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der gemeinderat Oktober 2020

Unsere Themen in der Oktoberausgabe: Digitale Kommune, Lichtplanung, Luftreiniger

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Kommunalentwicklung<br />

BERATUNG<br />

Anzeige<br />

Advertorial<br />

Krisenmanagement<br />

In Resilienz investieren<br />

VIERSTUFIGES<br />

RESILIENZMODELL<br />

Ausgehend von einer Analyse <strong>der</strong> Corona-Pandemie haben die Krisen-Experten<br />

André Röhl und Rico Kerstan in einem wissenschaftlichen Working Paper ein<br />

Resilienzmodell entwickelt und Lehren für die öffentliche Verwaltung abgeleitet.<br />

•<br />

1. Nanoresilienz: Die Fähigkeit zu<br />

agilem Handeln und zur Adaption<br />

neuer Prozessschritte wird aufgebaut<br />

- um innerhalb standardisierter<br />

Prozesse flexibel, aber rechtssicher zu<br />

handeln.<br />

•<br />

2. Mikroresilienz: Befähigt Mitarbeiter<br />

aller Führungsebenen, ihre Aufgaben<br />

auch im Homeoffice und unter<br />

schwierigen Umständen gemeinsam<br />

zu bewältigen.<br />

•<br />

3. Mesoresilienz: Beschreibt die<br />

notwendigen organisatorischen<br />

Vorbereitungen wie eine<br />

Betriebskontinuitäts- und<br />

Krisenmanagementplanung.<br />

•<br />

4. Makroresilienz: Fokussiert die<br />

aktive Kooperation zwischen<br />

Organisationen und die wechselseitige<br />

Unterstützung im wirksamen<br />

Krisenmanagement.<br />

Die Frage, ob eine Krise vorliegt o<strong>der</strong><br />

nicht, ist aus organisationaler Sicht<br />

von beson<strong>der</strong>er Relevanz. Eine Krisensituation<br />

ist per Definition dann eingetreten,<br />

wenn die normale Aufbau- und<br />

Ablaufstruktur nicht ausreichen, um die<br />

Situation zu bewältigen.<br />

Die Corona-Krise ist beson<strong>der</strong>s, weil sie<br />

sich langsam entwickelt. In <strong>der</strong> Literatur<br />

werden Krisen, die mit niedriger Intensität<br />

lange andauern, ohne dass <strong>der</strong> Gefahr<br />

wirksam begegnet werden kann, auch als<br />

„schleichende Krise“ bezeichnet. Die beson<strong>der</strong>e<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Corona-Krise<br />

liegt in <strong>der</strong> Entscheidung, eine<br />

Ausnahmesituation festzustellen und von<br />

den normalen Alltagsprozessen abzuweichen<br />

bzw. zu ihnen zurückzukehren. Für<br />

die Vorbereitung von Verwaltungen auf<br />

Ausnahmezustände ergeben sich zwei<br />

Handlungsfel<strong>der</strong>: flexible, anpassungsfähige<br />

Alltagsstrukturen gestalten und Vorkehrungen<br />

für eine „beson<strong>der</strong>e Alltagsorganisation“<br />

treffen. Die Kombination <strong>der</strong><br />

Handlungsfel<strong>der</strong> erhöht die Resilienz, also<br />

die Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit,<br />

<strong>der</strong> Verwaltung.<br />

Aus politischen Erwägungen heraus erfolgt<br />

bei schleichenden Krisen die Feststellung<br />

eines Ausnahmezustandes (o<strong>der</strong> einer<br />

Krise) oftmals nicht. Für Verwaltungen ist<br />

dies eine Herausfor<strong>der</strong>ung, da ihr Handeln<br />

an rechtstaatlichen Grundsätzen ausgerichtet<br />

und in hohem Maße standardisiert<br />

ist. Ein Abweichen von Verfahrensgrundsätzen<br />

erfor<strong>der</strong>t eine explizite Begründung.<br />

Es besteht die Notwendigkeit, Strukturen<br />

unterhalb <strong>der</strong> Ebene eines Ausnahmezustandes<br />

zu etablieren, die bereits bei Vorliegen<br />

eines akuten Risikos flexibles und<br />

adäquates Handeln ermöglichen.<br />

Resilienz entsteht hier durch die Fähigkeit<br />

<strong>der</strong> Organisation, die Notwendigkeit<br />

<strong>der</strong> Feststellung eines Ausnahme-<br />

Foto: AdobeStock/fotomowo<br />

Foto: complan Kommunalberatung GmbH<br />

Für eine gute kommunale Entwicklung ist es wichtig, dass Ämter und Fachbereiche frühzeitig in die Stadtentwicklung miteinbezogen werden.<br />

Stadtstrategie braucht Dialog mit Verwaltung und Politik<br />

Menschen machen Stadt: In diesem Bewusstsein wird Stadtentwicklung als Aufgabe mit und für<br />

die Bürger akzeptiert und gelebt werden. Wichtig ist es, alle Ämter und Fachbereiche in die<br />

Entscheidungsfindung miteinzubeziehen.<br />

Eine transparente Information und stringente<br />

Kommunikation zu Stadtentwicklungsaufgaben<br />

in Politik und Verwaltung steht noch nicht flächendeckend<br />

auf <strong>der</strong> Agenda. Mitreden, mitentscheiden<br />

und gemeinsam Verantwortung übernehmen<br />

– Vertretende aus Politik und Verwaltung<br />

sind die zentral handelnden Akteure <strong>der</strong><br />

Stadtentwicklung. Bestenfalls agieren sie Hand<br />

in Hand und auf Augenhöhe.<br />

Die Verwaltung ist die Schaltzentrale integrierter<br />

Stadtentwicklungsprozesse. Sind die<br />

städtischen Aufgaben von Baukultur, Wohnen,<br />

Verkehr, Handel, Tourismus und sozialer Infrastruktur<br />

Themen des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes,<br />

so gehören Vertreter dieser<br />

Ämter und Fachbereiche von Beginn an an einen<br />

Tisch. Projekte, die allein in <strong>der</strong> Verantwortung<br />

des Bau- und Planungsamtes entstehen,<br />

können in <strong>der</strong> Umsetzungsphase auf Unverständnis<br />

und Wi<strong>der</strong>stände stoßen. Analyse, Ausrichtung<br />

und Projektentwicklung <strong>der</strong> integrierten<br />

Strategiekonzepte können nur gewinnen, wenn<br />

Bedarf und Expertise <strong>der</strong> Ämter und Fachbereiche<br />

früh und für die gesamte Prozessstruktur<br />

eingebunden werden. Fachbereichsübergreifende<br />

Dialogformate wie Workshops, Befragungen<br />

und Schulungen tragen nicht nur dazu bei, das<br />

Fachwissen zu bündeln, son<strong>der</strong>n auch zur Qualitätsverbesserung<br />

<strong>der</strong> Strategiekonzepte. Zudem<br />

werden so Effizienz und Verantwortungsübernahme<br />

geför<strong>der</strong>t. Bestenfalls entstehen fachbereichsübergreifende<br />

Kommunikations- und<br />

Organisationsstrukturen, die dauerhaft Teil des<br />

verwaltungsinternen Arbeitsalltages werden.<br />

Angebote an die lokale Politik<br />

Gute Stadtentwicklungsprozesse brauchen noch<br />

besser vorbereitete und begleitete Entscheidungsprozesse<br />

in den politischen Gremien.<br />

Wenn Vorhaben in <strong>der</strong> Politik scheitern, kann<br />

dies an politischem Kirchturmdenken liegen.<br />

Häufiger liegt es an lückenhaften, sachorientierten<br />

Informations- und Dialogangeboten. Information<br />

und Präsentation in Fachausschüssen<br />

sind immer noch das Mittel <strong>der</strong> Wahl, um über<br />

Prozesse, Zwischenergebnisse und Vorhabenplanung<br />

zu informieren, zumeist dann, wenn es um<br />

die entscheidenden Haushaltsmittel und Ressourcen<br />

geht. Als Tagesordnungspunkt unter<br />

vielen, gilt es dann, komplexe Projekte <strong>der</strong> integrierten<br />

Stadtentwicklung kurz und bündig zu<br />

argumentieren sowie Mehrwert und Synergien<br />

abzuleiten.<br />

Es geht allerdings auch an<strong>der</strong>s. Die Einladung<br />

zu Son<strong>der</strong>formaten wie gemeinsamen Sitzungen<br />

verschiedener Ausschüsse, interfraktionellen<br />

Denkrunden, Stadttouren o<strong>der</strong> Workshops<br />

sind Angebote an die lokale Politik, die<br />

Themen und Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kommune<br />

gezielt in den Mittelpunkt <strong>der</strong> Aufmerksamkeit<br />

stellen, die Wissen transferieren und vermehren,<br />

Wertschätzung vermitteln und erzeugen und so<br />

langfristig zur Trag- und Realisierungsfähigkeit<br />

von Stadtentwicklungsmaßnahmen beitragen.<br />

Stadtentwicklung ist eine kommunale Aufgabe<br />

verschiedenster Akteure und ein Kommunikationsprozess.<br />

Mit Konsequenz integrativ gedacht,<br />

prozessbegleitend geplant und zielorientiert<br />

gesteuert, för<strong>der</strong>t die stringente Zusammenarbeit<br />

mit Politik und Verwaltung die Durchsetzungsfähigkeit<br />

und erhöht die kommunale<br />

Effizienz.<br />

complan Kommunalberatung GmbH<br />

Voltaireweg 4<br />

14469 Potsdam<br />

Tel. 0331/201 510<br />

www.complangmbh.de<br />

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