Co-Packing - Model Holding AG
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moDel BoX<br />
14–15<br />
MODEL GRUPPE IN EIGENER SACHE<br />
uv-lack – sorgfaltspflicht in der produktion<br />
von lebensmittelverpackungen bei model<br />
Anfang Februar 2009 konnten deutsche Lebensmittelkontrollbehörden<br />
die Fotoinitiatoren Benzophenon und<br />
4-Methylbenzophenon in einem Müesli nachweisen.<br />
Bei der Offset-bedruckten und UV-lackierten Cerealien-<br />
Verpackung handelt es sich laut Informationen um einen<br />
Fall der Abklatschmigration (= im Stapel kam es zum<br />
Abklatsch von der bedruckten Vorderseite auf die unbedruckte<br />
Rückseite der Verpackung). Das Müsli war in einem<br />
Innenbeutel verpackt, der keine funktionelle Barriere<br />
darstellte und die Migration nicht verhindert hat.<br />
Auch in den Niederlanden und in Belgien sind Spuren<br />
von Migration in Lebensmitteln festgestellt worden.<br />
Benzophenon, 4-Methylbenzophenon und andere<br />
niedrigmolekulare Fotoinitiatoren sind in gebräuchlichen<br />
UV-Farben enthalten, die von der Druckfarbenindustrie<br />
an Etikettendrucker geliefert werden. Diese Druckfarben<br />
können ohne Probleme für Non-Food-Verpackungen<br />
eingesetzt werden. Für Lebensmittelverpackungen sind<br />
sie nicht geeignet, ausser wenn zwischen gedruckter<br />
Schicht und Inhalt eine zuverlässige Barriere besteht und<br />
kein Set-off erfolgt. Wegen der Kleinheit der Moleküle<br />
der Fotoinitiatoren bestehen ausgeprägte Tendenzen<br />
zur Migration. Bei Wasserlacken und Lacken auf Basis<br />
nachwachsender Rohstoffe kommen generell keine der<br />
genannten Stoffe zum Einsatz.<br />
allgemeine empfehlung<br />
Die Druckfarbenhersteller empfehlen deshalb ausdrücklich,<br />
UV-Farben nicht für Lebensmittelverpackungen<br />
einzusetzen. Für migrationsempfindliche Anwendungen<br />
müssen unbedingt sogenannte «Low Migration» (LM)-<br />
Farbsysteme verwendet werden, deren Fotoinitiatoren<br />
hochmolekular sind.<br />
Für das Verhindern von Migration in Lebensmittel<br />
sind in jedem Fall beide, der Drucker und der Abpacker, in<br />
Zusammenarbeit verantwortlich. Die Lebensmittelverträglichkeit<br />
ist vorzugsweise via Migrationstest beglaubigt.<br />
Grundsätzlich gilt: Die aktuelle Diskussion zum Thema<br />
Benzophenon und 4-Methylbenzophenon bezieht sich<br />
nicht auf Displays. Verpackungen für Non-Food-Produkte<br />
sind von dieser Meldung ausgenommen. Packmittel,<br />
die mit konventionellen Farben und Dispersionslacken<br />
hergestellt wurden, sind von dieser Meldung ebenfalls<br />
nicht betroffen!<br />
Was unternehmen wir?<br />
Als Verpackungshersteller nimmt die <strong>Model</strong> Gruppe das<br />
Thema Migration sehr ernst, um auch die Sorgfaltspflicht<br />
gegenüber den Kunden sicherzustellen. Wir arbeiten eng<br />
mit Farblieferanten und unabhängigen Instituten zusammen,<br />
die in der Lage sind, Wechselwirkungen zwischen<br />
Verpackung und Packgut verlässlich abzuschätzen.<br />
Ebenfalls haben wir von unseren Lieferanten für UV-<br />
Farben und UV-Lacke entsprechende Stellungnahmen<br />
eingefordert und eigene Untersuchungen durchgeführt.<br />
Das Thema Migration gewinnt bei Lebensmittelverpackungen<br />
zunehmend an Bedeutung. Dabei ist es wichtig,<br />
alle eingesetzten Verpackungsmaterialien als Einheit<br />
zu betrachten und im Einzelfall zu überprüfen, ob eine<br />
Migration gesundheitsgefährdender Stoffe über z.B.<br />
die Sekundärverpackung in die Primärverpackung und<br />
darüber in das Lebensmittel möglich ist. Um die optimale<br />
Verpackung und Veredelung auszuwählen, benötigen wir<br />
deshalb alle Angaben zu den für ein Produkt eingesetzten<br />
Packstoffen. Erst dann können wir die Verpackungslösung<br />
zusammen mit dem Auftraggeber ganzheitlich prüfen.<br />
Die <strong>Model</strong> Gruppe setzt hauptsächlich migrationsarme<br />
Druckfarben und Lacksysteme ein. Für gewünschte Veredelungen<br />
für Sekundär- und Tertiärverpackungen werden<br />
je nach Anwendung die entsprechenden Druckfarben und<br />
Lacke ausgewählt. Je nach funktionaler Barriere zwischen<br />
Produkt und Verpackung müssen dementsprechende<br />
Entscheidungen gefällt werden. Wo notwendig, werden<br />
sogar Migrationstests von unabhängigen Laboratorien<br />
durchgeführt.<br />
Für weiterführende Fragen zu diesem Thema stehen<br />
Ihnen unsere Spezialisten gerne zur Verfügung. Kontaktieren<br />
Sie Hansjörg Zähner, hansjoerg.zaehner@modelgroup.<br />
com, Telefon +41 71 626 75 01.<br />
lackierungs- und veredelungslösungen bei der model gruppe<br />
Bei der <strong>Model</strong> Gruppe setzen wir verschiedenste Bedruckstoffe<br />
zur Veredelung der Oberflächen ein. Dazu<br />
gehört nebst vielen anderen Möglichkeiten insbesondere<br />
der UV-Lack. Er wird hauptsächlich für hochveredelte<br />
Produkte eingesetzt, um starke Glanzeffekte zu erreichen.<br />
Um UV-Lacke anwenden zu können, muss eine entsprechende<br />
Papieroberfläche vorhanden sein. Meistens werden<br />
deshalb gestrichene Papiere eingesetzt. Gestrichene<br />
Papiere haben eine relativ geschlossene Oberfläche und<br />
erfüllen somit die Voraussetzungen für den Einsatz von<br />
UV-Lack. Bei ungestrichenen Papieren dringt der UV-<br />
Lack zu stark in die Papierfasern ein. Dadurch ergibt sich<br />
keine homogene, glänzende Schicht, und das Bild wirkt<br />
tendenziell wolkig. Es gibt jedoch vereinzelte Produkte,<br />
bei denen partiell auch auf ungestrichenen Papieren der<br />
UV-Lack eingesetzt wird. Vor allem dann, wenn sich unterhalb<br />
des UV-Lacks eine vollflächige Farbschicht befindet.<br />
Damit das Druckbild auch die gewünschte Wirkung erreicht,<br />
ist es wichtig, das richtige Druckverfahren und die<br />
geeignete Veredelung für das Produkt zu definieren.<br />
Ob Offset-, Flexo- oder Digitaldruck: Die verschiedenen<br />
Druckvorstufen der <strong>Model</strong> Gruppe beraten Sie über<br />
das richtige Druckverfahren für Ihre entsprechenden<br />
Produkte.