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Ausgabe 03.2020

Magazin für Kunden der Stadtwerke Erfurt. Aktuelle Informationen zu den Leistungen und Produkten der SWE. Geschichten aus Erfurt und der Region, Porträts und Reportagen. Themen der aktuellen Ausgabe: Corona und die Auswirkung auf die Kunst, Pop-Up-Store und Papeterie in Erfurt vorgestellt, BUGA-Vorfreude in Erfurt, Fachwerkhaus auf Reisen in Hohenfelden, Sponsoringprojekt 21x1000 startet wieder

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Happy End für ROCKY<br />

Cocker Spaniel nach zehn Jahren im Tierheim Erfurt wiederentdeckt<br />

Dass sie ihren geliebten Cocker Spaniel mal<br />

wiedersehen würde, hätte Nara Alieva nie<br />

gedacht. Vor zehn Jahren, da war sie 15,<br />

verschwand Rocky spurlos. Beim Spazierengehen<br />

riss er sich von der Leine los. Sie selbst war damals<br />

im Urlaub, der Hund zur Pflege bei Bekannten.<br />

„Als ich wiederkam, war ich in Tränen aufgelöst, ich<br />

habe überall nach ihm gefragt, ihn gesucht, aber keiner<br />

wusste etwas“, erzählt die 25-jährige Lehramtsstudentin,<br />

die inzwischen in Leipzig wohnt. „Das hat<br />

mich so traurig gemacht und immer, wenn ich einen<br />

Cocker Spaniel gesehen hab, musste ich an Rocky denken<br />

und was wohl aus ihm geworden ist“, sagt sie.<br />

Anfang dieses Jahres beschlossen Nara und ihr Freund,<br />

sich einen Hund zuzulegen. „Eigentlich wollte ich einen<br />

aus einer spanischen Tierauffangstation aufnehmen.<br />

Aber ich war mir nicht sicher, als sollte es nicht sein“, erinnert<br />

sie sich. „Ich weiß nicht mehr genau, warum ich<br />

danach ausgerechnet im Erfurter Tierheim nach einem<br />

Hund suchte, aber es hat mich magisch angezogen“, berichtet<br />

sie.<br />

TEXT: ANKE ROEDER-ECKERT<br />

FOTOS: STEVE BAUERSCHMIDT<br />

Als sie über die Tierheimseiten scrollte, sah sie einen<br />

Westi und einen alten Cocker Spaniel. „Auf dem Foto war<br />

er ziemlich dick und hatte ein weißes Gesicht, das Fell war<br />

kurz geschoren, aber im Profil erinnerte er mich an Rocky.<br />

Die Nase, die Augen. Manche Leute sagen, Cocker sehen<br />

doch alle gleich aus, aber es gibt ganz feine Unterschiede,<br />

wenn man genau hinschaut: die Länge der Ohren, wie<br />

die Stirn verläuft. Ich hatte gleich so ein Gefühl“, sagt sie.<br />

Ein reger E-Mail-Kontakt mit Judith Lotthammer vom<br />

Tierheim kam in Gang und immer mehr kam die Gewissheit<br />

in ihr auf: Blacky ist Rocky. Auch der Fundort von<br />

Nara ist froh: Endlich<br />

hat sie ihren Rocky<br />

wieder. Verschmitzt 2010 passte, in der Krämpfervorstadt,<br />

ebenso wie die Eigen-<br />

schaut Rocky in die<br />

Kamera. Trotz seiner arten des Tieres. „Wie viel Zeit<br />

15 Jahre ist er ein haben wir dadurch verloren“,<br />

frecher Bursche.<br />

sagt sie und streichelt Rocky<br />

liebevoll, der inzwischen wieder<br />

bei ihr wohnt.<br />

Der Cocker lebte bis November 2019 bei älteren Leuten<br />

in Erfurt. Doch die Frau starb und der Mann war selbst<br />

sehr alt und konnte sich nicht mehr um Rocky kümmern,<br />

der inzwischen Blacky hieß, sodass er wieder ins Tierheim<br />

kam. „Das war mein Glück und jetzt ist Rocky wieder bei<br />

mir“, freut sich Nara.<br />

Einfach war es dennoch nicht. Rocky erkannte sie am<br />

Anfang nicht, denn aus dem Mädchen war eine junge<br />

Frau geworden. „Das war schmerzhaft, aber ich wollte ihn<br />

unbedingt zurück“, sagt sie. Regelmäßig besuchte sie ihn<br />

im Tierheim, ging mit ihm Gassi und irgendwann kam der<br />

Tag, an dem sie ihn mit nach Leipzig in ihre hübsche kleine<br />

Dachgeschosswohnung nahm. „Ich weiß auch nicht, es<br />

war seltsam: Wir standen an der Treppe und er schaute<br />

mich plötzlich so ganz intensiv und prüfend an. Und ich<br />

dachte: Ist das jetzt der Moment, in dem er mich wiedererkennt?“<br />

Und auch wenn er es vielleicht nicht war, kam<br />

er spätestens zwei Wochen danach, als ihre Eltern sie besuchten.<br />

„Von da an war es, als wäre Rocky nie weggewesen,<br />

ich glaube, er hat uns als Familie erkannt“, sagt sie.<br />

Seit Juni wohnt Rocky wieder bei Nara, er ist nicht der<br />

Gesündeste, hat Probleme mit der Bauchspeicheldrüse<br />

und braucht regelmäßig seine Enzyme. Mit 15 Jahren ist<br />

er inzwischen ein alter Herr und vieles geht langsamer.<br />

Wenn Nara aber mit dem Halsband klimpert, springt er<br />

wie ein junger Hund auf und freut sich aufs Gassi gehen,<br />

besonders auf seine Lieblingswiese, auf der er sich wohlig<br />

wälzt. „Auch wenn ich nicht weiß, wieviel Zeit wir beide<br />

noch zusammen haben, ich möchte es ihm so schön wie<br />

möglich machen“, sagt sie.<br />

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SWE-Journal 03_2020<br />

SWE-Journal 03_2020 9

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