />

brennenden fackeln, messern, ringelin<br />

undt grosz fl ammen usz dem<br />

maule getrieben undte in demselbigen<br />

auch verschlucket …!“<br />

Wie tief das Brettener Heimatfest<br />

im Alltag verankert ist, mag<br />

sich vielleicht daran ablesen lassen,<br />

dass am Melanchthon-Gymnasium<br />

bereits seit 1985 eine Arbeitsgemeinschaft<br />

für alte Musik<br />

und Kultur besteht, gegründet und<br />

seither geleitet vom Chemielehrer<br />

Bernhard Wendel. Über das Fest<br />

schlüpft er in die Rolle des „Spielgrafen<br />

Bernardo von der Notenweide“<br />

und seine Schülerinnen<br />

und Schüler bilden die Gruppe „Loeffelstielzchen“.<br />

Als Peter-und-<br />

Pauler mit Haut und Haaren haben<br />

sie sich der Pfl ege des spätmittelalterlichen<br />

Kulturgutes verschrieben.<br />

Zu ihrer Reise in die Zeit des<br />

Namensgebers ihrer Schule und<br />

größten Sohnes der Stadt – Philipp<br />

Melanchthon – gehören authentische<br />

Gewandungen und Schuhwerk.<br />

Ihre Sprache ist jener Zeit<br />

ebenso entlehnt wie das originalgetreue<br />

Instrumentarium. Schalmeien<br />

und Pommern, Cister und<br />

Seilherstellung wie vor Hunderten von Jahren: demonstriert vom<br />

heute noch aktiven Seiler Joachim Dittus.<br />

Ammann_1876122_06-30_45-3.indd<br />

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Korrektur (3)<br />

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PDF KORABZ<br />

Korrektur (4)<br />

Fidel, Krummhörner, Flöten und<br />

Gemshörner lassen die Musik jener<br />

Zeit lebendig werden.<br />

Zur zeitgenössischen Musik<br />

zeigt der bunte Gauklerh<strong>auf</strong>en allerlei<br />

Narrenk<strong>uns</strong>t und meisterhafte<br />

Jonglage mit Keulen, Bällen,<br />

Messern und brennenden Fackeln.<br />

Tosender Applaus ist der engagierten<br />

Schülertruppe stets gewiss. So<br />

hat diese Schulgruppe immer wieder<br />

gezeigt, dass sie junge Menschen<br />

zu den Wurzeln heimatlicher<br />

Tradition zu führen und gleichzeitig<br />

Zuschauer zu begeistern vermag.<br />

Nicht nur beim „grosz feste“ in<br />

Bretten hat die Gruppe seit Jahrzehnten<br />

eine große Fangemeinde.<br />

Durch zahllose Auftritte in ganz<br />

Auch für regelmäßige Festbesucher<br />

dürfte es interessant<br />

sein, dass das Peter-und-Paul-<br />

Fest bereits seit 1996 auch über<br />

eine Reeperbahn verfügt. In der<br />

Nähe des schmalen Durchganges<br />

von der Altstadt zum Bauernlager<br />

steht Joachim Dittus<br />

mit seiner Frau sowie einigen<br />

Gehilfen und ist mit der Herstellung<br />

von Seilen beschäftigt.<br />

Neusatz sbraun<br />

Korrektur (1)<br />

EPS<br />

Korrektur (5)<br />

Neusatz<br />

Korrektur (1)<br />

Jonglage, Gaukelei und mittelalterliche Musik <strong>auf</strong> originalgetreuen Instrumenten.<br />

Fotos: Michael Fritz<br />

Europa, Fernseh<strong>auf</strong>tritte, Musikproduktionen<br />

und Buchveröffentlichungen<br />

sind sie weithin bekannt.<br />

Eng verbunden mit den „Loeffelstielzchen“<br />

ist die befreundete ita-<br />

Seilherstellung wie vor hunderten von Jahren<br />

Eine Reeperbahn <strong>auf</strong> dem Fest<br />

„Als Reeperbahn wird nämlich<br />

seit alters her die Seilerbahn<br />

bezeichnet“, gibt er bereitwillig<br />

den interessierten Zuschauern<br />

Auskunft. Gemeint ist damit<br />

eine lange gerade Gasse. Je<br />

länger das fertige Seil werden<br />

soll, desto länger muss auch die<br />

Gasse sein. „Für ein 200 Meter<br />

langes Seil muss die Gasse<br />

mindestens 270 Meter gerade<br />

Wdh./Änd.<br />

Korrektur (2)<br />

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Fremddaten<br />

Korrektur (3)<br />

lienische Gruppe „Contrada della<br />

Corte“, mit der sie auch im Jubiläumsjahr<br />

2010 viele gemeinsame<br />

Events in Deutschland und Italien<br />

geplant haben. fz<br />

verl<strong>auf</strong>en“, erläutert der Seiler,<br />

dessen Familie seit 150 Jahren<br />

in Wössingen das Handwerk<br />

hochhält. In einer verwinkelten<br />

mittelalterlichen Stadt waren<br />

solche langen geraden Gassen<br />

nicht unbedingt häufi g zu fi nden.<br />

Obwohl die Zahl der Seiler<br />

nie sehr groß war, sind sie als<br />

Handwerk früh belegt.<br />

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PDF KORABZ<br />

Michael Fritz<br />

Korrektur (4) Korrektu


Gebräuchliche Redewendungen und Begriffe<br />

Wenn ein Schlitzohr<br />

die Kurve kratzt<br />

Unsere Alltagssprache ist reich<br />

an bildhaften Redewendungen.<br />

Wenn jemand beispielsweise <strong>auf</strong>gefordert<br />

wird, sich an die eigene<br />

Nase zu fassen, wird der natürlich<br />

nicht sofort an sein Riechorgan<br />

fassen, sondern die Schuld bei<br />

sich selbst suchen. Ähnliche Beispiele<br />

gibt es „wie Sand am Meer“.<br />

Dieses gefl ügelte Wort stammt übriges<br />

aus der Bibel. Dort wird Abraham<br />

im 1. Buch Moses verkündet,<br />

dass seine Nachkommenschaft<br />

gesegnet und zahlreich sein<br />

werde wie die Sterne am Himmel<br />

und „wie der Sand am Ufer des<br />

Meeres“.<br />

Alte Redewendungen …<br />

Aus der Bibel, dem Altertum und<br />

dem Mittelalter stammen die meisten<br />

Redensarten und so manche<br />

Bezeichnung, die auch heute noch<br />

voll im Sprachgebrauch sind. Beispiele<br />

gefällig? Wenn man jemanden<br />

ein Schlitzohr heißt, dann will<br />

man damit teils verächtlich und<br />

teils bewundernd ausdrücken,<br />

dass derjenige nicht ganz ohne ist,<br />

ausgebufft, raffi niert und durchtrieben<br />

im Verfolgen seiner Ziele.<br />

Der Begriff Schlitzohr rührt aus<br />

dem Mittelalter, in dem Betrüger<br />

durch das Einschlitzen der Ohren<br />

bestraft wurden. Zimmerleuten <strong>auf</strong><br />

Wanderschaft, die grob gegen Regeln<br />

verstoßen hatten, riss man<br />

den Ohrring, ihren einzigen angesparten<br />

Reichtum, aus, um damit<br />

weitere Arbeitgeber oder Meister<br />

zu warnen.<br />

Hierzulande gilt der Begriff<br />

„Heilig’s Blechle“ als Ausdruck der<br />

Bestürzung, der Verwunderung<br />

und auch des Erstaunens. Sprachforscher<br />

erklären den zutiefst<br />

schwäbischen Begriff so: Bei den<br />

im Mittelalter nicht gerade seltenen<br />

Hungersnöten erhielten Einheimische<br />

und <strong>uns</strong>chuldig in Not<br />

geratene Bürger ein „Blechle“, da-<br />

Handwerkermahl<br />

Ein Blickfang für jeden <strong>Besuch</strong>er<br />

des Peter-und-<br />

Paul-Festes ist das allabendliche<br />

Mahl der Handwerker<br />

in der oberen Kirchgasse.<br />

Tagsüber gehen die<br />

Handwerker ihrer ehrbaren<br />

Zunft nach und demonstrieren<br />

den <strong>Besuch</strong>ern ihr Können<br />

mit den verschiedensten<br />

Werkzeugen und Gerätschaften.<br />

Der Beutler, der<br />

Besenbinder, der Buchdrucker<br />

oder auch der Fladenbäcker<br />

fertigt seine Produkte<br />

an, die den Gästen dann<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

mit sie an öffentlichen Speisungen<br />

teilnehmen konnten. Zum heiligen<br />

Blechle wurde es, weil in der Regel<br />

die Kirchen und Klöster die Bedürftigen<br />

speisten.<br />

… sind ganz modern<br />

Auch die Redewendung „für jemanden<br />

die Hand ins Feuer legen“,<br />

also für jemanden haften oder bürgen,<br />

stammt aus dem Mittelalter.<br />

Beim sogenannten „Gottesurteil“<br />

mussten Delinquenten die Hände<br />

ins Feuer oder in siedendes Wasser<br />

halten. Je nachdem, wie die<br />

Wunde nach der Verbrennung verheilte,<br />

war er entweder <strong>uns</strong>chuldig<br />

oder schuldig.<br />

Wenn jemand den Brotkorb höher<br />

hängen will oder muss, will<br />

ausdrücken, dass es weniger üppig,<br />

was Essen oder andere Dinge<br />

angeht, zugehen soll. In extrem<br />

schlechten Zeiten wurde nämlichder<br />

Brotkorb hoch gehängt, damit<br />

Diebe seiner nicht habhaft werden<br />

konnten.<br />

Aus dem Mittelalter rührt auch<br />

die Redewendung „jemanden etwas<br />

anhängen“. Während es heute<br />

dafür steht, jemanden für etwas<br />

verantwortlich zu machen, jemanden<br />

zu beschuldigen oder üble<br />

Nachrede zu betreiben, war es im<br />

Mittelalter mit handfesten Konsequenzen<br />

verbunden. Übeltätern, ob<br />

Gotteslästerer, Diebe, Schuldner<br />

oder zänkische Frauen, wurden<br />

spezielle Gegenstände umgehängt,<br />

um sie dem Gespött der Menge<br />

auszusetzen. Um schließlich die<br />

Kurve zu kratzen, noch diese<br />

Wendung: In den engen Gassen<br />

der mittelalterlichen Städten<br />

kratzten die Räder der Kutschen<br />

und Fuhrwerke an den Hausecken,<br />

wenn es um die Kurve ging. Heute<br />

drückt man mit „Kurve kratzen“<br />

ein schnelles Entfernen aus oder<br />

das Erledigen einer Aufgabe in<br />

letzter Minute. Bernd Lepsy<br />

auch zum Verk<strong>auf</strong> angeboten<br />

werden. Sobald jedoch<br />

die Dämmerung einbricht,<br />

beenden sie ihre Arbeiten,<br />

stellen Bänke und Tische zu<br />

einer langen Tafel zusammen<br />

und genießen die untergehende<br />

Sonne bei allerlei<br />

mittelalterlichen und<br />

selbst gemachten Gaumenfreuden.<br />

Ein <strong>Besuch</strong> ist dieses<br />

Mahl <strong>auf</strong> jeden Fall wert.<br />

Und wer weiß, vielleicht darf<br />

der ein oder andere auch<br />

mal von den Köstlichkeiten<br />

probieren. wen<br />

Die Zinngießer, die Krämer und Halunken, die Neibsheimer Armbrustschützen, die Bogenschützen und die Bierbrauer<br />

– ein wirklich bunter H<strong>auf</strong>en also – frühstücken traditionell am Samstag gemeinsam. Fotos: wen<br />

Pünktlich zur 11. Stunde am Samstag<br />

Das Frühstück am Seedamm<br />

Auf geht’s zum gemeinsamen<br />

Frühstück“, heißt es für zahlreiche<br />

Mittelalterfreunde am<br />

Samstagmorgen am Seedamm.<br />

Die Zinngießer, die Krämer und Halunken,<br />

die Bogenschützen, die<br />

Bierbrauer und die Neibsheimer<br />

Armbrustschützen haben es sich<br />

zur Tradition gemacht, pünktlich<br />

zur elften Stunde gemeinsam zu<br />

speisen. Neben Broten aus dem<br />

Holzofen werden selbst gemachte<br />

Brot<strong>auf</strong>striche, Käse- und Wurstplatten,<br />

Eier und auch Weißwürste<br />

<strong>auf</strong>getischt. Wer es lieber süß mag,<br />

der kann sich an Hefezopf, Honig,<br />

Marmelade oder süßen Stückchen<br />

satt essen.<br />

Die fünf Gruppen, die ihre Lager<br />

alle nebeneinander haben, genießen<br />

alljährlich das gesellige Bei-<br />

sammensein zu einer Zeit,<br />

zu der die Zahl der Festbesucher<br />

noch überschaubar<br />

ist und sonst<br />

keine weiteren Programmpunkte<br />

anstehen.<br />

Es lohnt sich <strong>auf</strong> jeden<br />

Fall, einen Blick <strong>auf</strong> die<br />

rund 100 Speisenden zu<br />

werfen, die aus den Holztischen<br />

und Bänken aus<br />

ihren Lagern eine lange<br />

Tafel inmitten des Seedamms<br />

stellen. wen<br />

Fünf Gruppen genießen<br />

alljährlich das Treffen am<br />

langen Tisch zu einer Zeit,<br />

in der sich das Gedrängel<br />

noch in Grenzen hält.<br />

- 7 -


- 8 -<br />

Pozzo della Chiana, Toskana 2010 –<br />

ein Blick ins Lager der Compagnia<br />

Borgo del Diavolo. Fotos: PR<br />

Die Beziehung der Flehinger<br />

Schneeballen zur Compagnia<br />

Borgo del Diavolo aus Argelato/<br />

Bologna ist zufällig zustande gekommen<br />

und heute über fünfzehn<br />

Jahre alt. Nach einem ersten Beschnuppern<br />

und dem Eindruck,<br />

dass man gut zusammenpasse,<br />

war schnell klar, dass die Sprachbarriere<br />

überwunden werden<br />

muss, wenn die Kontakte Dauer<br />

haben sollen. Bei den ersten Begegnungen<br />

war man <strong>auf</strong> Dolmetscher<br />

angewiesen. Sonette Weiss,<br />

Italienischlehrerin am MGB, wurde<br />

passend eingekleidet und begleitete<br />

die regelmäßigen Begegnungen<br />

der zwei Landsknechtsgruppen<br />

über Jahre. Doch schon früh<br />

reifte bei den Aktiven der Schneeballen<br />

der Entschluss, für die Mitglieder<br />

einen Sprachkurs anzubieten,<br />

der dann auch von Sonette<br />

Weiss über einige Jahre hinweg<br />

geleitet wurde. „Aus heutiger Sicht<br />

war dies sicher auch der Garant für<br />

die seit vielen Jahren stabile<br />

deutsch-italienische Freundschaft“,<br />

betont Sabine Obhof, die<br />

als Vertreterin des Landsknechts-<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

Hessisches Landesfest zum 500. Geburtstag von<br />

Landgraf Philipp. Schneeballen und Compagnia<br />

Borgo del Diavolo gestalten den historischen<br />

Rahmen zur Eröffnung <strong>auf</strong> Schloss Marburg.<br />

Seit 15 Jahren enge Kontakte mit Compagnia Borgo del Diavolo<br />

Fünf Schneeballen sprechen italienisch<br />

trosses der „Fünf Schneeballen“<br />

einer der Hauptansprechpartner in<br />

Sachen Italienaustausch ist. In den<br />

Jahren der gegenseitigen Begegnung<br />

sind viele persönliche<br />

Freundschaften entstanden, die<br />

auch außerhalb der Vereinstreffen<br />

gepfl egt werden. Die Möglichkeit,<br />

am Melanchthon-Gymnasium<br />

Bretten Italienisch zu lernen, wurde<br />

denn auch von einigen der Vereinsjugendlichen<br />

wahrgenommen,<br />

eine Entscheidung, die bis zum<br />

Studium in Italien oder dem der<br />

italienischen Sprache führte.<br />

Zu den weiteren Aspekten der<br />

Beziehung kommen die vermittel-<br />

ten Impulse. Als Vereinsvorsitzender<br />

hat Gerhard Obhof diese Entwicklung<br />

genauso beobachtet und<br />

wie er berichtete, selbst neue Ideen<br />

für den eigenen Verein erhalten.<br />

Die Farbenpracht der Fahnen und<br />

heraldischen Wappentücher war<br />

beeindruckend, so dass sich die<br />

Flehinger alsbald auch an die Verbesserung<br />

ihrer Ausstattung<br />

machten. „Als <strong>uns</strong>ere italienischen<br />

Gäste zum ersten Mal bei einem<br />

Fest in Deutschland dabei waren,<br />

war es noch eine der typischen italienischen<br />

Gruppen, die sich für<br />

den Auftritt prächtig herausputzten<br />

und sofort nach dessen Ende<br />

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wieder in den Trainingsanzug<br />

schlüpften. Dass die historische<br />

Darstellung nach einem Festzug<br />

noch lange nicht vorbei ist und wie<br />

beim Peter-und-Paul-Fest über<br />

mehrere Tage gehen kann, war für<br />

sie eine absolut neue Erfahrung,<br />

an die sie sich aber schnell gewöhnt<br />

haben“, fährt er fort. Heute<br />

ergänzen sich beide Gruppen bei<br />

gemeinsamen Auftritten, wie vor<br />

einigen Wochen bei einem <strong>Besuch</strong><br />

der Schneeballen in der Toskana.<br />

Inzwischen sind die Schneeballen<br />

mehrfach in Venedig zum Karneval<br />

oder bei den Mittelaltertagen<br />

in San Marino <strong>auf</strong>getreten. Im Gegenzug<br />

war die Partnergruppe<br />

Gast beim Burgfest in Landstuhl<br />

und im Marburg beim Fest zum<br />

500. Geburtstag von Landgraf Philipp<br />

von Hessen. Die Kontaktpfl ege<br />

ist ohne persönliche Begegnung<br />

undenkbar, bei einer Entfernung<br />

von 800 Kilometern kommen dabei<br />

im L<strong>auf</strong>e der Jahre viele tausend<br />

gefahrene Kilometer zusammen.<br />

Von Anfang an wurden dabei die<br />

Fahrtkosten jeweils selbst getragen,<br />

für die Unterkunft und die<br />

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Getränke kommt der Gastgeber<br />

<strong>auf</strong>. Auch wenn die Vereinskasse<br />

der Schneeballen die Ausfahrten<br />

immer wieder mit Zuschüssen<br />

unterstützte, müssen die<br />

Aktiven für vieles selbst <strong>auf</strong>kommen.<br />

„Doch das war es <strong>uns</strong> immer<br />

Wert“, betont Sabine Obhof. „Denn<br />

egal, ob wir Gruppen <strong>uns</strong> bei Veranstaltungen<br />

treffen oder bei den<br />

Familien zu Hause, wir haben immer<br />

das Gefühl, dass wir bei<br />

Freunden sind“, fährt sie fort.<br />

Die Schneeballen sind in diesem<br />

Jahr zum 30. Mal beim Fest aktiv<br />

dabei und ihre italienischen Freunde<br />

können sie zum fünfzehnten<br />

Male als Gäste im Lager begrüßen.<br />

Aus diesem Anlass wurde beim<br />

Brettener Töpfer Helmut Studer ein<br />

Jubiläumsbecher mit den beiden<br />

Gruppenwappen in Auftrag gegeben<br />

und in einem Fotobuch wurden<br />

die vergangenen Jahre der Partnerschaft<br />

dokumentiert. Am Festsonntag<br />

um 17 Uhr nach dem Umzug<br />

wird im Lager der Schneeballen<br />

am Seedamm dann auch ganz<br />

offi ziell gefeiert. PR<br />

PDF KORABZ<br />

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hat ein paar<br />

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Peter-und-Paul-Fest<br />

Schmiedegruppe Georg Schwartzerdt 1504<br />

30 Jahre Hammerschläge im<br />

Namen des Rüstmeisters<br />

Dieses Handwerck ist eins aus<br />

den nothwendigisten und kan<br />

ohne dergleichen Leuth weder<br />

Edelmann noch Bauer hausen.“<br />

Eine sehr treffende Beschreibung<br />

des ehrwürdigen Schmiedehandwerks,<br />

die der Geistliche Abraham<br />

a Santa Clara in einer bereits im<br />

17. Jahrhundert erschienenen<br />

Chronik veröffentlichte.<br />

Zudem wusste er: „Es ist zugleich<br />

eine schwere und mühsame<br />

Arbeit; forderist hat derselbe wohl<br />

zu schwitzen, welcher den großen<br />

Hammer, den sie insgemein den<br />

Jäckel nennen, in der Schmidten<br />

führt, dann weil das Huffeisen einen<br />

so harten Kopf hat, so kann<br />

der Schmied nicht höffl ich damit<br />

umgehen.“<br />

Und so hallen denn bis heute –<br />

der alten Tradition gehorchend –<br />

die Schläge des Jäckels zum Peter-und-Paul-Fest<br />

durch die Altstadtgassen<br />

Brettens, wobei die<br />

hiesige Schmiedegruppe in die<br />

Fußstapfen einer ganz anderen berühmten<br />

Persönlichkeit der Brettener<br />

Historie tritt. Die Gruppe<br />

verdankt ihren Namen dem Vater<br />

Philipp Melanchthons, Georg<br />

Schwartz erdt, einem für die Verteidigung<br />

der Stadt zur Zeit des<br />

Mittelalters höchst wichtigen<br />

Ausführung von<br />

Erdbewegungsarbeiten<br />

Wegbefestigungen<br />

Hofeinfahrten<br />

Pflasterarbeiten<br />

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EPS<br />

Korrektur (5)<br />

ERDBEWEGUNGEN<br />

Schreinerei<br />

Dirk Arnold<br />

Mann, war er doch Vorsteher der<br />

fürstlichen Waffenkammer und<br />

hatte das Amt des kurfürstlichen<br />

Rüstmeisters und Waffenschmieds<br />

inne. Entsprechend anspruchsvoll<br />

gehen die Mitglieder an das Thema<br />

heran: Symposien zum Schmieden<br />

von Damast sind hier nur ein Beispiel.<br />

Im Jahr 1980 wurde die<br />

„Schmiedegruppe Georg Schwartzerdt<br />

1504“ von Dieter Ammann<br />

und Thomas Gropp ins Leben gerufen;<br />

somit können die Brettener<br />

Schmiede <strong>auf</strong> eine lange Tradition<br />

zurückblicken und in diesem Jahr<br />

ihr 30-jähriges Bestehen feiern.<br />

„Wenn man all die Jahre betrachtet,<br />

so haben sich doch einige interessante<br />

Dinge entwickelt“, erinnert<br />

sich Dieter Ammann. „Neben<br />

der authentischen Darstellung des<br />

mittelalterlichen Schmiedehandwerks<br />

kümmern wir <strong>uns</strong> heute unter<br />

anderem um die Festzugswagen,<br />

die am Peter-und-Paul-Umzug<br />

teilnehmen, was doch einen wichtigen<br />

Beitrag zum Gelingen des<br />

Festes darstellt.“<br />

Was ursprünglich <strong>auf</strong> dem<br />

Marktplatz begann, führte über<br />

einige Umwege schließlich ins Lager<br />

vor der Brettener Stadtbibliothek,<br />

wo <strong>Besuch</strong>er des Festes das<br />

Handwerk auch heute noch be-<br />

PDF KORABZ<br />

Korrektur (4)<br />

• Wdh./Änd. Innenausbau sbraun Fremddaten • Einbaumöbel<br />

Korrektur • Fenster (2) und Türen Korrektur (3) • Küchen<br />

• Badmöbel<br />

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Korrektur (4)<br />

75015 Bretten, Gewerbestraße 58<br />

Telefon (0 72 52) 8 74 53 · Mobil (01 70) 2 34 33 81<br />

staunen können. Nach wie vor<br />

sorgt das Beschlagen der Pferde<br />

stets für großes Aufsehen und<br />

zieht vor allem die kleinen Festbesucher<br />

in den Bann – den Großpapa<br />

im Schlepptau, der beim Anblick<br />

der glühenden Eisen, den<br />

weithin vernehmbaren Hammerschlägen<br />

und dem unverwechselbaren<br />

Geruch des Schmiedefeuers<br />

wohl mancher Jugenderinnerung<br />

nachhängt.<br />

Im L<strong>auf</strong>e der Jahre hat die Gruppe<br />

Zuwachs bekommen – heute<br />

zählt sie 22 Erwachsene und 15<br />

Kinder – und die vielen Jahre gemeinsamer<br />

Vereinsaktivität, <strong>auf</strong><br />

die die Schmiede zurückblicken<br />

können, bringt es mit sich, dass<br />

heute ganz unterschiedliche Berufe,<br />

die im Mittelalter üblich waren,<br />

dargestellt werden – allen voran<br />

der Waffen- und der Hufschmied,<br />

darüber hinaus aber auch Schwertfeger<br />

und Plattner. Natürlich fi nden<br />

die recht aktiven Mitglieder nicht<br />

nur Gefallen an der Herstellung von<br />

Hufeisen und Schwertern, sie wagen<br />

sich auch an den Nachbau<br />

großkalibriger historischer Waffen,<br />

wie das zwölfl äufi ge Orgelgeschütz<br />

Schwarz Agnes zeigt, das<br />

von Günther Gropp mit Dieter Ammanns<br />

Unterstützung gefertigt<br />

EPS<br />

Korrektur (5)<br />

EPS<br />

Korrektur (5)<br />

Bub_1876128_06-30_40-2.indd<br />

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- 9 -<br />

Das Schmiedehandwerk erfordert kräftige Männer.<br />

Copyright Foto: Schmiedegruppe / Sylvia Mutter<br />

wurde. Akribische Recherche in<br />

Originalmanuskripten und monatelange,<br />

mühevolle Kleinarbeit haben<br />

sich gelohnt. Das beeindruckende<br />

Geschütz ist nun bei der Brettener<br />

Artillerie 1504 zu bewundern, die<br />

ihr Lager keine 50 Meter entfernt<br />

<strong>auf</strong>schlägt. Ein wunderbares Beispiel,<br />

wie gute Zusammenarbeit<br />

funktionieren kann und über Jahre<br />

hinweg kreative Ideen <strong>auf</strong> den Weg<br />

gebracht werden. Sylvia Mutter<br />

Korrektur (4) Korrektu


- 10 -<br />

1 Fanfaren- und Trommlerzug Bretten 1504<br />

In den blau-weißen Farben der Stadt<br />

2 eine Schar fröhlicher Kinder<br />

Brettener Volk<br />

Familien mit Kindern<br />

3 Perkeo-Fanfarenzug aus Heidelberg der Residenz der Kurpfalz<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

Am Sonntag, 4. Juli · 14 Uhr Aufstellung · 14.30 Uhr Beginn<br />

Der Peter-und-Paul-Festzug<br />

Festzugsweg: Weißhofer Straße – Marktplatz – Melanchthonstraße – Gartenstraße – Friedensstraße –<br />

Bismarckstraße – Melanchthonstraße – Am Gottesackertor<br />

Drei Böllerschüsse künden den Festzug an<br />

I. Stadt im Mittelalter<br />

Pfalzgraf Philipp verleiht Bretten im Jahre 1492 das<br />

Recht, jährlich vier Jahrmärkte abzuhalten.<br />

4 Marktleute<br />

Gruschdler und Kleinkrämer, Käser, Schmücker, Wein– und Gewürzhändler,<br />

Pfeffersäcke, Zehrhaus Paravicini, Bierbreuwer, Fischer<br />

Gaukler sind in der Stadt<br />

5 Die Löffelstielzchen und die Fahnenschwinger Contrada della Corte aus Italien<br />

6 Gelahrte und Gereiste<br />

Bader und Zahnreisser<br />

Rechenmeister und Geldwechsler<br />

7 Krämer und Halunken<br />

8 Ein K<strong>auf</strong>mannswagen<br />

9 Bauern regelmäßige Marktbeschicker, unverzichtbar für die Versorgung der Stadt<br />

10 mit einem Marktwagen<br />

11 Bläsermusik aus Neibsheim<br />

12 eine Gruppe mit Hunden<br />

13 die Schäferzunft des Oberamts Bretten<br />

14 Fanfarenzug 1962 Bruchsal<br />

– Städtische Handwerker –<br />

15 Die Zunft der Handwerker<br />

die Zunftfahnen<br />

Zunftmeister und Beiräte<br />

Bruderschaft der freien Zünfte<br />

Steinmetz und Weber<br />

Zinngießer<br />

Köhler, dahinter ein Köhlerwagen<br />

Küfer mit einem Küferwagen<br />

Schmiede<br />

Abschließend ein Rüstwagen<br />

16 Die „Brettener Gassenhopfer“<br />

17 Die Zunft der Tucherer<br />

Fahne der Seifensieder<br />

Zunftmeister und Beiräte<br />

„Ehrbare Zünfte Brettheim“<br />

Seifensieder, Wäscherinnen, Schneiderin<br />

18 Fanfarenzug Goldstadt Pforzheim<br />

– Städtische Amtsträger –<br />

19 Mönche und Laienbrüder aus Herrenalb<br />

Nonnen aus Frauenalb (Schola Cantorum)<br />

20 Ein Herold und zwei Reiter mit einem Banner mit blau-weißen Rauten<br />

21 Türmer und Nachtwächter<br />

22 Der Amtsschultheiß Hans Lott, Keller des Oberamts und Stellvertreter des Vogtes<br />

Der Bürgermeister Vorsitzender des Gerichts<br />

23 Der Scharfrichter des Oberamtes<br />

Schwertträger und Wasenmeister<br />

Frouwenwirtin, heilkundige und freie Frouwen<br />

24 Barbara Schwarzerdt mit den Kindern Hans und Elisabeth Reuter, die Großeltern<br />

Melanchthons, einer der reichsten Bürger der Stadt<br />

25 Reiche Bürger die im Rat der Stadt vertreten sind (Wittenberg)<br />

26 Kraichgau-Fanfarenzug Mühlhausen<br />

II. Brettheim im kurpfälzisch-bayerischen Erbfolgekrieg<br />

27 Marsilius von Reiffenberg, der oberste Kommandant der Besatzung<br />

mit Schweizer Reisläufern<br />

28 Die Stadtwache mit ihrem Stadthauptmann<br />

29 Ein Reißwagen<br />

30 Die Garküche<br />

Beim Steinhaus wurde während der Belagerung eine öffentliche Küche eingerichtet, die<br />

kostenlos Verpfl egung ausgab<br />

31 Fanfarencorps Türkenlouis Rastatt<br />

32 Armbrustschützen um Hans Entenkopf aus Neipsen, Balestrieri aus Voltera<br />

33 Die Bürgerwehr Heydolfesheim aus der kurpfälzischen Stadt Heidelsheim<br />

mit Spießern, Büchsenschützen und Helmpartern und einem Driller<br />

34 Fanfarenzug Heidelsheim<br />

35 Von der Kurpfalz angeworbene und <strong>auf</strong>gebotene Ritter und Knechte: Christoph<br />

von Helmstatt, Stoltz von Flehingen, Philipp von Bettendorf, Bernhard Göler von<br />

Ravensburg und andere mehr<br />

Compagnia Borgo del Diavolo aus Argelato/Bologna<br />

Landsknechte und Söldner, die <strong>auf</strong> Anordnung des Kurfürsten nach Bretten kamen<br />

36 Reisige, berittene Söldner und Edelleute<br />

37 Der Gewalth<strong>auf</strong>en<br />

Fußvolk in gevierter Ordnung mit Spießer und Helmparter, Trommler, Pfeifer und<br />

Fähnrich, fl ankiert von Doppelsöldnern und Bogenschützen<br />

– Der Tross –<br />

38 Feldverpfl egung mit einem Handwagen<br />

Feldscher zu Brettheim<br />

39 Marketenderwagen<br />

Trosswaibel mit Steckenknechten<br />

Marketenderei mit Marketenderinnen und Troßbuben<br />

40 Der Medicus und ein Feldpater<br />

41 Brettener Geschütz: der Balduff mit seinem Zubehör, ein Orgelgeschütz, zwei<br />

Schlangen, eine Feldkartaune, Hakenbüchsen und Handbüchsen<br />

Büchsenmeister und Stückknechte<br />

III. Brettheim huldigt Kurprinz Ludwig<br />

42 Kurfürstliche Fanfarenbläser und Trommler der Melanchthon Herolde Bretten<br />

43 Vogt Konrad von Sickingen mit seiner Frau und Gefolge<br />

44 Die Schultheißen aus den Oberamtsstädten Eppingen, Heidelsheim, Rinklingen und<br />

Weingarten mit ihren Frauen (Patrizier)<br />

45 Kurprinz Ludwig in seinem Prunkwagen nimmt die Huldigung seiner Untertanen in<br />

einem Umritt entgegen<br />

46 Herolde des Kurfürsten zu Pferd<br />

47 ein Reisewagen<br />

48 Das Bettelvolk<br />

IV. Bürgerwehren marschieren <strong>auf</strong><br />

Die Wehrhaftigkeit der Bürger von 1504 setzte sich in den nachfolgenden Jahrhunderten<br />

in den Schützengesellschaften fort. Daraus entstanden im 18. und 19. Jahrhundert die<br />

Bürgerwehren und Milizen, deren Uniformierung in der napoleonischen Zeit ihren Höhepunkt<br />

hatte.<br />

49 Heimatvereingung „Oald Bensem“<br />

Bürgerwehr „Joseph Stoll“-Biedermeiergruppe<br />

Major Werner Rödel<br />

Spielmannszug, Bürgerwehr, Biedermeiergruppe<br />

50 Fürstl. Fürstenbergische Füsiliergarde Donaueschingen,<br />

Kommandant Hauptmann Erich Scholz<br />

Füsiliergarde, Trachtenträgerinnen<br />

51 Bürgerwehr „Alt–Weinheim“<br />

Kommandant Hauptmann Christian Schulz<br />

Bürgerwehr<br />

52 Bürgerwehr Wolfach<br />

Kommandant Hauptmann Tim Waldenmeyer<br />

Spielmannszug, Bürgerwehr<br />

53 Bürgerwehr Hüfi ngen<br />

Kommandant Major Helmut Vogel<br />

Bürgerwehr, Trachtenträgerinnen<br />

54 Bürgerwehr Wiesenbach<br />

Kommandant Hauptmann Michael Weindorf<br />

Bürgerwehr, Biedermeierdamen<br />

55 Historische Bürgerwehr Karlsruhe<br />

Kommandant Hauptmann Volkmar Leger<br />

Trommler/Pfeifer, Bürgerwehr, Biedermeiergruppe<br />

56 Historische Freiburger Bürgerwehr<br />

Kommandant Bürgermajor Walter Goldschmidt<br />

Fahnenabordnung<br />

57 Schützenkönig und Jungschützenkönig 2010<br />

beim Ausmarsch zum Freischießen an Peter-und-Paul 1848<br />

58 Bürgerwehr der Stadt Bretten<br />

Kommandant Oberst und Ehrenlandeskommandant<br />

Baden – Südhessen Rudolf Heß<br />

Ehrenkutsche der Bürgerwehr<br />

Artillerie mit Stadtkanone<br />

Musikzug, Bürgerwehr<br />

Änderungen im Festzug vorbehalten


Wie in früheren Epochen<br />

Bauern können tanzen<br />

Viele tanzfreudige Bauern haben<br />

ihre Freude an der Darbietung<br />

von Tänzen des späten Mittelalters<br />

und von Volkstänzen aus unterschiedlichen<br />

Epochen. Ihr breites<br />

Repertoire erlaubt es der Bauerntanzgruppe<br />

zu jeder Zeit den jeweils<br />

passenden Tanz zu präsentieren.<br />

Inzwischen tanzen schon<br />

die Kinder und Enkel der ersten<br />

Tänzergeneration und auch als<br />

Partnervermittlung hat die Tanz-<br />

Die Bauern schleppen beim Festzug allerlei zeitgenössisches bäuerliches<br />

Arbeitsgerät mit sich herum. Foto: Fritz<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

gruppe gut funktioniert – haben<br />

sich doch dort einige Paare fürs<br />

Leben gefunden. Die Idee, den<br />

Bauernstand des ausgehenden<br />

Mittelalters zu repräsentieren,<br />

blieb nicht <strong>auf</strong> Bretten begrenzt. In<br />

Brettens Partnerstadt Wittenberg<br />

waren die Brettener Bauern „Geburtshelfer“<br />

der dortigen Bauerngruppe<br />

und ein Ableger von dort –<br />

quasi die Enkel – hat sich in Eggersdorf<br />

bei Berlin gegründet. fz<br />

Jede Menge Spaß versprechen<br />

die mittelalterlichen<br />

Fahrgeschäfte und Mitmachspiele,<br />

die in diesem Jahr<br />

erstmals den mittelalterlichen<br />

Bereich des Peter-und-Paul-<br />

Festes bereichern werden.<br />

Bernhard Jung wird mit seinem<br />

„kleinsten Riesenrad der<br />

Hier schlagen Kinderherzen<br />

höher. Fotos: wen<br />

Auf den Plätzen<br />

Spiele<br />

und Spaß<br />

Welt“, einem mühlenradähnlichen,<br />

hölzernen und handbetriebenem<br />

Riesenrad nicht nur<br />

die Kinderherzen höher schlagen<br />

lassen. Zu fi nden sein<br />

wird er im Bereich der Pforzheimer<br />

Straße. Auch sein<br />

Zwergenland wird er dabei<br />

haben und lädt Jung und Alt<br />

zum Spielen ein. Eierknacken,<br />

Axtwerfen oder eine mittelalterliche<br />

Kegelbahn werden für<br />

viele ein willkommener Zeitvertreib<br />

sein. Auch <strong>auf</strong> dem<br />

Vorplatz der Volksbank in der<br />

Fußgängerzone wird es ein<br />

außergewöhnliches Karussell<br />

geben. wen<br />

- 11 -


Peter-und-Paul-Fe<br />

Peter-und-Paul-Fest st t zu Bretten<br />

Fotos: Rebel<br />

EINGANG LUISENSTRASSE / RUNDGANG<br />

Fischer 1<br />

Federfechter 2<br />

Bogenschützen 3<br />

Fünf Schneeballen 4<br />

Schmücker 5<br />

Bauernlager 6<br />

Waschweiber 7<br />

Bürgerwehr Heydolfesheim 8<br />

Zinngießer 9<br />

Krämer und Halunken 10<br />

Verlorener H<strong>auf</strong>en 11<br />

Scharfrichter und Gefolge 12<br />

Bierbreuwer 13<br />

Armbrustschützen 14<br />

Kettenhemdmacher 15<br />

Weber und Steinmetz 16<br />

Taglöhner 17<br />

Gramboler 18<br />

Seifensieder 19<br />

Käser 20<br />

Schäfer 21<br />

Gelahrte und Gereiste 22<br />

Brettener Artillerie 23<br />

Handwerkergasse 24<br />

Handwerkergilde 25<br />

Fanfarenzugschänke 26<br />

Gruschdler 27<br />

Badstube 28<br />

Landsknechte 29<br />

Garküche 30<br />

Schmiede des Georg Schwartzerd 31<br />

Zeidler 32<br />

Feldscher 33<br />

Köhler 34<br />

Bruderschaft der freien Zünfte 35<br />

Stadtwache 36<br />

Schedels schwarzer H<strong>auf</strong>en 37<br />

Pfeffersäcke 38<br />

Huldelsmanns Gsind 39<br />

Fahrendes Volk 40<br />

Schola Cantorum 41<br />

Gewandmacherei 42<br />

Medicus 43<br />

Paravicini 44<br />

Bürgerwehr Bretten 45<br />

Melanchthon Herolde 46<br />

Türmer und Nachtwächter 47


- 14 -<br />

Das Schießen mit einer Armbrust ist keineswegs einfach. Gäste der<br />

Neibsheimer Schützen dürfen’s mal probieren. Foto: wen<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

Neibsheimer Schützen laden ins eigene Lager ein<br />

Die Philosophie der Armbrust<br />

Die hölzernen, selbst gebauten<br />

Waffen mit ihren schmiedeeisernen<br />

Elementen sind ein Blickfang<br />

für Jung und Alt am Lager der<br />

Neibsheimer Armbrustschützen<br />

um Hans Entenkopf am Seedamm.<br />

Bereitwillig geben die Mitglieder<br />

Auskünfte und philosophieren mit<br />

Gästen und Interessierten über<br />

ihre Waffen.<br />

Schon vor Wochen gaben sich<br />

die Schützen einen ganz eigenen<br />

Einstand <strong>auf</strong> das bevorstehende<br />

Peter-und-Paul-Fest und kürten<br />

ihren Schützenkönig nach einem<br />

spannenden Wettbewerb. Wie<br />

auch schon im Vorjahr darf Markus<br />

Maierhöfer den Titel des Schüt-<br />

zenkönigs tragen. Und das Schießen<br />

mit einer Armbrust ist keineswegs<br />

einfach. Davon können sich<br />

die Gäste auch in diesem Jahr wieder<br />

selbst überzeugen. Denn in ihrem<br />

Lager am Seedamm demonstrieren<br />

die 80 Mitglieder nicht nur<br />

das Lagerleben, sondern auch das<br />

Schießen. Mit den Wurfgeschossen,<br />

den sogenannten Bolzen, wird<br />

dann <strong>auf</strong> eine Holzscheibe geschossen.<br />

Auch die Bolzen stellen<br />

die Mitglieder in mühevoller Handarbeit<br />

selbst her und bestücken sie<br />

mit Federn, um eine bessere Flugeigenschaft<br />

zu erwirken.<br />

Die Armbrust galt im Mittelalter<br />

als eine sehr verlässliche Waffe,<br />

die mit ihrer enormen Kraft auch<br />

weit entfernte Ziele erreichte. Damals,<br />

vor mehr als 500 Jahren,<br />

galt ein Neibsheimer Schütze als<br />

ganz besonders tapfer: Hans Entenkopf.<br />

Ihm zu Ehren wurde die<br />

Gruppe der Neibsheimer Armbrustschützen<br />

vor fast 40 Jahren<br />

gegründet. Seit 1972 sind die Armbrustschützen<br />

ein fester Bestandteil<br />

des Festzuges am Sonntag.<br />

Bereits zum 13. Mal sind die Mittelalterfreunde<br />

mit einem eigenen<br />

Lager am Seedamm vertreten.<br />

Zelte, ein Backhaus, mittelalterliche<br />

Gesänge, Trommelklänge und<br />

Tänze – all dies macht einen <strong>Besuch</strong><br />

des Lagers lohnenswert. wen


Korrektur (2)<br />

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• Tragwerksplanung<br />

Wdh./Änd. rhildenbrand Fremddaten<br />

PDF KORABZ<br />

• Projektsteuerung Korrektur (3)<br />

Korrektur (4)<br />

• Sachverständige für Schäden an Gebäuden<br />

Ing.-Büro für Bauwesen Dipl.-Ing. (FH) H.-D. Fritz<br />

Carl-Ludwig-Schleich-Straße 2 · 75015 Bretten<br />

Fon: 0 72 52 / 94 57 - 0 · Fax: 0 72 52 / 94 57 - 20<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

So wurde früher das Stroh gedroschen: Vorführung <strong>auf</strong> dem Marktplatz. Fotos: Michael Fritz<br />

Margarete Stoll gilt als Gründerin der Gruppe<br />

Hoch lebe der Bauernstand<br />

– seit 50 Jahren beim Fest<br />

Der vierte Stand sind die Menschen,<br />

die <strong>auf</strong> dem Felde sitzen<br />

in Dörffern und Höffen (…) und<br />

werden genannt Bawern (…). Diese<br />

führen gar ein schlecht und niederträchtig<br />

Leben.“ So schrieb der<br />

Humanist und Gelehrte Sebastian<br />

Münzer über die Bauern der Reformationszeit.<br />

Und in der Tat, das<br />

Schinden bei der täglichen Arbeit<br />

wurde in dieser Bevölkerungsschicht<br />

groß geschrieben. Weder<br />

Mensch noch Tier wurden geschont,<br />

um Frondienste und Abgaben<br />

an ihre Herrschaft zu leisten.<br />

An dieses elendigliche Leben<br />

will die Bauerngruppe Alt-Brettheim<br />

mit ihrer Darstellung und<br />

dem Gebrauch alter Gerätschaften<br />

erinnern. Als Gründerin der Gruppe<br />

gilt Margarete Stoll, die ihren Mann<br />

1960 überredete, als Bauern gewandet<br />

am Peter-und-Paul-Festzug<br />

teilzunehmen. Hermann Stoll<br />

fühlte sich beim stummen Winken<br />

und Vorwärtsstampfen sichtlich<br />

unwohl und so entfuhr ihm <strong>auf</strong><br />

dem Marktplatz der laute Schrei,<br />

„Hoch lebe der Bauernstand!“ –<br />

der Schlachtruf der Bauern war<br />

geboren. Schnell wuchs die Mitgliederzahl,<br />

die seither mit historischen<br />

Dreschfl egeln, Gabeln, Sensen<br />

und allerlei alten Gerätschaften<br />

jährlich den Festzug bereichern.<br />

Einmal wollte man danach<br />

nicht gleich nach Hause gehen,<br />

sondern noch ein bisschen zusammensitzen<br />

und feiern. Also holte<br />

jeder etwas aus seiner Vorratskammer<br />

– Büchsenwurst und Brot.<br />

Im Folgejahr richteten die Bauern<br />

eine Schänke ein und bewirteten<br />

ihre Gäste mit schmackhaftem<br />

Bauernvesper – Leberwurstbrot<br />

und Schwartenmagenbrot. Diese<br />

Tradition hat sich über 40 Jahre<br />

gehalten und noch heute ist das<br />

„Lewwerwurschdbrod“ der Bauern<br />

ein begehrter Leckerbissen <strong>auf</strong><br />

dem Fest. Dass Bauern nicht nur<br />

arbeiten sondern auch feiern können,<br />

zeigt seit 35 Jahren die Bauerntanzgruppe.<br />

fz<br />

EPS<br />

Korrektur (5)<br />

Neusatz<br />

Korrektur (1)<br />

individuelle Möbel · Küchen- / Möbelmontage · Umbau · Massivholzmöbel<br />

Wdh./Änd.<br />

Korrektur (2)<br />

Ausstellung im Gerberhaus<br />

Bauernleben<br />

im Kraichgau<br />

Zum Jubiläumsjahr zeigt<br />

die Bauerngruppe eine<br />

beeindruckende Ausstellung<br />

mit dem Titel „Hoch<br />

lebe der Bauernstand –<br />

bäuerliches Leben im<br />

Kraichgau im Wandel der<br />

Zeiten“ im Gerberhaus. Ein<br />

Blick in die Ausstellung offenbart<br />

viele kleine und<br />

große Dinge, die von den<br />

Ausstellungsmachern liebevoll<br />

in Szene gesetzt<br />

wurden.<br />

Der große Heuwagen<br />

musste beispielsweise zunächst<br />

im Hof zerlegt, alle<br />

Einzelteile durchs enge<br />

Treppenhaus bis unters<br />

Dach getragen und anschließend<br />

wieder zusammengesetzt<br />

werden. Zahl-<br />

Merl_1874747_06-30_50-2.indd<br />

Merl_1874747_06-30_50-2.indd<br />

Fremddaten sbraun<br />

Korrektur (3)<br />

reiche Originalexponate<br />

lassen das beschwerliche<br />

Leben der früheren Bauern<br />

erahnen und authentisch<br />

ausstaffi erte Sch<strong>auf</strong>ensterpuppen<br />

bringen Lebendigkeit<br />

in die Ausstellung, die<br />

die unvergleichliche Atmosphäre<br />

des engen Dachraumes<br />

hervorragend <strong>auf</strong>nimmt<br />

und zu nutzen weiß. Ein<br />

Schlachtfest im März und<br />

ein Tanz- und Musikfest im<br />

April begleitete die Ausstellung,<br />

die mit einem Erntedankfest<br />

am 25. und 26.<br />

September endet.<br />

Bis dahin kann die Ausstellung<br />

an allen Sonn- und<br />

Feiertagen von 14 bis 18<br />

Uhr bei freiem Eintritt besucht<br />

werden. fz<br />

Spinnen wie vor Hunderten von Jahren – die Bauern können<br />

es heute noch.<br />

Schönes Peter-und-Paul-Fest wünscht<br />

Schall_1874900_06-30_50-2.indd<br />

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Schreinerei<br />

Wolfgang Merl<br />

Kirchbergstraße 2<br />

75015 Bretten-Neibsheim<br />

Telefon: 0 72 52 / 53 55 24<br />

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E-Mail: wolfgangmerl@t-online.de<br />

PDF KORABZ<br />

- 15 -<br />

Korrektur (4) Korrektu


- 16 -<br />

Wdh./Änd.<br />

Korrektur (2)<br />

Am Stand gibt’s viele Leckereien<br />

Honigduft lockt<br />

zu den Zeidlern<br />

Ein zarter Honigduft fl iegt<br />

den <strong>Besuch</strong>ern des Peter-und-Paul-Festesentgegen,<br />

wenn sie sich dem<br />

Met-Stand des Zeidlers an<br />

der Brettener Stadtbücherei<br />

unterhalb der Stiftskirche<br />

nähern. Honigwein, Bienenwachskerzen<br />

und Honigseifen<br />

sind nur ein Teil des<br />

umfangreichen Sortiments,<br />

dass die Brettenerin Christiane<br />

Goutier-Nilius an ihrem<br />

Stand anbietet. Sie gründete<br />

im Jahr 2004 die mittelalterliche<br />

Gruppe der Zeidler.<br />

Das Interesse an der<br />

Imkerei hatte sie als Tochter<br />

eines Imkers aus Eisingen<br />

bereits in die Wiege gelegt<br />

bekommen.<br />

Zeidlerei bedeutet das<br />

gewerbsmäßige Sammeln<br />

des Honigs wilder oder<br />

halbwilder Bienenvölker.<br />

Bienenprodukte sind schon<br />

seit der Steinzeit begehrt,<br />

es gibt Zeichnungen von<br />

Menschen, die einen Bienenstock<br />

ausräumen, die<br />

über 9 000 Jahre alt sind.<br />

„Die Zeidler im Mittelalter<br />

waren hochangesehene<br />

Leute und unterstanden damals<br />

direkt dem Kaiser“,<br />

erzählt Christiane Goutier-<br />

Nilius. Zuckerrohr und Zuckerrübe<br />

waren hierzulande<br />

noch unbekannt. Somit war<br />

Honig das einzige Süßungsmittel<br />

und sehr begehrt. Im<br />

Mittelalter vergrößerten<br />

Hoeger_1874635_06-30_50-2.indd<br />

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Fremddaten sbraun<br />

Korrektur (3)<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

sich die Zeidlereien, denn<br />

der Wachsbedarf für die Beleuchtung<br />

in Burgen,<br />

Schlössern, Klöstern und<br />

Städten stieg stark an.<br />

Aber die Wildbienen erzeugen<br />

nicht nur Honig und<br />

Kerzenwachs. Der Met (Honigwein)<br />

galt bereits bei den<br />

Germanen als Urgetränk.<br />

Die Leute im Mittelalter<br />

tranken dieses Rauschmittel<br />

kalt oder warm. Auch<br />

das Honigbier war durchaus<br />

beliebt.<br />

Aber wie kamen denn die<br />

Menschen früher an den<br />

Honig der Wildbienen heran?<br />

„Der Zeidler stieg zur<br />

Honigernte an einem Seil<br />

hin<strong>auf</strong> in den Baum, setzte<br />

sich <strong>auf</strong> einem angebrachten<br />

Brett nieder und begann<br />

zu zeideln“, klärt Christiane<br />

Goutier-Nilius <strong>auf</strong>. „Das<br />

Wort zeideln kommt aus<br />

dem Altdeutschen und bedeutet<br />

Honig schneiden.<br />

Schneiden deshalb, weil die<br />

ganze Wabe herausgeschnitten<br />

wurde.“<br />

Die Zeidler im Mittelalter<br />

überließen die Bienenzucht<br />

jedoch nicht nur dem Zufall.<br />

Künstliche Höhlen oder natürlich<br />

entstandene Asthöhlen<br />

wurden mit einem Brett<br />

mit Flugloch präpariert, um<br />

den Bienen die Höhle<br />

schmackhaft zu machen.<br />

Jeder Zeidler markierte<br />

dann „seine“ Bäume. wen<br />

Terrassendächer + Markisen<br />

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(5)<br />

Schriftstücke<br />

Fanfarenzug Bretten feiert 75-jähriges Bestehen<br />

Stolz tragen sie Wappen<br />

der Stadt <strong>auf</strong> ihrer Brust<br />

Im Jahr 1950 war es endlich so<br />

weit! Das erste Peter-und-Paul-<br />

Fest nach dem Krieg sollte gefeiert<br />

werden. Dies inspirierte Willi Kuhn<br />

zu dem tollkühnen Unterfangen,<br />

den Fanfarenzug ebenfalls wieder<br />

(Erstgründung 1934) ins Leben zu<br />

rufen, um das Fest mitzugestalten.<br />

Als instrumentalen Grundstock<br />

konnte er <strong>auf</strong> gerade mal eine Fanfare<br />

und eine Landsknechtstrommel<br />

zurück greifen. Den elf Neu-<br />

Gründungsmitgliedern gelang es,<br />

die fehlenden Instrumente im Umland<br />

auszuleihen und die „Kostüme“<br />

bei einem Kostümverleih zu<br />

besorgen. Trotz aller Widrigkeiten<br />

konnten Willi Kuhn und seine Mannen<br />

den Fanfarenzug <strong>auf</strong> die Beine<br />

stellen und den Festzug an Peter<br />

und Paul anführen.<br />

Seit jenem denkwürdigen Jahr<br />

gab es kein Peter-und-Paul-Fest,<br />

an dem der Fanfarenzug Bretten<br />

nicht am Festumzug teilgenommen<br />

hätte. Das Peter-und-Paul-Fest<br />

und der Fanfarenzug entwickelten<br />

sich stetig weiter und befruchteten<br />

sich dabei auch gegenseitig. So<br />

zog der Fanfarenzug bis Mitte der<br />

60er Jahre übers Land, um von<br />

Mühlacker bis Heidelberg und von<br />

Speyer bis Eppingen durch sogenanntes<br />

„Werbeblasen“ <strong>auf</strong> originelle<br />

Art <strong>auf</strong> das Peter-und-Paul-<br />

Fest <strong>auf</strong>merksam zu machen. Der<br />

Fanfarenzug steigerte sich sowohl<br />

musikalisch als auch was die Spieler-<br />

und Mitgliederstärke anlangte<br />

kontinuierlich. Damit einhergehend<br />

wuchsen auch der Bekanntheitsgrad<br />

und der <strong>Wir</strong>kungskreis der<br />

Akteure. Nach Stuttgart, 1953,<br />

• Marktwertgutachten<br />

für Immobilien und<br />

Übernahme auch<br />

des Verk<strong>auf</strong>s Neusatz<br />

Korrektur (1)<br />

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Marktplatz 15, 75015 Bretten<br />

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Sie garantieren die musikalische Qualität des Vereins: Fredy Zanger,<br />

Bläser seit fast 30 Jahren und stellvertretender musikalischer Leiter,<br />

Dirigent Yu Liu und Anita Schwarz, musikalische Leiterin (von links).<br />

Der Chinese Yu Liu ist Absolvent der Musikhochschule Karlsruhe im Fach<br />

Orchesterleitung. Foto: Michael Fritz<br />

kam man 1956 bereits bis nach<br />

Berlin. München, Salzburg, Orleans<br />

und Beauvais in Frankreich<br />

seien nur stellvertretend für zahllose<br />

Auftritte genannt. Auch <strong>auf</strong><br />

kommunalpolitischer Ebene ist der<br />

Fanfarenzug gerne als Botschafter<br />

Brettens unterwegs.<br />

1998 wurde die Frauengruppe<br />

ins Leben gerufen und rundet in<br />

ihren historischen Gewändern das<br />

Erscheinungsbild der Fanfarenbläser,<br />

Landsknechtstrommler und<br />

Fahnenschwinger harmonisch ab.<br />

Heute zählt der Verein rund 50 aktive<br />

und mehr als 300 passive Mitglieder.<br />

Trotz aller Veränderungen<br />

blieb der Fanfarenzug seinem<br />

Gründer Willi Kuhn treu und spielt<br />

Wdh./Änd. rhildenbrand<br />

Korrektur (2)<br />

Ehrenfeuchter_1874881_06-30_58-2.indd<br />

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Fremddaten<br />

Korrektur (3)<br />

auch heute noch ausschließlich <strong>auf</strong><br />

Naturtoninstrumenten.<br />

Ausgehend von der Erstgründung<br />

1934, begeht der Fanfarenzug<br />

in diesem Jahr sein 75-jähriges<br />

Jubiläum und ist damit einer der<br />

ältesten Fanfarenzüge in Deutschland.<br />

Zum Peter-und-Paul-Fest<br />

liegt ein Festbuch vor. Im September<br />

startet eine Ausstellung im<br />

Rathaus. Am Jubiläumswochenende<br />

im Oktober gibt’s einen Tag der<br />

offenen Tür in der „Fanfarenschänke“,<br />

einen ökumenischen Gottesdienst<br />

mit Fanfarenmusik in der<br />

Kirche, der Festabend in der Stadtparkhalle<br />

und der Große Zapfenstreich<br />

gemeinsam mit Bürgerwehr<br />

und Stadtkapelle. fz<br />

PDF KORABZ<br />

Korrektur (4) Korrektu


Peter-und-Paul-Fest<br />

20 Jahre Seifensieder<br />

Aus anrüchigem Sud wird<br />

ein wohlriechendes Stück<br />

Gott erhalt’se, die fettsauren<br />

Salze“; dieser Ausruf ist während<br />

des mittelalterlichen Treibens<br />

bereits im 20. Jahr in der Nähe der<br />

Kreuzkirche zu hören. So lange<br />

schon bereichern die Seifensieder<br />

mit ihrer authentischen Darstellung<br />

der Seifenherstellung in früheren<br />

Jahrhunderten das Festgeschehen.<br />

Seife, erstmals in Mesopotamien<br />

hergestellt, hatte bereits eine<br />

wechselvolle und äußerst interessante<br />

Geschichte hinter sich, ehe<br />

sie in Germanien zur Zeit der Römer<br />

ein beliebter Exportartikel<br />

wurde.<br />

Der römische Kaiser Marc Aurel<br />

erkannte die Seife als Wasch- und<br />

Reinigungsmittel, war mit dieser<br />

Erkenntnis aber erfolglos – zumindest<br />

bei seinem eigenen Volk. Erst<br />

385 nach Christus wurde der Beruf<br />

des „Saponarius“, des Seifensieders,<br />

erstmals erwähnt. Unter Karl<br />

dem Großen bildete sich neben<br />

dem häuslichen Seifenkochen<br />

schließlich das Seifenhandwerk.<br />

Erst im 14. Jahrhundert schlossen<br />

sich die deutschen Seifensieder<br />

zusammen und bildeten mit<br />

den Kerzenziehern, auch Lichtzieher<br />

genannt, eine gemeinsame<br />

Zunft. Drei Jahre mussten die<br />

Lehrlinge in die Lehre gehen, ehe<br />

sie zur Gesellenprüfung zugelassen<br />

wurden.<br />

Es galt Wanderzwang<br />

Für Gesellen galt anschließend,<br />

wie für andere Handwerker auch,<br />

der „Wanderzwang“. Als Meisterstück<br />

musste ein Geselle einen<br />

Sud Seife sieden: Wurde die Seife<br />

im Kessel buntfl eckig, war die Zusammensetzung<br />

die richtige und<br />

damit „meisterlich“.<br />

Wie alle anderen handwerklichen<br />

Gruppen von Alt-Brettheim<br />

Über 170 Aktive sind dabei<br />

Wache ist gesellig<br />

Gesellig geht es zu im Lager der<br />

Stadtwache Bretten. Direkt an<br />

der Stadtbücherei unterhalb der<br />

Stiftskirche schlagen die Stadtwächter<br />

auch in diesem Jahr wieder<br />

ihr Lager mit der großzügigen<br />

Schenke <strong>auf</strong>. Sie sind eine der<br />

größten mittelalterlichen Gruppen<br />

des Peter-und-Paul-Festes, mehr<br />

als 170 Aktive nehmen jährlich am<br />

Fest teil.<br />

Das Quartier der Stadtwache im<br />

Hof der evangelischen Diakonie und<br />

das Außenlager sind stets gut besuchte<br />

Anl<strong>auf</strong>stellen für Gäste, <strong>Besuch</strong>er<br />

und Aktive anderer Gruppen.<br />

Typische mittelalterliche Speisen<br />

wie Ochsenfetzen oder die<br />

Soldatenfrass sowie die zum Großteil<br />

überdachte Schenke laden zum<br />

Verweilen ein. Im Außenlager leben<br />

die Stadtwächter das Mittelalter.<br />

Am offenen Feuer wird gegrillt, zu<br />

Gitarrenmusik gesungen oder dem<br />

Flötenspiel der Kinder gelauscht.<br />

Für Abwechslung sorgen auch die<br />

Programmgruppen, die sich innerhalb<br />

der Stadtwache gebildet haben.<br />

Darunter die Cantarottis, die<br />

mit ihrem mehrstimmigen Gesang<br />

im Programmteil im Lager überzeugen.<br />

Die Tanzgruppe ist unter anderem<br />

<strong>auf</strong> dem Marktplatz zu sehen.<br />

Nachwuchsprobleme haben die<br />

Stadtwächter keinesfalls. Und so<br />

versteht es sich von selbst, dass<br />

auch eine Kinder-Jonglage sowie<br />

eine Flötengruppe zum festen Bestandteil<br />

gehören. Erstmals urkundlich<br />

erwähnt wurde der Stadtwächter<br />

in Bretten in den Jahren<br />

1315 sowie 1406. Der Stadtwächter<br />

selbst hatte im Mittelalter unter<br />

anderem die Aufgaben von Wach-<br />

und Streifendiensten, Eintreiben<br />

von Bußgeldern und Abgaben sowie<br />

die Verteidigung der Stadt in<br />

Kriegszeiten. Es verseht sich von<br />

selbst, dass das Tragen und der<br />

Umgang mit der Waffe für einen<br />

Stadtwächter selbstverständlich<br />

ist. Aber auch das Trommeln beherrscht<br />

die aktive Trommlergruppe<br />

und so sieht man nicht selten eine<br />

Abordnung der Stadtwache trommelnd<br />

durch die Gassen der Altstadt<br />

ziehen. Als Gäste begrüßt die<br />

Gruppe in diesem Jahr wieder ihre<br />

Freunde der Stadtwache Wittenberg<br />

sowie deren Waschweiber. wen<br />

auch, studierten die Seifensieder<br />

eifrig, um die K<strong>uns</strong>t ihres Handwerks,<br />

die Seifensiederei, möglichst<br />

originalgetreu vorführen zu<br />

können.<br />

Verhältnis ist wichtig<br />

Heute zeigen die Brettener die<br />

Seifenherstellung mit unterschiedlichen<br />

Bestandteilen. Tierische<br />

Fette, pfl anzliche Öle und Farbzusätze<br />

sowie Duftstoffe, werden im<br />

richtigen Verhältnis über einer offenen<br />

Flamme gesiedet.<br />

Wer einmal das Seifensieden<br />

ausübte, weiß, wie „anrüchig“ dieser<br />

Beruf seinerzeit war und durch<br />

die Jahrhunderte auch blieb. Die<br />

Verantwortlichen der Städte wiesen<br />

den Seifensiedern deshalb in<br />

aller Regel Arbeitsplätze am äußersten<br />

Stadtrand zu. Dort störte<br />

der durchdringende Gestank, den<br />

ihr Handwerk mit sich brachte,<br />

nicht allzu viele Bürger. Beim Festzug<br />

am Sonntag führen die Seifensieder<br />

eine Zunftfahne der osteuropäischen<br />

Seifensieder mit.<br />

Die silberne Rose<br />

Dar<strong>auf</strong> ist das Zunftzeichen der<br />

Krakauer Seifensieder – eine fünfblättrige<br />

silberne Rose – dargestellt,<br />

die von zwei in bürgerlicher<br />

- 17 -<br />

Bei der Herstellung „anrüchig“, als Endprodukt wohlriechend – die Seifensieder<br />

zeigen, wie im Mittelalter Seife hergestellt wurde. Foto: fz<br />

Tracht gekleideten Schildträgern<br />

gehalten wird. Das Original befi ndet<br />

sich im Historischen Museum<br />

der Stadt Krakau in Polen und wurde<br />

als Abbildung zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Wer Interesse am mittelalterlichen<br />

Handwerk zeigt und Bereitschaft<br />

mitbringt bei Auswärtsfahrten<br />

mitzumachen, ist bei den Seifensiedern<br />

herzlich willkommen. fz


- 18 -<br />

Werner Lohner<br />

Wdh./Änd.<br />

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Peter-und-Paul-Fest<br />

1,3 Tonnen wollen vor dem Artillerie-Lager bewegt werden<br />

Kanonenziehen – die Attraktion<br />

für starke Jungs am Montag<br />

Die Zweifl er am Rande: Ob Kraft und Technik wohl ausreichen? Foto: Mutter<br />

Was vor drei Jahren als spaßige<br />

Idee am Festmontag entstand,<br />

ist inzwischen Programm:<br />

das Kanonenziehen vor dem Artillerie-Lager,<br />

das Brettener „Cannon-Pulling“.<br />

„An sich entstand das Ganze<br />

aus einer Bierlaune heraus“, erklärt<br />

Peter Müller, Mitglied der<br />

Gruppe „Des Schedels schwarzer<br />

H<strong>auf</strong>en“ und einer der Initiatoren<br />

des Wettbewerbs. „<strong>Wir</strong> haben <strong>uns</strong><br />

überlegt, warum die Artilleriegruppe<br />

mühselig einen Ochsen zum<br />

Ziehen des Balduffs nach Bretten<br />

holt, wo doch genügend ,zweibeinige<br />

Ochsen‘ <strong>auf</strong> dem Fest heruml<strong>auf</strong>en.“<br />

Das Gelächter ob dieses<br />

Kommentars war groß – die Idee<br />

war geboren. „Wer sich wohl am<br />

besten zum Ziehen des immerhin<br />

1,3 Tonnen schweren Geschützes<br />

eignet?“ Diese Frage beschäftigte<br />

denn auch die Mitglieder der Brettener<br />

Artillerie 1504, die nicht lange<br />

überredet werden mussten.<br />

Rasch war ein Plan ersonnen, um<br />

eine Antwort <strong>auf</strong> die bohrende Frage<br />

zu fi nden: „Wo sind Brettens<br />

beste Ochsen?“<br />

Was wohl keiner bedachte: Die<br />

Nachricht verbreitete sich wie ein<br />

L<strong>auf</strong>feuer <strong>auf</strong> dem Fest – binnen<br />

kürzester Zeit gingen die ersten<br />

Anmeldungen zum Wettbewerb<br />

ein. Nach Tagen ernsthafter historischer<br />

Darstellung gierten manche<br />

geradezu nach ein wenig Gau-<br />

Transporte<br />

di. Und so staunten die Initiatoren<br />

nicht schlecht, als nicht nur kräftige<br />

Landsknechte zum Wettbewerb<br />

antraten, sondern auch eine Damenriege<br />

der Marketenderinnen.<br />

Diesen war der Applaus der zahlreich<br />

erschienenen Zaungäste von<br />

der ersten Sekunde an sicher.<br />

Schließlich stiegen sogar der damalige<br />

Oberbürgermeister Paul<br />

Metzger zusammen mit Peter Beyle,<br />

Vorstand der Brettener Landsknechte,<br />

in den Ring. Was als Bierlaune<br />

begonnen hatte, war plötzlich<br />

ein gefeierter Programmpunkt<br />

– der auch in diesem Jahr für heitere<br />

Stimmung am Montagnachmittag<br />

sorgen wird. Allerdings geht<br />

es im Wettbewerb nicht nur um<br />

EPS<br />

Korrektur (5)<br />

schiere Kraft, sondern auch um<br />

Taktik! Denn der „Balduff“, Brettens<br />

größtes Geschütz und seit<br />

über 20 Jahren fester Bestandteil<br />

des Festes, muss über eine festgelegte<br />

Distanz gezogen werden –<br />

gegen die Stoppuhr. Die hält jedoch<br />

erst an, wenn die Vorderräder nach<br />

Überschreiten der Ziellinie stillstehen.<br />

Bremsen ist die K<strong>uns</strong>t<br />

Die schwierigste Anforderung<br />

besteht also darin, das in Fahrt<br />

gekommene Geschütz möglichst<br />

punktgenau wieder zum Stehen zu<br />

bringen. Hier scheiterten schon<br />

manche starken Jungs, die mit allzu<br />

viel Schmackes anzogen, im<br />

Galopp die Distanz überwanden<br />

und dann Probleme hatten, den<br />

Koloss wieder unter Kontrolle zu<br />

bringen. Die Marketenderinnen<br />

schlugen sich übrigens wacker,<br />

mussten sich jedoch am Ende den<br />

glücklichen Siegern der Schedel-<br />

Gruppe Rico Aumann und Christian<br />

Lipka geschlagen geben, die die<br />

Premiere für sich entscheiden<br />

konnten. Sieger 2009 waren Daniel<br />

Sattes und Moritz Gelb von den<br />

Brettener Landsknechten.<br />

Selbstredend fordern die Verlierer<br />

des letztjährigen Rennens Revanche.<br />

Montagnachmittag gegen<br />

17 Uhr können sich Mitstreiter vor<br />

dem Lager der Brettener Artillerie<br />

melden. Die Mannschaften werden<br />

mit Spannung erwartet. Und wer<br />

weiß, vielleicht lässt sich sogar der<br />

neue Oberbürgermeister diese<br />

Chance nicht entgehen, dem Volk<br />

seine Kraft zu zeigen … Sylvia Mutter<br />

Ein Lokus<br />

mit<br />

Charme<br />

Einen ganz besonderen Ort<br />

der Notdurft wird es auch<br />

in diesem Jahr wieder <strong>auf</strong><br />

dem Peter-und-Paul-Fest<br />

geben. Wie auch schon im<br />

letzten Jahr wird der „Mittelalter-Lokus“<br />

auch dieses<br />

Mal wieder an der Tiefgaragenausfahrt<br />

am Seedamm<br />

zu fi nden sein. Und dieser<br />

ganz andere Toilettenwagen<br />

lockt nicht nur jene an, die<br />

ihn auch benutzen wollen,<br />

sondern auch viele, die „einfach<br />

nur mal schauen wollen“.<br />

Und in der Tat, der <strong>Besuch</strong><br />

dieses stillen Örtchens<br />

ist etwas ganz besonderes.<br />

Schwere Holztüren, die Wände<br />

in Klinkerstein-Optik und<br />

von außen sieht das kleine<br />

Häuschen einem Fachwerkhaus<br />

ähnlich. Für all diejenigen,<br />

die nicht nur einmal <strong>auf</strong><br />

dem Fest „müssen“, gibt’s<br />

eine Zehnerkarte. wen<br />

Ein stilles Örtchen mit eigenem<br />

Zauber … Foto: wen<br />

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Peter-und-Paul-Fest<br />

Krämer und Halunken<br />

Nützes und Unnützes<br />

Ob Nützes oder Unnützes, am<br />

Stand der Krämer & Halunken<br />

fi ndet ein jeder etwas, der ein paar<br />

Silbertaler übrig hat. Bereits zum<br />

14. Mal wird die Gruppe ihr Lager<br />

am Seedamm <strong>auf</strong>schlagen und ihr<br />

breitgefächertes Sortiment feilbieten.<br />

Neben Bechern aus Holz, mittelalterlichem<br />

Kinderspielzeug oder<br />

auch Federschmuck und Schuhen<br />

bieten die Krämer auch Hemden<br />

oder Kopfbedeckungen an.<br />

Doch Vorsicht! Denn unter ihnen<br />

befi nden sich auch ein paar Halunken,<br />

die, anders als es im Mittelalter<br />

üblich war, den <strong>Besuch</strong>ern nicht<br />

das Geld aus der Tasche ziehen<br />

wollen, sondern die ihnen einfach<br />

nur die Zeit vertreiben möchten.<br />

Allerlei Kurzweil und Spielspaß<br />

wird geboten, gerne auch zum Mitmachen.<br />

Würfeln beim Schnaps<br />

Berühmtberüchtigt sind die<br />

Würfelspiele: „Lasst auch Ihr Euch<br />

von den Würfeln in ihren Bann ziehen<br />

und übt fl eißig bei einem Becher<br />

Schnaps“, laden die Halunken<br />

Vorbeigehende ein. Auch das<br />

Nagelspiel erfreut sich alljährlich<br />

großer Beliebtheit und eines steht<br />

am Ende immer fest: wer nicht<br />

übt, der nicht gewinnt. Und so<br />

bleibt es meist dann auch nicht<br />

Jubiläum in der Handwerkergasse<br />

bei einem einzigen Spiel. Die Halunken<br />

sind auch dafür bekannt,<br />

die Kinder in die K<strong>uns</strong>t einzuführen,<br />

das soeben erstandene Diabolo<br />

durch die Lüfte fl iegen zu<br />

lassen, oder sie zeigen, wie man<br />

mit Bällen oder Eiern jonglieren<br />

kann.<br />

Die Krämer waren im Mittelalter<br />

gern gesehen und die Stadttore<br />

wurden für sie stets geöffnet. Auch<br />

als <strong>Nachrichten</strong>lieferant oder Hochzeitswerber<br />

waren sie bekannt. Allen<br />

voran steht der oberste Krämer,<br />

der sogenannte Zunftmeister, der<br />

die Geschicke der Gruppe lenkt und<br />

an seinem kostbaren Gewand zu<br />

erkennen ist. wen<br />

Ehrbare Zünfte sind 25<br />

Die Handwerkergasse ist vom<br />

Peter-und-Paul-Fest nicht<br />

mehr wegzudenken. Die große<br />

Zunftfahne weist den <strong>Besuch</strong>ern<br />

den Weg in die Obere und Untere<br />

Kirchgasse in Brettens Altstadt. In<br />

diesem Jahr feiert die Gruppe ihr<br />

25-jähriges Jubiläum. 25 Jahre, in<br />

denen sie alljährlich den <strong>Besuch</strong>ern<br />

des Festes die mittelalterlichen<br />

Handwerksberufe näherbringen.<br />

Besonders am Samstag ab 15<br />

Uhr herrscht reges Treiben an den<br />

insgesamt 14 Ständen. Denn da<br />

beginnen die Handwerker, auch<br />

genes Fensterblei und mundgeblasenes<br />

Glas benötigt der Bleiverglaser<br />

für seine Arbeit, die nachweislich<br />

schon im neunten Jahrhundert<br />

verrichtet wurde.<br />

Neu in diesem Jahr ist der Kalligraf,<br />

der eindrucksvoll darstellen<br />

wird, wie man vor vielen hundert<br />

Jahren mit Tusche und echter Feder<br />

geschrieben hat. Auch eine<br />

Färberin wird ihr Handwerk authentisch<br />

darstellen.<br />

Ein Blickfang für die <strong>Besuch</strong>er<br />

sind auch der Buchbinder und der<br />

Buchdrucker. Wie ihre Handwer-<br />

Zu den unbedingt ehrbaren Zünften gehören zum Beispiel die Lichtermacher,<br />

die Wachskerzen und Talglichter herstellten, und …<br />

„Ehrbare Zunft“ genannt, ihr Tagwerk<br />

und beenden es erst mit Einbruch<br />

der Dunkelheit.<br />

Einer der ältesten dargestellten<br />

Berufe ist der Beutler, auch Lederer<br />

genannt. Er verarbeitet Häute<br />

und Felle und stellt daraus reich<br />

verzierte Taschen und Beutel, aber<br />

auch Gürtel, Westen und Schuhe<br />

her. Aus Birkenreisig und Haselnussstöcken<br />

schnürt der Besenbinder<br />

den schon im Mittelalter<br />

vielbenutzten Reisigbesen. Gezo-<br />

kerkollegen auch demonstrieren<br />

sie diese Arbeit vor den Augen der<br />

Zuschauer. Auch dieses Jahr wieder<br />

bauen die Fladenbäcker aus<br />

Ziegelsteinen und Lehm ihren Ofen<br />

extra für das Fest <strong>auf</strong>. Der Werdegang<br />

des Fladens kann von der<br />

Teigherstellung bis hin zum Ausbacken<br />

mitverfolgt werden. Der anschließende<br />

Verzehr ist ein nicht zu<br />

missender Genuss.<br />

Aus Bronze, Messing und verschiedenen<br />

Kupferlegierungen fer-<br />

tigt der Gelbgürtler Beschläge,<br />

Schnallen und Schließen an. Ebenso<br />

kann die Uhrenherstellung beim<br />

Holzuhrmacher sowie das Fertigen<br />

von Kopfbedeckungen beim Filzhutmacher<br />

in Augenschein genommen<br />

werden.<br />

Mit der Herstellung von Wachskerzen<br />

und Talglichtern sicherte<br />

sich der Lichtermacher im Mittelalter<br />

seinen Lebensunterhalt. Auch<br />

<strong>auf</strong> dem Peter-und-Paul-Fest ist er<br />

ein Blickfang für die <strong>Besuch</strong>er. Der<br />

Korbfl echter fertigt aus Korb- und<br />

Blendweiden schöne Neusatz Körbe, Tru-<br />

Korrektur (1)<br />

… der Gelbgürtler, der Beschläge,<br />

Schnallen und Schließen fertigt.<br />

hen, Regale und auch ganze Leiterwagen<strong>auf</strong>bauten<br />

an. Holzbohrer,<br />

Zieheisen und Ziehbock sind<br />

die Gerätschaften des Leiterbauers,<br />

dem man auch beim Bau von<br />

Laternen, Bänken oder einfachen<br />

Hockern zusehen kann.<br />

Mit Einbruch der Dämmerung<br />

beenden die Handwerker dann ihre<br />

Arbeiten und treffen sich zu einem<br />

wohlverdienten Mal vor den Augen<br />

der Festbesucher an einer langen<br />

Tafel in der Gasse. nha<br />

Wdh./Änd. siwolf<br />

Korrektur (2)<br />

Glueck_1877211_06-30_60-2.indd<br />

Glueck_1877211_06-30_60-2.indd<br />

Fremddaten<br />

Korrektur (3)<br />

PDF KORABZ<br />

- 19 -<br />

Die Krämer bieten allerlei Nützes und Unnützes an, so etwa auch Bälle,<br />

mit denen die Halunken dann jonglieren. Fotos: wen<br />

Korrektur (4) Korrektu


- 20 -<br />

Morgens rasieren – abends amputieren<br />

Der Feldscher<br />

war ein<br />

Handwerksberuf<br />

Die mittelalterlichen Lager in der<br />

Werkhausgasse – etwas am<br />

Rande des Festgeschehens – liegen<br />

am Samstagnachmittag in<br />

entspannter Ruhe. Am Dreifuß köchelt<br />

eine Gemüsesuppe über offenem<br />

Feuer vor sich hin, einige<br />

Gewandete dösen in der Sonne,<br />

erholen sich von den Strapazen<br />

der vergangenen Nacht, <strong>Besuch</strong>er<br />

schlendern durch die Gassen und<br />

bestaunen die vielfältigen Details<br />

der Ausrüstung. Plötzlich bricht<br />

Hektik aus, Schmerzensgeschrei<br />

erfüllt die Luft, Menschen rennen<br />

durcheinander, rufen nach dem<br />

Feldscher. Vor dem Lager des<br />

Feldschers teilt sich die Menschenmenge<br />

und eine Trage mit einem<br />

Verwundeten wird herbeigeschleppt.<br />

Dieser hatte bei einer<br />

Auseinandersetzung offenbar einen<br />

Schuss in den Bauch bekommen.<br />

Eilig wird der Verwundete <strong>auf</strong><br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

einen Tisch gebettet und die blutende<br />

Wunde freigelegt. Gehilfen<br />

halten den Wimmernden fest,<br />

schieben ihm einen Beißkeil zwischen<br />

die Zähne. Der Feldscher<br />

führt ein silbernes Rohr und einen<br />

Haken in den Einschusskanal in<br />

Richtung Kugel. Vorsichtig tastend<br />

arbeitet er sich vor, bis er endlich<br />

Rohr, Haken und Kugel wieder heraus<br />

zieht. Der Verwundete stöhnt<br />

verhalten bis er plötzlich animalisch<br />

losbrüllt und schließlich das<br />

Bewusstsein verliert. Ein Gehilfe<br />

hat mit einem glühenden Eisen die<br />

Wunde ausgebrannt. Dampf steigt<br />

<strong>auf</strong>, der Geruch verbrannten Fleisches<br />

liegt in der Luft. Heilkundige<br />

Kräuterweiber eilen herbei und behandeln<br />

die Wunde mit Salbe.<br />

Die Zuschauer, die, im Verl<strong>auf</strong><br />

der Vorstellung vom Spektakel<br />

angelockt, immer zahlreicher<br />

wurden, lösen sich endlich aus<br />

ihrer Schockstarre und beginnen<br />

zu applaudieren. Der Verwundete<br />

erhebt sich und verbeugt sich gemeinsam<br />

mit seinen Rettern.<br />

Wunden aller Art<br />

werden behandelt<br />

Die Gruppe „Der Feldscher“ hat<br />

es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

beim Peter-und-Paul-Fest Wundbehandlungen<br />

aller Art zur Zeit<br />

des ausgehenden Mittelalters darzustellen.<br />

Zu ihrem Repertoire gehören<br />

die zu jener Zeit üblichen<br />

Verwundungen wie Schnittverletzungen<br />

von Messer oder Schwert,<br />

Pfeilwunden im Allerwertesten,<br />

Knochenbrüche oder Fußquetschungen<br />

nach einer Überfahrt mit<br />

dem eisenbeschlagenen Wagenrad.<br />

Besonderen Wert legen die<br />

Gruppenmitglieder <strong>auf</strong> eine mög-<br />

lichst realistische Darstellung und<br />

<strong>auf</strong> die Verwendung von Naturprodukten,<br />

wie Saublase, Schweinehaut<br />

oder K<strong>uns</strong>tblut aus eigener<br />

Herstellung beim Schminken („da<br />

diese beim Ausbrennen nicht so<br />

stinken“).<br />

19 Erwachsene und sieben Kinder,<br />

meist ganze Familien, haben<br />

sich ihr Wissen weitgehend autodidaktisch<br />

angeeignet und sind<br />

stets noch am Verfeinern. Während<br />

die Männer den Feldscher<br />

und seine Gehilfen geben, treten<br />

die Frauen als heilkundige Kräuterweiber<br />

<strong>auf</strong>, die sich in der Tradition<br />

der Hildegard von Bingen <strong>auf</strong><br />

die <strong>Wir</strong>kung von Heilkräutern und<br />

Edelsteinen verstehen. Im Hintergrund<br />

fungieren die Schminkmeister,<br />

die die Verwundeten effektvoll<br />

präparieren und natürlich die Darsteller<br />

der Verletzten, die über einiges<br />

schauspielerisches Talent<br />

Der Stand von Volker Thieme ist beliebt<br />

Nach dem Ausbrennen der Wunde<br />

reicht eines der Kräuterweiber<br />

eine heilende Salbe für den Wundverband.<br />

Foto: fz<br />

verfügen sollten. Die Feldscher<br />

des Mittelalters waren Teil der<br />

Landsknechtfähnlein und erhielten<br />

regulären Sold. Sie entwickelten<br />

sich aus dem Beruf des Barbiers<br />

und waren deshalb auch zum Rasieren<br />

der Offi ziere verpfl ichtet.<br />

Die Lehrzeit dauerte drei Jahre –<br />

Lesen und Schreiben war nicht<br />

unbedingt gefordert.<br />

Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts<br />

wurde planmäßig versucht,<br />

die Feldscher vom Barbierstand<br />

zu trennen und ihre Ausbildung<br />

zu verbessern. Bis dahin hing<br />

das Leben der Verwundeten oftmals<br />

von Zufällen ab und meist am<br />

sprichwörtlich seidenen Faden. fz<br />

Laternen und Sonnenuhren<br />

Wer <strong>auf</strong> dem Peter-und-Paul-<br />

Fest eine neue Uhr sucht, der<br />

wird am Stand von Volker Thieme<br />

sicherlich fündig. Denn er verk<strong>auf</strong>t<br />

neben handgefertigten Laternen<br />

und der Rose von Jericho auch<br />

tragbare Sonnenuhren. Es ist ganz<br />

einfach: „Den Schiebering drehen,<br />

bis das Loch den l<strong>auf</strong>enden Monat<br />

anzeigt, dann die Uhrseite mit dem<br />

kleinen Loch in die Sonnenrichtung<br />

hängen. Nun erscheint ein scharfer<br />

Lichtpunkt <strong>auf</strong> der Zeitskala im<br />

Inneren des Ringes, der die wahre<br />

Ortszeit anzeigt. Die Morgenstunden<br />

links, die Nachmittagsstunden<br />

rechts“, erklärt Volker Thieme den<br />

K<strong>auf</strong>i nteressenten.<br />

Auch seine Laternen er<strong>freuen</strong><br />

sich stets großer Beliebtheit. Aus<br />

Fichten- und Tannenholz gefertigt,<br />

sind sie mit schmiedeeisernem<br />

Blech versehen und als Scharniere<br />

dienen maßgeschnittene Lederstücke.<br />

Und auch hier hat er einen<br />

guten Tipp: „Bemesset die Höhe<br />

des Kerzenstumpfen nit höher als<br />

die hälftige Laternenhöhe. Und betreibet<br />

das Laternlein nit längere<br />

Zeit ohne Aufsicht“, rät er seinen<br />

Kunden.<br />

Ein weiterer Blickfang an seinem<br />

Stand gegenüber des Schäferlagers<br />

am Rathaus ist die Rose<br />

von Jericho. Mit Wasser übergossen<br />

entfaltet sich das vertrocknete<br />

Grün zu einem <strong>auf</strong>geblühten, grünen<br />

Gewächs voller Geheimnisse.<br />

Höchstens eine Woche darf die<br />

Christrose nass liegen, dann muss<br />

sie mindestens zwei Tage trocken<br />

liegen, bevor sie sich wieder neu<br />

entfalten kann. „Vor allem als Geschenkhülle<br />

für Schmuckstücke ist<br />

die Pfl anze begehrt“, erklärt der<br />

K<strong>auf</strong>mann. Volker Thieme jedoch<br />

verk<strong>auf</strong>t nicht nur so allerlei Nützliches,<br />

er demonstriert an seinem<br />

Volker Thiemes Laternen sind sehr<br />

begehrt. Foto: wen<br />

Stand auch, wie die hölzernen Laternen<br />

nach Mittelaltermanier gefertigt<br />

werden. wen


Wdh./Änd. sbraunp<br />

Korrektur (2)<br />

Holzbau_1874606_06-30_55-2.indd<br />

Holzbau_1874606_06-30_55-2.indd<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

Kranke und Heilkundige hatten es im Mittelalter nicht leicht<br />

Aderlaß nach Mondstand<br />

Was haben Fliete, Pelikan und<br />

Schlafschwamm gemeinsam?<br />

Alle drei sind medizinische<br />

Geräte, die im Mittelalter breite<br />

Anwendung fanden. Alle drei vermitteln<br />

einen Eindruck davon, wie<br />

die medizinische Betreuung und<br />

die Behandlung von Krankheiten in<br />

diesem Zeitalter aussah und mit<br />

welchen Widrigkeiten Kranke wie<br />

Heilkundige zu kämpfen hatten.<br />

Die Fliete, auch Lasseisen genannt,<br />

diente zum Aderlass. Damit<br />

wurden die Venen geöffnet – im<br />

Mittelalter ein Routineeingriff, der<br />

mehr oder weniger unkontrolliert<br />

häufi g eingesetzt wurde. Mangels<br />

anatomischer Kenntnisse und Alternativen<br />

wurde der Aderlass bei<br />

fast allen Beschwerden angewandt.<br />

Zuständig für diesen Eingriff<br />

waren nicht etwa Mediziner, sondern<br />

Handwerker wie der Bader<br />

oder Barbier. Manchmal ließ man<br />

das Blut so lange fl ießen, bis der<br />

Patient in Ohnmacht fi el. Die Wunde,<br />

die der Flietenschlag hinterließ,<br />

war relativ groß, auch weil man<br />

über den Verl<strong>auf</strong> der Gefäße noch<br />

wenig wusste. Ziemlich unklar war<br />

die Menge des Blutes, das entnommen<br />

werden sollte. Bei Hildegard<br />

von Bingen, Äbtissin, Schriftstellerin,<br />

Komponistin, und Ärztin,<br />

im zwölften Jahrhundert, heißt es<br />

dazu: „Macht man einem sonst gesunden<br />

und kräftigen Menschen<br />

einen Aderlass, so soll die Menge<br />

des gelassenen Blutes so viel betragen,<br />

wie ein kräftiger, durstiger<br />

Mann <strong>auf</strong> einen Zug Wasser trinken<br />

kann. Wenn einer körperlich<br />

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Fremddaten<br />

Korrektur (3)<br />

schwach ist, soll der Aderlass so<br />

viel betragen, wie in ein Ei von gewöhnlicher<br />

Größe hineingeht.“ Bei<br />

Kindern sollte die Menge nur das<br />

Volumen einer Walnuss betragen.<br />

Um den richtigen Zeitpunkt des<br />

Eingriffs herauszufi nden, wurden<br />

die Gestirne zu Rate gezogen.<br />

Denn ihnen wurde ein großer Einfl<br />

uss <strong>auf</strong> den Menschen und sein<br />

Befi nden zugeschrieben. So galt<br />

es als günstiger, bei abnehmendem<br />

Mond zur Ader zu lassen. Am<br />

häufi gsten wurden die Venen in<br />

der Armbeuge herangezogen. Das<br />

Blut spritzte in eine Schüssel <strong>auf</strong><br />

dem Schoß der Patienten.<br />

Die Entstehung von Krankheiten<br />

führten die mittelalterlichen Ärzte<br />

übrigens <strong>auf</strong> eine Störung des<br />

Gleichgewichtes der vier Kardinalssäfte,<br />

nämlich des Blutes, des<br />

Schleimes, der gelben und der<br />

schwarzen Galle, zurück. Wenn<br />

etwa zu viel schwarze Galle vorhanden<br />

war, musste der Arzt entweder<br />

mittels Heilkräutern oder<br />

durch den Aderlass versuchen, das<br />

Gleichgewicht wiederherzustellen.<br />

Pelikane, die ihren Namen wegen<br />

der Ähnlichkeit mit dem<br />

Schnabel des Vogels erhielten, gehören<br />

zu den ältesten Extraktionsinstrumenten.<br />

Damit wurden Zähne<br />

gezogen – damals die übliche<br />

und bei weitem wirksamste Radikalbehandlung,<br />

natürlich ohne jede<br />

Betäubung. Das Zahnziehen erledigten<br />

Bader oder Barbiere neben<br />

Rasur, Aderlass oder Haarschnitt<br />

gleich mit.<br />

Der Schlafschwamm wurde ab<br />

dem neunten Jahrhundert als Be-<br />

5 % Festrabatt<br />

(nur für Juli 2010)<br />

PDF KORABZ<br />

Korrektur (4)<br />

täubungsmethode eingesetzt. Dabei<br />

wurde ein Schwamm mit einer<br />

Lösung aus Opium, Alraune, gefl<br />

ecktem Schierling und weiteren<br />

Substanzen getränkt und anschließend<br />

getrocknet. Für einen Eingriff<br />

wurde er angefeuchtet und dem<br />

Patienten unter die Nase gehalten.<br />

Bevor diese Methode bekannt war,<br />

hatten die Patienten Höllenqualen<br />

zu leiden, wenn zum Beispiel Amputationen<br />

vorgenommen werden<br />

mussten. Manchmal betäubte man<br />

die Patienten auch mit einem abgepolsterten<br />

Hammer. Vielfach<br />

fi elen die Kranken <strong>auf</strong>grund der<br />

wahnsinnigen Schmerzen ohnehin<br />

in Ohnmacht und bekamen nichts<br />

mehr mit.<br />

Durchaus denkbar ist, dass ein<br />

solcher Schlafschwamm beim ersten<br />

Kaiserschnitt an einer lebenden<br />

Frau auch im Spiel war. Er soll<br />

um 1500 herum von dem Schweizer<br />

Schweinekastrierer Jacob Nufer<br />

vorgenommen worden sein.<br />

Der wollte nämlich <strong>auf</strong> keinen Fall<br />

zusehen, wie seine Frau und sein<br />

ungeborenes Kind zusammen starben,<br />

griff beherzt zum Messer und<br />

schnitt seine Frau fachgerecht <strong>auf</strong>.<br />

Er holte das Baby heraus und nähte<br />

seine Gattin wieder zu. Diesen<br />

ersten „echten“ Kaiserschnitt<br />

überlebte die Frau nicht nur, sondern<br />

gebar im Jahr dar<strong>auf</strong> noch<br />

gesunde Zwillinge. Die Schnittentbindung<br />

wurde in der Regel von<br />

Hebammen durchgeführt, und<br />

zwar fast ausschließlich beim Tod<br />

der Mutter. Nur selten wurde sie<br />

als Ultima Ratio bei der lebenden<br />

Mutter angewandt. Bernd Lepsy<br />

EPS<br />

Korrektur (5)<br />

Neusatz<br />

Korrektur (1)<br />

Wdh./Änd. mviola<br />

Korrektur (2)<br />

Gruppe „Georg Archus“ gibt es seit 2001<br />

Die Zinngießer<br />

Seit 2001 wird das Peterund-Paul-Fest<br />

durch die<br />

Zinngießergruppe „Georg<br />

Archus“ bereichert. Die<br />

Gruppe ist aus einem Projekt<br />

des Evangelischen<br />

Hohberghauses entstanden.<br />

„Auch in diesem Jahr haben<br />

wir am Freitag wieder <strong>Besuch</strong><br />

von Kindern und Jugendlichen<br />

aus <strong>uns</strong>erer SGA<br />

Bretten“, erklärt Götz Baganz,<br />

der Leiter des Projektes.<br />

Obgleich das Projekt in<br />

seiner ursprünglichen Form<br />

heute nicht mehr existiert,<br />

so gibt es die Zinngießergruppe<br />

mit rund 20 Mitgliedern<br />

weiterhin.<br />

Ihr Lager haben sie am<br />

Seedamm <strong>auf</strong>geschlagen.<br />

Hier zeigen sie die Handwerkstechniken,<br />

die in ihrem<br />

Ursprung 500 Jahre<br />

und noch weiter zurücklie-<br />

Bon_Appetit_1876408_30-06_50-2.indd<br />

Bon_Appetit_1876408_30-06_50-2.indd<br />

Fremddaten<br />

Korrektur (3)<br />

gen. Hochkonzentriert und<br />

vorsichtig wird das fl üssige<br />

Zinn, das zuvor in einem<br />

Metalltiegel <strong>auf</strong> rund 400<br />

Grad erhitzt wurde, von den<br />

Mitgliedern der Gruppe in<br />

Formen aus Sand, Holz oder<br />

Metall gegossen. Nach dem<br />

Auskühlen werden die Rohlinge<br />

aus den Formen genommen,<br />

bevor die Oberfl äche<br />

gereinigt und abgezogen<br />

wird.<br />

Der interessierte Zuschauer<br />

kann hierbei zusehen<br />

und Fragen stellen.<br />

Die mit größter Sorgfalt abgeschliffenen<br />

und matt oder<br />

<strong>auf</strong> Hochglanz polierten<br />

Stücke – neben Bechern,<br />

Medaillons und Pins auch<br />

Schmuckstücke, Tierfi guren<br />

und Glücksbringer – sind<br />

natürlich auch käufl ich zu<br />

erwerben. Text / Foto: wen<br />

PDF KORABZ<br />

- 21 -<br />

Leckere<br />

Grillspezialitäten<br />

für Sie frisch<br />

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<strong>Wir</strong> <strong>freuen</strong> <strong>uns</strong><br />

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Korrektur (4) Korrektu


- 22 -<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

Die „Brettener Artillerie 1504“ ist die lauteste Gruppe<br />

Da gibt’s was <strong>auf</strong> die Ohren<br />

Mit Sicherheit der lauteste Bestandteil<br />

des Peter-und-Paul-<br />

Festes wird auch in diesem Jahr<br />

wieder die Gruppe „Brettener Artillerie<br />

1504“ sein. In ihrem Lager<br />

direkt neben dem Rathaus kommen<br />

viele <strong>Besuch</strong>er aus dem Staunen<br />

kaum mehr heraus. Denn dort<br />

haben die Artilleristen ihre Ge-<br />

schütze für interessierte Festbesucher<br />

ausgestellt. Besonders imposant<br />

ist der „Balduff“, das größte<br />

und schwerste Geschütz der<br />

Gruppe mit einem Gewicht von<br />

weit über einer Tonne.<br />

Eine Attraktion für Auge und Ohren<br />

ist auch die „Hornessel“, ein<br />

Orgelgeschütz, das zeitnah sieben<br />

Wie und womit im Mittelalter geschossen wurde, können die Mitglieder<br />

der Gruppe „Brettener Artillerie“ ganz genau erklären.<br />

Schuss abgibt. Hierzu wird jeder<br />

einzelne L<strong>auf</strong> mit einer Gebrauchsladung<br />

von 30 Gramm Schwarzpulver<br />

sowie einer zwölf Gramm<br />

wiegenden Papiervorlage versehen.<br />

Nach dem Zurückklappen der<br />

Rohre in die Ausgangsstellung und<br />

dem Festklopfen der Ladung –<br />

dem Verdämmen – werden die einzelnen<br />

Zündlöcher mit feinem<br />

Zündkraut versehen, bevor schließlich<br />

eine schmale Spur aus mittelfeinem<br />

Schwarzpulver in die Zündrinne,<br />

die alle sieben Zündlöcher<br />

verbindet, gelegt wird.<br />

Hornessel steht hoch in<br />

der Publikumsg<strong>uns</strong>t<br />

Sie garantiert ein rasches und<br />

sicheres Durchzünden aller Rohre,<br />

was je nach Körnung des in der<br />

Rinne verwendeten Pulvers kaum<br />

mehr als eine halbe Sekunde dauert.<br />

Hierdurch wird ein ungewöhnlich<br />

heftiger Donnerschlag erzielt,<br />

bei dem die sieben einzelnen Detonationen<br />

zu einer einzigen Explosi-<br />

Außerdem sorgen die Freunde des schwarzen Pulvers natürlich dafür,<br />

dass es ordentlich kracht. Fotos: wen<br />

on zu verschmelzen scheinen. In<br />

der G<strong>uns</strong>t des Publikums steht die<br />

Hornessel mit ihrem charakteristischen<br />

Ton folglich ganz weit oben.<br />

Das Besondere an den großen<br />

Geschützen ist, dass sie alle nach<br />

mittelalterlichen Vorlagen von den<br />

Gruppenmitgliedern selbst gebaut<br />

wurden. Die Brettener Artillerie<br />

existiert in ihrer heutigen Form<br />

erst seit wenigen Jahren.<br />

Die einzelnen Mitglieder jedoch<br />

beschäftigten sich teils schon seit<br />

mehr als 20 Jahren in verschiede-<br />

nen Peter-und-Paul-Gruppen mit<br />

Schwarzpulver und Geschützen.<br />

Besonders bemühen sich die<br />

Schwarzpulverfreunde um die authentische<br />

Darstellung des historischen<br />

Geschützwesens zu Anfang<br />

des 16. Jahrhunderts: „<strong>Wir</strong> sehen<br />

<strong>uns</strong> selbst als lebendes Museum“,<br />

meint denn auch Franz Drapal,<br />

Vorsitzender des Vereins.<br />

„Gäste sind in <strong>uns</strong>erem Lager<br />

und in der Artilleriestellung neben<br />

dem Rathaus jederzeit gerne gesehen!“<br />

wen


Familie Rath<br />

wünscht ein schönes<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

Wdh./Änd. mviola<br />

Korrektur (2)<br />

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Elke Rath<br />

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Peter-und-Paul-Fest<br />

Verordnungen und Strafen der Obrigkeit gegen Trunksucht<br />

Zechgelage waren berüchtigt<br />

In seinen berühmten Tischreden<br />

hat Martin Luther einen Satz geprägt,<br />

der nicht von ungefähr<br />

kommt: „Ein Rausch ist zu ertragen,<br />

die Trunkenheit aber nicht.“<br />

Der Reformator versuchte damit,<br />

seinen Zeitgenossen den übermäßigen<br />

Alkoholgenuss auszutreiben.<br />

Seine Zeit wird gelegentlich als<br />

das klassische Zeitalter deutscher<br />

Trunksucht bezeichnet. Die Sorge<br />

um die Promillesünder teilte Luther<br />

mit Kaisern und Landesfürsten, die<br />

unzählige regionale Verordnungen<br />

gegen die Trunkenheit erließen.<br />

Doch die Ermahnungen und<br />

Strafandrohungen, unter anderem<br />

am Pranger stehen, Umherführen<br />

mit angehängter „Schandfl asche“,<br />

Geldbuße, Turmhaft bis zur Ausnüchterung<br />

oder längere Inhaftierung<br />

bei Wasser und Brot schreckten<br />

ebenso wenig ab wie das Geißeln<br />

dieses Lasters von der Kanzel<br />

herab. So lautete schließlich Luthers<br />

resigniertes Fazit: Das „S<strong>auf</strong>en<br />

in <strong>uns</strong>erem Land eine Art Pest<br />

ist, welche Gottes Zorn über <strong>uns</strong><br />

schickte“. Sicher nicht ohne Grund<br />

wurde deshalb jedem deutschen<br />

Kaiser vor der Krönung in Rom die<br />

Frage gestellt: „Willst du mit Gottes<br />

Hülfe dich nüchtern halten?“<br />

Karl der Große war ein Anhänger<br />

der Mäßigkeit beim Trinken und<br />

erließ Verbote gegen den Trinkzwang<br />

bei Gesellschaften, allerdings<br />

ebenso erfolglos wie viele<br />

vor und nach ihm.<br />

Im 16. Jahrhundert hatten die<br />

Provinzen Sachsen, die Mark Brandenburg,<br />

Pommern und Mecklenburg<br />

und andere Regionen in Norddeutschland<br />

im Volksmund den<br />

Beinamen „die großen Trinklande“<br />

wegen des angeblich besonders<br />

ausgeprägten Alkoholkonsums.<br />

Fremddaten<br />

Korrektur (3)<br />

Der weltberühmte „Fürstenzug“ in<br />

Dresden, der die Linie der sächsischen<br />

Herrscher von 1123 bis<br />

1906 darstellt, ist, so makaber das<br />

klingen mag, auch ein Spiegelbild<br />

der Trunksucht.<br />

Denn von den 35 Markgrafen,<br />

Herzögen, Kurfürsten und Königen<br />

aus dem Geschlecht der Wettiner,<br />

die dort abgebildet sind, sagt man<br />

vielen nach, Alkoholiker gewesen<br />

zu sein. Berüchtigt waren die<br />

Zechgelage am Hof Augusts des<br />

Starken, bei denen die sächsischen<br />

Kavaliere die Aufgabe hatten,<br />

ihre polnischen Standesgenossen<br />

unter den Tisch zu trinken.<br />

Der Trinkerei ergeben waren indes<br />

nicht nur die Männer, auch<br />

Frauen kippten damals kannenweise<br />

Wein in sich hinein. Ein<br />

Grund mag gewesen sein, dass die<br />

Wasserqualität früher häufi g zu<br />

wünschen übrig ließ und Wein und<br />

Bier <strong>auf</strong>grund des Gärungsprozesses<br />

als saubere Lebensmittel geschätzt<br />

wurden. Das deutsche<br />

Reinheitsgebot von 1516, nach<br />

Auch Anketten an den Pranger<br />

sollte Suffköppe belehren.<br />

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PDF KORABZ<br />

Korrektur (4)<br />

Neusatz<br />

Korrektur (1)<br />

dem heute noch gebraut wird, ist<br />

eine Errungenschaft aus dieser<br />

Zeit.<br />

Trafen damals Adlige zusammen,<br />

etwa um Verhandlungen zu<br />

führen, war eine Empfangszeremonie<br />

vorgesehen, bei der Alkoholgenuss<br />

ein große Rolle spielte.<br />

<strong>Besuch</strong>e in diesen Kreisen begannen<br />

damit, schon beim Empfang<br />

<strong>auf</strong> der Freitreppe einen Willkommenstrunk<br />

aus einem Becher, der<br />

ein paar Liter fasste, zu leeren. Oft<br />

musste ein trinkfester Diener als<br />

Ersatz einspringen, nicht nur wegen<br />

der Angst, vergiftet zu werden,<br />

sondern auch, damit sein Herr bei<br />

den vorgesehenen Verhandlungen<br />

noch stehen konnte.<br />

Komas<strong>auf</strong>en war schon<br />

in alter Zeit in Mode<br />

Aus Akten der katholischen Kirche,<br />

die das Phänomen Trunksucht<br />

vergangener Jahrhunderte dokumentieren,<br />

hat ein Wissenschaftler<br />

einen „Wortschatz der Trunkenheit“<br />

erarbeitet. Danach reichte<br />

die <strong>Wir</strong>kung des Alkohols <strong>auf</strong> die<br />

sündigen Trinker von „ebrius“ (betrunken)<br />

über „cervisia suffusus“<br />

(bierdurchtränkt), „profusus“ (bespült),<br />

„gravatus“ (beschwert),<br />

„offuscatus“ (benebelt), „devictus“<br />

(total übermannt) und „quasi<br />

demens“ (fast verblödet) bis zu<br />

„mentis sue non compos“ (seiner<br />

Sinne nicht mächtig). Als Ursache<br />

solcher sinnlosen Besoffenheit hat<br />

er das „ad equales haustus bibere“,<br />

das „Trinken in gleichen Zügen“<br />

ausgemacht. Wie sich die<br />

Bilder gleichen: Nur der Begriff des<br />

Komas<strong>auf</strong>ens ist neu, das Phänomen<br />

nicht. Text / Foto: Bernd Lepsy<br />

EPS<br />

Korrektur (5)<br />

Wdh./Änd. mviola<br />

Korrektur (2)<br />

Das Lager des Kettenhemdmachers Engelberth Schmitz ist<br />

am Seedamm zu fi nden. Foto: wen<br />

- 23 -<br />

Gemeinsam<br />

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zu besserem Hören<br />

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Fremddaten<br />

Korrektur (3)<br />

Kettenhemdmacher am Seedamm<br />

Der Herr der Ringe<br />

Unzählige Metallringe zieren<br />

den Tisch am Stand<br />

von Engelberth Schmitz. Er<br />

ist Kettenhemdmacher und<br />

mittlerweile zum zwölften<br />

Mal <strong>auf</strong> dem Peter-und-<br />

Paul-Fest dabei. Ihn fasziniert<br />

der Metallring und er<br />

demonstriert gemeinsam<br />

mit seinen Helfern dieses<br />

uralte Handwerk.<br />

Schon zu Zeiten der Römer<br />

dienten Kettenhemden<br />

als Schutz vor Angriffen der<br />

Gegner. Später dann löste<br />

die schwere Plattenhemdrüstung<br />

das Kettenhemd<br />

ab. Ganz verschwunden<br />

ist es aber nie. Zu Zeiten<br />

der Landsknechte trug<br />

man noch Kettenkrägen,<br />

sogenannte Bischofsmäntel<br />

und leichte Hemden.<br />

Rund 30 000 kleine Metallringe<br />

und 250 Arbeitsstunden<br />

benötigt Engelberth<br />

Schmitz für die Anfertigung<br />

PDF KORABZ<br />

Korrektur (4)<br />

eines mittelalterlichen Kettenhemdes.<br />

„Ein Ring hat<br />

einen Durchmesser von fünf<br />

bis acht Millimeter“, erklärt<br />

er. An seinem Stand sind<br />

auch Kopfhauben, Handschuhe<br />

und Panzerkrägen<br />

ausgestellt. Aufs Geradewohl<br />

hinaus fertigt er jedoch<br />

nichts an, dafür benötigt er<br />

zu viel Zeit.<br />

Auf Bestellung ist er aber<br />

für alle Wünsche offen.<br />

Denn es gibt fast nichts,<br />

was man an Kleidungsstücken<br />

und Utensilien aus<br />

Ringen nicht herstellen<br />

kann. Der Kunde hat dann<br />

die Wahl zwischen Edelstahl,<br />

Federstahl oder auch<br />

Messing.<br />

Ab Freitag ist der Kettenhemdmacher<br />

das ganze<br />

Fest über am Seedamm<br />

nahe dem Lager der<br />

Neibsheimer Armbrustschützen<br />

zu fi nden. wen<br />

<strong>Wir</strong> haben über das Peter-und-Paul-Fest von<br />

Freitag bis einschließlich Dienstag geschlossen!<br />

Marktplatz 5, 75015 Bretten, Tel: 0 72 52 / 8 49 10, Fax 8 49 11<br />

Mo. – Fr. 8.30 – 12.30 Uhr + 14.00 – 18.00 Uhr, Sa. 9.00 – 12.00 Uhr<br />

EPS<br />

Korrektur (5)


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Telefax (0 72 52) 8 56 53<br />

Öffnungszeiten: Montag – Freitag 9.00 – 12.00 Uhr / 14.00 – 18.00 Uhr<br />

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