Heidenheimer Zeitung vom 19.10.2020

29 Montag, 19. Oktober 2020
Tolle Knolle
Die Kartoffel kommt aus Südamerika, hat viele Namen und ist sehr gesund
Von Andrea Früauff
Herbstzeit ist Erntezeit. Jetzt
holen die Bauern ihre Kartoffeln
aus der Erde.Aus jeder
Mutterknolle, die der Bauer im
Frühjahr in die Erde gesteckt
hat, sind mehr als zehn neue
Kartoffeln gewachsen.
Wenn du
eine Kartoffel
genau anschaust,
siehst
du kleine Punkte. Das sind die
sogenannten Augen.Jedes Auge
verwandelt sich zu einem
Trieb, aus dem später eine
neue Kartoffelpflanze wächst.
Reif sind die braunen Knollen
unter der Erde, wenn das Kraut
zu welken beginnt.
Früher hat man die Kartoffeln
mit Hacken ausgegraben und
mit der Hand aufgelesen. Dabei
mussten alle helfen, auch
die Kinder.
Heute übernehmen diese
Arbeit Maschinen.Es gibt über
5 000 verschiedene Kartoffel-
sorten. Sie heißen zum Beispiel
Sieglinde, Linda oder
Marabel.Wir machen daraus
leckere Suppe, Salat, Auflauf,
Puffer, Kroketten, Knödel
und Pommes.Jeder von
uns isst im Schnitt mehr als
50 Kilogramm Kartoff
ffeln im
Jahr.Das ist ungefähr doppelt
so viel,wie du wiegst.
Salzkartoffeln
Fotos: FOOD-micro / Silvia Bogdanski / ExQuisine (2) / chas53 / Richard Oechsner / serg78 (3) / volff / racamani / HLPhoto / Piumadaquila / cristi lucaci / AR / imaGo / Robby Schenk / victoria p. / Aaron Amat (alle stock.adobe)
Das steckt drin
Kartoffeln bestehen vor allem aus Wasser.
Das ist bei jedem Gemüse so. Aber außerdem
stecken in jeder Kartoffel ganz viele
Nährstoffe, die dich gesund und fit halten.
Zum Beispiel Kohlenhydrate. Sie liefern dir
die Energie, die du zum Toben und Denken
brauchst. Das Eiweiß aus der Kartoffel hilft
deinen Haaren und Nägeln beim Wachsen.
Vitamin C und Mineralstoffe
hat die Kartoffel auch.
Sie schützen dich
Püree
Suppe
Viele Namen
davor,krank zu werden.
Die Inkas in Südamerika bauten als erstes
Volk Kartoffeln an und nannten sie „papa“,
das bedeutet Knolle.Daraus wurde in Spanien
„patata“ und in England „potato“. Das
deutsche Wort Kartoffel kommt vom italienischen
„tartufolo“. Das heißt „kleiner Trüffel“.
EinTrüffel ist ein knollenartiger schwarzer Pilz,
der unter der Erde wächst und sehr selten ist.
Mit ihm wurde die Kartoffel verglichen.
Schweizer und Franzosen nennen die braune
Knolle „pomme de terre“, also „Apfel aus der
Erde“. Erdäpfel heißen die Kartoffeln auch in
Bayern. In der Pfalz war es dagegen die
krumme Birne, die der Kartoffel den Namen
gab.Dort kennt man sie als „Grumbeere“.
Bratkartoffeln
Nicht roh essen
Kartoffeln müssen nach der
Ernte im Dunkeln gelagert
werden.Sonst färbt sich ihre
Schale grün und es entsteht
der giftige Stoff Solanin.
Deshalb solltest du Kartoffeln
nie roh essen.Wenn sie
erhitzt wurden, hat das Gift
keine Wirkung mehr.
Kartoffelpuffer
Chips
Gewusst?
Kartoffeln machen nicht
dick. Sie haben nicht viel
mehr Kalorien als Äpfel. Die
eigentlichen Dickmacher
sind das Fett, in dem zum
Beispiel Pommes frittiert
werden, und der leckere
Ketchup, den du dazu isst.
Gratin
Ofenkartoffel
Klöße
Salat
Pommes
Schöne Blüten
Gnocchi
Aus Südamerika brachten spanische Seefahrer
vor etwa 400 Jahren die ersten Kartoffeln
mit nach Europa. Dort hielten Adelige
und Reiche das Kartoffelkraut für eine
hübsche Zierpflanze und schmückten ihre
Parks und Gärten damit. Dass man die
unterirdischen Knollen essen kann, geriet
ganz in Vergessenheit. Erst als die
Bauern wegen einer Hungersnot
zum Anbau von Kartoffeln
gezwungen wurden, verbreitete
sich die Pflanze überall.
Heute ist die Kartoffel das
beliebteste
Gemüse der
Welt.
Die Kinderseite entsteht
in Zusammenarbeit mit der
Kruschel-Redaktion der VRM:
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