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- 22 -<br />
Peter-und-Paul-Fest<br />
Die „Brettener Artillerie 1504“ ist die lauteste Gruppe<br />
Da gibt’s was <strong>auf</strong> die Ohren<br />
Mit Sicherheit der lauteste Bestandteil<br />
des Peter-und-Paul-<br />
Festes wird auch in diesem Jahr<br />
wieder die Gruppe „Brettener Artillerie<br />
1504“ sein. In ihrem Lager<br />
direkt neben dem Rathaus kommen<br />
viele <strong>Besuch</strong>er aus dem Staunen<br />
kaum mehr heraus. Denn dort<br />
haben die Artilleristen ihre Ge-<br />
schütze für interessierte Festbesucher<br />
ausgestellt. Besonders imposant<br />
ist der „Balduff“, das größte<br />
und schwerste Geschütz der<br />
Gruppe mit einem Gewicht von<br />
weit über einer Tonne.<br />
Eine Attraktion für Auge und Ohren<br />
ist auch die „Hornessel“, ein<br />
Orgelgeschütz, das zeitnah sieben<br />
Wie und womit im Mittelalter geschossen wurde, können die Mitglieder<br />
der Gruppe „Brettener Artillerie“ ganz genau erklären.<br />
Schuss abgibt. Hierzu wird jeder<br />
einzelne L<strong>auf</strong> mit einer Gebrauchsladung<br />
von 30 Gramm Schwarzpulver<br />
sowie einer zwölf Gramm<br />
wiegenden Papiervorlage versehen.<br />
Nach dem Zurückklappen der<br />
Rohre in die Ausgangsstellung und<br />
dem Festklopfen der Ladung –<br />
dem Verdämmen – werden die einzelnen<br />
Zündlöcher mit feinem<br />
Zündkraut versehen, bevor schließlich<br />
eine schmale Spur aus mittelfeinem<br />
Schwarzpulver in die Zündrinne,<br />
die alle sieben Zündlöcher<br />
verbindet, gelegt wird.<br />
Hornessel steht hoch in<br />
der Publikumsg<strong>uns</strong>t<br />
Sie garantiert ein rasches und<br />
sicheres Durchzünden aller Rohre,<br />
was je nach Körnung des in der<br />
Rinne verwendeten Pulvers kaum<br />
mehr als eine halbe Sekunde dauert.<br />
Hierdurch wird ein ungewöhnlich<br />
heftiger Donnerschlag erzielt,<br />
bei dem die sieben einzelnen Detonationen<br />
zu einer einzigen Explosi-<br />
Außerdem sorgen die Freunde des schwarzen Pulvers natürlich dafür,<br />
dass es ordentlich kracht. Fotos: wen<br />
on zu verschmelzen scheinen. In<br />
der G<strong>uns</strong>t des Publikums steht die<br />
Hornessel mit ihrem charakteristischen<br />
Ton folglich ganz weit oben.<br />
Das Besondere an den großen<br />
Geschützen ist, dass sie alle nach<br />
mittelalterlichen Vorlagen von den<br />
Gruppenmitgliedern selbst gebaut<br />
wurden. Die Brettener Artillerie<br />
existiert in ihrer heutigen Form<br />
erst seit wenigen Jahren.<br />
Die einzelnen Mitglieder jedoch<br />
beschäftigten sich teils schon seit<br />
mehr als 20 Jahren in verschiede-<br />
nen Peter-und-Paul-Gruppen mit<br />
Schwarzpulver und Geschützen.<br />
Besonders bemühen sich die<br />
Schwarzpulverfreunde um die authentische<br />
Darstellung des historischen<br />
Geschützwesens zu Anfang<br />
des 16. Jahrhunderts: „<strong>Wir</strong> sehen<br />
<strong>uns</strong> selbst als lebendes Museum“,<br />
meint denn auch Franz Drapal,<br />
Vorsitzender des Vereins.<br />
„Gäste sind in <strong>uns</strong>erem Lager<br />
und in der Artilleriestellung neben<br />
dem Rathaus jederzeit gerne gesehen!“<br />
wen