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Staune, lache, lebe« - Stadt Weimar

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Foto: privat<br />

R A T H A U S K U R I E R | A M T S B L A T T D E R S T A D T W E I M A R<br />

WAS MACHT EIGENTLICH?<br />

Wir stellen vor: Die <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Weimar</strong><br />

Ute Böhnki<br />

Es geht einem wie selbstverständlich<br />

über die Lippen: die gleichberechtigte<br />

Teilhabe aller Menschen am Leben<br />

der Gesellschaft muss gewährleistet<br />

sein. Aber ein Lippenbekenntnis ist<br />

zu wenig.<br />

Seit November 2007 sitze ich im Büro<br />

der Behinderten- und Seniorenbeauftragten.<br />

Eigentlich sitze ich weniger.<br />

Meistens bin ich in Gesprächen mit Vereinen,<br />

Verbänden, Bildungseinrichtungen,<br />

Wohnungsanbietern, sozialen und touris -<br />

tischen Dienstleistungsanbietern, Sport -<br />

verbänden und den Ämtern der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />

unterwegs. Und natürlich kommen<br />

Bürger auch direkt ins Büro mit ihren individuellen<br />

kleinen, leider oftmals auch größeren<br />

Problemen. Diese Bürger sind nicht nur<br />

<strong>Weimar</strong>er. Es sind auch die Gäste unserer<br />

<strong>Stadt</strong>, die über dieselben Steine in <strong>Weimar</strong><br />

stolpern (sowohl wörtlich als auch im übertragenen<br />

Sinn) wie unsere Einwohner. Um<br />

für diese Bürger beratend und vermittelnd<br />

arbeiten zu können, müssen die Informationen<br />

und persönlichen Beziehungen aus den<br />

obengenannten Kontakten eingebracht<br />

werden. Leider kann nicht jedes Problem<br />

schnell und zufriedenstellend gelöst werden,<br />

oftmals sind es viele kleine, manchmal<br />

auch sehr mühsame Schritte.<br />

So verschieden wie die Menschen sind,<br />

so vielschichtig sind auch ihre Anliegen.<br />

So umfasst die Gruppe der Senioren einen<br />

Altersunterschied von über 30 Jahren. Das<br />

sind immerhin über zwei Generationen. In<br />

keinem anderen Bereich würde man da von<br />

einer Interessengruppe sprechen. Denn<br />

neben der großen Altersdifferenz spielen<br />

Teilhabe am Leben –<br />

leicht gesagt<br />

und schwer getan<br />

noch die unterschiedlichen sozialen und<br />

kulturellen, als auch gesundheitlichen<br />

Voraussetzungen eine wesentliche Rolle.<br />

Also sind in meiner Tätigkeit schematische<br />

Übertragungen schlecht möglich und somit<br />

Verallgemeinerungen eher selten.<br />

Als »Neue« in dieser Funktion versuche<br />

ich an Bestehendes anzuknüpfen, es weiter<br />

zu entwickeln und auszubauen, auch Verschollenes<br />

wieder zu aktivieren oder Neues<br />

zu initiieren. Gemeinsam mit den kommunalen<br />

Behinderten- und Seniorenbeiräten<br />

möchte ich <strong>Weimar</strong> ein Stück erlebbarer für<br />

alle Menschen gestalten. Die Betonung liegt<br />

hier ausdrücklich auf dem Wort »alle«. Eine<br />

Interessenvertretung für Senioren und Menschen<br />

mit Behinderungen kann nur erfolgreich<br />

arbeiten, wenn sie in alle Bereiche und<br />

in allen Bevölkerungsgruppen integriert ist.<br />

Auch hier ist immer wieder meine vermittelnde<br />

Rolle gefragt.<br />

Das Ohr an den Menschen zu haben, ihre<br />

Anliegen bis zu den Stellen zu transportieren,<br />

die mit uns gemeinsam das Problem<br />

angehen, dies erfordert ein ämterüber -<br />

greifendes Vorgehen. Eine besonders enge<br />

Arbeitsbeziehung besteht zum Beispiel<br />

mit dem Amt für Familie und Soziales, dem<br />

Sport- und Schulverwaltungsamt, aber<br />

auch zum Schulamt, wenn es um die Integration<br />

von behinderten Kindern in den<br />

<strong>Weimar</strong>er Schulen geht.<br />

Beim wichtigen Thema des barrierefreien<br />

Bauens im öffentlichen Bereich sind das<br />

Bau-, Grünflächen- und Umweltamt und das<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungsamt die Gesprächspartner.<br />

Und bei diesem Thema gibt es jetzt und<br />

in Zukunft sehr viel Gesprächsbedarf. Allerdings<br />

können nicht alle Schwierigkeiten<br />

durch die <strong>Stadt</strong> und ihre Verwaltung in<br />

kurzer Zeit behoben werden. Vieles liegt<br />

auch in privater Hand. Mehr Sensibilität und<br />

Verantwortung gilt es hier zu entwickeln.<br />

Es geht dabei nicht nur um den Abbau baulicher<br />

Barrieren, sondern auch um die in<br />

unseren Köpfen. Eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit<br />

muss geleistet werden,<br />

um immer wieder auf die Schwachpunkte<br />

hinzuweisen und damit eine möglichst<br />

lösungsorientierte Diskussion zu entfachen.<br />

Natürlich werden auch gemeinsam mit den<br />

Beiräten Veranstaltungen vorbereitet.<br />

22. April 2008:<br />

»Integratives Schwimmfest«<br />

30. April 2008:<br />

Informationsveranstaltung<br />

»Reform der Pflegeversicherung«<br />

17. Mai 2008:<br />

2. Aktionstag »Im Dialog: Denkmalpflege<br />

und Barrierefreiheit«<br />

Die Devise für meine tägliche Arbeit: Fair<br />

und unvoreingenommen gegenüber den<br />

Menschen, konsequent in der Sache, zielstrebig<br />

und lösungsorientiert im Handeln,<br />

mit einem Schuss Kompromissbereitschaft,<br />

Optimismus und Humor und einer kleinen<br />

Prise glücklicher Umstände - somit zu einem<br />

Stück mehr Teilhabe am öffentlichen<br />

Leben für die betroffenen Bürger kommen.<br />

Kontakt: Ute Böhnki, Fachreferentin für Behinderte und<br />

Senioren, Steubenstraße 23, Beratungstermine bitte nach<br />

telefonischer Vereinbarung, Telefon: (0 36 43) 7 62-7 64,<br />

Fax: (0 36 43) 7 62-5 07 64, E-Mail: behinderten-seniorenbeauftragte@stadtweimar.de<br />

NR. 6 | 2008 | 19. JAHRGANG | NICHTAMTLICHER TEIL 3731

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