23.09.2020 Aufrufe

Liudger - Ausgabe September 2020

Die 12. Ausgabe des Magazins für Mitarbeitende im Bistum Münster trägt den Titel "Alt & Neu". Entdecken Sie die unterschiedlichen Facetten dieses Wortpaares und reisen Sie mit uns zur Kirche St. Marien in Schillig und ins Museum Religio nach Telgte. Lesen Sei ein Interview mit Prof. Dr. Norbert Köster zum Thema Wendepunkte der Kirchengeschichte, erfahren Sie von Andrea Stachon-Groth, Leiterin der Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Münster, wie es ist, in einem generationsgemischten Team zu arbeiten und Vieles mehr.

Die 12. Ausgabe des Magazins für Mitarbeitende im Bistum Münster trägt den Titel "Alt & Neu". Entdecken Sie die unterschiedlichen Facetten dieses Wortpaares und reisen Sie mit uns zur Kirche St. Marien in Schillig und ins Museum Religio nach Telgte. Lesen Sei ein Interview mit Prof. Dr. Norbert Köster zum Thema Wendepunkte der Kirchengeschichte, erfahren Sie von Andrea Stachon-Groth, Leiterin der Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Münster, wie es ist, in einem generationsgemischten Team zu arbeiten und Vieles mehr.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aus den Regionen Münsterland und Niederrhein<br />

Interaktive Displays, Audiostationen und spezielle<br />

Lichtinszenierungen: Das Museum bedient sich<br />

moderner Technik und beteiligte sich 2019 auch<br />

an „Apokalypse Münsterland“, einem Kooperationsprojekt<br />

von 28 Museen, bei dem das Telgter<br />

Hungertuch digital durch Virtual-Reality-Technik in<br />

3D dargestellt wurde. Anja Schöne ist sich sicher,<br />

dass beispielsweise mit Blick auf das Gnadenbild,<br />

das vor kurzem technisch umfangreich untersucht<br />

worden ist, auch künftig einiges in Sachen digitale<br />

Vermittlung möglich sein wird. Zuletzt haben sie<br />

und ihr Team am Auftritt des Museums in den<br />

Sozialen Netzwerken gearbeitet. „Unsere jüngste<br />

Aktion bei Instagram trägt den Titel #FreitagsFavorit.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen in<br />

Kurzvideos Objekte aus dem Depot vor, die die<br />

Besucher im Museum ansehen können.“<br />

Bei aller fortschreitenden Digitalisierung –<br />

Anja Schöne ist es wichtig, dass die andere Seite<br />

nicht vergessen wird. „Die Aura eines Objektes<br />

ist und bleibt analog, und unser Ziel ist es, Besucherinnen<br />

und Besucher persönlich bei uns im<br />

Museum begrüßen zu können.“ Dazu passt auch<br />

die Tatsache, dass besonders Führungen durch<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums<br />

besonders gut angenommen werden. Und<br />

davon hat das RELíGIO-Museum einige zu bieten.<br />

Haus- und Themenführungen oder spirituelle<br />

Führungen ermöglichen eine direkte Begegnung<br />

mit den ausgestellten Objekten. „Kein Medium<br />

kann ein Objekt so vermitteln, wie eine reale<br />

Person“, ist Anja Schöne überzeugt.<br />

Noch interaktiver wird es beim „RELíGIO-Quiz“,<br />

bei dem das Museum auf eigene Faust erkundet<br />

werden kann. Schulklassen und Jugendgruppen<br />

können zudem an Workshops zu den Ausstellungen<br />

teilnehmen. Auch das Thema Inklusion liegt<br />

dem Team des RELíGIO-Museums am Herzen.<br />

„Jeder Mensch soll die Möglichkeit bekommen,<br />

unser Museum zu besuchen“, betont Anja Schöne.<br />

Führungen in Gebärdensprache, für Blinde und<br />

Sehbehinderte und für Menschen mit Demenz<br />

gehören daher fest zum Angebot.<br />

StiftsMuseum Xanten<br />

Die Kraft der Originale<br />

Beitrag von Christian Breuer<br />

Das Auge muss sich erst an das helle Licht gewöhnen,<br />

das gleißend durch ein hohes Fenster in den<br />

kleinen Raum mit den dunklen Fliesen scheint. Vor<br />

der Scheibe laufen Menschen vorbei, Touristen<br />

offenbar, die durch den Kreuzgang des Xantener<br />

Doms wandeln. Fast kommt man sich vor, wie ein<br />

Zeitreisender, der aus der Vergangenheit einen<br />

kurzen Blick zurück in die Gegenwart wirft, um<br />

dann wieder in der Geschichte vergangener Jahrhunderte<br />

zu versinken.<br />

Die Zeitreise im Schatten des Viktor-Doms ermöglicht<br />

das Xantener StiftsMuseum, geleitet von<br />

Elisabeth Maas. Das noch recht junge Museum,<br />

eröffnet vor zehn Jahren, beherbergt die Kirchenschätze<br />

von St. Viktor und wurde in den Räumen<br />

des ehemaligen Kanoniker-Stifts eingerichtet.<br />

Bis ins 8. Jahrhundert reicht dessen Geschichte<br />

zurück, und so sind es schon die grob behauenen<br />

Mauern, das Gewölbe und die alten Holzbalken,<br />

die dem Museum eine besondere Atmosphäre<br />

verleihen. Das Lichtkonzept sieht nur eine sehr<br />

reduzierte Beleuchtung vor und hüllt die ausgestellten<br />

Objekte in die Aura des Mystischen.<br />

Auf zusätzliche Technik wird weitestgehend<br />

verzichtet. „Uns stellt sich immer wieder die Frage,<br />

wie viel wir der Kraft des Originals zutrauen“,<br />

erklärt Elisabeth Maas nach dem Rundgang. „Wir<br />

sind zuversichtlich, mit der Kraft und Qualität<br />

unserer Originale die Menschen zu begeistern“.<br />

An der Kasse gibt es Audio-Führer, noch beliebter<br />

aber sind die Gästeführungen durch die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Museums. Abgesehen<br />

von einem Film, der in einem eigenen Raum<br />

in Dauerschleife läuft, wird auf Multimedialität<br />

verzichtet. Stattdessen gibt es immer wieder Angebote<br />

zu Sonderführungen, etwa mit einem Priester,<br />

der auch mal ein vorkonziliares Messgewand<br />

anlegt und die Unterschiede zur Moderne erklärt.<br />

Die Museumsleiterin weiß, dass die Präsentation<br />

und das „Drumherum“ immer wichtiger werden,<br />

um Menschen Historisches und Zeitgenössisches<br />

schmackhaft zu machen. Aus ihrer Sicht braucht<br />

es beides: „Den Fortschritt, die Neuerung, aber<br />

auch die realen Objekte mit ihrer eigenen, oft<br />

viele Jahre zurückreichenden Geschichte.“<br />

Das RELíGIO-Museum ist im Internet unter<br />

www.museum-telgte.de zu finden, bei Facebook<br />

unter „RELíGIO – „Westfälisches Museum für<br />

religiöse Kultur“ und bei Instagram unter<br />

„museum_religio“.<br />

Dr. Anja Schöne, Museumsleiterin<br />

Fotos von Ann-Christin Ladermann (3) und Stephan Kube (1)<br />

34 35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!