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Bayreuther Sonntagszeitung 2020-10-11

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Aktuell<br />

2 <strong>11</strong>. Oktober <strong>2020</strong> <strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />

Ihr RechtamSonntag<br />

Kindeswohl: Darf das Gerichteiner 8-Jährigen das Smartphone verbieten?<br />

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Ob und inwieweit können/müssen<br />

Eltern ihren Kindern Vorgaben<br />

fürdie Nutzungdigitaler<br />

Gerätemachen?<br />

Das Amtsgericht Frankfurt<br />

gab einer Mutterauf,verbindliche<br />

Zeiten und Inhaltehinsichtlich der<br />

Nutzung vonTV, Computer,Spielkonsole,Tabletfür<br />

ihr Kind zu finden.<br />

Darüber hinaus sollte dem<br />

Kind bis zum 12. Geburtstag kein<br />

eigenes und frei zugängliches<br />

Smartphone mehr zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Zum Hintergrund: Die Beteiligten<br />

sind getrennte Eheleute.<br />

Sie strittenüber das Aufenthaltsbestimmungsrecht<br />

für ihre neun<br />

Jahre alte Tochter. Im Rahmen<br />

der Kindesanhörung ergab sich,<br />

dass das damals 8-jährige Mädchen<br />

freien Zugang zum Internet<br />

über Geräteder Mutterhatte und<br />

über ein eigenes Smartphone<br />

verfügte.<br />

Das Amtsgericht übertrug<br />

das Aufenthaltsbestimmungsrecht<br />

der Mutter und gab ihr zugleich<br />

auf, „feste Regeln, insbesondere<br />

verbindliche Zeiten und<br />

Inhalte hinsichtlich der Nutzung<br />

von im Haushalt verfügbaren<br />

Medien (insbesondere TV, Computer,<br />

Spielkonsole, Tablet) für<br />

das Kind zu finden“, umzusetzen<br />

und dem Gerichtmitzuteilen. Darüber<br />

hinaus solltedem Kind kein<br />

eigenes und frei zugängliches<br />

Smartphone mehr zur Verfügung<br />

gestellt werden. Die Auflage wurde<br />

bis zum 12. Geburtstag des<br />

Kindes befristet.<br />

Gegen die getroffene Aufenthaltsbestimmung<br />

wandte sich<br />

der Vatermit seiner Beschwerde.<br />

Der Verfahrensbeistand der<br />

Tochter sowie die Kindsmutter<br />

schlossen sich der Beschwerde<br />

an und begehrten die Aufhebung<br />

der zitierten Auflagen zur<br />

Mediennutzung.<br />

Das Oberlandesgericht<br />

Frankfurt (Beschluss, Az. 2 UF<br />

41/18) hob die Auflagen auf. Zur<br />

stellen“, grenztdas OLGab.<br />

Die Anordnungen zur Mediennutzung<br />

und der Nutzung<br />

eines Smartphones griffen hier<br />

unberechtigt in die grundrechtlichgeschütztenElternrechteder<br />

Kindesmutter ein. Eine konkrete<br />

Gefährdung des Kindes durch<br />

die Mediennutzung sei nicht<br />

festgestellt worden. „Allgemeine<br />

Risiken der Nutzung smarter<br />

Technologien und Medien durch<br />

Minderjährige begründeten nicht<br />

per se eine hinreichend konkrete<br />

Kindeswohlgefährdung.“<br />

Medien- und Internetkonsum<br />

durch Kinder und Jugendliche<br />

berge zwar Gefahren, denen Eltern<br />

geeignetbegegnenmüssten.<br />

Dies betreffe „sowohl die zeitliche<br />

Begrenzung... als auch die<br />

inhaltliche Kontrolle“. Der Zugang<br />

zu jugendgefährdenden Inhalten<br />

über YouTube könne schädliche<br />

Wirkungen haben, gleiches<br />

gelte hinsichtlich für die aktuelle<br />

Altersgruppe nicht freigegebener<br />

Spiele mit „verstörenden,<br />

schädigenden Inhalten“ oder die<br />

Verwendung von WhatsApp, bei<br />

denen die Kinder oder Jugendlichen<br />

als Sender und Empfänger<br />

„gewünschter oder unerwünschter<br />

Nachrichten betroffen sein“<br />

könnten.<br />

Die Schädigungsformen seienaber<br />

zunächstmit anderen Gefahren<br />

etwa durch ausgedehnte<br />

Fernsehzeiten oder auch eine<br />

ausschließliche Ernährung von<br />

Junkfood vergleichbar. Allein der<br />

Besitz eines Smartphones, Tablets,<br />

Computers oder Fernsehers<br />

mit oder ohne Internetzugang<br />

rechtfertige nicht die Annahme,<br />

dass Eltern durch die Eröffnung<br />

eines Zugangs ihr Kind schädigen.<br />

Dazu müssen im konkreten<br />

Einzelfall Anhaltspunkte hinzutreten,<br />

aus denen sich die konkrete<br />

Gefahr einer Schädigung<br />

ergeben. Die Nutzung digitaler<br />

Medien müsse zum Schutz von<br />

Minderjährigen gegebenenfalls<br />

pädagogisch begleitet werden.<br />

Hierbei ergäben sich individuelle<br />

Spielräume, die –solange keine<br />

konkrete Kindeswohlgefährdung<br />

Dr.Claudia Erk<br />

Rechtsanwältin, Fachanwältin für<br />

Familienrecht,Mediatorin<br />

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Begründung verweist es zunächst<br />

auf die Voraussetzungen<br />

gerichtlicher Auflagen nach §§<br />

1666, 1666a BGB. Staatliche<br />

Maßnahmen tangierten immer<br />

auch die Grundrechte der Eltern,<br />

so dass verfassungsrechtlich<br />

hohe Anforderungen an einen<br />

Eingriff in die elterliche Personensorge<br />

zu stellen seien. Maßnahmen<br />

dürften, so das OLG, nur<br />

getroffen werden, „wenn das körperliche,<br />

geistige oder seelische<br />

Wohl eines Kindes oder sein Vermögen<br />

gefährdetwird“. Es müsse<br />

positiv festgestellt werden, „dass<br />

bei weiterer Entwicklung der vorliegenden<br />

Umstände der Eintritt<br />

eines Schadensnachteil des Kindes<br />

mit ziemlicher Sicherheit zu<br />

erwarten ist, die bloße Möglichkeit<br />

des Schadenseintritts rechtfertigt<br />

eine eingreifende Maßnahme<br />

nicht“. Es sei nicht Aufgabe<br />

des Staates, „die im Interessedes<br />

Kindeswohls objektiv beste Art<br />

der Sorgerechtsausübung –soweit<br />

eine solche überhaupt festgestellt<br />

werden kann –sicherzuvorliege<br />

–innerhalb der jeweiligen<br />

Familien eigenverantwortlich<br />

festgelegt werden können. Es<br />

gelte insoweit der Grundsatz der<br />

Subsidiarität staatlichen Eingreifens.<br />

Sicher auf der Straße,trotz dunkler Tage<br />

BAYREUTH. Die Tage werden<br />

kürzer, die Nächte länger. Die<br />

beginnende, dunkle Jahreszeit<br />

bringt erhöhte Gefahren im Straßenverkehr<br />

mit sich. Besonders<br />

zur Sicherheit von Fußgängern<br />

und Zweiradfahrern ist absofort<br />

erhöhte Aufmerksamkeit gefragt.<br />

Schlechtere Erkennbarkeit<br />

der anderen Verkehrsteilnehmer,<br />

aber auch eine veränderte<br />

Fahrbahnbeschaffenheit durch<br />

Laub,Regen, Glätteoder Schnee<br />

stellen nicht zuunterschätzende<br />

Unfallrisiken dar.<br />

In den Monaten Oktober und<br />

November des Jahres 2019 ereigneten<br />

sich oberfrankenweit<br />

bei Dämmerung und Dunkelheit<br />

19 Verkehrsunfälle mit Fußgängern,<br />

fünf Menschen wurden<br />

dabei schwer verletzt. Eine Person<br />

erlitt tödliche Verletzungen.<br />

Im gleichen Zeitraum kam esin<br />

der Dämmerung und Dunkelheit<br />

oberfrankenweit zu 42 Verkehrsunfällen<br />

mit Fahrradfahrern.<br />

Dabei wurden sieben Personen<br />

schwerverletzt.<br />

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im Fahrzeug liegen. Bei beschlagenen<br />

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funktionierende Klimaanlage, die<br />

der Innenluftdie Feuchtigkeit entzieht,<br />

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Straßenverhältnisse<br />

Auf laubbedeckten Fahrbahnen,<br />

bei Nässe, Frost und Schnee,<br />

nimmt der Bremsweg zu, die Bodenhaftung<br />

in Bereich von Kurven<br />

nimmt dagegen deutlich ab.<br />

Um gefährliche Situationen zu<br />

vermeiden, gilt es bei derartigen<br />

Straßenverhältnissen die Geschwindigkeit<br />

und den Sicherheitsabstand<br />

zum vorausfahrenden<br />

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Gute Sichtist gerade bei frostigem Schmuddelwetter wichtig.<br />

Die oberfränkische Polizei<br />

appelliert an alle Verkehrsteilnehmer,<br />

sich mit den Auswirkungen<br />

der eingeschränktenLicht-,Wetter-,<br />

und Straßenverhältnisse zu<br />

befassen und das Verhalten im<br />

Straßenverkehr entsprechend<br />

anzupassen! Die oberfränkische<br />

Polizei gibt folgende Verhaltenstipps:<br />

KFZ-Meisterbetrieb<br />

Reifen-Service<br />

Unfallinstandsetzung<br />

Lackierungen<br />

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Optische Auffälligkeit<br />

Sind Fußgänger und Radfahrer<br />

bei Dämmerung für andere Verkehrsteilnehmer<br />

schlecht zuerkennen,<br />

kommt esoft zu gefährlichen<br />

Verkehrssituationen. Helle<br />

und farblich auffällige Kleidung ist<br />

ein Beitrag zur eigenen Sicherheit.<br />

Reflektierende Materialien,<br />

beispielsweiseanJacken, Hosen<br />

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Josef Nölkel<br />

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Telefon 0921 /64814<br />

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E-Mail info@noelkel.de<br />

Foto: Pixabay<br />

oder Taschen, erhöhen die Sichtbarkeit<br />

auch schon aus größerer<br />

Entfernung deutlich.<br />

BessereSicht<br />

Autofahrer sollten in der dunklen<br />

Jahreszeit frühzeitig das<br />

Abblendlicht einschalten. Das<br />

Tagfahrlicht reicht inder beginnenden<br />

Dämmerung oftmals<br />

nichtmehr aus, zudem istbei dieserLichteinstellungdasFahrzeug<br />

hinten unbeleuchtet. Bei Sichtweiten<br />

unter 50Metern sollten<br />

zudem die Nebelschlussleuchte<br />

eingeschaltet werden. Deshalb<br />

jetzt alle Beleuchtungseinrichtungen<br />

am Fahrzeug überprüfen<br />

lassen und defekte Leuchten<br />

austauschen. Saubere und eisfreie<br />

Scheiben sorgen für klaren<br />

Durchblick. Deshab rechtzeitig<br />

die Scheibenwaschanlage mit<br />

dem notwendigen Frostschutz-<br />

Reifenprofiltiefe<br />

Auf eine ausreichende Reifenprofiltiefe<br />

achten. Die vom Gesetzgeber<br />

vorgeschriebene Mindestprofiltiefe<br />

von 1,6 Millimetern<br />

nicht ausreizen. Bereits ab einer<br />

deutlich größeren Profiltiefe kann<br />

die Haftung des Reifens auf nasser<br />

oder glatter Fahrbahn merklich<br />

abnehmen. Werkeinen Profiltiefenmesser<br />

zur Hand hat, kann<br />

mit dem Silberrand einer Zwei-<br />

Euro-Münze(entsprichtdreiMillimetern)<br />

Klarheit über die Profiltiefe<br />

bekommen. Den Wechsel auf<br />

Winterreifen rechtzeitig planen,<br />

um längere Wartezeiten bei den<br />

Werkstätten und Reifenhändlern<br />

zu vermeiden.<br />

Jeder Verkehrsteilnehmer<br />

kann mit besonnenem Verhalten,<br />

einer umsichtigen Fahrweise<br />

und einem gut ausgerüsteten<br />

Fahrzeug einen Beitrag zur Vermeidung<br />

von Verkehrsunfällen<br />

leisten und damit zur Verkehrssicherheit<br />

beitragen. red

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