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M das Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft - Darmstadt No. 03 2020

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DARMSTADT & UMGEBUNG<br />

23<br />

DARMSTÄDTER FORSCHER AUSGEZEICHNET<br />

Professor Harald Rose erhält Kavli-Wissenschaftspreis<br />

TEXT Hans-Werner Mayer<br />

Der in <strong>Darmstadt</strong> lebende <strong>und</strong> in Ulm<br />

lehrende Professor gehört zu den diesjährigen<br />

Preisträgern des hoch dotierten<br />

Kavli-Preises. Ihm wurde zusammen mit<br />

drei Kollegen der mit einer Million Dollar<br />

(etwa 915.000 Euro) dotierte Preis <strong>für</strong><br />

Nanowissenschaften zugesprochen.<br />

Die Auszeichnung gehört zu den höchstdotierten Wissenschaftsehrungen<br />

der Welt. Der Preis wird alle zwei Jahre von der <strong>No</strong>rwegischen<br />

Akademie der Wissenschaften, dem norwegischen Forschungsministerium<br />

<strong>und</strong> der Kavli-Stiftung vergeben. <strong>No</strong>rmalerweise wird die<br />

Auszeichnung im Herbst von <strong>No</strong>rwegens Kronprinz Haakon in Oslo<br />

überreicht. Aufgr<strong>und</strong> der Coronavirus-Pandemie werde die diesjährige<br />

Verleihung jedoch verschoben <strong>und</strong> mit der <strong>für</strong> 2022 geplanten<br />

Zeremonie zusammengelegt.<br />

Harald Rose <strong>und</strong> Knut Urban vom Forschungszentrum Jülich teilen sich<br />

den Kavli-Preis <strong>für</strong> Nanowissenschaften mit dem Österreicher Maximilian<br />

Haider <strong>und</strong> dem in den USA arbeitenden tschechisch-britischen<br />

Forscher Ondrej Krivanek. Die Wissenschaftler wurden <strong>für</strong> ihre Arbeit<br />

an der Verbesserung von Bildfehlern bei Elektronenmikroskopen ausgezeichnet.<br />

Diese habe dazu geführt, <strong>das</strong>s Forscher weltweit Struktur<br />

<strong>und</strong> chemische Zusammensetzung von Materialien dreidimensional<br />

<strong>und</strong> in nie dagewesener Auflösung sehen können.<br />

Foto: privat<br />

Professor Harald Rose<br />

Der 1935 geborene Harald Rose studierte nach dem Abitur am Alten<br />

Realgymnasium (heute: Georg-Büchner-Schule) in <strong>Darmstadt</strong> ab 1955<br />

Physik an der TH <strong>Darmstadt</strong>. Nach mehreren Forschungsjahren in<br />

den USA war er von 1980 bis zu seiner Emeritierung 2000 an der TU<br />

<strong>Darmstadt</strong> im Fachbereich Physik tätig. Ende der 1980er Jahre berechnete<br />

er ein Korrektursystem <strong>für</strong> die Auflösung besonders kritischer<br />

Fehler bei elektromagnetischen Linsen. Das Bahnbrechende daran ist,<br />

<strong>das</strong>s die klassische r<strong>und</strong>e Elektronenlinse mit unr<strong>und</strong>en Elementen<br />

kombiniert wird, die wie eine „Brille“ die Fehlsichtigkeit korrigiert, so<br />

<strong>das</strong>s ein weitgehend fehlerfreies optisches Gesamtsystem entsteht.<br />

In den 1990er Jahren gelang ihm <strong>und</strong> seinen Kollegen Maximilian<br />

Haider <strong>und</strong> Knut Urban im Rahmen des von der Volkswagenstiftung<br />

geförderten Forschungsprojektes der Durchbruch im Bereich der Elektronenmikroskopie.<br />

Seit 2009 ist er Inhaber einer Senior-Professur an<br />

der Universität Ulm. —<br />

Der Kavli-Preis wird seit 2008 alle zwei Jahre in den drei Forschungsgebieten<br />

Astrophysik, Nanowissenschaften <strong>und</strong> Neurowissenschaften<br />

vergeben. Der Stifter Fred Kavli ist gebürtiger <strong>No</strong>rweger, der in jungen<br />

Jahren nach Kalifornien ausgewandert ist <strong>und</strong> sein Vermögen mit<br />

einer Firma <strong>für</strong> Flugzeugsensoren verdient hat.<br />

<strong>No</strong><br />

<strong>03</strong><br />

<strong>2020</strong>

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