Redaktionsschluss „Niederbayerische Schule“ - Bayerischer Lehrer

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8 Inklusive Schule kooperative Erprobung der Entwicklungselemente aus dem ersten Jahr Evaluierung der Bausteine (2. Evaluierungsphase) Pädagogische Analyse der Qualitätskriterien (2. Reflexionsphase) Etablierung der Bausteine im Umgang mit Heterogenität für den eigenen Unterricht Etablierung der Bausteine im Umgang mit Heterogenität als Schulprofil Evaluierung des Schulkonzepts (3. Evaluierungsphase) Abschlussbericht und Präsentation der Schulkonzepte Wir suchen Schulen für diesen Prozess – für wen ist das Schulprojekt interessant? Das Schulentwicklungsprojekt richtet sich an alle interessierten Schulen, die an der kooperativen Entwicklung und Erprobung von Unterrichtselementen im Umgang mit Heterogenität an ihrer Schule arbeiten wollen und bereit sind, in diesem Prozess ein Inklusives Schulprofil an ihrer Schule zu gestalten. Um die Schulbegleitung dieser Schulen im Laufe der zweijährigen Pilotphase zu sichern, wollen wir aus den Bewerbungen 10 Schulen auswählen, die aufgrund einer bereits etablierten Lern- und Kommunikationsstruktur günstige Rahmenbedingungen für das Projekt mitbringen. Projektbeginn Das Projekt beginnt im Schuljahr 2011/12. Ein Vorbereitungstreffen für die teilnehmenden Schulen findet im Frühjahr 2011 statt. Wie können Sie Kontakt zum Projektteam aufnehmen? Bitte nehmen Sie Kontakt zur Projektleitung auf, in dem Sie in einem kurzen Dossier Ihre Schule darstellen und uns Ihre Motivation zur Teilnahme darlegen. Wir werden uns danach jedenfalls bei Ihnen melden, um Näheres zu klären. Niederbayerische Schule Ausgabe 7 Dezember/2010 Gerne können Sie bei Fragen auch Kontakt zu uns aufnehmen. Projektleitung/Kontakt Univ. Prof. Dr. Christina Schenz Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik Universität Passau Innstraße 25/PHIL 170 christina.schenz@uni-passau.de Literatur: Helmke, Andreas (2003). Unterrichtsqualität erfassen, bewerten, verbessern. Kallmeyersche Buchhandlung. Seelze. Prediger, Susanne (2004): Heterogenität macht Schule - Herausforderungen und Chancen, in: W. Sailer u.a. (Hrsg.): Jahrbuch 2004. Schulbegleitforschung Bremen, Landesinstitut für Schule, Bremen, S. 90-97. Schenz, Christina / Weigand, Gabriele (2009): Inklusive Begabungsförderung als Schulentwicklung. In: news & science Nr. 23/Ausgabe 3, 2009, 49-52. Schenz, Christina (2009): Begabungsförderung tut allen gut: Inklusive Schulentwicklungskonzepte einer pädagogischen Förderkultur. In: kpb-Karlsruher pädagogische Beiträge, 72/2009, 27-37. Buchtipp: Besser in Deutsch, Realschule, 5. Klasse, Klassenarbeitstrainer Die Reihe „Klassenarbeitstrainer“ hilft Schülerinnen und Schülern dabei, sich konzentriert und effektiv auf eine Klassenarbeit vorzubereiten. Hier lernen die Schülerinnen und Schüler anhand von Trainingsklassenarbeiten, wie sie sich am besten vorbereiten, was genau von ihnen verlangt wird und wie sie die Aufgabenstellungen erfolgreich bearbeiten. Schritt für Schritt gewinnen sie Sicherheit. Mit einer Testarbeit wird dann der Ernstfall überprüft: Sitzt der Stoff jetzt? Schafft man die Klassenarbeit in der vorgegebenen Zeit? Welche Note wird erreicht? 10 Klassenarbeiten zu folgenden Bereichen: Lesen Satzglieder erkennen und benennen Beschreiben, „Zu Bildern erzählen“ Wortarten Diktat u.v.m. Besser in Deutsch, Realschule. 5. Klasse, Klassenarbeitstrainer. Übungsbuch mit separatem Lösungsheft. Preis: 8,95 €. Cornelsen Verlag Scriptor, 2009.
„Wir brauchen auch in zehn Jahren noch Förderschulen!“ Hans Gamringer in Freistellungsphase der Altersteilzeit Stefan Bauer im Gespräch mit dem scheidenden Sachgebietsleiter der Förderschulen an der Regierung von Niederbayern Wie werden Ihrer Meinung Förderschulen in zehn Jahren aussehen? Gamringer: Da meine stets sich steigernde Altersweitsichtigkeit wenig mit prophetischer Sehkraft zu tun hat, würde ich lieber darauf antworten, wie die Förderschulen im Schuljahr 2011/2012 aussehen. Die 10-jährige Vorausschau ähnelt dem Blick vom Gipfel eines Berges, die auch bei besten Sichtverhältnissen letztlich im Blauen endet. Also ins Blaue hinein: Die aktuelle politische Willensbekundung, die inklusiven Systeme auszubauen, zielt darauf ab, so viele Schüler wie möglich an den Regelschulen zu unterrichten und zu fördern, gleichzeitig aber am Bestand der Förderschulen festzuhalten. Förderschulen werden folglich im stationären Bereich weniger Schüler unterrichten, im mobilen Bereich jedoch immer mehr Kinder und Jugendliche als bisher zu betreuen und zu fördern haben. Wenn Regelschulen, mehr als bisher Heterogenität als Bereicherung erleben wollen, wenn sie durch verlässliche Rahmenbedingungen dazu in die Lage versetzt werden, wenn <strong>Lehrer</strong>stunden eine qualitätsvolle Umsetzung der individuellen Förderung an den allgemeinen Schulen zulassen, wenn sonderpädagogische Fachkräfte in ausreichendem Maße diagnostizierend, beratend und fördernd zur Seite stehen können, dann könnte weit häufiger als bisher Erziehungsberechtigten guten Gewissens geraten werden, Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf auch an einer allgemeinen Schule den Unterricht besuchen zu lassen. Ich bin mir jedoch sicher, dass es auch dann Eltern geben wird, die wünschen, dass ihr Kind unter ausschließlich sonderpädagogisch gestalteten Raum-Rahmen- und Unter- richtsbedingungen eine durchgängige individuelle Förderung erfahren kann. Quintessenz: Wir brauchen auch in zehn Jahren noch Förderschulen. Werden Sonderpädagogische Stützund Förderklassen Standard in Sonderpädagogischen Förderzentren? Gamringer: Ja! Eine Schulart, die für Schüler mit hohem und höchstem Förderbedarf im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung ein qualitätsvolles und stimmiges ganzheitliches Konzept vorhalten will, braucht diese Klassen, in denen Sonderpädagogik und Jugendhilfemaßnahmen integriert ganztags Schule gestalten und gemeinsam Verantwortung für diese „ungeliebte Schülerschaft“ übernehmen. Wo sehen Sie die besonderen Stärken der Förderschulen, wo liegen die Schwächen? Gamringer: Förderschulen überzeugen durch eine hohe Fachlichkeit innerhalb der einzelnen Fachrichtungen und durch einen individualisierenden Förderansatz, den keine andere Schulart leisten kann. „Insbesondere die Schüler selbst schätzen den Unterricht sehr positiv ein.“ (Evaluationsreport 2009 der der Qualitätsagentur) Der Report belegt auch, dass sich für die Förderschulen bei den meisten Kriterien das Verhältnis von Stärken zu Schwächen auf Landesebene günstiger darstellt als bei den anderen Schularten. Herausragende Stärken sind dabei die Kriterien Klassenführung, Unterrichtsklima, Strukturiertheit, Motivierung. Die Schwächen sollten nicht verkannt werden. Förderschulen sind immer gefährdet, sich zu sehr als Schonraum zu verstehen. Eine weitere Schwäche sehe ich darin, dass sie da und dort sich untereinander in den sonderpädagogischen Fachrichtungen gerne voneinander abgrenzen und zu wenig voneinander wissen. Inklusive Schule Beruflicher Werdegang von Hans Gamringer: Volksschullehrer: 1970-1976 (Neukirchen Hl. Blut, Niederviehbach, Furth b. LA) Studium der Sonderpädagigik: 1976-1978; Fachrichtung Sprachbehindertenpädagogik Sonderschullehrer an der Schule zur Sprachförderung in Landshut: 1978-1987; anschließend am Sonderpädagogischen Förderzentrum Landshut weiterer Sonderschulkonrektor an dieser Schule ab 1990 April 1995 Abordnung an die Regierung von Niederbayern Okt. 1995 Versetzung an die Regierung - Referent im Sachgebiet Förderschulen und Schulrat für Förderschulen an den Staatl. Schulämtern in Landshut Stadt- Land und Rottal-Inn September 2003 Sachgebietsleiter 1. Dezember 2010 Freistellungsphase der Altersteilzeit Niederbayerische Schule Ausgabe 7 Dezember/2010 9
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