stelle der Frauenhilfe Mün- chen für das Jahr 2007
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Sachbericht <strong>2007</strong><br />
rinnen wenden, sei es bei akuten Erkrankungen,<br />
bei Konflikten, bei Kontaktbedürfnissen<br />
o<strong>der</strong> in organisatoris<strong>chen</strong> Fragen.<br />
<strong>2007</strong> konnten wir dank einer Spende<br />
die technische Ausrüstung <strong>für</strong> <strong>das</strong> Projekt<br />
„Kino im Frauenhaus“ anschaffen. Die<br />
monatli<strong>chen</strong> Kinoabende im Saal waren<br />
ein großer Erfolg. Die Frauen wählten gemeinsam<br />
mit den Mitarbeiterinnen Filme<br />
aus unterschiedli<strong>chen</strong> Län<strong>der</strong>n und Kulturen<br />
aus. Entspre<strong>chen</strong>d <strong>der</strong> ausgewählten<br />
Land dekorierten sie den Saal und suchten<br />
die Musik <strong>für</strong> die anschließenden Tanzfeste.<br />
Damit lernten sich die Frauen des ganzen<br />
Hauses in einer vergnügli<strong>chen</strong> Atmosphäre<br />
schneller kennen und <strong>das</strong> Gefühl <strong>für</strong><br />
Hausgemeinschaft stärkte sich.<br />
Nachgehende Beratung<br />
Die Beraterinnen unterstützten die Frauen<br />
nach Auszug aus dem Frauenhaus insbeson<strong>der</strong>e<br />
bei folgenden Fragen und Problemen:<br />
finanzielle Existenzsicherung, Arbeitssuche,<br />
auslän<strong>der</strong>rechtliche Schwierigkeiten,<br />
Fragen bei familiengerichtli<strong>chen</strong><br />
Verfahren bzw. Schwierigkeiten mit den<br />
Umgangsregelungen <strong>für</strong> den Vater des<br />
Kindes, Erziehungsfragen, erneute Gefährdung<br />
durch den gewaltbereiten Mann, Unsicherheit<br />
gegenüber Behörden.<br />
Die nachgehende Beratung umfasste 237<br />
Kontakte; die Unterstützung erfolgte durch<br />
84 telefonische und 153 persönliche Kontakte<br />
im Frauenhaus o<strong>der</strong> bei Hausbesu<strong>chen</strong>.<br />
Damit stieg die Anzahl <strong>der</strong> persönli<strong>chen</strong><br />
Kontakte um 37 %. Hauptthema <strong>der</strong><br />
Beratungsanliegen war wie im Vorjahr,<br />
<strong>das</strong>s die Frauen sich mit ihrer Existenzsicherung<br />
überfor<strong>der</strong>t fühlten und überfor<strong>der</strong>t<br />
waren. Es gelang ihnen oft nicht, die<br />
komplexe Anfor<strong>der</strong>ung zu bewältigen, alle<br />
Zuständigkeiten, Fristen und Abläufe zwis<strong>chen</strong><br />
Behörden zur Erlangung staatlicher<br />
Transferleistungen zu überblicken. Es erwies<br />
sich weiterhin als schwierig, die<br />
Frauen an an<strong>der</strong>e Einrichtungen bzw. an<br />
die Bezirksozialarbeit anzubinden. Eine<br />
eindeutige Versorgungslücke bestand darin,<br />
<strong>das</strong>s die zuständigen Stellen <strong>der</strong> Sozialbürgerhäuser<br />
nach wie vor sehr schlecht<br />
zu errei<strong>chen</strong> waren. Insgesamt umfasste<br />
<strong>das</strong> Angebot <strong>der</strong> nachgehenden Beratung<br />
145 Stunden.<br />
Wohnen in den Außenwohnungen<br />
Die ehemaligen Frauenhausbewohnerinnen<br />
in den beiden Außenwohnungen <strong>der</strong> <strong>Frauenhilfe</strong><br />
wurden im Rahmen <strong>der</strong> nachgehenden<br />
Beratung ebenfalls unterstützt. Die<br />
Anbindung an die Beraterinnen im Frauenhaus<br />
war enger; die Beratungskontakte<br />
waren intensiver im Vergleich zu Bewohnerinnen,<br />
die direkt in eine eigene Wohnung<br />
ziehen. Die regelmäßigen Beratungskontakte<br />
<strong>der</strong> Bewohnerinnen <strong>der</strong> Außenwohnungen<br />
sind ein Bestandteil des Nutzungsvertrages.<br />
Pädagogische Angebote <strong>für</strong> Mäd<strong>chen</strong><br />
und Jungen<br />
Die pädagogis<strong>chen</strong> Angebote <strong>für</strong> die Mäd<strong>chen</strong><br />
und Jungen im Frauenhaus sind parteilich<br />
<strong>für</strong> die Kin<strong>der</strong>, ganzheitlich und<br />
interkulturell ausgerichtet. Die Erzieherinnen<br />
und Heilpädagoginnen unterstützen die<br />
Kin<strong>der</strong> während ihres Aufenthaltes mit<br />
altersgerechten Gruppenangeboten, Einzelför<strong>der</strong>ung<br />
und Freizeitaktivitäten außer<br />
Haus. Die individuelle Gefährdungslage<br />
des einzelnen Kindes ist bei je<strong>der</strong> Unternehmung<br />
zu berücksichtigen. Sie vermitteln<br />
weiterführende Hilfen <strong>für</strong> einzelne<br />
Kin<strong>der</strong>, wie zum Beispiel Plätze in heilpädagogis<strong>chen</strong><br />
Einrichtungen, Psychotherapie<br />
und ärztliche Betreuung.<br />
Insgesamt lebten 152 Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
im Haus, davon 82,24 % mit Migrationshintergrund.<br />
Bis zu 14 Tagen wohnten<br />
25 % (37 Kin<strong>der</strong>), bis zu drei Monaten 29<br />
% (42 Kin<strong>der</strong>) und über 3 Monate 46 %<br />
(68 Kin<strong>der</strong>) <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendli<strong>chen</strong><br />
in <strong>der</strong> <strong>Frauenhilfe</strong>.<br />
Die Dauer des Aufenthaltes <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im<br />
Frauenhaus ist abhängig vom Entscheidungsprozeß<br />
<strong>der</strong> Mutter. Die Fluktuation<br />
in den Gruppen und Einzelför<strong>der</strong>ungen ist<br />
entspre<strong>chen</strong>d hoch und zeitlich unbere-<br />
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