der gemeinderat Oktober 2020
Unsere Themen in der Oktoberausgabe: Digitale Kommune, Lichtplanung, Luftreiniger
Unsere Themen in der Oktoberausgabe: Digitale Kommune, Lichtplanung, Luftreiniger
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Nr. 10/<strong>2020</strong><br />
1957– <strong>2020</strong><br />
8,50 Euro<br />
63. Jahrgang<br />
Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />
www.treffpunkt-kommune.de<br />
WIE EINE STADT DEN BREITBANDAUSBAU<br />
ZUM ERFOLGSPROJEKT MACHT<br />
+++ Digitale Kommune +++ Lichtplanung +++ Luftreiniger<br />
GLASFASER ALS CHANCE<br />
So schaffen Kommunen die Anbindung ans<br />
Highspeed-Internet. Mehr ab Seite 66
Editorial<br />
„Elektromobilität ist für badenova ein<br />
zentraler Baustein auf dem Weg in eine<br />
nachhaltige, innovative und emissions-<br />
arme Zukunft! Ganz gleich, ob es um<br />
Elektromobilitätskonzepte, Ladeinfrastruktur<br />
für Zuhause, beim Arbeitgeber<br />
o<strong>der</strong> für den öffentlichen Bereich geht –<br />
wir unterstützen Kommunen, Unterneh-<br />
men und Privatpersonen mit vielfältigen<br />
und ausgeklügelten Lösungsangeboten.<br />
Dabei engagieren wir uns aktiv im<br />
Thüga-Netzwerk und sind in stetigem<br />
Austausch mit <strong>der</strong>en Experten. Ganz<br />
nach dem Motto: Gemeinsam schneller<br />
ans Ziel kommen!“<br />
Hannes Meyer-Schönbohm, Projekt-<br />
leiter Logo Elektromobilität Partnergesellschaft Unternehmens-<br />
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entwicklung Partnerkommune<br />
badenova AG & Co. KG<br />
Wie glückt Ihnen <strong>der</strong> perfekte<br />
E-Mobility-Coup?<br />
Gemeinsam mit unserem<br />
Experten-Team.<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
„Bitte geben Sie Ihren Kin<strong>der</strong>n warme Kleidung mit“, hieß es Anfang<br />
<strong>Oktober</strong> von <strong>der</strong> Schule meines Sohnes. Die Klassenzimmer müssten<br />
regelmäßig gelüftet werden und „bei diesen Temperaturen wird es dann sehr<br />
kalt im Klassenraum“. Dagegen helfe laut <strong>der</strong> Lehrerin nur eine Fleecejacke<br />
von zu Hause.<br />
Ist das die Lösung? Lüften, regelmäßig alle 40 Minuten für die jüngeren<br />
Schüler, konstant bei den älteren? Droht den Kin<strong>der</strong>n (und ihren Eltern) statt<br />
o<strong>der</strong> zusätzlich zur Coronawelle dann die Grippewelle? Ich hoffe für Schüler<br />
als auch Lehrer, dass noch ein an<strong>der</strong>es Mittel gefunden wird, um mit Corona<br />
über den Winter zu kommen. Vielleicht sind es Luftfiltergeräte. In<br />
Klassenzimmern o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en öffentlichen Räumen filtern sie Viren und<br />
Bakterien aus <strong>der</strong> Luft, ohne dabei die Innentemperatur auf das Niveau von<br />
draußen zu senken. Die Bundesregierung bereitet diesbezüglich gerade ein<br />
För<strong>der</strong>programm vor. Lesen Sie mehr dazu im Beitrag auf Seite 12.<br />
Auch sonst ist an Schulen gerade allerhand Beschaffungsbedarf, um<br />
die Digitalisierung mit den bereitgestellten Bundesmitteln zu bewältigen<br />
(Seite 74). Doch die pure Bereitstellung von Laptops, Tablets und Co. wird<br />
nicht genügen. Es gilt sowohl Schüler als auch Lehrer im Umgang mit den<br />
mo<strong>der</strong>nen Methoden zu schulen, um zu vermeiden, dass – wie es unser<br />
Gastautor Dr. Ralf Resch so treffend formuliert hat – „die digitalen<br />
Hilfsmittel wie Kreidetafeln genutzt werden“.<br />
KONTAKT<br />
Sie haben Anmerkungen,<br />
Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />
Schreiben Sie mir!<br />
denise.fiedler@pro-vs.de<br />
Herzlich, Ihre<br />
Denise Fiedler, Redaktionsleiterin<br />
Stadtplanerische Vorhaben erfolgreich gestalten.<br />
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Inhalt<br />
In diesem Heft:<br />
Titel: Digitale Kommune<br />
Papierloses Büro: Stuttgart digitalisiert<br />
330 000 Pläne 64<br />
Breitband: Glasfasernetz sichert die<br />
Standortattraktivität 66<br />
Videokonferenzen: Alternativen zu den<br />
Lösungen aus USA 68<br />
Finanzsteuerung: Software sichert Kontrolle<br />
über den Haushaltsplan<br />
70t<br />
Smart Working: Mehr Digitalisierung,<br />
weniger Cyberrisiken 72<br />
Unterricht: Lernequipment 2.0 braucht<br />
Fachpersonal vor Ort 74<br />
Digitaler Zwilling: Bremen arbeitet mit einer<br />
3D-Stadtplanungslösung 76<br />
Eine Chance für Weihnachtsmärkte<br />
8<br />
Nach dem erfolgreichen Experiment „Sommer in <strong>der</strong> Stadt“ könnte ein „Winter in <strong>der</strong><br />
Stadt“ die Weihnachtsmärkte in München entzerren. Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner<br />
erklärt, wie das Veranstaltungskonzept <strong>der</strong> Stadt auch bei Weihnachtsmärkten<br />
angewendet werden könnte.<br />
Foto: Adobe Stock/bortnikau<br />
Kommunalentwicklung<br />
Weihnachtsmärkte: München testet dezentrale<br />
Veranstaltungskonzepte 8<br />
Luftreiniger: Geräte und Anlagen filtern<br />
Aerosole in Schulen 12<br />
Gebäudekonzepte: Flexible Räume 20<br />
Doppik: Landkreis Dahme-Spreewald<br />
wählt interkommunale Herangehensweise 22<br />
Krisenmanagement: Resilienzmodell hilft bei<br />
<strong>der</strong> Bewältigung schwieriger Situationen 26<br />
Stadtentwicklung: Post-Corona-Strategien 30<br />
Schulen: Neuen Leuchten in Freystadt 46<br />
Alles orange: Warmes Licht für guten Schlaf 48<br />
Straßenbeleuchtung: Digitale Wege in<br />
Ludwigsburg-Kornwestheim 50<br />
Hallen: Effiziente Lichtführung in<br />
Stephanskirchen 52<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Vergaberecht: Effizient einkaufen 56<br />
Digitale Beschaffungssysteme: E-Auktionen 82<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Job-Interview: Social Media<br />
begeistert Bewerber 90<br />
Job-Tipp: Wie Kommunen Kandidaten<br />
überzeugen 91<br />
Rubriken<br />
Editorial 3<br />
Panorama 6<br />
Produkte & Dienstleistungen 88<br />
Vorschau / Impressum 98<br />
Einkaufen: Märkte als Option 32<br />
Public Health: Gesundheit als Auf 34<br />
Technik & Innovation<br />
Beleuchtung: Lichtexperte Dennis Köhler über<br />
kommunale Lichtgestaltung 40<br />
LED: Dortmund tauscht 24 000<br />
Straßenleuchten aus 42<br />
Umwelt & Verkehr<br />
E-Fahrzeuge: Kleine Transporter 80<br />
Mobile-Ticketing: Der erste Schritt zur<br />
digitalen Gemeindeplattform 82<br />
Radschnellwege: Machbarkeitsstudie zu<br />
Querverbindungen in Heilbronn-Neckarsulm 84<br />
ÖPNV: Verkehrsbetriebe Neuss rüsten um 86<br />
Der Gesamtauflage dieser Ausgabe liegen<br />
Prospekte folgen<strong>der</strong> Unternehmen bei:<br />
Ecolights GmbH, Weißkirchen/Österreich, Cemo<br />
GmbH, Weinstadt, PBS Geo, Köln, Telenot<br />
Eleltronic GmbH, Aalen. Einer Teilauflage liegen<br />
Prospekte folgen<strong>der</strong> Unternehmen bei: Congaia<br />
solar energy, Lendorf /Österreich, Murtfeldt<br />
GmbH, Dortmund, Forum Management GmbH,<br />
Starnberg<br />
KOMMUNAL<br />
G L O B A L<br />
NACHHALTIG<br />
× × ×<br />
KOMMUNAL<br />
GLOBAL<br />
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HANDELN<br />
T R A G E N<br />
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mit ihrer<br />
4 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Panorama<br />
NEUES AUS DEUTSCHLAND<br />
Panorama<br />
KURZ GEMELDET<br />
Neue Initiative<br />
Mit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Initiative<br />
„Gremienverbund Breitband“ wollen rbv,<br />
VDE DKE und ZVEH das Schulungsangebot<br />
im Bereich Breitband<br />
vereinheitlichen und die Qualifizierung<br />
dringend benötigter Fachkräfte<br />
vorantreiben. Gemeinsam erarbeitete,<br />
bundesweit einheitliche, Standards<br />
sollen für mehr Transparenz im<br />
Bildungsbereich sorgen und dem<br />
Gigabitausbau in Deutschland neue<br />
Impulse geben.<br />
Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?<br />
Teilen Sie <strong>der</strong> Redaktion mit,<br />
was Ihre Kommune bewegt:<br />
denise.fiedler@pro-vs.de<br />
Wohnungsbau<br />
Maßnahmen gefor<strong>der</strong>t<br />
Ein Beteiligungsfonds soll die<br />
Eigenkapitalbasis kommunaler<br />
Wohnungsunternehmen stärken,<br />
for<strong>der</strong>n Wissenschaftler.<br />
Dass sich infolge <strong>der</strong> Corona-Krise<br />
die Wohnungskrise in den Ballungsräumen<br />
und ihrem Umland<br />
entspannen wird, ist nicht erkennbar. Davon<br />
ist Sebastian Dullien, Wissenschaftlicher<br />
Direktor des Instituts für Makroökonomie<br />
und Konjunkturforschung <strong>der</strong><br />
Hans-Böckler-Stiftung (IMK) überzeugt.<br />
Gemeinsam mit Wissenschaftlern <strong>der</strong> Universität<br />
Mannheim und des Deutschen<br />
Instituts für Urbanistik (Difu) for<strong>der</strong>t er<br />
vom Bund die Einrichtung eines Beteiligungsfonds<br />
für kommunale Wohnungsbauunternehmen<br />
und bessere Rahmenbedingungen<br />
für die Einrichtung kommunaler<br />
Bodenfonds. „Die sinkende Kapazitätsauslastung<br />
im Bausektor macht verstärkten<br />
öffentlichen Wohnungsbau auch konjunkturpolitisch<br />
sinnvoll“, erklärt Dullien.<br />
Bezahlbarer Wohnraum ist vielerorts rar. Kommunale<br />
Bodenfonds sollen helfen.<br />
Foto: Adobe Stock/Roman Babakin<br />
Sonntags einkaufen<br />
Foto: Adobe Stock/kasto<br />
Verkaufsoffene Sonntage sollen dafür sorgen,<br />
dass sich die Kundenfrequenzen verteilen und<br />
Händler ihre Verluste kompensieren.<br />
lichkeit zu geben, Verluste zu verringern<br />
und so ihre Existenz und Arbeitsplätze<br />
zu sichern. Die nordrheinwestfälische<br />
Landesregierung schaffe hier möglichst<br />
weitgehende Rechtssicherheit für die temporäre<br />
Ausweitung von Ladenöffnungszeiten.<br />
48%<br />
des Stromverbrauchs<br />
Nordrhein-Westfalen plant fünf verkaufsoffene<br />
Sonntage zur Adventszeit. Die Bundesvereinigung<br />
City- und Stadtmarketing<br />
Deutschland (bscd e.V.) plädiert für eine<br />
bundesweite, temporär begrenzte Ausweitung<br />
von Sonntagsöffnungszeiten.<br />
Verkaufsoffene Sonntage seien ein Instrument,<br />
um einerseits die innerstädtische<br />
Wirtschaft zu stärken und und an<strong>der</strong>erseits<br />
durch die Ausweitung <strong>der</strong> Einkaufszeiten<br />
Kundenfrequenzen zu verteilen und<br />
so Infektionsgefahren zu verringern. Das<br />
gelte insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Weihnachtszeit.<br />
In diesem von <strong>der</strong> Covid-19-Pandemie geprägten<br />
Jahr würden Sonntagsöffnungen<br />
dem stationären Einzelhandel die Möglichkeit<br />
geben, das wirtschaftlich enorm wichtige<br />
Weihnachtsgeschäft infektionsschutzkonform<br />
zu gestalten.<br />
Der Schutz <strong>der</strong> Sonn- und Feiertage<br />
durch das Grundgesetz als Tage <strong>der</strong> Arbeitsruhe<br />
wird damit nicht in Frage gestellt,<br />
heißt es. Vielmehr gehe es darum,<br />
Menschen zu schützen und Einzelhändlern<br />
und weiteren Dienstleistern die Mögdes<br />
Bruttoinlandsstromverbrauchs wurden<br />
in den ersten drei Quartalen durch erneuerbare<br />
Energien gedeckt. Das entspricht<br />
einem Anstieg um fünf Prozentpunkte im<br />
Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das zeigen<br />
vorläufige Berechnungen des Zentrums<br />
für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung<br />
Baden-Württemberg<br />
(ZSW) und des Bundesverbands <strong>der</strong> Energie-<br />
und Wasserwirtschaft (BDEW). Zu<br />
verdanken ist dieser Anstieg vor allem den<br />
günstigen Wetterverhältnissen und dem<br />
gesunkenen Stromverbrauch. Die Erneuerbaren-Quote<br />
wird als Anteil am Stromverbrauch<br />
gemessen. Daher führt ein geringerer<br />
Verbrauch allein schon zu einem Anstieg<br />
<strong>der</strong> Erneuerbaren-Quote.<br />
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Arbeitsabläufen. Ob Dusche, Wanne,<br />
Waschtisch, Küche, WC o<strong>der</strong> Urinal im Neubau<br />
o<strong>der</strong> im Bestand – mit WimTec REMOTE können<br />
Funktionseinstellungen an allen Wasserabgabestellen<br />
in Netz- und Batteriebetrieb komfortabel<br />
vorgenommen werden. WimTec REMOTE ermöglicht<br />
es verantwortlichen Gebäudetechnikern,<br />
die Parameter sämtlicher Funktionen (Spülintervall<br />
und Mindestspüldauer) wertgenau einzustellen,<br />
zu steuern und auszulesen. Weiters kann<br />
bei <strong>der</strong> bedarfsgerechten Freispülautomatik<br />
eine tägliche Sperrzeit einfach definiert werden<br />
(z. B. von 22 bis 6 Uhr), sodass im Gesundheitsbereich<br />
die Nachtruhe o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schulunterricht<br />
nicht gestört wird.<br />
Umfassende Anlagendokumentation<br />
Zur Anlagendokumentation verfügt die WimTec<br />
REMOTE über eine Export-Funktion: Damit können<br />
alle Geräteinformationen, Einstellungen<br />
sowie Betriebsdaten (z.B. Anzahl und Dauer <strong>der</strong><br />
Nutzungen und Freispülungen) als PDF- o<strong>der</strong><br />
CSV-Datei gespeichert werden. Der Datenaustausch<br />
erfolgt sicher über die integrierte microSD-Karte<br />
o<strong>der</strong> per WLAN über einen geschützten<br />
Bereich auf my.wimtec.com.<br />
Advertorial<br />
Auch das Auslösen ausgewählter Funktionen<br />
wird zum Kin<strong>der</strong>spiel: <strong>der</strong> Wartungsstopp o<strong>der</strong><br />
eine Test-Spülung lassen sich mit WimTec RE-<br />
MOTE einfach per Fingertipp aktivieren. Die Einstellungen,<br />
die auch die Werte für die bedarfsgerechte<br />
Freispülautomatik WimTec HyPlus umfassen,<br />
können in Vorlagen gespeichert und<br />
einfach auf weitere baugleiche Wasserabgabestellen<br />
übertragen werden. Die Verbindung zwischen<br />
WimTec REMOTE und <strong>der</strong> Wasserabgabestelle<br />
wird mittels Infrarotübertragung hergestellt.<br />
Das ist absolut sicher gegenüber einer<br />
Bluetooth- o<strong>der</strong> einer WLAN-Verbindung.<br />
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Nach dem Lockdown<br />
lockt das Stadtgrün<br />
Deutschland hat seine Bewegungsfreiheit zurück. Und wo könnten die Menschen besser durchatmen und wie<strong>der</strong> Gutes für<br />
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Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.
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Advertorial<br />
Luftreinigung in Schulen<br />
Riesenrad auf dem Königsplatz: In München konnte das Programm „Sommer in <strong>der</strong> Stadt“ trotz Corona stattfinden. Ermöglicht wurde dies durch das<br />
Veranstaltungskonzept <strong>der</strong> Landeshauptstadt, das ein dezentrales Programm mit mehreren Kuratoren vorsah.<br />
DAS REFERAT FÜR ARBEIT UND<br />
WIRTSCHAFT<br />
Das Referat für Arbeit und Wirtschaft<br />
(RAW) in München bündelt die<br />
Kompetenzen <strong>der</strong> Stadt in <strong>der</strong><br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong><br />
Arbeitsmarktpolitik, im Tourismusmarketing<br />
sowie beim Management von<br />
Beteiligungen und städtischen Gesellschaften.<br />
Zudem veranstaltet das RAW<br />
Feste und Märkte, darunter mit dem<br />
<strong>Oktober</strong>fest das größte Volksfest <strong>der</strong><br />
Welt.<br />
Veranstaltungskonzept<br />
Besinnlich statt Party<br />
Das Programm „Sommer in <strong>der</strong> Stadt − München <strong>2020</strong>“ wurde vom Referat für<br />
Arbeit und Wirtschaft <strong>der</strong> Landeshauptstadt München koordiniert. Clemens<br />
Baumgärtner, Leiter des Referats, erklärt im Interview, wie das Veranstaltungskonzept<br />
<strong>der</strong> Stadt auch bei Weihnachtsmärkten angewendet werden kann.<br />
Statt eines zentralen Festes gab es in diesem<br />
Jahr einen „Sommer in <strong>der</strong> Stadt“. Wie<br />
sieht dieses Konzept aus?<br />
Clemens Baumgärtner: Die Corona-Pandemie<br />
hat für einige Branchen verheerende Konsequenzen.<br />
Mit dem Wegfall von Volksfesten,<br />
Märkten und Auftrittsmöglichkeiten<br />
haben Schausteller, Marktkaufleute<br />
und Kulturschaffende in diesem Jahr so<br />
gut wie keine Einnahmen erzielen können.<br />
Gleichzeitig konnten viele Münchner nicht<br />
wie gewohnt in den Urlaub fahren und<br />
mussten ihre Ferien in <strong>der</strong> eigenen Stadt<br />
planen. München hat deshalb kurzfristig<br />
das dezentrale und überwiegend kostenfreie<br />
Programm „Sommer in <strong>der</strong> Stadt“<br />
geschaffen. Das Programm bot ebenso<br />
Plätze mit Marktgeschehen an wie Karusselle<br />
an verschiedenen Orten o<strong>der</strong> Bühnen<br />
für ein umfangreiches Kulturprogramm.<br />
Dazu gab es ein Kin<strong>der</strong>programm sowie<br />
Spiel und Sport in verschiedenen Parks<br />
und eine entspannte Szenerie auf <strong>der</strong> Theresienwiese.<br />
Insgesamt wurden so mehr<br />
als 250 Orte in <strong>der</strong> gesamten Stadt in einem<br />
partizipativen Konzept bespielt. Das Programm<br />
begann Ende Juli und en-<br />
Foto: München Tourismus/Jörg Lutz<br />
Foto: Qleanair<br />
Der Kampf gegen Corona bedarf gerade in Schulen geeigneter Waffen: Die Luft kann dabei<br />
beson<strong>der</strong>s effektiv mithilfe eines Luftfilters gereinigt werden – auch von Viren.<br />
Ungestörtes Lernen: Ohne Maske und ohne Dauerlüften im Klassenraum können sich Kin<strong>der</strong> ganz<br />
auf den Unterricht konzentrieren. Raumluftreiniger sorgen für gesundes Atmen.<br />
Zur Wie<strong>der</strong>eröffnung <strong>der</strong> Schulen gibt es viele,<br />
teils sehr unterschiedliche Hygienekonzepte, die<br />
alle darauf zielen, die Ausbreitung des Coronavirus<br />
bestmöglich einzudämmen. Dazu gehören<br />
Abstand halten, das Tragen einer Gesichtsmaske<br />
sowie das regelmäßige Händewaschen.<br />
Fehler im Umgang mit <strong>der</strong> Corona-Etikette sind<br />
aber vor allem unter den jüngeren Schülern ein<br />
unvermeidbares Risiko.<br />
Schulen sind, wie an<strong>der</strong>e Gebäude, in <strong>der</strong><br />
Regel auf Lüftungssysteme o<strong>der</strong> Belüftung<br />
durch Öffnen <strong>der</strong> Fenster angewiesen, um eine<br />
gesunde Raumluftqualität im Gebäude zu gewährleisten.<br />
Oftmals sind aber keine o<strong>der</strong> unzureichende<br />
Belüftungssysteme vorhanden und<br />
Stoßlüften allein ist nicht ausreichend.<br />
Im Falle einer erhöhten Schadstoffemission<br />
im Gebäude o<strong>der</strong> eines erhöhten Risikos einer<br />
Infektionsausbreitung besteht die typische<br />
Maßnahme darin, die Luftaustauschrate zu erhöhen,<br />
um den Verschmutzungsgrad <strong>der</strong> Innenluft<br />
zu verringern. Zu diesem Zweck haben sich<br />
Luftreiniger in akademischen Studien als praktikable<br />
Alternative erwiesen. We<strong>der</strong> Luftreiniger<br />
noch Belüftungssysteme können das Risiko einer<br />
Ansteckung mittels Tröpfchen- o<strong>der</strong> Schmiereninfektion<br />
verhin<strong>der</strong>n. Allerdings sind professionelle<br />
Luftreiniger mit HEPA-14-Hochleistungsfiltern<br />
dazu in <strong>der</strong> Lage, die Aerosolkonzentration<br />
in <strong>der</strong> Luft vorbeugend zu verringern<br />
und unterstützen damit bereits vorhandene Hygienekonzepte.<br />
Vorteile <strong>der</strong> Luftreiniger liegen<br />
auch darin, dass sie effektiv arbeiten ohne Heizkosten<br />
zu erhöhen und keinerlei Anpassung des<br />
Belüftungssystems erfolgen muss.<br />
Die Universität <strong>der</strong> Bundeswehr München<br />
schreibt zu dem Thema:<br />
„Raumluftreiniger mit großem Volumenstrom<br />
und hochwertigen Filtern <strong>der</strong> Klasse H14 stellen<br />
aus unserer Sicht eine sehr sinnvolle technische<br />
Lösung dar, um in Schulen, Büros, Geschäften,<br />
Wartezimmern, Gemeinde- und Vereinshäusern,<br />
Aufenthalts- und Essensräumen die indirekte<br />
Infektionsgefahr durch Aerosole stark zu verringern.“<br />
Die Bundeswehr-Forscher sehen in den<br />
Luftreinigern nicht nur eine gute Alternative zum<br />
Lüften. Die Technik garantiere eine dauerhaft<br />
geringere Virenlast, was durch geöffnete Fenster<br />
oft nicht gewährleistet werden könne, schreiben<br />
sie. Zusätzlich wird das Wohlbefinden <strong>der</strong> Schüler<br />
durch einen Luftreiniger speziell in kalten<br />
Monaten nicht beeinflusst. Um ein nachhaltiges<br />
Ergebnis zu bekommen, ist neben dem Einsatz<br />
eines geeigneten Luftreinigers auch die dazugehörige<br />
Wartung des Gerätes notwendig.<br />
Was bedeutet HEPA/H14?<br />
HEPA-14-Filter sind Hochleistungs-Luftfilter. Sie<br />
haben eine Filtrationseffizienz von mindestens<br />
99,995% für Partikel <strong>der</strong> Größe 0,1–0,2 µm<br />
und werden daher gewöhnlich in sensiblen medizinischen<br />
Umgebungen wie Operationssälen<br />
und Infektionsstationen eingesetzt.<br />
AirQlean Low HEPA und FS 70 HEPA<br />
Nicht nur in medizinischen Bereichen können<br />
HEPA-14-Filter die Luft von Aerosolen, Viren und<br />
Bakterien filtern. Auch in Schulen können diese<br />
eingesetzt werden, um das Infektionsrisiko<br />
durch Aerosolverbreitung zu min<strong>der</strong>n. Mit über<br />
25 Jahren Erfahrung bietet QleanAir Scandinavia<br />
Unternehmen innovative Lösungen und Technologien<br />
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Innenbereiche und <strong>der</strong> Luftqualität basieren.<br />
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(Viren, Bakterien, Aerosole),<br />
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niedrigem Geräuschpegel, die<br />
Konzentrationsfähigkeit wird nicht<br />
beeinträchtigt,<br />
• lässt sich einfach installieren, bedienen<br />
und umstellen,<br />
• führt <strong>der</strong> Luft keinerlei schädliche<br />
Substanzen wie z. B. Ozon zu,<br />
• ist für den Dauereinsatz geeignet.<br />
Mit all diesen Eigenschaften eignet sich <strong>der</strong> Air-<br />
Qlean Low HEPA bzw. FS 70 HEPA, um die Ansteckungsgefahr<br />
durch Aerosole in den Klassenräumen<br />
und an<strong>der</strong>en Räumlichkeiten zu senken.<br />
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<strong>der</strong> Luftreinigung finden Sie online unter<br />
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8 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Kommunalentwicklung CORONA Anzeige<br />
Advertorial<br />
ZUR PERSON<br />
Clemens Baumgärtner leitet das Referat<br />
für Arbeit und Wirtschaft <strong>der</strong> Stadt<br />
München.<br />
dete in <strong>der</strong> ersten <strong>Oktober</strong>woche. Die Stadt<br />
München trat dabei nicht als Veranstalter<br />
auf. Vielmehr waren für die einzelnen Programmteile<br />
jeweils Kuratoren verantwortlich,<br />
die für die Planung und die Einhaltung<br />
<strong>der</strong> Hygieneauflagen sorgten. Die<br />
Stadt verstand sich dabei in <strong>der</strong> Rolle eines<br />
Ermöglichers.<br />
Wie waren die Erfahrungen mit diesem<br />
neuen Veranstaltungskonzept?<br />
Baumgärtner: Die Erfahrungen sind sehr erfreulich.<br />
Die Münchner, aber auch die<br />
Gäste <strong>der</strong> Stadt, haben die Angebote gut<br />
angenommen. Es kam zu keinen Zwischenfällen,<br />
Überfüllungen o<strong>der</strong> Platzsperrungen.<br />
Durch die lange Veranstaltungsdauer<br />
über drei Monate hinweg und die<br />
entzerrte räumliche Situation blieb <strong>der</strong><br />
„Sommer in <strong>der</strong> Stadt“ eine entspannte<br />
Veranstaltung für alle. Nach unserer Beobachtung<br />
war das Programm auch Anreiz<br />
für eine Städtereise. In <strong>der</strong> Stadt waren<br />
wie<strong>der</strong> mehr Gäste zu sehen. Wir hoffen<br />
daher, dass das Programm in abgewandelter<br />
Form als Blaupause für an<strong>der</strong>e Veran-<br />
„Wir hoffen, dass das<br />
Programm als Blaupause<br />
für an<strong>der</strong>e Veranstaltungen<br />
gelten kann.“<br />
Clemens Baumgärtner<br />
staltungen in Zeiten von Corona gelten<br />
kann. Wir versuchen <strong>der</strong>zeit, unsere Erfahrungen<br />
zum Beispiel auf die Christkindlmärkte<br />
in München zu übertragen.<br />
Wie zufrieden waren Schausteller und Besucher<br />
mit dem „Ersatz-<strong>Oktober</strong>fest“?<br />
Baumgärtner: Wir stellen die Kundenzufriedenheit<br />
aktuell mit einer Online-Befragung<br />
fest. Zu den Ergebnissen kann ich noch<br />
nicht viel sagen, es zeichnet sich aber ein<br />
überwiegend positives Feedback ab. Was<br />
man heute schon sagen kann, ist, dass es<br />
in den Medien nahezu ausschließlich positive<br />
und intensive Berichterstattung gab.<br />
Nicht nur in den lokalen Medien, son<strong>der</strong>n<br />
bundesweit und sogar in den deutschsprachigen<br />
touristischen Märkten. Wir wissen<br />
aus einer breiten Abfrage zur Halbzeit des<br />
Programms, dass bei allen beteiligten Kuratoren<br />
große Zufriedenheit herrschte.<br />
Manche hatten sich vielleicht zu viel erwartet,<br />
weil <strong>der</strong> „Sommer in <strong>der</strong> Stadt“<br />
gerne als Ersatz-<strong>Oktober</strong>fest gelabelt<br />
wurde. Das war jedoch nie unsere Intention<br />
als Stadt. Wir wollten gerne Auftritte,<br />
Umsätze und Spaß im Sommer <strong>2020</strong> ermöglichen.<br />
Und wir wollten ein attraktives<br />
Programm schaffen, das auch Anlass für<br />
eine Reise nach München sein sollte.<br />
Ist dieses Konzept übertragbar auf die<br />
herannahende Weihnachtsmarktsaison?<br />
O<strong>der</strong> wird darauf in diesem Jahr verzichtet?<br />
Baumgärtner: Eine Übertragung eins zu eins<br />
auf den Christkindlmarkt ist sicher nicht<br />
möglich. Aber wir haben aus dem „Sommer<br />
in <strong>der</strong> Stadt“ wichtige Erkenntnisse<br />
gewinnen können. Wie schon gesagt, wird<br />
es hier um eine Entzerrung gehen und dezentrale<br />
Spielorte, um sinnvolle Hygieneauflagen,<br />
größere Abstände und auch um<br />
reduzierte Formate. Eines ist unter den<br />
aktuellen Bedingungen <strong>der</strong> Corona-Pandemie<br />
ja klar: Nichts wird in diesem Jahr so<br />
sein, wie es letztes Jahr war. Jetzt ist die<br />
Kreativität aller Beteiligten gefragt, um aus<br />
<strong>der</strong> sehr schlechten geschäftlichen Situation<br />
wenigstens noch so viel herauszuholen,<br />
dass das Jahr nicht komplett verloren<br />
ist. Viel wird dabei auch davon abhängen,<br />
wie die Gäste sich verhalten. Statt Glühweinpartys<br />
werden wir in diesem Jahr<br />
wohl eher traditionelle, besinnliche Märkte<br />
erleben. Interview: Denise Fiedler<br />
Foto: Virobuster<br />
Mehr Lufthygiene in geschlossenen Räumen<br />
Ob Klassenzimmer, Büro o<strong>der</strong> Verwaltungsgebäude – überall dort, wo sich viele Personen<br />
aufhalten und hoher Durchgangsverkehr herrscht, sammeln sich infektiöse Aerosole in <strong>der</strong><br />
Raumluft und werden durch Luftzirkulation von aufsteigen<strong>der</strong> Wärme und Bewegung verwirbelt.<br />
Risiken, die es zum Schutz von Personal und Klientel zu minimieren gilt. Eine schnelle und<br />
höchst effektive Lösung: UV-C-Luftentkeimung mit <strong>der</strong> von Virobuster patentierten UVPE-<br />
Technologie. Sie ist zu 100% anwen<strong>der</strong>- und umweltsicher und in vielen Bereichen för<strong>der</strong>fähig.<br />
Ob im Wartezimmer, Büro o<strong>der</strong> Klassenraum: Mithilfe von Luftentkeimungsgeräten und hoch dosierter<br />
UV-C-Strahlung werden Viren zu 99,99 % abgetötet.<br />
99,99% keimfrei – mit <strong>der</strong> richtigen Leistung<br />
Die Eliminierung von Viren, Bakterien & Co. ist<br />
leicht, denn es gibt viele Technologien, die<br />
99%ige Reinigungsraten versprechen. Welche<br />
aber ist sicher, welche schnell und welche passt<br />
zu Raumkonzept sowie vorhandener Raumgröße?<br />
Für die effiziente Entkeimung sind nicht<br />
nur <strong>der</strong> Verzicht auf gesundheitsgefährdende<br />
Schadstoffemissionen (z. B. bei Ozon- o<strong>der</strong> Ionisierungsverfahren)<br />
und <strong>der</strong> Umgang mit <strong>der</strong> vorherrschenden<br />
Lufthierarchie von entscheiden<strong>der</strong><br />
Bedeutung, nein, auch Wartungsaufwände<br />
und Son<strong>der</strong>müll (zum Beispiel bei mechanischen<br />
Filtertechnologien). Die Desinfektion mittels<br />
kurzwelliger UV-C-Strahlung ist die sichere<br />
Alternative. Doch selbst hier kommt es stark auf<br />
Dosis und Leistungsfähigkeit an.<br />
Patentierte UVPE-Technologie<br />
Seit mehr als 15 Jahren ist die Virobuster International<br />
GmbH aus Windhagen auf die<br />
UV-C-Luftentkeimung spezialisiert und hat bereits<br />
2003 weltweit erstmalig eine Technologie<br />
nach dem ursprünglich für die Medizin<br />
entwickelten UVPE-Verfahren (Ultra Violet Pathogen<br />
Elimination) patentiert – ein Alleinstellungsmerkmal<br />
im Entkeimungs-Markt. Als Einbau-,<br />
Wand- o<strong>der</strong> auch Standgeräte für Büro<br />
und Klassenzimmer vereinen die Geräte hoch<br />
dosierte UV-C-Strahlung, die Coronaviren zu<br />
99,99% binnen kürzester Zeit abtötet, mit Anwen<strong>der</strong>-<br />
sowie Schadstoffsicherheit. Die Geräte<br />
sind außerdem geräuscharm und erzeugen bei<br />
hohem Luftvolumen einen gezielten Verdrängungsstrom,<br />
<strong>der</strong> verwirbelte Luftströme von den<br />
Personen weg in Richtung Boden transportiert.<br />
Eine höchst effektive Leistungskombination.<br />
Anwen<strong>der</strong>-, umwelt- & planungssicher<br />
Die Entkeimungsmodule von Virobuster min<strong>der</strong>n<br />
Ansteckrisiken, senken Personalausfallquoten<br />
und agieren umweltschonend. Sie sind wissenschaftlich<br />
geprüft, TÜV-zertifiziert, durch den<br />
modularen Aufbau nachrüstbar und passen in<br />
jedes Raumkonzept. Schon ab 70 Euro monatlich<br />
können die Systeme geleast werden, auch<br />
För<strong>der</strong>quoten zwischen 60% und 80% durch<br />
Bund und gesetzliche Krankenukassen sind<br />
möglich. Für detaillierte Informationen kommen<br />
Sie gern je<strong>der</strong>zeit auf uns zu.<br />
Ihr Ansprechpartner im Bereich För<strong>der</strong>ung:<br />
Bernd Puschendorf<br />
E-Mail: bp@bcgk-consult.de<br />
Mobil: 0174/9261414<br />
Die BCGK Consult ist Partner von Virobuster<br />
im Bereich För<strong>der</strong>ung<br />
Ihr Ansprechpartner für die Virobuster<br />
UV-C-Luftentkeimungsgeräte<br />
Thomas Rous<br />
E-Mail: thomas.rous@virobuster.com<br />
Tel: 02224/818-780<br />
Virobuster International GmbH<br />
Köhlershohner Strasse 60<br />
53578 Windhagen<br />
Tel. 02224/818-780<br />
www.virobuster.de<br />
10 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Kommunalentwicklung<br />
CORONA<br />
Luftreiniger<br />
Tief durchatmen<br />
Dass Aerosole eine wichtige Rolle bei <strong>der</strong> Verbreitung von SARS-CoV-2-Viren spielen,<br />
bringt Schulen in Bedrängnis. Denn ständig geöffnete Fenster sind im Winter keine Option.<br />
Anlagen zur Luftreinigung könnten die Lösung sein.<br />
Wenn es draußen kälter wird, könen<br />
die Fenster im Klassenzimmer<br />
nicht mehr ständig offenstehen.<br />
Doch die Luft in Klassenräumen<br />
muss regelmäßig ausgetauscht bzw. gefiltert<br />
werden. Wie regelmäßig, zeigt eine<br />
sogenannte CO 2 -Ampel. Kohlendioxid gilt<br />
als guter Indikator für den Luftwechsel.<br />
Der Deutsche Beamtenbund und seine Bildungsgewerkschaften<br />
for<strong>der</strong>n zum Beispiel<br />
CO 2 -Ampeln in allen Schulräumen.<br />
Das Gerät, das es von diversen Herstellern<br />
gibt, misst die CO 2 -Konzentration in <strong>der</strong><br />
Luft und zeigt in Grün, Gelb o<strong>der</strong> Rot an,<br />
wie dringend <strong>der</strong> Lüftungsbedarf ist. Der<br />
Einsatz dieser Ampel ist auch eine Maßnahme,<br />
die die Bundesregierung empfiehlt.<br />
Zur Erklärung: Laut <strong>der</strong> Deutschen Gesetzlichen<br />
Unfallversicherung (DGUV) ist<br />
eine CO 2 -Konzentration im Raum bis zu<br />
1000 ppm (parts per million) akzeptabel.<br />
Dieser Wert soll in Zeiten <strong>der</strong> Pandemie so<br />
weit wie möglich unterschritten werden.<br />
Messungen und Untersuchungen hätten<br />
gezeigt, dass bereits nach 20 Minuten<br />
Unterrichtszeit eine CO 2 -Konzentration in<br />
Höhe <strong>der</strong> 1000 ppm erreicht werden kann.<br />
Fenster nur kippen nutzt dabei wenig.<br />
Lüftungssystemanbieter Wolf hat mit <strong>der</strong><br />
Technischen Universität (TU) Berlin in<br />
einer Studie das Aerosolverhalten bei gekippten<br />
Fenstern bzw. beim Stoßlüften<br />
untersucht. Konkret wurde eine Simulation<br />
durchgeführt, bei <strong>der</strong> sich neben einer<br />
Lehrkraft 24 Schüler im Zimmer aufhielten,<br />
wovon eine Person das Virus in sich<br />
trug. Das Ergebnis überrascht nicht: Bei<br />
gekippten Fenstern wurden bis zu 900 Partikel<br />
pro m³ im Klassenraum festgestellt,<br />
bei einer wahrscheinlichen Emission von<br />
50 Aerosolpartikeln pro Sekunde<br />
LUFTREINIGER MIT LUFT<br />
BEFEUCHTUNG FÜR SCHULEN<br />
Infektiosität bei 20°C [%]<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
IDEALES RAUMKLIMA<br />
39 €<br />
PRO MONAT*<br />
• Aerosole übertragen gesundheitsschädliche Viren!<br />
• Die Infektionsaktivität** reduziert sich bei einer optimalen Luftfeuchtigkeit<br />
von 40-60 % auf ein Minimum.<br />
• Der Venta LPH60 Luftreiniger und Luftbefeuchter filtert Feinstpartikel<br />
wie Aerosole, Viren, Allergene, Feinstaub bis 0,07 μm und<br />
sorgt darüber hinaus für die optimale Raumluftfeuchtigkeit.<br />
Keine Angst vor Viren:<br />
Stoßlüften hilft.<br />
O<strong>der</strong> eine<br />
Luftreinigungsanlage.<br />
0<br />
0 20 40 60 80<br />
Relative Luftfeuchte [%]<br />
** Abhängigkeit <strong>der</strong> Infektiosität<br />
von <strong>der</strong> relativen Luftfeuchte<br />
[vgl. u. a. W. Hugentobler: Neu<br />
este Erkenntnisse zum Einfluss<br />
von Luftfeuchte auf Lebens<br />
dauer und Verbreitung von Viren,<br />
Vortrag, 17. Forum Arbeits<br />
medizin, Deggendorf 2016]<br />
* Anzahlung 199€ und dann 12 Monatsraten à 39 €. Wir unterstützen Schulen<br />
und öffentliche Einrichtungen mit einem einfachen Finanzierungsangebot<br />
Foto: AdobeStock/fizkes<br />
12 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
Venta Luftwäscher GmbH | Weltestraße 5 | 88250 Weingarten | info@ventaluftwaescher.de | ventaluftwaescher.de | Tel +49 (0)751 50 08 88
nur im<br />
NOTFALL<br />
öffnen<br />
Ziehen<br />
Pull<br />
only use<br />
in case of<br />
Emergency<br />
Alarm!<br />
Alarm!<br />
CORONA<br />
Im Winter und an lauten Straßen können Fenster nicht durchgängig offen stehen. In oberen Etagen<br />
dürfen Fenster oft auch nicht ohne Aufsichtsperson geöffnet werden.<br />
– verursacht allein durch Nasenatmung.<br />
Beim Sprechen wären noch höhere Werte<br />
anzunehmen gewesen. Sobald alle Fenster<br />
komplett geöffnet wurden, sank die Partikelkonzentration<br />
auf teilweise unter 100<br />
Partikel pro m³. Anschließend stiegen die<br />
Werte wie<strong>der</strong> im selben Muster an. Ein<br />
MADE IN<br />
GERMANY<br />
weiterer Grund also, die CO 2 -Ampel einzusetzen?<br />
Auf jeden Fall. Die über die<br />
Atemluft abgegebenen Aerosole halten<br />
sich in geschlossenen, schlecht gelüfteten<br />
Räumen schlimmstenfalls über Stunden in<br />
<strong>der</strong> Luft. Vereinfacht gesagt geben die Ampeln<br />
indirekt also Auskunft darüber, wie<br />
Foto: Adobe Stock/yossarian6<br />
viele Aerosole sich im Raum befinden. Je<br />
mehr CO 2 , desto mehr Aerosole gibt es vermutlich<br />
im Klassenzimmer. Allerdings hat<br />
die Ampel auch einen Nachteil: Sie bietet<br />
Orientierung, aber noch keine Lösung.<br />
CO2-AMPEL ALS INDIKATOR<br />
Wie hoch die Virenlast im Raum ist, darüber<br />
kann die Ampel keine Auskunft geben.<br />
Zudem bedeutet eine CO 2 -Konzentration<br />
kleiner 1000 ppm nicht, dass man<br />
grundsätzlich vor einer Infektion geschützt<br />
ist. Die Kommission Innenraumlufthygiene<br />
am Umweltbundesamt betont jedoch,<br />
dass CO 2 -Konzentrationen deutlich o<strong>der</strong><br />
dauerhaft größer als 1000 ppm in Schulen<br />
− und im Übrigen auch in Büros und Privathaushalten<br />
− auf ein unzureichendes<br />
Lüftungsmanagement mit potenziell erhöhtem<br />
Infektionsrisiko hinweisen. Dies<br />
gelte nicht nur bei Fensterlüftung, son<strong>der</strong>n<br />
auch beim Betrieb von Lüftungsanlagen,<br />
die, wenn sie korrekt eingestellt und dimensioniert<br />
seien, jedoch Vorteile böten.<br />
Während CO 2 -Ampeln also nur ein Indika-<br />
14 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
für herstellerunabhängige Euronormflaschen<br />
tor sein können, kommen als Lösung für einen guten Luftaustausch<br />
− neben Lüften − Geräte zur Luftreinigung und<br />
Belüftung in Frage. Es gibt sie in diversen Ausführungen. In<br />
<strong>der</strong> Regel erzielen sie einen Verdünnungseffekt, das heißt, die<br />
Belastung an möglicherweise vorhandenen Viren im Raum je<br />
Kubikmeter wird gesenkt.<br />
Dezentrale Lüftungsgeräte lassen sich laut Herstellern mit<br />
geringem Aufwand in jedem Raum installieren, zum Beispiel<br />
per Deckenmontage. Sie bieten kontrollierte Be- und Entlüftung<br />
samt Wärmerückgewinnung bzw. Kühlfunktion und ermöglichen<br />
eine raumweise Belüftung. Werden sie fachgerecht<br />
eingebaut, soll es we<strong>der</strong> Lärmbelästigung noch Zugluft geben.<br />
Für die Installation reichen ein Stromanschluss und zwei Bohrungen<br />
durch die Außenwand. Belastete Luft wird also nicht<br />
gefiltert, son<strong>der</strong>n gegen unbelastete Frischluft ausgetauscht.<br />
Lüftungsanlagen haben noch einen weiteren Vorteil. Technische<br />
Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />
− wie Lüftungsanlagen − sind immer besser als organisatorische,<br />
heißt es etwa beim Hersteller Stiebel Eltron. Bei organisatorischen<br />
Maßnahmen hänge es von <strong>der</strong> Disziplin <strong>der</strong><br />
Leute ab, ob sie wirklich wirken. Lüftungsanlagen automatisierten<br />
die Lüftung nutzerunabhängig. Und: Bei niedrigen<br />
Temperaturen kühlt die häufige Fensterlüftung den Raum aus<br />
und eine Raumtemperatur von 20 Grad könne bei korrekt<br />
dimensionierter Heizung nicht mehr erreicht werden. Was<br />
wie<strong>der</strong>um die Infektanfälligkeit <strong>der</strong> Schüler erhöhe. Durch<br />
die Wärmerückgewinnung werde zudem die Raumsolltemperatur<br />
weiterhin erreicht.<br />
Die Kommission Inneraumlufthygiene (IRK) des Umweltbundesamtes<br />
rät, raumlufttechnische Anlagen, sofern vorhanden,<br />
möglichst durchgehend laufen zu lassen. Der Anteil<br />
<strong>der</strong> Umluft solle jedoch möglichst gegen Null gefahren werden,<br />
sofern keine virenabscheidenden Filter im Lüftungssystem<br />
eingebaut sind. Die Bundesregierung empfiehlt in einem<br />
Papier zum infektionsschutzgerechten Lüften neben konsequentem<br />
Fensteröffnen explizit „Anpassungen bei <strong>der</strong> Belüftung<br />
von Gebäudeinnenräumen“ durch RLT-Anlagen.<br />
Bei Anlagen, die nur im Umluft- bzw. Mischluftbetrieb laufen<br />
könnten, sei in Betracht zu ziehen, hochabscheidende<br />
bzw. zusätzliche Filter und/o<strong>der</strong> zusätzliche Desinfektionsstufen,<br />
zum Beispiel UVC-Bestrahlung einzuführen. Die Luftrückführung<br />
würde an<strong>der</strong>nfalls zu einer Verteilung von Viren<br />
in angeschlossenen Räumen führen. Sofern eine Anlage die<br />
entsprechenden technischen Voraussetzungen biete, soll ein<br />
Filterupgrade durchgeführt werden, heißt es in dem Papier.<br />
Staubfilter <strong>der</strong> Klasse F7 sollen ausgetauscht werden mit solchen<br />
<strong>der</strong> Klassen ISO ePM1 70% (vormals F8) o<strong>der</strong> besser<br />
ISO ePM1 80% (vormals F9). Die Aufrüstung mit Hochleistungsschwebstofffiltern<br />
(HEPA − H 13 o<strong>der</strong> H 14) sei generell<br />
zu bevorzugen.<br />
IM MOBILEN EINSATZ<br />
Mobile Luftreiniger mit integrierten HEPA-Filtern können das<br />
Lüften flankieren, etwa dort, wo sich eine beson<strong>der</strong>s hohe<br />
Anzahl an Schülern in einem Raum aufhält. Hersteller wie<br />
Camfil belegen die Wirksamkeit mit Referenzmessungen, im<br />
konkreten Fall an einer Schule in Bad Oldesloe, wo nach<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
Sie benötigen einen rechtlichen sowie praxisgerechten<br />
Überblick zur Erstellung individueller Hygiene- und<br />
-Infektionsschutzkonzepte?<br />
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Kommunalentwicklung<br />
CORONA<br />
Kommunalentwicklung<br />
RICHTIG LÜFTEN<br />
Schulen und Büros, die (noch) keine<br />
Lüftungsanlagen besitzen, müssen auf eine<br />
möglichst hohe Zufuhr von Frischluft sorgen.<br />
In je<strong>der</strong> Unterrichtspause bei weit geöffneten<br />
Fenstern lüften, bei Unterrichtseinheiten von<br />
mehr als 45 Minuten auch während des<br />
Unterrichts<br />
Bei Fensterlüftung ist Querlüftung optimal.<br />
Über einen Durchzug über möglichst<br />
gegenüberliegende weit geöffnete Fenster wird<br />
Raumluft schnell gegen Frischluft<br />
ausgetauscht.<br />
Dabei darauf achten, dass es durch das Lüften<br />
nicht zu einer Verbreitung infektiöser Aerosole<br />
in an<strong>der</strong>e Räume kommt. Gibt es zum Beispiel<br />
keine Fenster im Flur zum Querlüften, soll die<br />
Tür zum Flur geschlossen bleiben.<br />
Quelle: Kommission Innenraumlufthygiene (IRK) am Umweltbundesamt<br />
Als wirksam gilt auch eine Stoßlüftung bei weit<br />
geöffnetem Fenster, besser bei Öffnung<br />
mehrerer Fenster gleichzeitig in einem Raum<br />
über einige Minuten Dauer.<br />
Wenn eine Person hustet o<strong>der</strong> niest, sofort eine<br />
Stoßlüftung durchführen.<br />
In stark belegten Räumen ist das Kippen <strong>der</strong><br />
Fenster kaum wirksam, auch wenn es<br />
dauerhaft erfolgt.<br />
Bei Sport in Innenräumen soll die verbrauchte<br />
Luft jede Stunde fünfmal durch frische Luft<br />
ersetzt werden.<br />
Einen aktualisierten Leitfaden zum richtigen<br />
Lüften in Schulen hat das Umweltbundesamt<br />
in Vorbereitung (Erscheint nach<br />
Redaktionsschluss).<br />
Unternehmensangaben durch den Luftreinigereinsatz<br />
eine Partikelreduzierung von<br />
bis zu 95 Prozent reduziert wurde.<br />
Viel beachtet in diesem Zusammenhang<br />
ist eine Untersuchtung <strong>der</strong> Bundeswehr-Universtität<br />
in Neubiberg, die den<br />
Effekt von RLT-Anlagen prüfte. Professor<br />
Christian Kähler unterscheidet dabei zwischen<br />
direkter und indirekter Infizierung.<br />
Bei einer direkten Infizierung werden viele<br />
Tröpfchen über kurze Distanz (weniger als<br />
1,5 Meter) von einer nicht infizierten Person<br />
eingeatmet. Damit das nicht passiert,<br />
kommen partikelfiltrierende FFP2/3 o<strong>der</strong><br />
bessere Atemschutzmasken zum Einsatz.<br />
Größere Tröpfchen werden auch von einfachen<br />
Mund-/Nasebedeckungen zurückgehalten.<br />
Diese Art <strong>der</strong> Bedeckungen lassen es<br />
jedoch zu, dass kleine Tröpfchen freigesetzt<br />
werden. Diese können sich im Raum<br />
anreichern und zu einer indirekten Infektion<br />
führen, auch wenn die infizierte Person<br />
gar nicht mehr anwesend ist. Die indirekte<br />
Infektionswahrscheinlichkeit steigt<br />
mit <strong>der</strong> Anzahl und <strong>der</strong> Aufenthaltsdauer<br />
infizierter Personen im Raum. Ob RLT-An-<br />
lagen in diesem Kontext hilfreich sind,<br />
wollte Professor Kähler herausfinden.<br />
Gefragt war eine Lösung, die im Raum<br />
keine schnellen Luftbewegungen, keine<br />
Temperatur- o<strong>der</strong> Luftfeuchteschwankungen<br />
hervorruft, jedoch mit infektiösem<br />
Virenmaterial kontaminierte Aerosolpartikel<br />
herausfiltert und nicht als „Virenschleu<strong>der</strong>“<br />
verteilt. Zum Einsatz kam bei<br />
<strong>der</strong> experimentellen Untersuchung ein<br />
Raumluftreiniger von Trotec (Trotec TAC<br />
V+) mit einem Volumenstrom von bis zu<br />
1500m 3 /h und einer Filterkombination, die<br />
Aerosole mit einem Durchmesser von 0,1<br />
bis 0,3 μm zu 99,995% aus <strong>der</strong> Raumluft<br />
abscheidet.<br />
Das Ergebnis: Mit dem getesteten Gerät<br />
ließ sich laut Untersuchung die Aerosolkonzentration<br />
selbst in Räumen mit einer<br />
Fläche von 80 Quadratmetern je nach Volumenstrom<br />
in sechs bis 15 Minuten halbieren<br />
− aufgrund des großen Volumenstromes<br />
und <strong>der</strong> Filterkombination <strong>der</strong><br />
Klasse F7 + H14. Bei 20 Quadratmeter<br />
großen Räumen hat sich die Konzentration<br />
je nach Volumenstrom in drei bis fünf Minuten<br />
realisiert.<br />
Die Schlussfolgerung von Professor<br />
Köhler lautete: „Es ist daher mit Raumluftreinigern<br />
möglich, die Aerosolkonzentration<br />
in Räumen kleiner und mittlerer<br />
Größe problemlos auf einem niedrigen<br />
Niveau zu halten.“ Bei größeren Räumen<br />
o<strong>der</strong> bei solchen mit vielen Objekten o<strong>der</strong><br />
ungünstigen Geometrien empfiehlt er gegebenenfalls<br />
mehrere Raumluftreiniger.<br />
Die Luftwechselrate solle mindestens im<br />
Bereich 4−8 liegen. Damit das Gerät nicht<br />
doch zur Virenschleu<strong>der</strong> wird, solle <strong>der</strong><br />
H14-Filter einmal täglich für ca. 30 Minuten<br />
auf etwa 100 Grad Celsius aufgeheizt<br />
werden. Als wesentlichen weiteren Vorteil<br />
von RLT-Anlagen nennt Professor Köhler,<br />
dass sie kontinuierlich für eine angemessene<br />
Raumluftqualität sorgen, betont aber,<br />
dass sie regelmäßig gewartet und fachgerecht<br />
betrieben werden müssen.<br />
ZUSCHÜSSE ZU RLT-ANLAGEN<br />
Um das Infektionsrisiko in überwiegend<br />
öffentlich finanzierten Räumen zu senken,<br />
bereitet die Bundesregierung ein För<strong>der</strong>programm<br />
für stationäre Raumluftanlagen<br />
vor, die sogenannte För<strong>der</strong>richtlinie „Bundesför<strong>der</strong>ung<br />
Corona-gerechte Um- und<br />
Aufrüstung von raumlufttechnischen Anlagen<br />
in öffentlichen Gebäuden und Versammlungsstätten“.<br />
Sie gilt somit für Gebäude und Versammlungsstätten<br />
von Kommunen und Län<strong>der</strong>n<br />
und von Trägern, die durch Beteiligung<br />
o<strong>der</strong> auf sonstige Weise überwiegend öffentlich<br />
finanziert werden und die nicht<br />
wirtschaftlich tätig sind. Explizit genannt<br />
sind etwa Schul-Aulen, Hörsäle, kommunale<br />
Versammlungsräume und Bürgerhäuser.<br />
Mit 500 Millionen Euro bis 2024 will<br />
die Bundesregierung die Corona-gerechte<br />
Um- und Aufrüstung von RLT-Anlagen<br />
unterstützen. Es soll Investitionszuschüsse<br />
von bis zu 40 Prozent geben, die bis Ende<br />
2021 beantragt werden können.<br />
Laut <strong>der</strong> Technischen Universität Berlin<br />
(TU) besitzen 90 Prozent <strong>der</strong> Klassenräume<br />
noch keine Lüftungsanlage. Werden<br />
dann Fenster nicht oft genug gelüftet, ist<br />
<strong>der</strong> Aufenthalt in diesen Räumen mit einem<br />
erhöhten Risiko behaftet − Maskentragen<br />
ist daher sinnvoll.<br />
red.<br />
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Gesunde Luft in Räumen<br />
Heylo-Luftreiniger reduzieren die Konzentration von Viren und Keimen in Innenräumen.<br />
Advertorial<br />
wie Schulen, Kantinen, Warteräumen, Arztpraxen,<br />
Büros o<strong>der</strong> Produktionsbetrieben eingesetzt<br />
werden. In Krankenhäusern o<strong>der</strong> Laboren<br />
sind sie ebenfalls im Einsatz. Eine Vielzahl<br />
von Filtern ist im Angebot, die zwar die<br />
Bezeichnung HEPA im Namen tragen, jedoch<br />
nicht die Spezifikationen <strong>der</strong> EN-Normen garantieren.<br />
Vor jedem Einsatz sollte geprüft<br />
werden, ob es sich um zertifizierte H14-Filter<br />
handelt. Für diese Filter sind Prüfzeugnisse von<br />
Einzelprüfungen erhältlich.<br />
HEYLO Luftreiniger reduzieren das Viren-Infektionsrisiko<br />
erheblich. Für saubere, frische<br />
Luft frei von Viren, Bakterien, Schadstoffen und<br />
Gerüchen haben die Experten für jeden Einsatz<br />
das passende Produkt entwickelt.<br />
Fotos: Heylo GmbH<br />
Warum sollten Luftreiniger eingesetzt werden?<br />
Viren und Keime befinden sich nicht nur auf<br />
Oberflächen, son<strong>der</strong>n – gerade in Innenräumen<br />
– auch in <strong>der</strong> Luft. So wie Influenza-Viren nachweisbar<br />
sind, ist auch das SARS-CoV-2 in <strong>der</strong><br />
ausgeatmeten Luft eines Infizierten nachweisbar.<br />
Viren, wie beispielsweise Influenza und<br />
SARS-CoV-2, bewegen sich nicht vereinzelt in<br />
<strong>der</strong> Luft, son<strong>der</strong>n sind in größeren Tröpfchen<br />
eingeschlossen. Sie bewegen sich also in Form<br />
eines Aerosols.<br />
Ein HEYLO-Luftreiniger reduziert die Konzentration<br />
von Viren und Keimen und natürlich<br />
auch von weiteren Schadstoffen wie Staub, Pollen<br />
und Allergene, die sich in <strong>der</strong> Innenraumluft<br />
befinden. Damit können sie ebenfalls helfen,<br />
die Konzentration des aktuellen Corona-Virus in<br />
<strong>der</strong> Raumluft bedeutsam zu verringern.<br />
Sinnvoll ist bei Viren und Keimen <strong>der</strong> Einsatz<br />
von Luftreinigern mit HEPA-14-Filter. Diese haben<br />
einen Durchlassgrad von 0,005 % und sollten<br />
zur Entfernung von Schadstoffen aus <strong>der</strong><br />
Luft gerade in hoch frequentierten Bereichen<br />
HEYLO GmbH<br />
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28832 Achim<br />
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Wie geht es weiter? Ein wissenschaftliches Modelll soll die Basis für Entscheidungen liefern.<br />
Pandemie<br />
Verlauf simulieren<br />
Forscher haben ein Modell entwickelt, das Prognosen zum Pandemie-Verlauf<br />
gibt. Für die Stadt Kaiserslautern ist dies eine Entscheidunghilfe.<br />
Wie werden sich die Zahlen <strong>der</strong> Covid-19-Infektionen<br />
entwickeln und wie<br />
wirken sich jeweils Maßnahmen darauf<br />
aus? Mathematische Modellierung und Simulationen<br />
des Fraunhofer-Institut für<br />
Gesundheitsversorgung<br />
Besser vernetzen<br />
Techno- und Wirtschaftsmathematik<br />
ITWM und des Deutschen Forschungszentrums<br />
für Künstliche Intelligenz (DFKI)<br />
können dies kurzfristig einschätzen. Die<br />
beiden wissenschaftlichen Institutionen<br />
Auch während <strong>der</strong> Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass Deutschland über<br />
ein leistungsfähiges Gesundheitswesen verfügt. Der Deutsche Städte- und<br />
Gemeindebund (DStGB) hat nun ein Positionspapier zum Thema vorgelegt.<br />
In dem neuen DStGB-Positionspapier „Corona-Pandemie<br />
zur Stärkung <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung<br />
nutzen“ spricht sich <strong>der</strong><br />
DStGB für eine stärkere Vernetzung zwischen<br />
den nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzten und<br />
den Krankenhäusern im Sinne von intersektoralen<br />
Versorgungsstrukturen auf.<br />
Deutschland habe im Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />
Län<strong>der</strong>n die Pandemie bisher relativ gut<br />
bewältigt, heißt es in dem Papier. Gleichwohl<br />
zeige die Pandemie auch die<br />
Schwachstellen auf, die das Gesundheitssystem<br />
schon länger belasten. Der DStGB<br />
nennt die unzureichende technischen und<br />
personellen Ausstattung <strong>der</strong> Gesundheitsämter,<br />
Defizite <strong>der</strong> Krankenhausfinanzierung,<br />
mangelhafte ärztliche Versorgung in<br />
den strukturschwachen Regionen und den<br />
Rückstand bei <strong>der</strong> Digitalisierung o<strong>der</strong> die<br />
Vernachlässigung von Prävention und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung.<br />
Die aufgrund <strong>der</strong> Pandemie ergriffenen<br />
Maßnahmen sollten als Bausteine und<br />
Grundlage für eine nachhaltige Reform genutzt<br />
werden. Die Gesundheitspolitik<br />
müsse die Vernetzung zwischen den nie<strong>der</strong>gelassenen<br />
Haus- und Fachärzten,<br />
Krankenhäusern, Rettungsdiensten,<br />
Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen<br />
unter Nutzung <strong>der</strong> Digitalisierung und<br />
Foto: Adibe Stock/Paulista<br />
Foto: Adobe Stock/daniilvolkov<br />
unterstützen die Stadt Kaiserslautern mit<br />
ihren Prognosen beim Pandemie-Management.<br />
Ein gemeinsames Modell schafft die<br />
wissenschaftliche Basis für politische Entscheidungen.<br />
Die langjährige Expertise <strong>der</strong><br />
wissenschaftlichen Zentren am Standort<br />
Kaiserslautern rund um Simulationen, Algorithmen<br />
und Künstliche Intelligenz<br />
schaffen dafür ideale Voraussetzungen,<br />
heißt es in einer Pressemitteilung des<br />
Fraunhofer ITWM.<br />
„Die vergangenen Monate haben gezeigt,<br />
dass viele Entscheidungen im Umgang<br />
mit <strong>der</strong> SARS-CoV-2-Pandemie allein<br />
von den Kommunen zu treffen sind«, erläutert<br />
Oberbürgermeister Klaus Weichel<br />
den Hintergrund <strong>der</strong> Kooperation. „Bislang<br />
waren wir dabei ein Stück weit Spielball<br />
einer kaum zu prognostizierenden Entwicklung.<br />
Dass die Zahlen nach den eng<br />
getakteten Lockerungen im Mai so stabil<br />
niedrig blieben, kam ebenso unerwartet<br />
wie <strong>der</strong> rasche Wie<strong>der</strong>anstieg mitten im<br />
Hochsommer. In einem solchen Szenario<br />
Entscheidungen zu treffen, kommt einem<br />
Glücksspiel gleich. Wir werden versuchen,<br />
dem Virus ab sofort in die Karten zu<br />
schauen.“<br />
red.<br />
telemedizinischen Möglichkeiten beschleunigen.<br />
Intersektorale Versorgungsstrukturen<br />
sollten vorangetrieben und die<br />
Rolle <strong>der</strong> Kommunen gestärkt werden, erklärt<br />
<strong>der</strong> DStGB.<br />
red.<br />
Baustein für die Reform: Digitale und telemedizinische<br />
Möglichkeiten sollten dauerhaft genutzt<br />
werden.<br />
Fotos: Health Air Technology<br />
Passt in jeden Raum: Das Nanodrom-Luftreinigungssystem ist flexibel einsetzbar, einfach zu bedienen und äußerst leistungsfähig.<br />
Gesund durchatmen dank Hightech-Luftreinigung<br />
Das Nanodron-Luftreinigungssystem von Health Air Technology ist ein Gerät <strong>der</strong> neuesten<br />
Generation und „made in Germany“. Es sorgt für frische und saubere Luft in allen Räumen, wo<br />
viele Menschen zusammenkommen − wie Schulen o<strong>der</strong> Krankenhäusern.<br />
Unsere Gesundheit hängt nicht zuletzt von <strong>der</strong><br />
Luft ab, die wir atmen. Das einzigartige Nanodron-Luftreinigungsystem<br />
von Health Air Technology<br />
filtert alle Gase und Feststoffe bis zu<br />
1 Nanometer aus <strong>der</strong> Luft. Nicht nur Ruß und<br />
Feinstaub, auch Viren und Bakterien haben<br />
schlechte Karten.<br />
Die weltweit einzigartige Nanodron-Technologie<br />
überzeugt mit ihrer außerordentlichen Leistungsfähigkeit<br />
und wird bereits in mehr als 20<br />
Län<strong>der</strong>n bzw. Regionen eingesetzt. Eine innovative<br />
und ökologisch perfekte Technologie ist die<br />
Grundlage für dieses hoch effektive Luftreinigungssystem<br />
für Innenräume. Es bindet alle<br />
Feststoffe bis zur Winzigkeit von 1 Nanometer. In<br />
einem Ionisierungsbereich wird die Luft mit Negativ-Ionen<br />
angereichert. Durch das einzigartige<br />
Mehrstufensystem ist die Reinigungsleistung zudem<br />
höher als bei vergleichbaren Luftreinigungssystemen.<br />
Willkommener Nebeneffekt:<br />
Unangenehme Gerüche werden absorbiert und<br />
beseitigt.<br />
Die Konstruktion ist optimal: Das Hightech-Gerät<br />
ist einfach zu bedienen, braucht nur<br />
wenig Platz und passt aufgrund des individuell<br />
anpassbaren Designs in jeden Raum. Zur Auswahl<br />
steht eine breite Palette an Farblösungen<br />
und Oberflächenstrukturen (Glanz, Matt, Holz,<br />
Textil). Universelle Befestigungslösungen und<br />
ein maßgeschnei<strong>der</strong>ter Kundenservice ergänzen<br />
das Designkonzept. Der Stromverbrauch ist<br />
mehr als überschaubar: Das Gerät verbraucht<br />
nur 17 W bzw. 30 W in <strong>der</strong> höchsten Leistungsstufe.<br />
Das System entspricht allen nationalen<br />
wie internationalen Qualitätsstandards. Auch<br />
bei jahrelangem Dauerbetrieb besitzt es noch<br />
die höchste Reinigungsleistung bei einem äußerst<br />
niedrigen Geräuschpegel.<br />
Die Vorteile des Nanodron-Luftreinigungssystems<br />
auf einen Blick:<br />
• Innovative, ökologisch perfekte Technologie,<br />
• einzigartiges Mehrstufensystem<br />
• optimale Konstruktion,<br />
• minimalster Stromverbauch,<br />
• entspricht allen nationalen und<br />
internationalen Qualitätsstandards.<br />
Auch in Zukunft nützlich<br />
Nanodron-Hersteller Health Air Technology überzeugt<br />
durch jahrelange Erfahrung mit Luftreinigungssystemen<br />
− bereits bevor Luftreinigung<br />
mit Blick auf Covid-19 noch wichtiger geworden<br />
ist. Denn Fakt ist, dass die Luft gerade in Städten<br />
eine hohe Konzentration an Ruß und Feinstaub<br />
sowie negativen chemischen und organischer<br />
Substanzen aufweist. Mo<strong>der</strong>ne Wohnbausiedlungen<br />
werden so konzipiert, dass durch die<br />
dichte Bauweise möglichst wenig Wärmeverlust<br />
entsteht. Dadurch wird jedoch die Luftzirkulation<br />
in hohem Maße behin<strong>der</strong>t. Durch belastete<br />
Luft in Innenräumen können grundsätzlich Allergien<br />
o<strong>der</strong> Kopfschmerzen ausgelöst werden.<br />
Auch Erkältungskrankheiten, Schwindel, Übelkeit<br />
und an<strong>der</strong>e Beschwerden können gehäuft<br />
vorkommen. Oft sind Kin<strong>der</strong> dafür beson<strong>der</strong>s<br />
anfällig. Der Einsatz eines Luftreinigungssystems<br />
macht daher auch künftig Sinn − unabhängig<br />
davon, wie sich die Corona-Lage entwickelt.<br />
Künftig wird Health Air Technology mit<br />
Unterstützung <strong>der</strong> Muttergesellschaft Hande<br />
Group verstärkt in Forschung und Entwicklung<br />
neuer Technologien investieren und international<br />
weitere Lösungen für das Problem belasteter<br />
Luft in Innenräumen anbieten.<br />
Health Air Technology GmbH<br />
Eisenbahnstraße 25<br />
75179 Pforzheim<br />
Tel. 07231/7810780<br />
www.health-air-technology.com<br />
18 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Kommunalentwicklung CORONA Anzeige<br />
Advertorial<br />
Modul-Hybridgebäude an <strong>der</strong> Technischen Hochschule Lübeck: Die Hörsäle und <strong>der</strong> Eingangsbereich<br />
entstanden in Stahlbeton-, die übrigen Seminar- und Nebenräume in Modulbauweise. An<br />
<strong>der</strong> Hochschule werden Präsenzlehre und E-Learning kombiniert.<br />
Gebäudekonzepte<br />
Mehr flexibler Raum<br />
Ist es noch zeitgemäß, Studenten in riesigen, chronisch überfüllten Hörsälen zu<br />
unterrichten? Flexible Raumlösungen mit kleineren Einheiten scheinen die<br />
bessere Alternative zu sein. Gebäude in Modulbauweise können das bieten.<br />
S<br />
eit Beginn <strong>der</strong> COVID-19-Krise und<br />
den damit verbundenen tiefgreifenden<br />
Verän<strong>der</strong>ungen tritt eine Frage<br />
noch deutlicher zutage: Sind die riesigen<br />
und dennoch chronisch überfüllten Hörsäle<br />
überhaupt noch zeitgemäß und in Zukunft<br />
notwendig? Die vom Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Energie geför<strong>der</strong>te<br />
Digital-Hub-Initiative (de-hub) sieht<br />
für neuartige Studiengänge rund um die<br />
Digitalisierung sogar eine „Abkehr vom<br />
Hörsaal“.<br />
Laut de-hub wird man zukünftig volle<br />
Hörsäle vergebens suchen. Die Zukunft<br />
liege vielmehr in Konzepten, die kleine,<br />
kreative Einheiten vorsehen. Der mo<strong>der</strong>ne<br />
Modulbau kann hier zur Lösung beitragen,<br />
denn insbeson<strong>der</strong>e im Hinblick auf die<br />
Digitalisierung sind damit neue flexible<br />
Gebäude- und Raumkonzepte möglich.<br />
Die 394 Hochschulen in Deutschland,<br />
wozu Universitäten, Fachhochschulen sowie<br />
Kunst- und Musikhochschulen zählen<br />
sind für den Einsatz von vorgefertigten<br />
Modulen bzw. Bauelementen prädestiniert.<br />
Die Module werden projektbezogen<br />
in unterschiedlichen Größen hergestellt, z.<br />
B. bis zu 20 Meter Länge und 4,25 Meter<br />
Breite, wodurch individuelle Grundrisse<br />
realisiert werden können. Sie sind meist<br />
bereits ab Werk mit <strong>der</strong> kompletten Elektroinstallation<br />
sowie komplexen Heizungs-,<br />
Klima- und Lüftungssystemen und<br />
mo<strong>der</strong>ner IT-Infrastruktur ausgerüstet.<br />
KLEINE EINHEITEN WERDEN ZU GROSSEN<br />
Die Vorteile: In bis zu 70% kürzerer Bauzeit<br />
entstehen ein- bis siebengeschossige<br />
Gebäude, die dem neuesten Stand <strong>der</strong><br />
Technik sowie allen Bauvorschriften entsprechen.<br />
Da es aufgrund <strong>der</strong> tragenden<br />
Stahlkonstruktion <strong>der</strong> Module kaum stati-<br />
Foto: Kleusberg<br />
sche Zwangspunkte gibt, lassen sich die<br />
Raumgrößen von Modulgebäuden sehr<br />
wirtschaftlich und flexibel än<strong>der</strong>n und Gebäude<br />
können so ohne großen Aufwand<br />
einer Neunutzung zugeführt werden. Das<br />
heißt, große Büroflächen o<strong>der</strong> Arbeitsräume<br />
nach dem Open-Space-Konzept<br />
können schnell in kleinere Einheiten umgewandelt<br />
werden. Umgedreht ist es<br />
ebenso einfach möglich: Kleine Einheiten<br />
werden zu großen Räumen. Das Universitätsgebäude<br />
wandelt sich. Und nicht nur<br />
das: Sollten tiefgreifende, strukturelle Än<strong>der</strong>ungen<br />
auf dem Campus geplant sein,<br />
kann auch das gesamte Gebäude umgesetzt<br />
werden. Was für herkömmlich errichtete<br />
Gebäude undenkbar ist, eröffnet hier<br />
völlig neue Perspektiven. Auch bestehende<br />
massiv errichtete Gebäude können von <strong>der</strong><br />
Modulbauweise profitieren. Denn je nach<br />
Statik können aufgrund des geringeren Gewichts<br />
<strong>der</strong> Modulkonstruktion ein o<strong>der</strong><br />
mehrere Stockwerke aufgesetzt werden.<br />
Bei <strong>der</strong> Finanzierung geht man mit <strong>der</strong><br />
modularen Bauweise ebenfalls neue Wege.<br />
So bieten große Hersteller, die die Modulgebäude<br />
als Generalunternehmer errichten,<br />
innovative Mietlösungen an. Bauherren<br />
müssen keine hohen Investitionen<br />
aufbringen, son<strong>der</strong>n erhalten maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />
Gebäudelösungen auf einer<br />
kalkulierbaren Mietbasis ohne Kapital zu<br />
binden. Ergibt sich nach Ablauf <strong>der</strong> vereinbarten<br />
Mietzeit weiterer o<strong>der</strong> sogar<br />
dauerhafter Nutzungsbedarf, kann das Gebäude<br />
entwe<strong>der</strong> länger gemietet o<strong>der</strong> optional<br />
käuflich übernommen werden.<br />
Die Räume in einem Gebäude in Modulbauweise<br />
können sich am individuellen<br />
Nutzen bzw. den jeweiligen Studieninhalten<br />
orientieren. Dazu braucht es neue Rahmenbedingungen<br />
wie eine intelligente<br />
Kombination aus physischen und virtuellen<br />
Lehrräumen. Eine neue technologische<br />
Möglichkeit, um konzeptionelle, strategische<br />
und damit auch bauliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
zusammenzuführen und die Lösungsansätze<br />
bereits weit vor Baubeginn am<br />
virtuellen 3D-Objekt zu prüfen und zu<br />
verbessern, bietet BIM − Building Information<br />
Modeling. In <strong>der</strong> Planungsphase<br />
entsteht mit BIM ein „Digital Twin“ des<br />
Gebäudes, <strong>der</strong> nicht nur die Architektur,<br />
son<strong>der</strong>n auch sämtliche Funktionalitäten<br />
abbildet. Führende Anbieter von Modulgebäuden<br />
wie das Unternehmen Kleusberg<br />
setzen die neue Art des Digitalen Bauens<br />
bereits in <strong>der</strong> Praxis ein und haben erfolgreich<br />
Projekte durchgeführt. Red.<br />
Foto: MANN+HUMMEL<br />
Antivirale Luftreiniger für risikominimierten Schulalltag<br />
Dem Filtrationsspezialisten MANN+HUMMEL ist es gelungen, Lösungen zu entwickeln, die die<br />
Rückkehr in einen normalen Alltag mit COVID-19 möglichst risikoarm gestalten.<br />
Damit Schüler und Lehrer trotz Corona wie<strong>der</strong> in einen geregelten Alltag finden können, sind antivirale<br />
Luftreiniger empfehlenswert.<br />
Die Corona-Pandemie hat das gesellschaftliche<br />
und wirtschaftliche Leben auf den Kopf gestellt,<br />
auch das deutsche Schulwesen. Die Wie<strong>der</strong>aufnahme<br />
eines geregelten Schulbetriebes ist mit<br />
großer Unsicherheit und Angst vor erneuten Schulschließungen<br />
verbunden.<br />
Mit Blick auf die kalte Jahreszeit ist ein regelmäßiges<br />
Stoßlüften nicht möglich. Hinzu kommt,<br />
dass die bereits eingeführten Hygienemaßnahmen<br />
wie das Tragen von Mund-Nasen-Masken<br />
und die Einhaltung des Abstands von mindestens<br />
1,5 Metern einerseits sicherlich zu einer<br />
Verringerung <strong>der</strong> Neuinfektionen beitragen. An<strong>der</strong>erseits<br />
ist jedoch bekannt, dass sich virenbehaftete<br />
Aerosole über Stunden in <strong>der</strong> Luft<br />
halten und deutlich weitere Wege als die vorgeschriebenen<br />
Abstände überwinden können.<br />
Die mobilen und<br />
stationären Raumluftreiniger<br />
OurAir<br />
SQ 2500 und<br />
OurAir TK 850<br />
können einen<br />
wichtigen Beitrag<br />
zur Eindämmung<br />
<strong>der</strong> Corona-Pandemie<br />
leisten.<br />
Die gute Nachricht ist: Es gibt eine Lösung<br />
für dieses Problem. Eine schnelle Rückkehr in<br />
einen Zustand vor <strong>der</strong> Corona-Pandemie ist<br />
möglich, mit Hilfe <strong>der</strong> antiviralen Luftfiltrationslösungen<br />
von MANN+HUMMEL. Die neuen mobilen<br />
und stationären Raumluftreiniger OurAir<br />
SQ 2500 und OurAir TK 850 können einen entscheidenden<br />
Beitrag zur Eindämmung <strong>der</strong> Corona-Pandemie<br />
leisten.<br />
Die verbauten HEPA H14 Filter sind in <strong>der</strong><br />
Lage, mehr als 99,995 Prozent <strong>der</strong> Viren, Bakterien<br />
und Mikroorganismen sicher aus <strong>der</strong> Luft zu<br />
filtern. Die Geräte arbeiten dabei nahezu geräuschlos.<br />
Gerade in Schulräumen, wo konzentriert<br />
gearbeitet wird, ist das beson<strong>der</strong>s vorteilhaft.<br />
Der OurAir SQ 2500 ist für Räume bis zu<br />
200m² und <strong>der</strong> OurAir TK 850 für bis zu 70m²<br />
große Innenbereiche geeignet. Die Geräte tauschen<br />
die Luft fünf Mal pro Stunde komplett<br />
aus, sodass Räumlichkeiten wie gewohnt nutzbar<br />
werden. Bei größeren Räumen ist die Kombination<br />
mehrerer Geräte problemlos möglich.<br />
Aufrüstung von Klima- und Lüftungsanlagen<br />
MANN+HUMMEL bietet auch die Um- und Aufrüstung<br />
von Klima- und Lüftungsanlagen an, wodurch<br />
ebenfalls das Infektionsrisiko in Innenräumen<br />
gesenkt wird. Dank jahrzehntelanger Erfahrung<br />
im Bereich Reinräume und Operationssäle,<br />
konnte die Firma einen neuen ePTFE HEPA<br />
Filter <strong>der</strong> Klasse H14 entwickeln.<br />
Dieser bietet mit einer Abscheideeffizienz von<br />
mehr als 99,995 Prozent nach EN 1822 den<br />
optimalen Schutz vor Viren und Bakterien. Das<br />
neue Medium ermöglicht die Reduzierung des<br />
Differenzdrucks um 50 Prozent im Vergleich zu<br />
HEPA Filtern aus Mikroglasfasermedien und ist<br />
bei den Betriebskosten auf einem vergleichbaren<br />
Level wie eine „vor Corona“-Filterkonfiguration.<br />
Er erfüllt zudem die Anfor<strong>der</strong>ungen des<br />
Brandschutzes <strong>der</strong> Klasse E gemäß EN 13501.<br />
Von Prof. Dr.-Ing. Achim Dittler vom Institut<br />
für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik<br />
(MVM) am KIT Karlsruhe durchgeführte Messungen,<br />
unter an<strong>der</strong>em im Klassenraum einer<br />
Grundschule, belegen die Effizienz <strong>der</strong> Geräte in<br />
<strong>der</strong> Reduzierung <strong>der</strong> Aerosolkonzentration. Angewendet<br />
werden können die Filter in Schulen,<br />
Universitäten, Bürogebäuden, Pflegeheimen und<br />
Kin<strong>der</strong>gärten ebenso wie in <strong>der</strong> Gastronomie, im<br />
Einzelhandel und bei Event-Locations.<br />
Öffentliche Einrichtungen wie Schulen benötigen<br />
für die Anschaffung von antiviralen Luftreinigern<br />
finanzielle Unterstützung, denn diese<br />
sind in Kombination mit den Abstands- und Hygieneregelungen<br />
ein entscheiden<strong>der</strong> Baustein<br />
auf dem Weg in ein Leben wie vor Corona.<br />
MANN+HUMMEL GmbH<br />
Schwieberdinger Straße 126<br />
71636 Ludwigsburg<br />
Tel. 07141/980<br />
our.air@mann-hummel.com<br />
www.airfiltration.mann-hummel.com<br />
20 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Kommunalentwicklung BERATUNG Anzeige<br />
Advertorial<br />
Doppik-Umstellung<br />
Interkommunal erfolgreich<br />
Die Einführung <strong>der</strong> Doppik stellt vor allem kleine Kommunen vor große<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen. Mithilfe eines Beraters konnte sich im Landkreis Dahme-<br />
Spreewald eine erfolgreiche interkommunale Herangehensweise etablieren.<br />
Der Umstieg von <strong>der</strong> einfachen auf die doppelte Buchführung ist nicht einfach und kostet Kommunen<br />
zusätzliche Ressourcen.<br />
Während in einigen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
wie Nordrhein-Westfalen<br />
die Doppik im kommunalen<br />
Alltag längst fest verankert ist, befinden<br />
sich die Kommunen in an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
wie Baden-Württemberg <strong>der</strong>zeit<br />
mitten in <strong>der</strong> Umstellung o<strong>der</strong> sind gesetzlich<br />
noch gar nicht zur Doppik verpflichtet,<br />
beispielsweise in Bayern. Hinzu<br />
kommt: Einige Bundeslän<strong>der</strong> schreiben<br />
ihren Kommunen zwar seit vielen Jahren<br />
die doppische Haushaltsführung vor, die<br />
kommunale Realität sieht allerdings an<strong>der</strong>s<br />
aus. So sind Kommunen im Land<br />
Brandenburg beispielsweise seit 2011 verpflichtet,<br />
doppische Bilanzen zu erstellen,<br />
in manchen Kommunen fehlen jedoch die<br />
Eröffnungsbilanzen. Viele Gemeinden und<br />
Ämter haben außer <strong>der</strong> Eröffnungsbilanz<br />
bislang keinen doppischen Abschluss erstellt.<br />
Die Kommunen bewegen sich damit<br />
in einem rechtswidrigen Zustand, welcher<br />
von den Aufsichtsbehörden lange geduldet<br />
wurde. Außerdem fehlten <strong>der</strong> Politik<br />
ebenso wie <strong>der</strong> Verwaltungsleitung wesentliche<br />
Informationen zur Ressourcensteuerung.<br />
Im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald<br />
sah die Situation nicht an<strong>der</strong>s<br />
aus: Eine im März 2018 von <strong>der</strong> Kommunalaufsicht<br />
durchgeführte Bestandsaufnahme<br />
zeigte, dass zu diesem Zeitpunkt<br />
Foto: Adobe Stock/Coloures-Pic<br />
alleine bis 2016 insgesamt über 200 Abschlüsse<br />
von kreisangehörigen Gemeinden<br />
fehlten. „Die Kommunen verstießen damit<br />
seit Jahren gegen geltendes Landesrecht,<br />
eine Besserung war nicht in Sicht. Dies<br />
konnten wir als Kommunalaufsicht nicht<br />
länger dulden“, erinnert sich Nadine<br />
Starke, Leiterin <strong>der</strong> Kommunalaufsicht des<br />
Landkreises Dahme-Spreewald. Klar war<br />
gleichzeitig auch, dass aufsichtsrechtliche<br />
Maßnahmen alleine nicht weit führen würden:<br />
Den kreisangehörigen Kommunen<br />
fehlte es an Personal, Fachwissen und adäquaten<br />
internen Prozessen. Eine Aufholjagd<br />
in Eigenregie war schlicht nicht<br />
leistbar.<br />
BERATUNG AUS EINER HAND<br />
Der Landkreis Dahme-Spreewald entschied<br />
sich daher, das Thema interkommunal<br />
aufzusetzen und seine Städte und<br />
Gemeinden bei <strong>der</strong> Verringerung des Rückstandes<br />
zu unterstützen. Über eine vom<br />
Landkreis aufgelegte Strukturfondsrichtlinie<br />
konnten kreisangehörige Kommunen<br />
einerseits För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> für investive Maßnahmen<br />
beantragen und an<strong>der</strong>erseits auf<br />
eine vom Landkreis finanzierte Beratung<br />
bezüglich <strong>der</strong> Erstellung rückständiger Bilanzen<br />
sowie auf Zuschüsse <strong>der</strong> entsprechenden<br />
Personalkosten zugreifen.<br />
„Mit den vielen rückständigen Bilanzen<br />
steckten die Kommunen in einer Vergeblichkeitsfalle.<br />
So sehr sie sich auch bemühten,<br />
sie schafften es nicht“, sagt Stephan<br />
Loge, Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald.<br />
„Der Kreis wollte unterstützen.<br />
Ein interkommunaler Ansatz erschien<br />
beson<strong>der</strong>s erfolgversprechend. Wichtig<br />
war uns daher, dass die Beratungsleistungen<br />
in einer Hand lagen.“<br />
Foto: Stiebel Eltron<br />
Nie<strong>der</strong>sachsens Ministerpräsident Stephan Weil besucht den Stammsitz von Stiebel Eltron in Holzminden und informiert sich über haustechnische<br />
Lösungen für Schulen, Kin<strong>der</strong>tagesstätten o<strong>der</strong> Praxen im Kampf gegen das Coronavirus.<br />
Schulen rüsten mit Lüftungs-Technik gegen Aerosole<br />
Mit Hilfe des neuen Systems von STIEBEL ELTRON können Unterrichtsräume mit frischer Luft<br />
versorgt werden, ohne dass dafür die Fenster geöffnet werden müssen. So können die Risiken<br />
einer Infektion minimiert werden ohne Verlust von Wärmeenergie.<br />
Mit <strong>der</strong> kalten Jahreszeit steigt für Schüler und<br />
Lehrer das Ansteckungsrisiko für COVID-19. Der<br />
Grund: In den Innenräumen <strong>der</strong> Schulen wird ab<br />
Herbst deutlich weniger gelüftet und <strong>der</strong> Anteil<br />
virushaltiger Aerosole nimmt zu. Das Bundesumweltamt<br />
empfiehlt, den Klassenzimmern<br />
möglichst viel frische Luft zuzuführen, um die<br />
Infektionsgefahr zu senken. Mit dem Lüftungsgerät<br />
VRL-C bietet STIEBEL ELTRON ein Lüftungsgerät,<br />
das diese Aufgabe mit Bravour meistert<br />
– und perfekt für die nachträgliche Ausstattung<br />
entsprechen<strong>der</strong> Räume wie Schulklassen,<br />
Kin<strong>der</strong>tagesstätten o<strong>der</strong> Praxen geeignet ist.<br />
Die Kommission Innenraumlufthygiene (IRK)<br />
am Umweltbundesamt empfiehlt bei Unterrichtseinheiten<br />
von mehr als 45 Minuten, auch<br />
während des Unterrichts zu lüften. Mit durchgängig<br />
weit geöffneten Fenstern im Sommer<br />
lässt sich die Infektionsgefahr vergleichsweise<br />
einfach senken. Im Herbst und Winter ist manuelles<br />
Lüften mit dem erfor<strong>der</strong>lichen Frischluftaustausch<br />
jedoch nicht mehr realisierbar – einerseits<br />
wegen <strong>der</strong> niedrigen Temperaturen und<br />
damit verbundener Erkältungsgefahr, an<strong>der</strong>erseits<br />
aus wirtschaftlichen Gründen wegen des<br />
massiven Verlusts von Wärmeenergie.<br />
„Wir empfehlen für den Einsatz in Klassenräumen<br />
das Lüftungsgerät VRL-C, mit dem sich<br />
ein bis zu vierfacher Luftwechsel pro Stunde im<br />
jeweiligen Raum realisieren lässt“, sagt Stiebel-Eltron-Geschäftsführer<br />
Dr. Kai Schiefelbein.<br />
„Die Konzentration an potenziell virushaltigen<br />
Aerosolen und damit das Ansteckungsrisiko<br />
wird mit diesen Lüftungssystemen deutlich verringert.<br />
Technisch ist es heute ohne großen Aufwand<br />
möglich, größere Räume in Schulen, Kin<strong>der</strong>gärten<br />
o<strong>der</strong> Geschäften nachträglich mit einer<br />
solchen Lüftungsanlage auszurüsten. Durch<br />
die integrierte Wärmerückgewinnung <strong>der</strong> Lüftungsgeräte<br />
ist keine Anpassung <strong>der</strong> Heizung in<br />
den Räumen erfor<strong>der</strong>lich. Die Räume werden<br />
wie gewohnt weiterhin warm.“<br />
Raumweise Belüftung<br />
Derartige Lüftungsgeräte sind mittlerweile bereits<br />
an einigen Schulen im Einsatz, so zum Beispiel<br />
in <strong>der</strong> Johann-Pachelbel-Schule in Nürnberg.<br />
Für die 110 Klassenräume hat man sich<br />
für die dezentrale Lösung entschieden, mit denen<br />
die raumweise Belüftung realisiert werden<br />
kann. Über die Vernetzung können auch alle<br />
110 Geräte gleichzeitig für das Wochenende<br />
programmiert o<strong>der</strong> kollektiv in die Ferien geschickt<br />
werden.<br />
Im August und September haben die nie<strong>der</strong>säschische<br />
Gesundheitsministerin Carola Reimman,<br />
Lena Düpont, Mitglied des Europaparlaments,<br />
sowie Ministerpräsident Stephan Weil<br />
den Stammsitz von Stiebel Eltron in Holzminden<br />
besucht. Bei dieser Gelegenheit informierten sie<br />
sich über haustechnische Lösungen für Schulen,<br />
die für den Kampf gegen das Coronavirus<br />
geeignet sind.<br />
Das Lüftungsgerät VRL-C von STIEBEL EL-<br />
TRON gibt es in verschiedenen Größen und Ausstattungen.<br />
Mehr Infos erhalten Interessierte<br />
unter www.stiebel-eltron.de/schullueftung, per<br />
Mail an schullueftung@stiebel-eltron.de o<strong>der</strong><br />
unter <strong>der</strong> Telefonnummer 05531-702 95800.<br />
Stiebel Eltron GmbH & Co. KG<br />
Dr.-Stiebel-Straße 33<br />
37603 Holzminden<br />
Tel. 05531/702 95800<br />
www.stiebel-eltron.de/schullueftung<br />
22 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Kommunalentwicklung<br />
BERATUNG<br />
Kommunalentwicklung<br />
Um seinen Misstand von über 200 unerledigten kommunalen Jahresabschlüssen zu beseitigen,<br />
hat sich <strong>der</strong> Landkreis Dahme-Spreewald professionelle Unterstützung von Beratern geholt.<br />
Der Landkreis beauftragte das Unternehmen<br />
„PD – Berater <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Hand“ gemeinsam mit Axians Public Consulting<br />
ein interkommunal orientiertes Beratungsprojekt<br />
aufzusetzen und durchzuführen.<br />
Dieser interkommunale Ansatz<br />
erwies sich im weiteren Projektverlauf als<br />
sehr erfolgreich. Unterstützt von Prof. Dr.<br />
Martin Richter, Emeritus <strong>der</strong> Universität<br />
Potsdam, wurde <strong>der</strong> von Richter entwickelte<br />
sogenannte „retrograde Ansatz“ auf<br />
das Projekt übertragen. Im Kern dreht <strong>der</strong><br />
Ansatz das üblicherweise angewandte Vorgehen<br />
um: Anstatt die Abschlüsse chronologisch<br />
aufzustellen und prüfen zu lassen,<br />
fokussiert <strong>der</strong> retrograde Ansatz auf den<br />
Foto: AdobeStock/pictworks<br />
aktuellen Jahresabschluss, welcher vollumfänglich<br />
erstellt und entsprechend den<br />
Prüfungsstandards geprüft wird. Die<br />
„Alt-Abschlüsse“ werden dagegen zusammengefasst<br />
erstellt und geprüft.<br />
AUFLÖSUNG VON RÜCKSTELLUNGEN<br />
Die Logik dahinter: Verschiebungen zwischen<br />
den „Alt-Abschlüssen“ sind aus<br />
heutiger Perspektive nicht mehr steuerungsrelevant<br />
und daher vernachlässigbar,<br />
relevant ist ausschließlich <strong>der</strong> aktuelle Abschluss.<br />
So kann beispielsweise für ältere<br />
Abschlüsse auf die Buchung <strong>der</strong> meisten<br />
Rückstellungen verzichtet werden, da<br />
diese ohnehin über die folgenden Jahre<br />
wie<strong>der</strong> aufgelöst würden. Nur einzelne<br />
Positionen, insbeson<strong>der</strong>e die Entwicklungen<br />
im Anlagevermögen, sind umfassend<br />
für alle Jahre zu betrachten.<br />
Klar dabei war: Die Anwendung dieses<br />
Verfahrens wäre für eine einzelne kreisangehörige<br />
Kommune aufgrund <strong>der</strong> umfangreichen<br />
notwendigen Abstimmungen<br />
insbeson<strong>der</strong>e mit den Rechnungsprüfungs-<br />
ämtern ebenso wie mit <strong>der</strong> Kommunalaufsicht<br />
kaum darstellbar gewesen. Dank des<br />
vom Landkreis gewählten interkommunalen<br />
Ansatzes konnten die Vereinfachungen<br />
koordiniert abgestimmt werden.<br />
Im Ergebnis entstand ein „Leitfaden zur<br />
Aufholung“, welcher allen beteiligten<br />
Kommunen zur Verfügung gestellt wurde.<br />
Parallel dazu trat im Herbst 2018 in Brandenburg<br />
das „Gesetz zur Beschleunigung<br />
<strong>der</strong> Aufstellung und Prüfung kommunaler<br />
Jahresabschlüsse“ in Kraft, welches im<br />
Kern den retrograden Ansatz von Martin<br />
Richter bestätigte.<br />
Alle teilnehmenden Kommunen konnten<br />
von <strong>der</strong> fachlichen Unterstützung im<br />
Projekt profitieren. Außerdem wurden die<br />
beteiligten Rechnungsprüfungsämter beson<strong>der</strong>s<br />
eng eingebunden, was erfolgskritisch<br />
war. Denn parallel zur Aufstellung<br />
erfolgte auch die Prüfung deutlich zeitverzögert<br />
und sehr kleinteilig. Im Projekt<br />
wurde daher das Prinzip <strong>der</strong> begleitenden<br />
Prüfung eingeführt und teilweise umgesetzt:<br />
Anstatt die Abschlüsse erst vollständig<br />
zu erstellen und dann komplett zur<br />
Prüfung zu geben, zielt die begleitende<br />
Prüfung auf einen engmaschigen Austausch<br />
zwischen Kommunen und Prüfern<br />
ab. Zweifelsfragen sollen frühzeitig geklärt<br />
werden, auch können bestimmte Bilanzpositionen<br />
schon vor Fertigstellung <strong>der</strong><br />
gesamten Bilanz zur Prüfung gegeben werden.<br />
PROZESSE ANPASSEN<br />
„Das Projekt hat das Rechnungsprüfungsamt<br />
vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen gestellt.<br />
Im Endeffekt hat es aber geholfen, unsere<br />
Prozesse zu überdenken und anzupassen“,<br />
sagt Karin Schrager, Leiterin des<br />
Rechnungsprüfungsamtes des Landkreises<br />
Dahme-Spreewald. „Der Austausch mit<br />
den Kommunen hat sich durch die begleitende<br />
Prüfung intensiviert, außerdem arbeiten<br />
wir jetzt in kleineren Prüfungsteams<br />
und fokussieren uns noch stärker<br />
auf für den Abschluss wesentliche Feststellungen.<br />
Gezeigt hat sich auch, von<br />
welch entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung die Qualität<br />
<strong>der</strong> zur Prüfung vorgelegten Unterlagen<br />
ist.“<br />
Während die Kommunen <strong>der</strong>zeit teilweise<br />
noch mit <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> letzten<br />
rückständigen Abschlüsse beschäftigt<br />
sind, geht es für den Landkreis jetzt darum,<br />
den langfristigen Projekterfolg sicherzustellen.<br />
„Auf keinen Fall dürfen die<br />
Kommunen nun wie<strong>der</strong> rückständige Abschlüsse<br />
aufhäufen“, sagt Kreiskämmerer<br />
Stefan Klein. „Die im Projekt angepassten<br />
internen Prozesse wie die begleitende Prüfung<br />
sollten hier helfen. Als Landkreis<br />
wollen wir außerdem auch perspektivisch<br />
den Austausch und die interkommunale<br />
Zusammenarbeit in diesem Bereich unterstützen.“<br />
Katharina Schlüter, Philipp Gärtner<br />
DIE AUTOREN<br />
Katharina Schlüter ist Managerin, Philipp<br />
Gärtner Consultant bei PD – Berater <strong>der</strong><br />
öffentlichen Hand GmbH.<br />
Durch das Institut für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO) bestätigt:<br />
Die VisionAir Luftreiniger “können sowohl SARS-CoV-2 als auch Bakterien<br />
während des Betriebes mit hoher Effizienz aus <strong>der</strong> Luft filtern.”<br />
Bildung braucht<br />
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bleibt, braucht sie Raum ohne Grenzen. Mit<br />
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Kommunalentwicklung<br />
BERATUNG<br />
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Advertorial<br />
Krisenmanagement<br />
In Resilienz investieren<br />
VIERSTUFIGES<br />
RESILIENZMODELL<br />
Ausgehend von einer Analyse <strong>der</strong> Corona-Pandemie haben die Krisen-Experten<br />
André Röhl und Rico Kerstan in einem wissenschaftlichen Working Paper ein<br />
Resilienzmodell entwickelt und Lehren für die öffentliche Verwaltung abgeleitet.<br />
•<br />
1. Nanoresilienz: Die Fähigkeit zu<br />
agilem Handeln und zur Adaption<br />
neuer Prozessschritte wird aufgebaut<br />
- um innerhalb standardisierter<br />
Prozesse flexibel, aber rechtssicher zu<br />
handeln.<br />
•<br />
2. Mikroresilienz: Befähigt Mitarbeiter<br />
aller Führungsebenen, ihre Aufgaben<br />
auch im Homeoffice und unter<br />
schwierigen Umständen gemeinsam<br />
zu bewältigen.<br />
•<br />
3. Mesoresilienz: Beschreibt die<br />
notwendigen organisatorischen<br />
Vorbereitungen wie eine<br />
Betriebskontinuitäts- und<br />
Krisenmanagementplanung.<br />
•<br />
4. Makroresilienz: Fokussiert die<br />
aktive Kooperation zwischen<br />
Organisationen und die wechselseitige<br />
Unterstützung im wirksamen<br />
Krisenmanagement.<br />
Die Frage, ob eine Krise vorliegt o<strong>der</strong><br />
nicht, ist aus organisationaler Sicht<br />
von beson<strong>der</strong>er Relevanz. Eine Krisensituation<br />
ist per Definition dann eingetreten,<br />
wenn die normale Aufbau- und<br />
Ablaufstruktur nicht ausreichen, um die<br />
Situation zu bewältigen.<br />
Die Corona-Krise ist beson<strong>der</strong>s, weil sie<br />
sich langsam entwickelt. In <strong>der</strong> Literatur<br />
werden Krisen, die mit niedriger Intensität<br />
lange andauern, ohne dass <strong>der</strong> Gefahr<br />
wirksam begegnet werden kann, auch als<br />
„schleichende Krise“ bezeichnet. Die beson<strong>der</strong>e<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Corona-Krise<br />
liegt in <strong>der</strong> Entscheidung, eine<br />
Ausnahmesituation festzustellen und von<br />
den normalen Alltagsprozessen abzuweichen<br />
bzw. zu ihnen zurückzukehren. Für<br />
die Vorbereitung von Verwaltungen auf<br />
Ausnahmezustände ergeben sich zwei<br />
Handlungsfel<strong>der</strong>: flexible, anpassungsfähige<br />
Alltagsstrukturen gestalten und Vorkehrungen<br />
für eine „beson<strong>der</strong>e Alltagsorganisation“<br />
treffen. Die Kombination <strong>der</strong><br />
Handlungsfel<strong>der</strong> erhöht die Resilienz, also<br />
die Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit,<br />
<strong>der</strong> Verwaltung.<br />
Aus politischen Erwägungen heraus erfolgt<br />
bei schleichenden Krisen die Feststellung<br />
eines Ausnahmezustandes (o<strong>der</strong> einer<br />
Krise) oftmals nicht. Für Verwaltungen ist<br />
dies eine Herausfor<strong>der</strong>ung, da ihr Handeln<br />
an rechtstaatlichen Grundsätzen ausgerichtet<br />
und in hohem Maße standardisiert<br />
ist. Ein Abweichen von Verfahrensgrundsätzen<br />
erfor<strong>der</strong>t eine explizite Begründung.<br />
Es besteht die Notwendigkeit, Strukturen<br />
unterhalb <strong>der</strong> Ebene eines Ausnahmezustandes<br />
zu etablieren, die bereits bei Vorliegen<br />
eines akuten Risikos flexibles und<br />
adäquates Handeln ermöglichen.<br />
Resilienz entsteht hier durch die Fähigkeit<br />
<strong>der</strong> Organisation, die Notwendigkeit<br />
<strong>der</strong> Feststellung eines Ausnahme-<br />
Foto: AdobeStock/fotomowo<br />
Foto: complan Kommunalberatung GmbH<br />
Für eine gute kommunale Entwicklung ist es wichtig, dass Ämter und Fachbereiche frühzeitig in die Stadtentwicklung miteinbezogen werden.<br />
Stadtstrategie braucht Dialog mit Verwaltung und Politik<br />
Menschen machen Stadt: In diesem Bewusstsein wird Stadtentwicklung als Aufgabe mit und für<br />
die Bürger akzeptiert und gelebt werden. Wichtig ist es, alle Ämter und Fachbereiche in die<br />
Entscheidungsfindung miteinzubeziehen.<br />
Eine transparente Information und stringente<br />
Kommunikation zu Stadtentwicklungsaufgaben<br />
in Politik und Verwaltung steht noch nicht flächendeckend<br />
auf <strong>der</strong> Agenda. Mitreden, mitentscheiden<br />
und gemeinsam Verantwortung übernehmen<br />
– Vertretende aus Politik und Verwaltung<br />
sind die zentral handelnden Akteure <strong>der</strong><br />
Stadtentwicklung. Bestenfalls agieren sie Hand<br />
in Hand und auf Augenhöhe.<br />
Die Verwaltung ist die Schaltzentrale integrierter<br />
Stadtentwicklungsprozesse. Sind die<br />
städtischen Aufgaben von Baukultur, Wohnen,<br />
Verkehr, Handel, Tourismus und sozialer Infrastruktur<br />
Themen des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes,<br />
so gehören Vertreter dieser<br />
Ämter und Fachbereiche von Beginn an an einen<br />
Tisch. Projekte, die allein in <strong>der</strong> Verantwortung<br />
des Bau- und Planungsamtes entstehen,<br />
können in <strong>der</strong> Umsetzungsphase auf Unverständnis<br />
und Wi<strong>der</strong>stände stoßen. Analyse, Ausrichtung<br />
und Projektentwicklung <strong>der</strong> integrierten<br />
Strategiekonzepte können nur gewinnen, wenn<br />
Bedarf und Expertise <strong>der</strong> Ämter und Fachbereiche<br />
früh und für die gesamte Prozessstruktur<br />
eingebunden werden. Fachbereichsübergreifende<br />
Dialogformate wie Workshops, Befragungen<br />
und Schulungen tragen nicht nur dazu bei, das<br />
Fachwissen zu bündeln, son<strong>der</strong>n auch zur Qualitätsverbesserung<br />
<strong>der</strong> Strategiekonzepte. Zudem<br />
werden so Effizienz und Verantwortungsübernahme<br />
geför<strong>der</strong>t. Bestenfalls entstehen fachbereichsübergreifende<br />
Kommunikations- und<br />
Organisationsstrukturen, die dauerhaft Teil des<br />
verwaltungsinternen Arbeitsalltages werden.<br />
Angebote an die lokale Politik<br />
Gute Stadtentwicklungsprozesse brauchen noch<br />
besser vorbereitete und begleitete Entscheidungsprozesse<br />
in den politischen Gremien.<br />
Wenn Vorhaben in <strong>der</strong> Politik scheitern, kann<br />
dies an politischem Kirchturmdenken liegen.<br />
Häufiger liegt es an lückenhaften, sachorientierten<br />
Informations- und Dialogangeboten. Information<br />
und Präsentation in Fachausschüssen<br />
sind immer noch das Mittel <strong>der</strong> Wahl, um über<br />
Prozesse, Zwischenergebnisse und Vorhabenplanung<br />
zu informieren, zumeist dann, wenn es um<br />
die entscheidenden Haushaltsmittel und Ressourcen<br />
geht. Als Tagesordnungspunkt unter<br />
vielen, gilt es dann, komplexe Projekte <strong>der</strong> integrierten<br />
Stadtentwicklung kurz und bündig zu<br />
argumentieren sowie Mehrwert und Synergien<br />
abzuleiten.<br />
Es geht allerdings auch an<strong>der</strong>s. Die Einladung<br />
zu Son<strong>der</strong>formaten wie gemeinsamen Sitzungen<br />
verschiedener Ausschüsse, interfraktionellen<br />
Denkrunden, Stadttouren o<strong>der</strong> Workshops<br />
sind Angebote an die lokale Politik, die<br />
Themen und Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kommune<br />
gezielt in den Mittelpunkt <strong>der</strong> Aufmerksamkeit<br />
stellen, die Wissen transferieren und vermehren,<br />
Wertschätzung vermitteln und erzeugen und so<br />
langfristig zur Trag- und Realisierungsfähigkeit<br />
von Stadtentwicklungsmaßnahmen beitragen.<br />
Stadtentwicklung ist eine kommunale Aufgabe<br />
verschiedenster Akteure und ein Kommunikationsprozess.<br />
Mit Konsequenz integrativ gedacht,<br />
prozessbegleitend geplant und zielorientiert<br />
gesteuert, för<strong>der</strong>t die stringente Zusammenarbeit<br />
mit Politik und Verwaltung die Durchsetzungsfähigkeit<br />
und erhöht die kommunale<br />
Effizienz.<br />
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26 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Kommunalentwicklung BERATUNG Anzeige<br />
Advertorial<br />
zustandes hinauszuzögern. Sie entsteht<br />
nicht allein durch die Leistungsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Prozesse und Strukturen für den Ausnahmezustand.<br />
Beispielhaft für diesen<br />
Aspekt <strong>der</strong> Resilienz sind Organisationen,<br />
<strong>der</strong>en Mitarbeiter mit mobilen Endgeräten<br />
ausgestattet waren und die bereits vor dem<br />
Lockdown aus eigener Risikoerwägung<br />
Teamsplitting o<strong>der</strong> Homeoffice implementieren<br />
konnten. Entscheidend ist, dass Resilienz<br />
immer auch leistungsfähige Strukturen<br />
für den Ausnahmezustand einschließt.<br />
Diese sind unabdingbar, wenn<br />
Risiken o<strong>der</strong> Schäden die Bewältigungskapazität<br />
<strong>der</strong> Organisation übersteigen.<br />
Eine wichtige Erkenntnis aus <strong>der</strong> Corona-Pandemie<br />
ist die Abhängigkeit von Organisationen<br />
untereinan<strong>der</strong>. Dies betrifft<br />
alle Ebenen <strong>der</strong> Verwaltung. Neben Kritischen<br />
Infrastrukturen (vgl. KRITIS-Verordnung)<br />
ist die Gesellschaft auf weitere Akteure<br />
(„systemrelevante Berufe“) angewiesen.<br />
Diese Abhängigkeiten müssen im<br />
Verständnis von Resilienz Berücksichtigung<br />
finden. Sie haben wesentlichen Einfluss<br />
auf das Krisenmanagement.<br />
Im Kern entspricht die Entwicklung von<br />
organisationaler Resilienz nach Ansicht<br />
<strong>der</strong> Autoren einem vierstufigen Modell.<br />
Erstens gilt es die Fähigkeit zu agilem Handeln<br />
und zur Adaption neuer Prozessschritte<br />
aufzubauen (Nanoresilienz). Für<br />
Verwaltungen bedeutet das die Notwendigkeit,<br />
innerhalb standardisierter Prozesse<br />
flexibel, aber rechtssicher zu handeln.<br />
Hierfür ist Vorbereitung notwendig.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e müssen verlässliche und<br />
kurze Kommunikationsnetzwerke entstehen:<br />
Wen können Mitarbeiter in ungewöhnlichen<br />
Situationen fragen? Wer kann<br />
eine Entscheidung bestätigen?<br />
Auf <strong>der</strong> nächsten Stufe befähigt Mikroresilienz<br />
Mitarbeiter aller Führungsebenen,<br />
ihre Aufgaben auch im Homeoffice<br />
und unter schwierigen Umständen gemeinsam<br />
zu bewältigen. Mesoresilienz<br />
beschreibt als nächste Stufe die notwendigen<br />
organisatorischen Vorbereitungen wie<br />
eine Betriebskontinuitäts- und Krisenmanagementplanung.<br />
Die Makroresilienz fokussiert schließlich<br />
die aktive Kooperation zwischen Organisationen.<br />
Dabei spielen Kommunen<br />
eine entscheidende Rolle. Die Unterstützung<br />
im wirksamen Krisenmanagement<br />
muss wechselseitig sein: Schulen gewährleisten,<br />
dass Eltern weiterhin arbeiten können,<br />
Unternehmen unterstützen Schulen<br />
mit ihrer Digitalkompetenz (von IT-Hardware<br />
bis Datenschutz), damit diese arbeiten<br />
können. Pragmatischer Austausch<br />
zwischen den Akteuren ist ein essenzieller<br />
Erfolgsfaktor. Die wohl wichtigste Erkenntnis<br />
aus Corona sollte sein: Krise bewältigen<br />
− das geht nur gemeinsam. Und:<br />
Investition in mehr Resilienz lohnt sich,<br />
denn nach <strong>der</strong> Krise ist vor <strong>der</strong> Krise.<br />
<br />
André Röhl, Rico Kerstan<br />
DIE AUTOREN<br />
Prof. Dr. André Röhl ist Professor für<br />
Sicherheitsmanagement an <strong>der</strong> NBS Northern<br />
Business School in Hamburg. Rico Kerstan<br />
berät als Geschäftsführer <strong>der</strong> KR Krisensicher<br />
Risikoberatung GmbH in Lübben (Spreewald)<br />
kritische Infrastrukturen bei <strong>der</strong><br />
Professionalisierung ihrer Risiko- und<br />
Sicherheitsmanagementstrukturen.<br />
Erregerfreie Luft dank Duster 3000 Air Scrubber<br />
Die Firma Clean Air hat eine antivirale Umluftabsauganlage entwickelt, mit <strong>der</strong>en Hilfe<br />
nahezu alle Viren und Bakterien aus <strong>der</strong> Innenluft von geschlossenen Räumen herausgefiltert<br />
werden können.<br />
Die mobile und energiesparende Umluftabsauganlage<br />
mit einem eingebauten Hochvolumenstrom-Schwebstofffilter<br />
(HEPA 14)<br />
sorgt für eine staubfreie, aerosolfreie und sichere<br />
Raumluft. Der Duster 3000 Air Scrubber<br />
ist dazu in <strong>der</strong> Lage, mehr als 99,995 Prozent<br />
aller Viren und Bakterien aus <strong>der</strong> Luft zu<br />
filtern, und eignet sich daher gut für die Umluftfiltration<br />
von Reinräumen mit höchsten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an die Sterilität.<br />
Dies ist zum Beispiel in Krankenhäusern,<br />
Operationssälen und Intensivstationen <strong>der</strong><br />
Fall, ebenso wie in Apotheken, Sterilräumen,<br />
Laboren und Forschungszentren.<br />
Auch bei hochsensiblen industriellen Prozessen<br />
in den Bereichen <strong>der</strong> Pharmazie,<br />
Bio-Technologie, Chemie, Optik, Lebensmittelverarbeitung<br />
und Mikroelektronik kann<br />
die Umluftabsauganlage viele wichtige<br />
Funktionen übernehmen.<br />
Hohe Leistung<br />
Der Hochvolumenstrom-Schwebstofffilter,<br />
<strong>der</strong> in den Geräten verbaut ist, ist<br />
mikrobiologisch inaktiv und erfüllt alle<br />
Kriterien <strong>der</strong> VDI-Richtlinie 6022. Weiterhin<br />
erfüllt er ebenfalls die Anfor<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> DIN EN 60335-2-69 mit Filterklasse<br />
H14. Der Duster 3000 Air Scrubber ist<br />
dazu in <strong>der</strong> Lage, bis zu 5000 m 3 Luft innerhalb<br />
einer Stunde zu filten. Dabei hat er<br />
einen Stromverbrauch von lediglich 1500<br />
Watt und verfügt über eine Arbeitslautstärke<br />
von 67 dB.<br />
Effiziente Luftreinigung für alle<br />
Bereiche<br />
• Arztpraxen<br />
• Umkleidekabinen<br />
• Restaurants, Kneipen, Bars, Cafés<br />
• Schulen, Kin<strong>der</strong>gärten und Kitas<br />
• Flughäfen und Bahnhöfe<br />
• Seminarräume<br />
• Warte- und Empfangsbereiche<br />
• Krankenhäuser<br />
• Pflegeeinrichtungen<br />
• Seniorenheime<br />
• Speisesäle und Kantinen<br />
• Messestände<br />
• Großraumbüros<br />
• Bibliotheken<br />
• Betriebe, die einen sicheren Abstand<br />
nicht zulassen<br />
• Schiffe<br />
All diese Bereiche können von <strong>der</strong> antiviralen<br />
Luftfiltrationsanlage profitieren.<br />
Technische Eckdaten<br />
Der Aufbau des Gehäuses <strong>der</strong> Luftreiniger<br />
besteht aus doppelt verzinktem Blech mit einer<br />
hellgrauen Pulverbeschichtung. Das Gehäuse<br />
ist wahlweise auch in Edelstahl erhältlich.<br />
Das Gewicht <strong>der</strong> antiviralen Umluftabsauganlage<br />
liegt bei 123,5 kg. Die Grundplatte<br />
verfügt über eine Fläche von 30“ x 32“<br />
beziehungsweise 0,8m x 0,9m. Die Höhe<br />
beträgt 8‘ bis 6“, diese Maße entsprechen<br />
umgerechnet 1,6 Metern. Innerhalb von einer<br />
Stunde können bis zu zwischen 4000 und 5000<br />
m 3 Raumluft abgesaugt werden.<br />
Garantierte Qualität<br />
Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> HEPA 14 Filter, die im Duster 3000<br />
Air Scrubber verbaut werden, wird gemäß EN<br />
1822 auf Leckfreiheit geprüft und mit<br />
dem jeweiligen entsprechenden Prüfzeugnis<br />
an den Kunden ausgeliefert.<br />
Interessierte finden weitere Informationen<br />
unter www.duster-3000.com o<strong>der</strong> können<br />
sich per Mail an info@duster-3000.com an<br />
die Firma cleanAIR wenden.<br />
Der Duster 3000 eignet sich für die unterschiedlichsten<br />
Einsatzgebiete. Dazu gehören<br />
unter an<strong>der</strong>em:<br />
Foto: cleanAIR GmbH<br />
• Einkaufszentren<br />
• Elektronikfachmärkte<br />
• Baumärkte<br />
• Drogerien und Apotheken<br />
• Supermärkte<br />
• Ladenlokale<br />
• Fitnessstudios<br />
• Therapieräume<br />
Der Duster 3000 Air Scrubber ist<br />
in den unterschiedlichsten Bereichen<br />
einsetzbar, egal ob im Gesundheitswesen,<br />
in <strong>der</strong> Gastronomie<br />
o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Wirtschaft.<br />
cleanAIR GmbH<br />
Am Landhagen 16<br />
59302 Oelde<br />
Tel. 02522/8309717<br />
www.duster-3000.com<br />
info@duster-3000.com<br />
28 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Kommunalentwicklung<br />
BERATUNG<br />
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Post-Corona-Perspektiven<br />
Stadt neu denken<br />
Türen auf, Frischluft rein: Das gilt nicht nur für die Reduzierung <strong>der</strong> Aerosol-<br />
Belastung in geschlossenen Räumen – das gilt auch für die integrierte Stadtund<br />
Quartiersentwicklung.<br />
City <strong>der</strong> Zukunft: Es geht nicht immer um den ganz großen Wurf, jedoch um konsequentes Vorausschauen<br />
und progressives Planen.<br />
Der Lockdown im Frühjahr dieses<br />
Jahres hat bisher nicht vorstellbare<br />
Szenarien auf den Plan gerufen.<br />
Und ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. Der<br />
Handelsverband Deutschland rechnet mit<br />
bis zu 50 000 Insolvenzen im Einzelhandel,<br />
prognostiziert Verödung und weitere<br />
Trading-Down-Effekte in den deutschen<br />
Innenstädten. Post-Corona-Perspektiven<br />
in den Zentren und Kernen <strong>der</strong> Städte und<br />
Gemeinden bundesweit müssen vor diesem<br />
Hintergrund integriert gedacht, mutig<br />
erprobt und kooperativ umgesetzt werden.<br />
Kommunen tun gut daran, strategische<br />
Pläne zu justieren, um Stadt als multifunktionalen<br />
Ort für Versorgung, Wissen, Kultur,<br />
Bewegung, Begegnung – für Daseinsvorsorge<br />
und das menschliche Wohl aufzustellen.<br />
Multifunktional heißt dabei vor<br />
allem, Angebote und Besuchsanlässe für<br />
alle zu bieten, am besten mit kurzen Wegen.<br />
Die Vielfalt <strong>der</strong> Gesellschaft muss sich<br />
in Zentren und Stadtkernen abbilden.<br />
Dritte Orte für soziokulturelles Miteinan<strong>der</strong>,<br />
Bildungsorte für schulische wie außerschulische<br />
Angebote, Bewegungsorte für<br />
Gesundheit und Fitness gehören ebenso<br />
ins Zentrum wie Handel, Dienstleistung,<br />
Verwaltung und Tourismus.<br />
Leerstände sind bitter. Sie belasten das<br />
Stadtbild und erzeugen in kürzester Zeit<br />
Trading-Down-Effekte. Entschlossenheit<br />
und Dialog kommunaler Handlungs- und<br />
Entscheidungsträger sind gefragt, um<br />
Leerstände schnellstmöglich zu aktivieren<br />
– denn sie sind Möglichkeits- und Erprobungsraum.<br />
Je länger Leerstände bestehen,<br />
umso schwieriger ist <strong>der</strong>en Beseitigung.<br />
Pop-Up-Stores und Concept-Stores<br />
zeigen wie erfolgversprechend die mutige<br />
Ausrichtung auf eine klar abgegrenzte<br />
Ziel- und Kundengruppe, die Verbindung<br />
von Event und Exklusivität sein kann.<br />
Auch Macher, Kreative, Querdenker,<br />
Selbstverwirklicher, Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
gehören ins Zentrum – ob als Start-up<br />
o<strong>der</strong> Non-Profit-Initiative, als Zwischennutzung<br />
o<strong>der</strong> Dauermietende, als Projektraum<br />
o<strong>der</strong> Quartierszentrum. Arbeitsorte<br />
4.0 – ortsunabhängig, flexibel, digital – als<br />
Bürogemeinschaft, Co-Working-Space<br />
o<strong>der</strong> Freiberufler-Basis holen Erwerbstä-<br />
Foto: Adobe Stock/Gorodenkoff<br />
tigkeit wie<strong>der</strong> in Stadtkerne und Zentren.<br />
Kommunen haben die Aufgabe, Rahmen<br />
zu setzen, Anschub zu leisten und durch<br />
Beratung zu begleiten. Kommunen müssen<br />
sich künftig viel stärker als Netzwerkund<br />
Schnittstelle verstehen, um die richtigen<br />
Ideen an die richtigen Orte zu bringen,<br />
kleine und größere Hürden zu beseitigen,<br />
Formate für Kennenlernen und Erfahrungsaustausch<br />
anzubieten.<br />
Kluge Köpfe und mutige Macher mit<br />
Visionen braucht es für die aktive Entwicklung<br />
starker Städte, Gemeinden und Quartiere<br />
– vor allem zur Gestaltung von<br />
Post-Corona-Perspektiven. Dafür muss<br />
manches Kirchturmdenken von Eigentümern,<br />
Händlern, von Politik und Verwaltung<br />
umschifft werden. Gute Lösungen<br />
entstehen nicht am Reißbrett son<strong>der</strong>n mit<br />
individuellem Handlungswillen und vor<br />
Ort – denn Kommunen sind ein lebendiger<br />
Organismus, Stadt-und Quartiersentwicklung<br />
ist ein integrierter, lernen<strong>der</strong> und<br />
kontinuierlicher Prozess. Die bewährten<br />
Mechanismen <strong>der</strong> integrierten Stadtentwicklung<br />
– das konsequente Vorausschauen,<br />
progressive Planen und strategische<br />
Justieren – basieren bestenfalls auf<br />
starken kommunalen Bündnissen. Diese<br />
entstehen durch Dialog- und Aushandlungsprozesse<br />
von Politik, Verwaltung und<br />
Stadtgesellschaft.<br />
Künftig brauchen diese Prozesse womöglich<br />
noch mehr Mut, Struktur und<br />
Format, aber auch mehr interkommunale<br />
Kooperation. Zu tragfähigen Post-Corona-Perspektiven<br />
gehören neben den ureigenen<br />
Kräften <strong>der</strong> Kommunen selbst auch<br />
die Kräfte regionaler Partner. Gezielt über<br />
den kommunalen Tellerrand schauen,<br />
Nachbarn verstehen und dann gemeinsam<br />
nach vorn schauen, schafft Perspektiven,<br />
und bündelt Energien. Statt Krisenstimmung<br />
sollten die individuellen Zeichen auf<br />
Stadt-Chance und Stadt-Neudenken stehen.<br />
Denn Verän<strong>der</strong>ung ist immer – und<br />
in <strong>der</strong> Krise ist Verän<strong>der</strong>ung am durchsetzungsfähigsten.<br />
Caroline Uhlig<br />
DIE AUTORIN<br />
Caroline Uhlig ist Mitgesellschafterin bei <strong>der</strong><br />
Complan Kommunalberatung und Büroleiterin<br />
am Standort Bielefeld.<br />
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Seit dem Ausbruch <strong>der</strong> COVID-19-Pandemie hat sich<br />
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unser Leben und damit auch unsere Hygienestandards<br />
die erhöhten Hygienestandards einhalten können. Bei uns<br />
stark verän<strong>der</strong>t. Die Auswirkungen beeinflussen viele<br />
finden Sie langlebige Produkte aus hochwertigem Edelstahl<br />
Bereiche des täglichen Lebens. Einige Unternehmen,<br />
mit maximaler Hygiene. So helfen Sie nicht nur sich selbst,<br />
Gastronomien und Hotels stehen jetzt vor <strong>der</strong> großen<br />
son<strong>der</strong>n auch Ihren Gästen, Mitarbeitern o<strong>der</strong> Kunden sich<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung allen Hygienestandards gerecht zu<br />
vor einer COVID-19 Infektion zu schützen.<br />
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Eine Schulungsreihe für Kommunale Entschei<strong>der</strong><br />
Wochenmärkte leisten einen wesentlichen Beitrag zur Daseinsvorsorge, sagt<br />
Gerhard Johnson vom Wochenmarkt-Betreiber Deutsche Marktgilde. Als<br />
Einkaufscentren unter freiem Himmel etablieren sie sich als Einkaufsalternative<br />
in den Kommunen und müssen dennoch Herausfor<strong>der</strong>ungen meistern.<br />
Maske gehört auch hier dazu: Einkaufen im Freien verbinden viele Menschen dennoch mit einer<br />
niedrigeren Ansteckungsgefahr.<br />
Die Coronakrise hat es gezeigt: Der<br />
gute alte Wochenmarkt ist eine<br />
echte Einkaufsalternative. Zahlreiche<br />
Schlagzeilen weisen sogar darauf hin,<br />
dass Wochenmärkte zu den „Gewinnern“<br />
<strong>der</strong> Pandemie zählen (sofern man davon<br />
überhaupt sprechen kann): „Wochenmarkt<br />
beliebt wie nie“ o<strong>der</strong> „Händler kommen<br />
gut durch die Corona-Krise“.<br />
Natürlich lassen sich solche Schlaglichter<br />
nicht pauschal auf die gesamte Branche<br />
übertragen. Im Einzelhandel – und dort<br />
speziell im Lebensmitteleinzelhandel – ist<br />
ein Schwarz-Weiß-Bild nicht so ohne weiteres<br />
zu zeichnen. In <strong>der</strong> Phase des Lockdowns<br />
durften „eigentlich“ nur noch wenige<br />
„systemrelevante“ Sortimente (insbeson<strong>der</strong>e<br />
Lebensmittel) verkauft werden.<br />
Nicht allen Supermärkten o<strong>der</strong> auch Baumärkten<br />
ist es gelungen, die vielfältigen<br />
Vorgaben, die bundesweit noch dazu einem<br />
Flickenteppich glichen, einzuhalten.<br />
Foto: Adobe Stock/Kzenon<br />
Textilhändlern, sowohl in den stationären<br />
Einzelhandelsgeschäften als auch auf den<br />
„gemischten“ Wochenmärkten, war allerdings<br />
zum größten Teil die Existenzgrundlage<br />
über viele Wochen vollständig entzogen.<br />
In einigen wenigen Gegenden wurden<br />
sogar auch beson<strong>der</strong>s beliebte Wochenmärkte<br />
als „Massenveranstaltungen“<br />
mit beson<strong>der</strong>en Infektionsrisiken eingestuft<br />
und deshalb – wenn auch nur für<br />
kurze Zeit – ganz geschlossen. Alle mobilen<br />
Lebensmittelhändler waren in diesen<br />
Fällen also ebenfalls klare Verlierer aufgrund<br />
<strong>der</strong> Krise.<br />
Schnell wurde aber auch darüber diskutiert,<br />
ob Wochenmärkte als „Freiluftveranstaltungen“<br />
nicht geradezu geeignet<br />
wären, einer erhöhten Ansteckungsgefahr<br />
aus dem Weg zu gehen. Wie dem auch sei:<br />
Es wurden zahlreiche – und über Deutschland<br />
verteilt wie<strong>der</strong> sehr unterschiedliche<br />
– Auflagen formuliert, verschärft, abgemil<strong>der</strong>t,<br />
zurückgenommen, mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
stark kontrolliert und bestraft.<br />
Die allgemeinen Hygieneregeln wurden<br />
schnell zum Standard. Bei <strong>der</strong> Maskenpflicht<br />
gingen die Meinungen aber schon<br />
wie<strong>der</strong> weit auseinan<strong>der</strong>. Bis heute gelten<br />
für Wochenmärkte regional sehr unterschiedliche<br />
Vorschriften auf Wochenmärkten.<br />
Die Spannweite reicht dabei von<br />
„keine Maskenpflicht“ bis hin zu „Maskenpflicht<br />
für Beschicker und Marktkunden<br />
auf dem gesamten Marktplatz“. Mehr<br />
o<strong>der</strong> weniger heftige Diskussionen zwischen<br />
Marktkunden, Beschickern, Ordnungsamtsmitarbeitern<br />
und Polizei bis hin<br />
zu körperlichen Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />
waren in Grenzsituationen (etwa bei einem<br />
Wochenmarkt in einer Fußgängerzone)<br />
vorprogrammiert. Umfangreiche<br />
Informationspflichten und Zugangskontrollen<br />
begleiteten alle Beteiligten. Desinfektionsmittel<br />
und Einmalhandschuhe<br />
waren kaum noch zu bekommen, und<br />
wenn, dann nur zu horrenden Preisen, die<br />
vorgeschriebenen „Alltagsmasken“ anfangs<br />
ebenfalls. Nicht nur die Beschicker<br />
hatten es schwer, auch die Veranstalter!<br />
Nachdem die Spitzen (zumindest <strong>der</strong><br />
„1. Welle“) <strong>der</strong> Pandemie mit all den oft<br />
chaotischen Verhältnissen bewältigt waren,<br />
beruhigt sich die Situation allmählich,<br />
ohne allerdings „normal“ genannt werden<br />
zu können. Unbestritten haben die vergangenen<br />
Monate aber noch einmal verdeutlicht,<br />
dass Wochenmärkte wesentliche<br />
Beiträge zu den Themen „Daseinsvorsorge“,<br />
„Nahversorgung“, „Innenstadtbelebung“<br />
leisten können.Gerhard Johnson<br />
DER AUTOR<br />
Prof. Dr. Gerhard Johnson ist ehemaliger<br />
Vorstand <strong>der</strong> Deutsche Marktgilde eG und<br />
Mitglied des Ausichtsrates. Die Genossenschaft<br />
betreibt bundesweit rund 200 Märkte an<br />
120 Standorten.<br />
32 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
„Als Planer und Bauherren von zahlreichen<br />
Gebäuden werden unsere<br />
Städte, Gemeinden sowie die gesamte<br />
kommunale Familie Taktgeber auf<br />
dem Weg hin zu einer nachhaltigen<br />
Wirtschaftsweise. Der Holzbau hat in<br />
kluger Verbindung mit an<strong>der</strong>en<br />
Materialien das Potenzial, zur Bauweise<br />
des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts zu werden.<br />
Welcher an<strong>der</strong>e Baustoff sonst kann<br />
sofort wirksam über Jahrhun<strong>der</strong>te<br />
Kohlenstoff einspeichern, höchste<br />
Präzision und Wohnqualität liefern<br />
und wirtschaftlich sein? Ich möchte<br />
Sie als Vertreter unserer starken<br />
baden-württembergischen Kommunen<br />
ermutigen, unser Land als Trendsetter<br />
einer lebenswerten Wohn und<br />
Arbeitsumwelt zu etablieren!“<br />
Minister Peter Hauk MdL<br />
Wissenswerkstatt Schwäbisch Gmünd, Foto: Holzbau Rieg<br />
Bauhof Frickingen, Foto: Fetscher Architekten<br />
Achtung: Corona-bedingte<br />
Terminän<strong>der</strong>ungen entnehmen<br />
Sie bitte unserer Homepage<br />
unter www.proholzbw.de<br />
Bauhof Frickingen, Foto: Fetscher Architekten<br />
Wir laden Sie herzlich zu unseren Veranstaltungen ein und freuen uns auf<br />
Ihre Teilnahme. Mehr Informationen unter proholzbw.de/aktuelles/termine<br />
Termine <strong>2020</strong><br />
Termine 2021<br />
22.10.20 Auftaktveranstaltung<br />
27.01.21 Offenburg<br />
Ostfil<strong>der</strong>n<br />
24.02.21 Biberach<br />
06.11.20 Blaustein<br />
25.03.21 Freiburg<br />
12.11.20 Wiesloch<br />
31.03.21 Nagold<br />
18.11.20 Friedrichshafen<br />
15.04.21 Bad Mergentheim<br />
05.05.21 Frickingen<br />
Die Teilnahme ist kostenlos. Bei allen<br />
11.05.21 Ludwigsburg<br />
Veranstaltungen vor Ort gelten die<br />
17.06.21 Karlsruhe<br />
aktuellen Corona-Hygiene-Vorgaben.<br />
23.06.21 Lörrach<br />
15.07.21 Schwäbisch Hall<br />
21.07.21 Singen<br />
22.09.21 Tübingen<br />
14.10.21 Tuttlingen<br />
20.10.21 Aalen<br />
17.11.21 Heilbronn<br />
Rathaus Frickingen, Foto: proHolzBW<br />
Bauhof Frickingen, Foto: Fetscher Architekten<br />
Mit <strong>der</strong> Holzbau-Offensive rückt die<br />
Landesregierung Baden-Württembergs<br />
das klimabewusste Bauen in den Fokus.<br />
Nachhaltiges Bauen und Betreiben<br />
unserer gebauten Umwelt ist ein wesent-<br />
licher und wirtschaftlicher Beitrag zur<br />
Klimawende. Das öffentliche Bauen hat<br />
dabei eine Vorbildfunktion. Kommunale<br />
Entschei<strong>der</strong> von Gemein<strong>der</strong>äten bis<br />
Bürgermeistern und Land- o<strong>der</strong> Kreisräten<br />
sind ein wichtiges Bindeglied zu<br />
den Bürgerinnen und Bürgern unseres<br />
Landes. Öffentliche Bauvorhaben sind<br />
daher wichtige Botschafter für den Wandel<br />
hin zu einer nachhaltigen Baukultur.<br />
Denn auch im Nichtwohnbau bietet Holz<br />
erstaunliche Konstruktionsvarianten.<br />
Intelligente Holzmischbauweisen speichern<br />
Kohlenstoff und sind die Lösung für<br />
Kin<strong>der</strong>tagesstätten, Feuerwehrhäuser,<br />
Rathäuser, Kultur einrichtungen, Klinikbauten<br />
o<strong>der</strong> Schulen. Dazu werden in<br />
allen Regionen des Landes Fortbildungen<br />
angeboten, um Sie mit auf die Reise in<br />
den mo<strong>der</strong>nen Holzbau und die gebaute<br />
Zukunft zu nehmen.
Kommunalentwicklung<br />
GESUNDHEIT<br />
Kommunalentwicklung<br />
Public Health<br />
Pakt für den<br />
Gesundheitsdienst<br />
Versorgung im ländlichen Raum:<br />
Krankenhäuser können zu Gesundheitszentren<br />
umgestaltet werden, um neben<br />
<strong>der</strong> stationären Versorgung auch die<br />
ambulante Facharztversorgung o<strong>der</strong><br />
Reha- sowie Therapieangebote<br />
abzusichern.<br />
LINKS & INFOS<br />
Kommunen müssen das Thema „Gesundheit“ zu einer Pflichtaufgabe in <strong>der</strong><br />
Daseinsvorsorge machen, for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> AOK-Bundesverband. Die Gesetzliche<br />
Krankenversicherung (GKV) hält Programme vor, die entsprechende Initiativen<br />
unterstützen. Hilfen bietet auch <strong>der</strong> Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD).<br />
Mehr Informationen zum<br />
För<strong>der</strong>programm des GKV-Bündnissen<br />
gibt es unter www.gkv-buendnis.de/<br />
foer<strong>der</strong>programm/kommunalerstrukturaufbau/<br />
Das Leitbild für den mo<strong>der</strong>nen<br />
öffentlichen Gesundheitsdienst ist<br />
unter diesem Link nachzulesen:<br />
www.bvoegd.de/leitbild/<br />
DIE AUTOREN<br />
Monika Schnei<strong>der</strong> und Dirk Bürger<br />
sind Politikreferenten im<br />
AOK-Bundesverband.<br />
Die Gesundheit von Menschen wird<br />
maßgeblich von ihrem Lebensumfeld<br />
beeinflusst. Kommunen stehen<br />
daher beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Verantwortung<br />
gesundheitsför<strong>der</strong>liche Lebensverhältnisse<br />
zu gestalten und gleiche Chancen auf ein<br />
gesundes Leben zu ermöglichen. Wohnund<br />
Umweltbedingungen sowie Bildungsgerechtigkeit,<br />
Zugang zum Arbeitsmarkt<br />
und zu Freizeitaktivitäten haben einen<br />
großen Einfluss auf die Gesundheit <strong>der</strong><br />
Menschen.<br />
Das Gesundheitswesen unterstützt<br />
diese sozialen Faktoren, in dem es medizinische<br />
Prävention (primär, sekundär und<br />
tertiär) und Behandlung im Krankheitsfall<br />
gewährleistet. Menschen müssen, egal wo<br />
sie leben, einen guten Zugang zur gesundheitlichen<br />
Versorgung haben.<br />
Län<strong>der</strong> und Kommunen müssen das<br />
Thema „Gesundheit“ zu einer Pflichtaufgabe<br />
in <strong>der</strong> Daseinsvorsorge machen. So<br />
können gesunde Lebensentwürfe unterstützt<br />
und <strong>der</strong> soziale Zusammenhalt gestärkt<br />
werden. Investitionen zum Ausgleich<br />
sozial bedingter ungleicher Gesundheitschancen<br />
reduzieren Ausgaben in den<br />
Hilfesystemen (z. B. für Sozial-, Kin<strong>der</strong>und<br />
Jugendhilfe). Sie sorgen für einen<br />
besseren Zugang zum Arbeitsmarkt und<br />
führen letztlich zu höheren kommunalen<br />
Steuereinnahmen.<br />
Die Gesetzliche Krankenversicherung<br />
(GKV) kann hierzu ihren Beitrag einbringen.<br />
Der Leistungsauftrag <strong>der</strong> Krankenkassen<br />
wird, ähnlich wie bei den kommunalen<br />
Akteuren, über gesetzliche Vorgaben<br />
definiert. Im Sozialgesetzbuch V werden<br />
die Rahmenbedingungen vorgegeben. In<br />
einem Leitfaden hat die GKV die Umsetzung<br />
beschrieben. Voraussetzung für das<br />
Gelingen <strong>der</strong> Maßnahmen sind <strong>der</strong> Wille<br />
zur ressortübergreifenden Zusammenarbeit<br />
und die Bereitschaft, dass je<strong>der</strong> seine<br />
Ressourcen in diesen Prozess einbringt.<br />
Kommunen sind in <strong>der</strong><br />
Pflicht, Familien in<br />
schwierigen Lebenslagen<br />
ein Angebot zu machen.<br />
Die GKV hat in den Bereichen Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
und Prävention Programme<br />
Foto: Adobe Stock / stokkete<br />
entwickelt, die die Initiativen <strong>der</strong> Kommunen<br />
zur Gestaltung gesun<strong>der</strong> Lebensbedingungen<br />
unterstützen können. Im Rahmen<br />
des GKV-Bündnisses für Gesundheit halten<br />
die Krankenkassen eine Reihe von<br />
Unterstützungsmaßnahmen in kommunalen<br />
Settings bereit. Bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />
wird deutlich, dass es vor allem Strukturen<br />
zur Umsetzung in den Kommunen geben<br />
muss. Daher hat das GKV-Bündnis außerhalb<br />
ihres gesetzlichen Leistungsauftrages<br />
ein För<strong>der</strong>programm für den kommunalen<br />
Strukturaufbau aufgelegt. Der Gesetzgeber<br />
gibt dabei vor, dass sich Verantwortliche<br />
in den Lebenswelten angemessen beteiligen<br />
müssen.<br />
Die Krankenkassen bieten zahlreiche<br />
weitere Maßnahmen zu Bewegung, Ernährung<br />
und seelischer Gesundheit in den<br />
Lebenswelten, in Unternehmen sowie für<br />
den einzelnen Menschen an. Gute Beispiele<br />
sind Programme <strong>der</strong> Krankenkassen,<br />
die einen gesunden Alltag in Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />
unterstützen. Hier<br />
bietet die AOK das Programm Jolinchen<br />
Kids an. Dieses bezieht auch die Gesundheit<br />
des Personals mit ein und richtet sich<br />
an die ganze Familie.<br />
Wünschenswert wäre es, nachhaltige<br />
Effekte durch eine feste Verankerung <strong>der</strong><br />
Programme in den regulären Tagesablauf<br />
zu erreichen. Dazu müssten allerdings die<br />
Inhalte <strong>der</strong> Programme Bestandteil<br />
So geht So geht Lärmschutz<br />
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Kommunalentwicklung<br />
GESUNDHEIT<br />
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Tipps für mehr Bewegung im Kita-Alltag ist ein Teil des JolinchenKids-Programms <strong>der</strong> AOK.<br />
<strong>der</strong> Aus-, Fort- und Weiterbildung für das<br />
Personal in frühkindlichen Bildungseinrichtungen<br />
werden. Nur so kann sichergestellt<br />
werden, dass diese Maßnahmen<br />
zum Standard in allen Einrichtungen werden.<br />
Das Beispiel zeigt auch, dass oft am<br />
Anfang Investitionen notwendig sind und<br />
später nur noch geringe Kosten anfallen.<br />
Kommunen sind in <strong>der</strong> Pflicht, vor allem<br />
Familien in schwierigen Lebenslagen<br />
ein Angebot zu machen, die ihren Kin<strong>der</strong>n<br />
schon frühzeitig einen Zugang zu frühkindlicher<br />
Bildung ermöglichen wollen.<br />
Neben einer gesunden Gemeinschaftsverpflegung<br />
sind auch Beratungs- und<br />
Unterstützungsangebote für Eltern wichtig,<br />
um sie bei Erziehungsfragen zu unterstützen.<br />
Vertreter <strong>der</strong> Frühen Hilfen, Kin<strong>der</strong>ärzte,<br />
Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe, Krankenkassen<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Experten stehen<br />
für Gespräche mit Interessierten gerne<br />
hilfreich zur Seite.<br />
Das Beispiel zeigt, dass Public Health<br />
eine Aufgabe aller Politikbereiche in Bund,<br />
Län<strong>der</strong>n und Kommunen ist. Die große<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung besteht darin, die Maßnahmen<br />
miteinan<strong>der</strong> zu vernetzen sowie<br />
<strong>der</strong>en Umsetzung zu koordinieren. Die<br />
Kommunen sehen sich hier ebenfalls in<br />
<strong>der</strong> Verantwortung. Dazu sollten sich die<br />
Verantwortungsträger allerdings einen<br />
kommunal verankerten Akteur zur Seite<br />
stellen − den Öffentlichen Gesundheitsdienst<br />
(ÖGD).<br />
SCHLÜSSELROLLE BEI DER FÖRDERUNG<br />
Mit dem „Pakt für den ÖGD“, hat die Bundesregierung<br />
aktuell eine För<strong>der</strong>ung mit<br />
den Län<strong>der</strong>n vereinbart. Diese Chance<br />
sollte aktiv genutzt werden, um neben<br />
dem Pandemiemanagement den ÖGD als<br />
zentralen Akteur für die Bevölkerungsgesundheit<br />
zu etablieren. Neben dem schon<br />
im Jahr 2018 von <strong>der</strong> Gesundheitsministerkonferenz<br />
(GMK) beschlossenen Leitbild<br />
bedeutet das, dass <strong>der</strong> ÖGD Public Health<br />
über alle Politikbereiche hinweg mitdenken<br />
muss. Dazu muss er eine direkte Anbindung<br />
an die Entscheidungsgremien <strong>der</strong><br />
Kommunen erhalten. Seine Expertise muss<br />
Grundlage für kommunale Entscheidungen<br />
werden. Aufgabe des ÖGD wäre, über<br />
die Gesundheitsberichterstattung eine<br />
Analyse des Bedarfs sowie <strong>der</strong> vorhandenen<br />
Ressourcen vorzunehmen und gemeinsam<br />
mit den kommunalen Verantwortungsträgern<br />
prioritäre Ziel zu beschreiben.<br />
Das würde sowohl die Finanzierung<br />
<strong>der</strong> Aufgaben umfassen als auch die Vernetzung<br />
und Koordination <strong>der</strong> Umsetzung.<br />
Er hätte damit eine Schlüsselrolle bei <strong>der</strong><br />
Planung, Prozessbegleitung sowie Ergebnisdarstellung.<br />
Das schließt auch ein, die Gesundheitsversorgung<br />
in den Regionen anhand <strong>der</strong><br />
Bedarfe <strong>der</strong> dort lebenden Menschen zu<br />
beschreiben und zu gestalten, ohne an<br />
tradierten Strukturen festzuhalten. So können<br />
z. B. Krankenhäuser zu Gesundheitszentren<br />
umgestaltet werden, um im ländlichen<br />
Raum neben <strong>der</strong> stationären Versorgung<br />
auch die ambulante Facharztversorgung<br />
o<strong>der</strong> Reha- sowie Therapieangebote<br />
abzusichern. Angebote <strong>der</strong> Kurzzeitpflege<br />
mit geriatrischer Rehabilitation<br />
könnten Menschen den Wunsch erfüllen,<br />
noch länger in ihrer Häuslichkeit zu bleiben.<br />
Attraktive Arbeitsplätze, mehr Eigenverantwortung<br />
z. B. für Pflegekräfte und<br />
Fortschritte bei <strong>der</strong> Digitalisierung sind<br />
auch Standortvorteile für Kommunen.<br />
Monika Schnei<strong>der</strong>, Dirk Bürger<br />
Foto: AOK<br />
+ Schlüsselbetätigtes System<br />
+ Nahezu kontakloses Öffnen von Türen<br />
+ Batterielose und desinfizierbare Schlüssel<br />
+ Flächenbündige Schließzylin<strong>der</strong><br />
+ Virtuelle Netzwerk-Technologie<br />
+ Intelligente Befehlsverbreitung<br />
+ Zutrittsberechtigungen per App empfangen<br />
und übertragen<br />
+ Rückprotokollierung von Komponentendaten<br />
an die Verwaltungssoftware<br />
+ Online-Komfort zum Offline-Preis<br />
+ Für jede Tür den passenden Komponententyp<br />
36 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
winkhaus.de
Ästhetisch, gesund, kurze Bauzeit: Holzbauten erfreuen sich im Privaten großer Zustimmung,<br />
auch für kommunale Gebäude wird <strong>der</strong> nachwachsende Baustoff immer beliebter.<br />
Holzbau<br />
Einfach schön<br />
nachhaltig<br />
Jede zweite Kin<strong>der</strong>tagesstätte in Baden-Württemberg besteht aus Holz. Durch<br />
weitere Anpassungen <strong>der</strong> Landesbauordnungen eröffnen sich noch mehr<br />
Möglichkeiten, auch an<strong>der</strong>e kommunale Gebäude aus dem nachwachsenden<br />
und klimaschonenden Baustoff zu errichten.<br />
Als Baustoff wird Holz für Kommunen<br />
immer wichtiger – ob es um<br />
ökologisches Bauen geht, Schaffung<br />
von bezahlbarem Wohnraum o<strong>der</strong> die<br />
Errichtung von Schulen und Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />
mit angenehmem Raumklima. Baden-Württemberg<br />
hat im Jahr 2015 als<br />
erstes <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> seine Landesbauordnung<br />
angepasst, um den Holzbau zu för<strong>der</strong>n<br />
und Holzbauprojekte leichter zu realisieren.<br />
Berlin, Hamburg und Hessen haben<br />
in den letzten Jahren mit holzbaufreundlichen<br />
Bauverordnungen nachgezogen.<br />
Baden-Württemberg ist gegenwärtig<br />
Holzbauland Nummer eins: Ungefähr jedes<br />
dritte Ein- bis Zweifamilienhaus wird<br />
in Holz gebaut. Auch bei den Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />
ist <strong>der</strong> Anteil an Holzbauten mit<br />
nahezu 50 Prozent hoch. Bei an<strong>der</strong>en kommunalen<br />
Bauten wie Feuerwehrhäusern,<br />
Rathäusern, Klinikbauten o<strong>der</strong> Schulen ist<br />
<strong>der</strong> Holzbauanteil noch gering. Doch auch<br />
hier kann <strong>der</strong> Baustoff Holz stärker zum<br />
Einsatz kommen. Durch die Anpassungen<br />
in den Landesbauordnungen <strong>der</strong> fünf Bundeslän<strong>der</strong><br />
sind die baurechtlichen Möglichkeiten<br />
größer geworden.<br />
Holzbau überzeugt durch Aspekte <strong>der</strong><br />
Bauphysik, des Brand- und Schallschutzes<br />
sowie im Hinblick auf die Energieeffizienz.<br />
Gerade in Bezug auf den Brandschutz ist<br />
Holz heute rehabilitiert: Im Gegensatz zu<br />
Stahl verkohlt Holz langsam und behält<br />
dadurch seine Stabilität. Wände aus Holz<br />
Foto: proHolzBW<br />
sind dünner und ermöglichen einen Flächengewinn<br />
im Vergleich zum Massivbau<br />
um vier bis sieben Prozent. Kommunale<br />
Entschei<strong>der</strong> wie Gemein<strong>der</strong>äte, Bürgermeister,<br />
Landräte und Kreisräte fokussieren<br />
daher immer häufiger ihre Vorhaben<br />
auf die Holzbauweise.<br />
Bauen mit Holz eröffnet neue Möglichkeiten,<br />
erfor<strong>der</strong>t gleichzeitig aber eine<br />
ganz neue Planungskultur. Wichtig für die<br />
erfolgreiche Realisierung ist die Einbeziehung<br />
eines im Holzbau kompetenten Planungsteams<br />
von <strong>der</strong> Ausschreibung bis<br />
zur Umsetzung. So lassen sich spätere Verzögerungen<br />
o<strong>der</strong> Zusatzkosten minimieren<br />
o<strong>der</strong> vermeiden.<br />
UMGESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN<br />
Holzbau bietet Vorteile in Sachen Bauzeit,<br />
Qualität und Kostensicherheit. Durch den<br />
hohen Vorfertigungsgrad und Holzmodulbauweise<br />
können Holzbauten für Schulerweiterungen<br />
o<strong>der</strong> als Unterkunft für Geflüchtete<br />
im Durchschnitt in <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong><br />
Bauzeit massiver Bauweisen errichtet werden.<br />
Eine gute Planung von Beginn an<br />
sorgt dabei für das reibungslose Ineinan<strong>der</strong>greifen<br />
verschiedener Bauphasen und<br />
Gewerke. Holzkonstruktionen bieten über<br />
ihre gesamte Lebensdauer hinweg eine<br />
große Nutzungs- und Verän<strong>der</strong>ungs-Flexibilität.<br />
Wird eine Unterkunft irgendwann<br />
nicht mehr benötigt, lässt sich <strong>der</strong> Holzbau<br />
entsprechend <strong>der</strong> neuen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
leicht umbauen. Ein Komplettverlust wird<br />
vermieden, Ressourcen werden geschont.<br />
Durch die Auswahl des Baumaterials,<br />
des Standortes und durch die Langlebigkeit<br />
entstehen energieeffiziente Gebäude<br />
mit hoher Wartungsfreundlichkeit und<br />
niedriger Grauer Energie. Verbautes Holz<br />
speichert ein Leben lang CO 2 und trägt somit<br />
doppelt zum Klimaschutz bei. Die Verwendung<br />
von Holz ermöglicht Kommunen<br />
bedarfsgerechtes und zukunftsorientiertes<br />
Bauen. <br />
Esther Reinwand<br />
DIE AUTORIN<br />
Esther Reinwand verantwortet die<br />
Öffentlichkeits- und Pressearbeit bei<br />
proHolzBW<br />
GESUNDHEIT<br />
Foto: Arthur Krüger<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Brücken komplett aus Kunststoff<br />
Herkömmliche Baumaterialien für Brücken, wie Holz o<strong>der</strong><br />
Stahl, sind den Witterungen permanent ausgesetzt und korrodieren.<br />
Tauscht man sie gegen glasfaserverstärkten Kunststoff<br />
(GFK) aus, steigt die Wirtschaftlichkeit, da GFK nicht<br />
durch Feuchtigkeit o<strong>der</strong> Streusalz verrottet, meldet das Unternehmen<br />
Arthur Krüger. Somit werden Instandhaltungskosten<br />
gespart. GFK ist witterungsbeständig, wartungsfrei, montagefreundlich<br />
und nachhaltig. Auch bei Regen, Laubbefall sowie<br />
bei Eis und Schnee bietet GFK die höchste Rutschsicherheitsklasse<br />
(R 13) Kunststoffbrücken haben nur ein Drittel des<br />
Gewichts von Stahlbrücken. Das ermöglicht eine schnelle<br />
Montage. Möglich ist auch eine Hybridbauweise, bei <strong>der</strong> man<br />
nur Oberbeläge und Gelän<strong>der</strong><br />
durch Kunststoff<br />
ersetzt. Die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
für die Nutzung im<br />
öffentlichen Raum, wie<br />
die allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung<br />
(abZ) durch das DIBt<br />
o<strong>der</strong> die EBA-Zulassung,<br />
werden erfüllt. Die Kosten<br />
sind vergleichbar mit<br />
denen einer Stahlbrücke.<br />
Arthur Krüger baut Fußgänger- und<br />
Radfahrbrücken bis zu 12 m Überspannung<br />
und Nutzlasten bis zu 5,5 t. www.arthur-krueger.de<br />
Banden ohne Bodenbefestigungen<br />
Das Bandensystem <strong>der</strong> Firma A+Urban Design kann ohne<br />
Fundamente und ohne Bodenbefestigungen aufgestellt werden.<br />
Das System besteht aus zwei Komponenten: das untere<br />
Bandenteil, die Einfassungselemente, und das obere Bandenteil,<br />
<strong>der</strong> Bandenaufbau. Die Einfassungselemente sind aus<br />
bewehrtem Beton mit einer Gummikappe gefertigt und können<br />
als niedrige Bandeneinfassung für Inlinehockey verwendet<br />
werden. Sie bilden das tragende Teil des Bandenaufbaus,<br />
sodass eine Bandenhöhe von 80 bis 120 cm erreicht werden<br />
kann. Das System kann im Außen- und Innenbereich eingesetzt<br />
werden, da die Einfassungselemente auf Gummipuffern<br />
aufgebaut werden und so die Stabilität <strong>der</strong> Aufbaufläche gewährleisten.<br />
Die Banden können für Rollhockey o<strong>der</strong> Inlinehockey,<br />
aber auch für Eishockey im öffentlichen Bereich verwendet<br />
werden, da zwischen den Einfassungselementen und<br />
dem Boden eine Abdichtung eingebaut werden kann, um die<br />
Fläche zu bewässern. Die Einfassungen werden am Boden<br />
nur aufgestellt und benötigen auf einer Modullänge von 150<br />
cm nur zwei Schrauben. Die Materialien sind witterungsbeständig,<br />
die Stützen und <strong>der</strong> Handlauf des Bandenaufbaus<br />
aus Edelstahl. Die Banden können unterschiedlichen Feldgrößen<br />
in Schritten von jeweils 1,5 Metern angepasst werden.<br />
www.aplusurbandesign.com<br />
Geben Sie<br />
<strong>der</strong> Zukunft<br />
Raum »<br />
Windkraft auf kommunalen Flächen: Eine<br />
nachhaltige Zukunftschance – für die Energiewende,<br />
für regionalen Klimaschutz und für die<br />
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Telefon 0711 289-48787<br />
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38 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
39
Technik & Innovation<br />
Für genug Licht an öffentlichen Plätzen<br />
zu sorgen, ist eine Aufgabe <strong>der</strong> Kommunen.<br />
Viele Gemeinden lassen sich dafür<br />
kreative Lösungen einfallen.<br />
ZUR PERSON<br />
Dennis Köhler ist Geschäftsführer des<br />
Lichtforums NRW.<br />
Foto: Adobe Stock/Scanrail<br />
Städtische Beleuchtung<br />
Gezielt in Szene setzen<br />
Gemeinden stehen vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung, für ausreichende Lichtquellen an<br />
öffentlichen Plätzen zu sorgen, um so die Sicherheit ihrer Bürger zu gewährleisten.<br />
Diese Versorgung soll ökonomisch und nachhaltig sein. Dennis Köhler<br />
erklärt im Interview, wie innovative Lösungen aussehen können.<br />
Warum ist kommunale Beleuchtung mehr<br />
als nur Licht in <strong>der</strong> Nacht?<br />
Dennis Köhler: Städtische Beleuchtung ist<br />
ein wichtiger Teil <strong>der</strong> kommunalen<br />
Daseinsvorsorge. Dabei geht es um die<br />
sichere und komfortable Nutzung <strong>der</strong> Verkehrswege<br />
und gleichzeitig um die Aneignung<br />
städtischer Räume und Plätze für<br />
eine befriedigende Lebensqualität auch<br />
nach Einbruch <strong>der</strong> Dunkelheit. Im letzteren<br />
Fall handelt es sich um Beleuchtung,<br />
die über das reine Sehen und visuelle Erkennen<br />
des umbauten Raumes und seiner<br />
Teilnehmer hinausgeht. Licht kann auf<br />
ganz beson<strong>der</strong>e Art und Weise attraktive<br />
Passagen und Zonen erschaffen. So wird<br />
die Aufenthaltsqualität in diesen Bereichen<br />
gesteigert, wenn nicht sogar überhaupt<br />
erst erzeugt. Die identitätsstiftenden<br />
und orientierungssteigernden Qualitäten<br />
nächtlicher Lichtgestaltung sind dabei<br />
nicht zu unterschätzen. Sie können insbeson<strong>der</strong>e<br />
in den Stadträumen wirken, in<br />
denen die baulichen Maßnahmen bisher<br />
an ihre Grenzen gestoßen sind.<br />
Wie können sich Kommunen gezielt mit<br />
Licht in Szene setzen und warum sollten<br />
sie das wollen?<br />
Köhler: Künstliches Licht verbraucht nicht<br />
nur wertvolle Energie, son<strong>der</strong>n kann auch<br />
störend und schädlich für die Umwelt sein.<br />
Aus diesen Gründen darf eine Kommune<br />
diesen wichtigen Handlungsbereich nicht<br />
dem Zufall o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Willkür überlassen.<br />
Städte tun gut daran, Ziele bei <strong>der</strong> städtischen<br />
Beleuchtung festzulegen und alle<br />
Maßnahmen daran abzutragen. Differenziert<br />
nach <strong>der</strong> funktionalen Beleuchtung,<br />
Lichtgestaltung und Lichtwerbung können<br />
beispielsweise Maßnahmen nach einem<br />
zuvor bestimmten, raum-zeitlichen<br />
Bedarfsprofil <strong>der</strong> Räume geleitet, ausgerichtet<br />
und betrieben werden. Je<strong>der</strong> Raum<br />
in <strong>der</strong> Stadt, ebenso wie Zwischenräume,<br />
erhält ein Profil mit den Kriterien <strong>der</strong> Beleuchtung.<br />
Diese bilden die ökonomischen,<br />
ökologischen und ästhetischen<br />
Rahmenbedingungen. Auf diese<br />
Art und Weise kann ein Raum während<br />
<strong>der</strong> Nacht möglichst ausgewogen beleuchtet<br />
o<strong>der</strong> nicht beleuchtet werden. Darin<br />
besteht die einzige Möglichkeit, um den<br />
unterschiedlichen Bedürfnissen in <strong>der</strong><br />
nachhaltigen Stadtentwicklung wirklich<br />
gerecht zu werden.<br />
Welche aktuellen Trends und Entwicklungen<br />
können Sie empfehlen – welche nicht?<br />
Köhler: Einfach nur bunt anstrahlen und die<br />
Fassaden <strong>der</strong> Gebäude als Leinwand für<br />
irgendwelche Bil<strong>der</strong> und Animationen<br />
zu nutzen, empfinde ich als sehr unbefriedigend.<br />
Gestalterisch verschwindet <strong>der</strong><br />
gebaute Stadtraum dabei hinter substanzlosen<br />
Kitschkulissen. Dabei zeigen<br />
viele Anstrahlungen, dass <strong>der</strong>en Initiatoren<br />
we<strong>der</strong> Ahnung von Wahrnehmung<br />
haben, noch Expertise im Umgang mit<br />
künstlichem Licht. Daneben finden sich<br />
viele Beispiele, in denen von Beginn an<br />
Lichtgestalter und -planer in den Ge<br />
staltungsprozess eingebunden wurden.<br />
Diese entwickeln ihre Maßnahmen aus<br />
dem städtischen und architektonischen<br />
Kontext heraus und achten dabei darauf,<br />
dass die Beleuchtung keine negativen<br />
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Einflüsse hat. Dabei wird auf bestimmte<br />
Kriterien gesetzt, die den Energieeinsatz<br />
sowie die Folgen für Flora, Fauna<br />
und den natürlichen Nachthimmel in ein<br />
ausgewogenes Verhältnis zur Gestaltung<br />
setzen.<br />
Wie können Kommunen lichttechnisch die<br />
Zukunft progressiv gestalten?<br />
Köhler: Lichttechnik dient den Vorsätzen<br />
und Zielen, die sich eine Kommune setzt.<br />
Damit liegt <strong>der</strong> Anfang von progressivem<br />
Handeln im Verständnis um die positiven<br />
und negativen Eigenschaften von nächtlicher<br />
Beleuchtung und dem Finden eines<br />
geografisch diversen Bedarfsprofils. Die<br />
Technik muss dann diesem Profil in dem<br />
langen Verlauf <strong>der</strong> Umbauprozesse innerhalb<br />
<strong>der</strong> städtischen Infrastruktur gerecht<br />
werden.<br />
Gibt es Learnings aus <strong>der</strong> Vergangenheit,<br />
auf die man bei aktuellen o<strong>der</strong> künftigen<br />
Projekten achten sollte?<br />
Köhler: Ja, aber es scheint fast, als bliebe<br />
die Lernkurve bei vielen Entschei<strong>der</strong>n und<br />
Umsetzenden relativ flach. Es ist sehr oft<br />
nur schneller und billiger Aktionismus zu<br />
sehen, bei dem viele schöne Worte, aber<br />
lei<strong>der</strong> wenig Substanz und Nachhaltigkeit<br />
festzustellen sind. <br />
Interview: Denise Fiedler<br />
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Beleuchtungsmo<strong>der</strong>nisierung<br />
Lichtblick für die Zukunft<br />
In Dortmund werden rund 24 000 Straßenleuchten ausgetauscht. Mit<br />
LED-Lampen baut die Stadt auf sparsame und langlebige Technik. Dazu<br />
unterstützt ein mo<strong>der</strong>nes System <strong>der</strong> Störungsmeldungen, um den Betrieb<br />
Tag und Nacht sicher zu gewährleisten.<br />
Arnulf Rybicki, Dezernent Bauen und Infrastruktur, Meinolf Pflug, Fachkoordinator Straßenbeleuchtung,<br />
Bodo Cirkel, Firma Spies, Peter Flosbach, Technischer Geschäftsführer DEW21 (von<br />
links) bei <strong>der</strong> Installation <strong>der</strong> neuen Lampen.<br />
Auch in einer Zeit vieler Corona-bedingter<br />
Einschränkungen arbeiten<br />
das Tiefbauamt <strong>der</strong> Stadt und die<br />
Dortmun<strong>der</strong> Energie- und Wasserversorgung<br />
„DEW21“ an <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong><br />
kommunalen Infrastruktur. Um sicherzustellen,<br />
dass <strong>der</strong> Betrieb <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />
in den kommenden Jahren bezahlbar<br />
bleibt, die Laternenmasten überall<br />
standfest sind und durch altersbedingte<br />
Ausfälle keine Lawine von teuren Störfällen<br />
ausgelöst wird, erfolgte im Auftrag des<br />
Tiefbauamtes im ganzen Stadtgebiet eine<br />
umfangreiche Erneuerung. 24 600 Leuchten<br />
und 10 500 Laternenmasten werden in<br />
insgesamt acht Jahren ersetzt.<br />
Foto: AdobeStock/dudlajzov<br />
„Für viele sind die Laternen auf <strong>der</strong><br />
Straße eine Selbstverständlichkeit, sie sind<br />
einfach da. Doch ihre Wirkung spürt je<strong>der</strong>“,<br />
sagt Arnulf Rybicki, Dezernent für<br />
Bauen und Infrastruktur. „Die Straßenbeleuchtung<br />
prägt mit ihren mehr als 52 000<br />
Standorten im ganzen Gebiet das Bild, das<br />
unsere Stadt nachts abgibt. Und sie sorgt<br />
dabei für eine sichere Nutzung <strong>der</strong> Verkehrswege.<br />
Deshalb ist es wichtig, alle<br />
technisch verfügbaren Möglichkeiten auszuschöpfen,<br />
um einen störungsfreien und<br />
effizienten Betrieb dieses Teils <strong>der</strong> Infrastruktur<br />
zu gewährleisten. Gutes Licht in<br />
<strong>der</strong> Nacht stärkt das Sicherheitsgefühl <strong>der</strong><br />
Bürger. Es schafft Atmosphäre und sorgt<br />
damit für die beson<strong>der</strong>e nächtliche Aufenthaltsqualität<br />
auf unseren Straßen und<br />
Plätzen.“<br />
Die verwendete LED-Technik bringt<br />
neben <strong>der</strong> deutlich höheren Lebenserwartung<br />
auch eine erhebliche Energieersparnis<br />
mit sich. Mo<strong>der</strong>nste Funktechnik,<br />
durch die es möglich wird, die Lichtstärke<br />
<strong>der</strong> Leuchten individuell zu steuern,<br />
kommt zum Einsatz. Gleichzeitig werden<br />
durch die neue Technik Informationen<br />
über den Betriebszustand <strong>der</strong> Leuchten für<br />
die Wartung geliefert. Für einige <strong>der</strong> umzurüstenden<br />
Straßen wird die Beleuchtung<br />
auch in Abhängigkeit vom aktuellen Verkehrsaufkommen<br />
geschaltet.<br />
SMART CITY GEHT EIN LICHT AUF<br />
Die Maßnahmen werden vom Konsortium<br />
Straßenbeleuchtung Dortmund (Stra-<br />
BelDo) umgesetzt. Dies ist ein Zusammenschluss<br />
<strong>der</strong> Unternehmen DEW21 und<br />
SPIE SAG. Bei <strong>der</strong> Umsetzung des „Leuchten-Plans“<br />
nimmt die Stadt Kurs in Richtung<br />
einer Smart City auf. „Durch die Umstellung<br />
praktizieren wir gemeinsam mit<br />
<strong>der</strong> städtischen Verwaltung die Weiterentwicklung<br />
Dortmunds zur Smart City,“ betont<br />
Peter Flosbach, Technischer Geschäftsführer<br />
von DEW21. „Die Beleuchtung<br />
wird effizient und flexibel. Mit dem<br />
intelligenten, funkgesteuerten Lichtmanagement<br />
können künftig rund<br />
FLC200 Scheinwerfer von WE-EF<br />
Präzises Licht mit großer Bandbreite<br />
Die FLC200 Scheinwerferserie ist speziell für die<br />
beson<strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen an die Außenbeleuchtung<br />
von Architektur und urbanen Räume konzipiert.<br />
Mit den aktuellen Erweiterungen ermöglicht<br />
die Serie individuelle Lösungen für Anwendungen<br />
je<strong>der</strong> Dimension und Ausprägung.<br />
Mit Qualitäten wie ihrem sachlichen Design, den<br />
präzisen und effizienten IOS® LED-Optiken sowie<br />
dauerhaften Gehäusematerialien und Oberflächen<br />
beeindruckten die Scheinwerfer die Fachwelt bereits<br />
bei ihrer Einführung im Jahr 2018. Jetzt vollzieht<br />
WE-EF den angekündigten Ausbau zu einem<br />
<strong>der</strong> umfangreichsten Scheinwerfersysteme am<br />
Markt mit nicht weniger als sechs Baugrößen und<br />
Nominal-Lichtströmen von 240 lm bis 20720 lm<br />
bei Anschlussleistungen von 3 W bis 155 W.<br />
Im Fokus stand dabei die Erweiterung im Bereich<br />
niedriger Wattagen mit den Baugrößen FLC201,<br />
FLC210 und FLC220. Die Gehäuse aus korrosionsbeständigem<br />
Aluminiumdruckguss haben dabei<br />
Druchmesser von 75 mm, 150 mm bzw. 190 mm<br />
und versprechen durch das bewährte 5CE Korro-<br />
sionsschutzsystem eine lange Lebensdauer.<br />
CAD-optimierte Optiken bieten fünf verschiedene<br />
Foto: WE-EF – Serge Brison<br />
Lichtverteilungen. Die von WE-EF entwickelten und<br />
produzierten Linsen aus PMMA sorgen für einen<br />
hohen Wirkungsgrad, homogene Ausleuchtung<br />
und hervorragende Entblendung. Die Möglichkeit,<br />
internes optisches Zubehör einzusetzen, erweitert<br />
die planerischen Spielräume zusätzlich.<br />
Wie ihre „großen Geschwister“ im System sind<br />
auch die neuen Baugrößen nicht nur mit 2700 K,<br />
3000 K und 4000 K erhältlich, son<strong>der</strong>n auch mit<br />
Colour Changer o<strong>der</strong> Tunable White Technologie,<br />
was die Einsatzmöglichkeiten nochmals potenziert.<br />
Eine Beson<strong>der</strong>heit stellen die kompakten Pro-<br />
jektoren zur randscharfen Projektion von runden<br />
o<strong>der</strong> polygonalen Flächen sowie von Gobos dar –<br />
interessant nicht nur für den Außenbereich,<br />
son<strong>der</strong>n auch für effektvolle Lichtinszenierungen<br />
in Übergangs- o<strong>der</strong> Innenbereichen wie Atrien,<br />
Hallen und Foyers.<br />
Mit den FLC210 und FLC220 Projektoren können vielfältige Lichtwirkungen<br />
realisiert werden – von <strong>der</strong> präzisen Ausleuchtung von<br />
Objekten o<strong>der</strong> Denkmälern bis hin zu effektvollen Fassadenanstrahlungen.<br />
Ihre Designqualität wurde den neuen Scheinwerfern<br />
bereits von Experten bestätigt: Der FLC210<br />
Projektor wurde als "Winner" beim Wettbewerb<br />
Design Plus powered by Light + Building <strong>2020</strong><br />
ausgezeichnet.<br />
Ein weiterer Erfolg für die FLC200 Serie, die schon<br />
zuvor bei renommierten Designwettbewerben wie<br />
Focus Open, German Design Award o<strong>der</strong> iF Design<br />
Award Auszeichnungen erringen konnte.<br />
Die FLC200 Serie verfügt über eine durchgängige Formensprache.<br />
Generell gilt hier das bewährte Credo „weniger ist mehr“.<br />
Kriterien wie zeitlos, puristisch und funktional stehen im Fokus<br />
<strong>der</strong> Designentwicklung.<br />
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42 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
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25 000 Lichtpunkte einzeln angesteuert,<br />
Störungen schnell erkannt und die Beleuchtungsstärke<br />
individuell angepasst<br />
werden, zum Beispiel mit Blick auf die<br />
aktuelle Verkehrslage.“ Durch die Digitalisierung<br />
wird ein System geschaffen, mit<br />
dem zukünftig weitere smarte Innovationen<br />
umgesetzt werden können.<br />
MEHR EFFIZIENZ, WENIGER KOSTEN<br />
Ersetzt werden Leuchtköpfe, die älter als<br />
30 Jahre sind, und Stahlmasten, die älter<br />
als 50 Jahre sind. Rund 12 000 LED-<br />
Leuchten sind bereits am digitalen Funknetz<br />
<strong>der</strong> Straßenbeleuchtung aktiv. 2500<br />
Masten wurden bereits ausgetauscht.<br />
„Das laufende Erneuerungsprogramm<br />
<strong>der</strong> Straßenbeleuchtung sorgt nicht nur<br />
dafür, dass ein wichtiger Teil <strong>der</strong> Straßeninfrastruktur<br />
in einem guten Zustand gehalten<br />
wird“, sagt Sylvia Uehlendahl, Leiterin<br />
des Tiefbauamtes. „Es sorgt auch für<br />
eine Steigerung <strong>der</strong> Effizienz des Beleuchtungssystems,<br />
was eine Senkung <strong>der</strong> Energie-<br />
und Betriebskosten sowie eine Verringerung<br />
<strong>der</strong> Störungen und <strong>der</strong> Reparatur<br />
und Wartungsaufwände mit sich bringt“,<br />
ist Sylvia Uehlendahl überzeugt.<br />
Das internetbasierte Onlinesystem „Störung<br />
24“ trägt mit dazu bei. Darauf setzt<br />
die Stadt bereits seit dem Start des Programmes<br />
im Jahr 2016, als mit dem Konsortium<br />
Straßenbeleuchtung Dortmund<br />
GbR <strong>der</strong> Straßenbeleuchtungsvertrag geschlossen<br />
wurde.<br />
SCHNELLER WEG FÜR FEHLERMELDUNGEN<br />
Das System von „Störung 24“ zur Erfassung<br />
von Fehlermeldungen ist neben <strong>der</strong><br />
Browserversion auch als Mobilfunk-App<br />
Auf dem Friedensplatz sind verschiedene Lampen aus <strong>der</strong> sogenannten „Dortmun<strong>der</strong> Leuchtenfamilie“<br />
zu sehen. Diese werden noch auf LED umgestellt, das Form-Design bleibt.<br />
Foto: AdobeStock/dudlajzov<br />
für die Bürger verfügbar. Nach <strong>der</strong> Durchführung<br />
einer ausführlichen Erprobungsphase<br />
wurde „Störung 24“ dann Anfang<br />
2019 den Einwohnern <strong>der</strong> Stadt Dortmund<br />
vorgestellt.<br />
Bei <strong>der</strong> Einführung des Online-Meldesystems<br />
standen folgende Gründe im Vor<strong>der</strong>grund:<br />
die Verringerung <strong>der</strong> kostspieligen<br />
Nachtkontrollfahrten durch den Betriebsdienstleister,<br />
die Gewährleistung einer<br />
rund um die Uhr verfügbaren Anlaufstelle<br />
für Störungen <strong>der</strong> Beleuchtung, eine<br />
Verringerung <strong>der</strong> Fehlersuchfahrten aufgrund<br />
von unklaren Ortsangaben und<br />
missverständlichen Fehlerbeschreibungen<br />
durch die Bürger, die Transparenz des<br />
Störungsgeschehens durch eine einheitliche<br />
Form <strong>der</strong> Störmeldungen sowie die<br />
Beschleunigung <strong>der</strong> Störungsbeseitigung<br />
durch eine direkte und automatisierte<br />
Weiterleitung <strong>der</strong> Meldungen an den Entstörungsdienst.<br />
Aktuell wird etwa jede zweite Störmeldungen<br />
über das Online-Meldesystem<br />
„Störung 24“ erfasst, Tendenz steigend. An<br />
den Rückmeldungen einzelner Bürger –<br />
aber auch aufgrund von Gesprächen mit<br />
den Mitglie<strong>der</strong>n von mehreren Bezirksvertretungen<br />
– zeigt sich deutlich, dass die<br />
Akzeptanz des Systems in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
sehr hoch ist.<br />
AKZEPTANZ IN DER ÖFFENTLICHKEIT<br />
Dennoch gibt es auch nach wie vor noch<br />
die klassischen Wege, um Störungen zu<br />
melden. Die 24-Stunden-Störungshotline<br />
ist vor allem für solche Fehler in <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />
gedacht, die eine akute<br />
Gefahr für Leib und Leben <strong>der</strong> Bürger darstellen<br />
können. Solche Gefahren wären<br />
zum Beispiel offen liegende Stromkabel<br />
o<strong>der</strong> offene Mastklappen.<br />
Eine typische Meldung, die auffallend<br />
häufig eingeht, ist übrigens, dass in einer<br />
Straße gleich mehrere Lampen tagsüber<br />
leuchten. Die Ursache dafür ist schnell erklärt:<br />
Wenn es zu einer Störung in <strong>der</strong><br />
Steuerung kommt, besteht die Gefahr, dass<br />
die Einschaltung <strong>der</strong> Laternen bei Nacht<br />
nicht einwandfrei funktioniert. Um dem<br />
vorzubeugen, werden in diesem Fall einige<br />
<strong>der</strong> LED-Leuchten gezielt in eine Dauerfunktion<br />
gesetzt. So kann sichergestellt<br />
werden, dass nach dem Einbruch <strong>der</strong><br />
Dunkelheit keine Verkehrsgefahren entstehen<br />
können.<br />
<br />
Christian Schön<br />
Foto: NORKA<br />
Kommunale Klärwerke sind lichttechnisch ein Einsatzort mit beson<strong>der</strong>s hohen Ansprüchen.<br />
Gute Sicht in <strong>der</strong> Kläranlage Neufinsing<br />
Resistent gegen Nässe, Hitze, Kälte und Temperaturschwankungen, alterungsbeständig<br />
gegenüber UV-Einstrahlung, robust gegen mechanische Beanspruchung, in bestimmten<br />
Bereichen explosionsgeschützt, zuverlässig, langlebig und effizient – das sind wesentliche<br />
Kriterien aus dem umfangreichen Pflichtenheft, das Leuchten für Klärwerke erfüllen müssen.<br />
NORKA kennt sich mit diesen Anfor<strong>der</strong>ungen bestens aus und weiß sie souverän zu bedienen.<br />
Unter Beweis gestellt hat das <strong>der</strong> Lichtspezialist für Bereiche mit rauen Einsatzbedingungen und<br />
hohem Sicherheitsbedürfnis in <strong>der</strong> Kläranlage Neufinsing im Osten Münchens.<br />
Wartungs- und Instandsetzungsmaßnahmen an<br />
den Anlagen, Messwerte ablesen o<strong>der</strong> auch<br />
Gegenstände bergen, die die Rechen in den Becken<br />
blockieren – das sind typische Arbeiten in<br />
einem Klärwerk, für die eine helle und blendfreie<br />
Beleuchtung gefragt ist. Unverzichtbar ist<br />
Licht mit ausreichenden Beleuchtungsstärken<br />
und hoher Gleichmäßigkeit natürlich auch auf<br />
den Wegen, denn diese führen oft über Treppen,<br />
Gitterroste o<strong>der</strong> Brücken durchs Gelände.<br />
In <strong>der</strong> Kläranlage Neufinsing kommen verschiedene<br />
Leuchtentypen aus dem NORKA Programm<br />
sowohl für die Arbeits- als auch für die<br />
Wegebeleuchtung zum Einsatz. Oft erfüllen sie<br />
beide Aufgaben in Kombination und sorgen so<br />
für gute Sicht und Sicherheit.<br />
Auf <strong>der</strong> neuen Räumerbrücke über dem<br />
Nachklärbecken und rund um die Belebungsbecken<br />
wurden Rohrleuchten <strong>der</strong> Typen ZUG<br />
LED und LUZERN LED installiert. Mit ihren<br />
schlagzähen Schutzrohren aus PMMA Transopal,<br />
den hohen Schutzarten und effizienten<br />
LED-Lichtquellen sind sie für den anspruchsvollen<br />
Außeneinsatz bestens gewappnet.<br />
Sicherheit an erster Stelle<br />
Eine beson<strong>der</strong>s sorgfältige Produktauswahl war<br />
für die Beleuchtung des Plateaus oben auf einem<br />
Faulturm gefor<strong>der</strong>t, da aus dem Klärschlamm<br />
Methangas gewonnen wird und die<br />
Leuchten explosionsgeschützt ausgeführt sein<br />
müssen. Auch dafür bietet NORKA die geeigneten<br />
Produkte. Ein großes Areal am Fuße des<br />
Faulturms wird mit URANUS LED beleuchtet,<br />
einem NORKA Strahler, <strong>der</strong> sich für gleichmäßige<br />
Flächenbeleuchtungen auch aus großen<br />
Lichtpunkthöhen empfiehlt.<br />
Alles in allem bringen die NORKA Leuchten<br />
für die rauen Einsatzbedingungen die jeweils<br />
passenden technischen Features mit und überzeugen<br />
zudem mit ihrer Effizienz und ihrer hohen<br />
Lichtqualität. Für das Projekt qualifizieren<br />
konnten sie sich zudem durch ihre Montagefreundlichkeit:<br />
Durch die anschlussfertige<br />
Lieferung und einfache Verkabelung konnte viel<br />
Zeit bei <strong>der</strong> Installation gespart werden.<br />
Und dank <strong>der</strong> verschiedenen Leuchtenabmessungen,<br />
die das NORKA Programm bereithält,<br />
ließen sich die bauseitigen Vorgaben sehr<br />
gut bedienen.<br />
NORKA<br />
Norddeutsche Kunststoff- und<br />
Elektrogesellschaft Stäcker mbH & Co. KG<br />
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Weidestraße 122 a<br />
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44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Beleuchtung<br />
Lichtkonzept in Schulen<br />
Mo<strong>der</strong>nes Lernen mit<br />
neuen Leuchten<br />
Die Stadt Freystadt hat bei <strong>der</strong> Martini-Schule neue Maßstäbe für eine zeitgemäße<br />
Lichtversorgung gesetzt. Das Beleuchtungssystem korrespondiert mit<br />
dem Raumkonzept.<br />
Zeitgemäßes Lernen braucht passende<br />
Räume und Beleuchtung. Die<br />
Bauverantwortlichen <strong>der</strong> Freystädter<br />
Martini-Schule haben die Generalsanierung<br />
und Erweiterung des Gebäudes daher<br />
Das neue Konzept <strong>der</strong> Martini-Schule<br />
sorgt für eine angenehme Atmosphäre.<br />
genutzt und die Raum- und Lichtplanung<br />
an die mo<strong>der</strong>nen, offenen Lernkonzepte<br />
in Schulen angepasst. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Architekturbüro Berschnei<strong>der</strong>+Berschnei<strong>der</strong><br />
entwickelte die Burnickl<br />
Ingenieure GmbH aus Würzburg ein<br />
innovatives Lichtkonzept, das für an<strong>der</strong>e<br />
Schulen wegweisend sein kann. Eine Balance<br />
zwischen einem angenehmen Ambiente<br />
und vertretbaren Kosten für die<br />
Kommune definierte den Rahmen für dieses<br />
Projekt.<br />
Den Lernalltag aktiver, dynamischer<br />
und angenehmer für die Schüler zu gestalten<br />
und diese zu mehr Eigenverantwor-<br />
Foto: Berschnei<strong>der</strong> + Berschnei<strong>der</strong> Architekten<br />
tung zu erziehen: Das ist ein Ziel <strong>der</strong><br />
Martini-Schule. Im baulichen Bereich<br />
spiegelte sich dieser Vorsatz in einem<br />
Raumkonzept wi<strong>der</strong>, welches auf offene<br />
Räume und Cluster setzt. Diese Cluster<br />
sind Klassenräume, die um eine gemeinsame<br />
Mitte gruppiert sind und meistens<br />
mit Gemeinschafts- und Nebenräumen<br />
kombiniert werden. Die offene Atmosphäre<br />
sollte sich auch in <strong>der</strong> Beleuchtung<br />
mit hochmo<strong>der</strong>nen und stromsparenden<br />
LED-Leuchten wie<strong>der</strong>finden. Ein<br />
„Um die ideale Verteilung<br />
<strong>der</strong> Leuchten zu ergründen,<br />
haben wir Lichtberechnungen<br />
durchgeführt.“<br />
Manuel Götz<br />
wichtiger Baustein hierfür waren die<br />
Auswahl und die Anordnung <strong>der</strong> Leuchten:<br />
Sie sollten sowohl ästhetisch ansprechend<br />
als auch robust und langlebig<br />
in ihrer Art sein.<br />
„Die offene Gestaltung <strong>der</strong> Marktplätze<br />
als Aufenthaltsbereiche, Rückzugsorte<br />
und Veranstaltungsräume<br />
konnte gut mit <strong>der</strong> freien Anordnung <strong>der</strong><br />
Leuchten in Einklang gebracht werden“,<br />
meint Objektüberwacher Manuel Götz.<br />
„Unterstützt wird dies durch eine indirekte<br />
Beleuchtung, das LED-Profil.“ Auf<br />
die lineare Beleuchtung <strong>der</strong> Klassenzimmer,<br />
wie sie in Schulen heutzutage meistens<br />
immer noch Standard ist, wollte<br />
man verzichten. Stattdessen setzten die<br />
Planer auf runde Deckenanbauleuchten<br />
und abgependelte Deckenleuchten.<br />
RAUMEINDRUCK BEEINFLUSSEN<br />
„Damit die Schüler nicht geblendet werden<br />
und die Sicherheit gewährleistet<br />
bleibt, haben wir für die Deckenleuchten<br />
eine starre Abhängung gewählt“, so<br />
Götz. Dadurch wird das Schwingen <strong>der</strong><br />
Leuchten verhin<strong>der</strong>t. Auf Grund <strong>der</strong> Deckenhöhen<br />
sei es zu unterschiedlichen<br />
Längen in <strong>der</strong> Abhängung <strong>der</strong> Leuchten<br />
gekommen, dadurch werde <strong>der</strong> gesamte<br />
Raumeindruck positiv unterstützt. Die<br />
Anordnung <strong>der</strong> Leuchten war eine <strong>der</strong><br />
größten Herausfor<strong>der</strong>ungen des Projektes,<br />
da einerseits die gefor<strong>der</strong>te Beleuchtungsstärke<br />
und eine angenehme Ausleuchtung<br />
erreicht werden sollten, an<strong>der</strong>erseits<br />
die Investition und Stromkosten<br />
für die Schule gering sein sollten. „Um<br />
die ideale Verteilung <strong>der</strong> Leuchten zu ergründen,<br />
haben wir in Absprache mit<br />
den Architekten mehrmals Lichtmessungen<br />
und -berechnungen durchgeführt“,<br />
so Manuel Götz. Dabei gab es einige<br />
Aspekte zu beachten. Neben <strong>der</strong> freien<br />
Anordnung waren das zum Beispiel die<br />
Gleichmäßigkeit, Höhe, Blendung sowie<br />
eine harmonische Integration <strong>der</strong> Leuchten<br />
in den Raum.<br />
ÖKONOMISCH UND EFFIZIENT<br />
Im Zuge <strong>der</strong> Elektroplanung wurde auch<br />
die gesamte Stromversorgung neu aufgebaut.<br />
Statt einer zentralen Versorgung<br />
im Gebäude, die durch Abhängigkeiten<br />
wegen <strong>der</strong> bereits bestehenden Kubatur<br />
nicht möglich war, gibt es nun mehrere<br />
über das Gebäude verteilte Stationen.<br />
Die Klassenzimmer werden wie<strong>der</strong>um<br />
mit eigenen Mediensäulen versorgt. In<br />
dem mo<strong>der</strong>nen Gebäude können viele<br />
Systeme automatisch angesteuert o<strong>der</strong><br />
geregelt werden, dazu gehören unter an<strong>der</strong>em<br />
<strong>der</strong> Sonnenschutz, die Fensterkontakte,<br />
Lüftungsgeräte, Heizungsstellantriebe<br />
und die Beleuchtung.<br />
Die Regelung erfolgt durch ein „KNX<br />
Bussystem“ und spart wie<strong>der</strong>um einiges<br />
an Verbrauchskosten durch ein optimales<br />
Zusammenspiel <strong>der</strong> einzelnen Anlagen<br />
ein. Zudem verfügt die Schule mittlerweile<br />
über ein mo<strong>der</strong>nes und zukunftsorientiertes<br />
EDV-Netz mit mehreren<br />
Standorten, die im gesamten Gebäude<br />
verteilt und durch ein Glasfaserkabelnetz<br />
miteinan<strong>der</strong> verbunden sind.<br />
Eine zentrale elektroakustische Anlage<br />
für die Lautsprecherdurchsagen und für<br />
den Pausengong wurde mit eingeplant,<br />
ebenso wie eine baurechtlich erfor<strong>der</strong>liche<br />
Brandmeldeanlage.<br />
Mit diesem Gesamtkonzept, das wirtschaftlich,<br />
effizient und außerdem optisch<br />
ausgefeilt ist, kann das Beleuchtungskonzept<br />
<strong>der</strong> Martini-Schule als<br />
Vorbild für viele an<strong>der</strong>e Schulen dienen.<br />
„Wir freuen uns, dass wir damit unseren<br />
Beitrag im Rahmen eines guten Konzeptes<br />
leisten konnten, welches den Schülern<br />
eine angenehmere Lernatmosphäre<br />
bietet und sie gleichzeitig zu mehr<br />
Selbstständigkeit ermutigen will“, sagt<br />
Manuel Götz.<br />
red.<br />
46 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
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Technik & Innovation BELEUCHTUNG Anzeige<br />
Advertorial<br />
Kommunale Beleuchtung<br />
Warme Farben<br />
Mit <strong>der</strong> Verwendung von orangefarbenen LEDs können Gemeinden ihre<br />
Straßenlaternen so umrüsten, dass kaltes Licht den Bürgern keine schlaflosen<br />
Nächte mehr bereitet.<br />
Die Technologie <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />
ist einem ständigen Wandel<br />
ausgesetzt. Seit <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende<br />
hat sich in Sachen Leuchtmittel,<br />
Anschlusstechnik und Stromzufuhr einiges<br />
getan. Hatte man um 1900 noch Gaslaternen<br />
in warm-weißem Licht, so wurden<br />
nach dem zweiten Weltkrieg vermehrt<br />
ßen o<strong>der</strong> durch eine generell unsaubere<br />
Planung blähen das Problem noch weiter<br />
auf. Müdigkeit, Abgeschlagenheit o<strong>der</strong> gar<br />
ernste gesundheitliche Beeinträchtigungen<br />
können daraus resultieren. Schon in den<br />
frühen 1950er Jahren wurde dieses Problem<br />
deshalb bereits bedacht. Da man vorrangig<br />
ein Leuchtmittel brauchte, das<br />
genes Licht gut. Insekten, Vögel und an<strong>der</strong>e<br />
Tiere profitieren davon.<br />
Bei <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />
zog vermehrt kalt-weißes Licht<br />
in die Ortschaften ein. Bürgerinitiativen,<br />
Mediziner und Umweltschützer laufen<br />
Sturm gegen die meist zu kalt leuchtenden<br />
und oft zu hellen LED-Mastleuchten. Die<br />
Lösung kann die Verwendung von orangenem<br />
Licht in <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung sein.<br />
KLASSIK UND MODERNE VEREINE<br />
Exklusive Konzepte in außergewöhnlichen Zeiten<br />
Nachdem <strong>2020</strong> sämtliche Messen abgesagt wurden, entschied sich LEIPZIGER LEUCHTEN eigene Wege zu gehen<br />
und selbstständig eine Messe zu organisieren. Sie mietete die Leipziger Messehalle und konnte so sicherstellen,<br />
dass die strengsten Hygienemaßnahmen zum Schutz <strong>der</strong> Besucher eingehalten wurden. Um das Konzept abzurunden,<br />
begeisterte LEIPZIGER LEUCHTEN auch die Industrie zur Teilnahme. So gab es im <strong>Oktober</strong> auf <strong>der</strong> EXKLUSIV MESSE<br />
unter dem Motto „Licht + Technik“ etliche Innovationen zu entdecken.<br />
Gut für die Menschen, gut für die Natur: Orangefarbenes Licht hat Tradition und ist jetzt auch mit<br />
LED-Technik einsetzbar.<br />
Entladungslampen und Dampflampen installiert.<br />
Heute verwendet man für beinahe<br />
alle Beleuchtungsprojekte im Außenbereich<br />
LED-Leuchten. Dies passiert lei<strong>der</strong><br />
oft zum Leidwesen <strong>der</strong> Anwohner und <strong>der</strong><br />
Umwelt.<br />
Grund ist die oft zu kalt gewählte Lichttemperatur.<br />
Der kritische Bereich liegt beson<strong>der</strong>s<br />
bei 5000 bis 6500 Kelvin. LED-Straßenleuchten<br />
mit diesen Mondlicht-ähnlichen<br />
Farbtemperaturen sorgen jede Nacht<br />
in Deutschland für zahlreiche „schlafbefreite“<br />
Haushalte. Zu hohe Lichtmasten<br />
aufgrund von falsch ausgelegten Ortsstra-<br />
sparsamer im Stromverbrauch war als das<br />
Althergebrachte, ergab die Wahl <strong>der</strong> Natriumdampfleuchte<br />
mit dem gewohnt orangenen<br />
Lichtfarbton eine gute Kombination<br />
aus Stromersparnis und „Einschlafhilfe“<br />
für die Bevölkerung.<br />
Die Ursache dafür, dass kalt-weiße LEDs<br />
den Schlaf stören, liegt in <strong>der</strong> verringerten<br />
Hemmung <strong>der</strong> Bildung des Schlafhormons<br />
Melatonin im Körper. Zu blaues, also auch<br />
kalt-weißes Licht, sorgt für eine Reduzierung<br />
dieser Melatonin-Bildung und hält<br />
den Menschen wach. Auch für die Umwelt<br />
ist warm-weißes o<strong>der</strong>, noch besser, oran-<br />
Foto: Sunleds GmbH<br />
Manche Firmen, wie das Unternehmen<br />
„SUNLEDS“ aus Dresden, stellen bereits<br />
LED-Mastleuchten mit orangefarbenen<br />
Speziallampen her. Die Lichttemperatur im<br />
idealen Bereich liegt bei 1900 Kelvin. Trotz<br />
<strong>der</strong> orangenen Lichtabgabe bieten sie eine<br />
Lichteffizienz von 100 Lumen pro Watt.<br />
Bei einer Leistungsaufnahme von 50 Watt<br />
leisten diese LEDs also einen Lichtstrom<br />
von 5000 Lumen.<br />
Orangene LED-Leuchten sind erst seit<br />
Kurzem technisch möglich. Sie können<br />
Klassik und Mo<strong>der</strong>ne innerhalb <strong>der</strong><br />
Leuchtmitteltechnologie für Straßenlaternen<br />
miteinan<strong>der</strong> vereinen. Durch diese<br />
speziellen LEDs sind Mo<strong>der</strong>nisierungsmaßnahmen<br />
möglich, ohne dass es negative<br />
Auswirkungen auf Menschen, Tiere<br />
und Umwelt gibt. Städte und Gemeinden<br />
können so Straßenzüge auf LED-Technik<br />
umrüsten, ohne dass es große Unterschiede<br />
zum Altbestand an<strong>der</strong>er Wohngebiete<br />
gibt. Nur <strong>der</strong> flache LED-Panel im<br />
Gerät verrät, dass es sich um eine hochmo<strong>der</strong>ne<br />
Beleuchtungstechnik handelt.<br />
<br />
Henrik Brockmann<br />
DER AUTOR<br />
Henrik Brockmann ist Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Firma Sunleds, die LED-Leuchten für<br />
Straßenlaternen entwickelt.<br />
Fotos: LEIPZIGER LEUCHTEN<br />
Neuheiten und Inspirationen<br />
Exklusive Neuheiten wurden auf <strong>der</strong> Messe ausgestellt:<br />
Die beeindruckende Ringleuchte ZOE,<br />
die quasi freischwebende Leuchte LOLA, die<br />
modulare Glockenleuchte MAJA zum Akzentuieren,<br />
die dekorative Lichtstele LIA und die Mastaufsatzleuchte<br />
MIA mit polygonal anmuten<strong>der</strong><br />
indirekter Beleuchtung.<br />
Innovative Smart City Produkte<br />
Beson<strong>der</strong>s interessant sind die smarten Konzepte.<br />
Durch diese wird es möglich, Leuchten<br />
Optisch ansprechend und technisch<br />
ausgereift überzeugen die Modelle von<br />
LEIPZIGER LEUCHTEN.<br />
mit intelligenten Lichtsteuerungssystemen, wie<br />
CLEVER LIGHT, auszustatten und die Beleuchtungsstärke<br />
durch Sensoren den Gegebenheiten<br />
automatisch anzupassen. Gerade an Örtlichkeiten,<br />
wo es um Naturschutz und möglichst kurze<br />
Beleuchtungszeiten geht, wo das Licht flexibel<br />
gesteuert werden soll o<strong>der</strong> wo viel Licht aufgrund<br />
von Sicherheitsaspekten kurzfristig benötigt<br />
wird, findet das System großen Anklang.<br />
Ob WLAN, Sicherheitstechnik wie Kameras,<br />
Lautsprecher, Umweltsensorik, Strom- und Wasserversorgung,<br />
Verkehrszählung o<strong>der</strong> Parkplatzmanagement<br />
– die Smart City Elemente von<br />
LEIPZIGER LEUCHTEN lassen sich einfach und<br />
unkompliziert integrieren.<br />
Zukunftstechnologien für Kommunen<br />
Leuchten für alle Zwecke<br />
und Bedürfnisse<br />
Aktuell beson<strong>der</strong>s angesagt ist das Laternenparken<br />
mit am Mast integrierten Ladestationen.<br />
Neben den Ladesäulen für E-Autos und E-Bikes,<br />
die die Städte sauberer machen, ermöglichen<br />
die Solarleuchten im öffentlichen Bereich einen<br />
nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt. Die<br />
daran installierte Bank gibt Gelegenheit, das<br />
Mobiltelefon kabellos aufzuladen und lädt zum<br />
Verweilen ein.<br />
Tradition, Mo<strong>der</strong>ne und Innovationen – seit 1889.<br />
LEIPZIGER LEUCHTEN verwirklicht Lichtideen<br />
für den städtischen und ländlichen Raum<br />
und bietet intelligente Lösungen, wie<br />
CLEVER LIGHT, Smart-City-Komponenten und<br />
Produkte für E-Mobilität. Großen Wert wird<br />
dabei auf innovative Son<strong>der</strong>lösungen gelegt<br />
– ganz auf die Wünsche und Bedürfnisse <strong>der</strong><br />
Kunden zugeschnitten.<br />
Ganzheitliche Konzepte und höchste Qualität<br />
„Made in Germany“, dafür steht das Traditionsunternehmen<br />
LEIPZIGER LEUCHTEN.<br />
LEIPZIGER LEUCHTEN<br />
Tel.: +49 341 245613-0<br />
Fax.: +49 341 245613-99<br />
info@leipziger-leuchten.com<br />
www.leipziger-leuchten.com<br />
48 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
BELEUCHTUNG<br />
Die neuen Lampen funktionieren mit<br />
Bewegungs- und Wärmesensoren. Sie<br />
sorgen dafür, dass die LED-Leuchten<br />
nur dann angehen, wenn ein Fußgänger<br />
o<strong>der</strong> Radfahrer unterwegs ist.<br />
DIE AUTORIN<br />
Astrid Schulte ist für die Unternehmenskommunikation<br />
<strong>der</strong> Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim<br />
zuständig.<br />
Lichtversorgung<br />
Jetzt Straßenlampen mit<br />
Intelligenz!<br />
Individuelle programmierbare<br />
Elektronik für<br />
NACHTABSENKUNG um 50 %<br />
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Für mehr Weitsicht<br />
Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim gehen digitale Wege – auch in <strong>der</strong><br />
Straßenbeleuchtung. Das kommunale Unternehmen rüstet in seinen beiden<br />
Gesellschafterstädten Ludwigsburg und Kornwestheim die Straßenbeleuchtung<br />
intelligent auf.<br />
Licht, das nur leuchtet, wenn es gebraucht<br />
wird, das gibt es nun auf<br />
vier Wegen im Wirkungskreis <strong>der</strong><br />
Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim<br />
(SWLB): im West- und Ostrandweg in Pattonville<br />
(Kornwestheim), in Ludwigsburg<br />
Ihr kompetenter<br />
Hersteller seit<br />
100 Jahren.<br />
Warmensteinacher Straße 56 | 12349 Berlin<br />
T. +49 30 762 890 40 | hahnlichtberlin.de<br />
auf den Wegen zwischen Innenstadt und<br />
den beiden Hochschulen sowie im Vorort<br />
Oßweil und am Freibad in Hoheneck.<br />
Beispiel Pattonville: Die Lampen, die die<br />
beiden zusammen rund 3,5 Kilometer langen<br />
Wege bislang nachts beleuchteten,<br />
Historisches Leuchtendesign mit smarter Technik!<br />
50 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
Foto: Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim<br />
belasteten den Haushalt durch hohe<br />
Energiekosten. Außerdem boten die<br />
Lampen nur die Optionen „Licht an“ und<br />
„Licht aus“, sodass Energiesparen nur<br />
auf Kosten des Sicherheitsgefühls <strong>der</strong><br />
Bürger möglich gewesen wäre. Die Lösung:<br />
Eine intelligente Wegbeleuchtung,<br />
die die Energiekosten durch effiziente<br />
LED-Leuchten und clevere Sensorsteuerung<br />
in doppelter Weise senkt. Diese<br />
„Light on Demand“-Lösung bietet sich<br />
vor allem für solche Wege an, die eher<br />
selten bei Dunkelheit genutzt werden.<br />
125 Lampen wurden bis Ende April<br />
installiert und getestet, mittlerweile sind<br />
sie offiziell in Betrieb. Die Leuchten bringen<br />
jetzt im Abstand von jeweils etwa 25<br />
Metern Licht ins Dunkel. Sie wurden in<br />
ein Lichtmanagementsystem eingebunden<br />
und mit einer GPS-Box, einer Funkantenne,<br />
einem Funkcontroller sowie<br />
mehreren Bewegungssensoren ausgestattet.<br />
Ein maßgeschnei<strong>der</strong>tes Dimmprofil<br />
sorgt für einen möglichst geringen<br />
Basis-Energieverbrauch während <strong>der</strong><br />
Dunkelheit.<br />
Die eingebauten Sensoren reagieren<br />
auf Wärme und Bewegung. „Das bedeutet,<br />
wenn sich nur Bäume im Wind bewegen,<br />
passiert nichts. Bei sehr kleinen<br />
Wärmequellen wie kleinen Tieren, zum<br />
Beispiel Igeln, reagiert die Sensorik ebenfalls<br />
nicht“, so Andras Uhl, Teamleiter<br />
Straßenbeleuchtung bei <strong>der</strong> SWLB. Aktiviert<br />
wird die Technik nur dann, wenn<br />
Fußgänger, Radfahrer o<strong>der</strong> Inline-Skater<br />
vorbei fahren o<strong>der</strong> wenn Kraftfahrzeuge<br />
unterwegs sind.<br />
MEHR SICHERHEIT IN DER NACHT<br />
Da die Sensoren nicht nur auf Bewegungen,<br />
son<strong>der</strong>n auch auf Wärme reagieren,<br />
kann sich niemand nachts unbemerkt im<br />
Westrandweg verstecken. Somit kann die<br />
Sicherheit <strong>der</strong> Menschen garantiert werden,<br />
die hier in <strong>der</strong> Dämmerung o<strong>der</strong><br />
nachts unterwegs sind. Wenn we<strong>der</strong><br />
Wärme noch Bewegung registriert wird,<br />
bleibt die Straßenbeleuchtung zwischen<br />
23 und 5 Uhr vollständig aus.<br />
Die gezielte sensorische Schaltung<br />
kombiniert den Sicherheitsaspekt für<br />
nächtliche Passanten mit einer Reduktion<br />
<strong>der</strong> Lichtverschmutzung und dem<br />
Schutz von Tieren und Pflanzen, die<br />
unter einer dauerhaften nächtlichen Beleuchtung<br />
leiden würden.<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
„Heutzutage werden diese Sensoren<br />
auch in den klassischen Bewegungsmel<strong>der</strong>n<br />
zu Hause verbaut“, erläutert Andreas<br />
Uhl. „Das Interessante an unserer<br />
Lösung ist, dass nicht nur die eine<br />
Leuchte am Sensor aktiviert wird, son<strong>der</strong>n<br />
zusätzlich weitere Leuchten mit<br />
angehen und nach einer gewissen, von<br />
uns eingestellten Zeit wie<strong>der</strong> ausgehen.<br />
Man spricht hier von einer Sehaufgabe,<br />
die gerade im Straßenverkehr wichtig ist:<br />
Kurven und Hin<strong>der</strong>nisse müssen bereits<br />
in einem gewissen Abstand erkannt werden,<br />
damit die Verkehrsteilnehmer die<br />
Chance haben, noch rechtzeitig darauf<br />
reagieren zu können.“<br />
DEUTLICHE ENERGIEEINSPARUNG<br />
Die Lampen kommunizieren mit ihren<br />
Nachbarn und aktivieren jeweils zwei<br />
Lichtpunkte vor und hinter <strong>der</strong> vorbeigehenden<br />
Person. Bei einem Abstand<br />
von 25 Metern zwischen den Leuchten<br />
geht das Licht also ungefähr 50 Meter<br />
vor <strong>der</strong> Person an. Da jede LED-Lampe<br />
über diese Sensoren und Fähigkeiten zur<br />
Kommunikation verfügt, setzt sich das<br />
Licht bedarfsgerecht fort und begleitet<br />
die vorbeigehende Person auf ihrem gesamten<br />
Weg. Eine Minute, nachdem die<br />
Person den Erfassungsbereich verlassen<br />
hat, schaltet die Leuchte dann automatisch<br />
zurück auf ihre Ausgangskonfiguration.<br />
So spart das neue Beleuchtungssystem<br />
im Vergleich zu <strong>der</strong> bisherigen<br />
Anlage ungefähr 85 Prozent <strong>der</strong> Energie<br />
ein.<br />
Um bei <strong>der</strong> Umsetzung von energiesparen<strong>der</strong><br />
Beleuchtung zu helfen, stehen<br />
Kommunen, Stadtwerken und sonstigen<br />
Organisationen mit mindestens 25 Prozent<br />
kommunaler Beteiligung auf Bundes-<br />
und Landesebene Möglichkeiten zur<br />
finanziellen För<strong>der</strong>ung zur Verfügung.<br />
Die Höhe <strong>der</strong> Unterstützung für die Sanierung<br />
von Beleuchtungsanlagen in <strong>der</strong><br />
Innen-und Außenbeleuchtung durch das<br />
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz<br />
und nukleare Sicherheit (BMU)<br />
beträgt aktuell rund 30 Prozent <strong>der</strong> anfallenden<br />
Kosten. Erhöhte För<strong>der</strong>sätze<br />
gibt es für Kin<strong>der</strong>tagesstätten, Schulen,<br />
Sportstätten und ähnliches sowie für finanzschwache<br />
Kommunen. Letztere<br />
werden außerdem durch einen geringeren<br />
notwendigen Eigenanteil unterstützt.<br />
<br />
Astrid Schulte<br />
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Technik & Innovation<br />
BELEUCHTUNG<br />
Technik & Innovation<br />
wurden asymmetrische, pyramidenförmige<br />
Lichtschächte eingesetzt, die die Träger<br />
kaschieren. Die Winkel <strong>der</strong> Lichtschächte<br />
variieren jeweils. Insgesamt gibt<br />
es vier verschiedene Typen, die miteinan<strong>der</strong><br />
kombiniert werden können. Die Pyramidenstümpfe<br />
wurden mit Gipskartonplatten<br />
verkleidet. Diese sind aus akustischen<br />
Gründen teilweise perforiert. Die Flächen<br />
sind ebenfalls asymmetrisch angeordnet,<br />
wodurch sich <strong>der</strong> optische Reiz erhöht.<br />
Am oberen Ende wurden ballwurfsichere<br />
Leuchten in die Lichtschächte integriert,<br />
die hohe Beleuchtungsstärken ermöglichen.<br />
Die Modulation ergibt eine spannende<br />
Deckenuntersicht, sorgt aber auch<br />
für eine gleichmäßige Ausleuchtung des<br />
Spielfelds.<br />
betriebsbedingte Erwärmung <strong>der</strong> Umgebungsluft<br />
in den nicht isolierten Deckenhohlraum<br />
abgeführt werden.<br />
Das flache, ein Meter lange Gehäuse <strong>der</strong><br />
„Sportler“ wurde für die Sporthalle mit<br />
Lichtströmen von 21 900 Lumen ausgestattet.<br />
Qualitativ hochwertige LEDs in neutralweißem<br />
Licht (4000 Kelvin) erzielen<br />
eine sehr gute Farbwie<strong>der</strong>gabe (RA 80).<br />
Mit zwei verschiedenen Lichttechniken,<br />
breitstrahlend und tief-/breitstrahlend, sowie<br />
<strong>der</strong> Schutzart IP40 ist die LED-Leuchte<br />
für eine adäquate Beleuchtung von Sportstätten<br />
optimal geeignet.<br />
Das Licht wird mit Hilfe eines Digital<br />
Addressable Lighting Interface (DALI) gedimmt,<br />
um auf diese Weise die unterschiedliche<br />
Beleuchtungsstärken, abhängig<br />
von <strong>der</strong> jeweiligen Sportart, zu erzielen.<br />
Da die Sporthalle in Stephanskirchen<br />
abends für den Vereinssport genutzt wird,<br />
kann dadurch auch während <strong>der</strong> Dunkelzeiten<br />
eine hohe Beleuchtungsdichte garantiert<br />
werden. Wolfgang Hertinger<br />
DER AUTOR<br />
Wolfgang Hertinger ist Verkaufsleiter Süd bei<br />
<strong>der</strong> Regiolux GmbH in Königsberg/Bayern<br />
THERMISCH SICHERE INSTALLATION<br />
Bei <strong>der</strong> außergewöhnlichen Deckenkonstruktion über dem Spielfeld standen insbeson<strong>der</strong>e die Lichtplanung und die Akustik im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Hallenbeleuchtung<br />
Individuelles Oberlicht<br />
Im bayerischen Stephanskirchen haben Architekten und Planer einen Weg<br />
gefunden, um eine möglichst effiziente und optisch ansprechende Lichtführung<br />
in <strong>der</strong> Sporthalle möglich zu machen.<br />
Die Schulsport-Turnhalle <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Stephanskirchen war renovierungsbedürftig<br />
und zu klein.<br />
Deshalb veranlasste die Kommune, die<br />
Halle an fast <strong>der</strong> gleichen Stelle durch einen<br />
Neubau zu ersetzen. Die neue Sporthalle<br />
bietet nun ausreichend Platz für den<br />
Sportunterricht <strong>der</strong> direkt angrenzenden<br />
Grundschule und für das Angebot des<br />
Sportvereins. Bei <strong>der</strong> Deckenkonstruktion<br />
standen insbeson<strong>der</strong>e die Lichtplanung<br />
und die Akustik im Vor<strong>der</strong>grund. 28 Lichtkuppeln<br />
belichten zusammen mit den<br />
Lichtbän<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Fassade das gesamte<br />
Spielfeld.<br />
In dem von Wimmer Architekten entworfenen<br />
kompakten Gebäude sind im<br />
Erdgeschoss Nebenräume, die Umkleidekabine<br />
und die Sportfläche untergebracht.<br />
Über die Treppe o<strong>der</strong> den Aufzug kann<br />
man den Gymnastikraum und die Zuschauergalerie<br />
im Obergeschoss erreichen.<br />
Dadurch ist es möglich, dass <strong>der</strong> Neubau<br />
von zwei Sportgruppen gleichzeitig genutzt<br />
werden kann . Von <strong>der</strong> Galerie aus<br />
fällt <strong>der</strong> Blick <strong>der</strong> Besucher über die gesamte<br />
Spielfläche und auf die beson<strong>der</strong>e<br />
Deckenkonstruktion. Insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Lichtplanung und die Akustik standen bei<br />
<strong>der</strong> Deckengestaltung im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Neben <strong>der</strong> wichtigen statischen Konstruktion<br />
ist die Lichtführung über die 28<br />
Lichtkuppeln beson<strong>der</strong>s bedeutend, da<br />
diese mit den Lichtbän<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Fassade<br />
das gesamte Spielfeld belichten. Das Dachtragwerk<br />
über <strong>der</strong> 15 mal 27 Meter großen<br />
Sportfläche besteht aus einem Trägerrost<br />
aus Brettschichtträgern. In diese Fel<strong>der</strong><br />
Foto: www.peters-fotodesign.com<br />
In <strong>der</strong> Sporthalle entsteht durch die integrierten<br />
Flächenleuchten, die wie Oberlichter<br />
wirken, eine atmosphärische Wirkung.<br />
Dabei wurden hohe Lichtstärken benötigt,<br />
um die rund sieben Meter hohe Halle und<br />
das Spielfeld gleichmäßig hell auszuleuchten.<br />
Umso mehr, da <strong>der</strong> schwarze Boden<br />
keine Reflexionsfläche bietet. Elektroplaner<br />
Wolfgang Weingart löste diese Aufgabe,<br />
indem er drei Sportstättenleuchten<br />
vom Leuchtenhersteller Regiolux zu einem<br />
quadratischen Lichtfeld zusammenfasste.<br />
Dieses Lichtfeld ließ sich passgenau in die<br />
pyramidenförmigen Dome integrieren. Die<br />
gefundene Lösung liefert jetzt sogar mehr<br />
Licht, als ursprünglich gefor<strong>der</strong>t war.<br />
Für die Lichtfel<strong>der</strong> wurden die Sportstättenleuchten<br />
„Sportler“ von Regiolux<br />
ausgewählt. Sie konnten ohne zusätzlichen<br />
Aufwand mit den ballwurfgeprüften<br />
Montagewinkeln an <strong>der</strong> Decke befestigt<br />
werden. Wichtig war dabei, dass eine sichere<br />
thermische Installation realisiert<br />
werden konnte. So schließt die Leuchte<br />
nicht exakt mit <strong>der</strong> Decke ab, son<strong>der</strong>n<br />
wurde mit einem deutlichen Abstand montiert.<br />
So bleibt genügend Zirkulationsvolumen<br />
erhalten. Auf diese Weise kann sich<br />
die Wärme in <strong>der</strong> abgehängten Decke<br />
gleichmäßig verteilen.<br />
Auch die als Trag-Unterkonstruktion für<br />
die Leuchtenhalter befestigten Kanthölzer<br />
wurden bewusst nicht formschlüssig an<br />
<strong>der</strong> Holzdecke festgeschraubt, son<strong>der</strong>n mit<br />
Abstandhaltern zur Nivellierung ausgerichtet.<br />
So kann die Luft rund um die<br />
Leuchten herum zirkulieren und so die<br />
Light as a Service.<br />
Einfach. Effizient. Erfolgreich.<br />
So geht Licht heute<br />
Sie halten eine mo<strong>der</strong>ne, intelligente Beleuchtung, die gleichzeitig Kosten spart,<br />
für einen Wi<strong>der</strong>spruch? Mit Light as a Service ist das alles möglich: Energiesparende<br />
LEDTechnologie ohne Investition, ohne Risiko – aber mit FullService!<br />
Wir übernehmen für Sie Lichtplanung, Installation , Wartung und die Finanzierung.<br />
Profitieren Sie von optimaler Beleuchtung und schonen Sie nachhaltig Ihren<br />
kommunalen Haushalt.<br />
52 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
Wir sind bereit. Worauf warten Sie noch?<br />
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NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
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Bei Nacht beleuchtet: die Smart-Info-Säule des CitySys-Systems von Eurolighting.<br />
Smart-Info-Säulen<br />
Interaktion för<strong>der</strong>n<br />
Informationssäulen sind ein wichtiger<br />
Teil <strong>der</strong> urbanen Infrastruktur.<br />
Leitfaden für Licht<br />
Einen Leitfaden zur nachhaltigen Neugestaltung<br />
und Umrüstung <strong>der</strong> Außenbeleuchtung<br />
hat das Bundesamt für Naturschutz<br />
(BfN) veröffentlicht. Das Material<br />
bietet kommunalen Entscheidungsträgern<br />
konkrete Parameter für die Auswahl von<br />
Beleuchtungslösungen. Beson<strong>der</strong>en Stellenwert<br />
legt <strong>der</strong> Leitfaden auf die Notwendigkeit<br />
einer Beleuchtungsstärkesteuerung.<br />
Erstmals werden hier auch kostengünstige<br />
Gasentladungslampen empfohlen,<br />
mit denen Energieeinsparungen erzielt<br />
werden könnten, „die mit einer Umrüstung<br />
auf eine LED-Beleuchtung ohne Beleuchtungsstärkesteuerung<br />
vergleichbar<br />
ist.“ Selbst für Schutzgebiete und nicht<br />
gesetzlich geschützte, aber naturschutzfachlich<br />
wertvolle Gebiete empfiehlt das<br />
BfN deshalb neben LED mit möglichst geringem<br />
Blaulichtanteil LED-Natriumdampf-Nie<strong>der</strong>druck-<br />
sowie Natriumdampf-Hochdrucklampen<br />
mit Beleuchtungsstärkeregulierung.<br />
Mehr unter:<br />
bit.ly/bfn-543, bit.ly/2QUDuJL<br />
Bei den interaktiven Smart-Info-Säulen<br />
des CitySys-Systems handelt es<br />
sich um ein erweitertes PC-Terminal,<br />
das Zugriff auf Informationen jeglicher<br />
Art bietet und Anwendungen für die<br />
Kommunikation, den Handel, die Unterhaltung<br />
o<strong>der</strong> Bildungszwecke bereithält.<br />
Die Säulen ermöglichen die Interaktion<br />
von Menschen, die sich in einer urbanen<br />
Infrastruktur aufhalten. Dabei kann die<br />
Anstoß für das Stadion <strong>der</strong> Zukunft<br />
RB Leipzig und Beleuchtungsexperte Signify<br />
haben eine Partnerschaft vereinbart,<br />
die unter an<strong>der</strong>em eine Umrüstung und<br />
smarte Steuerung <strong>der</strong> Lichtanlagen beinhaltet.<br />
Herzstück <strong>der</strong> neuen Beleuchtungsanlage<br />
ist die IoT-Lichtmanagement-Lösung<br />
Interact. Mit dieser wird zukünftig<br />
die gesamte vernetzte Beleuchtung des<br />
Stadions auf einem Dashboard verwaltet:<br />
von <strong>der</strong> Spielfeld- und Entertainment-Beleuchtung<br />
über die Gastronomiebereiche<br />
bis hin zur Fassade o<strong>der</strong> direkten Umgebung<br />
<strong>der</strong> Red Bull Arena.<br />
Bereits seit <strong>der</strong> vergangenen Saison profitieren<br />
Fans und Fernsehzuschauer von<br />
einem komplett erneuerten Flutlicht mit<br />
dem Philips ArenaVision LED-System.<br />
Weitere Projekte sind für die Vertragslaufzeit<br />
geplant. So wird beispielsweise für die<br />
Mixed-Zone ein neues Digitalkonzept mit<br />
neuem Look kreiert. Im Zuge <strong>der</strong> weiteren<br />
Bauphasen werden auch <strong>der</strong> neue Stadion-Fanshop<br />
sowie einzelne Segmente des<br />
Hospitality-Bereichs in neues Licht getaucht<br />
und an das Interact Lichtmanagement-System<br />
angeschlossen.<br />
Foto: Eurolighting<br />
Foto: Signify<br />
Säule als Unterstützung bei fast allen Aktivitäten<br />
dienen. Sie bietet Informationen<br />
über die Stadt, z. B. Kartenmaterial, historische<br />
Daten o<strong>der</strong> Wissenswertes zu einzelnen<br />
Straßen und Plätzen und gibt damit<br />
dem Tourismus neue Perspektiven.<br />
Die Säule vermittelt aber auch Informationen<br />
über die einzelnen Handelsgeschäfte<br />
o<strong>der</strong> neue Angebote des Einzelhandels.<br />
Sie ist damit ein wichtiger Teil <strong>der</strong><br />
künftigen Smart Citys. So ermöglicht die<br />
interaktive Säule die Verbindung des Menschen<br />
mit <strong>der</strong> städtischen Infrastruktur<br />
und unterstützt deutlich dessen Unterhaltung.<br />
Sie ist damit auch ein effektives Mittel<br />
für den innerstädtischen Einzelhandel,<br />
den Kunden vom Online-Kauf zurück zu<br />
gewinnen, mit dem Vorteil, das gewünschte<br />
Produkt sofort erwerben zu können. Die<br />
Info-Säulen erzeugen das Interesse <strong>der</strong> Besucher<br />
durch ihre extrem hell beleuchteten<br />
55-Zoll-LCD-Bildschirme, haben ein sicherheitsgehärtetes<br />
Anti-Vandalismus-Glas<br />
und verrichten ihre Informationsdienste<br />
zwischen -30 und +50 Grad Celsius.<br />
www.euroLighting.de<br />
Auch außerhalb des Stadions ist die<br />
neue Atmosphäre spür- und sichtbar: Die<br />
Südfassade <strong>der</strong> Red-Bull-Arena erscheint<br />
in den Vereinsfarben. Für beson<strong>der</strong>e Anlässe<br />
o<strong>der</strong> Fußball-Län<strong>der</strong>spiele lässt sich<br />
die Farbgebung <strong>der</strong> Beleuchtung flexibel<br />
verän<strong>der</strong>n. Darüber hinaus erhält das<br />
Dach eine spezielle Illumination.<br />
www.signify.com<br />
Die Red-Bull-Arena in Leipzig: Ihre gesamte<br />
Beleuchtung ist vernetzt und wird per<br />
Dashboard verwaltet.<br />
Foto: Senatsverwaltung für Justiz/euroluftbild.de<br />
JVA Berlin-Tegel: Investitions- und risikofreie Umrüstung auf mo<strong>der</strong>nste LED-Technik mit dem Deutsche Lichtmiete® Light as a Service Modell.<br />
Energieeffiziente Beleuchtung mit Full-Service-Lösung<br />
Spätestens seit Einführung <strong>der</strong> Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Beschaffung<br />
energieeffizienter Leistungen (AVV-EnEff) am 27. Mai <strong>2020</strong> rücken energieeffiziente und<br />
umweltbewusste Lösungen stärker in den Vor<strong>der</strong>grund. Die Verwaltungsvorschrift verpflichtet<br />
öffentliche Auftraggeber bei geplanten Neuanschaffungen umweltfreundliche Alternativen zu<br />
prüfen. Im Fokus einer nachhaltig effizienten Stadtbeleuchtung stehen lebenszyklusorientierte<br />
Lösungen, die ökologische, energetische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen.<br />
Eine funktionale Beleuchtung erhellt öffentliche<br />
Einrichtungen wie Schulen, städtische Verwaltungsgebäude,<br />
Krankenhäuser und Sportstätten<br />
ebenso wie Straßen und Plätze. Ein illuminiertes<br />
Stadtbild unterstützt unsere Orientierung in <strong>der</strong><br />
Dunkelheit, erhöht das Sicherheitsempfinden<br />
und die Sicherheit im Straßenverkehr. Aber,<br />
Licht kostet. Vor allem alte energieintensive<br />
Lichtanlagen. Abhilfe bietet eine Beleuchtungsmo<strong>der</strong>nisierung.<br />
Dabei geht es nicht nur um<br />
den Austausch von Leuchten, son<strong>der</strong>n um eine<br />
strategisch differenzierte Lichtplanung, die<br />
Energie- und Kosteneinsparungen ökologisch<br />
verträglich realisiert. Die LED-Technik ist dafür<br />
eine Schlüsseltechnologie: Sie sorgt für gutes<br />
Licht, reduziert Stromverbrauch/-kosten und<br />
CO 2 -Emissionen signifikant und ebnet den Weg<br />
in Richtung Smart City. Licht wird gezielt, Energie<br />
und Budget werden sinnvoll eingesetzt.<br />
In <strong>der</strong> Beleuchtungsmo<strong>der</strong>nisierung steckt<br />
viel Potenzial, dennoch kommt sie nur zögerlich<br />
voran. Die damit verbundenen Investitionen und<br />
ihre Amortisierung, personelles Know-how für<br />
Planung, Projekt- und Kostenmanagement inkl.<br />
Lebenszyklusrechnung werden von den Kämmerern<br />
oft als enorme Herausfor<strong>der</strong>ung erachtet.<br />
In den Fokus rücken daher Betreibermodelle,<br />
die eine Beleuchtungsmo<strong>der</strong>nisierung realisieren,<br />
dabei aber personelle Kapazitätsengpässe,<br />
Planungs- und Investitionsrisiken vermeiden.<br />
Planung, Montage & Service aus einer Hand<br />
Genau hier setzt das Deutsche Lichtmiete®<br />
Light as a Service Modell an. Es ermöglicht<br />
Kommunen eine investitions- und risikofreie Umrüstung<br />
auf mo<strong>der</strong>nste energiesparende LED-<br />
Technik: Lichtplanung unter Berücksichtigung<br />
<strong>der</strong> gesetzlichen Vorgaben sowie Produktauswahl,<br />
Montage, Wartung und Service – alles aus<br />
einer Hand. Die eingesetzten Leuchten sind reparabel,<br />
austauschbar und ein Upgrade über die<br />
Plug&Play-Funktion ist je<strong>der</strong>zeit flexibel möglich.<br />
Für die Nutzung <strong>der</strong> Anlage sowie alle Umrüstungskosten<br />
zahlt die Kommune eine vorab festgelegte<br />
monatliche Miete und erhält größtmögliche<br />
Planungssicherheit und Flexibilität.<br />
Auch bei Smart City-Vorhaben ist die öffentliche<br />
Hand an die Vorgaben des Vergaberechts<br />
gebunden. Ein bloßer Vergleich <strong>der</strong> anfänglichen<br />
Investitionen greift dabei zu kurz. Im Sinne einer<br />
ganzheitlichen Betrachtung müssen auch die<br />
Lebenszykluskosten einer Maßnahme im Fokus<br />
stehen. Darüber hinaus sollten Auftraggeber bei<br />
einer Bündelung <strong>der</strong> Leistungen <strong>der</strong> Planung,<br />
des Baus und <strong>der</strong> Unterhaltung in die Ermittlung<br />
des wirtschaftlichsten Angebotes neben dem<br />
Preiskriterium auch qualitative Kriterien wie Austauschzyklen<br />
sowie Reaktions- und Behebungszeiten<br />
in die Bewertung einfließen lassen. Nur<br />
eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />
im Vorfeld bildet sämtliche Kriterien und Kosten<br />
transparent ab und erlaubt Kommunen eine<br />
fundierte Entscheidungsfindung unter Berücksichtigung<br />
aller lebenszyklusbezogenen Kosten.<br />
Deutsche Lichtmiete Unternehmensgruppe<br />
Im Kleigrund 14<br />
26135 Oldenburg<br />
Tel. 0441/209 3730<br />
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54 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
DIGITALISIEREN SIE ZWEI BEREICHE DER FINANZVERWALTUNG<br />
- MIT EINEM SYSTEM -<br />
Masken in Massen: Die Corona-Pandemie hat die öffentliche Beschaffung bis auf Bundesebene herausgefor<strong>der</strong>t.<br />
Foto: AdobeStock/Petra<br />
Beschaffung<br />
Zügig zum Ziel<br />
IHRE DIGITALE<br />
FINANZVERMITTLUNG<br />
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KREDITVERWALTUNG<br />
Die Ausschreibungspflicht gilt für viele als Hin<strong>der</strong>nis einer schnellen öffentlichen<br />
Beschaffung – aber das aktuelle Vergaberecht bietet Möglichkeiten, gerade jetzt<br />
in Krisenzeiten effizient und nachhaltig einzukaufen<br />
In den Hochzeiten <strong>der</strong> Corona-Krise waren<br />
eine beson<strong>der</strong>s schnelle Reaktion<br />
und effizientes Handeln <strong>der</strong> Verwaltung<br />
im Bereich <strong>der</strong> Daseinsvorsorge gefor<strong>der</strong>t.<br />
In <strong>der</strong> Krise bedeutete das, einen äußerst<br />
kurzfristigen Beschaffungsbedarf dringend<br />
benötigter Liefer- und Dienstleistungen zu<br />
decken – medizinische Schutzausrüstung,<br />
Desinfektionsmittel o<strong>der</strong> Beatmungsgeräte,<br />
aber auch Videokonferenztechnik.<br />
Zudem stellten sich weitere Fragen: Wie<br />
sollen Auftraggeber mit Auftragnehmern,<br />
die „Corona-bedingt“ nicht liefern können,<br />
umgehen? Was ist mit mangelhafter Ware,<br />
die kurzfristig ohne detaillierte Kontrolle<br />
eingekauft werden musste, um Engpässe<br />
zu schließen? Zu medialer Aufmerksamkeit<br />
hat es in diesem Zusammenhang die<br />
Open-House-Ausschreibung des Bundesministeriums<br />
für Gesundheit gebracht. Es<br />
bleibt auch sechs Monate nach Ausbruch<br />
<strong>der</strong> Pandemie dabei, dass insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Vergabestellen mit <strong>der</strong> Koordinierung von<br />
Beschaffungen unter den erschwerten Bedingungen<br />
zu kämpfen haben.<br />
POTENZIALE (WIEDER-)ENTDECKEN<br />
Die grundsätzliche Ausschreibungspflicht<br />
von öffentlichen Aufträgen gemäß § 97<br />
Abs. 1 S. 1 GWB – von vielen als Hin<strong>der</strong>nis<br />
einer effizienten und zügigen Beschaffung<br />
empfunden – gilt auch in Krisenzeiten. Die<br />
ordnungsmäße Durchführung von Vergabeverfahren<br />
ist essenziell für die Wahrung<br />
des Grundsatzes <strong>der</strong> sparsamen und wirtschaftlichen<br />
Haushaltsführung – eine zentrale<br />
Zielsetzung gerade in Zeiten <strong>der</strong> Corona-Pandemie.<br />
Das geltende Kartellvergaberecht bietet,<br />
wie das nationale Unterschwellenvergaberecht,<br />
ein Potpourri an Möglichkeiten, <strong>der</strong><br />
Krise effizient im Rahmen von effizienten<br />
Beschaffungen zu begegnen. Wie bereits<br />
zur Zeit <strong>der</strong> Flüchtlingskrise im Jahr 2015<br />
haben die EU-Kommission, <strong>der</strong> Bund und<br />
zahlreiche Bundeslän<strong>der</strong> Handlungsempfehlungen<br />
zur Vergabe von öffentlichen<br />
Aufträgen in <strong>der</strong> speziellen Corona-Krisensituation<br />
veröffentlicht.<br />
Effizienzsteigerungen sind primär durch<br />
die Beschleunigung <strong>der</strong> Vergabeverfahren<br />
zu erreichen. Bei hinreichend begründeter<br />
Dringlichkeit können die geltenden Mindestfristen<br />
verkürzt werden. Bei einem<br />
offenen Verfahren etwa kann die Regelangebotsfrist<br />
von 30 auf 15 Tage verkürzt<br />
werden (§ 15 Abs. 3 VgV). Dies ermöglicht<br />
eine schnellere Bezuschlagung von Angeboten,<br />
bindet allerdings weitere Kapazitäten<br />
innerhalb <strong>der</strong> Vergabestelle.<br />
Das Verhandlungsverfahren kann ohne<br />
Teilnahmewettbewerb durchgeführt werden,<br />
aufgrund von dringlichen<br />
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ausschreiben und abschließen<br />
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Gerne zeigen wir Ihnen die Vorteile <strong>der</strong><br />
digitalen Finanzvermittlung & -verwaltung.<br />
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<strong>der</strong> Einwohner<br />
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089 - 2111 2141<br />
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56 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Wirtschaft & Finanzen Beschaffung Anzeige<br />
Advertorial<br />
DER AUTOR<br />
Andreas Haak ist Office Managing<br />
Partner und Co-Head <strong>der</strong> Praxisgruppe<br />
Competition, Antitrust und Regulatory<br />
bei <strong>der</strong> Anwaltskanzlei Dentons in<br />
Düsseldorf.<br />
Gründen im Zusammenhang mit Ereignissen,<br />
die <strong>der</strong> betreffende öffentliche Auftraggeber<br />
nicht voraussehen konnte und<br />
die es nicht zulassen, die Mindestfristen<br />
einzuhalten, die für das offene und das<br />
nicht offene Verfahren sowie für das Verhandlungsverfahren<br />
mit Teilnahmewettbewerb<br />
vorgeschrieben sind (Dringlichkeitsvergabe,<br />
§ 14 Abs. 4 Nr. 3 VgV). Wichtig<br />
ist aber: Eine dauerhaft Krise ist nicht<br />
mehr plötzlich und unvorhersehbar und<br />
mittels regulärer Vergabeverfahren zu bewältigen.<br />
Letzteres muss im Einzelfall<br />
überprüft werden.<br />
Alternativ kann die Verlängerung und<br />
Aufstockung laufen<strong>der</strong> Verträge (§ 132<br />
Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 GWB) in Betracht zu<br />
ziehen sein. Zu diskutieren sind daneben<br />
auch Interimsvergaben zur Überbrückung<br />
vertragsloser Zustände und von Lieferausfällen.<br />
Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Vertragsdurchführung<br />
können Auftraggeber die Ausführungsfristen<br />
verlängern und auf den Ausschluss<br />
vom Vergabeverfahren verzichten.<br />
Als Ultima ratio kann ein laufendes<br />
Vergabeverfahren auf Grund von wesentlichen<br />
Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Grundlage aufgehoben<br />
werden. Dies ist beispielsweise<br />
etwa dann <strong>der</strong> Fall, wenn <strong>der</strong> Beschaffungsbedarf<br />
im Zuge <strong>der</strong> Corona-Pandemie<br />
weggefallen ist.<br />
„Das Vergaberecht hat den<br />
Weg geebnet, nun ist nur<br />
noch die Umsetzung gefragt.“<br />
Andreas Haak<br />
LANGFRISTIGE KOOPERATIONEN EINGEHEN<br />
Zwischen einer etwaigen zweiten Welle<br />
und dem Konjunkturpaket ist es aktuell für<br />
öffentliche Auftraggeber ratsam, allerorten<br />
Verbündete zu suchen, um die weiteren<br />
Entwicklungen und Probleme gemeinsam<br />
zu meistern. Die horizontale Zusammenarbeit<br />
(§ 108 Abs. 6 GWB) zwischen Verwaltungsträgern<br />
o<strong>der</strong> Public-Private-Partnerships<br />
zwischen öffentlicher Hand und<br />
Privatwirtschaft versprechen Synergieeffekte<br />
und setzen Impulse für eine effiziente<br />
und innovative Bedarfsdeckung.<br />
Rahmenvereinbarungen, die <strong>der</strong> Auftraggeber<br />
über einen längeren Zeitraum<br />
mit an<strong>der</strong>en Wirtschaftsteilnehmern<br />
schließt, vereinfachen und beschleunigen<br />
den Beschaffungsprozess. Anstatt regelmäßig<br />
neue Vergabeverfahren für Einzelaufträge<br />
durchzuführen, kann <strong>der</strong> Auftraggeber<br />
unter dem Dach <strong>der</strong> einmal<br />
ausgeschriebenen Rahmenvereinbarung<br />
eine Vielzahl von Leistungen ohne eine<br />
erneute Ausschreibungspflicht abrufen<br />
(§ 21 VgV).<br />
ANREIZFUNKTION NUTZEN<br />
Der öffentliche Einkauf mit einem jährlichen<br />
Beschaffungsvolumen von rund<br />
500 Milliarden Euro ist ein immenser wirtschaftlicher<br />
Stimulus. Die Bundesregierung<br />
hat vor diesem Hintergrund am<br />
8. Juli <strong>2020</strong> verbindliche Handlungsleitlinien<br />
für die Bundesverwaltung für die<br />
Vergabe öffentlicher Aufträge beschlossen.<br />
Die geplanten öffentlichen Investitionsför<strong>der</strong>maßnahmen<br />
sollen unter an<strong>der</strong>em<br />
Projekte von kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen, Startups und Innovationen<br />
för<strong>der</strong>n sowie zur Umsetzung <strong>der</strong><br />
Nachhaltigkeitsstrategie genutzt werden.<br />
Diese Leitlinien sehen eine Erhöhung <strong>der</strong><br />
Wertgrenzen im Unterschwellenbereich<br />
vor, ebenso wie eine Verkürzung <strong>der</strong> Regelfristen<br />
wegen Dringlichkeit aufgrund<br />
<strong>der</strong> aktuellen drohenden konjunkturellen<br />
Lage (Oberschwelle) vor.<br />
DER EUROPEAN GREEN DEAL<br />
Zusammen mit dem von <strong>der</strong> Bundesregierung<br />
verabschiedeten Zukunftspaket,<br />
welches Milliardenbeträge zum Zweck <strong>der</strong><br />
Digitalisierung vorsieht, kann sich <strong>der</strong> öffentliche<br />
Einkauf als treibende Kraft aus<br />
<strong>der</strong> Krise herausmanövrieren. Allem voran<br />
nachhaltige Initiativen sowie nachhaltiger<br />
Einkauf sollten vermehrt in das Blickfeld<br />
<strong>der</strong> Verantwortlichen rücken.<br />
Die Bundesregierung behandelt die<br />
Umsetzung <strong>der</strong> Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie<br />
mit einer hohen Priorität und<br />
setzt dabei einen Schwerpunkt auf die<br />
„nachhaltige öffentliche Beschaffung“.<br />
Gleichzeitig treibt die EU-Kommission den<br />
European Green Deal weiterhin voran.<br />
Neben den politischen Ideen stehen auch<br />
die vergaberechtlichen Instrumente hierfür<br />
schon bereit. Das Vergaberecht hat den<br />
Weg geebnet, nun ist nur noch die Umsetzung<br />
gefragt. Andreas Haak<br />
Foto: AdobeStock/Andrey Popov<br />
Weniger Ordner und Excel-Tabellen, mehr kluge Software-Lösungen: So zieht die Digitalisierung bei den Kommunen ein.<br />
Digitalisierung in <strong>der</strong> Finanzpraxis<br />
In <strong>der</strong> Digitalisierung <strong>der</strong> Verwaltung schlummert für Kommunen und kommunale Unternehmen<br />
oft noch viel ungenutztes Effizienzpotenzial, weshalb Innovationen <strong>der</strong>zeit vor allem in <strong>der</strong><br />
Finanzverwaltung auf dem Vormarsch sind. Größter Anreiz für eine schnelle Digitalisierung <strong>der</strong><br />
Verwaltung ist die praktische Effizienzsteigerung und damit Kostenersparnis.<br />
Die Kommunen verwalten selbstständig Ihre Finanzen<br />
– sie nehmen Kredite auf, legen Gel<strong>der</strong><br />
an, verwalten tagtäglich die kurzfristigen liquiden<br />
Mittel und planen Kommunalfinanzen über<br />
Jahre hinweg. Mindestens drei Aufgabengebiete<br />
muss die Kämmerei dabei bewältigen können:<br />
die Kenntnis des volatilen Zinsmarktes und damit<br />
die stetige Beobachtung des Finanzmarktes,<br />
das erfolgreiche Einholen von Angeboten für Finanzausschreibungen<br />
sowie die langlaufende<br />
Planung und Verwaltung des kommunalen<br />
Finanzbestandes.<br />
Für die Kämmereien bedeutet das in <strong>der</strong> Praxis<br />
auf einem Niveau mit <strong>der</strong> Bankenwelt zu<br />
sein, was je nach Größenordnung <strong>der</strong> Kommune<br />
jedoch eine schwierige bis unmögliche Aufgabe<br />
darstellt.<br />
Exakte Tilgungsszenarien<br />
In den Banken hingegen ist eine hochkomplexe<br />
Software, <strong>der</strong> sogenannte Rechenkern <strong>der</strong> Bank<br />
im Einsatz. Einer <strong>der</strong> führenden Rechenkerne<br />
und im Großteil <strong>der</strong> deutschen Banken im Einsatz,<br />
ist <strong>der</strong> Marzipan-Rechenkern <strong>der</strong> msgGillardon<br />
AG, die sich seit 100 Jahren auf Rechendienstleistungen<br />
im Finanzbereich spezialisiert.<br />
Diese komplexen Software-Produkte berechnen<br />
und analysieren bei Kommunaldarlehen die<br />
Parameter und Tilgungspläne auf den Cent genau<br />
und über Jahrzehnte im Voraus.<br />
Seit 2017 etablieren sich Anbieter in <strong>der</strong> digitalen<br />
Finanzbeschaffung und for<strong>der</strong>n die herkömmlichen<br />
Ausschreibungskanäle Fax, Brief,<br />
Email und damit die gewachsenen Marktstrukturen<br />
heraus. Mit wenigen Klicks sind Ausschreibungen<br />
erstellt und teilnehmende Banken senden<br />
ihre Angebote. Der Aufwand für die Finanzausschreibung<br />
und den Vergleich ist dadurch<br />
bereits auf nahezu Null reduziert.<br />
Die Verbindung möglichst vieler Arbeitsschritte<br />
in einem System ist ein entscheiden<strong>der</strong><br />
Faktor des Digitalisierungserfolges, die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
bei <strong>der</strong> Kombination verschiedener<br />
Systeme ist immer die Integration und<br />
Automatisierung.<br />
Ausschreibung und Verwaltung in einem<br />
CommneX als Anbieter für Online-Plattformen<br />
erweitert sein Angebot um eine digitale Schuldenverwaltungs-Lösung<br />
namens CredineX und<br />
bietet damit ein einheitliches System für die<br />
Ausschreibung und die Verwaltung des kommunalen<br />
Finanzbedarfs. Das Kreditverwaltungssystem<br />
ist direkt in die Ausschreibungsplattform<br />
integriert und arbeitet vollautomatisch mit dieser<br />
im Wechselspiel. Der Nutzer kann einen Kredit<br />
planen, mit einem Klick die passende Ausschreibung<br />
dazu erstellen und ausschreiben.<br />
An<strong>der</strong>sherum werden ausgeschriebene Kredite<br />
direkt im Schuldenmanagement angelegt und<br />
eingebucht. Dazu kommen praktische Tools wie<br />
ein Umschuldungsrechner, <strong>der</strong> einem einfach<br />
sagt, ab welchem Zinslevel sich eine Umschuldung<br />
für welche Kredite lohnt o<strong>der</strong> die Projektion<br />
<strong>der</strong> bevorstehenden Tilgungsleistungen mit<br />
Datum und Empfänger mit Email-Erinnerung.<br />
Bei <strong>der</strong> Digitalisierung <strong>der</strong> Verwaltung geht es<br />
darum, den Staat und seine Organe durch mo<strong>der</strong>ne<br />
IT und neue Software-Ideen leistungsfähiger,<br />
effizienter und kostengünstiger zu machen.<br />
Der Finanzbereich ist ein guter Startpunkt<br />
<strong>der</strong> kommunalen Digitalisierungsstrategie,<br />
denn hier gibt es fertige Lösungen für jede<br />
Organisationsgröße.<br />
CommneX GmbH<br />
Klenzestraße 36<br />
80469 München<br />
Tel. 089/2111 21 40<br />
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58 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Beschaffung<br />
Foto: Adobe Stock/putilov_denis<br />
tern. Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Beschaffung<br />
sind komplex. Für öffentliche Liefer- und Dienstleistungen<br />
oberhalb eines bestimmten Schwellenwertes greift die<br />
Vergabeverordnung (VgV). Unterhalb dieses Schwellenwertes<br />
gilt die Unterschwellenvergabeverordnung (UVgO).<br />
Die Verordnungen werden bundesweit unterschiedlich angewendet.<br />
Sie gelten als Leitfaden, ihre Umsetzung ist aber<br />
noch nicht verpflichtend, was die rechtskonforme Einhaltung<br />
aller Vorschriften verkompliziert. Umso besser, wenn ein digitaler<br />
Vergabeprozess wie die E-Auktion die Einhaltung gelten<strong>der</strong><br />
Leitlinien Schritt für Schritt unterstützt. Eine E-Auktion<br />
ist eine „umgekehrte Ebay-Auktion“, eine Auktion mit fallenden<br />
Preisen, bei <strong>der</strong> sich die Teilnehmer gegenseitig unterbieten.<br />
Es geht darum, das wirtschaftlichste Angebot für eine<br />
Ausschreibung zu ermitteln. Auftraggeber können den Prozess<br />
in den Vergabezyklus integrieren und behalten einen<br />
Spielraum zum Nachverhandeln.<br />
Beantragen Sie schnell<br />
und einfach Ihre<br />
NRW.BANK.För<strong>der</strong>ung.<br />
Alle Infos und FAQ:<br />
www.nrwbank.de/corona<br />
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#TeamNRW<br />
Dynamische Beschaffungssysteme wie elektronische Auktionen können die Suche nach dem Anbieter mit dem besten Angebot vereinfachen.<br />
DER AUTOR<br />
Marcel Martin ist Country Manager<br />
DACH bei <strong>der</strong> Firma Vortal Connecting<br />
Business.<br />
Digitale Beschaffungssysteme<br />
Effizienter arbeiten<br />
In <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung ist es relevant, das wirtschaftlichste Angebot für<br />
eine bestimmte Liefer- o<strong>der</strong> Dienstleistung zu finden. Helfen kann dabei<br />
beispielsweise die E-Auktion.<br />
Wenn eine Krise wie die aktuelle<br />
COVID-19-Pandemie etwas Gutes<br />
hat, dann die Tatsache, dass<br />
Organisationen die Stellschrauben zur Optimierung<br />
ihrer Abläufe besser erkennen.<br />
So haben sich in den letzten Monaten die<br />
Vorteile <strong>der</strong> digitalen Transformation vielerorts<br />
gezeigt. Viele Behörden nutzen bereits<br />
elektronische Beschaffungssysteme.<br />
... DIE EXPERTEN FÜR WASSER, VERKEHR, STADT- UND UMWELTPLANUNG<br />
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Die wenigsten allerdings wissen das volle<br />
Potenzial des E-Procurement zu nutzen.<br />
Zwei Methoden innerhalb <strong>der</strong> elektronischen<br />
Beschaffung, die noch oft ungenutzt<br />
bleiben, sind die elektronische Auktion<br />
und dynamische Beschaffungssysteme.<br />
Beide bieten Möglichkeiten, nicht nur Kosten<br />
zu sparen, son<strong>der</strong>n auch die Einhaltung<br />
von Regeln und Gesetzen zu erleich-<br />
• Erschließungsträgerschaft<br />
• Bauleitplanung<br />
• Stadt- und Umweltplanung<br />
• Erschließung<br />
• Verkehrsplanung<br />
• Straßenplanung<br />
• Lärmuntersuchungen<br />
• Wasserversorgung<br />
• Entwässerung<br />
• Kläranlagen<br />
• Wasserbau und Hydrologie<br />
• Regenerative Energien<br />
• Vermessung<br />
• SiGeko<br />
• 3-D-Visualisierung<br />
INDIVIDUELLE PARAMETER<br />
Zugelassen sind E-Auktionen in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />
für offene und nicht-offene Verfahren, ebenso für Rahmenvereinbarungen<br />
mit mehreren Teilnehmern. Die E-Auktion<br />
hilft dabei, dass alle Prozesse rechtskonform ablaufen, und<br />
unterstützt die Anwen<strong>der</strong> mit Hinweisen und Erinnerungen.<br />
Die Auktion startet mit <strong>der</strong> Bekanntmachung des Auftrags, in<br />
dem neben <strong>der</strong> Beschreibung des angefragten Produktes o<strong>der</strong><br />
Dienstes auch ein Startpreis festgelegt wird. Das System sorgt<br />
dafür, dass alle Schritte gesetzeskonform ablaufen. Wenn <strong>der</strong><br />
Auftrag oberhalb <strong>der</strong> Schwellenwerte ist, muss eine erste Bewertung<br />
anhand <strong>der</strong> Zuschlagskriterien stattfinden. Unterhalb<br />
des Schwellenwertes kann die Auktion sofort beginnen. Viele<br />
Parameter <strong>der</strong> E-Auktion kann man individuell einstellen, beispielsweise<br />
die Dauer einer Auktion. Es besteht kein Automatismus<br />
zwischen Gebotspreis und Zuschlag, nach <strong>der</strong><br />
Auktion kann ein Auftraggeber sich also auch für einen an<strong>der</strong>en<br />
Bieter entscheiden.<br />
E-Auktionen können Bestandteil dynamischer Beschaffungssysteme<br />
(DBS) sein, die Auftraggebern helfen, den wie<strong>der</strong>kehrenden<br />
Leistungsbedarf abzudecken. Bei Nutzung eines<br />
DBS wird bekannt gegeben, dass man für einen Zeitraum<br />
Leistungen braucht, und lädt Unternehmen ein, sich für den<br />
Anbieterpool zu qualifizieren. Wird eine Firma zugelassen,<br />
kann sie sich an wie<strong>der</strong>kehrenden Ausschreibungen beteiligen.<br />
Der Spielraum in einem DBS reicht von einer allgemeinen<br />
Beschreibung <strong>der</strong> Leistung bis zur Vorgabe <strong>der</strong> Kategorien,<br />
die eine Ausdifferenzierung im Beschaffungsprozess ermöglichen.<br />
DBS können die allgemeinen Vorteile elektronischer<br />
Beschaffung steigern. Kosteneinsparungen von zehn Prozent<br />
sind nicht selten. DBS sorgen für Einsparungen und günstigere<br />
Konditionen beim Einkauf wie<strong>der</strong>kehren<strong>der</strong> Güter. So<br />
muss <strong>der</strong> Ausschreibungsprozess nicht bei jedem Bedarf neu<br />
aufgesetzt werden. Die Offenheit des Prozesses für neue Bieter<br />
sorgt ebenso für gute Konditionen wie die Tatsache, dass<br />
Bieter, die beim ersten Mal nicht zum Zuge kamen, beim<br />
nächsten Versuch ihre Konditionen verbessern. Abteilungen<br />
sollten daher ihr Methodenarsenal um die Nutzung von<br />
E-Auktionen und DBS erweitern. <br />
Marcel Martin<br />
„ Wir lernen jetzt für die<br />
digitale Zukunft. Und das<br />
soll Schule machen.“<br />
För<strong>der</strong>n, was NRW bewegt.<br />
Manfred vom Son<strong>der</strong>n, Chief Digital Officer von<br />
Gelsenkirchen, macht seine Heimatstadt zur<br />
digitalen Vorzeigekommune. Dazu gehören<br />
mo<strong>der</strong>n ausgestattete Schulen und Klassenzimmer<br />
mit interaktiven Whiteboards. Möglich gemacht<br />
mit dem Programm NRW.BANK.Gute Schule <strong>2020</strong>.<br />
Die ganze Geschichte unter:<br />
nrwbank.de/gelsenkirchen<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Wirtschaft & Finanzen<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Verwertung<br />
Erlangen ist „recyclingpapierfreundlichste Stadt“<br />
Risiko und Rendite<br />
Alles läuft<br />
online<br />
Die Vebeg sorgt für einen reibungslosen<br />
Verkaufsprozess von Gütern <strong>der</strong><br />
öffentlichen Hand.<br />
Große Kommunen wissen das zu schätzen: Die Vebeg verkauft auch umfangreiche städtische<br />
Fuhrparks. Der gesamte Verkaufsprozess verläuft online.<br />
Als Verwertungsunternehmen des<br />
Bundes zeigt sich die Vebeg als<br />
verlässlicher Partner, wenn es um<br />
den Online-Verkauf von Gütern <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Hand geht. Die Vebeg erfasst für<br />
den Auftraggeber die Verkaufsobjekte und<br />
stellt sie in einer Ausschreibung auf ihrer<br />
Verkaufsplattform online. Hier sind über<br />
90 000 potenzielle Käufer registriert. Interessenten<br />
geben verdeckt ein Kaufangebot<br />
ab, das heißt, an<strong>der</strong>e Interessenten kennen<br />
nicht den aktuellen Stand <strong>der</strong> Gebote.<br />
Das führt dazu, dass ein Käufer nicht wie<br />
bei bekannten Online-Auktionsplattformen<br />
das alte Gebot nur um einen Cent-Betrag<br />
überbieten muss, son<strong>der</strong>n er den tatsächlichen<br />
Marktwert o<strong>der</strong> mehr bieten<br />
muss. So liegen die erzielten Verkaufserlöse<br />
nicht selten weit über dem Wert von<br />
Vergleichsgutachten. Der Auftraggeber<br />
behält bis zur Rechnungsstellung die Entscheidungshoheit<br />
über den Verkauf. Der<br />
gesamte Verkaufsprozess bis zur Abholung<br />
des Objekts verläuft online. Gerade<br />
mit Blick auf die beson<strong>der</strong>e Verantwortung<br />
kommunaler Auftraggeber beim Verkauf<br />
öffentlicher Güter ist ein prüfungssicherer<br />
und transparenter Verkaufsprozess<br />
mit Höchstpreisen ein wichtiges Argument.<br />
www.vebeg.de<br />
Foto: Vebeg GmbH<br />
Bundesumweltministerin Svenja Schulze<br />
hat in Berlin die Gewinner des Papieratlas<br />
<strong>2020</strong> ausgezeichnet. An dem von <strong>der</strong> Initiative<br />
Pro Recyclingpapier (IPR) und ihren<br />
Partnern ausgelobten Wettbewerb beteiligten<br />
sich auch in diesem außergewöhnlichen<br />
Jahr über 180 Kommunen und Hochschulen.<br />
Erlangen setzte sich als „Recyclingpapierfreundlichste<br />
Stadt“, <strong>der</strong> Kreis<br />
Pa<strong>der</strong>born als „Recyclingpapierfreundlichster<br />
Landkreis“ und die FernUniversität<br />
in Hagen als „Recyclingpapierfreundlichste<br />
Hochschule“ durch. Die Auszeichnungen<br />
„Aufsteiger des Jahres“ gingen an Cuxhaven,<br />
den Ilm-Kreis und die Universität zu<br />
Köln. Die Städte Freiburg und Siegen sowie<br />
die Universität Tübingen erhielten Son<strong>der</strong>auszeichnungen<br />
für langjähriges herausragendes<br />
Engagement.<br />
Der Papieratlas bildet den Papierverbrauch<br />
und den Anteil von Papier mit dem<br />
Blauen Engel in deutschen Städten, Landkreisen<br />
und Hochschulen ab. Die 99 Großund<br />
Mittelstädte erreichen mit einer durchschnittlichen<br />
Recyclingpapierquote von 91<br />
Foto: Foto Kirsch<br />
Prozent eine neue Bestmarke. Der Landkreiswettbewerb<br />
stellt mit 40 Teilnehmern<br />
und 85 Prozent gleich zwei neue Rekorde<br />
auf. Auch die 43 Hochschulen setzen ihren<br />
Kurs fort und nutzen erstmals über 75 Prozent<br />
Blauer-Engel-Papier. Gemeinsam bewirken<br />
die Teilnehmer damit eine Einsparung<br />
von 528 Millionen Liter Wasser und<br />
108 Millionen Kilowattstunden Energie.<br />
www.papieratlas.de<br />
Erlangens Bürgermeister Jörg Volleth nimmt die<br />
Auszeichnung von Svenja Schulze entgegen.<br />
Das Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V.<br />
lädt zu einer virtuellen Fachkonferenz am<br />
28. <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong>. Thema: Nachhaltige<br />
kommunale Finanzen − Wege zur ökonomischen<br />
und ökologischen Rendite. Für die<br />
Konferenz wurde ein umfassendes Programm<br />
zu verschiedenen Themenschwerpunkten<br />
erstellt. Teilnehmer erfahren zum<br />
Beispiel, wie europäische und globale<br />
Agenden nachhaltiges kommunales Investment<br />
beför<strong>der</strong>n, welche Entwicklungen auf<br />
<strong>der</strong> Bundesebene zu erwarten und wie<br />
Wirkung, Risiko und Rendite von nachhaltigen<br />
Geldanlagen wissenschaftlich zu bewerten<br />
sind. Vertreter <strong>der</strong> Finanzverwaltungen<br />
aus Berlin und Nürnberg erläutern<br />
zudem, welche nachhaltige Anlagestrategie<br />
sie gewählt haben. Darüber hinaus berichtet<br />
die Stadt Hannover, wie sie den<br />
ersten kommunalen „Green und Social<br />
Schuldschein“ auf den Weg gebracht hat.<br />
www.kommunales-divestment.de/<br />
veranstaltungen/konferenz-<strong>2020</strong><br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
Nachhaltige Arbeitskleidung<br />
Nachhaltige Beschaffung ist ein guter Indikator<br />
Auch die Gartenhof Küsters GmbH freut sich<br />
über ihre Fairtrade-Auszeichnung von CWS.<br />
Foto: CWS Deutschland<br />
Wer auf nachhaltige Beschaffung mit fairer<br />
Arbeitskleidung setzt, erhält eine<br />
Fairtrade-Auszeichnung von CWS.<br />
Immer mehr Kommunen setzen auf Fairtrade-<br />
Berufskleidung, ob im Straßenbau, bei <strong>der</strong> Garten-<br />
und Landschaftspflege o<strong>der</strong> im Bereich<br />
Entsorgung. CWS, Serviceanbieter für Arbeitskleidung,<br />
ist führen<strong>der</strong> Anbieter von Fairtrade<br />
zertifizierter Berufskleidung in Deutschland.<br />
„CWS geht bei seiner Fairtrade-Arbeitskleidung<br />
visionär und strategisch einzigartig vor. Mit seinem<br />
langfristigen Ansatz, regelmäßig neue Kollektionen<br />
mit Fairtrade-Baumwolle auf den<br />
Markt zu bringen, reagiert das Unternehmen<br />
nicht auf Kundenanfor<strong>der</strong>ungen, son<strong>der</strong>n gibt<br />
selbst die Marschrichtung vor“, so Dieter Overath,<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> von Transfair e.V./<br />
Fairtrade Deutschland.<br />
Welchen Vorteil hat Fairtrade? An allen Kleidungsstücken<br />
ist das Fairtrade-Logo angebracht,<br />
wodurch die faire Herkunft <strong>der</strong> Baumwolle<br />
sichtbar ist. „Städte zeigen mit <strong>der</strong> Wahl<br />
dieser Berufskleidung ihre nachhaltige Ausrichtung.<br />
Kunden, die unsere Fairtrade-Kleidung<br />
einsetzen, erhalten eine Auszeichnung für ihr<br />
Engagement“, erklärt Juliana Scherrmann, Head<br />
of Marketing bei CWS Workwear. Städte positionieren<br />
sich als verantwortungsbewusste Arbeitgeber,<br />
die Wert auf hochwertige Ausstattung ihrer<br />
Mitarbeiter legen.<br />
Was bewirkt Fairtrade? Die Bauern erhalten<br />
einen garantierten Mindestpreis für ihre Baumwolle.<br />
Dieser deckt die Kosten des nachhaltigen<br />
Anbaus ab. Die Abnehmer von Fairtrade-Baumwolle<br />
bezahlen eine Prämie an die Bauern, die<br />
für Gemeinschaftsprojekte verwendet wird. Kin<strong>der</strong>arbeit<br />
und Zwangsarbeit sind verboten. Außerdem<br />
müssen alle Teile <strong>der</strong> Lieferkette nachweislich<br />
die ILO-Kernarbeitsnormen erfüllen.<br />
CWS Deutschland<br />
Dreieich Plaza 1A<br />
63303 Dreieich<br />
Tel. 0 61 03/3090<br />
www.cws.com/workwear<br />
Nachhaltigkeit:<br />
Wir machen‘s einfach!<br />
für die Zukunftsfähigkeit einer Kommune<br />
Auch in den Kommunen lohnt sich Nachhaltigkeit bei <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Beschaffung.<br />
Gerne unterstützt die Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung<br />
sowohl die Entscheidungsebenen als auch die Arbeitsebene<br />
in <strong>der</strong> Beschaffung hinsichtlich <strong>der</strong> Möglichkeiten <strong>der</strong> nachhaltigen<br />
Beschaffung.<br />
Außerdem berät die KNB weitere Institutionen wie kommunale<br />
Eigenbetriebe, Hochschulen und Kirchen. Das Angebot umfasst die<br />
kostenfreie Beratung per Telefon o<strong>der</strong> E-Mail, modular aufgebaute<br />
Schulungen sowie den Aufbau und die Betreuung eines Expertennetzwerks.<br />
Ob Praxisbeispiele, Rechtsgrundlagen, Handlungshilfen o<strong>der</strong><br />
Leitfäden – die Informationsplattform <strong>der</strong> KNB hält für Beschaffer<br />
und Lieferanten die passenden Informationen bereit.<br />
Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern<br />
Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung<br />
www.nachhaltige-beschaffung.info<br />
Telefon-Hotline: +49 228 99610 - 2345<br />
E-Mail: nachhaltigkeit@bescha.bund.de
Titel Digitale Kommune Anzeige<br />
Advertorial<br />
Die umfangreichen Aktenbestände in Stuttgart stehen dank eines Dokumentenmanagement-<br />
Systems künftig auch per Mausklick zur Verfügung.<br />
Digitalisierung<br />
Ein Schritt<br />
in Richtung Zukunft<br />
Das Baurechtsamt <strong>der</strong> Landeshauptstadt Stuttgart passt sich an das mo<strong>der</strong>ne<br />
Zeitalter an. Über 22 Millionen Blatt Papier sowie 330 000 Pläne können von<br />
den Mitarbeitern zukünftig am Arbeitsplatz abgerufen werden.<br />
Die Stadt Stuttgart beginnt, sich auf<br />
das Arbeiten in papierlosen Büros<br />
vorzubereiten. Es gab viele Faktoren,<br />
die zu dieser Entscheidung beitrugen,<br />
unter an<strong>der</strong>em die neue Landesbauordnung<br />
(LBO). Diese besagt, dass ab 2021<br />
alle Bauanträge auch digital gestellt werden<br />
können. Entsprechend musste eine<br />
Möglichkeit eingerichtet werden, diese<br />
über den PC auch weiterhin bearbeiten<br />
und ablegen zu können.<br />
„Die Umsetzung ist unheimlich schwierig“,<br />
so Vertreter <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />
Stuttgart. Bis die Vorgabe <strong>der</strong> LBO in Angriff<br />
genommen werden kann, müsse man<br />
mit den Bestandsakten beginnen, die teilweise<br />
über 100 Jahre alt sind. Diese nehmen<br />
mit <strong>der</strong> Zeit immer mehr Platz ein,<br />
sodass die Unterlagen mittlerweile im ganzen<br />
Haus verteilt lagern. Zwar führen die<br />
Mitarbeiter Protokoll, wo die einzelnen<br />
Akten sind, dennoch dauert es oft lange,<br />
bis ein Sachbearbeiter die angefor<strong>der</strong>ten<br />
Dokumente in den Händen hält. „Teilweise<br />
vergingen ein bis zwei Tage, bis die angefor<strong>der</strong>ten<br />
Akten auf dem Tisch lagen“,<br />
erinnert sich Michael Klein vom Stuttgarter<br />
Baurechtsamt.<br />
Um diese Probleme zu lösen, kam bereits<br />
2014 erstmals die Digitalisierung <strong>der</strong><br />
Foto: Landeshauptstadt Stuttgart<br />
Unterlagen zur Sprache. Bis sich das Bauamt<br />
jedoch auf die Suche nach einem<br />
Dienstleister machen konnte, gab es viele<br />
Punkte zu klären. Voran stand die immense<br />
Menge an zu verarbeitenden Akten:<br />
Insgesamt mehr als fünf Kilometer laufende<br />
Akten sollten gescannt und in ein<br />
Dokumentenmanagement-System (DMS)<br />
importiert werden. Hinzu kam auch noch<br />
die Anfor<strong>der</strong>ung an eine hohe Qualitätssicherung<br />
<strong>der</strong> Originaldaten. Denn es handelt<br />
sich bei den Akten um teilweise historische,<br />
fragile Papierdokumente sowie<br />
Unterlagen zu Gebäuden, die unter Denkmalschutz<br />
stehen. Genauso wichtig waren<br />
eine gute Qualität <strong>der</strong> Scans und die Einhaltung<br />
des Datenschutzes.<br />
DER RICHTIGE PARTNER<br />
Im Jahr 2018 gab das Bauamt Stuttgart sein<br />
Projekt über eine bundesweite Ausschreibung<br />
bekannt. Wegen des hohen Maßstabs<br />
an die Bewerber gab es mehrere Ausschreibungen,<br />
bis ein Anbieter die Vorgaben erfüllte:<br />
Frankenraster, ein Unternehmen mit<br />
Standorten in Buchdorf und Winsen-Luhe.<br />
Erfahrungen mit historischen Akten und<br />
hohe Datenschutzvorgaben verhalfen <strong>der</strong><br />
Firma zu einem positiven Eindruck.<br />
Bauamt, Einkauf und EDV waren involviert,<br />
um den reibungslosen Ablauf des<br />
Projekts sicherzustellen. Am Anfang gab<br />
es einige Herausfor<strong>der</strong>ungen. So fiel beispielsweise<br />
während des Scannens auf,<br />
dass manche Faszikel in den Dokumenten<br />
nicht eindeutig deklariert waren. Doch<br />
innerhalb kurzer Zeit konnte man gemeinsam<br />
die fehlenden Daten ergänzen. Mittlerweile<br />
verläuft das Projekt ohne weitere<br />
Komplikationen. „Die Zusammenarbeit ist<br />
gut“, resümiert Michael Klein. Die Qualität,<br />
so das Resümee aus Stuttgart, muss<br />
bei solchen Vergabeverfahren stets das<br />
entscheidende Auswahlkriterium sein,<br />
nicht <strong>der</strong> Preis.<br />
<br />
Lena Winkler<br />
DIE AUTORIN<br />
Lena Winkler ist bei <strong>der</strong> Frankenraster GmbH<br />
für die Unternehmenskommunikation<br />
zuständig.<br />
Foto: netfiles<br />
Mit mehr als 15 Jahren Erfahrung ist die<br />
netfiles GmbH einer <strong>der</strong> ersten und führenden<br />
deutschen Anbieter von virtuellen<br />
Datenräumen.<br />
Virtueller Datenraum von netfiles<br />
Die sichere und compliance-gerechte Lösung für den Datenaustausch in Kommunen und<br />
öffentlichen Unternehmen<br />
Kommunalverwaltungen und öffentliche Unternehmen<br />
müssen tagtäglich eine Vielzahl von<br />
unterschiedlichen Dokumenten standort- und<br />
organisationsübergreifend austauschen. Dabei<br />
unterliegt ein großer Anteil <strong>der</strong> Daten dem Datenschutz<br />
und insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> DSGVO (Datenschutzgrundverordnung<br />
<strong>der</strong> Europäischen Union<br />
zum Schutz personenbezogener Daten). Vielfach<br />
genutzte Lösungen wie E-Mail o<strong>der</strong> Cloudspeicher-Dienste<br />
amerikanischer Anbieter sind dabei<br />
im Hinblick auf europäische Datenschutzanfor<strong>der</strong>ungen<br />
und Datensicherheit, kritisch zu<br />
betrachten und wenig geeignete Lösungen für<br />
den öffentlichen Bereich. Selbst bei einer Verschlüsselung<br />
von E-Mails, die oftmals kompliziert<br />
in <strong>der</strong> Anwendung ist, stößt diese Lösung<br />
bei großen Datenmengen schnell an technische<br />
Grenzen. Unabhängig davon, dass hier zudem<br />
keine Kontrolle über die Zustellung <strong>der</strong> Daten<br />
besteht.<br />
Virtueller Datenraum – Höchstmaß an Sicherheit<br />
beim Datenaustausch<br />
Mit einem virtuellen Datenraum von netfiles gehören<br />
diese Probleme und Sicherheitsrisiken<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit an. Kommunen und öffentliche<br />
Unternehmen können mit dieser Lösung<br />
ihre vertraulichen und/o<strong>der</strong> personenbezogenen<br />
Daten mit einem Höchstmaß an Sicherheit<br />
und Effizienz online austauschen und bereitstellen.<br />
Dabei kontrollieren und steuern sie, wer<br />
ihre Daten erhält und wie sie genutzt werden<br />
dürfen: Ob nur zur Ansicht, zum Download o<strong>der</strong><br />
zur Bearbeitung.<br />
Im netfiles Datenraum werden sämtliche Dokumente<br />
mit dem Advanced Encryption Standard<br />
(AES) 256-Bit stark verschlüsselt und vor<br />
unbefugtem Zugriff geschützt. Beim Upload von<br />
Dateien in den Datenraum werden diese automatisch<br />
auf Computerviren geprüft und schützen<br />
die Computer aller Benutzer vor potentiellen<br />
Gefahren.<br />
Einfachste Bedienbarkeit<br />
Für die netfiles GmbH steht die Benutzerfreundlichkeit<br />
im Mittelpunkt <strong>der</strong> Entwicklung des<br />
netfiles Datenraums. Die Benutzeroberfläche<br />
und Bedienung ist ähnlich einfach wie bei <strong>der</strong><br />
Nutzung des Dateimanagers unter Windows<br />
o<strong>der</strong> macOS auf einem Desktop-Computer. Sowohl<br />
Administratoren als auch Benutzer können<br />
den Datenraum sofort effizient und ohne aufwendige<br />
Schulung o<strong>der</strong> Einarbeitung in Handbücher<br />
einsetzen. netfiles wird als „Software as<br />
a Service (SaaS)“ angeboten und die Anwendung<br />
erfolgt ausschließlich über einen Webbrowser,<br />
ohne Installation von Software o<strong>der</strong><br />
Plugins.<br />
netfiles - Made in Germany –<br />
zertifizierter Anbieter<br />
Mit mehr als 15 Jahren Erfahrung ist die netfiles<br />
GmbH einer <strong>der</strong> ersten und führenden deutschen<br />
Anbieter von virtuellen Datenräumen. Das<br />
Unternehmen ist in Deutschland ansässig, unterliegt<br />
den strengen Auflagen des Bundesdatenschutzgesetzes<br />
(BDSG) und <strong>der</strong> europäischen<br />
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).<br />
Die IT-Sicherheitsverfahren <strong>der</strong> netfiles GmbH<br />
wurden vom TÜV Süd nach ISO/IEC 27001<br />
zertifiziert. Die Server des Anbieters befinden<br />
sich ausschließlich in hochsicheren Rechenzentren<br />
in Deutschland.<br />
Interessierte Kommunen und Unternehmen können<br />
den netfiles Datenraum kostenlos und unverbindlich<br />
14 Tage lang testen:<br />
www.netfiles.com/test<br />
netfiles GmbH<br />
Marktler Strasse 2b<br />
84489 Burghausen<br />
Tel. 0 86 77/9 15 96-12<br />
vertrieb@netfiles.de<br />
www.netfiles.com<br />
64 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Digitale Kommune<br />
Titel<br />
Smarter Service: Die Stadt Marburg bietet entlang <strong>der</strong> wichtigsten Nahverkehrswege<br />
WiFi für alle an – auf Basis des eigenen Glasfasernetzes.<br />
Glasfaserausbau<br />
Erfolg mit Partnern<br />
Gemeinden mit Anbindung an Highspeed-Internet wissen: Mit einem<br />
Glasfasernetz sichern sie ihre Standortattraktivität und bleiben als Wohnort und<br />
für Unternehmen interessant. Und so gibt es viele Argumente für den<br />
Glasfaserausbau. Und gute Beispiele, wie er gelingen kann. Der Schlüssel zum<br />
Erfolg liegt in einer realistischen Planung und <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> richtigen Partner.<br />
Beim Thema Highspeed-Internet geht<br />
an <strong>der</strong> Glasfaser kein Weg mehr vorbei.<br />
Die Möglichkeiten <strong>der</strong> Kupferleitungen<br />
sind ausgereizt, da sind sich alle<br />
Fachleute einig. Und jeden Tag kommen<br />
neue Argumente dazu, Fiber bis in jedes<br />
Haus zu legen: So punktet die Glasfaser<br />
nicht nur bei hohen Bandbreiten, son<strong>der</strong>n<br />
auch bei Nachhaltigkeit und Klimaschutz.<br />
Glasfasernetze verbrauchen bis zu 17-fach<br />
weniger Strom als die auf Kupfer basierenden<br />
Vectoring-Netze (VDSL), so ein Gutachten<br />
<strong>der</strong> Technischen Hochschule Mittelhessen.<br />
Das Umweltbundesamt meldet<br />
zudem, dass die geringste CO 2 -Belastung<br />
beim Videostreaming über Glasfaser entsteht,<br />
halb so viel wie bei VDSL.<br />
Doch wie soll <strong>der</strong> Netzausbau vor Ort<br />
erfolgen? Sucht man sich einen großen<br />
Telekommunikationskonzern und überlässt<br />
ihm das Verlegen <strong>der</strong> Kabel, den Betrieb<br />
und den Vertrieb? O<strong>der</strong> nimmt es <strong>der</strong><br />
Bürgermeister selbst in die Hand? Die<br />
Stadt Marburg hat ihr Glasfasernetz gemeinsam<br />
mit ihren Stadtwerken (SWMR)<br />
vor sieben Jahren in Eigenregie gestartet.<br />
So können die Marburger eigenständig<br />
entscheiden, wo sie wann ausbauen und<br />
welche Dienste sie anbieten. „Für uns war<br />
dies genau <strong>der</strong> richtige Weg“, sagt<br />
SWMR-Breitbandkoordinator Norbert<br />
Kraus. Die SWMR hatten im Bereich <strong>der</strong><br />
Kommunikationsdienstleistungen bereits<br />
Erfahrung durch Wireless-DSL, was <strong>der</strong><br />
Ausgangspunkt für den Einstieg in Glasfaser<br />
war. Neben dem Glasfaserausbau<br />
betreiben die Stadtwerke Marburg gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> Stadt seit 2015 ein kostenloses<br />
City-WiFi mit WLAN-Hotspots an zentralen<br />
öffentlichen Plätzen und Haltestellen.<br />
DIE STADTENTWICKLUNG PROFITIERT<br />
Inzwischen sind in <strong>der</strong> Universitätsstadt<br />
sechs <strong>der</strong> 19 Stadtteile mit Glasfaser versorgt.<br />
Privatkunden können darüber bis zu<br />
500 Megabit pro Sekunde schnell durchs<br />
Internet surfen und auch telefonieren.<br />
Foto: Stadtwerke Marburg<br />
Erschlossen wurden zunächst Gebiete<br />
außerhalb <strong>der</strong> Kernstadt, die zuvor sehr<br />
schlecht ans Internet angebunden waren.<br />
Davon hat auch die Stadtentwicklung profitiert,<br />
etwa <strong>der</strong> Wohnungsmarkt für Studierende.<br />
Bürgermeister und Gemein<strong>der</strong>äte sollten<br />
mutig darangehen, den Glasfaserausbau<br />
und -betrieb selbst zu organisieren,<br />
sagt Peter Frankenberg von <strong>der</strong> Plusnet<br />
GmbH: „Die Kommunen haben mit ihren<br />
regionalen Versorgern Experten für Infrastrukturmaßnahmen<br />
vor Ort, die zudem<br />
über einen Kundenzugang verfügen.“ Der<br />
TK-Anbieter Plusnet besitzt jahrzehntelange<br />
Erfahrung und war auch in Marburg<br />
als Dienstleister von Anfang an dabei.<br />
Seit <strong>der</strong> Bund vor einigen Jahren hohe<br />
För<strong>der</strong>mitteltöpfe für den Glasfaserausbau<br />
bereitstellte, blüht das Geschäft <strong>der</strong> potenziellen<br />
Berater und Partner. Klar ist: Auch<br />
Stadtwerke können nicht alles selbst machen.<br />
Der Betrieb und die Vermarktung<br />
eines Kommunikationsnetzes erfor<strong>der</strong>n<br />
zusätzliches Know-how und an<strong>der</strong>e<br />
IT-Ressourcen. Der Marburger Versorger<br />
kümmert sich um die physikalische Seite,<br />
verlegt die Kabel bis zu den Wohnungen<br />
(FTTH − Fiber to the Home). Vieles an<strong>der</strong>e<br />
überlässt er Partnern.<br />
„Bei Glasfaser haben wir<br />
20 Jahre im Voraus gedacht<br />
und dann einen regelrechten<br />
Rollout durchgeführt.“<br />
Norbert Kraus, Stadtwerke Marburg<br />
So hat er den Kundendienst an ein regionales<br />
Unternehmen vergeben. Als überregionaler<br />
Partner ist vor allem Plusnet an<br />
Bord: Das Unternehmen betreibt seit<br />
15 Jahren ein bundesweites Next Generation<br />
Network und kann das Marburger<br />
Glasfasernetz zuverlässig managen<br />
und alle gewünschten Telefon- und Internetanschlüsse<br />
schalten. Für den Kunden<br />
ist das nicht sichtbar: Als sogenannte<br />
White-Label-Produkte sind die Services<br />
in die Markenwelt <strong>der</strong> Stadtwerke integriert.<br />
Norbert Kraus vertraut auf seinen<br />
Dienstleister Plusnet auch deswegen, weil<br />
er Extras bietet, die den SWMR das Geschäft<br />
deutlich erleichtern: So kümmert<br />
<strong>der</strong> Partner sich auch um die gesamte Abrechnung<br />
und betreibt ein Internetportal,<br />
über das die Kunden Anschlüsse bestellen<br />
o<strong>der</strong> ihre Dienste anpassen können.<br />
Spezialisierte Hilfe sollte man sich auch<br />
für Vertragsfragen holen: Rechtsanwalt Julien<br />
Wilmes arbeitet bei <strong>der</strong> Wirtschaftskanzlei<br />
BBH Becker Büttner Held, die auf<br />
den Infrastruktursektor spezialisiert ist. Er<br />
rät: „Es entstehen zum Beispiel Verpflichtungen<br />
aus Vorleistungsverträgen, die<br />
zwingend an die Endkunden weiterzugeben<br />
sind. Hier darf es nicht zu Haftungslücken<br />
kommen – etwa für den Fall von<br />
missbräuchlicher Nutzung o<strong>der</strong> Hackerangriffen.“<br />
MARKTEINFÜHRUNG PLANEN<br />
Doch mindestens so wichtig sind ein<br />
schlüssiges Konzept und eine wohlüberlegte<br />
Markteinführung. Auch wenn Infrastrukturprojekte<br />
sich ähneln, gibt es bei<br />
Glasfaser Beson<strong>der</strong>heiten, sagt <strong>der</strong> Marburger<br />
Breitbandkoordinator: „Ein Stromo<strong>der</strong><br />
Gasnetz wächst kontinuierlich. Bei<br />
Glasfaser haben wir 20 Jahre im Voraus<br />
gedacht und dann einen regelrechten Rollout<br />
durchgeführt.“ Der Erfolg kann sich<br />
sehen lassen: Mehr als 60 Prozent <strong>der</strong> angeschlossenen<br />
Kunden haben sich für die<br />
Produkte <strong>der</strong> SWMR entschieden.<br />
Und die Finanzierung? Als die Marburger<br />
mit <strong>der</strong> Glasfaser begannen, war das<br />
Angebot an För<strong>der</strong>mitteln nicht so groß<br />
wie heute. Sie verzichteten darauf und<br />
stemmten den Ausbau aus eigenen Kräften.<br />
Das ist bisher bei <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong><br />
Glasfaserprojekte <strong>der</strong> Fall, wie <strong>der</strong> Branchenverband<br />
BREKO in seiner neuen<br />
„Marktanalyse20“ herausfand. Und dass<br />
zusätzliche Erlösquellen kommen werden,<br />
ist sich Norbert Kraus sicher, zumal das<br />
neue 5G-Mobilfunknetz die hohen Glasfaserbandbreiten<br />
braucht.<br />
In Marburg wünscht man sich irgendwann<br />
ein flächendeckendes Glasfasernetz.<br />
Dafür werden bei städtischen Tiefbauarbeiten<br />
stets Leerrohre verlegt. Maßgeblich<br />
bei <strong>der</strong> Ausbauplanung sind die Bedürfnisse<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung: So steigt gerade die<br />
Nachfrage aus dem innerstädtischen Bereich,<br />
seit viele Menschen im Homeoffice<br />
arbeiten und die höheren und zuverlässigeren<br />
Bandbreiten benötigen, die man nur<br />
durch Glasfaser erreicht. Und nicht zuletzt<br />
sind Glasfasernetze auch die Basis für eine<br />
vernetzte Stadt, Stichwort Smart City, die<br />
sich viele Bürgermeister wünschen.<br />
<br />
Daniela Eckstein<br />
DIE PARTNER<br />
Die Stadt Marburg hat den Ausbau<br />
ihres Glasfasernetzes in Eigenregie<br />
mit ihren Stadtwerken (SWMR)<br />
organisiert und verlegt die Kabel bis<br />
zu den Wohnungen (FTTH).<br />
Der Kundendienst ist an ein<br />
regionales Unternehmen vergeben.<br />
Der bundesweit agierende TK-Anbieter<br />
Plusnet managt und überwacht das<br />
Glasfasernetz. Über eine<br />
White-Label-Plattform können die<br />
Stadtwerke Marburg außerdem ihre<br />
Dienste fast vollständig automatisiert<br />
abbilden und unter eigenem Namen<br />
vermarkten.<br />
<br />
<br />
ONLINE<br />
Mehr zum Thema Glasfaserausbau<br />
finden Sie auf<br />
www.treffpunkt-kommune.de<br />
> Themen > Technik & Innovation<br />
DIE AUTORIN<br />
Daniela Eckstein ist freie<br />
Journalistin in Köln.<br />
66 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
67
Titel<br />
Digitale Kommune<br />
Software<br />
Lösungen für<br />
Videokonferenzen<br />
Die Nutzung von Software-Angeboten großer amerikanischer Unternehmen wie<br />
Zoom, Teams o<strong>der</strong> Hangout ist nicht mit <strong>der</strong> Datenschutzgrundverordnung<br />
(DSGVO) vereinbar, sagt Andreas Dickehut, Geschäftsführer des<br />
IT-Dienstleisters Consultix. Was gibt es für Alternativen?<br />
DER AUTOR<br />
Andreas Dickehut ist Geschäftsführer<br />
des IT-Dienstleisters Consultix.<br />
Homeoffice – aber sicher: Eine Videokonferenz-Software sollte die gesetzlichen Vorgaben einhalten,<br />
gerade in öffentlichen Institutionen.<br />
Foto: AdobeStock/ty<br />
Auf den ersten Blick wird <strong>der</strong> Markt<br />
für Videokonferenz-Software von<br />
amerikanischen Unternehmen beherrscht.<br />
Doch ein Blick auf die kleineren<br />
europäischen Anbieter lohnt sich, denn<br />
ihre Software entspricht den deutschen<br />
Rechtsgrundsätzen.<br />
Teilweise existieren Verbindungen zwischen<br />
den europäischen und amerikanischen<br />
Firmen, die jedoch durch das sogenannte<br />
Härten – das Erhöhen <strong>der</strong> Software-Sicherheit<br />
– getrennt werden können.<br />
Die Videokonferenz-Lösung „Jitsi<br />
Meet“ ist ein Beispiel dafür: Sie kann im<br />
Umfang mit Zoom, Teams und Co. mithalten<br />
und ist in <strong>der</strong> gehärteten Version<br />
auch DSGVO-konform.<br />
Im öffentlichen Sektor sind in den meisten<br />
Bereichen Serverstrukturen vorhanden,<br />
über die eine DSGVO-konforme<br />
Videokonferenz-Software genutzt werden<br />
könnte. Während <strong>der</strong> Corona-Pandemie<br />
wurden die Probleme <strong>der</strong> Digitalisierung<br />
jedoch deutlich: Ein Großteil <strong>der</strong> Server<br />
verfügt nicht über eine stabile Glasfaserverbindung<br />
und für administrative Aufgaben<br />
steht oft nicht ausreichend geschultes<br />
Personal zur Verfügung. Der Einarbeitungs-<br />
und Konfigurationsaufwand bei <strong>der</strong><br />
Verwendung von Software-Lösungen sollte<br />
daher nicht unterschätzt werden.<br />
MEHR LEISTUNG FÜR MEHR TEILNEHMER<br />
Wie können Videokonferenzen auch bei<br />
2000 Teilnehmern noch stabil laufen? Eine<br />
Anbindung an die großen Internet-Knotenpunkte<br />
ist beson<strong>der</strong>s wichtig, um eine<br />
dauerhafte Verfügbarkeit sowie hohe Internetverbindungen<br />
zu gewährleisten.<br />
Um die Serverleistungen zu verbessern<br />
und zudem Kosten und Zeit einzusparen,<br />
sollte im öffentlichen Sektor über Lösungen<br />
aus dem Bereich „Colocation“ o<strong>der</strong><br />
einer „Private Cloud“ nachgedacht werden.<br />
Bei <strong>der</strong> Wahl eines sogenannten „Managed<br />
Cloud Services“ sollte auf verschiedene<br />
Aspekte geachtet werden. Neben <strong>der</strong><br />
Erfüllung <strong>der</strong> DSGVO und einem gültigen<br />
Auftragsdatenverarbeitungsvertrag sind<br />
weitere Punkte, dass die Wartung vom<br />
Dienstleister übernommen und die Software<br />
individuellen Wünschen angepasst<br />
wird. Es ist an <strong>der</strong> Zeit, Datenhosting und<br />
Technologie „Made in Germany“ als Wettbewerbsvorteil<br />
anzuerkennen und umzusetzen.<br />
So kann neben dem Datenschutz<br />
die Wirtschaft geför<strong>der</strong>t und eine nationale<br />
Unabhängigkeit gewonnen werden.<br />
<br />
Andreas Dickehut<br />
Komplexe Planungsprozesse erfolgreich gestalten.<br />
Mit digitalen 3D-Stadtmodellen.<br />
Kommunizieren Sie mit Hilfe unserer Lösungen stadtplanerische Vorhaben und<br />
<strong>der</strong>en Auswirkungen anschaulich und nachvollziehbar. Veröffentlichen Sie interaktive<br />
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68 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Titel<br />
DIGITALE KOMMUNE<br />
Christoph Buttner ist Bereichsleiter bei <strong>der</strong><br />
Stadtverwaltung Mayen und für zentrale<br />
Dienste wie Sitzungsdienst, Personal, EDV,<br />
Statistik und Wahlen zuständig.<br />
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Komplettpaket statt Insellösung<br />
Behörden setzen immer öfter auf ein<br />
ganzheitliches Bewerbermanagement mit<br />
INTERAMT<br />
Der Fachkräftemangel macht vor dem öffentlichen<br />
Dienst nicht Halt. Ein effizientes Bewerbermanagement<br />
ist dabei unabdinglich. Viele öffentliche<br />
Arbeitgeber legen immer mehr Wert auf<br />
Komplettlösungen wie INTERAMT, das mit seinem<br />
ganzheitlichen Ansatz eine effiziente und<br />
datenschutzkonforme Lösung bietet.<br />
„Schnelligkeit ist ein wichtiges Erfolgskriterium“,<br />
erklärt INTERAMT-Leiter Marco Prill. „Wer schnell<br />
reagiert und direkt auf die Bewerber zugeht, hat<br />
einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.“ Aus<br />
diesem Grund bringt INTERAMT Stellensuchende<br />
und Arbeitgeber auf einer gemeinsamen<br />
Plattform des öffentlichen Dienstes zusammen<br />
und setzt dabei auf den direkten Kontakt zum<br />
Bewerber. Das spart Zeit und erhöht die Zufriedenheit<br />
<strong>der</strong> Bewerber.<br />
All-in-one-Tool für die Verwaltung<br />
Die Umstellung auf INTERAMT ist für Ämter und<br />
Behörden denkbar einfach, denn das Tool ist<br />
Foto: Stadt Mayen<br />
Digitalisierung<br />
Zahlen im Blick<br />
Die Kontrolle über die Gel<strong>der</strong> ist wichtig für Kommunen. Die Stadt Mayen setzt<br />
dabei auf eine Software. Christoph Buttner erläutert im Interview die Vorteile.<br />
Herr Buttner, welche Spuren hinterlässt das<br />
Corona-Virus im Haushaltsplan <strong>der</strong> Stadt<br />
Mayen? Mit welchen Min<strong>der</strong>einnahmen<br />
rechnen Sie?<br />
Christoph Buttner: Die Auswirkungen <strong>der</strong><br />
Coronalage sind <strong>der</strong>zeit noch nicht final<br />
abzusehen. Einerseits liegen Anträge auf<br />
Stundungen beziehungsweise auf bereits<br />
bewilligte Stundungen von Steuerfor<strong>der</strong>ungen<br />
vor, an<strong>der</strong>erseits ergeben sich erhöhte<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen für den Infektionsschutz<br />
und dem folgende Aufwendungen<br />
in sämtlichen Bereichen. Das Volumen an<br />
Stundungen beläuft sich gegenwärtig auf<br />
rund 654 000 Euro.<br />
Mit dem passenden Bewerbermanagement<br />
stehen Verwaltungen nicht im Regen.<br />
Foto: DVZ MV<br />
Sie setzen seit 2017 im Rathaus die Software<br />
von Axians IKVS zur interaktiven<br />
Finanzsteuerung ein. Wie kam es dazu?<br />
Buttner: Es gibt zwei Gründe für den Einsatz<br />
dieser Finanzcontrolling-Software. Im<br />
rheinland-pfälzischen kommunalen Haushaltsrecht<br />
ist eine Informationspflicht zur<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Finanz- und Leistungsziele<br />
für den Stadtrat vorgesehen. Daneben<br />
gibt es von <strong>der</strong> Führungsebene ein Informationsinteresse<br />
an <strong>der</strong> unterjährigen Entwicklung<br />
des Haushaltes. Hier lassen sich<br />
Fehlentwicklungen früh erkennen und<br />
Informationen zu Gegensteuermaßnahmen<br />
ableiten.<br />
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spezialisiert auf die behördlichen Personalprozesse<br />
und integriert dabei die wesentlichen<br />
Komponenten <strong>der</strong> Personalgewinnung in einer<br />
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Bei welchen Aufgaben hilft Ihnen das Tool?<br />
Buttner: Die Software bietet insbeson<strong>der</strong>e Vorteile im Rahmen<br />
eines standardisierten Berichtswesens. Sind die Informationsbedürfnisse<br />
fixiert, können diese mittels interaktiver o<strong>der</strong> frei<br />
definierbarer Berichte befriedigt werden. Ein Vorteil sind die<br />
vorbereiteten Berichtsentwürfe, die nur einer Anpassung an<br />
die örtlichen Verhältnisse bedürfen, sowie die Vielzahl an<br />
Diagrammen und Tabellen. So kann ein Bericht auf Schlüsselkennzahlen<br />
verdichtet werden und bietet in Abhängigkeit <strong>der</strong><br />
jeweiligen Informationsinteressen den entsprechenden Aggregationsgrad<br />
<strong>der</strong> Informationen. Zunächst werden monatlich<br />
die Finanzdaten in das System importiert. Dann wird eine<br />
systemseitige Prognose erstellt, die auf den Entwicklungen<br />
<strong>der</strong> Haushaltsvorjahre basiert. Die Prognose wird durch die<br />
Sachbearbeiter manuell monatlich überprüft.<br />
Welche Informationen lassen sich mit <strong>der</strong> Software gewinnen?<br />
Buttner: Da das Verfahren auf <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung des Haushaltsplanes<br />
und so auf den Leistungen in <strong>der</strong> untersten Ebene des<br />
Haushaltes aufsetzt, kann man zunächst Informationen zu<br />
Abweichungen auf dieser Ebene gewinnen. Entsprechend <strong>der</strong><br />
Glie<strong>der</strong>ung des Haushaltes lassen sich die Informationen beliebig<br />
verdichten und in höheren Glie<strong>der</strong>ungsebenen darstellen.<br />
Eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung hat <strong>der</strong> Steuerungsgedanke,<br />
<strong>der</strong> mit dem Finanzcontrolling verbunden ist. Er beinhaltet,<br />
dass Abweichungen erkannt und in Absprache mit <strong>der</strong> Verwaltungsführung<br />
auch mit dem Finanzausschuss o<strong>der</strong> dem<br />
Stadtrat Maßnahmen zur Gegensteuerung definiert werden.<br />
Deren Umsetzung ist Bestandteil eines weiteren, iterativen<br />
Durchlaufs des Regelungskreises.<br />
Sind auch Prognosen zur weiteren Entwicklung abrufbar? Welchen<br />
Wert haben diese Voraussagen gerade jetzt für Sie?<br />
Buttner: Unser Haushalt glie<strong>der</strong>t sich in zwölf Teilhaushalte<br />
und entspricht <strong>der</strong> Verwaltungsglie<strong>der</strong>ung in Fachbereich und<br />
Bereiche. Für jeden Teilbereich ist ein interaktiver Bericht<br />
definiert, <strong>der</strong> einen Überblick <strong>der</strong> Aufwendungen, Erträge<br />
sowie <strong>der</strong> Ein- und Auszahlungen als relevante Strömungsgrößen<br />
des doppischen Haushaltes bietet. Die mit dem System<br />
genierten Berichte sind Gegenstand von Erörterungen zur<br />
Haushaltssteuerung in den Organisationseinheiten sowie mit<br />
<strong>der</strong> Verwaltungsführung. Von Sachbearbeitern genannte<br />
Gründe für Abweichungen können in die Erwägung weiterer<br />
Maßnahmen direkt einfließen. Interview: Wolfram Markus<br />
ONLINE<br />
Eine Langfassung des Interviews finden Sie auf<br />
www.treffpunkt-kommune.de > Themen > Corona<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
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Titel<br />
DIGITALE KOMMUNE<br />
Titel<br />
Bei <strong>der</strong> Arbeit vom Home-Office aus<br />
lauern zahlreiche digitale Gefahren, wie<br />
Malware und Hackerangriffe. Zero-<br />
Trust-Modelle können gegen diese<br />
Cyberbedrohungen helfen.<br />
Smart Working<br />
Mehr Digitalisierung,<br />
weniger Cyberrisiken<br />
Trotz <strong>der</strong> im Zuge des Onlinezugangsgesetzes unternommenen Anstrengungen<br />
zeigt die COVID-19-Pandemie deutlich den technischen Missstand <strong>der</strong><br />
Behörden beim Einsatz <strong>der</strong> Telearbeit. Es ist ein regelrechter Sprung vom Regen<br />
in die Traufe bezüglich des IT-Risiko-Managements und des Datenschutzes.<br />
Während die große Mehrheit <strong>der</strong><br />
Beschäftigten in <strong>der</strong> privaten<br />
Wirtschaft zu 100 Prozent von<br />
zu Hause aus arbeiten konnte, galt die unzureichende<br />
technische Ausstattung unter<br />
Verwaltungsangestellten als eine <strong>der</strong> häufigsten<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen für die Telearbeit.<br />
Anlässlich einer repräsentativen<br />
Studie <strong>der</strong> Universität Köln berichteten die<br />
Befragten unter an<strong>der</strong>em von fehlen<strong>der</strong><br />
„Verfügbarkeit von geeigneter Technik und<br />
Zertifikaten für VPN-Verbindungen“, von<br />
Foto: AdobeStock/tippapatt<br />
„eingeschränktem Zugriff auf Dienstprogramme<br />
und Datenbanken“ sowie von<br />
„stark ausgeprägtem analogem Arbeiten“.<br />
Viele richteten sich einen suboptimalen<br />
Heimarbeitsplatz mit vorhandenen Privatgeräten<br />
ein, doch durch den fehlenden<br />
digitalen Zugriff auf Programme und Unterlagen<br />
war es oft nicht möglich, einen<br />
ganzen Arbeitstag im Homeoffice vollständig<br />
mit Arbeitsaufträgen zu füllen – außer<br />
man nahm die zu bearbeitenden Dokumente<br />
kartonweise mit nach Hause, wovon<br />
ebenfalls berichtet wurde.<br />
„Mit den gegebenen Ausnahmen gingen<br />
Dringlichkeit und Datensicherheit noch<br />
nie Hand in Hand“, sagt Uwe Gries, Country-Manager<br />
DACH bei Stormshield, einem<br />
auf dem Schutz von Daten, Workstations<br />
und IT-/OT-Netzwerken spezialisierten<br />
Unternehmen des Airbus-Konzerns. Die<br />
notgedrungene Ausdehnung <strong>der</strong> digital<br />
verfügbaren Dienste <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />
auf die Wohnungen <strong>der</strong> einzelnen<br />
Mitarbeiter hat <strong>der</strong>en Angriffsfläche ebenfalls<br />
ausgeweitet: Die Schwachstellen <strong>der</strong><br />
öffentlichen Infrastruktur wurden in die<br />
Wohnungen <strong>der</strong> Angestellten getragen,<br />
und umgekehrt genauso.<br />
GEFAHREN DURCH SCHATTEN-IT<br />
Die schnelle Anpassung <strong>der</strong> Infrastruktur<br />
an die neuen Bedürfnisse, die marktübergreifend<br />
zu einer Überlastung <strong>der</strong> IT-Abteilungen<br />
und -Lieferanten führte, war<br />
zum Teil in <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />
gar nicht möglich, was bei den Arbeitgebern<br />
und bei den Anwen<strong>der</strong>n eine gefährliche<br />
Experimentierfreude för<strong>der</strong>te, und<br />
dadurch eine erhöhte Gefahr durch Malware<br />
und an<strong>der</strong>e Cyberbedrohungen. „Es<br />
reicht, einen einfachen Keylogger in den<br />
Privatrechner des Heimanwen<strong>der</strong>s einzuschleusen<br />
o<strong>der</strong> eine erfolgreiche Phishing-Kampagne<br />
durchzuführen, um sich<br />
die Zugangsdaten zum Netz <strong>der</strong> Behörde<br />
zu verschaffen o<strong>der</strong>, wie im Falle des Bundeslandes<br />
Nordrhein-Westfalen, damit die<br />
Behörde zum Opfer eines großangelegten<br />
Betrugs wird. Daran denken jedoch nur<br />
wenige, wenn es darum geht, wie gewohnt<br />
arbeiten zu können“, bestätigt Gries. Die<br />
restriktiven Maßnahmen <strong>der</strong> Regierung<br />
während <strong>der</strong> Gesundheitskrise beruhten<br />
auf <strong>der</strong> Notwendigkeit, die kollektive Sicherheit<br />
zu gewährleisten. Könnte dieser<br />
Ansatz nicht auch eine Lösung im Hinblick<br />
auf die Cybersicherheit sein?<br />
ZERO-TRUST-MODELLE<br />
„Wir bei Stormshield halten es nicht für<br />
angebracht, aufgrund einer in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung stark ausgeprägten Präsenzkultur<br />
Mitarbeiter mit Geräten auszustatten,<br />
die ihre Aktivitäten auf invasive<br />
Weise überwachen, wo <strong>der</strong>en Zeitkarte<br />
nach dem Login ins Amtsnetz gestempelt<br />
und <strong>der</strong>en Produktivität an Serverlogs gemessen<br />
wird“, meint Gries. Es ist jedoch<br />
notwendig, Zero-Trust-Modelle in Erwägung<br />
zu ziehen. Darunter fallen sowohl<br />
eine transparente Ende-zu-Ende-Verschlüsselung<br />
<strong>der</strong> Daten unabhängig von<br />
<strong>der</strong> verwendeten Speicherplattform und<br />
<strong>der</strong> Verwendung von VPN als auch <strong>der</strong> eingeschränkte<br />
Zugriff auf Netzwerkressourcen,<br />
<strong>der</strong> für einen bestimmten Benutzer<br />
aufgrund seiner Rolle, des verwendeten<br />
Gerätes, des Arbeitsortes und <strong>der</strong> eingesetzten<br />
Anwendung zu festgelegten Zeiten<br />
autorisiert wird. Diese Faktoren würden es<br />
ermöglichen, den Zugriff, die Verarbeitung<br />
und Weiterleitung sensibler Daten sowie<br />
die Privatsphäre <strong>der</strong> Benutzer zu schützen,<br />
indem Arbeitszeiten klar abgegrenzt und<br />
die Nutzung von Privatgeräten und -plattformen<br />
eingeschränkt werden, die nicht<br />
durch die hausinterne Sicherheitspolitik<br />
abgedeckt sind. Die Legitimität des gesamten<br />
Datenflusses sollte gründlich überprüft<br />
und <strong>der</strong> Datenverkehr im Fall von Anomalien<br />
in Echtzeit unterbunden werden. „Mit<br />
diesem Modell kann jede Organisation<br />
bestimmen, wer genau worauf, wie und in<br />
welchem Zeitraum Zugriff hat, und Daten<br />
sowie die gesamte Infrastruktur absichern“,<br />
bestätigt Gries.<br />
DIGITALE HYGIENE<br />
Neben dem Schutz vor Cyberbedrohungen<br />
und anormalem Datenflussverhalten ist es<br />
ebenfalls wichtig, eine Reihe von Einschränkungen<br />
für die agilen Arbeitsplätze<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiter einzuführen. Das<br />
sollte jedoch im Rahmen eines Ansatzes<br />
geschehen, <strong>der</strong> einer Mitarbeitersensibilisierung<br />
für die Notwendigkeit <strong>der</strong> „digitalen<br />
Hygiene“ in Verbindung mit einer stärkeren<br />
Befähigung <strong>der</strong> Benutzer große Bedeutung<br />
beimisst. Eine <strong>der</strong> Lehren, die aus<br />
<strong>der</strong> Gesundheitskrise zu ziehen sind, besteht<br />
darin, dass Kompetenz, Regeln und<br />
persönliche Disziplin erfor<strong>der</strong>lich sind, um<br />
eine anhaltende Bedrohung abzuwehren.<br />
Dabei ist es egal, ob es sich um eine Gesundheits-<br />
o<strong>der</strong> um eine Cyberbedrohung<br />
handelt. In einem sich ständig weiterentwickelnden<br />
Umfeld sollte auch berücksichtigt<br />
werden, dass sich <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong><br />
„Strenge“ dieser Regeln weiterentwickeln<br />
kann und muss. Anpassungsfähigkeit ist<br />
daher auch in diesem Fall <strong>der</strong> Schlüssel<br />
zum Erfolg, beson<strong>der</strong>s für IT-Infrastrukturen<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung.<br />
Gries kommt zu folgendem Schluss:<br />
„Die unter normalen Umständen gewährte<br />
Möglichkeit <strong>der</strong> Telearbeit kann tatsächlich<br />
für ein höheres Maß an Flexibilität in<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung sorgen. Wir<br />
haben nun die einmalige Gelegenheit, Modelle<br />
und Werkzeuge zu evaluieren, die<br />
geeignet sind, die Art und Weise, wie die<br />
öffentliche Verwaltung arbeitet, langfristig<br />
zu verän<strong>der</strong>n – und diesmal, so hoffen wir,<br />
nach den besten Vorsätzen <strong>der</strong> ‚Security<br />
by Design‘.“ <br />
Red.<br />
72 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
73
DIGITALE KOMMUNE<br />
Die Beschaffung von Endgeräten, wie<br />
Tablets und Laptops, stellt oft eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
für Bildungsstätten dar.<br />
DER AUTOR<br />
Dr. Ralf Resch ist Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Bundes-Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong><br />
Kommunalen IT-Dienstleister e. V.<br />
(VITAKO) und Vorstand <strong>der</strong> ProVitako.<br />
■ Breitbandnetze (FTTx)<br />
■ Private 5G-/LTE-Netze<br />
■ Cybersecurity<br />
■ Lösungen für E-Mobilität<br />
Corona-Soforthilfe<br />
Intelligente Lösungen<br />
für Städte und Kommunen<br />
Lernequipment 2.0<br />
Für den digitalen Unterricht müssen Schulen ihre technische Infrastruktur<br />
ausbauen. Mit den aktuellen För<strong>der</strong>mitteln können sowohl Schüler als auch<br />
Lehrer ausgerüstet und weitergebildet werden. Welche Anfor<strong>der</strong>ungen gibt es an<br />
die Geräte, welche an ein passendes pädagogisches Konzept?<br />
Die Digitalisierung <strong>der</strong> Schulen ist<br />
eine wichtige Grundlage, um Schüler<br />
auf die Herausfor<strong>der</strong>ungen und<br />
Chancen <strong>der</strong> digitalen Arbeitswelt sowie<br />
die wirtschaftliche, kulturelle und politische<br />
Teilhabe vorzubereiten. Neben <strong>der</strong><br />
Investition in die Ausstattung ist es erfor<strong>der</strong>lich,<br />
den ursprünglichen Bildungs- und<br />
Erziehungsauftrag <strong>der</strong> Schule um digitale<br />
Komponenten zu erweitern. Um die Digitalisierung<br />
voranzubringen, wurde diesem<br />
Ansinnen mit dem „Digitalpakt Schule“<br />
Rechnung getragen. Vielerorts konnte dieses<br />
För<strong>der</strong>programm über fünf Milliarden<br />
Foto: AdobeStock/Tyler Olson<br />
Euro jedoch bislang keine große Wirkung entfalten. Spätestens<br />
mit <strong>der</strong> Corona-Pandemie wurden die Versäumnisse<br />
deutlich. Als „Corona-Sofortmaßnahme“ stellten Bund und<br />
Län<strong>der</strong> 550 Millionen Euro zur Verfügung, um Schüler aus<br />
schwierigen sozioökonomischen Bedingungen mit den notwendigen<br />
mobilen Endgeräten zu versorgen, damit sie zu<br />
Hause lernen zu können. Darüber hinaus ist mit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />
von Dienstgeräten für die Lehrerschaft nun eine weitere<br />
Maßnahme in Höhe von 500 Millionen Euro geplant.<br />
Schulträger und Schulen stehen vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
För<strong>der</strong>mittel aus verschiedenen Töpfen zielgerichtet einzusetzen.<br />
In <strong>der</strong> aktuellen Situation spielen die Kosten und die<br />
Effizienz eine wichtige Rolle. Außerdem stellt die Auswahl<br />
passen<strong>der</strong> Geräte eine Hürde dar. In den Schulen ist bereits<br />
eine gewisse Infrastruktur vorhanden, an die angeknüpft werden<br />
könnte – wenn dafür passende Konzepte vorliegen. Es<br />
entsteht ein Spagat zwischen herstellerneutraler Ausschreibung<br />
und <strong>der</strong> Integration in die etablierten Umgebungen. Eine<br />
nachhaltige Digitalisierung ist für die meisten Schulen in dieser<br />
Gemengelage nur mit Unterstützung umzusetzen. Kommunale<br />
IT-Dienstleister sind erfahrene Organisationen, um<br />
diese Einkäufe zügig und rechtskonform umzusetzen.<br />
Sobald <strong>der</strong> Geräteeinkauf erledigt ist, fängt die eigentliche<br />
Arbeit erst an. Für das richtige Einrichten und Konfigurieren<br />
ebenso wie für Administration und Support braucht es ein<br />
langfristiges Management, das es erlaubt, unkompliziert<br />
nachzujustieren und im Zweifel notwendige Infrastruktur<br />
nachzuor<strong>der</strong>n. Um die Schulen professioneller zu beraten und<br />
langfristig zu begleiten, ist neben <strong>der</strong> technischen Ausstattung<br />
auch Fachpersonal vor Ort notwendig.<br />
GESUCHT: NEUE GERÄTE UND NEUES DENKEN<br />
Auf die Notwendigkeit, ein technisch-pädagogisches Konzept<br />
in Schulen nachzuweisen, wurde bei den Corona-Soforthilfen<br />
verzichtet. Durch die Beschlüsse auf dem Bildungsgipfel<br />
wurde dies Mitte September auch für den Digitalpakt Schule<br />
ausgesetzt. Dennoch ist es wichtig, sich über den richtigen<br />
Einsatz im Vorfeld Gedanken zu machen. Immerhin sehen<br />
die För<strong>der</strong>programme nun nicht nur Geräte für Schüler, son<strong>der</strong>n<br />
auch für Lehrer vor. Darüber hinaus ist nun auch eine<br />
För<strong>der</strong>ung des IT-Personals in den Schulen geplant.<br />
Ziel muss es sein, möglichst die richtigen Geräte für den<br />
geplanten Zweck zu erwerben, genauso wie den passenden<br />
Service. So ist zu entscheiden, wann Tablets o<strong>der</strong> Laptops in<br />
den Schulen pädagogisch sinnvoll zum Einsatz kommen sollen.<br />
Dies ist auch aufgrund <strong>der</strong> geringeren Anschaffungskosten<br />
für Tablets eine wirtschaftliche Frage, da im Zweifel mehr<br />
o<strong>der</strong> weniger Schüler mit Geräten versorgt werden können.<br />
Es braucht einen ganzheitlichen Ansatz, wie Schule im<br />
digitalen Zeitalter gedacht werden muss. Eine nachhaltige<br />
Entwicklung kann hier nur dadurch sichergestellt werden,<br />
dass die IT pädagogische Konzepte darauf abstimmt und konkrete<br />
Nutzungsszenarien durchgespielt werden. Erfahrungen<br />
mit bereits vorhandenen Whiteboards zeigen, dass diese digitalen<br />
Hilfsmittel oft wie Kreidetafeln dafür genutzt werden,<br />
lediglich vorgefertigte Inhalte darzustellen, anstatt damit interaktiv<br />
im Unterricht zu agieren. <br />
Ralf Resch<br />
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<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Titel<br />
DIGITALE KOMMUNE<br />
Titel<br />
Neue Perspektive: Das Stadtmodell aus dem 3D-Drucker wird z. B. für die Stadt- und Regionalplanung o<strong>der</strong> bei Bürgerbeteiligungsverfahren genutzt.<br />
3D-Stadtmodell als Digitaler Zwilling<br />
Bremen auf einen Blick<br />
Die Freie Hansestadt entwickelt eine 3D-Stadtplanungslösung, die Geobasisdaten<br />
mit weiteren Fachdaten verknüpft. Der digitale Zwilling kommt inzwischen<br />
nicht nur im Landesamt Geoinformation zum Einsatz. Auch an<strong>der</strong>e Ämter und<br />
Institutitionen profitieren von den Daten.<br />
Im Frühjahr 2017 wurde das erste<br />
3D-Stadtmodell <strong>der</strong> Städte Bremen und<br />
Bremerhaven mit insgesamt fast<br />
320 000 Gebäuden fast komplett automatisiert<br />
aus den Laser-Scan-Daten TGM und<br />
Bildflugdaten mittels <strong>der</strong> Software Building-Reconstruction<br />
abgeleitet. Während<br />
fast 80% <strong>der</strong> Gebäude bereits den bundesweit<br />
einheitlichen Qualitätsstandards <strong>der</strong><br />
AdV (Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> Vermessungsverwaltungen<br />
<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>) entsprachen,<br />
wurden ca. 60 000 Gebäude manuell<br />
nachbereitet. Begonnen wurde die Ableitung<br />
mit den Points-of-Interest, also den<br />
interessantesten Gebäuden des Stadtgebietes,<br />
gefolgt von <strong>der</strong> Innenstadt und Schritt<br />
für Schritt den gesamten städtischen Bereichen.<br />
Die entstandenen 3D-Gebäudemodelle<br />
im LoD2 werden seitdem in den<br />
Formaten CityGML, DWG und DXF öffentlich<br />
bereitgestellt und fortlaufend mit<br />
neuen Befliegungsdaten fortgeführt.<br />
Unter <strong>der</strong> Adresse www.3d.bremen.de<br />
können sich Nutzer frei im Digitalen Zwilling<br />
<strong>der</strong> Stadt bewegen und dabei die Vogel-<br />
o<strong>der</strong> die Fußgängerperspektive einnehmen.<br />
Gleichzeitig werden weitere Daten,<br />
wie ein 3D-Mesh-Modell, Schrägluftbil<strong>der</strong>,<br />
2D-Orthofotos und eine Amtliche<br />
Basiskarte im Maßstab 1:5 000, zur Orientierung<br />
in diese 3D-Webkarte als weitere<br />
Datenlayer eingebunden.<br />
DIGITALE STADTPLANUNG<br />
Bremen nutzt die Möglichkeiten <strong>der</strong> webbasierten<br />
3D-Stadtplanungslösung bereits<br />
in vier neuen Planungsprojekten, um den<br />
Austausch mit dem Bauamt, dem Amt für<br />
Denkmalpflege und verschiedenen Fachplanern<br />
zu verbessern. Da alle Planungs-<br />
Fotos: Virtual City Systems, Landesamt Geoinformation Bremen<br />
beteiligten Zugriff auf den Digitalen Zwilling<br />
haben, können sie stets den gleichen<br />
Informationsstand abrufen und benötigte<br />
Daten im gewünschten Format erhalten.<br />
Der Digitale Zwilling unterstützt Bremen<br />
auch dabei, die Planungen verständlich<br />
zu machen und planerische Absichten<br />
und <strong>der</strong>en Auswirkungen für die Bürger<br />
und Projektbeteiligte einfach und transparent<br />
aufzuzeigen. So können beispielsweise<br />
für die Denkmalpflege Sichtachsen<br />
bei Neubebauungen simuliert werden, um<br />
zu prüfen, ob diese wichtige Gebäude verdecken.<br />
Diese einfach verständliche visuelle<br />
Darstellung <strong>der</strong> Planung ist eine fundierte<br />
Diskussionsgrundlage und Entscheidungshilfe<br />
und ermöglicht so eine unkomplizierte<br />
Abstimmung über neue Planungsschritte<br />
und -verän<strong>der</strong>ungen.<br />
Eine weitere Anwendung ist die Darstellung<br />
von Bebauungsplänen als extra Layer<br />
in <strong>der</strong> webbasierten 3D-Stadtplanungslösung.<br />
Diese Darstellungen werden vor allem<br />
intern genutzt, um die Auswirkung<br />
<strong>der</strong> Planung zu verdeutlichen und in den<br />
größeren Kontext ihrer Stadtumgebung zu<br />
setzen.<br />
DAS LANDESAMT DRUCKT SELBST<br />
Neben dem digitalen Stadtmodell stellt<br />
Bremen auch ein physisches 3D-Stadtmodell<br />
her. Sowohl einzelne Gebäude als<br />
auch ganze Gebiete werden direkt beim<br />
Landesamt Geoinformation Bremen gedruckt.<br />
Als Grundlage dienen die semantischen<br />
3D-Stadtmodell-Daten LoD1 o<strong>der</strong><br />
LoD2. Die physischen Modelle können<br />
individuell eingefärbt werden, sogar Solarpotentiale<br />
können auf den Dächern <strong>der</strong> zu<br />
druckenden Gebäude farblich markiert<br />
werden. Die gedruckten Modelle finden<br />
ihren Einsatz als Anschauungsobjekte<br />
z. B. für Messen und Architekturwettbewerbe,<br />
für die Stadt- und Regionalplanung,<br />
bei Bürgerbeteiligungsverfahren, Bauplanungsprozessen<br />
und als Stadtmodelle für<br />
Schulen und öffentliche Gebäude.<br />
REALITÄT WIRD ERWEITERT<br />
Bremen gestaltet mit dem 3D-Stadtmodell<br />
als Basis und dem 3D-Planungswerkzeug<br />
die Zukunft <strong>der</strong> Stadt. Der Betrieb des Digitalen<br />
Zwillings und <strong>der</strong> Einsatz erster<br />
mehrwertiger Anwendungen ermöglichen<br />
es, Planungen verständlich und nachvollziehbar<br />
im Kontext des Stadtgebietes darzustellen.<br />
Der Erfolg des Projektes „Bremen sehen<br />
und verstehen“ zeigt sich durch die Akzeptanz<br />
und Bereitschaft weiterer Fachbehörden,<br />
den Digitalen Zwilling einzusetzen<br />
und ihn mit weiteren mehrwertigen<br />
Anwendungen voranzutreiben. Beispiele<br />
für Ideen, die behördenübergreifend diskutiert<br />
und geplant werden, sind die Entwicklung<br />
einer AR-App für die Visualisierung<br />
aktueller Stadtentwicklungsentwürfe<br />
in <strong>der</strong> erweiterten Realität o<strong>der</strong> auch Lösungen<br />
zur Kampfmittelräumung, zum<br />
Hochwasserschutz und zur Grün- und Verkehrsplanung.<br />
Idealerweise ergeben sich Synergien<br />
durch die verschiedenen Projekte, denn je<br />
mehr ein 3D-Stadtmodell mit Informationen<br />
angereichert und verknüpft wird,<br />
umso wertvoller und zweckmäßiger wird<br />
<strong>der</strong> Digitale Zwilling einer Stadt.<br />
Dr. Sarah Tesmer / Antje Kunze<br />
Vogel- o<strong>der</strong> Fußgängerperspektive: Nutzer können sich unter www3d.bremen.de frei im Digitalen<br />
Zwilling <strong>der</strong> Stadt bewegen.<br />
DAS PROJEKT<br />
Die Stadtgemeinde Bremen hat sich<br />
zum Ziel gesetzt, das Leben ihrer Bürger<br />
zu verbessern, wirtschaftliche Chancen<br />
zu schaffen und die städtische<br />
Gemeinschaft zu beleben. Mit dem<br />
Konzept „Bremen sehen und verstehen“<br />
entwickelt das Landesamt<br />
Geoinformation Bremen einen digitalen<br />
Zwilling <strong>der</strong> Stadt, <strong>der</strong> Geobasisdaten<br />
mit vielen weiteren Fachdaten verknüpft.<br />
Die Lösungen von Virtual City Systems<br />
helfen dem Landesamt dabei, effizienter<br />
und transparenter zu arbeiten, um<br />
stadtgestalterische, soziale,<br />
wirtschaftliche und ökologische<br />
Verän<strong>der</strong>ungen genauer zu analysieren<br />
und besser darauf reagieren zu können.<br />
Seit 2017 baut das Landesamt<br />
Geoinformation Bremen den Digitalen<br />
Zwilling <strong>der</strong> Hansestadt auf. Dessen<br />
Einsatz und Verwendung ist nicht nur im<br />
Landesamt <strong>der</strong> Freien Hansestadt<br />
Bremen geplant, son<strong>der</strong>n auch in einer<br />
Vielzahl weiterer Ämter und<br />
Institutionen. Konkret zählen dazu die<br />
senatorischen Dienststellen mit ihrer<br />
Stadtplanung und Bauordnung sowie<br />
<strong>der</strong> Regional- und Stadtentwicklung, die<br />
Immobilienbewertung und das<br />
Landesamt für Denkmalpflege.<br />
DIE AUTORINNEN<br />
Dr. Sarah Tesmer leitet die Abteilung<br />
Landesvermessung und Fachverfahren<br />
beim Landesamt Geoinformation<br />
Bremen.<br />
Antje Kunze ist Director Sales &<br />
Marketing bei Virtual City Systems in<br />
Berlin.<br />
76 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
77
Titel<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Homeoffice<br />
Der Cloud gehört die Zukunft<br />
Netfiles hat eine Trendstudie zu<br />
Datenschutz und Compliance erstellt.<br />
Die netfiles GmbH, einer <strong>der</strong> führenden<br />
Anbieter von virtuellen Datenräumen<br />
in Deutschland, hat die<br />
Ergebnisse ihrer aktuellen Trendstudie mit<br />
dem Titel „Datenschutz und Compliance<br />
beim Datenaustausch aus dem Homeoffice<br />
– Herausfor<strong>der</strong>ungen für die IT in <strong>der</strong> Corona-Krise“<br />
vorgestellt. Ziel <strong>der</strong> Trendstudie<br />
war es, herauszufinden, wie es den<br />
IT-Abteilungen in deutschen Unternehmen<br />
bisher gelang, die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Corona-Krise zu bewältigen. Die wichtigsten<br />
Erkenntnisse:<br />
1. Die Corona-Krise beschleunigt den<br />
Homeoffice-Trend. Bereits vor <strong>der</strong> Corona-Krise<br />
war ein deutlicher Trend in Richtung<br />
neuer Arbeitsformen spürbar. Stichworte:<br />
New Work, Mo<strong>der</strong>n Work, Digital<br />
Workplace. Wie die Umfrageergebnisse<br />
zeigen, hat die Pandemie diesen Trend<br />
deutlich beschleunigt und verstärkt. So<br />
wurde bei mehr als 50 Prozent <strong>der</strong> Unternehmen<br />
mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Arbeitsplätze<br />
auf Homeoffice umgestellt.<br />
2. Das Einhalten <strong>der</strong> Datenschutz- und<br />
Compliance-Anfor<strong>der</strong>ungen wird durch<br />
Homeoffice-Arbeitsplätze komplexer, ist<br />
aber durchaus zu bewältigen. Schon jetzt<br />
bewerten mehr als 90 Prozent <strong>der</strong> Unternehmen<br />
die Datenschutz- und Compliance-Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
als mittel o<strong>der</strong> sogar<br />
hoch. 72 Prozent gaben allerdings an, dass<br />
es ihnen gelungen ist, die für das Unternehmen<br />
geltenden Datenschutz- und Compliance-Vorgaben<br />
auch bei <strong>der</strong> Arbeit aus<br />
Homeoffices einzuhalten.<br />
3. Homeoffice und Cloud gehören die<br />
Zukunft. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Umfrage unterstreichen<br />
dies eindrucksvoll. Immerhin<br />
sind 71 Prozent <strong>der</strong> Umfrageteilnehmer <strong>der</strong><br />
Überzeugung, dass Unternehmen auch<br />
nach <strong>der</strong> Corona-Krise verstärkt auf<br />
Homeoffice-Arbeitsplätze setzen werden.<br />
Dass Unternehmen sich auf Grund <strong>der</strong> Corona-Krise<br />
verstärkt mit cloudbasierten<br />
IT-Betriebsmodellen auseinan<strong>der</strong>setzen<br />
werden, bestätigen sogar 74 Prozent <strong>der</strong><br />
befragten Unternehmen. Die Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> Umfrage, an <strong>der</strong> sich mehr als einhun<strong>der</strong>tzwanzig<br />
Fach- und Führungskräfte aus<br />
Unternehmen in Deutschland beteiligten,<br />
können auf <strong>der</strong> Unternehmenshomepage<br />
nachgelesen werden.<br />
www.netfiles.com<br />
Leipzig testet digitalen Führerscheinumtausch<br />
Fixe Schulanmeldung<br />
Foto: Adobe Stock/blende11.photo<br />
Von 2022 bis 2025 erhalten in <strong>der</strong> EU alle<br />
Besitzer eines Papierführerscheins neue<br />
Dokumente. Um die gesetzlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
umzusetzen, fallen in enger zeitlicher<br />
Taktung zusätzlich zum Tagesgeschäft<br />
sehr viele manuelle Prozesse an. So<br />
muss jede einzelne Fahrerlaubnis mit <strong>der</strong><br />
Karteikarte abgeglichen werden, die von<br />
<strong>der</strong> ausstellenden Behörde angelegt wurde.<br />
Allein in <strong>der</strong> Stadt Leipzig sind circa<br />
330 000 dieser Karteikarten archiviert. Gemeinsam<br />
mit dem kommunalen IT-Unternehmen<br />
Lecos und dem Prozessdienstleister<br />
PS Team entwickelte die Stadt einen<br />
Prototyp, um mit einer dem Fachverfahren<br />
vorgelagerten Software Aufwände zu reduzieren.<br />
Die Scanstrecke von Lecos verantwortet<br />
nun das Scannen <strong>der</strong> Karteikarten.<br />
Anschließend werden die Scans in die<br />
PS-Team-Systeme übernommen, wobei<br />
Mitarbeiter <strong>der</strong> Fahrerlaubnisbehörde die<br />
Daten erfassen. Anschließend werden die<br />
Daten auf die neuen Fahrerlaubnisklassen<br />
umgestellt. Dies alles geschieht zeitlich<br />
unabhängig vom Umtausch <strong>der</strong> Führerscheine<br />
anhand einer stringent vorgegebenen<br />
Prozesskette. Nach <strong>der</strong> Verifikation<br />
<strong>der</strong> Daten stehen sie, per Schnittstelle<br />
übermittelt, dem Sachbearbeiter zur Verfügung.<br />
Auch an<strong>der</strong>e Fahrerlaubnisbehörden<br />
können über Schnittstellen auf die<br />
Daten zugreifen und für Personen, die ihre<br />
Fahrerlaubnis in Leipzig gemacht haben,<br />
den neuen Führerscheinantrag erstellen.<br />
Die Stadt Berlin nutzt für das Pilotprojekt<br />
zur digitalen Schulanmeldung die Lösung<br />
cit intelliForm <strong>der</strong> cit GmbH. Das Unternehmen<br />
ist Spezialist für E-Government<br />
und formularbasierte Prozesse. Bequem<br />
werden die Eltern von einem mo<strong>der</strong>nen<br />
Formular-Assistenten selbsterklärend<br />
durch den Prozess geführt. Der Service<br />
richtet sich nach <strong>der</strong> Pilotphase an Eltern<br />
<strong>der</strong> mehr als 30 000 Berliner Erstklässler.<br />
Oft wollen diese ihre Kin<strong>der</strong> auf eine an<strong>der</strong>e<br />
Grundschule als die Einzugsschule<br />
schicken. Bisher musste <strong>der</strong> sogenannte<br />
„Antrag auf Anmeldung an einer an<strong>der</strong>en<br />
öffentlichen Grundschule“ persönlich an<br />
<strong>der</strong> Einzugsschule abgegeben werden. Dieser<br />
zeitliche Aufwand soll zukünftig entfallen.<br />
Der Dienst bildet den gesamten<br />
Prozess vollständig elektronisch ab: Nach<br />
<strong>der</strong> Auswahl über das Service-Portal Berlin<br />
können Eltern den Antrag ausfüllen, beliebig<br />
zwischenspeichern und schließlich<br />
online abgeben.<br />
Lösungen.<br />
Wir schaffen Lösungen in den Bereichen Immobilien,<br />
Stadt entwicklung und Flächenmanagement.<br />
Nachhaltig. Verantwortungsbewusst.<br />
Wer einen Papierführerschein besitzt, muss ihn<br />
demnächst umtauschen.<br />
www.ps-team.de<br />
www.cit.de<br />
www.nh-projektstadt.de<br />
78 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20
Umwelt & Verkehr<br />
Mobilität<br />
Umwelt & Verkehr<br />
WER VOM UMWELTBONUS<br />
PROFITIERT<br />
Das zuständige Bundesamt für<br />
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hat es<br />
exakt definiert: Die Kommunen an sich<br />
profitieren nicht vom Umweltbonus, <strong>der</strong><br />
Privatleuten, Unternehmen sowie<br />
Vereinen und Verbänden 6000 Euro<br />
Zuschuss beim Kauf eines<br />
batterieelektrischen Kraftfahrzeugs bis<br />
40 000 Euro Verkaufspreis zusichert<br />
(zuzüglich 3000 Euro vom Hersteller).<br />
Zugang haben aber Kommunale<br />
Zweckverbände sowie Unternehmen<br />
und Betriebe in kommunaler<br />
Trägerschaft.<br />
Lastenfahrrä<strong>der</strong> ab 150 kg Nutzlast<br />
(definiert als Schwerstlastenrä<strong>der</strong>)<br />
werden auch beim Kauf durch<br />
Kommunen unterstützt mit 30 Prozent<br />
des Anschaffungspreises (maximal<br />
2500 Euro).<br />
In den Bundeslän<strong>der</strong>n gibt es ebenfalls<br />
För<strong>der</strong>programme. Baden-Württemberg<br />
beispielsweise unterstützt den Kauf von<br />
elektrischen Lastwagen sowie<br />
Lastenrä<strong>der</strong>n, Nordrhein-Westfalen mit<br />
dem Programm Progres NRW die<br />
Anschaffung von E-Autos generell mit<br />
40 Prozent.<br />
DER AUTOR<br />
Matthias Röcke, Sinzig, ist freier<br />
Journalist mit Schwerpunkt Technik<br />
E-Fahrzeuge<br />
Kleine sind ganz groß<br />
Es müssen nicht immer vier Rä<strong>der</strong> sein. Auch Lastenfahrrä<strong>der</strong> sind mit schwerer<br />
Fracht und elektrischem Antrieb unterwegs. Genauso wie die schmalen<br />
Kommunaltransporter. Zu den kleinen, effizienten E-Fahrzeugen gesellen sich<br />
Elektroautos für den Dienstgebrauch und Transporter auf Pkw-Basis.<br />
Die mobile Welt elektrifiziert sich,<br />
längst nicht mehr nur im privaten<br />
Umfeld mit den beliebten E-Bikes<br />
und nach und nach auch einem batterieelektrisch<br />
angetriebenen Pkw. Handel und<br />
Gewerbe haben ebenfalls ein Auge geworfen<br />
auf den vor Ort emissionsfreien Antrieb<br />
– da dürfen Rathaus und städtischer<br />
Bauhof sowie <strong>der</strong>en beauftragte Dienstleister<br />
nicht zurückstehen. Zumal beim kommunal<br />
genutzten Elektrofahrzeug die konzeptionell<br />
bedingte eher knappe Reichweite<br />
keine Rolle spielt, sie wird wohl<br />
kaum einmal an einem Tag ausgeschöpft.<br />
Kleine Elektrotransporter sind schon<br />
länger bekannt und auch die größeren Lieferwagen<br />
bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht<br />
stehen inzwischen elektrisch bereit. Aber<br />
was geht noch? Lassen wir die Phantasie<br />
Außergewöhnliches Gefährt:<br />
Das Lastenfahrrad mit<br />
elektrischer Unterstützung ist<br />
zuschussfähig.<br />
schweifen. Wo Dienstfahrrä<strong>der</strong> im Einsatz<br />
sind, kommt das einfache E-Bike in Frage<br />
– wohl eher noch als <strong>der</strong> modische Elektroroller<br />
mit den kleinen Rä<strong>der</strong>n. Richtig<br />
ernst wird es aber beim elektrischen Lastenfahrrad.<br />
Hier gilt es erst einmal zu<br />
unterscheiden zwischen dem familiengerechten<br />
Lastenfahrrad (o<strong>der</strong> sogar einem<br />
für Hundefreunde!) und einem Lastenrad<br />
für den Transport.<br />
RIEMEN STATT FAHRRADKETTE<br />
Letztere bieten eine praktisch plane Grundflächen<br />
für die Fracht bei alltagstauglichen<br />
Nutzlast- und Volumenwerten. Zum Beispiel<br />
das Lastenfahrrad ProCargo CT1 von<br />
Sortimo: Mindesttransportvolumen 1 m³<br />
Foto: Sortimo<br />
und 140 kg Nutzlast. Auf <strong>der</strong> niedrig angesetzten<br />
Plattform lässt sich eine Box<br />
montieren, auch ein Anhänger kann eingesetzt<br />
werden. Statt <strong>der</strong> üblichen Fahrradkette<br />
dient dem Dreirad ein Riemen für<br />
den Antrieb. Die Neigetechnik <strong>der</strong> zwei<br />
Vor<strong>der</strong>rä<strong>der</strong> erleichtert das Manövrieren,<br />
Scheibenbremsen verzögern das unbelastet<br />
48 Kilogramm schwere Dreirad. Die<br />
Reichweite wird mit 40 bis 60 km angegeben.<br />
Das Ganze ist nicht billig: Rund 6000<br />
Euro zuzüglich Aufbausysteme. Zum Trost<br />
gibt es Zuschüsse zu den Anschaffungskosten<br />
durch den Bund in Höhe von 30<br />
Prozent (maximal 2500 Euro).<br />
Schon mehr als 20 Jahre gibt es die kleinen,<br />
schmalen Kommunaltransporter mit<br />
elektrischem Antrieb. Einige fahren immer<br />
noch mit Bleibatterien, Lithium-Ionen sind<br />
aber die Regel. Die größeren von ihnen<br />
berühren bereits den Bereich <strong>der</strong> Geräteträger,<br />
denn auf <strong>der</strong> Kipppritsche montierte<br />
elektrisch betriebene Geräte (Laubsammler,<br />
Hochdruckreiniger) lassen sich<br />
anschließen. Die Nutzlast beträgt 1000 kg,<br />
die maximale Reichweite liegt bei 185 km<br />
(Beispiel Goupil G5, Preis 35 000 Euro).<br />
Von <strong>der</strong> kleineren Sorte ist <strong>der</strong> erst kürzlich<br />
eingeführte Tropos Able, <strong>der</strong> 565 kg Last<br />
aufnehmen und in <strong>der</strong> Ausführung mit<br />
Lithiums-Ionen maximal 260 km weit fahren<br />
kann. Hier lässt sich die Pritsche zügig<br />
gegen einen Kastenaufbau austauschen.<br />
Der Tropos kostet rund 24 000 Euro.<br />
DIENSTWAGEN IM MINIFORMAT<br />
Das Angebot von Elektro-Pkw für den<br />
Dienstgebrauch ist ebenfalls stattlich. Der<br />
günstige am Markt, wenn man nicht auf<br />
Kleinstwagen zurückgreifen will, kommt<br />
von Volkswagen. Der elektrische VW<br />
e-load up!, eine Ableitung aus <strong>der</strong> bekannten<br />
Kleinwagenbaureihe, kostet rund<br />
23 500 Euro. Ob es dafür auch den Umweltbonus<br />
des Staates gibt, hängt von <strong>der</strong><br />
Rechtsform <strong>der</strong> beschaffenden Stelle ab<br />
(siehe Kasten). Der up! kommt auf eine<br />
Reichweite von 260 km, <strong>der</strong> Elektromotor<br />
leistet 61 kW. Baugleich gibt es den Seat<br />
Mii electric und den Skoda Citigo e iV, Konkurrenten<br />
sind <strong>der</strong> elektrifizierte Fiat 500,<br />
<strong>der</strong> Mini Cooper SE und <strong>der</strong> Renault Zoe.<br />
TRIAS: Wie Hamburg auszog die<br />
Baustellenplanung zu optimieren<br />
Welchen Einfluss haben geplante Baumaßnahmen<br />
während <strong>der</strong> Bauzeit auf den Verkehr?<br />
Wenn aus dem kleinen Dienstwagen ein<br />
Transporter auf Pkw-Basis werden soll,<br />
existiert ebenfalls eine gewisse Auswahl.<br />
Nissan e-NV200, Piaggio Porter, Renault<br />
KangooZ.E. o<strong>der</strong> <strong>der</strong> VW e-Caddy von Abt<br />
gehören dazu. Maximale Reichweiten von<br />
74 km (Piaggio) bis 240 km (Renault) und<br />
Nutzlasten von etwa einer halben Tonne<br />
stehen zur Verfügung. Solche Fahrzeuge<br />
für Transporte aller Art sind jetzt schon auf<br />
Bauhöfen und in kommunalen Unternehmen<br />
stark vertreten, hier ließe sich ein<br />
Umstieg sicherlich schnell auf Strom umsetzen.<br />
Damit sind noch längst nicht alle Möglichkeiten<br />
elektrischer Fahrzeugalternativen<br />
aufgezeigt. Die Transporter bis 3,5<br />
Tonnen (siehe „<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at“, Ausgabe<br />
7-8/20) spielen eine wichtige Rolle,<br />
Lkw bis zwölf o<strong>der</strong> 16 Tonnen Gesamtgewicht<br />
stehen kurz vor <strong>der</strong> Markteinführung,<br />
elektrisch angetriebene Kehrmaschinen<br />
gibt es bereits, Abfallsammelfahrzeuge<br />
fahren ganz o<strong>der</strong> teilweise elektrisch<br />
– die Elektrifizierung <strong>der</strong> Antriebe erfüllt<br />
immer mehr die Ansprüche <strong>der</strong> Zeit. <br />
<br />
Matthias Röcke<br />
Die Software TRIAS hilft den Verkehrseinfluss geplanter Baumaßnahmen<br />
zu analysieren und auf dieser Grundlage Alternativen zu planen und zu<br />
bewerten. Der Landesbetrieb Strassen, Brücken und Gewässer <strong>der</strong> Freien<br />
und Hansestadt Hamburg hat TRIAS bereits im Einsatz und erzielt damit<br />
nachweislich Erfolge.<br />
80 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
Lesen Sie den ausführlichen Referenzbericht: ptv.to/triasinhamburg.
Umwelt & Verkehr<br />
Mobilität<br />
E-Transporter aus Deutschland<br />
ÖPNV-Tickets, Leihrä<strong>der</strong>, Eintrittskarten: Mobile-Ticketing-Plattformen lassen sich zu einer Gemeindeplattform<br />
ausbauen, in <strong>der</strong> Bürger diverse Angebote kombinieren und buchen können.<br />
Mobiles Ticketing<br />
Einfach und schnell<br />
Mobile-Ticketing-Plattformen ermöglichen Kommunen einen schnellen und<br />
risikolosen Einstieg in den digitalen Vertrieb von Mobilitätsangeboten − und<br />
den sukzessiven Ausbau zu einer umfassenden Gemeindeplattform.<br />
Eingeschränkter Ticketverkauf im<br />
Bus, Kunden, die den direkten Kontakt<br />
in Service-Centern meiden,<br />
Fahrgäste, die lieber keine Automaten anfassen<br />
möchten: Der öffentliche Nahverkehr<br />
hat nach wie vor mit zahlreichen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen zu kämpfen. In diesen<br />
Zeiten können digitale Vertriebskanäle wie<br />
mobiles Ticketing ihre Innovationskraft<br />
eindrucksvoll unter Beweis stellen. Mit<br />
ihnen können Mobilitätsanbieter im ÖPNV<br />
den Zugang für ihre Kunden so einfach wie<br />
möglich gestalten.<br />
Viele Kommunen planen deshalb <strong>der</strong>zeit<br />
den Aufbau eines mobilen Ticketing-Angebots<br />
für ihre Verkehrsunternehmen<br />
– zumal sie und ihre Kunden vom<br />
mobilen Ticketing nicht nur in Krisenzeiten<br />
profitieren. Für die Verkehrsunternehmen<br />
entfällt das teure Cash-Handling<br />
durch den Fahrkartenverkauf in Bus und<br />
Bahn sowie an Automaten; es kommt zu<br />
keinen Verzögerungen mehr wegen eines<br />
Ticketverkaufs durch die Fahrer; und Wartungs-<br />
o<strong>der</strong> Reparaturservices an Fahrkartenautomaten<br />
sind hinfällig. Die Fahrgäste<br />
benötigen we<strong>der</strong> Kleingeld noch Automaten<br />
und müssen sich auch nicht mit den<br />
Tarifen auskennen.<br />
Eine gute Möglichkeit für einen unkomplizierten<br />
Einstieg in das mobile Ticketing<br />
können bereits vorhandene überregionale<br />
Ticketing-Plattformen bieten. Kommunen<br />
haben damit nicht nur die Möglichkeit,<br />
ÖPNV-Tickets schnell und kostengünstig<br />
in einer mobilen App zur Verfügung zu<br />
stellen. Sie erhalten auch die Chance, dieses<br />
Angebot Schritt für Schritt zu einer<br />
umfassenden digitalen Gemeindeplattform<br />
auszubauen.<br />
Foto: HanseCom/iStock.com/Handy: Natee Meepian; 123rf.com/Bus: Radisa Zivkovic<br />
Von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung ist dabei<br />
die Bezahlung <strong>der</strong> Ticketing-Plattform. Sie<br />
sollte in Form eines transparenten, provisionsbasierten<br />
Pay-per-Use-Modells erfolgen.<br />
Einführung, Betrieb, Hosting, Wartung,<br />
Weiterentwicklung und Pflege sind<br />
dann für die Kommune kostenfrei. Sie<br />
muss nur soviel bezahlen, wie die App in<br />
ihrer Region genutzt wird. Das gibt ihr die<br />
Möglichkeit, ohne finanzielles Risiko innerhalb<br />
weniger Wochen mit mobilem<br />
Ticketing zu starten.<br />
BELIEBIGE TICKETS INTEGRIEREN<br />
Da bei einer Ticketing-Plattform wie beispielsweise<br />
HandyTicket Deutschland die<br />
nötige Infrastruktur bereits vorhanden ist,<br />
geht es lediglich darum, die eigenen Tarife<br />
in die Plattform zu integrieren. Dadurch<br />
lassen sich nicht nur Tickets für den ÖPNV,<br />
son<strong>der</strong>n Tickets jeglicher Art unkompliziert<br />
digital vertreiben. Das erlaubt es<br />
Kommunen, ihr Angebot peu à peu auszubauen.<br />
So könnten sie zusätzlich zu den<br />
Tickets ihres ÖPNV weitere Mobilitätsangebote<br />
wie Car-Sharing, Leihrä<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
Rufbus und mobilitätsnahe Dienstleistungen<br />
wie Stromtanken o<strong>der</strong> Parken einbinden<br />
− und schließlich auch Freizeitangebote<br />
wie Schwimmhallen, Theater o<strong>der</strong><br />
Museen aufnehmen.<br />
Nutzer profitieren so am Ende von einer<br />
umfassenden digitalen Gemeindeplattform,<br />
in <strong>der</strong> sie alle Angebote passend<br />
zum jeweiligen Anlass kombinieren, ganzheitlich<br />
buchen und mit einer einzigen<br />
Rechnung bezahlen können – beispielsweise<br />
den Park-and-Ride-Parkplatz, die<br />
Weiterfahrt mit dem Bus bis zum Theater,<br />
und auch gleich die Eintrittskarte für die<br />
gewünschte Vorstellung. Bei <strong>der</strong> Bezahlung<br />
sollten ihnen dabei nicht nur die klassischen<br />
Bezahlformen, son<strong>der</strong>n auch digitale<br />
Bezahldienste wie PayPal, Apple Pay<br />
o<strong>der</strong> Google Pay zur Verfügung stehen.<br />
Dann ist für maximale Flexibilität gesorgt.<br />
Martin Timmann<br />
DER AUTOR<br />
Martin Timmann ist Geschäftsführer von<br />
HanseCom in Hamburg.<br />
DER NEUE TROPOS ABLE XT.<br />
Jetzt mit Lithium-Ionen-Power.<br />
100% elektrisch bis 260 km.<br />
JETZT<br />
UMSTEIGEN!<br />
Abb. zeigen Son<strong>der</strong>ausstattung.<br />
Kompakte 1,40 x 3,70 m (B x L). Ladefläche 1,35 x 2,20 m (B x L).<br />
Wechselbare Aufbauten. Bis 700 kg Nutzlast. 300 kg Anhängelast.<br />
82 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
tropos-motors.de
Umwelt & Verkehr<br />
MOBILITÄT<br />
DER AUTOR<br />
Dr.-Ing. Volker Mörgenthaler ist<br />
geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter <strong>der</strong><br />
BIT Ingenieure AG in Karlsruhe.<br />
Bei <strong>der</strong> Planung von Querverbindungen<br />
zum Radschnellweg Heilbronn-Bad<br />
Wimpfen fließen Ortskenntnisse von<br />
Radfahrern ein.<br />
Radwegenetz<br />
Über Stock und Stein<br />
In einer Machbarkeitsstudie für den Raum Heilbronn-Neckarsulm wurden die<br />
Querverbindungen zu <strong>der</strong> geplanten Radschnellverbindung zwischen Bad<br />
Wimpfen und Heilbronn eruiert. Das Ergebnis: Die West-Ost-Verbindungen, die<br />
in <strong>der</strong> Studie bewertet wurden, erfüllen alle notwendigen Standards.<br />
Leonie hat jetzt<br />
eine Tankstelle<br />
in ihrer Garage.<br />
Wir machen Menschen e-mobil. Mit unseren<br />
Lade stationen wird Stromtanken einfach.<br />
Ob daheim o<strong>der</strong> für Kommunen: Wir bieten<br />
die passende Lösung und bauen so die<br />
E-Mobilität in Bayern immer weiter aus.<br />
Energie, die Bayern weiterbringt. Bayernwerk.<br />
Mehr unter bayernwerk.de<br />
Foto: Touristikgemeinschaft Heilbronner Land/Jan Bürgermeister<br />
Das Land Baden-Württemberg hat<br />
sich auf die Fahnen geschrieben,<br />
die Radinfrastruktur im Land<br />
massiv auszubauen. Nach <strong>der</strong> „Rad-<br />
Strategie“ des Landes sind vor allem<br />
Schnellverbindungen ein wirksames Instrument<br />
zur Radverkehrsför<strong>der</strong>ung und<br />
deshalb als Leuchtturmprojekte mit hoher<br />
Signalwirkung beson<strong>der</strong>s zu för<strong>der</strong>n<br />
und zu realisieren. Der neue Netztyp soll<br />
Kapazitätsengpässe im Straßennetz reduzieren<br />
und dazu beitragen, dass die<br />
Klimaschutzziele erreicht werden. Durch<br />
eine Kombination aus Bundes- und Landesmitteln<br />
kann eine För<strong>der</strong>quote von<br />
bis zu 90 Prozent erreicht werden – ein<br />
attraktives Angebot für Kommunen.<br />
Der Radschnellweg Heilbronn-Bad<br />
Wimpfen ist eines von sechs Pilotprojekten.<br />
Die Süd-Nord-Verbindung wird <strong>der</strong>zeit<br />
vom Regierungspräsidium Stuttgart<br />
und dem Amt für Straßenwesen <strong>der</strong> Stadt<br />
Heilbronn geplant. Nun haben die Städte<br />
Neckarsulm und Heilbronn sowie <strong>der</strong><br />
Landkreis Heilbronn ergänzend eine<br />
vom Land geför<strong>der</strong>te Machbarkeitsstudie<br />
in Auftrag gegeben. Dabei sollen die Radschnellverbindungen<br />
in West-Ost-Richtung<br />
eruiert und weitere Teilstrecken in<br />
<strong>der</strong> Nord-Süd-Achse ausfindig gemacht<br />
werden. Die Radschnellverbindungen<br />
sollen als „Zubringer“ zur Radschnellverbindung<br />
Heilbronn-Bad Wimpfen<br />
dienen und Querverbindungen schaffen.<br />
AUSFÜHRLICHE ANALYSE<br />
Die beauftragte BIT Ingenieure AG hat<br />
für die Studie potenzielle Korridore und<br />
Trassenverläufe für Radschnellverbindungen<br />
entwickelt und tiefergehend<br />
untersucht. Dabei wurden die folgenden<br />
Korridore betrachtet: Heilbronn–Leingarten–Schwaigern,<br />
Heilbronn–Weinsberg–Obersulm,<br />
Neckarsulm–Weinsberg–Obersulm,<br />
Heilbronn–Lauffen am<br />
Neckar und Bad Wimpfen–Offenau–<br />
Gundelsheim. Rund 100 Kilometer wurden<br />
dazu vor Ort befahren, Trassen bewertet,<br />
das Nutzerpotenzial abgeschätzt,<br />
Kosten-Nutzen-Analysen sowie Sensitivitätsanalysen<br />
durchgeführt. Eine Bewertungsmatrix<br />
mit 24 Kriterien zu Verkehr,<br />
Städtebau, Umwelt, Attraktivität<br />
und Wirtschaftlichkeit ordnete die einzelnen<br />
Streckenführungen ein. Schließlich<br />
kristallisierte sich für jeden <strong>der</strong> fünf<br />
Korridore jeweils eine Vorzugstrasse mit<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
zusammen rund 40 Kilometern Länge<br />
heraus. Für diese Trassen wurden insgesamt<br />
90 Steckbriefe für Teilabschnitte<br />
und Knotenpunkte mit Querschnittsdarstellungen<br />
und Kostenprognosen erstellt.<br />
Darin aufgeführt waren auch Maßnahmenempfehlungen,<br />
um die Teilstrecken<br />
nach den Qualitätsstandards für Radschnellverbindungen<br />
zu optimieren. Zu<br />
diesen Standards zählen beispielsweise<br />
eine Mindestlänge von fünf Kilometern,<br />
Potenzial für mehr als 2 000 Radfahrende<br />
in 24 Stunden, sichere Befahrbarkeit<br />
auch bei hohen Geschwindigkeiten, wenig<br />
Zeitverlust durch Anhalten und Warten,<br />
ausreichende Breite zum Überholen<br />
und Nebeneinan<strong>der</strong>fahren, umwegfreie<br />
Linienführung und hohe Belagsqualität.<br />
EINBINDUNG DER BÜRGER<br />
Entscheidend für die letztendliche Trassenfindung<br />
war die Einbindung und Beteiligung<br />
<strong>der</strong> Bürger. Die Planungsbetroffenen<br />
hatten bei einer Online-Umfrage<br />
die Gelegenheit, ihre Ortskenntnisse und<br />
alltäglichen Erfahrungen einzubringen,<br />
die vorgeschlagenen Trassenverläufe zu<br />
beurteilen, Vorschläge zu alternativen<br />
Routen zu unterbreiten und Hinweise<br />
auf Gefahrenstellen zu geben. Innerhalb<br />
von vier Wochen nahmen über 200 Bürger<br />
an <strong>der</strong> Umfrage teil. Die rund 450<br />
Kommentare wurden geprüft und bei<br />
den weiteren Ausführungen <strong>der</strong> Studie<br />
berücksichtigt. So wurden Gefahrenstellen<br />
abgetragen und alternative Routen in<br />
die Varianten eingeglie<strong>der</strong>t. Durch den<br />
Zusammenschluss von Stadt- und Landkreis<br />
war eine ganzheitliche räumliche<br />
Planung über kommunalen Grenzen hinweg<br />
möglich.<br />
Die bewerteten West-Ost-Verbindungen<br />
erfüllen die notwendigen Qualitätsstandards<br />
für Radschnellverbindungen<br />
und erzielen einen gesamtwirtschaftlichen<br />
Nutzen. In <strong>der</strong> weiteren Planung<br />
erfolgt eine Optimierung <strong>der</strong> Konzeption.<br />
Bei den Nord-Süd-Trassen fehlt <strong>der</strong> Studie<br />
zufolge entwe<strong>der</strong> das erfor<strong>der</strong>liche<br />
Nutzungspotenzial o<strong>der</strong> die technischen<br />
Voraussetzungen für eine Radschnellverbindung<br />
sind nicht gegeben. Die Studie<br />
empfiehlt, die West-Ost-Radschnellverbindungen<br />
weiter zu verfolgen und die<br />
Potenziale <strong>der</strong> Nord-Süd-Trassen im Rahmen<br />
<strong>der</strong> überregionalen Radwegenetze<br />
zu bündeln. Volker Mörgenthaler<br />
Automatische<br />
Kennzeichenerkennung –<br />
schnell, sicher und wirtschaftlich<br />
autorisieren.<br />
Optimierte Parkraumüberwachung<br />
Schnelle Autorisierung<br />
Offen für Drittsysteme<br />
Höchster Sicherheitsstandard<br />
Lückenlose Dokumentation über<br />
die Nutzung und Benutzer Ihrer<br />
Parkräume<br />
Automatische Bewirtschaftung:<br />
Benutzerfehler o<strong>der</strong> Manipulation<br />
sind ausgeschlossen<br />
Sprechen Sie uns gerne an:<br />
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ÖPNV und E-Mobilität<br />
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Die Stadtwerke Neuss mo<strong>der</strong>nisieren ihre Flotte. Florian Stein, Leiter Technik/<br />
Materialwirtschaft bei den Verkehrsbetrieben <strong>der</strong> Stadtwerke, über<br />
För<strong>der</strong>programme, Fingerspitzengefühl und die Folgen <strong>der</strong> Pandemie.<br />
Nach welchen Kriterien entscheiden Sie,<br />
welche Antriebsarten Sie einsetzen?<br />
Florian Stein: In <strong>der</strong> regulären Wie<strong>der</strong>beschaffung<br />
ersetzen wir Dieselfahrzeuge<br />
durch Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb.<br />
Wir bevorzugen jedoch Innovationstechnologien.<br />
Im Rahmen von För<strong>der</strong>programmen<br />
werden auch Busse mit alternativem<br />
Antrieb angeschafft. Dennoch tasten<br />
wir uns an neue Technologien immer erst<br />
einmal heran, denn wir müssen den täglichen<br />
Betrieb gewährleisten. Zum jetzigen<br />
Zeitpunkt würden wir zum Beispiel nicht<br />
komplett auf Elektrobusse umstellen,<br />
selbst wenn wir eine adäquate För<strong>der</strong>summe<br />
erhalten würden. Dafür ist diese<br />
Technik noch zu neu. Künftig wird ohnehin<br />
<strong>der</strong> Gesetzgeber mit <strong>der</strong> Clean Vehicle<br />
Directive Anschaffungsquoten für emissionsfreie<br />
Busse vorgeben.<br />
Bis wann sind Busse in Neuss dann ausschließlich<br />
elektrisch unterwegs?<br />
Florian Stein: Wir haben einen Wie<strong>der</strong>beschaffungszyklus<br />
von zehn bis zwölf Jahren.<br />
Fahrzeuge, die wir zum Beispiel 2017<br />
gekauft haben und die zum Teil auch herkömmlich<br />
geför<strong>der</strong>t worden sind, müssen<br />
mindestens zehn Jahre o<strong>der</strong> 600 000 Kilometer<br />
laufen. Das heißt, dass wir nach<br />
heutigen Gesichtspunkten bis 2030 komplett<br />
alternativ fahren können.<br />
Ihr Tipp an Kommunen, die ihre Busflotte<br />
ebenfalls umrüsten müssen?<br />
Florian Stein: Enthusiasmus und Euphorie<br />
sind vollkommen fehl am Platz. Die Realität<br />
holt einen ein. Man muss sich mit sehr<br />
viel Fingerspitzengefühl herantasten, alle<br />
Hersteller kochen mit Wasser. Beratung ist<br />
daher sinnvoll. Entwe<strong>der</strong> die kommunalen<br />
Unternehmen beraten sich gegenseitig<br />
o<strong>der</strong> man engagiert einen entsprechenden<br />
Dienstleister. Denn Erfahrungswerte sind<br />
wichtig. Für jeden, <strong>der</strong> ein normals Tagesgeschäft<br />
bewältigen muss, ist es sehr<br />
schwierig, sich in die Details etwa von<br />
Bundesför<strong>der</strong>programme einzuarbeiten −<br />
das ist eine echte Herausfordung und auch<br />
ein Grund, warum manche För<strong>der</strong>programme<br />
gar nicht erst abgerufen werden.<br />
Bekommen Sie Feedback aus <strong>der</strong> Bürgerschaft<br />
zur Mo<strong>der</strong>nisierung Ihrer Flotte?<br />
Florian: Wir sind sehr kundenorientiert. Seit<br />
2004 sind unsere Fahrzeuge vollklimatisiert.<br />
Schon 1999 haben wir angefangen,<br />
sie mit Videoüberwachungsanlagen auszurüsten,<br />
auch bei <strong>der</strong> Motortechnologie<br />
waren wir sehr früh auf neuestem Stand.<br />
Wir geben sehr viel Geld im Jahr aus für<br />
Fahrzeugreinigung, innen wie außen. Für<br />
viele Bürger ist das wichtiger als die Antriebsform.<br />
Dennoch gibt es viel Feedback,<br />
beson<strong>der</strong>s in den sozialen Medien.<br />
Stichwort Corona: Wie steht es um den<br />
ÖPNV in Neuss?<br />
Florian Stein: Wir fahren wie<strong>der</strong> im regulären<br />
Betrieb und setzen zusätzlich acht<br />
Fahrzeuge morgens in <strong>der</strong> Spitze ein. Was<br />
man noch än<strong>der</strong>n müsste, ist das Kundenverhalten.<br />
Wenn zwei Busse <strong>der</strong> gleichen<br />
Linie direkt nacheinan<strong>der</strong> kommen, drängen<br />
alle in den ersten. Die Schulen könnten<br />
zudem den Schulbeginn takten. Wenn<br />
10 000 Schüler um acht Uhr anfangen,<br />
müssen 10 000 Schüler gleichzeitig transportiert<br />
werden. Insgesamt liegen wir zurzeit<br />
bei 70 Prozent Auslastung im Vergleich<br />
zu Vor-Pandemie-Zeiten. Das wird sich<br />
erst 2022 wie<strong>der</strong> normalisieren. se.<br />
Vom mobilen Ticketing zur digitalen Gemeindeplattform:<br />
mit <strong>der</strong> überregionalen Ticketing-App HandyTicket Deutschland<br />
Mit digitalem Vertrieb von ÖPNV-Tickets starten und das mobile<br />
Angebot sukzessive um kommunale Services erweitern.<br />
Kunden begeistern<br />
mit suchen, buchen und bezahlen in einer App<br />
Multimodale Angebote integrieren<br />
ÖPNV, Carsharing, Bikesharing, On-Demand-Verkehre & mehr<br />
Neue Zielgruppen erschließen<br />
mit Freizeit-, Park-, Strom- & an<strong>der</strong>en Tickets<br />
Investitionsfrei einsteigen<br />
null Einführungskosten, null Fixkosten<br />
DIE BUSFLOTTE IN NEUSS<br />
• 5,2 Millionen Euro wurden im Jahr <strong>2020</strong> in<br />
die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Busflotte investiert<br />
• 16 neue Busse mit einem leistungsverzweigtem<br />
Hybridantrieb wurden angeschafft<br />
(Citaro hybrid von Mercedes Benz Evobus)<br />
• 19 Busse werden auf Euro-VI-Niveau<br />
nachgerüstet<br />
• 2021 kommen drei neue Elektrobusse dazu<br />
(VDL BUs & Coach). Beschaffungsvolumen:<br />
1,8 Millionen Euro.<br />
Florian Stein mit För<strong>der</strong>bescheid, hier für die Umrüstung von Motoren auf EURO-6-Niveau.<br />
Foto: Stadtwerke Neuss<br />
Schnell starten<br />
in wenigen Wochen möglich<br />
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Umwelt & Verkehr<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Ladestation<br />
Service für<br />
Radler<br />
E-Bikes und Pedelecs werden in<br />
Friedrichshafen an einer städtischen<br />
Ladestation aufgetankt.<br />
Energiegeladen: Alexan<strong>der</strong>-Florian Bürkle, Geschäftsführer Stadtwerk am See (links) und Friedrichshafens<br />
Oberbürgermeister Andreas Brand eröffnen die neue Ladestation in Friedrichshafen.<br />
In Friedrichshafen haben Stadt und<br />
Stadtwerk die neue Ladestation für<br />
E-Bikes und Pedelecs am Antoniusplatz<br />
eröffnet. Gäste und Einheimische<br />
können dort ihre Elektrofahrrä<strong>der</strong> kostenlos<br />
aufladen. Die Ladestation bietet vier<br />
abschließbare Fächer mit jeweils zwei<br />
gängigen 230-Volt-Steckdosen. Den Ökostrom<br />
zum Laden gibt es an <strong>der</strong> Station<br />
kostenlos, das Stadtwerk übernimmt die<br />
Stromkosten. Die Ladestation hat das<br />
Stadtwerk am See im Auftrag und in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> Stadt Friedrichshafen<br />
gebaut. Sie funktioniert ganz einfach:<br />
Mit einem 50-Cent- o<strong>der</strong> 1-Euro-Stück als<br />
Pfand kann man das jeweilige Fach abschließen.<br />
In den Ladefächern sind zusätzlich<br />
Ladekabel für verschiedene Handy-Typen<br />
in den Fächern fest verbaut. So<br />
kann man auch sein Handy kostenlos<br />
„auftanken“.<br />
www.stadtwerk-am-see.de<br />
Foto: Stadtwerk am See<br />
Baustellenplanung<br />
Läuft gut<br />
Die Software Trias verbessert den<br />
Verkehrsfluss bei Baustellen und<br />
unvorhersehbaren Ereignissen.<br />
Foto: PTV Group<br />
Trias besteht aus zwei Komponenten: dem intuitiven Frontend von Roads und dem intelligenten<br />
Backend von PTV Visum.<br />
Steigende Pkw-Zahlen, die mangelnde<br />
Synchronisierung <strong>der</strong> Lichtsignalanlagen,<br />
Unfälle o<strong>der</strong> witterungsbedingte<br />
Widrigkeiten haben großen Einfluss<br />
auf den Verkehrsfluss. Baustellenkoordinierer<br />
können mit Trias die Auswirkungen<br />
von Baumaßnahmen und den<br />
dazugehörenden Eingriffen in die Verkehrslenkung,<br />
wie z. B. Fahrbahnverengung<br />
o<strong>der</strong> Umleitungen simulieren. Es<br />
werden Varianten und Baustellenkonstellationen<br />
durchgespielt und auf ihre Verträglichkeit<br />
für den Verkehr untersucht.<br />
Auch Kollegen mit wenig Erfahrung können<br />
mit Hilfe des Tools Entscheidungen<br />
treffen. Polizisten simulieren mit Trias verkehrliche<br />
Auswirkung bei Störungen im<br />
Verkehrsnetz durch Son<strong>der</strong>- und<br />
Ad-hoc-Ereignisse und leiten verkehrsstabilisierende<br />
Maßnahmen ein. Sie geben<br />
beispielsweise Ausweichempfehlungen<br />
für Autofahrerer an die Radiosen<strong>der</strong> (sogenannte<br />
TIC-Meldungen) weiter. Den<br />
Referenzbericht gibt es hier:<br />
www.ptv.to/triasinhamburg<br />
Neuer Kompakttraktor<br />
In Reutlingen ist das Parkticket überflüssig<br />
Flexibel wie ein Lastenfahrrad, belastbar wie ein Kleinlaster<br />
Iseki hat den robusten Kleintraktor TXGS<br />
24 auf den Markt gebracht. Mit einer bereifungsabhängigen<br />
Durchfahrtsbreite ab<br />
1,22 Meter eignet sich <strong>der</strong> neue Allroun<strong>der</strong><br />
ebenso für den Einsatz auf Gehwegen und<br />
in engen Passagen. Der Allrad-Kompakttraktor<br />
kommt im schicken mo<strong>der</strong>nen Design<br />
daher und ist mit Überrollbügel o<strong>der</strong><br />
Kabine lieferbar. In <strong>der</strong> Bügelversion kann<br />
er optional mit einem Frontla<strong>der</strong> ausgerüstet<br />
werden. Die neu entwickelte Kabine<br />
sorgt dafür, dass <strong>der</strong> Fahrer zu je<strong>der</strong> Jahreszeit<br />
einen komfortablen Arbeitsplatz<br />
hat. Der Traktor verfügt über einen leistungsstarken<br />
3-Zylin<strong>der</strong>-Dieselmotor mit<br />
umweltfreundlicher Abgasstufe Stage-V,<br />
22,8 PS/16,8 KW und Straßenzulassung.<br />
www.iseki.de<br />
Autofahrer in Reutlingen können seit kurzem<br />
ihre Parkvorgänge auf allen kostenpflichtigen<br />
Stellplätzen <strong>der</strong> Stadt über eine<br />
Smartphone-App abwickeln. Per Fingertipp<br />
auf dem Handy lässt sich <strong>der</strong> Parkvorgang<br />
starten und stoppen, bezahlt wird<br />
minutengenau und bargeldlos über eine<br />
monatliche Sammelrechnung. Reutlingen<br />
setzt dabei auf eine exklusive Partnerschaft<br />
mit dem Anbieter Park Now.<br />
Autofahrer laden sich wahlweise die<br />
iOS- o<strong>der</strong> Android-Version <strong>der</strong> Park-Now-<br />
App herunter und registrieren sich kostenlos.<br />
Auf <strong>der</strong> Straßenkarte sehen sie alle<br />
kostenpflichtigen Parkmöglichkeiten in<br />
Reutlingen – etwa die Parkhäuser „Rathaus”,<br />
„Tübinger Tor” und „Stadthalle“<br />
sowie zahlreiche Parkzonen am Straßenrand<br />
und auf Parkplätzen. Ist das Auto abgestellt,<br />
startet und beendet <strong>der</strong> Nutzer<br />
seine Parkzeit bequem per Fingertipp in<br />
<strong>der</strong> App, so dass im Gegensatz zum Parken<br />
mit Parkschein eine minutengenaue Abrechnung<br />
erfolgt. Autofahrer zahlen so<br />
also nur die Zeit, in <strong>der</strong> sie den Parkplatz<br />
wirklich genutzt haben. Die angesammelten<br />
Parkgebühren werden am Monatsende<br />
verrechnet und wahlweise per Lastschrift,<br />
PayPal o<strong>der</strong> Kreditkarte beglichen. Bei <strong>der</strong><br />
Nutzung fallen zusätzlich zu den regulären,<br />
minutengenau abgerechneten Parkkosten<br />
geringe Servicegebühren an. Nutzer<br />
haben die Wahl zwischen zwei Tarifen:<br />
dem Silberpaket für Gelegenheitsparker,<br />
bei dem eine Servicegebühr von 25 Cent<br />
pro Parkvorgang berechnet wird, und dem<br />
Goldpaket für Vielparker.<br />
www.park-now.com<br />
EIT InnoEnergy investiert 3 Millionen Euro<br />
über die nächsten zwei Jahre, um den<br />
europaweiten Markeintritt von „ONO“<br />
(Onomotion GmbH) zu unterstützen. Der<br />
Marktstart des „ONO PAT“ ist in Deutschland<br />
für Herbst dieses Jahres in den Städten<br />
Berlin, München und Leipzig sowie auf<br />
<strong>der</strong> Insel Langeoog geplant. Der als E-Bike<br />
klassifizierte elektrische Transporter verbindet<br />
die Flexibilität eines Lastenfahrrads<br />
mit <strong>der</strong> Ladekapazität und Belastbarkeit<br />
eines Kleinlasters. Das Ergebnis ist eine<br />
auf den Anwendungszweck zugeschnittene<br />
und emissionsfreie Lösung, die dem<br />
Bedürfnis nach sauberem innerstädtischen<br />
Transport Rechnung trägt.<br />
Der „ONO PAT“ ist vollständig modular<br />
aufgebaut, so dass sich die verschiedenen<br />
Module in nur wenigen Minuten austauschen<br />
lassen. Das mit Bauteilen und Prozessen<br />
aus <strong>der</strong> Automobilindustrie gefertigte<br />
Fahrzeug verfügt über eine austauschbare<br />
Batterie, hat eine Reichweite<br />
von 60 Kilometern und ist im Betrieb vollständig<br />
emissionsfrei.<br />
www.onomotion.com<br />
Prüfungs- und rechtssicher finanzielle Spielräume schaffen<br />
Was Kämmerer aus <strong>der</strong> Fassung bringt.<br />
Foto: Onomotion GmbH<br />
Neuer „ONO PAT“: Die Cargo-Einheit lässt sich<br />
mit wenigen Handgriffen abmontieren<br />
KOMMUNALWAHL <strong>2020</strong><br />
zfm berät an die 500 Kommunen in ganz Deutschland bei <strong>der</strong> Besetzung von<br />
Top-Führungspositionen und zählt zu den führenden Beratungen in diesem Umfeld.<br />
Unser Netzwerk ist exzellent.<br />
Wir unterstützen Sie vertraulich bei <strong>der</strong> Suche und Auswahl engagierter und<br />
souveräner Kandidaten (m/w/d) als...<br />
Haben Sie schon Ihren Kandidaten?<br />
Oberbürgermeister (m/w/d)<br />
Bürgermeister (m/w/d)<br />
Landrat (m/w/d)<br />
Vereinbaren Sie noch heute einen Gesprächstermin mit zfm-Geschäftsführer Edmund Mastiaux.<br />
Weitere Informationen<br />
www.zfm-bonn.de<br />
Wir beraten Sie gerne!<br />
finden Sie unter<br />
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Tel.: +49 (0) 69 75897-212<br />
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Das Verwertungsunternehmen des Bundes<br />
89
Parlament & Verwaltung<br />
Top-Stellenmarkt<br />
Parlament & Verwaltung<br />
„Leicht Verrücktes führt<br />
zu großen Sympathiebekundungen<br />
beim Bürger.“<br />
Holger Jung<br />
ZUR PERSON<br />
Holger Jung (CDU) war bis zu seiner<br />
erfolgreichen Wahl zum Bürgermeister<br />
am 13.9.<strong>2020</strong> Erster Beigeordneter <strong>der</strong><br />
Stadt Meckenheim und hat in dieser<br />
Position das Personalentwicklungskonzept<br />
<strong>der</strong> Stadt mitentwickelt.<br />
ONLINE<br />
JOB<br />
INTERVIEW<br />
Mehr zum Thema sowie die Langfassung<br />
des Interviews finden Sie<br />
auf www.treffpunkt-kommune.de<br />
Foto: Erik Spilles/CDU Meckenheim<br />
Attraktiver Arbeitgeber<br />
Um neue Bewerber anzuziehen, hat die Stadt Meckenheim ihr Personalentwicklungskonzept<br />
mo<strong>der</strong>nisiert. Holger Jung, designierter Bürgermeister, erläutert im<br />
Interview, wie das neue Konzept aussieht.<br />
Was war bei <strong>der</strong> Erstellung des Personalentwicklungskonzepts<br />
beson<strong>der</strong>s wichtig?<br />
Holger Jung: Das Konzept wurde 2013 erstellt<br />
und beinhaltete die Zusammenführung<br />
<strong>der</strong> vorhandenen Leistungsgrundlagen.<br />
Hinzugekommen ist die Entwicklung des<br />
Führungsleitbildes. Damit wurde <strong>der</strong> Rahmen<br />
für ein einheitliches Führungsverhalten<br />
gesteckt. Bei <strong>der</strong> Erstellung war mir<br />
beson<strong>der</strong>s wichtig, dass das Konzept auch<br />
in Zukunft aktuell bleibt und eine konsequente<br />
Handlungsrichtlinie vorgibt.<br />
Wie versuchen Sie, dem demografischen<br />
Wandel zu begegnen?<br />
Jung: Den Fachkräftemangel haben wir früh<br />
erkannt und bilden seit Jahren konsequent<br />
aus, um den eigenen Bedarf zu decken.<br />
Allerdings können wir nicht die Verwaltung<br />
überfrachten, da wir Wert auf eine<br />
gute Ausbildung und die persönliche Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Auszubildenden legen.<br />
Um Mitarbeiter zu gewinnen beschreitet<br />
die Stadt Meckenheim vielfältige Wege,<br />
auch auf Facebook. Wie konnten Sie sich<br />
und die Mitarbeiter dafür begeistern?<br />
Jung: Social Media bietet Stadtverwaltungen<br />
die Möglichkeit, sich auf eine kreative<br />
und freche Art zu präsentieren. Die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Abonnenten- und „Gefällt-mir“-Zahlen<br />
zeigt, dass <strong>der</strong> Auftritt<br />
gut ankommt. Die Mitarbeiter nutzen die<br />
„Social-Media-Sprache“ ebenso wie Piktogramme<br />
und Fotos, die als Blickfang wirken.<br />
Die neuen Anfor<strong>der</strong>ungen kommen<br />
bei den Mitarbeitern gut an, eigene Ideen<br />
können schnell umgesetzt werden. Leicht<br />
Verrücktes traut man einer Kommune<br />
nicht zu, führt aber zu großen Sympathiebekundungen<br />
bei Bürgern und <strong>der</strong> Belegschaft.<br />
Dadurch entsteht mehr Identifizierung<br />
mit Stadt und Arbeitgeber.<br />
Die Digitalisierung stellt Kommunen vor<br />
eine große Herausfor<strong>der</strong>ung. Reicht es, die<br />
eigenen Mitarbeiter zu för<strong>der</strong>n, um den<br />
neuen Aufgaben adäquat zu begegnen?<br />
Jung: Im Rahmen <strong>der</strong> Personalentwicklung<br />
und des Qualifizierungsmanagements<br />
wird geeigneten Bewerbern die Möglichkeit<br />
gegeben, sich weiter zu qualifizieren.<br />
Zeitliche Umsetzungsbedingungen und<br />
bestehende Vakanzen machen es aber erfor<strong>der</strong>lich,<br />
Personal zu akquirieren, und es<br />
ist lei<strong>der</strong> nicht ausreichend, sich nur auf<br />
das eigene Personal zu fokussieren.<br />
Wie sieht das betriebliche Gesundheitskonzept<br />
aus? Wie wichtig ist dieser Punkt?<br />
Jung: Die Gesundheit ist das höchste Gut<br />
des Menschen. Als Arbeitgeber stelle ich<br />
für die Umsetzung von BGM-Maßnahmen<br />
Haushaltsmittel zur Verfügung. Unser betriebliches<br />
Gesundheitskonzept wird gemeinsam<br />
von Arbeitgeber und Personalvertretung<br />
getragen. Wir haben gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />
Rahmenbedingungen geschaffen<br />
und das Gesundheitsbewusstsein<br />
gestärkt. Durch gezielte Maßnahmen soll<br />
bewusstes Verhalten in den Fokus gerückt<br />
werden. Führungskräfte haben beson<strong>der</strong>e<br />
Verantwortung: Mit einem umsichtigen<br />
Führungsstil tragen sie zu einem guten<br />
und gesunden Arbeitsklima bei.<br />
Müssen Sie das Konzept den Auswirkungen<br />
<strong>der</strong> Corona-Pandemie anpassen?<br />
Jung: Ja, das müssen wir. Das betrifft vor<br />
allem die Formen des Arbeitens. Die Digitalisierung<br />
bei <strong>der</strong> Aufgabenerfüllung<br />
und die Ausweitung <strong>der</strong> Homeoffice-<br />
Optionen werden dabei zu den Schwerpunkten<br />
gehören. Auch auf die technische<br />
Qualifizierung werden wir in <strong>der</strong> Zukunft<br />
ein stärkeres Augenmerk legen müssen.<br />
<br />
Interview: Denise Fiedler<br />
Foto: Adobe Stock/bnenin<br />
JOB-TIPP<br />
powered by zfm<br />
Ein transparentes und individuell ausgerichtetes Bewerbungsverfahren sorgt bei den Kandidaten<br />
für eine positive „Candidate Experience“ und trägt zu einer guten Bewertung bei.<br />
Sicher rekrutieren<br />
Aufgrund <strong>der</strong> begrenzten Anzahl an qualifizierten Fach- und Führungskräften<br />
ist es wichtiger denn je für Kommunen, wettbewerbsfähig zu sein und Bewerber<br />
von sich als Arbeitgeber zu überzeugen.<br />
In einem durch den Fachkräftemangel<br />
bedingten „Arbeitnehmermarkt“ hat<br />
sich <strong>der</strong> bisherige Recruiting-Ansatz<br />
umgekehrt. Waren es früher die Kandidaten,<br />
die konkurrierten, sind es heute die<br />
Kommunen, die sich um Arbeitnehmer<br />
bemühen müssen. Dabei gilt es nicht nur,<br />
sich gegen die freie Wirtschaft zu behaupten,<br />
son<strong>der</strong>n auch im kommunalen Wettbewerb<br />
zu bestehen. Erfolgsentscheidend<br />
für die Verwaltungen ist es, gute Gründe<br />
zu liefern, warum ein Bewerber sich für<br />
sie entscheiden sollte. Eine gute Reputation<br />
macht hier oft schon den Unterschied.<br />
Die „Candidate Experience“ gewinnt in<br />
diesem Kontext an Bedeutung. Dieser Begriff<br />
meint alle subjektiven Eindrücke, die<br />
ein Bewerber im Rekrutierungsprozess<br />
wahrnimmt. Aus den beobachteten Ereignissen<br />
zieht er Rückschlüsse auf die Arbeitsbedingungen<br />
und die Arbeitgeberattraktivität.<br />
Daher sollte in diesem Prozess<br />
je<strong>der</strong> Kontaktpunkt zum Kandidaten positiv<br />
und motivierend gestaltet werden.<br />
Um eine positive Candidate Experience<br />
zu erzeugen, sollte man die Perspektive<br />
wechseln und die Bewerber in den Mittelpunkt<br />
stellen. Je<strong>der</strong> Bewerber sollte als<br />
potenzieller neuer Mitarbeiter behandelt<br />
werden. Dem Selbstbewusstsein <strong>der</strong> Kandidaten<br />
wird so Rechnung getragen. Negativerfahrungen<br />
von Bewerbern führen oft<br />
zu negativen Bewertungen in Foren o<strong>der</strong><br />
über Mund-zu-Mund-Propaganda. Umgekehrt<br />
bedeutet es, dass zufriedene Kandidaten<br />
ein positives Bewerbungserlebnis,<br />
unabhängig vom Ergebnis, häufiger teilen.<br />
POSITIVE ERLEBNISSE STÄRKEN<br />
Ziel sollte es sein, negative Erlebnisse im<br />
Personalgewinnungsprozess zu reduzieren<br />
und positive Erlebnisse zu verstärken. Die<br />
Erfolgsfaktoren für die Candidate Experience<br />
sollten in allen Prozessphasen berücksichtigt<br />
werden. Die Kommune muss<br />
proaktiv für sich werben und sich erlebbar<br />
machen. Hierzu gehört die Bereitstellung<br />
leicht zugänglicher Informationen über die<br />
Homepage ebenso wie die Außendarstellung<br />
über soziale Netzwerke, Kongresse<br />
und Messen. Die Stellenanzeigen sollten<br />
informativ und adressatengerecht formuliert<br />
sein. Eine unkomplizierte Online-Bewerbungsmöglichkeit<br />
ist ebenso erfolgsentscheidend<br />
wie eine zeitnahe Reaktion.<br />
Kandidaten erwarten heutzutage ein zügiges<br />
Bewerbungsverfahren. Je länger sich<br />
<strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> Entscheidungsfindung hinzieht,<br />
desto negativer fällt das Urteil aus.<br />
Da sich die meisten Kandidaten auf mehrere<br />
Stellenangebote bewerben, entscheiden<br />
sie sich bei Verzögerungen möglicherweise<br />
für einen an<strong>der</strong>en Arbeitgeber.<br />
ZEITNAHE INFORMATIONEN<br />
Bewerber wollen kontinuierlich informiert<br />
und individuell umworben werden. Dazu<br />
gehören konstante, gut erreichbare Ansprechpartner.<br />
So zeigt die Kommune Interesse<br />
an den Kandidaten. Auftretende<br />
Unsicherheiten können zeitnah wahrgenommen<br />
und aufgelöst werden.<br />
Professionelle Vorstellungsgespräche<br />
mit angenehmer Atmosphäre entsprechen<br />
heute den Erwartungen <strong>der</strong> Kandidaten,<br />
ebenso die Transparenenz im Bewerbungsprozess<br />
ist. Gerade <strong>der</strong> Wunsch <strong>der</strong> Kandidaten<br />
nach <strong>der</strong> Nachvollziehbarkeit<br />
<strong>der</strong> Auswahlschritte sollte beachtet werden.<br />
Am Ende steht ein individuelles Feedback<br />
zum Bewerbungsprozess: Dieses<br />
wirkt auch bei abgesagten Kandidaten<br />
positiv.<br />
Ein strukturiertes Onboarding nach <strong>der</strong><br />
Einstellungsentscheidung wirkt auf den<br />
eingestellten Kandidaten motivationsför<strong>der</strong>nd.<br />
Feste Ansprechpartner sichern eine<br />
reibungslose Einarbeitung. Der positive<br />
Eindruck durch ein bewerberzentriertes<br />
Verfahren sollte durch die Integration des<br />
neuen Mitarbeiters erhalten bleiben. Dies<br />
begründet ein positives und langfristiges<br />
Arbeitsverhältnis. Barbara Morschhaeuser<br />
DIE AUTORIN<br />
Barbara Morschhaeuser ist Beraterin beim<br />
Zentrum für Management zfm<br />
90 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
91
TOP Stellenmarkt für kommunale<br />
Das Karriereportal für den öffentlichen Dienst<br />
Fach- und Führungskräfte<br />
In Kooperation mit<br />
Mobilität neu denken!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Geschäftsführung (m/w/d)<br />
„Neue Techniken / Digitalisierung / Vertrieb“<br />
Mit Ihrer Expertise und Ihrem Engagement setzen wir gemeinsam<br />
den erfolgreichen Weg <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung Konstanz fort!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Leitung (m/w/d) Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />
Gehen Sie mit uns gemeinsam Projekte für ein schönes Wuppertal an!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Betriebsleitung (m/w/d) Eigenbetrieb<br />
Straßenreinigung Wuppertal (ESW)<br />
Sie bringen unsere Stadtentwicklung voran – Wirtschaftlich, ökologisch<br />
und touristisch!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />
Stadtbaurat (m/w/d)<br />
Für Sie ist die Weiterentwicklung unseres Wirtschaftsstandortes keine<br />
Aufgabe, son<strong>der</strong>n Berufung!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />
Geschäftsführer (m/w/d) Wirtschaft & Marketing<br />
Soest GmbH<br />
Setzen Sie in herausgehobener Position die richtigen Impulse<br />
für Ökologie, Klima und Umwelt!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />
Beigeordneter (m/w/d) Umwelt<br />
Zukunftssicher: Verantworten Sie die Hochbauprojekte unserer<br />
jungen und dynamischen Stadtgesellschaft!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />
Projektmanager Hochbau / Architekt (m/w/d)<br />
Nehmen Sie in entscheiden<strong>der</strong> Querschnittsfunktion Kurs auf<br />
eine innovative Verwaltungsorganisation!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Leitung (m/w/d) des Haupt- und Personalamtes<br />
Krisensicher: Verantworten und steuern Sie nachhaltige Bauprojekte!<br />
Gesucht werden zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
Ingenieure (m/w/d)<br />
Wir setzen auf Ihre Impulse für die zukünftige Entwicklung<br />
unserer Verwaltung!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Leitung (m/w/d) des Personal- und Verwaltungsreferates<br />
Interessiert?<br />
Bewerben Sie sich direkt bei <strong>der</strong> Beratungsgesellschaft zfm. Für einen ersten vertraulichen<br />
Kontakt stehen Ihnen dort unter <strong>der</strong> Rufnummer 0228/265004 unsere Berater Julia<br />
Schwick, Roland Matuszewski und Sebastian Stiewe gerne zur Verfügung.<br />
Aktuelle Stellenangebote finden Sie unter: www.treffpunkt-kommune.de/top-stellenmarkt<br />
Human Kapital<br />
als Erfolgsfaktor<br />
Weitere Informationen<br />
finden Sie unter:<br />
www.zfm-bonn.de
Produkte & Dienstleistungen<br />
MARKT<br />
Produkte & Dienstleistungen<br />
Winterdienststreuer<br />
Präzises Ergebnis<br />
Disc Golf<br />
Neuer Breitensport<br />
KURZ GEMELDET<br />
Im Umbau<br />
Die Stadt Velbert (NRW) setzt bei<br />
Umbau, Mo<strong>der</strong>nisierung und Betrieb<br />
des Bürgerforums Nie<strong>der</strong>berg auf die<br />
Vinci Facilities Solutions GmbH. Es ist<br />
das erste Projekt in in Öffentlich-Privater<br />
Partnerschaft (ÖPP), das mit<br />
staatlichen För<strong>der</strong>mitteln für Städtebau<br />
realisiert wird. Renovierung, Erweiterung<br />
und Aufstockung des Gebäudekomplexes<br />
werden voraussichtlich 44 Millionen<br />
Euro kosten. Rund 15 Millionen Euro<br />
davon investiert die Stadt Velbert, <strong>der</strong><br />
verbleibende Anteil wird aus<br />
För<strong>der</strong>mitteltöpfen von Bund und Land<br />
gedeckt. Für den anschließenden<br />
Betrieb über eine vertraglich definierte<br />
Laufzeit von 25 Jahren – u.a.<br />
Hausmeisterdienste, Wartungen,<br />
Winterdienst – sind insgesamt rund 32<br />
Millionen Euro veranschlagt.<br />
Im Einsatz<br />
Die Stuttgarter Straßenbahnen AG<br />
(SSB) setzt auf <strong>der</strong> City-Schnellbuslinie<br />
X1 künftig zwei vollelektrische<br />
Gelenkbusse des Typs Volvo 7900 EA<br />
ein. Es sind die ersten beiden<br />
Elektro-Gelenkbusse von Volvo, die in<br />
Deutschland in Betrieb genommen<br />
worden sind. Sie bieten Platz für bis zu<br />
150 Fahrgäste und sind für den Einsatz<br />
auf <strong>der</strong> Stuttgarter Schnellbuslinie X1<br />
vorgesehen. Die SSB strebt nach<br />
Elektrobussen mit ähnlicher Reichweite<br />
und Verfügbarkeit wie herkömmliche<br />
Dieselbusse.<br />
Ein Sicherheitskonzept ist für eine Veranstaltung <strong>der</strong>zeit beson<strong>der</strong>s wichtig: Eine spezielle Beurteilungshilfe<br />
bewertet mögliche Übertragungswege im Hinblick auf Corona.<br />
Veranstaltungen<br />
Risiken ermitteln<br />
Eine Beurteilungshilfe zur Bewertung<br />
<strong>der</strong> Verbreitungswahrscheinlichkeit<br />
von SARS-CoV-2 unterstützt die<br />
Planung und Umsetzung sicherer<br />
Veranstaltungen.<br />
Veranstaltungen bergen nicht nur<br />
Risiken und Gefahren, son<strong>der</strong>n<br />
auch die Möglichkeit, in einer klar<br />
definierten Sphäre wirksame Maßnahmen<br />
zu definieren, umzusetzen und zu kontrollieren<br />
– oftmals sogar konsequenter als<br />
es im Alltag möglich ist.<br />
Vabeg Eventsafety Deutschland hat<br />
unter Mitarbeit von Ärzten, Virologen, Behördenvertretern<br />
und an<strong>der</strong>en die Beurteilungshilfe<br />
„Vabeg waVe“ entwickelt. Damit<br />
sollen Veranstaltungen sowie temporäre<br />
Menschenansammlungen mit Verweilcharakter<br />
möglichst frühzeitig – idealerweise<br />
bereits zu Beginn <strong>der</strong> Vorplanungsphase<br />
– hinsichtlich einer möglichen<br />
Verbreitungswahrscheinlichkeit von SARS-<br />
CoV-2 bewertet werden. „Vabeg waVe“<br />
steht Veranstaltern, Betreibern von Versammlungsstätten,<br />
aber auch Behörden<br />
wie Ordnungs- o<strong>der</strong> Gesundheitsämtern<br />
kostenfrei und neutral unter www.infektionsschutzkonzept.de<br />
zur Verfügung.<br />
Mittels eines Fragenkataloges werden relevante<br />
Kriterien, Gegebenheiten und<br />
Maßnahmen <strong>der</strong> geplanten Veranstaltung<br />
im Hinblick auf mögliche Übertragungswege<br />
und Wahrscheinlichkeiten bewertet<br />
und mit <strong>der</strong> Verbreitungswahrscheinlichkeit<br />
im (maßnahmenregulierten) Alltag<br />
verglichen.<br />
Der so ermittelte Wert und die zusammenfassende<br />
Darstellung <strong>der</strong> relevanten<br />
Kriterien gibt <strong>der</strong> Veranstaltungsbranche<br />
die Möglichkeit, eine objektive und nachvollziehbare<br />
Argumentationsgrundlage für<br />
die weitere Planung und ggf. notwendige<br />
Genehmigungsverfahren vorzulegen.<br />
www.vabeg.com<br />
Foto: Vabeg Eventsafety<br />
Foto: Berger Raumsysteme<br />
Mit dem neuen Einscheiben-Winterdienststreuer<br />
Taxon erweitert die Rauch Landmaschinenfabrik<br />
GmbH das Programm um<br />
einen Salz-, Sand-und Splittstreuer mit<br />
vollautomatischer Schneckendosierung<br />
und innovativem EcoTron Streucomputer.<br />
Der neue Präzisions-Scheibenstreuer führt<br />
die Streugüter durch eine hydraulisch angetriebene<br />
För<strong>der</strong>schnecke <strong>der</strong> Edelstahl-Wurfscheibe<br />
zu. Vorteil: Auch problematische<br />
Streugüter wie nasses Salz<br />
werden durch die senkrechten Bordwände<br />
und die Schnecke zuverlässig dosiert und<br />
durch die ebenfalls hydraulisch angetriebene<br />
Wurfscheibe präzise ausgebracht.<br />
www.rauch.de<br />
Toilettenanlagen<br />
Nach Wunsch gebaut<br />
Statt Kurzarbeit hieß es Neueinstellungen,<br />
statt Stillstand gab es Bewegung in <strong>der</strong><br />
Produktion: Berger Raumsysteme hat auch<br />
in den vergangenen Monaten viele Modelle<br />
hergestellt, vom Mini-WC über behin<strong>der</strong>tengerechte<br />
Anlagen bis hin zu großen<br />
zusammengesetzten Bauten. Die Sanitär-<br />
und WC-Module werden individuell<br />
nach Nutzung und Zweck geplant und im<br />
eigenen Werk Ebendörfel gefertigt − mittlerweile<br />
sind es über 700 Anlagen.<br />
www.berger-raumsysteme.de<br />
Auch von außen sind die Anlagen ein Hingucker,<br />
was Stabilität und Beständigkeit keinen<br />
Abbruch tut.<br />
Grafik: ball b<br />
Blick in das Innere <strong>der</strong> Kö<strong>der</strong>schutzbox: Daten<br />
werden direkt in eine Cloud übertragen und<br />
können am PC o<strong>der</strong> Tablet abgerufen werden.<br />
Kö<strong>der</strong>schutzboxen<br />
Einfache Analyse<br />
Mit den Kö<strong>der</strong>schutzboxen ToxProtect<br />
1402NEX und 1402NEX-VF für den festen<br />
bzw. flexiblen Einsatz im Kanal sowie die<br />
ToxProtect 1602N für den oberirdischen<br />
Einsatz bietet das Nürnberger Unternehmen<br />
„ball-b“ nun Modelle an, die Daten<br />
zum lokalen Rattenvorkommen von den<br />
einzelnen Kö<strong>der</strong>schutzboxen direkt per<br />
NB-IoT-Funk in eine Cloud übertragen.<br />
Selbst im Vergleich zu den bisherigen Tox-<br />
Protect-Modellen, bei denen die Kö<strong>der</strong>schutzboxen<br />
im Schacht über ein funkbasiertes<br />
Lesegerät von <strong>der</strong> Straße ausgelesen<br />
werden können, lässt sich <strong>der</strong> Personalaufwand<br />
so um weitere 60−70 Prozent<br />
reduzieren.<br />
Der bisher bewährte ULE-Funkstandard<br />
kann parallel dazu dort genutzt werden,<br />
wo kein NB-IoT-Netz von <strong>der</strong> Deutschen<br />
Telekom zur Verfügung steht. Ob variabel<br />
o<strong>der</strong> permanent eingesetzt: Die Kö<strong>der</strong>schutzboxen<br />
sind immer fest und sicher<br />
im Schacht verbaut. Insbeson<strong>der</strong>e erfüllen<br />
sie laut Hersteller die gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen und verhin<strong>der</strong>n<br />
den Kontakt zwischen Giftkö<strong>der</strong> und<br />
Wasser. Die Anwendungserfahrungen von<br />
Kommunen zeigten, dass <strong>der</strong> Einsatz von<br />
Giftkö<strong>der</strong>n mit ToxProtect im Vergleich zu<br />
ungeschützten Kö<strong>der</strong>n am Draht um über<br />
95 Prozent reduziert werden kann. Zudem<br />
deckt eine Kö<strong>der</strong>schutzbox einen Radius<br />
von ca. 250−300 Meter ab. Mit <strong>der</strong> Drahtmethode<br />
mussten für einen vergleichbaren<br />
Effekt in rund 30 Schächten Kö<strong>der</strong> eingehängt<br />
werden.<br />
www.ball-b.de<br />
Foto: Discgolfpark Germany<br />
Durch die Initiative des Turn und Sportvereins<br />
Lichterfelde ist Berlin seit diesem Jahr<br />
um eine Freizeit- und Breitensportattraktion<br />
reicher. Die direkt am Teltowkanal<br />
gelegene Disc-Golf-Anlage umfasst neun<br />
Bahnen und wurde vom Berliner Unternehmen<br />
DiscGolfPark umgesetzt.<br />
Disc Golf ist denkbar einfach, je<strong>der</strong><br />
kann es innerhalb weniger Minuten lernen<br />
und sich auch ohne Platzreife sofort ausprobieren.<br />
Disc Golf ist eine inklusive Breitensportart<br />
und unabhängig von Alter o<strong>der</strong><br />
körperlicher Leistung wächst schnell <strong>der</strong><br />
Spaß am Spiel mit <strong>der</strong> Disc-Golf-Scheibe.<br />
Es ist sowohl möglich, eine Runde mit <strong>der</strong><br />
Familie zu spielen als auch an leistungsorientierten<br />
Wettkämpfen teilzunehmen.<br />
Der Kostenpunkt ist zu vernachlässigen.<br />
Eine Scheibe kostet ca. 10 Euro; meist wird<br />
das Equipment auch zum Verleih angeboten.<br />
Und: Disc Golf kombiniert die Genauigkeit<br />
des Golfsports mit dem Spaß des Frisbeesports.<br />
Platzreife erlangt man in wenigen<br />
Minuten, eine Frisbeescheibe werfen<br />
kann eigentlich je<strong>der</strong>.<br />
Der Errichtung <strong>der</strong> Anlage hatte die zuständige<br />
Bezirksverordnetenversammlung<br />
Steglitz-Zehlendorf bereits 2019 zugestimmt.<br />
Geld für die Anlage gaben unter<br />
an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Landessportbund Berlin und<br />
die „Aktion Mensch“. Disc Golf kann immer<br />
mit Abstand zueinan<strong>der</strong> gespielt werden,<br />
die Kontaktregeln können bei dieser<br />
Outdoorsportart eingehalten werdem. Das<br />
Spiel mit <strong>der</strong> Disc-Golf-Scheibe ist zu<br />
Recht eine <strong>der</strong> am schnellsten wachsenden<br />
Sportarten.<br />
www.discgolfpark.de<br />
Neuer Spaß mit altbekannter Scheibe: Disc<br />
Golf kombiniert Golf und Frisbeespielen und<br />
kann auch mit Abstand gespielt werden.<br />
94 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
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97
Vorschau <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 11/20<br />
VORSCHAU<br />
swb Beleuchtung<br />
Ohne Turbonetz keine Zukunft<br />
Corona hat eindeutig gezeigt: Ohne hoch leistungsfähige Breitbandinfrastruktur kommt<br />
Deutschland nicht aus. Unternehmen benötigen sie für den Datentransport und die<br />
Anbindung ihrer Mitarbeiter im Homeoffice, Bildungseinrichtungen für einen zeitgemäßen<br />
Unterricht, die öffentliche Verwaltung für die Bereitstellung digitaler Bürgerservices.<br />
Extra: Digitale Schule<br />
Der Stand <strong>der</strong> Digitalisierung in den Schulen<br />
ist eines <strong>der</strong> zentralen Themen in <strong>der</strong><br />
Corona-Zeit. Dass Nachholbedarf besteht,<br />
ist hinlänglich bekannt. In <strong>der</strong> Novemberausgabe<br />
schil<strong>der</strong>n wir, wie nun Tempo in<br />
die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Schulen kommt.<br />
6,5 Milliarden Euro stehen für die Digitalisierung<br />
bereit. Die Milliarden müssen<br />
nun zügig eingesetzt werden.<br />
Foto: Adobe Stock/Robert Kneschek<br />
Die nächste<br />
Ausgabe<br />
erscheint ab<br />
20. November<br />
Wohnraum schaffen<br />
Jenseits <strong>der</strong> unmittelbaren Krisenbewältigung<br />
in Zeiten von Corona müssen die<br />
Kommunen weiter ihre Standardaufgaben<br />
erfüllen. Dazu zählen die Schaffung bezahlbaren<br />
Wohnraums, die Erneuerung<br />
und <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Bildungsinfrastruktur<br />
sowie das umweltgerechte Sanieren und<br />
Errichten öffentlicher Bauten. In unserer<br />
Novemberausgabe geben wir ein Update.<br />
Foto: Adobe Stock/Boris Edelmann<br />
Foto: Adobe Stock/Serraiocco Tino<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />
Das unabhängige Magazin für<br />
die kommunale Praxis<br />
Herausgeber<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer Marcus Baumann,<br />
Tilmann Distelbarth<br />
Verlagsleitung Beate Semmler (V.i.S.d.P.)<br />
Leitung Produktmanagement Print &<br />
Digital Lisa Hofmann-Vorbach<br />
Chefredakteur Wolfram Markus<br />
Redaktionsleitung Denise Fiedler,<br />
Dirk Täuber (Son<strong>der</strong>themen)<br />
Redaktion Jörg Benzing<br />
Leitung Sales Management<br />
Michael Wilhelm Blaser<br />
Sales Management Kai-Christian Gaaz<br />
Vertrieb Natalie Toth<br />
(natalie.toth@pro-vs.de)<br />
Layout und Grafik<br />
Heilbronner Stimme Medienproduktion<br />
Erscheinungsweise monatlich<br />
Bezugsbedingungen<br />
Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro<br />
zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Jah res abonnement: 95,50 Euro<br />
inkl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Es gelten die Mediadaten Nr. 43<br />
vom 1. Januar <strong>2020</strong><br />
Verlags- und Redaktions an schrift<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG, Stauffenbergstraße 18,<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Tel. 0791 95061-8300, info@pro-vs.de<br />
Konto<br />
Sparkasse Schwäbisch Hall–Crailsheim,<br />
IBAN DE91 6225 0030 0005 2553 00<br />
Druck und Herstellung<br />
Möller Druck und Verlag GmbH<br />
Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />
Tel. 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />
Nachdruck und Vervielfältigung –<br />
auch auszugsweise – nur mit<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
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aus 100% Altpapier, zertifiziert mit den<br />
Umweltsiegeln „Der Blaue Engel“, „EU-<br />
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ISSN 0723-8274<br />
98 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
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Mobil 0152 03671502<br />
Berthold Laing<br />
Kai-Uwe Petereit<br />
Mobil 0162 7898430<br />
oliver.balzer@<br />
Mobil 0152 06314098<br />
Mobil 0152 09291892<br />
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