Verkehrsstrafrecht Ordnungswidrigkeiten

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Wolfgang Ferner Aktuelles Verkehrsrecht 2012 V 1.00 Einwendungen Setzt sich das AG mit einer nachvollziehbaren und möglichen Einlassung des Betroffenen nicht auseinander, liegt ein Verstoß gegen die Aufklärungsverpflichtung vor. Es drängt sich eine Fehlerhaftigkeit der Messung auf, wenn eine Messung zuerst kein Messergebnis sondern die Fehlermeldung „Interferenz“ anzeigt. Erst ein weiterer Test mit dem Gerät ergab ein Messergebnis von 0,3 mg/l. Der Betroffene hat sich dahingehend eingelassen, dass die zehn Minuten Wartezeit nicht eingehalten waren und eine Fehlerquelle wegen eines eingenommenen Hustenlösemittels möglich gewesen sei. In diesen Fällen ist die Hinzuziehung eines Sachverständigen notwendig. OLG Hamm, Beschluss vom 24.1.2008, 2 Ss OWi 37/08 = VA 2008, 63 OLG Hamm, Beschluss vom 24.1.2008, 2 Ss OWi 37/08 = SVR 2009, 103 = BA 2008, 198 = DAR 2008, 394 = VRS 114, 292 = VRR 2008, 189 OLG Hamm, Beschluss vom 24.1.2008, 2 Ss OWi 37/08 = NZV 2008, 260 Kaugummi Hat der Betroffene während der gesamten Vorführzeit einen Kaugummi im Mund, stellt dies das Messergebnis nicht in Frage, wenn der Grenzwert nicht unerheblich überschritten wurde. Auf jeden Fall muss aber zur Verhandlung ein Sachverständiger hinzugezogen werden. OLG Stuttgart, Beschluss vom 2.7.2010, 4 Ss 369/10=VA 2010, 189 = BA 2010, 360 = VRS 119, 372 = VRR 2011, 34 Wartezeit Für die Bewertung eines Messergebnisses der AAK ist es ausreichend, dass zwischen letzter Aufnahme von Alkohol und der Messung 20 Minuten liegen. OLG Bamberg, Beschluss vom 21.8.2009, 2 Ss OWi 713/09 = DAR 2010, 143 = BA 2010, 134 Wird der Betroffene um exakt 12:00 Uhr angetroffen und eine erste AAK-Messung um 12:19 Uhr vorgenommen, sind die 20 Minuten eingehalten, da zu dem Feststellungszeitpunkt noch die Zeit hinzuradiert werden muss, die der Betroffene benötigte, um von der Lokalität, in der er Alkohol konsumiert hat, zum Auto zu gelangen. Darüber hinaus war die 10-minutige Beobachtungszeit eingehalten. Diese 10-minutige Frist ist die wesentlich bedeutsame Frist gegenüber der 20-minutigen Wartefrist. OLG Hamm, Beschluss vom 13.11.2006, 4 Ss 725/06 = SVR 2007, 228 Eine AAK- Messung ist auch bei Nichteinhaltens der Wartezeit von 20 Minuten verwertbar. Dies gilt jedenfalls dann, wenn der Grenzwert erheblich überschritten wurde (hier 0,36 mg/l). OLG Hamm, Beschluss vom 15.10.2009, 2 Ss OWi 737/09= BA 2010, 37 = VRR 2010, 156 Ein AAK-Messergebnis ist dann nicht zu verwerten, wenn zwischen dem Zeitpunkt des Anhaltens und der AAK-Messung weniger als 20 Minuten liegen. Seite 34 von 40
Wolfgang Ferner Aktuelles Verkehrsrecht 2012 V 1.00 AG Plön, Beschluss vom 3.9.2007, 4 OWi 533 Js – OWi 19851/07 (58/07) = DAR 2008, 408 Kontrollzeit Wird die Kontrollzeit von 10 Minuten vor der Atemalkoholmessung nicht eingehalten, führt dies in der Regel zur Unverwertbarkeit der Messung. OLG Bamberg, Beschluss vom 27.11.2007, 2 Ss 1489/07 = BA 2008, 197 = VRR 2008, 153 Eichdauer Auch bei einem Atemalkoholgerät beginnt die Eichgültigkeit mit dem Tag der Eichung und endet mit Ablauf des sechsten Monats, der auf den Monat der Eichung folgt. Die Gültigkeit einer Eichung eines Atemalkoholgerätes beträgt nur ein halbes Jahr. Nach § 12 Abs. 3 EichO beginnt die Gültigkeitsdauer der Eichung, wenn diese nicht weniger als ein Jahr beträgt, mit dem Ablauf des Kalenderjahres, in dem das Messgerät zuletzt geeicht wurde. Da sich aus der Eichmarke das Datum der Eichung nicht ergibt, kommt nur in Betracht, dass die Eichung mit Ablauf des sechsten Monats, der auf die Eichung selbst folgt, erst abläuft. OLG Dresden, Beschluss vom 25.1.2008, Ss (OWi) 706/07 = VRR 2008, 188 Belehrungspflicht Eine Atemalkoholmessung darf nicht verwertet werden, wenn sie ohne Belehrung über die Freiwilligkeit und nicht Erzwingbarkeit der Teilnahme durchgeführt wird. AG Frankfurt, Urteil vom 18.1.2010, 998 OWi 2022-955 Js – OWi 20697/09 = NZV 2010, 266 = BA 2010, 435 2. Überholen Vorrang beim Überholen im Rahmen einer Kolonne hat das Fahrzeug, das zuerst korrekt zum Überholen ansetzt, nicht der Führer des ersten Fahrzeuges 1 . So auch das OLG Düsseldorf, DAR 2005, 217. 3. Schuhwerk, § 23 Abs. 1 StVO Das bloße Fahren ohne geeignetes Schuhwerk ist weder nach § 23 Abs. 1 Satz 2 StVO noch anderer Gegenvorschriften des Straßenverkehrsrechts mit Bußgeld sanktioniert. Dies gilt jedenfalls soweit § 209 SGB VII nicht zutreffend ist. OLG Celle, Beschluss vom 13.3.2007, 322 Ss 46/07 = VRS 112, 363 = NJW 2007, 2505 = NZV 2007, 532 § 23 Abs. 1, Satz 2 StVO zwingt nicht den privaten Autofahrer, “geeignetes Schuhwerk“ zu nutzen. 1 BayObLG, VRS 64, 55; OLG KA, Versicherungsrecht 2002, 1434 Seite 35 von 40
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Seite 11 und 12: 5. Parteiverrat § 356 StGB Wolfgan
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Seite 37 und 38: 2. Erzwingungshaft Wolfgang Ferner

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