Heidenheimer Zeitung vom 19.10.2020

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20 REGIONALSPORT Montag,19. Oktober 2020 Wirsindeine verschworene Gemeinschaft Trainerstimme Klaus Eckle, der Trainer und Manager der Heideköpfe, freutesich nach dem Finalsiegdoppelt. Zum einen über die fünfte Meisterschaft seines Teams, zum anderen darüber, dass die Saison überhaupt über die Bühne ging. Bis zum Schluss war’s knifflig, es drohten Geisterspiele, esdrohte ein (verschmerzbares) Verbotdes Alkoholausschanks und lange Zeit wollten die Bonner wegen der Corona-Entwicklung bei ihnen vor Ort gar nicht anreisen. Schließlich ging doch alles gut über die Bühne und die HSBler können auf eine Saison zurückblicken, in der sie so ziemlich alles richtig gemacht haben. Dies begann mitder Vielzahlvon Testspielen, ging weiter über die Zusammenstellung des Teams und die spieltaktischen Entscheidungen, bei denen der von US-Profis trainierten Konkurrenz einige Fehler unterliefen. „Wir sind einfach auf allen Positionengut besetztund sehrausgeglichen“, sagt Eckle,beziehtdabei auch seine Co-Trainer Hannes Hirschberger und Markus Winkler,Physiotherapeutin OlgaStenkse und alle Helfer mit ein. Da lässtessichmit Rechtjubeln: Durch das 3:0gegen Bonn holten die Heideköpfeihrefünfte deutscheMeisterschaft,ihrevierte in den vergangenensechs Jahren. Ganz vorn sind die beiden niederländischen Werfer der Heidenheimer,MikeBolsenbroek (links) wurde alswertvollster Spieler und Lars Huijerals bester Pitcher derFinalserieausgezeichnet. Fotos: Kalle Linkert DerHeideköpfe-Expressrast zur fünftf en Meisterschaft Baseball In einer kurzen Saison gebendie Heidenheimer auch im Finale Gas und machen mit dem 8:3-Siegüber die Bonn Capitals in nur drei Spielen allesklar. Von ThomasJentscher Halbfinale wareigentlich das Finale Spielerstimmen Das meinten die Heidenheimer Baseballer zum fünftf en Titelgewinn der Heideköpfe. Bei Ernobel Márquez-Ramirez war wiederein Tänzchen fällig, nachdem er die letzten drei Innings der Saison souverän vom Mound bestrittenhatte.Obwohl es wirklich nicht sein Wetter war, warf der Deutsch-Kubaner, wie schon im fünften Spiel der Halbfinalserie gegenRegensburg, wieder exzellent. Für ihn war esauch eine Genugtuung nachdem er in der Punkterunde teilweise Probleme hatte. „Beim Spiel in Regensburg warich an der Handund der Hüfte verletzt, jetzt bin ich wieder richtig fit“, erklärtder 45-Jährige, der nach wie vor zuden Top-Pitchern in Deutschland zählt. „Es war eine komische Saison, aber wir haben es gut gemacht“, sagt Márquez, der nun zurück nach Berlin geht und über den Winter nicht Baseball spielen wird. Dafür ist ein Besuch beim erkrankten Vater inKuba angesagt. Undwill er nächstes Jahr mit dann 46 Jahren nochmals angreifen? „Ich überlegenoch, aber Lust auf Heidenheim hätte ich schon.“ An diesenPottkönntesichKlaus Eckle gewöhnen. Auch der Plan,die jungenSpieler einzubauen, ging weitgehendauf. Elian Gentner, Yannik Walther, Luca Hörger,Konstantin Holl und Samuel Tsopatalo bekamen ihre Spielzeiten. „Wirsind eine eingeschworene Gemeinschaft, da ist keiner der Star. Und auch die 16-Jährigen im Team dürfen sich als deutscher Meister fühlen“,betont Eckle. Dass amEnde dann vor allem Erfahrung gefragt war, sei ganz normal. Eckle wollte auch vermeiden, dass ein junger Spieler aufgrund möglicher Fehler mit negativen Gedanken aus der Saison geht. Schließlich soll das Jahr 2021 ebenso erfolgreich werden. Eckle spricht von „sehr positiven Signalen“ dafür, dass das Team zusammen bleibt. Schwer wird es natürlich, den niederländischen Lars Huijer zu halten. Immerhin hat erzugesagt, wenn überhaupt in Deutschland, dann für Heidenheim zu spielen. Und wenn man ihn beim Feiern sieht, hat man schon jetzt das Gefühl, dass er seitzehnJahrenden Heideköpfen angehört. tj Was für ein beeindruckender Auftrittder Heidenheim Heideköpfe. Nach den beiden Siegen zum Auftakt der Finalserie in Bonn ließen die HSB-Baseballer am Samstag im heimischen Ballpark keine Zweifel mehr aufk ommen, gewannen Spiel drei mit 8:3 und holten damit die fünfte deutsche Meisterschaft ins Brenztal. Es war übrigens der erste Triumph des Teams ineinem geraden Jahr, eswar die erste Titelverteidigung und es war das erste Mal, dass die Heideköpfe nur drei Spiele benötigten. Sweep nennen dieAmerikaner das–den Verlierer wurmt’s besonders. Vorallem wenn er wie in diesem Fall die Bonn Capitals eigentlich alsFavoritindie Serie gegangen war. Inder „Regular Season“ dominierten die Baseballer aus der ehemaligen Bundeshauptstadtdie Nord-Gruppeeindrucksvoll, leisteten sich nur einen Ausrutscher, gewannen ansonsten fast jedes Spiel vorzeitig und setzten sich im Halbfinale gegen Paderborn glatt mit 3:0 durch. Heidenheim kam imSüden auf die gleicheBilanz,mussteinden einzelnen Spielen aber viel mehr kämpfen. MehrQualität im Süden Doch noch nie war der Unterschied zwischen Süden und Norden wohl so groß. Während die Bonner inder gesamten Punkterunde nur 16 Runs abgaben, waren esindrei Finalspielen gegen die Heideköpfe 23, während sie im Norden meistens zweistellig punkteten und einen Homerun nach dem anderen schlugen, schafften sie gegen Heidenheim gerade mal sechs Zähler und einen Ball über den Zaun. Neben deraußergewöhnlichen Qualität der Heidenheimer Werfer gab die Ausgeglichenheit der Mannschaft den Ausschlag. Wie erwartet überzeugtenSpieler wie Simon Gühring, Gary Owens, Shawn Larry und Ludwig Glaser am Schlag, in den entscheidenden Spielen schlugen aber auch Philip Schulz, Simon Liedtkeund Jay Pecci ihre Homeruns. Letztlich war das Halbfinale gegen Regensburg mit dem fast schon epischen vierten Spiel die größere Herausforderung. Dennoch waren die drei Begegnungen mit Bonn im einzelnen umkämpft und spannend. So auch am Samstag. Die Gäste hatten überraschend Maurice Wilhelm als Werfer aufgeboten. Laut den Capitals war der nominelle Starter Die Zahlen zum Spiel Heidenheim Heideköpfe– Bonn Capitals 8:3 Hits: 8:8, Errors: 2:0, Zuschauer: 500 Heideköpfe: Schulz (SS; 0Hitsbei 3Schlagversuchen,1Walk), Lutz (LF;2/4,1RBI), Owens (CF; 0/4), Gühring (C; 2/4), Larry (RF;1/3,1 Homerun, 2RBI,1Walk), Glaser (3B;2/4,1Double, 2RBI), (Pecci (1B; 1/3, 1Homerun, 3RBI), Sascha Koch verletzt, vergangene Woche stand er in Bonn noch auf dem Mound. Zunächst lief es recht gut für die Gäste. Bei ziemlich kühlen Temperaturen und Nieselregen taten sich die Heidenheimer offensiv schwer und ihr insgesamt wieder sehr guter Pitcher Mike Bolsenbroek hatte imdritten Inning eine kurze Schwächephase, die zum 0:2 führte. So etwaswie Nervosität machte sichbei denHSBlern aber nicht breit. Nachdem jeder Wilhelm einmal „gesehen“ hatte,ging’s im vierten Spielabschnittzur Sache. Nach Hits von Sascha Lutz und SimonGühring sowie einem Walk für Shawn Larry sorgte Ludwig Glaser zunächst mit seinem Hit für den Ausgleich. Krumm (DH; 0/2), Liedtke(2B;0/4), Gentner (1B; 1Walk), Tsopatalo (PH;0/1), Holl (PR) Pitcher: Bolsenbroek (6 Innings, 2Earned Runs, 9Strike-outs), Márquez(3I,0ER,5SO) Homeruns vonPecci und Larry Und dann war esausgerechnet Jay Pecci, der den Ball über den Zaun schlug. Dieser Homerun zum 5:2 war schon so etwas wie die Vorentscheidung. Lutzgelang in diesem Inning noch ein zweiter Hit zum 6:2. Bonn kämpfte zwar, machte noch einen Punkt und brachte immer wieder Spieler auf Base, aber Bolsenbroek und in den letzten drei Innings EnorbelMárquez-Ramirezwaren stets Herr der Lage. Die letzten Zweifel verjagteLarrymit seinem Homerun zum 8:3 imachten Inning, danach wurden die letzten drei Aus frenetisch bejubelt. Innur 22Spielenzum Titel So endete eine kurze und durch Corona starkbeeinträchtigteSaison mit dem größtmöglichen Erfolg für die Heideköpfe. Nur 22 Spiele benötigtendie Heidenheimer diesmal bis zum Titel, 2019 warenesnoch fast doppelt so viele. Der sportlich Wert ist trotz der Komprimierung aber nicht geringer, das Niveau war von der ersten Partie an sehr hoch. Nur die Fans bekamen eben wenig Spiele zu sehen. Sicher wärenauchamSamstag mehrals die zugelassenen500 gekommen. Insgesamt überwiegt aber die Dankbarkeit, dass esüberhaupt zu einer Saison reichteund dassesunter anderem die Stadt Heidenheim ermöglichte, überhauptvor Zuschauern zu spielen. Die Heideköpfe sind mit dem fünften Titel endgültig in den Kreis der ganz Großen des deutschen Baseballs aufgerückt und können gestärkt ins Jahr 2021 gehen, in dem neben der erneuten Titelverteidigung dann der europäische Championscup das große Ziel ist. Pitcher Enorbel Márquez-Ramirezbeendetedie Saison. Sicher wieder dabei ist Simon Gühring,der 37-Jährigeist als Catcher immer noch eine Bank. Wie ordnet er den fünften Titel mit den Heideköpfenein?„Gewinnen wirdnie langweilig“, schmunzelt Gühring, dass das Finale diesmal in nur drei Spielen über die Bühne ging,habe vielleicht für weniger Spannung gesorgt, dennoch seien die einzelnen Spiele umkämpft gewesen. Wie viele bezeichneteaber auch er die Aufgabe gegenRegensburg als die größere. „Ich habe selten gegeneine so gut vorbereitete Mannschaft gespielt –und dann noch gewonnen“, soGühring. Auch für Ludwig Glaser, der selbst mit den Legionären vier Mal Meister wurde (und mit den Heideköpfenun dreimal), wardas Halbfinale das eigentliche Endspiel. „Im Finale haben wir gar nicht sogut gespielt, aber Bonn auch nicht“,meint der 32-Jährige, der aller Voraussicht nach 2021 auch wieder für die Heideköpfe aufläuft –wenn es der Beruf zulässt. tj Happy-End mit zwei Jahren Verspätung Filmreif Jay Peccitriumphiert nochmals mit den Heideköpfen –und schlägteinen Homerun. So flogder Ball: JayPecci beschreibtnochmalsseinenHomerun im Finalegegen Bonn. Manchmal könnte man meinen, Heidenheims Baseballer haben einen Drehbuchautor in ihren Reihen. So wie sich jetzt für Jay Pecci und die Heideköpfe der Kreisschloss,hätte es Hollywood nicht besser erfinden können. Sechs Jahrespielteder Amerikaner mit italienischen Wurzeln fürden HSB,holtezweiTitel und eine Vizemeisterschaft. Bei den Heideköpfen lernte Pecci seine Frau Nadine kennen, hier wurde seinerstesKind geboren. Nurder Abschied war nicht perfekt, bevor der Baseballcoach vor zwei Jahren zurück in die USA ging, verlor er mit Heidenheim das Finale um die deutsche Meisterschaft gegen Bonn –was ihn bis heute ärgert. In seiner Heimat fasste Pecci FußimProfibaseball, trainiert bei den renommierten New York Mets. Corona beschert auch ihm eine Zwangspause und so verbrachte der mittlerweile 44-Jährige 2020 mit seiner Frau sowie den Kindern JJ und Lenny längere Zeit bei den Schwiegereltern. Natürlich beantragteHeideköpfe-Manager Klaus Eckle wieder einen Spielerpass für den Routinier, allerdings waren nur sporadische Einsätze geplant und Pecci sollte vorallem im Training seinWissen einbringen. Doch als es nun in den Play-offs immer mehr um Erfahrungund Nerven ging, konntendie Trainer gerade in der Defensive nicht mehr auf Pecci verzichten. Dervorentscheidende Schlag Und dann das: Beim Stand von 2:2 in Spiel drei, alsnoch alles offen war, erwischt der Linkshänder einen Fastball von Maurice Wilhelm voll und befördert die Kugel zum vorentscheidenden Homerun über den Zaun. „Das warwirklich einer der schönsten Homeruns meiner Karriere“, berichtet Pecci, der einigeJahreals Profi in den USA spielte. „Esist so schön, nach dem verlorenen Finale 2018 jetzt zu so einemgutenEnde zu kommen.Das Team hatmich in die Position gebracht, diesen Abschluss zu machen“, sagt der Amerikaner, der im Herzen immer ein Heidekopf bleiben wird. Und nicht nur im Herzen: Pecci reist jetzt zwar wieder nach Florida, um mit den jungen Spielern der Mets-Organisation zu trainieren, kehrt dann aber erneut zurück und kümmert sich bis Februar 2021 in Heidenheim mit um die Ausbildung der Nachwuchsspieler. Thomas Jentscher
21 REGIONALSPORT Montag, 19.Oktober 2020 25 Torschüsse,aber nur ein Tor –und so verliert der Bessere 2. Liga Auch im Erzgebirge kann der FCHnicht punktenund verliert gegenAue 1:2–dabei wardie Mannschaft überlegen. Es hapert an der Chancenverwertung. VonNadine Rau Für die Heidenheimer war gestern wohl ein gebrauchter Tag. Mit dem zweiten Sieg der Saison will es einfach nicht klappen, stattdessen musste der FCH mit dem 1:2 bei Erzgebirge Aue die zweite Niederlage hinnehmen. Trainer Frank Schmidt konnte zum ersten Mal während seiner Trainerlaufb ahn nichtdabei sein, stattdessen hatte Co-Trainer BernhardRaab an der Seitenlinie dasSagen. Umbauenmussten die Heidenheimer in der Viererkette: Für den angeschlagenen Marnon Busch spielte Kevin Sessa hinten rechts, Jan Schöppner übernahm bei seinemStartelfdebütdafürdie Position imMittelfeld von Sessa. Statt Tobias Mohr spielte außerdem Konstantin Kerschbaumer diesmal wieder von Anfang an. Auswärts immer Probleme Die vergangenen zehn Spiele in der Fremdekonnteder FCHnicht mehr für sich entscheiden, bei einem Verhältnis von 4:17 Toren. Einmal mehr mangelte esallerdings auch dieses Mal nicht an den Chancen –die hattendie Heidenheimer. Für die meiste Zeit des Spiels warensie auch die Besseren auf dem Platz. Satte 25 Torschüsse standen nach Abpfiff auf der Habenseite, bei Aue waren es gerade mal zwölf. Aber Aue war kaltschnäuziger vor dem Tor, traf erst nach einem Freistoß, den Kevin Sessa mit einem unnötigen Foulspiel verursachte und später nach einem Abschlag vonTorhüterMartin Männel, den Patrick Mainka per Kopf unglücklich vor Pascal Testroets Füße verlängerte. Etwas zu spät kam dann der Anschlusstreffer zum 1:2 durch Tobias Mohr per Elfmeter, nachdem Stefan Schimmer von Malcolm Cacutalua gefoult worden war. Zwei der fünf bisherigen Treffer der Saison fielen damit durch einen Strafstoß. Sieht man die schiere Anzahl an Torschüssen in den vergangenen Wochen, könnten schon weit mehr Tore auf Heidenheims Konto sein. Wo hakt’s? MarcSchnattererabsolvierte sein 200. Spiel in derzweitenLiga, allerdings verlief es nichterfolgreich. Fotos: Eibner Ein starker Keeper undPech Warum klappt es nicht mit dem Toreschießen? Auch jetzt in Aue waren eswieder Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachten. Jonas Föhrenbachs erster Abschuss ging knapp über den Kasten, bei Christian Kühlwetters Schuss zeigte der Schlussmann Männel eine starke Parade. Die besteChancehatte Robert Leipertz, der schön vonKühlwetter bedient worden ist und aus der Drehung heraus aus spitzem Winkel abzog. Dieses Mal war Männel schon geschlagen, doch Calogero Rizzuto konnte noch von der Linie klären. Das ist schlichtweg Pech, da kann der beste Torschütze nichts machen. Kurz vor der Pause scheiterte Kühlwetter ein weiteres Mal am starkenMännel. Sein400. Zweitligaspiel scheint dem Torhüter noch zusätzlichen Auftriebgegeben zu haben. Die Heidenheimer machten auch nach der Pause gut weiter, Kerschbaumerschossschon nach wenigen Sekunden aufsTor.Aber Männel hat ein weiteres Mal gut aufgepasst. In der immer ruppigerwerdendenPartie holten sich Norman Theuerkauf und Mainka kurz nacheinander eine gelbe Karteab. Überhaupt wardas Duell ein intensivgeführtes und immer vom Kampf geprägt. Sessa, der insgesamt kein schlechtesSpiel bot, machteüber rechts immerwiederBetrieb und bediente ein weiteres Mal Leipertz. Sein erster Schuss wurde jedoch vom Gegenspieler geblocktund beimzweiten Versuch war eserneut Männel, der mit den Fingerspitzen noch zur Ecke klären konnte–wenn man so will ein Paradebeispiel für so viele Chancen in den vergangenenPartien. Die Wechselspieler brachten auch noch mal Schwung hinein, Florian Pick zum Beispiel schoss aber ebenfalls über den Kasten. Kurz vordem zweiten Auer Trefferwar es schonwiederLeipertz, der ingefährlicher Position an den Ballkam, aberaus Auer Sicht noch rechtzeitig gestört wurde. Einevon Schnatterers Eckenkurz vor Schluss nahm Otto noch mit dem Kopf an, doch wieder ging die Kugel nur drüber. Sicherwar es in vielen Situationen das oft zitierte Quäntchen Glück, das den Heidenheimern für einen Treffer gefehlt hat. Auch Männel war inbester Form und machte dem FCH das Leben schwer. Trotzdem sollte esden Spielernbaldwieder gelingen, zu treffen. Fehlt es an Selbstvertrauen? Konsequenz? Entschlossenheit? Mangelt es im letzten Drittel an der Abstimmung?Kann die Erfahrung, die mit Niklas Dorsch und Tim Kleindienst weggebrochen ist, bislang noch nicht aufgefangen werden? Hätte es geholfen, in der Startelf nicht so oft durchzuwechseln? AllesFragen, dienur sehr schwer zu beantworten sind.Klarist nur: Heidenheim muss eine Lösung finden. Der FCHrutscht nach der Niederlageauf den zwölftenPlatz ab und teilt sich diesen mit Düsseldorf. Beim nächsten Heimspiel gegen Osnabrück, sollte esdenn stattfinden, wird die Mannschaft alles daran setzen, um den Start in die Saison noch zu verbessern. Über einegute Sache übrigens konnte sichgestern zumindesteiner doch noch freuen: Kapitän Marc Schnatterer feierte Jubiläum, für ihn war esbereits das 200. Zweitligaspiel. Noten Leipertz warder besteFeldspieler Kevin Müller Kevin Sessa Norman Theuerkauf Patrick Mainka Jonas Föhrenbach Andreas Geipl Jan Schöppner Robert Leipertz Konst. Kerschbaumer Christian Kühlwetter Patrick Schmidt Marc Schnatterer Stefan Schimmer Florian Pick Note3,0 Note3,5 Note4,0 Note4,5 Note3,5 Note4,0 Note4,0 Note3,0 Note3,5 Note4,0 Note4,0 Note4,0 Note4,0 Note3,5 DerChefandiesemSonntag: Co-TrainerBernhard Raab. Erzgebirge Aue 26 Gonther 24 Strauß 32 Schmidt 19 Föhrenbach 17 Riese 11 Krüger 27 Kerschbaumer 30 Theuerkauf 1 Männel 13 Samson 31 Zolinski 24 Kühlwetter 13 Leipertz 1 Müller 33 Gnjatic 37 Testroet 8 Geipl 6 Mainka 2:1 0:0 6 Ballas 9 Rizzuto 3 Schöppner 16 Sessa 1. FC Heidenheim Erzgebirge-Stadion(Aue) 500 Zuschauer Schiedsrichter B. Brand (Unterspiesheim) Tore 1:0 Cacutalua (54.) 2:0 Testroet (79.) 2:1 T. Mohr (87./FE) Karten • Theuerkauf • P. Mainka • Strauß WechselAue Cacutalua/Rizzuto(45.) Fandrich/Gnjatic (46.) Hochscheidt/Zolinski (66.) Zulechner/Testroet(85.) Baumgart/Krüger (85.) WechselHeidenheim Pick/Schmidt (60.) Schimmer/Kerschbaumer (68.) Schnatterer/Kühlwetter(69.) Mohr/Sessa (82.) Gegenwehr erst nach der Pause Fußball-Landesliga DerFVSontheim kann in Buch nicht mithalten und muss sich mit 2:4 geschlagen geben. Nach zuletztansprechendenLeistungen war der Fußball-Landesligistauswärts beimTSV Buch in der ersten Halbzeit nichtwiederzuerkennen und lag nach einer mehrals enttäuschenden Vorstellungbereits nach einer gutenhalben Stunde hoffnungslos mit 0:4 im Hintertreffen. Eigentlich vom Anspiel weg musste man das erste Gegentor hinnehmen. Nach einem weiten Einwurf und anschließender Kopfb allverlängerung war Markus Bolkart per Kopf zum 1:0 erfolgreich. Inder zwölften Minute erzielte Sören Paul mit einem platzierten Flachschuss aus 16 Metern das 2:0 für Buch. Buchvöllig unbedrängt Nachdem Timo Leitner in der 27. Minute von der Mittellinie völlig ungestört Richtung SontheimerGehäuse marschieren konnte, erhöhte ermühelos auf 3:0 für die Gastgeber. Nur fünf Minuten später war dann Buchs Torjäger Manuel Schrapp zur Stelle,der miteinem Kopfb alltreffer zum 4:0 erfolgreich war. In der zweiten Halbzeit gelang es dem FV dann zwar,das Ergebnis noch etwas verträglicher zu gestalten, allerdings waren die Gastgeber nie in ernsthafter Gefahr, den deutlichen Vorsprung noch zu verspielen. Mit einem Freistoßtrefferaus 22 Metern gelangDaniel Gentner in der 49. Minute der Treffer zum 1:4 und nur zwei Minuten später setzte Tim Urban den Ball per Kopf nur knapp über das Gehäuse der Gastgeber. Nur nochErgebniskosmetik In der 80. Minute waresdannerneut Gentner, der nach einer Flankevon JorgoKentirdis miteinem Kopfb all den 2:4-Endstand erzielte. Sontheims Trainer Sebastian Knäulein bemängelte natürlich das äußerst schwache Auftreten seiner Mannschaft im ersten Spielabschnitt. die durch diese Niederlage die Möglichkeit verpasste, sich etwas aus den unteren Tabellenregionen zu befreien. Der FV steht momentan auf Platz 15. Am kommenden Sonntag ist der TSVWeilimdorfinSontheim zu Gast. Markus Benz FV Sontheim: Reinelt – Kropp (71. Frickinger), Leoff, R. Färber, Kastler (46. Bolcek) – Hörger (81. Böhm), Kentiridis, Gentner, Mack –Urban (69. Ertle), Gläser Neresheimer Spiel fiel aus Eigentlich hätten die Neresheimer Landesliga-Fußballer gestern beim bisherigen Tabellenführer SSG Ulm 99 antreten müssen, doch die Partie wurde wegen eines Corona-Verdachtsfalles bei den Ulmern kurzfristig abgesagt. Die SV-Spieler erfuhren erst unmittelbar vor ihrem Abschlusstraining an Freitag vondem Spielausfall. Ob sich der Corona-Verdacht bestätigt hat, ist noch nicht bekannt, ebensowenigder Nachholtermin für die Begegnung. tj
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Heidenheimer Zeitung vom 19.10.2020

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