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43-2020 Aktuell Obwalden

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AKTUELL<br />

IM BILDARCHIV<br />

Nobel unterwegs in Lungern<br />

Bild: Träger mit Personentragstuhl und<br />

KutscherinLungern.<br />

Datierung: ca. 1917<br />

Fotograf: unbekannt<br />

Staatsarchiv-Signatur: D.03.0473.01.02<br />

Das historische Bild aus dem Staatsarchiv<br />

<strong>Obwalden</strong> führtuns diese Woche<br />

an die Bahnhofstrasse in Lungern.<br />

Eine Frau und ein Mann lassen sich<br />

hier verwöhnen, werden auf Sänften und<br />

begleitet voneiner Kutsche durchs Dorfgetragen.<br />

«Aller Wahrscheinlichkeit nach haben<br />

wir es hier mit einer Hochzeit zu tun»,<br />

sagt der Lungerer Josef Imfeld. Darauf<br />

schliessen lassen die Tannenäste und der<br />

Blumenschmuck an den Sänften sowie die<br />

Kutsche und die Hüte der Personen (Zylinderhut<br />

als Glücksbringer).<br />

Ein ungewöhnliches Bild war diese Szenerie<br />

damals nicht. Zwar fuhr ab 1888 erstmals<br />

die Eisenbahn über den Brünig. «Zuvor<br />

aber erfolgte der Transport von Menschen<br />

und Waren mit Kutschen», erzählt Sepp Imfeld.<br />

«Und die ganz noblen Leute wurden<br />

–wenn sie es sich leisten konnten –eben<br />

in Sänften über die Passstrasse transportiert.»<br />

Übrigens: Vor dem Ausbau der Brünigstrasse<br />

im Jahr 1861 war der Brünigpass<br />

nicht einmal mit Kutschen, sondern<br />

nur zu Fuss passierbar.Das Tragen vongut<br />

betuchten Bürgern über den Brünig wurde<br />

damals während den Sommermonaten zu<br />

einem beliebten Nebenverdienst für junge<br />

und kräftige Lungerer. Gemäss Informationen<br />

des Staatsarchivs nannte man die Träger<br />

damals «Herrenlotzer». Das alte Verb<br />

«lotzen» bedeutet «schauen», «gucken». Ein<br />

Herrenlotzer war also einer, der Ausschau<br />

hielt nach feinen Bürgern, die über den Brünig<br />

getragen werden möchten. (ve)

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