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stelle der Frauenhilfe Mün- chen für das Jahr 2007

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Sachbericht <strong>2007</strong><br />

takte). Die Steigerung erklärt sich zum Teil<br />

aus unseren Terminengpässen. Um Frauen<br />

eine lange Wartezeit <strong>für</strong> vereinbarte Termine<br />

zu ersparen, wurden sie in<br />

Spitzenzeiten bei ihren telefonis<strong>chen</strong><br />

Kontaktaufnahmen auf die Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Offenen Sprechzeit verwiesen. Die Anzahl<br />

<strong>der</strong> beratenen Frauen schwankte zwis<strong>chen</strong><br />

3 und 11 Frauen pro Monat. Die<br />

Beratungsbedarfe umfassten die zeitnahe<br />

Information <strong>der</strong> Frauen, damit sie<br />

fristgerecht die zivilrechtli<strong>chen</strong><br />

Maßnahmen nach dem GewSchG<br />

beantragen konnten, ebenso wie<br />

Sicherheitsberatung in Verbindung mit<br />

psychosozialer Beratung und Krisenintervention.<br />

Die Erfahrung zeigte, <strong>das</strong>s die<br />

Frauen sich oftmals in einer akuten Krisensituation<br />

befanden und schneller Handlungsbedarf<br />

bestand.<br />

Einzelberatung nach Terminvereinbarung<br />

fand in insgesamt 1133 Beratungskontakten<br />

statt (2006: 1029 Kontakte) .<br />

Den Schwerpunkt <strong>der</strong> Beratungsarbeit<br />

stellten wie bisher mit einem Anteil von 90<br />

% Kurzberatungen mit ein bis fünf Terminen<br />

dar. Persönliche Beratungsgespräche<br />

wurden in 593 Terminen geführt, die telefonis<strong>chen</strong><br />

Beratungsgespräche umfassten<br />

540 Termine.<br />

Die Beratungsinhalte umfassten wie im<br />

Vorjahr psychosoziale Beratung und Krisenintervention<br />

zur Stabilisierung. Wesentlich<br />

war, mit <strong>der</strong> Frau eine Risikoeinschätzung<br />

bzgl. <strong>der</strong> Gewaltbereitschaft des<br />

Mannes zu erarbeiten. Die Beraterinnen<br />

informierten die Frauen – abgestimmt auf<br />

die individuelle Lebenssituation und die<br />

evtl. im Haushalt lebenden Kin<strong>der</strong> - über<br />

Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen. Sie<br />

zeigten die zivilrechtli<strong>chen</strong> Möglichkeiten<br />

nach dem GewSchG auf und erklärten die<br />

Verfahrenswege. Die Erfahrung zeigte,<br />

<strong>das</strong>s eine wesentliche Barriere auf dem<br />

Weg zur Trennung die Angst vor sozialem<br />

Abstieg und vor Armut war. Die gestiegene<br />

Angst <strong>der</strong> Frauen ist eine <strong>der</strong> Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Hartz IV-Reform; deshalb waren<br />

Fragen <strong>der</strong> Existenzsicherung ein wesentlicher<br />

Bestandteil <strong>der</strong> Beratungsgespräche.<br />

29<br />

Rechtsberatung durch Juristinnen wird in<br />

<strong>der</strong> Beratungs<strong>stelle</strong> nur in Verbindung mit<br />

psychosozialer Beratung angeboten. Die<br />

Beraterin klärte mit den betroffenen Frauen<br />

vorab die wesentli<strong>chen</strong> rechtli<strong>chen</strong> Fragen<br />

zur Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> gewaltgeprägten Situation.<br />

Schwerpunkt in <strong>der</strong> Rechtsberatung<br />

war, die rechtli<strong>chen</strong> Möglichkeiten<br />

und Grenzen auszuloten und die Frau zu<br />

unterstützen, ihren Handlungsspielraum<br />

realistisch einschätzen zu können.20<br />

Rechtsberatungen wurden von den Frauen<br />

in Anspruch genommen, 3 vereinbarte<br />

Termine wurden nicht wahrgenommen.<br />

Zusätzlich nutzten die Beraterinnen die mit<br />

den auf Honorarbasis beschäftigten<br />

Rechtsanwältinnen vereinbarten telefonis<strong>chen</strong><br />

Hintergrundberatungen, um unseren<br />

Nutzerinnen zeitnah relevante rechtliche<br />

Informationen zukommen lassen zu können.<br />

Es zeigte sich ein hoher Bedarf <strong>der</strong><br />

Frauen, die Perspektive <strong>der</strong> Existenzsicherung<br />

nach <strong>der</strong> Trennung zu klären. Die<br />

juristische Beratung zum GewSchG in<br />

Verbindung mit familienrechtli<strong>chen</strong> und<br />

auslän<strong>der</strong>rechtli<strong>chen</strong> Fragen entspricht<br />

dem Bedarf <strong>der</strong> Frauen. Perspektiven zur<br />

eigenen Sicherung und <strong>der</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> sind<br />

eine, gleichwohl nicht die einzige, Voraussetzung,<br />

um Maßnahmen gegen den Täter<br />

zu ergreifen. Sehr deutlich wurde auch in<br />

diesem <strong>Jahr</strong>, <strong>das</strong>s betroffene Frauen erhebliche<br />

Zweifel und Bedenken haben, ob <strong>der</strong><br />

gewaltbereite Mann sich an die Schutzanordnungen<br />

wie <strong>das</strong> Kontakt- und Annäherungsverbot<br />

halten würde. Die Strafbewehrung<br />

<strong>der</strong> Verstöße wurde nicht als ausrei<strong>chen</strong>de<br />

Abschreckung empfunden. Die<br />

Beraterinnen nahmen die Ängste ernst und<br />

berücksichtigten sie im nächsten Schritt in<br />

<strong>der</strong> Sicherheitsberatung.<br />

In Kooperation mit dem <strong>Mün</strong>chner Informationszentrum<br />

<strong>für</strong> Männer (MIM) wurden<br />

im Berichtsjahr 5 Informationsgespräche<br />

mit Frauen, <strong>der</strong>en Partner an<br />

den Tätergruppen im MIM teilnehmen,<br />

durchgeführt. Ziel <strong>der</strong> Gespräche war, die<br />

Frauen über <strong>das</strong> Angebot <strong>der</strong> Frauenberatungs<strong>stelle</strong><br />

und über Sicherheitsmaßnahmen<br />

zu informieren. Der Kollege von MIM<br />

informierte über den inhaltli<strong>chen</strong> Aufbau<br />

<strong>der</strong> Tätergruppe und vor allem darüber,

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