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der gemeinderat Oktober 2020

Unsere Themen in der Oktoberausgabe: Digitale Kommune, Lichtplanung, Luftreiniger

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Umwelt & Verkehr<br />

Mobilität<br />

Umwelt & Verkehr<br />

WER VOM UMWELTBONUS<br />

PROFITIERT<br />

Das zuständige Bundesamt für<br />

Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hat es<br />

exakt definiert: Die Kommunen an sich<br />

profitieren nicht vom Umweltbonus, <strong>der</strong><br />

Privatleuten, Unternehmen sowie<br />

Vereinen und Verbänden 6000 Euro<br />

Zuschuss beim Kauf eines<br />

batterieelektrischen Kraftfahrzeugs bis<br />

40 000 Euro Verkaufspreis zusichert<br />

(zuzüglich 3000 Euro vom Hersteller).<br />

Zugang haben aber Kommunale<br />

Zweckverbände sowie Unternehmen<br />

und Betriebe in kommunaler<br />

Trägerschaft.<br />

Lastenfahrrä<strong>der</strong> ab 150 kg Nutzlast<br />

(definiert als Schwerstlastenrä<strong>der</strong>)<br />

werden auch beim Kauf durch<br />

Kommunen unterstützt mit 30 Prozent<br />

des Anschaffungspreises (maximal<br />

2500 Euro).<br />

In den Bundeslän<strong>der</strong>n gibt es ebenfalls<br />

För<strong>der</strong>programme. Baden-Württemberg<br />

beispielsweise unterstützt den Kauf von<br />

elektrischen Lastwagen sowie<br />

Lastenrä<strong>der</strong>n, Nordrhein-Westfalen mit<br />

dem Programm Progres NRW die<br />

Anschaffung von E-Autos generell mit<br />

40 Prozent.<br />

DER AUTOR<br />

Matthias Röcke, Sinzig, ist freier<br />

Journalist mit Schwerpunkt Technik<br />

E-Fahrzeuge<br />

Kleine sind ganz groß<br />

Es müssen nicht immer vier Rä<strong>der</strong> sein. Auch Lastenfahrrä<strong>der</strong> sind mit schwerer<br />

Fracht und elektrischem Antrieb unterwegs. Genauso wie die schmalen<br />

Kommunaltransporter. Zu den kleinen, effizienten E-Fahrzeugen gesellen sich<br />

Elektroautos für den Dienstgebrauch und Transporter auf Pkw-Basis.<br />

Die mobile Welt elektrifiziert sich,<br />

längst nicht mehr nur im privaten<br />

Umfeld mit den beliebten E-Bikes<br />

und nach und nach auch einem batterieelektrisch<br />

angetriebenen Pkw. Handel und<br />

Gewerbe haben ebenfalls ein Auge geworfen<br />

auf den vor Ort emissionsfreien Antrieb<br />

– da dürfen Rathaus und städtischer<br />

Bauhof sowie <strong>der</strong>en beauftragte Dienstleister<br />

nicht zurückstehen. Zumal beim kommunal<br />

genutzten Elektrofahrzeug die konzeptionell<br />

bedingte eher knappe Reichweite<br />

keine Rolle spielt, sie wird wohl<br />

kaum einmal an einem Tag ausgeschöpft.<br />

Kleine Elektrotransporter sind schon<br />

länger bekannt und auch die größeren Lieferwagen<br />

bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht<br />

stehen inzwischen elektrisch bereit. Aber<br />

was geht noch? Lassen wir die Phantasie<br />

Außergewöhnliches Gefährt:<br />

Das Lastenfahrrad mit<br />

elektrischer Unterstützung ist<br />

zuschussfähig.<br />

schweifen. Wo Dienstfahrrä<strong>der</strong> im Einsatz<br />

sind, kommt das einfache E-Bike in Frage<br />

– wohl eher noch als <strong>der</strong> modische Elektroroller<br />

mit den kleinen Rä<strong>der</strong>n. Richtig<br />

ernst wird es aber beim elektrischen Lastenfahrrad.<br />

Hier gilt es erst einmal zu<br />

unterscheiden zwischen dem familiengerechten<br />

Lastenfahrrad (o<strong>der</strong> sogar einem<br />

für Hundefreunde!) und einem Lastenrad<br />

für den Transport.<br />

RIEMEN STATT FAHRRADKETTE<br />

Letztere bieten eine praktisch plane Grundflächen<br />

für die Fracht bei alltagstauglichen<br />

Nutzlast- und Volumenwerten. Zum Beispiel<br />

das Lastenfahrrad ProCargo CT1 von<br />

Sortimo: Mindesttransportvolumen 1 m³<br />

Foto: Sortimo<br />

und 140 kg Nutzlast. Auf <strong>der</strong> niedrig angesetzten<br />

Plattform lässt sich eine Box<br />

montieren, auch ein Anhänger kann eingesetzt<br />

werden. Statt <strong>der</strong> üblichen Fahrradkette<br />

dient dem Dreirad ein Riemen für<br />

den Antrieb. Die Neigetechnik <strong>der</strong> zwei<br />

Vor<strong>der</strong>rä<strong>der</strong> erleichtert das Manövrieren,<br />

Scheibenbremsen verzögern das unbelastet<br />

48 Kilogramm schwere Dreirad. Die<br />

Reichweite wird mit 40 bis 60 km angegeben.<br />

Das Ganze ist nicht billig: Rund 6000<br />

Euro zuzüglich Aufbausysteme. Zum Trost<br />

gibt es Zuschüsse zu den Anschaffungskosten<br />

durch den Bund in Höhe von 30<br />

Prozent (maximal 2500 Euro).<br />

Schon mehr als 20 Jahre gibt es die kleinen,<br />

schmalen Kommunaltransporter mit<br />

elektrischem Antrieb. Einige fahren immer<br />

noch mit Bleibatterien, Lithium-Ionen sind<br />

aber die Regel. Die größeren von ihnen<br />

berühren bereits den Bereich <strong>der</strong> Geräteträger,<br />

denn auf <strong>der</strong> Kipppritsche montierte<br />

elektrisch betriebene Geräte (Laubsammler,<br />

Hochdruckreiniger) lassen sich<br />

anschließen. Die Nutzlast beträgt 1000 kg,<br />

die maximale Reichweite liegt bei 185 km<br />

(Beispiel Goupil G5, Preis 35 000 Euro).<br />

Von <strong>der</strong> kleineren Sorte ist <strong>der</strong> erst kürzlich<br />

eingeführte Tropos Able, <strong>der</strong> 565 kg Last<br />

aufnehmen und in <strong>der</strong> Ausführung mit<br />

Lithiums-Ionen maximal 260 km weit fahren<br />

kann. Hier lässt sich die Pritsche zügig<br />

gegen einen Kastenaufbau austauschen.<br />

Der Tropos kostet rund 24 000 Euro.<br />

DIENSTWAGEN IM MINIFORMAT<br />

Das Angebot von Elektro-Pkw für den<br />

Dienstgebrauch ist ebenfalls stattlich. Der<br />

günstige am Markt, wenn man nicht auf<br />

Kleinstwagen zurückgreifen will, kommt<br />

von Volkswagen. Der elektrische VW<br />

e-load up!, eine Ableitung aus <strong>der</strong> bekannten<br />

Kleinwagenbaureihe, kostet rund<br />

23 500 Euro. Ob es dafür auch den Umweltbonus<br />

des Staates gibt, hängt von <strong>der</strong><br />

Rechtsform <strong>der</strong> beschaffenden Stelle ab<br />

(siehe Kasten). Der up! kommt auf eine<br />

Reichweite von 260 km, <strong>der</strong> Elektromotor<br />

leistet 61 kW. Baugleich gibt es den Seat<br />

Mii electric und den Skoda Citigo e iV, Konkurrenten<br />

sind <strong>der</strong> elektrifizierte Fiat 500,<br />

<strong>der</strong> Mini Cooper SE und <strong>der</strong> Renault Zoe.<br />

TRIAS: Wie Hamburg auszog die<br />

Baustellenplanung zu optimieren<br />

Welchen Einfluss haben geplante Baumaßnahmen<br />

während <strong>der</strong> Bauzeit auf den Verkehr?<br />

Wenn aus dem kleinen Dienstwagen ein<br />

Transporter auf Pkw-Basis werden soll,<br />

existiert ebenfalls eine gewisse Auswahl.<br />

Nissan e-NV200, Piaggio Porter, Renault<br />

KangooZ.E. o<strong>der</strong> <strong>der</strong> VW e-Caddy von Abt<br />

gehören dazu. Maximale Reichweiten von<br />

74 km (Piaggio) bis 240 km (Renault) und<br />

Nutzlasten von etwa einer halben Tonne<br />

stehen zur Verfügung. Solche Fahrzeuge<br />

für Transporte aller Art sind jetzt schon auf<br />

Bauhöfen und in kommunalen Unternehmen<br />

stark vertreten, hier ließe sich ein<br />

Umstieg sicherlich schnell auf Strom umsetzen.<br />

Damit sind noch längst nicht alle Möglichkeiten<br />

elektrischer Fahrzeugalternativen<br />

aufgezeigt. Die Transporter bis 3,5<br />

Tonnen (siehe „<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at“, Ausgabe<br />

7-8/20) spielen eine wichtige Rolle,<br />

Lkw bis zwölf o<strong>der</strong> 16 Tonnen Gesamtgewicht<br />

stehen kurz vor <strong>der</strong> Markteinführung,<br />

elektrisch angetriebene Kehrmaschinen<br />

gibt es bereits, Abfallsammelfahrzeuge<br />

fahren ganz o<strong>der</strong> teilweise elektrisch<br />

– die Elektrifizierung <strong>der</strong> Antriebe erfüllt<br />

immer mehr die Ansprüche <strong>der</strong> Zeit. <br />

<br />

Matthias Röcke<br />

Die Software TRIAS hilft den Verkehrseinfluss geplanter Baumaßnahmen<br />

zu analysieren und auf dieser Grundlage Alternativen zu planen und zu<br />

bewerten. Der Landesbetrieb Strassen, Brücken und Gewässer <strong>der</strong> Freien<br />

und Hansestadt Hamburg hat TRIAS bereits im Einsatz und erzielt damit<br />

nachweislich Erfolge.<br />

80 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />

Lesen Sie den ausführlichen Referenzbericht: ptv.to/triasinhamburg.

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