Alkoholprävention in der Arbeitswelt Foto: Keystone - Sucht Schweiz
Alkoholprävention in der Arbeitswelt Foto: Keystone - Sucht Schweiz
Alkoholprävention in der Arbeitswelt Foto: Keystone - Sucht Schweiz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
JAB Lausanne 1<br />
PUNKTUM<br />
Infoflyer <strong>der</strong> SFA zum Thema<br />
Cannabis<br />
Umfrage zur<br />
Cannabisprävention<br />
Die Mehrheit <strong>der</strong> Fachstellen aus dem <strong>Sucht</strong>bereich hält<br />
e<strong>in</strong>e spezifische Cannabisprävention für wichtig. Und die<br />
meisten haben Schwierigkeiten mit <strong>der</strong> heutigen rechtlichen<br />
Situation.<br />
Wie engagieren sich die verschiedenen Beratungsund<br />
<strong>Sucht</strong>fachstellen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Cannabisprävention und<br />
welche Schwierigkeiten sehen sie? Um Antworten<br />
auf diese Fragen zu erhalten, hat die SFA <strong>in</strong> diesem<br />
Sommer e<strong>in</strong>e Umfrage bei rund 170 Präventionsund<br />
Beratungsstellen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> durchgeführt.<br />
Die Auswertung zeigt, dass die grosse Mehrheit <strong>der</strong><br />
Fachstellen aus dem Drogenbereich e<strong>in</strong>e spezifische<br />
Cannabisprävention für wichtig o<strong>der</strong> sogar sehr<br />
wichtig hält (86 Prozent). Rund die Hälfte gibt an,<br />
dass die Informationsanfragen zu Cannabis <strong>in</strong> den<br />
letzten zwölf Monaten gestiegen s<strong>in</strong>d. Bei knapp <strong>der</strong><br />
Hälfte haben sie stagniert und nur bei e<strong>in</strong>er ganz kle<strong>in</strong>en<br />
M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit abgenommen (3 Prozent). Bei 45<br />
Prozent <strong>der</strong> Fachstellen haben auch die Beratungen<br />
zum Thema Cannabis <strong>in</strong> den letzten zwölf Monaten<br />
zugenommen. Bei 54 Prozent <strong>der</strong> Fachstellen ist die<br />
Nachfrage gleich geblieben.<br />
Verwirrung um den rechtlichen Status<br />
Auf die Frage: Gibt es Ihrer Me<strong>in</strong>ung nach Schwierigkeiten<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> heutigen Cannabisprävention o<strong>der</strong><br />
-beratung? antwortete die grosse Mehrheit mit Ja<br />
(82 Prozent). Als Schwierigkeiten wurden beispielsweise<br />
die Verwirrung um den rechtlichen Status genannt<br />
und die Unsicherheit <strong>in</strong> Bezug auf die Gefährlichkeit<br />
<strong>der</strong> Droge. Auch das Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>klaffen von<br />
Recht und Praxis, und die je nach Kanton unterschiedliche<br />
Handhabung des Gesetzes werden von<br />
den Fachleuten als Problem empfunden. Dementsprechend<br />
wünschten sich denn auch viele e<strong>in</strong>e klare<br />
Haltung <strong>der</strong> Bundesbehörde.<br />
Die SFA wird Ende Jahr e<strong>in</strong>en Bericht mit den detaillierten<br />
Ergebnissen <strong>der</strong> Umfrage veröffentlichen.<br />
Neuer<br />
Fachverband <strong>Sucht</strong><br />
Seit dem 10. September gibt es den neuen «Fachverband<br />
<strong>Sucht</strong>». An <strong>der</strong> ausserordentlichen Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
<strong>in</strong> Luzern haben die Mitglie<strong>der</strong> des<br />
Fachverbandes Alkohol- und <strong>Sucht</strong>fachleute (A+S)<br />
und die Mitglie<strong>der</strong> des Verbandes <strong>Sucht</strong>- und Drogenfachleute<br />
Deutschschweiz (VSD) e<strong>in</strong>stimmig beschlossen,<br />
sich zu e<strong>in</strong>er Organisation zu vere<strong>in</strong>en.<br />
Die Beteiligten hoffen, mit vere<strong>in</strong>ten Kräften ihre Ziele<br />
besser erreichen und auf gesellschaftlicher wie politischer<br />
Ebene mehr E<strong>in</strong>fluss nehmen zu können.<br />
Der neue Verband vertritt rund 120 Organisationen<br />
und 190 Fachleute. Präsident ist <strong>der</strong> Berner <strong>Sucht</strong>fachmann<br />
Bruno Erni.<br />
Infos unter: www.fachverbandsucht.ch.<br />
St(r)andpunkt<br />
Stän<strong>der</strong>at will «grüne Fee» legalisieren<br />
Die «grüne Fee» soll <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> wie<strong>der</strong> legal gebrannt<br />
und vermarktet werden dürfen. Der Stän<strong>der</strong>at<br />
hat Ende September oppositionslos e<strong>in</strong>er Parlamentarischen<br />
Initiative Folge geleistet, die das Abs<strong>in</strong>thverbot<br />
im Gesetz aufheben will. Die kle<strong>in</strong>e Kammer<br />
folgte mit ihrem Entscheid <strong>der</strong> Empfehlung <strong>der</strong> Wirtschaftskommission<br />
(WAK). Bei e<strong>in</strong>em legal hergestellten<br />
Abs<strong>in</strong>th bestehe für die Gesundheit ke<strong>in</strong>e<br />
grössere Gefahr als bei an<strong>der</strong>en Spirituosen, sagte<br />
WAK-Sprecher Franz Wicki. Heute habe das seit<br />
1908 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesverfassung verbotene Getränk<br />
den Kultcharakter des Verbotenen, sagte Wicki. Der<br />
Gehalt des bei übermässigem Konsum als schädlich<br />
geltenden Thuyons ist <strong>in</strong>zwischen<br />
reglementiert, doch bislang liessen sich die Betriebe,<br />
die den Abs<strong>in</strong>th illegal herstellten, nicht kontrollieren.<br />
Von e<strong>in</strong>er Aufhebung des Abs<strong>in</strong>thverbotes<br />
versprechen sich <strong>der</strong> Initiant und <strong>der</strong> Stän<strong>der</strong>at nicht<br />
zuletzt e<strong>in</strong>en wirtschaftlichen und touristischen Aufschwung<br />
für das Neuenburger Tal Val-de-Travers.<br />
Dank <strong>der</strong> Legalisierung könne die «grüne Fee» Werbeträger<strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Region werden, freuen sich die Befürworter.<br />
Genau hier liegt aber aus präventiver Sicht<br />
das Problem: Mit dieser Initiative kann Abs<strong>in</strong>th erneut<br />
zum Kultgetränk stilisiert und <strong>der</strong> Alkoholkonsum<br />
angekurbelt werden.