Wir freuen uns auf Ihren Besuch! - Badische Neueste Nachrichten

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

- 6 - Neusatz Korrektur (1) Wdh./Änd. rhildenbrand Korrektur (2) Peter-und-Paul-Fest Schüler bewahren die Vergangenheit 25 Jahre Loeffelstielzchen Fahrend volck, spielleut, verdammt und hochverehrt, …“ so raunt das gaffend volck zur staetten, beeindruckt von mitreißender musica uff fi deln, schalmeien, pommern, krummen hörnern, fl uten, trummeln und sackpfeifen, verblüffet von wirbelnden keulen, brennenden fackeln, messern, ringelin undt grosz fl ammen usz dem maule getrieben undte in demselbigen auch verschlucket …!“ Wie tief das Brettener Heimatfest im Alltag verankert ist, mag sich vielleicht daran ablesen lassen, dass am Melanchthon-Gymnasium bereits seit 1985 eine Arbeitsgemeinschaft für alte Musik und Kultur besteht, gegründet und seither geleitet vom Chemielehrer Bernhard Wendel. Über das Fest schlüpft er in die Rolle des „Spielgrafen Bernardo von der Notenweide“ und seine Schülerinnen und Schüler bilden die Gruppe „Loeffelstielzchen“. Als Peter-und- Pauler mit Haut und Haaren haben sie sich der Pfl ege des spätmittelalterlichen Kulturgutes verschrieben. Zu ihrer Reise in die Zeit des Namensgebers ihrer Schule und größten Sohnes der Stadt – Philipp Melanchthon – gehören authentische Gewandungen und Schuhwerk. Ihre Sprache ist jener Zeit ebenso entlehnt wie das originalgetreue Instrumentarium. Schalmeien und Pommern, Cister und Seilherstellung wie vor Hunderten von Jahren: demonstriert vom heute noch aktiven Seiler Joachim Dittus. Ammann_1876122_06-30_45-3.indd Ammann_1876122_06-30_45-3.indd Fremddaten Korrektur (3) Bretten-Gölshausen · Gewerbestraße 77 Tel. (0 72 52) 95 82 33 · Fax 95 82 34 PDF KORABZ Korrektur (4) Fidel, Krummhörner, Flöten und Gemshörner lassen die Musik jener Zeit lebendig werden. Zur zeitgenössischen Musik zeigt der bunte Gauklerhaufen allerlei Narrenkunst und meisterhafte Jonglage mit Keulen, Bällen, Messern und brennenden Fackeln. Tosender Applaus ist der engagierten Schülertruppe stets gewiss. So hat diese Schulgruppe immer wieder gezeigt, dass sie junge Menschen zu den Wurzeln heimatlicher Tradition zu führen und gleichzeitig Zuschauer zu begeistern vermag. Nicht nur beim „grosz feste“ in Bretten hat die Gruppe seit Jahrzehnten eine große Fangemeinde. Durch zahllose Auftritte in ganz Auch für regelmäßige Festbesucher dürfte es interessant sein, dass das Peter-und-Paul- Fest bereits seit 1996 auch über eine Reeperbahn verfügt. In der Nähe des schmalen Durchganges von der Altstadt zum Bauernlager steht Joachim Dittus mit seiner Frau sowie einigen Gehilfen und ist mit der Herstellung von Seilen beschäftigt. Neusatz sbraun Korrektur (1) EPS Korrektur (5) Neusatz Korrektur (1) Jonglage, Gaukelei und mittelalterliche Musik auf originalgetreuen Instrumenten. Fotos: Michael Fritz Europa, Fernsehauftritte, Musikproduktionen und Buchveröffentlichungen sind sie weithin bekannt. Eng verbunden mit den „Loeffelstielzchen“ ist die befreundete ita- Seilherstellung wie vor hunderten von Jahren Eine Reeperbahn auf dem Fest „Als Reeperbahn wird nämlich seit alters her die Seilerbahn bezeichnet“, gibt er bereitwillig den interessierten Zuschauern Auskunft. Gemeint ist damit eine lange gerade Gasse. Je länger das fertige Seil werden soll, desto länger muss auch die Gasse sein. „Für ein 200 Meter langes Seil muss die Gasse mindestens 270 Meter gerade Wdh./Änd. Korrektur (2) Textil-Reinigung Kolb_1874643_06-30_40-2.indd Kolb_1874643_06-30_40-2.indd Fremddaten Korrektur (3) GmbH 75015 BRETTEN Tel. 0 72 52 / 28 58 Melanchthonstraße 58 Abholservice Wäscherei • Chem. Reinigung • Miettischwäsche Objektwäsche • Praxiswäsche Hotelwäsche • Tischwäsche (Gastro) • Berufswäsche Reinigung von Arbeitsbekleidung • Mattenservice Wdh./Änd. sbraun Korrektur (2) GIPSER + STUKKATEUR GmbH & Co. KG Loos_1874665_06-30_50-2.indd Loos_1874665_06-30_50-2.indd Fremddaten Korrektur (3) lienische Gruppe „Contrada della Corte“, mit der sie auch im Jubiläumsjahr 2010 viele gemeinsame Events in Deutschland und Italien geplant haben. fz verlaufen“, erläutert der Seiler, dessen Familie seit 150 Jahren in Wössingen das Handwerk hochhält. In einer verwinkelten mittelalterlichen Stadt waren solche langen geraden Gassen nicht unbedingt häufi g zu fi nden. Obwohl die Zahl der Seiler nie sehr groß war, sind sie als Handwerk früh belegt. • PUTZ – STUCK • TROCKENBAU PDF KORABZ • GERÜSTBAU • FLIESS-ESTRICH • VOLLWÄRMESCHUTZ • ALTBAUMODERNISIERUNG Korrektur (4) Korrektu MARTIN LOOS Stukkateurmeister Im Brückle 16 · 75015 Bretten · Tel. 0 72 52 / 73 45 · Fax 0 72 52 / 8 66 24 · www.gipserloos.de PDF KORABZ Michael Fritz Korrektur (4) Korrektu
Gebräuchliche Redewendungen und Begriffe Wenn ein Schlitzohr die Kurve kratzt Unsere Alltagssprache ist reich an bildhaften Redewendungen. Wenn jemand beispielsweise aufgefordert wird, sich an die eigene Nase zu fassen, wird der natürlich nicht sofort an sein Riechorgan fassen, sondern die Schuld bei sich selbst suchen. Ähnliche Beispiele gibt es „wie Sand am Meer“. Dieses gefl ügelte Wort stammt übriges aus der Bibel. Dort wird Abraham im 1. Buch Moses verkündet, dass seine Nachkommenschaft gesegnet und zahlreich sein werde wie die Sterne am Himmel und „wie der Sand am Ufer des Meeres“. Alte Redewendungen … Aus der Bibel, dem Altertum und dem Mittelalter stammen die meisten Redensarten und so manche Bezeichnung, die auch heute noch voll im Sprachgebrauch sind. Beispiele gefällig? Wenn man jemanden ein Schlitzohr heißt, dann will man damit teils verächtlich und teils bewundernd ausdrücken, dass derjenige nicht ganz ohne ist, ausgebufft, raffi niert und durchtrieben im Verfolgen seiner Ziele. Der Begriff Schlitzohr rührt aus dem Mittelalter, in dem Betrüger durch das Einschlitzen der Ohren bestraft wurden. Zimmerleuten auf Wanderschaft, die grob gegen Regeln verstoßen hatten, riss man den Ohrring, ihren einzigen angesparten Reichtum, aus, um damit weitere Arbeitgeber oder Meister zu warnen. Hierzulande gilt der Begriff „Heilig’s Blechle“ als Ausdruck der Bestürzung, der Verwunderung und auch des Erstaunens. Sprachforscher erklären den zutiefst schwäbischen Begriff so: Bei den im Mittelalter nicht gerade seltenen Hungersnöten erhielten Einheimische und unschuldig in Not geratene Bürger ein „Blechle“, da- Handwerkermahl Ein Blickfang für jeden Besucher des Peter-und- Paul-Festes ist das allabendliche Mahl der Handwerker in der oberen Kirchgasse. Tagsüber gehen die Handwerker ihrer ehrbaren Zunft nach und demonstrieren den Besuchern ihr Können mit den verschiedensten Werkzeugen und Gerätschaften. Der Beutler, der Besenbinder, der Buchdrucker oder auch der Fladenbäcker fertigt seine Produkte an, die den Gästen dann Peter-und-Paul-Fest mit sie an öffentlichen Speisungen teilnehmen konnten. Zum heiligen Blechle wurde es, weil in der Regel die Kirchen und Klöster die Bedürftigen speisten. … sind ganz modern Auch die Redewendung „für jemanden die Hand ins Feuer legen“, also für jemanden haften oder bürgen, stammt aus dem Mittelalter. Beim sogenannten „Gottesurteil“ mussten Delinquenten die Hände ins Feuer oder in siedendes Wasser halten. Je nachdem, wie die Wunde nach der Verbrennung verheilte, war er entweder unschuldig oder schuldig. Wenn jemand den Brotkorb höher hängen will oder muss, will ausdrücken, dass es weniger üppig, was Essen oder andere Dinge angeht, zugehen soll. In extrem schlechten Zeiten wurde nämlichder Brotkorb hoch gehängt, damit Diebe seiner nicht habhaft werden konnten. Aus dem Mittelalter rührt auch die Redewendung „jemanden etwas anhängen“. Während es heute dafür steht, jemanden für etwas verantwortlich zu machen, jemanden zu beschuldigen oder üble Nachrede zu betreiben, war es im Mittelalter mit handfesten Konsequenzen verbunden. Übeltätern, ob Gotteslästerer, Diebe, Schuldner oder zänkische Frauen, wurden spezielle Gegenstände umgehängt, um sie dem Gespött der Menge auszusetzen. Um schließlich die Kurve zu kratzen, noch diese Wendung: In den engen Gassen der mittelalterlichen Städten kratzten die Räder der Kutschen und Fuhrwerke an den Hausecken, wenn es um die Kurve ging. Heute drückt man mit „Kurve kratzen“ ein schnelles Entfernen aus oder das Erledigen einer Aufgabe in letzter Minute. Bernd Lepsy auch zum Verkauf angeboten werden. Sobald jedoch die Dämmerung einbricht, beenden sie ihre Arbeiten, stellen Bänke und Tische zu einer langen Tafel zusammen und genießen die untergehende Sonne bei allerlei mittelalterlichen und selbst gemachten Gaumenfreuden. Ein Besuch ist dieses Mahl auf jeden Fall wert. Und wer weiß, vielleicht darf der ein oder andere auch mal von den Köstlichkeiten probieren. wen Die Zinngießer, die Krämer und Halunken, die Neibsheimer Armbrustschützen, die Bogenschützen und die Bierbrauer – ein wirklich bunter Haufen also – frühstücken traditionell am Samstag gemeinsam. Fotos: wen Pünktlich zur 11. Stunde am Samstag Das Frühstück am Seedamm Auf geht’s zum gemeinsamen Frühstück“, heißt es für zahlreiche Mittelalterfreunde am Samstagmorgen am Seedamm. Die Zinngießer, die Krämer und Halunken, die Bogenschützen, die Bierbrauer und die Neibsheimer Armbrustschützen haben es sich zur Tradition gemacht, pünktlich zur elften Stunde gemeinsam zu speisen. Neben Broten aus dem Holzofen werden selbst gemachte Brotaufstriche, Käse- und Wurstplatten, Eier und auch Weißwürste aufgetischt. Wer es lieber süß mag, der kann sich an Hefezopf, Honig, Marmelade oder süßen Stückchen satt essen. Die fünf Gruppen, die ihre Lager alle nebeneinander haben, genießen alljährlich das gesellige Bei- sammensein zu einer Zeit, zu der die Zahl der Festbesucher noch überschaubar ist und sonst keine weiteren Programmpunkte anstehen. Es lohnt sich auf jeden Fall, einen Blick auf die rund 100 Speisenden zu werfen, die aus den Holztischen und Bänken aus ihren Lagern eine lange Tafel inmitten des Seedamms stellen. wen Fünf Gruppen genießen alljährlich das Treffen am langen Tisch zu einer Zeit, in der sich das Gedrängel noch in Grenzen hält. - 7 -
Seite 1 und 2: Fotos: Rebel (6); cpr Programm und
Seite 3 und 4: Riesenrad und Autoscooter Der Mix m
Seite 5: Vorzüglich speisen im Zehrhaus Par
Seite 9 und 10: Home_Service_Bauer_1875210_06-30_40
Seite 11 und 12: Wie in früheren Epochen Bauern kö
Seite 13 und 14: - 14 - Das Schießen mit einer Armb
Seite 15 und 16: - 16 - Wdh./Änd. Korrektur (2) Am
Seite 17 und 18: - 18 - Werner Lohner Wdh./Änd. Kra
Seite 19 und 20: - 20 - Morgens rasieren - abends am
Seite 21 und 22: - 22 - Peter-und-Paul-Fest Die „B
Seite 23: FABRIKVERKAUF von Daunenbetten und

Wir freuen uns auf Ihren Besuch! - Badische Neueste Nachrichten

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?