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M-<strong>Magazin</strong>: Wenn Mitarbeiter aus dem Homeoffice zurückkehren,<br />
müssen die Unternehmen flexibel sein. Wie werden sich die<br />
klassischen Büroarbeitsplätze – Tisch mit Drehstuhl <strong>und</strong> einem<br />
Sideboard – <strong>und</strong> die Betriebsabläufe verändern müssen, damit<br />
Menschen wieder mit Freude an den Firmenarbeitsplatz zurückkommen,<br />
den sie vor Corona verlassen haben?<br />
Maximilian Ellinger: Ich denke, <strong>das</strong>s sich die Arbeitnehmer freuen<br />
werden, wieder in ein Büro zu gehen. Das Home-Office hat nämlich<br />
ein hohes Stresspotenial. Mehrmals am Tag müssen Telkos, Videokonferenzen<br />
sowie Homeschooling, Kinderbetreuung, eventuell noch die<br />
eines Angehörigen <strong>und</strong> vieles mehr unter einen Hut gebracht werden.<br />
Neben diesen alltäglichen Herausforderungen kann <strong>das</strong> WIR-Gefühl<br />
<strong>und</strong> „der Flurfunk“ im Unternehmen schon mal auf der Strecke bleiben.<br />
Ich bin der Meinung, <strong>das</strong> Home-Office <strong>und</strong> <strong>das</strong> Arbeiten im Büro<br />
müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.<br />
M-<strong>Magazin</strong>: In Deutschland arbeiten r<strong>und</strong> 27 Millionen Menschen in<br />
Büros. Ein Großteil davon war in den letzten Wochen im Home-Office.<br />
Sie haben gerade darauf hingewiesen, <strong>das</strong>s dies auch seine<br />
Tücken haben kann. Welche technischen Voraussetzungen, digitalen<br />
Standards <strong>und</strong> Maßnahmen sind notwendig, damit die Kommunikation<br />
auch beim „working from home“ problemlos funktioniert?<br />
Maximilian Ellinger: In den Medien können wir seit langem verfolgen,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Thema Internetausbau noch lange nicht auf dem versprochenen<br />
Niveau ist. Eine vernünftig schnelle Anbindung durch ein Erdkabel<br />
oder via Mobilfunk muss überall zur Verfügung stehen. Auch ein guter<br />
PC-Arbeitsplatz mit Rechner <strong>und</strong> großem Monitor gehören zum Pflichtprogramm.<br />
Mit den aktuell genutzten Softwaretools <strong>und</strong> der Möglichkeit,<br />
sich über eine sichere Verbindung in den Unternehmensrechner<br />
einzuwählen, kann man in der Regel dann gut arbeiten. Das allerdings<br />
rächt sich, wenn die Unternehmensprozesse noch in Papier abgebildet<br />
sind. Hier sollte dann – trotz Kontaktbeschränkung – mit Nachdruck an<br />
digitalen Prozessen gearbeitet werden, um alle Informationen mit den<br />
entsprechenden Kollegen teilen <strong>und</strong> bearbeiten zu können.<br />
M-<strong>Magazin</strong>: Corona hat viele Lebensbereiche verändert, auch den<br />
Unterricht. Es gibt viele Angebote <strong>für</strong> eine verbesserte Digitalisierung<br />
in den Schulen. Warum geht <strong>das</strong> Ihrer Meinung nach mit der<br />
Umsetzung nicht schneller?<br />
Maximilian Ellinger: An vielen Schulen gibt es sicherlich die Bestrebungen<br />
an dieser Stelle aktiver zu werden. Die Herausforderung an diesem<br />
komplexen Thema ist neben der Fachkompetenz im Betrieb auch die<br />
Einrichtung einer sicheren IT-Infrastruktur, die Beschaffung der Mittel<br />
<strong>für</strong> die Anschaffung <strong>und</strong> den späteren Unterhalt. Unterstützt wird <strong>das</strong><br />
Ganze vom Digitalpakt, der von der B<strong>und</strong>esregierung verabschiedet<br />
wurde. Für eine Umsetzung in den Schulen müsste dieser von Fachleuten<br />
aus der IT geleitet <strong>und</strong> in ein Konzept gegossen werden. Letzlich<br />
hat auch hier die Krise so manches Versäumnis zu Tage gebracht <strong>und</strong><br />
gezeigt, <strong>das</strong>s die Digitalisierung der Schulen sehr zäh <strong>und</strong> längst nicht<br />
in dem gewünschtem Maße vorangeschritten ist. Meiner Meinung nach<br />
fehlen klare Vorschriften <strong>für</strong> ein einheitliches Vorgehen.<br />
Fotos: © Stefan Daub<br />
<strong>No</strong><br />
<strong>03</strong><br />
<strong>2020</strong>