Co-Packing - Model Holding AG

globus – einkauf wird zu besonderem erlebnis
moDel BoX
16–17
PACK SHOP INTERVIEW
Dass diese Produkte nicht «nur» zum Verpacken eingesetzt werden, zeigt dieses Interview
mit Didi Bischoff, Art Director 3D bei Magazine zum Globus.
einkaufen muss ein besonderes erlebnis sein, welches zu
hause weiter klingt. Dies führt dazu, dass die Kunden wieder
kommen und das einkaufserlebnis Bekannten und verwandten
weitererzählen.
Die gestaltung des verkaufspunktes – und natürlich die
mitarbeitenden – tragen einen massgeblichen teil zu diesem
erlebnis bei. Dabei müssen die produkte inspirierend, wertig
und kompetent in szene gesetzt werden.
Wie setzen sie die genannten ansprüche praktisch um?
Jede Aktion steht unter einem bestimmten Motto.
Auf meinen Inspirationsfahrten rund um den
Globus hole ich mir die Ideen, die ich dann mit anderen
Kreativen umsetze.
Welche faktoren gehören zur inszenierung
dieses einkaufserlebnisses?
Nebst einer geeigneten Bildwelt, die ich in einer Art
Regiebuch festhalte, sind Farbe und Modetrends von entscheidender
Bedeutung. Alles ist aufeinander abgestimmt.
Und wie die Modetrends weit im Voraus «geplant».
Ein nicht unbedeutender Bestandteil der Erlebniswelt
sind leider die Kosten. Wir setzen für bestimmte Themen
wie Weihnachten, Ostern etc. bewusst ein höheres
Budget ein. Dafür müssen dann andere Themen etwas
zurückstecken.
in der schuhabteilung von globusfilialen konnten unlängst
pack-shop-Boxen als Dekorationsmaterial bestaunt werden.
Wie kamen sie auf diese idee?
Die Boxen waren Bestandteil einer Aktion, bei der alle
Dekorationsmaterialien weiss waren. Unsere Dekorateure
haben dafür Materialien wie Stühle, Besen etc. aus
Brockenhäusern gesammelt und dann in Weiss bemalt als
Dekoration eingesetzt. Die weissen Kartonverpackungen
aus recykliertem Altpapier kamen dabei wie gerufen und
ergänzten die WEISS-RECYCLING-Aktion hervorragend.
Wie inspirieren sie sich generell, um das einkaufserlebnis
zu verstärken?
Mein Auge ist mein grösster Inspirationsraum. Während
meinen Reisen nehme ich viele Bilder auf: von Mitbewerbern,
von verschiedenen Kulturen, Architekturen und
Naturen. Dann habe ich unzählige Mode-, Design- und
Architekturschmöker, die mir helfen, eine Bildwelt zu definieren.
Ebenso wichtig sind die Farb- und Stoffkarten, die
ich mir von Farblieferanten von Modedesignern besorge.
Wann sprechen sie von einer erfolgreichen umsetzung ihrer idee?
Unsere Geschäftsleitung ist der erste grosse «Kunde»,
den es zu überzeugen gilt. Bei diesem Treffen liegen
schon etliche Wochen Arbeit und Workshops mit z.B. der
Stylistin hinter mir. Überzeuge ich die Geschäftsleitung,
folgen die Kreativen, die das Projekt dann umsetzen dürfen.
Auch sie müssen von der Idee überzeugt sein.
Der verkaufspunkt ist eine spezielle form der Kommunikation
mit ihren Kunden. Wie stellen sie sicher, dass ihre Botschaft
sowohl intern als auch extern verstanden wird?
Es ist immer so, dass ein Teil einer Botschaft verstanden
wird und der andere nicht. Da wir aber viel mit Farben und
Bildern arbeiten, erzeugen wir Assoziationen. Da geht es
nicht mehr darum, ob eine Botschaft verstanden wird oder
nicht, sondern vielmehr, ob die Botschaft gefällt oder
nicht. Durch den ständigen Einfluss von aussen wird das
innere Bild geprägt, und die Bilder bleiben unbewusst im
Kunden hängen. So schaffen wir eine emotionale Bindung,
in der sich der Käufer wohlfühlt und sein Kaufverhalten
sich dadurch verändert.