der gemeinderat Oktober 2020
Unsere Themen in der Oktoberausgabe: Digitale Kommune, Lichtplanung, Luftreiniger
Unsere Themen in der Oktoberausgabe: Digitale Kommune, Lichtplanung, Luftreiniger
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Wirtschaft & Finanzen Beschaffung Anzeige<br />
Advertorial<br />
DER AUTOR<br />
Andreas Haak ist Office Managing<br />
Partner und Co-Head <strong>der</strong> Praxisgruppe<br />
Competition, Antitrust und Regulatory<br />
bei <strong>der</strong> Anwaltskanzlei Dentons in<br />
Düsseldorf.<br />
Gründen im Zusammenhang mit Ereignissen,<br />
die <strong>der</strong> betreffende öffentliche Auftraggeber<br />
nicht voraussehen konnte und<br />
die es nicht zulassen, die Mindestfristen<br />
einzuhalten, die für das offene und das<br />
nicht offene Verfahren sowie für das Verhandlungsverfahren<br />
mit Teilnahmewettbewerb<br />
vorgeschrieben sind (Dringlichkeitsvergabe,<br />
§ 14 Abs. 4 Nr. 3 VgV). Wichtig<br />
ist aber: Eine dauerhaft Krise ist nicht<br />
mehr plötzlich und unvorhersehbar und<br />
mittels regulärer Vergabeverfahren zu bewältigen.<br />
Letzteres muss im Einzelfall<br />
überprüft werden.<br />
Alternativ kann die Verlängerung und<br />
Aufstockung laufen<strong>der</strong> Verträge (§ 132<br />
Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 GWB) in Betracht zu<br />
ziehen sein. Zu diskutieren sind daneben<br />
auch Interimsvergaben zur Überbrückung<br />
vertragsloser Zustände und von Lieferausfällen.<br />
Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Vertragsdurchführung<br />
können Auftraggeber die Ausführungsfristen<br />
verlängern und auf den Ausschluss<br />
vom Vergabeverfahren verzichten.<br />
Als Ultima ratio kann ein laufendes<br />
Vergabeverfahren auf Grund von wesentlichen<br />
Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Grundlage aufgehoben<br />
werden. Dies ist beispielsweise<br />
etwa dann <strong>der</strong> Fall, wenn <strong>der</strong> Beschaffungsbedarf<br />
im Zuge <strong>der</strong> Corona-Pandemie<br />
weggefallen ist.<br />
„Das Vergaberecht hat den<br />
Weg geebnet, nun ist nur<br />
noch die Umsetzung gefragt.“<br />
Andreas Haak<br />
LANGFRISTIGE KOOPERATIONEN EINGEHEN<br />
Zwischen einer etwaigen zweiten Welle<br />
und dem Konjunkturpaket ist es aktuell für<br />
öffentliche Auftraggeber ratsam, allerorten<br />
Verbündete zu suchen, um die weiteren<br />
Entwicklungen und Probleme gemeinsam<br />
zu meistern. Die horizontale Zusammenarbeit<br />
(§ 108 Abs. 6 GWB) zwischen Verwaltungsträgern<br />
o<strong>der</strong> Public-Private-Partnerships<br />
zwischen öffentlicher Hand und<br />
Privatwirtschaft versprechen Synergieeffekte<br />
und setzen Impulse für eine effiziente<br />
und innovative Bedarfsdeckung.<br />
Rahmenvereinbarungen, die <strong>der</strong> Auftraggeber<br />
über einen längeren Zeitraum<br />
mit an<strong>der</strong>en Wirtschaftsteilnehmern<br />
schließt, vereinfachen und beschleunigen<br />
den Beschaffungsprozess. Anstatt regelmäßig<br />
neue Vergabeverfahren für Einzelaufträge<br />
durchzuführen, kann <strong>der</strong> Auftraggeber<br />
unter dem Dach <strong>der</strong> einmal<br />
ausgeschriebenen Rahmenvereinbarung<br />
eine Vielzahl von Leistungen ohne eine<br />
erneute Ausschreibungspflicht abrufen<br />
(§ 21 VgV).<br />
ANREIZFUNKTION NUTZEN<br />
Der öffentliche Einkauf mit einem jährlichen<br />
Beschaffungsvolumen von rund<br />
500 Milliarden Euro ist ein immenser wirtschaftlicher<br />
Stimulus. Die Bundesregierung<br />
hat vor diesem Hintergrund am<br />
8. Juli <strong>2020</strong> verbindliche Handlungsleitlinien<br />
für die Bundesverwaltung für die<br />
Vergabe öffentlicher Aufträge beschlossen.<br />
Die geplanten öffentlichen Investitionsför<strong>der</strong>maßnahmen<br />
sollen unter an<strong>der</strong>em<br />
Projekte von kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen, Startups und Innovationen<br />
för<strong>der</strong>n sowie zur Umsetzung <strong>der</strong><br />
Nachhaltigkeitsstrategie genutzt werden.<br />
Diese Leitlinien sehen eine Erhöhung <strong>der</strong><br />
Wertgrenzen im Unterschwellenbereich<br />
vor, ebenso wie eine Verkürzung <strong>der</strong> Regelfristen<br />
wegen Dringlichkeit aufgrund<br />
<strong>der</strong> aktuellen drohenden konjunkturellen<br />
Lage (Oberschwelle) vor.<br />
DER EUROPEAN GREEN DEAL<br />
Zusammen mit dem von <strong>der</strong> Bundesregierung<br />
verabschiedeten Zukunftspaket,<br />
welches Milliardenbeträge zum Zweck <strong>der</strong><br />
Digitalisierung vorsieht, kann sich <strong>der</strong> öffentliche<br />
Einkauf als treibende Kraft aus<br />
<strong>der</strong> Krise herausmanövrieren. Allem voran<br />
nachhaltige Initiativen sowie nachhaltiger<br />
Einkauf sollten vermehrt in das Blickfeld<br />
<strong>der</strong> Verantwortlichen rücken.<br />
Die Bundesregierung behandelt die<br />
Umsetzung <strong>der</strong> Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie<br />
mit einer hohen Priorität und<br />
setzt dabei einen Schwerpunkt auf die<br />
„nachhaltige öffentliche Beschaffung“.<br />
Gleichzeitig treibt die EU-Kommission den<br />
European Green Deal weiterhin voran.<br />
Neben den politischen Ideen stehen auch<br />
die vergaberechtlichen Instrumente hierfür<br />
schon bereit. Das Vergaberecht hat den<br />
Weg geebnet, nun ist nur noch die Umsetzung<br />
gefragt. Andreas Haak<br />
Foto: AdobeStock/Andrey Popov<br />
Weniger Ordner und Excel-Tabellen, mehr kluge Software-Lösungen: So zieht die Digitalisierung bei den Kommunen ein.<br />
Digitalisierung in <strong>der</strong> Finanzpraxis<br />
In <strong>der</strong> Digitalisierung <strong>der</strong> Verwaltung schlummert für Kommunen und kommunale Unternehmen<br />
oft noch viel ungenutztes Effizienzpotenzial, weshalb Innovationen <strong>der</strong>zeit vor allem in <strong>der</strong><br />
Finanzverwaltung auf dem Vormarsch sind. Größter Anreiz für eine schnelle Digitalisierung <strong>der</strong><br />
Verwaltung ist die praktische Effizienzsteigerung und damit Kostenersparnis.<br />
Die Kommunen verwalten selbstständig Ihre Finanzen<br />
– sie nehmen Kredite auf, legen Gel<strong>der</strong><br />
an, verwalten tagtäglich die kurzfristigen liquiden<br />
Mittel und planen Kommunalfinanzen über<br />
Jahre hinweg. Mindestens drei Aufgabengebiete<br />
muss die Kämmerei dabei bewältigen können:<br />
die Kenntnis des volatilen Zinsmarktes und damit<br />
die stetige Beobachtung des Finanzmarktes,<br />
das erfolgreiche Einholen von Angeboten für Finanzausschreibungen<br />
sowie die langlaufende<br />
Planung und Verwaltung des kommunalen<br />
Finanzbestandes.<br />
Für die Kämmereien bedeutet das in <strong>der</strong> Praxis<br />
auf einem Niveau mit <strong>der</strong> Bankenwelt zu<br />
sein, was je nach Größenordnung <strong>der</strong> Kommune<br />
jedoch eine schwierige bis unmögliche Aufgabe<br />
darstellt.<br />
Exakte Tilgungsszenarien<br />
In den Banken hingegen ist eine hochkomplexe<br />
Software, <strong>der</strong> sogenannte Rechenkern <strong>der</strong> Bank<br />
im Einsatz. Einer <strong>der</strong> führenden Rechenkerne<br />
und im Großteil <strong>der</strong> deutschen Banken im Einsatz,<br />
ist <strong>der</strong> Marzipan-Rechenkern <strong>der</strong> msgGillardon<br />
AG, die sich seit 100 Jahren auf Rechendienstleistungen<br />
im Finanzbereich spezialisiert.<br />
Diese komplexen Software-Produkte berechnen<br />
und analysieren bei Kommunaldarlehen die<br />
Parameter und Tilgungspläne auf den Cent genau<br />
und über Jahrzehnte im Voraus.<br />
Seit 2017 etablieren sich Anbieter in <strong>der</strong> digitalen<br />
Finanzbeschaffung und for<strong>der</strong>n die herkömmlichen<br />
Ausschreibungskanäle Fax, Brief,<br />
Email und damit die gewachsenen Marktstrukturen<br />
heraus. Mit wenigen Klicks sind Ausschreibungen<br />
erstellt und teilnehmende Banken senden<br />
ihre Angebote. Der Aufwand für die Finanzausschreibung<br />
und den Vergleich ist dadurch<br />
bereits auf nahezu Null reduziert.<br />
Die Verbindung möglichst vieler Arbeitsschritte<br />
in einem System ist ein entscheiden<strong>der</strong><br />
Faktor des Digitalisierungserfolges, die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
bei <strong>der</strong> Kombination verschiedener<br />
Systeme ist immer die Integration und<br />
Automatisierung.<br />
Ausschreibung und Verwaltung in einem<br />
CommneX als Anbieter für Online-Plattformen<br />
erweitert sein Angebot um eine digitale Schuldenverwaltungs-Lösung<br />
namens CredineX und<br />
bietet damit ein einheitliches System für die<br />
Ausschreibung und die Verwaltung des kommunalen<br />
Finanzbedarfs. Das Kreditverwaltungssystem<br />
ist direkt in die Ausschreibungsplattform<br />
integriert und arbeitet vollautomatisch mit dieser<br />
im Wechselspiel. Der Nutzer kann einen Kredit<br />
planen, mit einem Klick die passende Ausschreibung<br />
dazu erstellen und ausschreiben.<br />
An<strong>der</strong>sherum werden ausgeschriebene Kredite<br />
direkt im Schuldenmanagement angelegt und<br />
eingebucht. Dazu kommen praktische Tools wie<br />
ein Umschuldungsrechner, <strong>der</strong> einem einfach<br />
sagt, ab welchem Zinslevel sich eine Umschuldung<br />
für welche Kredite lohnt o<strong>der</strong> die Projektion<br />
<strong>der</strong> bevorstehenden Tilgungsleistungen mit<br />
Datum und Empfänger mit Email-Erinnerung.<br />
Bei <strong>der</strong> Digitalisierung <strong>der</strong> Verwaltung geht es<br />
darum, den Staat und seine Organe durch mo<strong>der</strong>ne<br />
IT und neue Software-Ideen leistungsfähiger,<br />
effizienter und kostengünstiger zu machen.<br />
Der Finanzbereich ist ein guter Startpunkt<br />
<strong>der</strong> kommunalen Digitalisierungsstrategie,<br />
denn hier gibt es fertige Lösungen für jede<br />
Organisationsgröße.<br />
CommneX GmbH<br />
Klenzestraße 36<br />
80469 München<br />
Tel. 089/2111 21 40<br />
www.commnex.de<br />
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