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Alkoholprävention in der Arbeitswelt Foto: Keystone - Sucht Schweiz

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Bei Internet-Sportwetten<br />

können M<strong>in</strong><strong>der</strong>jährige unter<br />

falschen Angaben mitspielen.<br />

<strong>Foto</strong>: SFA<br />

Anstatt Ecstasy (MDMA)<br />

erhielten die Versuchstiere<br />

Amphetam<strong>in</strong>e – e<strong>in</strong> fataler<br />

Irrtum.<br />

14 15<br />

Sportwetten<br />

Neues Vergnügen mit <strong>Sucht</strong>potenzial<br />

Der schweizerische Glücksspielmarkt, auf dem jährlich<br />

zwei Milliarden Franken verwettet und verspielt<br />

werden, verän<strong>der</strong>t rapide se<strong>in</strong>e Struktur. Seit kurzem<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> Sportwetten möglich: e<strong>in</strong>e Art<br />

des Wettspiels, die e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es <strong>Sucht</strong>potenzial<br />

besitzt. Bei den Sportwetten muss <strong>der</strong> Ausgang<br />

weltweiter Sportereignisse aus Fussball-, Hockeyund<br />

Basketballspielen <strong>in</strong> Spielpaarungen getippt werden.<br />

Die Gew<strong>in</strong>ne orientieren sich an e<strong>in</strong>em Quotensystem<br />

wie beim Pfer<strong>der</strong>ennen. Die Wettangebote<br />

werden auch rund um die Uhr im Internet angeboten,<br />

wobei per bargeldlosen Zahlungsverkehr sogar noch<br />

während des laufenden Spiels Wette<strong>in</strong>sätze getätigt<br />

werden können.<br />

Spezialisten des pathologischen Glücksspiels haben<br />

<strong>in</strong> Deutschland erstmals das Gefährdungspotenzial<br />

<strong>der</strong> Sportwetten untersucht. Das zentrale Ergebnis<br />

lautet: Sportwetten nach Quotenvorgaben bieten e<strong>in</strong>en<br />

hohen Spielanreiz und e<strong>in</strong> nicht unerhebliches<br />

<strong>Sucht</strong>risiko. Der beson<strong>der</strong>e Nervenkitzel von Sportereignissen,<br />

das permanente Angebot, die leichte<br />

Verfügbarkeit, flexible E<strong>in</strong>satzhöhen und Gew<strong>in</strong>nmöglichkeiten<br />

sowie das <strong>in</strong>teraktive Spiel im Internet,<br />

bei dem man zudem alle<strong>in</strong>e vor dem Bildschirm<br />

sitzt, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> von den Experten genannten<br />

Faktoren, die zu <strong>Sucht</strong>problemen führen können.<br />

Sorge bereitet auch die Möglichkeit, dass sich M<strong>in</strong><strong>der</strong>jährige<br />

unter falschen Angaben am Wettgeschehen<br />

beteiligen können.<br />

Quelle: Tobias Hayer; Gerhard Mayer: Das <strong>Sucht</strong>potenzial<br />

von Sportwetten. <strong>Sucht</strong> 49 (4), 212-220, 2003<br />

Jugendliche<br />

Koffe<strong>in</strong> stört den Schlaf<br />

(azpd) Viele Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler lieben Süssgetränke,<br />

die Koffe<strong>in</strong> enthalten. Zu oft genossen, können<br />

diese Dr<strong>in</strong>ks problematisch se<strong>in</strong>. Das zeigt e<strong>in</strong>e<br />

Studie aus Ohio, USA. Es wurden über hun<strong>der</strong>t<br />

Schüler und Schüler<strong>in</strong>nen zu ihren Tr<strong>in</strong>k- und Schlafgewohnheiten<br />

befragt. Mehr als die Hälfte des konsumierten<br />

Koffe<strong>in</strong>s stammte aus Süssgetränken<br />

mit niedrigem Koffe<strong>in</strong>gehalt. Kaffee und Tee spielten<br />

e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Rolle. Die Befragung zeigte: Je höher<br />

<strong>der</strong> Konsum an Koffe<strong>in</strong>, desto kürzer ist <strong>der</strong> nächtliche<br />

Schlaf und desto häufiger wachen die Betroffenen<br />

nachts auf. Dafür fühlen sie sich tagsüber oft<br />

schläfrig und können sich schlecht konzentrieren. Es<br />

sche<strong>in</strong>t, dass viele gerade deshalb zu anregenden<br />

Getränken greifen. Dieser Teufelskreis kann den<br />

Schlaf-Wach-Rhythmus nachhaltig stören.<br />

Quelle: Pollak, CP; Bright, D: Pediatrics 2003; 111:42<br />

AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

Ecstasystudie<br />

Falsche Droge verwendet<br />

E<strong>in</strong>e kontroverse Studie, <strong>in</strong> <strong>der</strong> behauptet wurde,<br />

dass Ecstasykonsumierende bereits nach e<strong>in</strong>maligem<br />

Gebrauch später Park<strong>in</strong>son entwickeln könnten,<br />

wurde von den Autoren zurückgezogen, nachdem e<strong>in</strong><br />

Substanzirrtum festgestellt worden war. George Ricaurte<br />

und se<strong>in</strong>e Forscherkollegen <strong>der</strong> Johns Hopk<strong>in</strong>s<br />

University School of Medic<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Baltimore hatten<br />

mit ihrer im letzten Jahr <strong>in</strong> Science veröffentlichten<br />

Studie grossen Wirbel ausgelöst. Sie hatten<br />

heraus gefunden, dass drei <strong>in</strong> Folge verabreichte Dosen<br />

Ecstasy (MDMA) bei Affen und Pavianen zu e<strong>in</strong>er<br />

starken Schädigung <strong>der</strong> Dopam<strong>in</strong> produzierenden<br />

Neuronen im Hirn führte. Das s<strong>in</strong>d jene Neuronen,<br />

die auch durch die Park<strong>in</strong>sonkrankheit zerstört werden.<br />

Infolge des Versuchs starben zwei von zehn<br />

Affen <strong>in</strong>nert Stunden an Überhitzung. Die Forschergruppe<br />

hat nun im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> entdeckt, dass mit<br />

e<strong>in</strong>er Ausnahme allen Affen anstelle von Ecstasy<br />

Amphetam<strong>in</strong>e, also Aufputschmittel, verabreicht<br />

worden waren. Die Forscher erklärten, dass sie ihren<br />

Irrtum bedauern.<br />

Quelle: www.newscientist.com, 8. September 2003<br />

Nikot<strong>in</strong>kick am Morgen<br />

Tabakabhängigkeit im Jugendalter<br />

Nikot<strong>in</strong> macht körperlich und psychisch abhängig.<br />

Diese Tatsache gilt auch für Jugendliche. Tägliches<br />

Rauchen ist nach Ansicht von Fachleuten e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis<br />

auf Abhängigkeit. Laut Dr. Holger Schmid, Leiter <strong>der</strong><br />

SFA-Schülerstudie, s<strong>in</strong>d es beson<strong>der</strong>s zwei weitere<br />

Merkmale, die auf e<strong>in</strong>e Tabakabhängigkeit bei Jugendlichen<br />

h<strong>in</strong>deuten: Wer im Alter von 15/16 Jahren<br />

täglich und bereits am Morgen raucht und ausserdem<br />

zugibt, nicht mehr mit dem Rauchen aufhören<br />

zu können, hat das Stadium <strong>der</strong> Experimentierlust<br />

mit dem Tabak klar h<strong>in</strong>ter sich gelassen. Knapp 20<br />

Prozent <strong>der</strong> täglich rauchenden Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schüler zünden sich die erste Zigarette bereits am<br />

Morgen an, bevor sie aus dem Haus gehen. H<strong>in</strong>zu<br />

kommen nochmals etwa 50 Prozent, die ihre erste Zigarette<br />

auf dem Weg zur Schule rauchen. «Rechnet<br />

man dann noch die vergeblichen Aufhörversuche dazu,<br />

über die m<strong>in</strong>destens 5 von 10 täglich rauchenden<br />

15/16-Jährigen berichten», so Schmid, «dann kommt<br />

man auf mehr als 10 000 Tabakabhängige <strong>in</strong> dieser Altersgruppe.»<br />

Quelle: Schülerstudie <strong>der</strong> SFA, 2002.

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