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Familie Rath<br />

wünscht ein schönes<br />

Peter-und-Paul-Fest<br />

Wdh./Änd. mviola<br />

Korrektur (2)<br />

Haar- und Nagelstudio<br />

Elke Rath<br />

Jahnstraße 20<br />

75015 Bretten-Rinklingen<br />

Telefon 0 72 52 / 97 46 97<br />

www.haarmode-2000.de<br />

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Peter-und-Paul-Fest<br />

Verordnungen und Strafen der Obrigkeit gegen Trunksucht<br />

Zechgelage waren berüchtigt<br />

In seinen berühmten Tischreden<br />

hat Martin Luther einen Satz geprägt,<br />

der nicht von ungefähr<br />

kommt: „Ein Rausch ist zu ertragen,<br />

die Trunkenheit aber nicht.“<br />

Der Reformator versuchte damit,<br />

seinen Zeitgenossen den übermäßigen<br />

Alkoholgenuss auszutreiben.<br />

Seine Zeit wird gelegentlich als<br />

das klassische Zeitalter deutscher<br />

Trunksucht bezeichnet. Die Sorge<br />

um die Promillesünder teilte Luther<br />

mit Kaisern und Landesfürsten, die<br />

unzählige regionale Verordnungen<br />

gegen die Trunkenheit erließen.<br />

Doch die Ermahnungen und<br />

Strafandrohungen, unter anderem<br />

am Pranger stehen, Umherführen<br />

mit angehängter „Schandfl asche“,<br />

Geldbuße, Turmhaft bis zur Ausnüchterung<br />

oder längere Inhaftierung<br />

bei Wasser und Brot schreckten<br />

ebenso wenig ab wie das Geißeln<br />

dieses Lasters von der Kanzel<br />

herab. So lautete schließlich Luthers<br />

resigniertes Fazit: Das „S<strong>auf</strong>en<br />

in <strong>uns</strong>erem Land eine Art Pest<br />

ist, welche Gottes Zorn über <strong>uns</strong><br />

schickte“. Sicher nicht ohne Grund<br />

wurde deshalb jedem deutschen<br />

Kaiser vor der Krönung in Rom die<br />

Frage gestellt: „Willst du mit Gottes<br />

Hülfe dich nüchtern halten?“<br />

Karl der Große war ein Anhänger<br />

der Mäßigkeit beim Trinken und<br />

erließ Verbote gegen den Trinkzwang<br />

bei Gesellschaften, allerdings<br />

ebenso erfolglos wie viele<br />

vor und nach ihm.<br />

Im 16. Jahrhundert hatten die<br />

Provinzen Sachsen, die Mark Brandenburg,<br />

Pommern und Mecklenburg<br />

und andere Regionen in Norddeutschland<br />

im Volksmund den<br />

Beinamen „die großen Trinklande“<br />

wegen des angeblich besonders<br />

ausgeprägten Alkoholkonsums.<br />

Fremddaten<br />

Korrektur (3)<br />

Der weltberühmte „Fürstenzug“ in<br />

Dresden, der die Linie der sächsischen<br />

Herrscher von 1123 bis<br />

1906 darstellt, ist, so makaber das<br />

klingen mag, auch ein Spiegelbild<br />

der Trunksucht.<br />

Denn von den 35 Markgrafen,<br />

Herzögen, Kurfürsten und Königen<br />

aus dem Geschlecht der Wettiner,<br />

die dort abgebildet sind, sagt man<br />

vielen nach, Alkoholiker gewesen<br />

zu sein. Berüchtigt waren die<br />

Zechgelage am Hof Augusts des<br />

Starken, bei denen die sächsischen<br />

Kavaliere die Aufgabe hatten,<br />

ihre polnischen Standesgenossen<br />

unter den Tisch zu trinken.<br />

Der Trinkerei ergeben waren indes<br />

nicht nur die Männer, auch<br />

Frauen kippten damals kannenweise<br />

Wein in sich hinein. Ein<br />

Grund mag gewesen sein, dass die<br />

Wasserqualität früher häufi g zu<br />

wünschen übrig ließ und Wein und<br />

Bier <strong>auf</strong>grund des Gärungsprozesses<br />

als saubere Lebensmittel geschätzt<br />

wurden. Das deutsche<br />

Reinheitsgebot von 1516, nach<br />

Auch Anketten an den Pranger<br />

sollte Suffköppe belehren.<br />

Leiterstraße 2<br />

75057 Kürnbach<br />

Fon: 0 72 58/92 42 10<br />

Fax: 0 72 58/92 42 11<br />

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PDF KORABZ<br />

Korrektur (4)<br />

Neusatz<br />

Korrektur (1)<br />

dem heute noch gebraut wird, ist<br />

eine Errungenschaft aus dieser<br />

Zeit.<br />

Trafen damals Adlige zusammen,<br />

etwa um Verhandlungen zu<br />

führen, war eine Empfangszeremonie<br />

vorgesehen, bei der Alkoholgenuss<br />

ein große Rolle spielte.<br />

<strong>Besuch</strong>e in diesen Kreisen begannen<br />

damit, schon beim Empfang<br />

<strong>auf</strong> der Freitreppe einen Willkommenstrunk<br />

aus einem Becher, der<br />

ein paar Liter fasste, zu leeren. Oft<br />

musste ein trinkfester Diener als<br />

Ersatz einspringen, nicht nur wegen<br />

der Angst, vergiftet zu werden,<br />

sondern auch, damit sein Herr bei<br />

den vorgesehenen Verhandlungen<br />

noch stehen konnte.<br />

Komas<strong>auf</strong>en war schon<br />

in alter Zeit in Mode<br />

Aus Akten der katholischen Kirche,<br />

die das Phänomen Trunksucht<br />

vergangener Jahrhunderte dokumentieren,<br />

hat ein Wissenschaftler<br />

einen „Wortschatz der Trunkenheit“<br />

erarbeitet. Danach reichte<br />

die <strong>Wir</strong>kung des Alkohols <strong>auf</strong> die<br />

sündigen Trinker von „ebrius“ (betrunken)<br />

über „cervisia suffusus“<br />

(bierdurchtränkt), „profusus“ (bespült),<br />

„gravatus“ (beschwert),<br />

„offuscatus“ (benebelt), „devictus“<br />

(total übermannt) und „quasi<br />

demens“ (fast verblödet) bis zu<br />

„mentis sue non compos“ (seiner<br />

Sinne nicht mächtig). Als Ursache<br />

solcher sinnlosen Besoffenheit hat<br />

er das „ad equales haustus bibere“,<br />

das „Trinken in gleichen Zügen“<br />

ausgemacht. Wie sich die<br />

Bilder gleichen: Nur der Begriff des<br />

Komas<strong>auf</strong>ens ist neu, das Phänomen<br />

nicht. Text / Foto: Bernd Lepsy<br />

EPS<br />

Korrektur (5)<br />

Wdh./Änd. mviola<br />

Korrektur (2)<br />

Das Lager des Kettenhemdmachers Engelberth Schmitz ist<br />

am Seedamm zu fi nden. Foto: wen<br />

- 23 -<br />

Gemeinsam<br />

Gorenfl o_1876382_06-30_30-3.indd<br />

zu besserem Hören<br />

Gorenfl o_1876382_06-30_30-3.indd<br />

Fremddaten<br />

Korrektur (3)<br />

Kettenhemdmacher am Seedamm<br />

Der Herr der Ringe<br />

Unzählige Metallringe zieren<br />

den Tisch am Stand<br />

von Engelberth Schmitz. Er<br />

ist Kettenhemdmacher und<br />

mittlerweile zum zwölften<br />

Mal <strong>auf</strong> dem Peter-und-<br />

Paul-Fest dabei. Ihn fasziniert<br />

der Metallring und er<br />

demonstriert gemeinsam<br />

mit seinen Helfern dieses<br />

uralte Handwerk.<br />

Schon zu Zeiten der Römer<br />

dienten Kettenhemden<br />

als Schutz vor Angriffen der<br />

Gegner. Später dann löste<br />

die schwere Plattenhemdrüstung<br />

das Kettenhemd<br />

ab. Ganz verschwunden<br />

ist es aber nie. Zu Zeiten<br />

der Landsknechte trug<br />

man noch Kettenkrägen,<br />

sogenannte Bischofsmäntel<br />

und leichte Hemden.<br />

Rund 30 000 kleine Metallringe<br />

und 250 Arbeitsstunden<br />

benötigt Engelberth<br />

Schmitz für die Anfertigung<br />

PDF KORABZ<br />

Korrektur (4)<br />

eines mittelalterlichen Kettenhemdes.<br />

„Ein Ring hat<br />

einen Durchmesser von fünf<br />

bis acht Millimeter“, erklärt<br />

er. An seinem Stand sind<br />

auch Kopfhauben, Handschuhe<br />

und Panzerkrägen<br />

ausgestellt. Aufs Geradewohl<br />

hinaus fertigt er jedoch<br />

nichts an, dafür benötigt er<br />

zu viel Zeit.<br />

Auf Bestellung ist er aber<br />

für alle Wünsche offen.<br />

Denn es gibt fast nichts,<br />

was man an Kleidungsstücken<br />

und Utensilien aus<br />

Ringen nicht herstellen<br />

kann. Der Kunde hat dann<br />

die Wahl zwischen Edelstahl,<br />

Federstahl oder auch<br />

Messing.<br />

Ab Freitag ist der Kettenhemdmacher<br />

das ganze<br />

Fest über am Seedamm<br />

nahe dem Lager der<br />

Neibsheimer Armbrustschützen<br />

zu fi nden. wen<br />

<strong>Wir</strong> haben über das Peter-und-Paul-Fest von<br />

Freitag bis einschließlich Dienstag geschlossen!<br />

Marktplatz 5, 75015 Bretten, Tel: 0 72 52 / 8 49 10, Fax 8 49 11<br />

Mo. – Fr. 8.30 – 12.30 Uhr + 14.00 – 18.00 Uhr, Sa. 9.00 – 12.00 Uhr<br />

EPS<br />

Korrektur (5)

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