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Berghofer Blick 2020-4

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HILFE & SERVICE


Benjamin Blick

meint ...

VORWORT

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... mehr denn je trifft für diesen November das Wort vom stillen Monat zu.

Zum zweiten Male in diesem Jahr ist das gesellschaftliche Leben zum Erliegen gekommen.

Ich weiß nicht, wie die Corona-Krise weitergehen wird. Ich sehe, wir in Berghofen haben es bisher recht gut gemacht,

wir haben solidarisch zusammengestanden. Machen wir es weiter so!

Ich hoffe darauf, dass Sie Weihnachten mit ihren Lieben verbringen können.

Ich ahne, dass es vielen nur unzureichend möglich sein wird, aber das Licht der Weihnachtszeit gibt Hoffnung und Verheißung

auf eine wieder bessere Zeit. Sagen wir dies weiter in Berghofen, in unserem Lande, wo immer es uns

möglich ist.

Berghofens Weihnachtsbeleuchtung ist ein Symbol dafür. Für die Stromversorgung bedanken wir uns bei der

.

Auch in diesen Zeiten begrüßt die IBG e.V. ein neues Mitglied, Herrn Ralph Regelmann, Inhaber der Firma HTS

Der Kalender des Heimatvereins kann uns im neuen Jahr begleiten (siehe Seite 5).

Ich wünsche Ihnen, LIEBE LESERINNEN, UND IHNEN, LIEBE LESER, ein frohes Weihnachtsfest und Gesundheit,

Zuversicht und Optimismus für 2021.

IHR BENJAMIN BLICK

Herausgeber: Interessengemeinschaft Berghofer Gewerbetreibende e.V. • 1. Vorsitzender Carsten Freiheit • Berghofer Str. 149a • 44269 Dortmund

Telefon 0231 395 22 33 • www.ibg-do.de • info@ibg-do.de

Verantwortlich für den Inhalt: Vorstand IBG e.V. (V.i.S.d.P)

Gestaltung & Satz: Berghofer Fotoservice • Berghofer Straße 149a • 44269 Dortmund • Telefon 0231 3952233

Druck: Uwe Nolte • Im Kurzen Busch 7 • 58740 Iserlohn • Telefon 02371 9765-30

Fotos: Berghofer Fotoservice • Berghofer Straße 149a • 44269 Dortmund • Telefon 0231 3952233

Der nächste BB erscheint am 15.02.2021 • Druckauflage / verteilte Auflage 15.000 Exemplare / ISSN Nr. 1861-9304

Der Anzeigenschluss für die Ausgaben ist jeweils 30 Tage vorher!

Ihre Anzeigen und Texte senden Sie bitte per E-Mail an: info@ibg-do.de


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GESUNDHEIT

Blasenentzündung erkennen und richtig

(pflanzlich) behandeln

– Teil 2 –

Im ersten Teil dieses Artikels haben wir Ihnen die Beschwerden

und allgemeine Hintergründe zu einer Blasenentzündung

dargelegt. In diesem zweiten Teil möchten wir weitere

Präparate zur Behandlung einer akuten Blasenentzündung

und Möglichkeiten der Prävention vorstellen.

Bei häufigem Harndrang und Schmerzen beim „Wasserlassen“

hilft sehr gut ein Präparat mit Rosmarin, Liebstöckel

und Tausendgüldenkraut. Dies lindert die Schmerzen und

wirkt gegen die Krämpfe, die meist mit einhergehen. Auch

gegen die Entzündung als solches wird vorgegangen. Wir

haben sehr gute Erfahrungen mit diesem Präparat - es ist

zudem gut verträglich.

Weiterhin gibt es Präparate mit dem Extrakt aus Bärentraubenblättern.

Diese enthalten einen Wirkstoff, der Bakterien

abtötet, also wirklich die Ursache bekämpft. Auch dieses ist

recht gut verträglich. Präparate mit Bärentraubenblättern

sind allerdings in Ihrer Anwendungsdauer beschränkt: diese

sollten nicht länger als insgesamt fünf Wochen im Jahr

angewendet werden, da es Berichte darüber gibt, dass die

Pflanze Stoffe enthält,

die schwach krebserregend

sein könnten.

Hier ist die Produktvielfalt im Markt sehr groß: bitte denken

Sie daran, dass wirklich nur Präparate mit definierten

pflanzlichen Bestandteilen die genannten Wirkungen entfalten.

Sicher sind die Präparate bei uns in der Apotheke

teurer als auf den ersten Blick vergleichbare Präparate aus

der Drogerie. Aber diejenigen aus der Apotheke sind als Arzneimittel

zugelassen und sind entsprechend geprüft und

wirksam.

Eine Möglichkeit der Vorbeugung ist die Einnahme eines

Präparates mit dem Wirkstoff D-Mannose. Es handelt sich

hierbei um einen Zucker, der in kleinen Mengen selbst vom

Körper produziert wird und in Lebensmitteln enthalten ist.

In hohen Mengen eingenommen gelangt der Zucker in die

Blase und ummantelt möglicherweise dort vorhandene

Bakterien. Diese können sich dann weniger stark an die

Blasenwand anheften und somit keine Entzündung hervor-


HILFE & SERVICE

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rufen. Auch damit haben wir gute Erfahrungen, da sich dieses

Präparat – wie alle anderen auch - zur unterstützenden

Gabe bei einer ärztlichen Therapie eignet.

Es gibt auch sehr gute, einfache Möglichkeiten der Vorbeugung:

bei Patientinnen, die häufig zu einer Blasenentzündung

neigen, kann schon das Benutzen einer speziellen,

auf das Alter der Patientin abgestimmten Intimwaschlotion

helfen. Meist steigen die Bakterien aus der Scheide in die

Blase auf. Dies wird erschwert, wenn die Scheidenflora bzw.

der pH-Wert in der Scheide aus dem Gleichgewicht geraten

sind. Viele Duschgele bringen diesen durcheinander, spezielle

Intimwaschlotionen sorgen für den richtigen pH-Wert.

Auch Präparate mit Bakterien für die Scheidenflora können

positive Effekte haben.

Noch einfacher ist das schlichte „warm anziehen“ bzw. sich

nicht auf kalte Steine setzen. Viele Patientinnen werden

durch eine Verkühlung im Hüftbereich schnell krank und

können dies mit der richtigen Kleidung verhindern.

Als generelle Prävention ist viel Trinken eine gute Idee!

Wir alle wünschen Ihnen und Ihrer Familie eine

gesegnete Weihnachtszeit und einen guten Start in

das neue Jahr 2021! Bleiben Sie gesund!

Martin Kemper mit allen Mitarbeitern

der Orion Apotheke

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HILFE & SERVICE

Lerntherapie bei einer Rechenschwäche und Dyskalkulie

Kennen Sie das vielleicht von Ihrem Kind: Es hat Schwierigkeiten

im Umgang mit Zahlen, Zahlenräumen und Grundrechenarten

und benötigt auch bei lange geübten Aufgabenstellungen immer

die Finger oder andere Hilfsmittel? Dies können Hinweise auf eine

Rechenschwäche bzw. Dyskalkulie sein. Leider werden die Begriffe

Rechenschwäche und Dyskalkulie sowohl im Alltag als auch

in der Wissenschaft häufig synonym verwendet. Es wird oftmals

nicht unterschieden, ob ein Kind eine Rechenschwäche oder eine

Dyskalkulie hat. Für die lerntherapeutische Arbeit ist diese Abgrenzung

aber wichtig für die Gestaltung der Therapie.

Bei beiden Erscheinungsbildern findet man zunächst die gleichen

typischen Probleme und Fehler. Bei einer Dyskalkulie können

jedoch noch weitere Wahrnehmungsdefizite vorherrschen, welche

sich unter anderem auf die zeitliche und örtliche Orientierung

auswirken.

Eine Rechenschwäche hingegen ist eine erworbene Lernschwäche,

sie wird also durch umweltbedingte Entstehungsgründe

hervorgerufen. Beispiele für solche Gründe sind: die Art des Unterrichts,

Fehlzeiten durch Krankheiten des Kindes, Gefühle der

Überforderung, fehlende Unterstützung bei schulischen Angelegenheiten,

familiäre Probleme.

Ein weiterer Unterschied ist der Ausprägungsgrad bzw. die Dauer

der jeweiligen Beeinträchtigung. Eine Rechenschwäche ist bei

lerntherapeutischer

Intervention gut

behandelbar und

somit zeitlich begrenzt, sie spricht also sehr gut auf eine effektive

Lernförderung an. Eine Dyskalkulie hingegen bleibt, wie eine

Legasthenie, ein Leben lang bestehen, auch wenn man natürlich

über eine qualifizierte Lerntherapie deutliche Fortschritte erreichen

kann!

Bei einer Rechenschwäche führt ein strukturiertes und individuell

aufgebautes Symptomtraining (also ein Training an den individuellen,

spezifischen Rechenfehlern) zu einer deutlichen Verbesserung

der Rechenkompetenzen. Bei einem dyskalkulen Kind

reicht ein solches Training allein jedoch nicht aus. Die Lerntherapie

konzentriert sich bei diesen Kindern auch auf deren Wahrnehmungsfähigkeiten

(z.B. zeitliche und örtliche Orientierung) sowie

auf die Förderung des logischen Denkens.

Falls Sie weitere Informationen über meine Arbeit als Lerntherapeutin

wünschen oder einen unverbindlichen Beratungstermin

vereinbaren möchten, scheuen Sie sich nicht Kontakt mit mir

aufzunehmen.

Ich freue mich, Sie in meiner Praxis in der

Schüruferstraße begrüßen zu dürfen!

Ihre Sarah Daas


HILFE & SERVICE

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VEREINSLEBEN

Foto: Roland Gorecki

ES IST GESCHAFFT!

Wir sind nun Eigentümer des Steigerturms - der entscheidende Schritt für den bevorstehenden

Um- und Ausbau. „Es sei der westfälischen Dickköpfigkeit zu verdanken, dass es in Berghofen

bald ein neues Bürgerzentrum gebe - ein Vorzeigeprojekt für ganz Dortmund“, so Ullrich

Sierau anlässlich der symbolischen Schlüsselübergabe an unseren Verein. Unser Ziel war und

ist noch immer, nicht nur den Steigerturm zu erhalten, sondern auch die historische Dorfmitte

wieder zu beleben. Hier soll Berghofens neuer Identifikationsort entstehen. Trotz vieler

Veränderungen ist das Ortsbild der historischen Dorfmitte mit seinem besonderen dörflichen

Charakter noch erkennbar. Diesen Charakter möchten wir bewahren und lehnen deshalb den

geplanten Wohnkomplex in der Kneebuschstraße 10 bis 12 ab. Es gibt dringenden Handlungsbedarf,

um den weiteren Verfall der historischen Dorfmitte zu verhindern. Deshalb haben wir

die Bezirksvertretung Aplerbeck um Unterstützung gebeten und eine Planungswerkstatt

vorgeschlagen, bei der auch alle interessierten Berghofer Bürger*innen die Möglichkeit

bekommen, sich einzubringen.

Unsere Mitte Steigerturm e.V.

Vorsitzender: Winfried Liebig

Vikar-Kleffmann-Weg 6

44267 Dortmund

info@steigerturm.de

Spenden

Unsere Mitte Steigerturm e.V.

IBAN:

DE03 4405 0199 0101 0295 49

Zweck: Spende Steigerturm

Weitere Informationen

zum Steigerturm, seinem Verein

und zum Stand der Planungen

finden Sie auf

www.steigerturm.de

Foto: Joachim Möller

Der stolze Besitzer des ersten

offiziellen Berghofen-Shirts.

Jedes Engagement und Ihre

Mitsprache sind auch ohne Mitgliedschaft

herzlich willkommen.

Die Interessengemeinschaft Berghofer Gewerbetreibende ermöglicht uns, regelmäßig über den Stand unseres Projektes zu informieren. Vielen Dank!


HILFE & SERVICE

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HILFE & SEVICE

Radio Schaaf zieht um!

Seit 1977 gibt es das Radio- und Fernsehfachgeschäft „Radio

Schaaf“ an der Berghofer Str. 166.

1973 eröffnete der Radio- und Fernsehmeister Wilfried

Schaaf seine Fachwerkstatt in Berghofen und 1977 das Ladengeschäft

mit Werkstatt an der Berghofer Str. 166.

Damals stand noch der Verkauf von Radio- und Fernsehgeräten,

Stereo- und HiFi-Anlagen im Vordergrund. Wenig

später kamen Videorecorder und CD-Player auf den Markt

und erfreuten sich großer Beliebtheit. Diese Geräte waren

wartungs- und reparaturintensiv, so dass die Werkstatt voll

ausgelastet war.

In der Unterhaltungselektronik gab es stets Neuerungen und

Veränderungen. In den 80er Jahren öffnete sich der Markt für

private Fernsehprogramme. Die ersten Anbieter waren RTL

und SAT1, diese waren in der Regel nur mit neu zu installierenden

Zusatzantennen zu empfangen. Der Antennenbau

wurde immer wichtiger und einige Mitarbeiter kamen hinzu.

In den folgenden Jahren stieg die Zahl der Fernsehprogramme

beträchtlich. Neue Übertragungswege wurden erforderlich,

da die bestehenden terrestrischen Funkfrequenzen

nicht ausreichten. Das Satelliten- und Kabelfernsehen hielt

Einzug und sorgte für Arbeit und Aufträge. Heute verfügt fast

jeder Haushalt über einen Kabelanschluss oder eine Satelliten-Antenne.

2004 übernahm Frank Schönefeld als Nachfolger von Wilfried

Schaaf das Geschäft. Er kannte sich bestens aus, hatte

in der Firma gelernt und war in den Jahren zuvor als Geschäftsführer

tätig. Zusammen mit seiner Frau führte er den

Betrieb erfolgreich weiter.

In den letzten Jahren veränderte sich das Betätigungsfeld

erneut. Der Verkauf von Geräten wurde weniger wichtig. Die

Montage und Reparatur von Kabel- und Satellitenanlagen,

sowie die Gerätereparaturen und deren Einstellung bestimmen

heute fast ausschließlich das Tagesgeschäft.

Aus diesem Grunde verlässt der Betrieb das Ladenlokal auf

der Berghofer Str. und zieht zum Jahresende nach Dortmund-Husen

um. Natürlich bleibt der Service für Berghofen

und Umgebung im vollen Umfang erhalten und ist unter der

bekannten Telefonnummer 0231/ 48 21 78 ab Mitte Januar

erreichbar.

Unter der neuen Anschrift: Husener Str. 94 können auch weiterhin

(nach Terminvereinbarung) Geräte zur Reparatur abgegeben

werden.


HILFE & SERVICE

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PENNING & BETHKE

RECHTSANWÄLTE & NOTARE

Unsere Schwerpunkte:

Privates Baurecht

Arzthaftungsrecht

Erbrecht

Arbeitsrecht

Familienrecht

Verkehrsrecht

Wolfgang Penning & Günther Bethke

Rechtsanwälte & Notare a.D.

Benedikt Penning

Rechtsanwalt & Notar

Hendrik Horn

Rechtsanwalt & Notar,

Fachanwalt für Arbeitsrecht

Köln Berliner Straße 31

44287 Dortmund

Tel.: +49 (0)231 - 45 60 09

Fax: +49 (0)231 - 44 33 06

www.penning-bethke.de

rechtsanwaelte@penning-bethke.de

notariat@penning-bethke.de


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GESUNDHEIT

Definition Manuelle Therapie

Wortherkunft von:

lateinisch manus = „Hand“,

griechisch therapeia = „Dienen/Dienstleistung/Pflege der Kranken“.

Die Manuelle Therapie ist ein Teilgebiet der Physiotherapie und

darf nur von speziell dafür weitergebildeten Physiotherapeuten

ausgeübt werden. Hierbei werden Funktionsstörungen des Bewegungsapparates

untersucht und behandelt (neuronal, muskulär,

skeletal). Grundlage der Manuellen Therapie sind spezielle Handgriff-

und Mobilisationstechniken, bei denen Schmerzen gelindert

und Bewegungsstörungen beseitigt werden. Der Behandlung vorausgehend

ist eine gezielte Untersuchung der Gelenkmechanik,

der Muskelfunktion sowie der Bewegungskoordination. Je nach

Beschwerdebild des/der Patienten/in erfolgt ein individueller Behandlungsplan,

der sich sowohl aus passiven Techniken als auch

aktiven Übungen zusammensetzt. Blockierte oder eingeschränkte

Gelenke können sanft durch den/die Manualtherapeuten/in mobilisiert

werden. Zur Stabilisierung instabiler Gelenke erfolgt ein

individuelles aktives Training, bei dem der Therapeut den/die

Patienten/in anleitet. Ziel des Behandlungskonzeptes ist die Wiederherstellung

des Zusammenspiels zwischen Gelenken, Muskeln

und Nerven. Einen nicht unerheblichen Einfluss auf den nachhaltigen

Behandlungserfolg stellt die Mitarbeit und kontinuierliche

Fortsetzung der erarbeiteten Übungen in Eigenregie dar.

Die Manuelle Therapie

„Einzeltherapie zur Behandlung reversibler Funktionseinschränkungen

der Gelenke und ihrer muskulären, reflektorischen Fixierung

durch gezielte (impulslose) Mobilisation oder durch Anwendung

von Weichteiltechniken“ (Heil- und Hilfsmittelrichtlinien).

Interessante geschichtliche Aspekte

(Auszug)

1927-1938: Erste Ausbildung von Chiropraktikern und

Manualtherapeuten in Deutschland durch

G. A. Zimmer in Dresden.

1950er:

Ärzte in Deutschland beginnen Manualthepeutisch

zu arbeiten, Gründung

mehrerer Arbeitsgemeinschaften.

1958: F. Kaltenborn unterrichtet in Hamm Ärzte

und Physiotherapeuten in Manueller Therapie,

nachdem von ihm gemeinsamen

mit O. Evjenth entwickelten Konzept.

1985: Aufnahme der Manuellen Therapie als e-

stattungsfähige Behandlung in den Heilmittelkatalog

der Krankenkassen.

1994: Verabschiedung des neuen Berufsgesetzes

für Physiotherapie. Aufnahme des

Fachs „Manuelle Therapie“ in die Ausbildungs-

und Prüfungsordnung.

Magdalena Kuhlemann & Matthias Rolle

(Manualtherapeut/in Betz & Pohl)


NEUES MITGLIED

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Klaus Spieker

Oft verkaufen wir schneller, als sich

das mancher Interessent vorzustellen

vermag. Daher – nehmen Sie frühzeitig

Kontakt mit uns auf, wenn Sie

eine bestimmte Immobile suchen und

nennen uns Ihr Suchprofil. (Ortsteil,

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Verkaufswert-Einschätzung informieren wir Sie über die sinnvollen Schritte und

Alternativen. Nutzen Sie unser Know How jetzt.

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SEIT 1970


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HILFE & SERVICE

Mitglieder der Interessengemeinschaft Berghofer Gewerbetreibende e.V.

Berghofer Straße 149 a, Carsten Freiheit, 1. Vorsitzender, Tel.: 0231 - 3952233, Fax: 0231 - 3952244

Ehrenmitglieder Robert Lettermann; Günter Schulte †; Frank Trabert

Apotheke

Orion Apotheke Claudia Kemper & Martin Kemper

Berghofer Str. 155; E-Mail: orion.apotheke@gemeinsam-gesuender.de

Telefon: 948305-0

Telefax: 948305-30

Arne Ulrich Telefon: 487202

Betonrückbau

HTS Baudienstleistungen Ralph Regelmann; Klusenweg 26, 58239 Schwerte;

E-Mail: regelmann@icloud.com

DTL Betonrückbau GmbH Michael Rosik,

Riesestr. 17; E-Mail: info@dtl-rosik.de; www.dtl-rosik.de

Kötter

Overgünne 89;E-Mail: info@bestattungen-koetter.de

Telefon: 48955-57

Telefax: 488531

Telefon: 0157 50656650

Telefon: 8824620

Telefax: 8824621

Telefon: 9413000

Telefax: 94130020

Telefon: 464276

Telefax: 464337

Telefon: 02304 80350

Dachdecker Telefon: 3952746

Telefax: 3952747

Lischke Bedachungen Fasanenweg 62; E-Mail info@lischke-bedachungen.de Telefon: 28053950

;

Telefon: 28678253

Telefax: 28678247

Telefon: 4257534

Telefon: 484762

Telefax: 948012

Dennis Rohrmoser, Kalthofer Feld 23, Iserlohn; www.elektro-rohrmoser.de;

E-Mail: info@elektro-rohrmoser.de

Telefon: 0176 20912172

Andreas Stockx Elektroservice Ruhfusstr. 26; E-Mail info@stockx.de Telefon: 42784455

Telefon: 813782

; Telefon: 48944

Jörg Bachstein Telefon 481388

;

Telefon: 3952233

Telefax: 3952244

Berghofer Haarstudio F. Bagajeva; Busenbergstr. 33; www.berghofer-haarstudio.de Telefon: 4960840

Telefon: 484649

Hausmeisterservice Mobil: 0173 7006465

m+b DIE GÄRTNER Mylius und Becker; Neuflöz 8; E-Mail: info@mb-diegaertner.de Telefon: 486766

Gärtnerei/Blumen Dirk Scholz Wittbräucker Str. 282; E-Mail: dirkscholzgarten@aol.com Telefon: 480932

Glaserei

Glas Hilf Inh. Michael Siepen

Telefon: 482376

Berghofer Str. 166; (Zufahrt über Ostkirchstr.); E-Mail: info@glas-hilf.de; www.glas-hilf.de Telefax: 483404

Heilpraktiker für

Psychotherapie

Jérôme Gobet

Berghofer Str. 144; E-Mail: info@heilpraxis-gobet.de; www.heilpraxis-gobet.de

Telefon: 017621674112

Telefax: 53226708

Telefon: 48921/-22

Telefax: 488710

Ralf Brüser, Berghofer Str. 173; E-Mail: info@ralf-brueser.de Telefon: 88088930

; info@spieker-immobilien.de

Anna Kagan, Berghofer Schulstr. 1,

E-Mail: info@immo-kagan.de; www.immo-kagan.de

Telefon: 981090-0

Telefon: 017623546128

Telefax: 5688247


HILFE & SERVICE

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Kreditinstitute Sparkasse Dortmund Telefon: 18322621

Kreditvermittlung

Dortmunder Volksbank e.G.

Finance Partner Dortmund GmbH www.fp-dortmunnd.de,

E-Mail: peter.luetke@fp-dortmund.de, Büroanschrift: Torgauer Str. 7

Telefon: 9414068

Telefax: 9414067

Lerntherapie Sarah Daas, Schüruferstr. 4; E-Mail: info@lerntherapie-daas.de Telefon: 42775584

Lotto Ute Foster, Berghofer Str. 192, www.lotto-foster.de; E-Mail: info@lotto-foster.de Telefon: 487707

Malerwerkstatt Thorsten Haselhoff

Telefon: 47797430

Gansmannshof 1; E-Mail: malerwerkstatt-haselhoff@gmx.de; www.malerwerkstatt-haselhoff.de Telefax: 47797431

Mode MaFe XXL Mode Martina Kather; Berghofer Str. 171; www.logistikwelt24.de Telefon: 0178/5758222

Medizintechnik Dipl.-Ing. Heise Vertriebs-GmbH Telefon: 488445

Telefax: 482298

Anja Pearce Telefon: 53226709

Telefax: 53226708

Beate Weigand Orthopädieschuhmachermeisterin Telefon: 4080591

Telefax: 4080593

24h Seniorenbetreuung

Physiotherapie

Osteopathie

AAu.K Amb. Alten- und Krankenpflege

Alfred-Trappen-Str. 9; E-Mail: aauk@gmx.de; AAu.K Pflege GmbH Einhaus

SHD Seniorenhilfe Dortmund GmbH

Berghofer Str. 176; E-Mail: info@shd-dortmund.de; www.shd-dortmund.de

Betz & Pohl Inh. Sebastian Betz u. Oliver Pohl

Berghofer Str. 179; E-Mail: info@betz-pohl.de; www.betz-pohl.de

Telefon: 430044

Telefax: 417383

Telefon: 58979880

Telefon: 9414491

Telefax: 9414492

Radio Schaaf Telefon: 482178

Telefax: 484166

Kornelia und Klaus Urban Telefon: 485841

Telefax: 482344

Telefon: 53200539

Telefon: 482636

Restaurant „Pfeffermühle“ Telefon: 9486648

Serres Grill; Berghofer Str. 166 Telefon: 96738330

Inh. Silvia Lehr; Kleine Berghofer Str. 3; E-Mail: zur-waldesruh@arcor.de Telefon: 481680

Sachverständigeninstitut ISH-Gutachter Jörg Kühnast ö.b.u.v. Sachverständiger; Wittener Str. 265;

E-Mail: office@ISH-Institut.de

Telefon: 98969984

Telefax: 98969982

Elisabeth Windau Telefon: 482230

Sonnenstudio Sun for you; Ramona Orban; Berghofer Schulstr. 5a; www.sun-for-you.de Telefon: 8640694

SWM Steuerberatungsgesellschaft

Wittbräucker Str. 401; E-Mail: mail@swm-stb.de; www.swm-stb.de

Telefon: 5677090

bft-Tankstelle Helmand Naserie; Berghofer Str. 180 Telefon: 485370

Textilpflege T&H Textilpflege Berghofer Str. 163; textilpflege-th@gmx.de Telefon: 72960228

Umzüge/Möbeltransporte

Küchenmontagen

Versicherungsmakler

Futtermittelvertrieb Pfötchen Bistro

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Alfred Pawlowicz Wilmsmannstr. 14

E-Mail: ap-umzug@t-online.de; www.ap-umzug.de

Versicherungsbüro Renneke

Ehmsenstr. 41; E-Mail: joerg.renneke@arcor.de

Rohde & Partner GmbH

Untermarkstr. 44; E-Mail: makler@rohde-partner.de

Telefon: 53223062

Telefon: 485240

Telefon: 485126

Telefax: 487352

Telefon: 488999

Telefax: 487417

Versicherungen LVM-Versicherungsagentur, Jörg Kneer; Telefon: 5588424

Wohnmobilvermietung

Schultis Wohnmobile Tobias Schulte;

Berghofer Str. 141; E-Mail: kontakt@schultis-wohnmobil.de

Telefon: 4440763

Telefax: 4440764

Zahnarzt Dr. Frank Hardenacke Telefon: 481261

Dr. Shirin Toekan, M.Sc. Busenbergstr. 8a, praxis@zahnarzt-berghofen.de Telefon: 4948228


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VEREINSLEBEN

„Ohne Heimat sein heißt leiden.“

(F. M. Dostojewski, 1821-1881)

Der Berghofer „Rück-Blick“

Zu unserem größten Bedauern können wir wegen der infolge der

Corona-Pandemie verhängten Versammlungsverbote und Kontaktbeschränkungen,

von denen natürlich auch der Heimatverein Berghofen

e.V. (HVB) stark betroffen war und ist, von keinen öffentlichen Veranstaltungen

in den vergangenen Monaten berichten. Wir waren leider

gezwungen, alle bisher geplanten Veranstaltungen abzusagen.

Darunter fielen so wichtige Termine wie die Jahreshauptversammlung,

das traditionelle Berghofer Maifest, die für das Wochenende

vom 21. bis 23. August vorgesehene 800-Jahr-Feier und auch

die bei manchen Eingeweihten so beliebten monatlichen Treffen des

Plattdeutschen Stammtisches, dessen Mitglieder zur sogenannten

Risikogruppe gehören. Immerhin konnten etliche Interessenten unseren

Internet-Auftritt zum Tag des Offenen Denkmals (13.9.) besuchen.

Der 40. „Ein-Blick“ in die

„Plattdütsche Sproake“

Diesmal ist unser Text ein „Döneken op Suerlänner Platt“, das dem

Buch des in Kierspe geborenen Heimatdichters Fritz Linde (1882-

1935) mit dem Titel „Hiarkelmai“ entnommen ist. Das Vertellken

ist überschrieben

Hei har seck vergrieppen

Ejn van dian Längelschern, en Junggesellen, woll es op

en Sunndagmuargen in de Kiarke. Hei har sieck ower wahne

verschlopen, un sou gejht dat dann Hals üöwer Koppes:

Waschen, Antrecken, Füeranbeuten, Suppenwater drop, en

Rämel Speck afgeschnien, in de Suppe schmietten, dat Gesangbauk

ungern Armen e’klemmet, un dann futt.

Vüör diar Kiarke küömmet hei bien Pastouer. „Nanu,

mein lieber Freund“, siett dei, „was haben Sie denn da

unterm Arm?“

„Sall mieck Guatt huallen, Här Pastouer“, siett de Längelscher,

at hei es richtig tausüht, „do hef ieck doch Verdorisient

’t Gesangbauk in de Suppe schmietten un ’en

Speck met in de Kiarke bracht.“

Der Berghofer „Aus-Blick“

Angesichts der seit Mitte Oktober ständig bedrohlich ansteigenden

Neuinfektionen und Inzidenz-Zahlen wird von verantwortlicher Seite

mit Nachdruck dazu aufgefordert, unnötige soziale Kontakte zu vermeiden

um die Ansteckungsgefahr zu verringern. Die Landesregierung

NRW und der Dortmunder städtische Krisenstab sahen sich daher

gezwungen, weitere Einschränkungen zu erlassen. Das bedeutet für

unseren traditionellen „Aus-Blick“ am Ende unserer Seite leider eine

sehr pessimistische Vorausschau. Es ist zu befürchten, dass –

nach Abstimmung mit den beteiligten Berghofer Vereinen – der traditionelle

Berghofer Adventsmarkt ausfallen muss. Selbst die zuletzt

noch vom Vorstand geplante Veranstaltung zum Volkstrauertag am

15.11. ohne den Posaunenchor wird so nicht möglich sein. Nicht zuletzt

müsste der HVB als Veranstalter wegen der Infektionsgefahr mit

nicht unerheblichen Bußgeldern rechnen. Für das Jubiläumsfest „800

Jahre Berghofen“ hoffen wir – wie auch für weitere HVB-Veranstaltungen

– auf das kommende Jahr. Informieren Sie sich bitte auch

über unsere bekannte Homepage (www.heimatverein-berghofen.de).

– Wir schließen ganz bewusst noch einmal wie in der August-Ausgabe

des Berghofer Blicks: Die Buchstaben PX (griechisch: Rho und

Chi bzw. Chi-Rho) stehen, übereinander geschrieben, als Symbol für

Christus. Im Dialekt des schärfsten BVB-Konkurrenten im Süden der

Republik heißt PX auch „Pleipt Ksunt!“ In unserem hiesigen Idiom

heißt es aber auch: „Glückauf!“ oder – mit Karl Prümer – „op Plattdütsch“:

„Tauversicht“!

Dieter K. Tillmann

Berghofer Straße 166

(Zufahrt über Ostkirchstraße)

44269 Dortmund

Tel.: 02 31/48 23 76

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18

HISTORISCHES

Wilhelm Grüne in Südwest-Afrika

Historiengemälde zum Kampf der „Deutschen Schutztruppe“

Was wird aus Erinnerungen?

„Bares für Rares“ ist eine an Werktagen zur Kaffee-Zeit ausgestrahlte

„Trödel-Show“ im Zweiten Deutschen Fernsehen. Ganz anders als auf

einem Trödelmarkt, erzählen diejenigen, die Seltenes feilbieten, oft von

der Herkunft der Dinge, die zum Verkauf stehen. Da wird der Flohmarktfund

verhökert, das Gemälde verkauft, weil man in eine andere Wohnung

zieht, lästiger Ballast wird abgeworfen, der in Kellern oder auf

Dachböden schlummerte. Manchmal gilt es auch, ein Studium oder eine

Reise zu finanzieren, aber gelegentlich erzählen die Verkäuferinnen oder

Verkäufer ganze Familiengeschichten: Wenn es gilt, traurige Erinnerungen

an längst verflossene Partner loszuwerden, ist der Verkauf nachvollziehbar,

aber oftmals wird deutlich, es sind intensive Familienerinnerungen,

die an den Objekten hängen, die angeboten werden. Freilich

ist der Verkaufswunsch einsichtig, wenn es keine Erben gibt oder wenn

diese die Dinge der Familiengeschichte nicht schätzen, sie als nicht

zu ihrer Vergangenheit gehörig betrachten. Nicht selten werden aber

Materialien angeboten, für die dies alles wohl nicht gilt, vielleicht weil

Bewahrung antiquiert erscheint, weil Leben sich auf die Gegenwart

konzentriert und man allenfalls die Zukunft im Auge hat. Erstaunlich

gering sind manchmal die Erlöse, die für vorgeblich geschätzte Erinnerungsstücke

erzielt werden. Was wird aus den Erinnerungen? Freilich

ist das eine Frage, die sich in unserer schnelllebigen Zeit nicht nur bei

einem Verkauf von Familienerinnerungen stellt.

Objekte erzählen Geschichte

In dreieinhalb Jahrzehnten haben wir ungezählte Bilder, Zeichnungen,

Fotos, Ansichtskarten, Sammelbilder, handgeschriebene Erinnerungen

und Gedichte, Urkunden, Eintrittskarten, Briefe, Notenblätter, Bücher,

Festschriften, Zeitungsausschnitte, Briefmarken, Bauinschriften, Fassadenschmuck,

Fahnen, Münzen, (Not-)Geldscheine, Eisen- und Kolonialschmuck,

Porzellane, Ehrenpreise, Bombensplitter, Grabsteine,

eine Kaffeetüte, ein Lesezeichen und eine Vielzahl weiterer Objekte, von

Berghofern zur Verfügung gestellt, zum Ausgangspunkt oder zum Gegenstand

einzelner Aufsätze im „Berghofer Blick“ gemacht, oder wir

nutzten sie zur Illustration unserer Themen. – Seit von dem Gründungsintendanten

des Humboldt-Forums Berlin, Neil McGregor, der von 2002

bis 2015 Direktor des Britischen Museums war, eine 2011 erschienene

deutschsprachige Ausgabe seines Buches „Eine Geschichte der Welt in

100 Objekten“ vorliegt, ist der Gedanke, Geschichte mit Objekten zu

erzählen, die eine ureigenste Aufgabe der Museen war und ist, vielfältig

zum Vorbild für Bücher und Aufsätze geworden. Wir wollen diesem Beispiel

folgen, die Familienüberlieferung in Berghofen liefert diesmal nur

das Objekt – oder wie sich beim genauen Hinsehen zeigt –, die Objekte.

Wilhelm Grüne in der Uniform der

„Deutschen Schutztruppe“ in Südwestafrika

Die Afrika-Erinnerung

Am Anfang stand das wohlverwahrte Bild im Rahmen aus dem ersten

Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts: ein junger Mann in der Uniform der

„Deutschen Schutztruppe“ in Afrika. Afrika, ein Kontinent der Geheimnisse,

dunkel bis weit in das 19. Jahrhundert hinein. Henry Morton Stanleys

Buch „Im dunkelsten Afrika“, deutschsprachig 1890 erschienen,

gehörte in jede ernstzunehmende Bibliothek der wilhelminischen Zeit.

Anders als in unserer Gegenwart, in der ein Besuch Afrikas in jedem

Reisebüro gebucht werden kann, war der Kontinent Anfang des 20.

Jahrhunderts nur für wenige Menschen erreichbar. Das änderte sich

auch nicht grundsätzlich, als das Deutsche Reich mit Togo, Kamerun,

Deutsch-Südwestafrika und Deutsch-Ostafrika in den Jahren 1884/85

für kaum mehr als 30 Jahre zur Kolonialmacht in Afrika wurde, da Südwestafrika,

das heutige Namibia, bereits 1915 im Ersten Weltkrieg an

die für britische Interessen streitenden Truppen der Südafrikanischen

Union übergeben werden musste. Im Frieden von Versailles 1919 musste

Deutschland alle Kolonien abtreten. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in

den 1950er Jahren, war kaum mehr als die allseits beliebten Usambara-Veilchen

auf den Fensterbrettern von der kolonialen Vergangenheit

Deutschlands geblieben, allenfalls fand sich noch ein Bilderalbum, in

dem der Autor vom Wiedergewinn der im Ersten Weltkrieg verlorenen

Kolonien träumte. Zu den Kuriositäten zählte ein Atlas aus der Schulzeit

im Ersten Weltkrieg, der verkündete: Der höchste Berg Deutschlands ist

der Kilimandscharo.


HISTORISCHES

19 19

Bleiben wir bei unserem Objekt, das uns von dem langjährigen Mitglied

der IBG Uli Weigand anvertraut wurde: Der Angehörige der „Deutschen

Schutztruppe“ in Südwestafrika ist sein Großvater mütterlicherseits,

der am 15. Mai 1883 in Wetter geborene Wilhelm Grüne, der seit 1949

bis zu seinem Tode 1961 in Berghofen wohnte. Zum Bild fanden sich

noch drei weitere Gegenstände in der Familie. Eine Fotografie, die den

jungen Rekruten in seiner dreijährigen Militärzeit 1905 in Döberitz zeigt.

Döberitz war ein Truppenübungsplatz des Gardekorps im ehemaligen

Kreis Osthavelland des preußischen Regierungsbezirks Potsdam, südwestlich

von Spandau, auf dem Gelände des ehemaligen Dorfes Döberitz.

Der Sitz der Kommandantur befand sich in Spandau.

Urkunde über die Verleihung der Denkmünze

für Wilhelm Grüne

Wilhelm Grüne im Kreise seiner Kameraden in Döberitz 1905

Im Nachlass fand sich auch eine Denkmünze und die dazugehörige

Verleihungsurkunde. Ihr Text lautet: „AUF BEFEHL SEINER MAJESTÄT

DES KAISERS UND KÖNIGS IST DIE VON ALLERHÖCHSTDEMSELBEN GE-

STIFTETE DENKMÜNZE AUS BRONZE DEM Reiter Wilhelm Grüne IN AN-

ERKENNUNG SEINER PFLICHTTREUEN THEILNAHME AM KAMPFE GEGEN

DIE AUFSTÄNDISCHEN EINGEBORENEN IN SÜDWESTAFRIKA VERLIEHEN

WORDEN. Dortmund den 8. Juli 1907. Deipenbrok Oberst z[um] D[ienst]

u[nd] Bezirkskommandant“.

Die von Kaiser Wilhelm II. gestiftete

Denkmünze erinnert

an den Krieg in Südwestafrika,

dem heutigen Namibia.

Die Bronze-Ausführung erhielten

alle Streitkräfte und

Sanitäter. Auf der Vorderseite

ist der Kopf der Germania

zu sehen und die Umschrift:

„SUEDWEST AFRIKA 1904-

06“. Die Rückseite zeigt

unter der Wappenkrone des

Kaiserreichs ein stilisiertes

W mit einer römischen Zwei,

also „W II“ für Wilhelm II., darunter gekreuzte Schwerter

und die Umschrift: „DEN SIEGREICHEN STREITERN“. Das mit

schwarzen und weißen Längsstreifen und in der Mitte mit

roten und weißen Querstreifen versehene Band der Auszeichnung

konnte mit bis zu 16 Gefechtsspangen versehen sein,

je nachdem, an welchen bewaffneten Auseinandersetzungen

der Soldat teilgenommen hatte, zu diesen gehört auch die

Spange „Kalahari 1908“.

Südwestafrika wird Kolonie

Der südwestafrikanische Küstenstreifen hatte kaum natürliche Häfen

und wurde lange als Wüstenstreifen wahrgenommen, der nicht zur Kolonisation

einlud. Portugiesen, Spanier, Engländer und US-Amerikaner

hatten nur kurzzeitig Hoheitszeichen aufgestellt oder Stützpunkte an

der Küste unterhalten; dann wurde der Bremer Tabakhändler und Kaufmann

Adolf Lüderitz auf das Gebiet aufmerksam, in dem Kupfer, Gold

und Diamanten vorhanden sein sollten. In Christian Vogelsang fand Lüderitz

einen kolonialerfahrenen Agenten, der bereit war, Erwerbungen in

Südwestafrika durchzuführen. Vogelsang konnte durch die Vermittlung

der Rheinischen Missionsgesellschaft, die zugleich eine Handelsgesellschaft

unterhielt, Kontakt zu einem Nama-Kaptein, Josef Frederiks, dem

Anführer der Bethanier, bekommen, der dann gegen Gewehre und Geld

die Bucht von Angra Pequena und fünf Meilen, später 20 Meilen des

umliegenden Landes abtrat. Fredericks ging wohl von englischen Meilen

(zu 1524 Metern) aus, seine Vertragspartner legten aber die deutsche

oder geographische Meile (mit 7420,4 Metern) zugrunde. So büßte Fredericks

fast seinen ganzen Besitz ein. Im Osten schoben die Deutschen

die Grenze bis zur Kalahari vor; im Norden machten sie an der Grenze

der portugisischen Besitzung Angola halt. Allein das nördliche Hochland

mit ausreichenden Regenfällen eignete sich für den Ackerbau.

Es war kein friedliches Land, das von den Deutschen begehrt wurde:

Die Buschmänner, die im Lande umherstreiften, hatten den Buren, den

Niederländern, in der Kap-Kolonie weichen müssen. Die Nama, früher

abschätzig als Hottentotten bezeichnet, flohen ebenfalls vor den Holländern

und suchten dann die Buschmänner weitgehend zu verdrängen.

Auch die Bantu machten Jagd auf die Buschmänner, die fast ausgerottet

waren, als die Deutschen im Lande eintrafen. Das Bantu-Volk der Herero

war von Angola her eingewandert, und die Herero fühlten sich als die

eigentlichen Herren des Landes, so dass es zwischen ihnen und den in

viele Stämme aufgespaltenen Nama, beide Völker waren Ackerbauern,

während des ganzen 19. Jahrhunderts zu Kriegen kam. Ein ackerbauendes

Bantu-Volk, die Ovambo, und ein weiteres Jäger- und Sammlervolk,

die Damara, lebten in dem unwirtlichen Land. Portugiesen, Spanier,

Engländer und Amerikaner hatten die Küste des Landes erreicht, aber

waren nicht geblieben. Die Rheinische Missionsgesellschaft, die eine

zweifelhafte Christianisierung und eine eigene Handelsgesellschaft

betrieb, die den indigenen Völkern vor allem Waffen und Kleidung verkaufte

und dafür so lange Straußenfedern und Elfenbein einhandelte,

bis die Tiere fast ausgerottet waren, so dass die Afrikaner nur noch

mit ihrem Vieh bezahlen konnten. Die Missionsgesellschaft wiegelte im-


20

HILFE & SERVICE


HISTORISCHES

21 21

Wasserstellen und und trieben die Herero immer weiter in die Trockengebiete.

Greise, Kinder, Kranke und Frauen verdursteten in Massen. Am

2. Oktober 1904 erließ von Trotha folgende Proklamation:

„Ich[,] der große General der Deutschen Soldaten[,] sende diesen Brief

an das Volk der Herero:

Die Hereros sind nicht mehr deutsche Untertanen.

Sie haben gemordet und gestohlen, haben verwundeten Soldaten Ohren

und Nasen und andere Körperteile abgeschnitten und wollen jetzt aus

Feigheit nicht mehr kämpfen. Ich sage dem Volk: Jeder, der einen der

Kapitäne [Häuptlinge] an eine meiner Stationen als Gefangenen abliefert,

erhält 1000 Mark, wer Samuel Maharero bringt, erhält 5000 Mark.

Das Volk der Herero muß jedoch das Land verlassen. Wenn das Volk dies

nicht tut, so werde ich es mit dem Groot Rohr [mit dem Geschütz] dazu

zwingen,

Innerhalb der deutschen Grenze wird jeder Herero mit oder ohne Gewehr[,]

mit oder ohne Vieh erschossen, ich nehme keine Weiber und

Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volke zurück oder lasse auf sie

schießen.

Das sind meine Worte an das Volk der Herero.

Der große General des mächtigen Deutschen Kaisers.“

Auf Frauen und Kinder sei nicht zu schießen, man solle über sie hinweg

schießen, so präzisierte von Trotha, wohl auf Kritik reagierend, seine

Anweisungen, dann würden sie schon laufen; offen stand ihnen aber

nur der Weg in die Omaheke-Wüste. Etwa 65.000 Herero, das waren

rund 80 Prozent der Bevölkerung starben. Als eine ebenso törichte wie

grausame Politik bezeichnete selbst der Schutztruppenoffizier Ludwig

von Estorff das Vorgehen seines Vorgesetzten, durch das nun auch die

Nama einen Guerillakrieg begannen, denn sie erwarteten, dass es ihnen

bald genauso gehen würde wie den Herero. Die Kriegstaktik der

Nama erwies sich als weitaus wirkungsvoller und schuf erhebliche Probleme

für die Truppen, die große Verluste erlitten; dennoch mussten

viele Nama aufgeben und wurden in Konzentrations- oder Arbeitslagern

untergebracht. Etwa 10.000 Nama, das war die Hälfte der Bevölkerung,

fiel den Auseinandersetzungen zum Opfer. Auch unter den Bergdamara

und den Ovambo gab es zahlreiche Opfer.

1948 definierte die Völkermord-Konvention der Vereinten Nationen jede

Tat, „die in der Absicht begangen wird, eine nationale, ethnische, rassische

oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören“,

als Völkermord. Dieser Tatbestand war – rückwirkend betrachtet

– auch im heutigen Namibia erfüllt; und so muss man wohl die Kolonisation

der Europäer in Amerika, Australien, Afrika und Teilen Asiens insgesamt

einschätzen. Ganz anders werteten es die Zeitgenossen: Lothar

von Trotha wurde mit dem Pour le mérite ausgezeichnet, seine Soldaten

erhielten die oben abgebildete Denkmünze. Die Siedler wurden mit fünf

Millionen Mark entschädigt, und der Besitz der Nama und Herero wurde

eingezogen. Samuel Maharero konnte mit wenigen Getreuen nach

Betschuanaland, dem heutigen Botswana fliehen. Hendrik Witbooi war

schon am 25. Oktober 1905 bei Fehlgras tödlich verwundet worden. Die

deutschen Truppen, bis auf 15.000 Mann verstärkt, hatten den kolonialen

Anspruch durchgesetzt, so dass am 31. März 1907 die Kämpfe offiziell

für beendet erklärt wurden. Ein Nama-Stamm, geführt von Simon

Kopper, setzte den Widerstand noch bis zum Februar 1909 fort. Der Erste

Weltkrieg bereitete dem deutschen Traum vom „Platz an der Sonne“ ein

jähes Ende. Truppen der Südafrikanischen Union, des britischen Dominions

am afrikanischen Südkap, marschierten in Südwestafrika ein. Am

11. Mai 1915 wurde Windhuk erobert, am 30. Juni war die Kolonie in der

Hand des südlichen Nachbarn. Die deutschen Siedler durften bleiben.

Namibia ging einen langen Weg in die Entkolonialisierung.

Hendrik Witbooi im

Kreise seiner Familie

Aus der Distanz eines

Jahrhunderts sieht die

Geschichte vermeintlich

eindeutig aus. Niemand

kann und will den Kolonialismus

und seine

menschenverachtenden

Auswüchse rechtfertigen,

aber noch viele träumten

zwischen den Weltkriegen

davon, Deutschland müsse

wieder Kolonien haben,

erneut Weltgeltung

erlangen, auch wenn die

Kolonien ökonomisch

keinen Gewinn gebracht

hatten. – Was mag Wilhelm Grüne in Südafrika erlebt und gesehen

haben? Als er nach Hause kam, wurde er als einer angesehen, der deutsche

Siedler gegen blutrünstige Afrikaner verteidigt hatte; des Kaisers

Denkmünze, die Urkunde, das Bild in Schutztruppenuniform brachten

Prestige, wiesen den Träger als „Afrikaner“ aus, wie mancher von ihnen

sein Leben lang genannt wurde. Nur wenige der Zeitgenossen würden

in ihrem Leben eine ähnlich weite Reise machen. Bild, Denkmünze, Urkunde,

was als Heldenverehrung gedacht war, gibt in der Gegenwart

Anlass, nachzudenken, ein Kapitel deutscher Geschichte und Wirklichkeit

zu erinnern, auch wenn es zu den dunklen in der Geschichte gehört.

Überall dort auf der Erde, wo außerhalb Europas Europäer leben,

fand eine Verdrängung der indigenen Bevölkerungen statt, ermöglicht

durch überlegene Waffentechnik, erfüllt von missionarischem Eifer, vom

Wunsch nach neuem Lebensraum und dem Streben nach den Schätzen

der Fremde – auch dies ist ein Erbe Europas. Es war ein langer Weg bis

zu der Erkenntnis, die der schwedische Schriftsteller Henning Mankell

in seinem Buch „Die flüsternden Seelen“ in zwei sehr einfachen Sätzen

zusammenfasste:

„Alle Menschen sind verwandt.

Wir gehören zur selben Familie.“

(Ingo Fiedler)

Literaturhinweise:

Namibia – Deutschland: Eine geteilte Geschichte. Widerstand – Gewalt

– Erinnerung. Ausstellungskatalog. Köln 2004

Deutscher Kolonialismus. Fragmente seiner Geschichte und Gegenwart.

Ausstellungskatalog. Berlin 2016

Henning Mankell: Die flüsternden Seelen. Wien 2007 [Stockholm 1998]

Walter Nuhn: Sturm über Südwest. Der Hereroaufstand von 1904 – Ein

düsteres Kapitel der deutschen kolonialen Vergangenheit Namibias.

Bonn 1997

Kurd Schwabe (Hg.): Die deutschen Kolonien. Bd. 1. Berlin o. J.

K[urd] Schwabe: Der Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-1906 [1907]

Nachdruck Jerxheim 2019

Wilfried Westphal: Geschichte der deutschen Kolonien. Frankfurt a. M.

1987

Hans Zache: Das deutsche Kolonialbuch. 2. Aufl. Leipzig o. J.

Jürgen Zimmerer: Deutsche Herrschaft über Afrikaner. Staatlicher

Machtanspruch und Wirklichkeit im kolonialen Namibia. 3. Aufl. Münster

2004


22

HISTORISCHES

mer wieder die Stämme gegeneinander auf und unterstützte sie gegen

die Briten, die Südwestafrika als ihre Einflusszone beanspruchten. Im

Jahre 1881 zogen sich die Briten aus Südwestafrika zurück, und nun

war die Deutsche Reichsregierung bereit, Lüderitz´ Unternehmungen

unter ihren Schutz zu stellen, und Südwestafrika zur deutschen Kolonie

zu machen. Freilich zeigte sich das britische Kolonialministerium,

gedrängt von Vertretern der Kap-Kolonie, bestürzt, aber die Fakten, die

die Reichsregierung dann schuf – deutsche Kriegsschiffe zogen am 7.

August 1884 an der Küste Südwestafrikas die kaiserliche Flagge auf

– wurden von den Briten akzeptiert, und am 22. September begrüßten

die Briten das Deutsche Reich als Nachbarn der Kap-Kolonie. Die Briten

sicherten sich daraufhin Betschuana-Land und die Bucht von Santa

Lucia an der Grenze zwischen Natal und Mozambique, um einer weiteren

Expansion der Deutschen vorzubeugen. Von vornherein weigerten sich

die meisten Nama-Stämme – wie auch die Herero, die eher mit den

Briten sympathisierten – sich unter deutschen „Schutz“ zu stellen und

so die Oberhoheit der Kolonisatoren anzuerkennen. Adolf Lüderitz hatte

sich mit der Erwerbung des unrentablen Küstenstreifens wirtschaftlich

übernommen. Um einen Verkauf an die Briten zu verhindern, erwarb

die Deutsche Kolonialgesellschaft für Südwestafrika für 500.000 Mark

das Land von Lüderitz, der nun auf Diamantensuche ging. Im Oktober

1886 kam er im Mündungsgebiet des Oranje ums Leben; ob er im Fluss

ertrank oder von Afrikanern erschlagen wurde, blieb ungeklärt.

Die Kolonie wird Siedlungsland

Dem Bismarck-Nachfolger, dem deutschen Reichskanzler Leo von

Caprivi, gelang es im Juli 1890, einen Vertrag mit den Briten zu schließen,

der die kolonialen Interessen – zumindest für einige Zeit – zu

einem Ausgleich brachte; einziges heute noch bedeutsames Ergebnis

war ein Austausch, bei dem Deutschland auf Sansibar verzichtete und

dafür Helgoland erhielt. Deutschland bekam aber auch einen 450 Kilometer

langen Landstreifen, der Namibia mit dem Sambesi verbindet,

den „Caprivi-Zipfel“. Während sich die Kolonie nach außen absichern

ließ, gab es im Inneren von vornherein erhebliche Schwierigkeiten. Der

erste Reichskommissar der Kolonie, Dr. Heinrich Goering – der Vater des

späteren „Reichsmarschalls“ –, hatte sowohl mit den Herero als auch

mit den Nama „Schutzverträge“ ausgehandelt, offensichtlich aber erwarteten

beide Völker „Schutz“ gegen den je anderen Stamm. Dazu aber

waren die Deutschen gar nicht in der Lage, der Goering-Nachfolger,

Hauptmann Curt von Francois, hatte zwar intensive Afrika-Erfahrungen,

aber nur 21 Soldaten zur Verfügung. Mit weiteren 43 Mann Verstärkung

wurde es ihm dann möglich, den unter dem Einfluss von Agenten der

Kap-Kolonie stehenden Herero-Anführer Maharero ua Tjamuaha, dem er

den Nachschub gesperrt hatte, wieder botmäßig zu machen. Als aber im

Juli 1890 die Nama die Herero überfielen, waren die Deutschen weder

willens noch in der Lage, den Konflikt zu beenden. Stattdessen wurde

Windhuk, das dann Sitz der deutschen Kolonialverwaltung wurde, im

Herero-Land ausgebaut. Unterdessen kam es zu anhaltenden Kämpfen

mit dem Kaptein der den Nama verwandten Orlam Hendrik Witbooi, der

zum wichtigsten Nama-Anführer wurde. 1894 übernahm Theodor Leutwein

das Amt des Reichskommissars und Gouverneurs von Südwestafrika,

das er bis 1905 innehatte. Leutwein spaltete, teils durch Verträge,

teils durch militärisches Eingreifen die Nama-Stämme, so gelang es

ihm, Witbooi und die Seinen zu isolieren und einen Friedensvertrag mit

ihm zu schließen, der zehn Jahre Bestand haben sollte. Seit 1892 trafen

immer mehr Siedler aus Deutschland ein, die eine neue Heimat suchten.

Fünf Jahre später brach eine Rinderpest aus, die große Teile der Herden

vernichtete, hinzu kam eine Heuschreckenplage. Der Herero Samuel

Maharero (eigentlich Nanseb Gabemab), Sohn des oben erwähnten

Maharero, der von christlichen Missionaren ausgebildet und von der

deutschen Kolonialmacht unterstützt wurde, aber einen aufwendigen

Lebensstil pflegte, veräußerte gutes Weideland in wasserreicher Gegend

– das zudem noch in der Nähe der neu erbauten Eisenbahnlinie

lag – an weiße Siedler; was nützte es den Angehörigen seines Volkes,

wenn sie klagten, dass es gar nicht sein Land war, welches er verkaufte?

Deutsche Händler boten billige Waren zu hohen Preisen an und trieben

dann die Schulden, die die indigene Bevölkerung gemacht hatte,

rücksichtslos ein. Während man den Nama unveräußerliches Land in

einer Reservation zugestand, war der Konflikt im Norden mit den Herero

schon zu weit fortgeschritten, als dass sie sich mit einer Landzuweisung

zufrieden gegeben hätten.

Samuel Maharero

Der Aufstand in Südwestafrika

Als Leutwein 1903, um einen lokalen Aufstand im Süden zu befrieden,

mit einem Großteil der Truppen aufbrach, ergab sich die Gelegenheit für

die Herero, ebenfalls einen Aufstand zu wagen, dem sich Nama-Stämme

und auch die Ovambo, die an der angolanischen Grenze beheimatet waren,

anschlossen. Allerdings gab es keine einheitliche Führung, so dass

die Aufständischen ihre zahlenmäßige Überlegenheit nicht ausnutzen

konnten – ja, es kam immer wieder zu Verbindungen einzelner Gruppen

mit der Kolonialmacht gegen andere Stämme. Vor allem Witbooi sah

wohl gern, dass die Deutschen seine Gegner, die Herero, bekämpften

und beteiligte sich mit den Seinen 1904 am Kampf gegen die Herero.

Leutwein hatte sich immer radikalem Vorgehen gegen die Stämme widersetzt,

so wurde er durch Generalleutnant Lothar von Trotha ersetzt,

der eine militärische Lösung schaffen sollte.

Begonnen hatte der Herero-Aufstand am 11. und 12. Januar 1904 in

Okahandja. Die Hereros konnten die deutschen Siedler auf entlegenen

Farmen vertreiben, wobei 123 Siedler den Tod fanden. Im August 1904

hatten sich die Herero am Waterberg mit Familien und Viehherden zusammengezogen,

sie erwarteten wohl Friedensverhandlungen. Die Kolonialtruppen

versuchten, sie einzukreisen, aber es gelang den Herero,

nach Osten auszuweichen. Die deutschen Truppen besetzten nun die


HILFE & SERVICE

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HILFE & SERVICE

Die Überbrückungshilfe für den Förderzeitraum Juni bis August

2020 war zentraler Eckpfeiler des im Juni 2020 beschlossenen

Corona-Konjunkturpakets.

Der Förderzeitraum wird nun in einer zweiten Phase auf die Monate

September bis Dezember verlängert. Dabei werden

die Zugangsbeschränkungen gesenkt und die Förderung

ausgeweitet.

Im Folgenden erläutern wir Ihnen die wesentlichen Eckpunkte der

Überbrückungshilfe Phase 2 (Fördermonate September bis

Dezember 2020). Auf die Überbrückungshilfe Phase 1 (Fördermonate

Juni bis August 2020) gehen wir dabei nicht mehr gesondert

ein, da die Frist für die Antragstellung bereits am 09.10.2020

endet. Die Änderungen der neuen Phase 2 gegenüber Phase 1

sind kursiv markiert.

Wer kann die Überbrückungshilfe Phase 2 beantragen?

Begünstigt sind alle kleinen und mittelständischen Unternehmen,

die in zwei aufeinanderfolgenden Monaten im Zeitraum

April bis August 2020 aufgrund der Corona-Pandemie

empfindliche Umsatzrückgänge verschmerzen mussten. Soloselbständige

und Freiberufler sowie Vermieter im Haupterwerb

sind ausdrücklich als antragsberechtigt erwähnt.

Um die Überbrückungshilfe Phase 2 zu beantragen, müssen folgende

Umsatzrückgänge vorliegen:

Umsatzeinbruch von mindestens 50 % in zwei zusammenhängenden

Monaten im Zeitraum April bis August 2020

gegenüber den jeweiligen Vorjahresmonaten.

Summe Umsätze Juni + Juli 2020

50 % x Summe Umsätze Juni + Juli 2019

ODER

Umsatzeinbruch von mindestens 30 % im Durchschnitt

in den Monaten April bis August 2020 gegenüber dem

Vorjahreszeitraum

Summe Umsätze April bis August 2020

30 % x Summe Umsätze April bis August 2019

Zudem darf sich das Unternehmen am 31.12.2019 nicht in wirtschaftlichen

Schwierigkeiten befunden haben.

Explizit genannt sind auch gemeinnützige Institutionen. Eine

Auszahlung an Unternehmen, die ihren Geschäftsbetrieb eingestellt

oder die Insolvenz beantragt haben, ist ausgeschlossen.

Welche Kosten sind förderfähig?

Fixkosten

Bestimmte Fixkosten werden abhängig vom Umsatzrückgang in

prozentualer Höhe gefördert. Welche Kosten im Einzelnen förderfähig

sind, können Sie dem Punkt 3.2 entnehmen.

Liste der förderfähigen Kosten

Die Bundesanweisung enthält eine abschließende Liste von

Kosten, die förderfähig sind. Es handelt sich dabei um die folgenden

Aufwendungen:

Corona Überbrückungshilfe

1. Mieten und Pachten für Gebäude, Grundstücke und Räumlichkeiten,

die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit

des Unternehmens stehen. Kosten für Privaträume

sind nicht förderfähig.

2. Weitere Mietkosten

3. Zinsaufwendungen für Kredite und Darlehen

4. Finanzierungskostenanteil von Leasingraten

5. Ausgaben für notwendige Instandhaltung, Wartung oder Einlagerung

von Anlagevermögen und gemieteten Vermögensgegenständen,

einschließlich der EDV

6. Ausgaben für Elektrizität, Wasser, Heizung, Reinigung und

Hygienemaßnahmen

7. Grundsteuern

8. Betriebliche Lizenzgebühren

9. Versicherungen, Abonnements und andere feste Ausgaben

10. Kosten für Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer, die im Rahmen

der Beantragung der Corona-Überbrückungshilfe anfallen.

11. Kosten für Auszubildende

12. Personalaufwendungen im Förderzeitraum (September bis

Dezember 2020), die nicht von Kurzarbeitergeld erfasst sind,

werden pauschal mit 20 % der Fixkosten der Ziffern 1 bis 10

gefördert.

13. Provisionen, die Inhaber von Reisebüros den Reiseveranstaltern

aufgrund coronabedingter Stornierungen zurückgezahlt

haben.

Sollte den Kosten ein Vertrag zugrunde liegen, muss dieser vor

dem 01.03.2020 geschlossen worden sein. Außerdem

müssen die Fixkosten im jeweiligen Fördermonat fällig sein.

Auch gestundete Fixkosten aus den Vormonaten können berücksichtigt

werden, wenn diese im Förderzeitraum fällig werden.

Wie hoch ist die Förderung?

Basierend auf der Höhe des Umsatzeinbruches im Förderzeitraum

wird ein gestaffelter Erstattungssatz gewährt, der monatsweise

zu berechnen ist.

Erstattungssatz

Dazu ist für die Monate September bis Dezember 2020 pro Monat

der Umsatzeinbruch in Bezug auf den entsprechenden Vorjahresmonat

zu berechnen.

• Umsatzeinbruch > 70 %

= Erstattung von 90 % der Fixkosten

• Umsatzeinbruch 50 % bis 70 %

= Erstattung von 60 % der Fixkosten

• Umsatzeinbruch > 30 % bis < 50 %

= Erstattung von 40 % der Fixkosten

• Umsatzeinbruch bis einschließlich 30 %:

= keine Erstattung

Hierbei ist für jeden Monat separat der jeweilige Fördersatz zu

ermitteln.

Höchstbetrag

Jedes Unternehmen kann einen Fixkostenzuschuss von bis zu

200.000 € erhalten. Höchstbeträge, die von der Unternehmensgröße

abhängig sind, gibt es in der zweiten Phase nicht.


HILFE & SERVICE

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Was gilt für verbundene Unternehmen?

Stehen mehrere rechtlich selbständige Unternehmen unter dem

beherrschenden Einfluss derselben Person und bedienen

diese Unternehmen denselben Markt, liegen verbundene

Unternehmen im Sinne der Überbrückungshilfe vor. Dies hat

zur Folge, dass die verbundenen Unternehmen als ein Unternehmen

behandelt werden. Für den gesamten Unternehmensverbund

ist nur ein Antrag auf Überbrückungshilfe zu stellen.

Die Umsatzrückgänge sowie die Erstattungssätze werden

einheitlich für den gesamten Unternehmensverbund ermittelt.

Außerdem gilt für alle verbundenen Unternehmen zusammen der

Höchstbetrag von 200.000 Euro.

Fixkosten, die an verbundene Unternehmen gezahlt werden,

sind nicht förderfähig.

Wie funktioniert die Antragstellung?

Die Beantragung der Überbrückungshilfe ist nur durch einen

Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Rechtsanwalt

möglich.

Im Rahmen der Antragstellung sind Angaben zu den Umsatzeinbrüchen

in den Monaten April bis Dezember 2020 sowie zu den

förderfähigen Fixkosten im Förderzeitraum zu machen.

Sollten die Werte bei Antragstellung noch nicht vorliegen, sind

sachgerechte Schätzungen vorzunehmen.

Für die Antragstellung ist ein zweistufiges Verfahren vorgesehen:

Zunächst muss der Antrag auf Überbrückungshilfe aufgrund

von Schätzungen und Prognosen gestellt werden, zeitlich

nachgelagert erfolgt eine Schlussabrechnung, in der die tatsächlichen

Werte nachgewiesen werden müssen.

Verfahren.

Die Antragstellung für die erste Phase (Fördermonate Juni

bis August) ist bis zum 09.10.2020 möglich. Danach können

für die erste Phase keine Anträge mehr gestellt werden.

Voraussichtlich ab Mitte Oktober 2020 soll die Antragstellung für

die zweite Phase (Fördermonate September bis Dezember) möglich

sein.

Hinweis

Falls eine nachträgliche Änderung des Antrags für die erste Phase

notwendig wird, kann ein Änderungsantrag gestellt werden.

Dies ist nur bis zum 30.10.2020 möglich. Sprechen Sie uns

bei Bedarf gerne darauf an.

Schlussabrechnung

Nach buchhalterischem Abschluss müssen die tatsächlich entstandenen

Umsätze und Fixkosten gemeldet und nachgewiesen

werden.

Diese sogenannte Schlussabrechnung muss ebenfalls zwingend

durch einen Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer erfolgen.

Sollte sich aus der Schlussabrechnung ergeben, dass eine überhöhte

Überbrückungshilfe ausgezahlt wurde, hat eine Rückzahlung

zu erfolgen.

Sollte sich hingegen ergeben, dass die bisher ausgezahlte Überbrückungshilfe

zu gering ist, sind auch Erstattungen möglich.

Fristen

Die Beantragung der Überbrückungshilfen für die erste Phase

und nun für die zweite Phase erfolgt in zwei unabhängigen


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HILFE & SERVICE


HILFE & SERVICE

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Das Trauercafé „Wege zurück ins Leben“

feiert 15-jähriges Bestehen.

Wie gerne hätten wir, wie zum 10-Jährigen, mit Teilnehmer*innen

und Ehemaligen dieses Ereignis miteinander begangen mit Gesprächen,

mit einem gemeinsamen Essen, mit Rückblicken auf

gemeinsame Unternehmungen, mit dem Anschauen von Fotos,

mit dem Austauschen von Erinnerungen, mit dem Blick nach

vorn.

All das kann nicht stattfinden; das Trauercafé muss - mindestens

bis zum Ende des Jahres 2020 - aufgrund der besonderen

Situation, in der wir alle

leben, geschlossen bleiben.

Die Treffen fehlen, der Austausch, die Möglichkeit, im geschützten

Raum offen über eigene, oft ambivalente, Gefühle sprechen

zu können, Verständnis und Unterstützung zu finden.

Für Herbst und Winter sind weitere Spaziergänge geplant. Einzelheiten

finden Sie auf unserer Internetseite sowie in der Tagespresse.

Zuverlässig hat das Trauercafé in all den Jahren

(in Schwerte besteht es inzwischen auch bereits 10 Jahre) im

wöchentlichen Wechsel zwischen Dortmund-Hörde und Schwerte

stattgefunden. Nie gab es Ausfälle. Und immer war JEDER willkommen,

der um einen lieben Menschen trauert, unabhängig

davon, ob er oder sie unser Haus im Trauerfall in Anspruch genommen

hat - oder eben nicht.

Corona hat alles verändert.

Seit März bietet Susanne Lategahn Einzelbegleitungen an und es

finden in unregelmäßigen Abständen gemeinsame Spaziergänge

statt.

Der letzte Spaziergang am 18. September war ein ganz besonderer,

ein Geschenk des Hauses Lategahn an die Teilnehmer anlässlich

des „Geburtstages“ des Trauercafés:

Ein Wilhelm Busch Spaziergang, „Kein Röslein ohne Läuschen“

mit Markus Veith, organisiert von Herrn Dr. Eicher von der Agentur

Melange, derunsere beliebten Sonntagsmatineen organisiert, die

leider ebenfalls entfallen.

Auf dem Weg in die

Heidelandschaft im

Botanischen Garten

Wilhelm Busch in Gestalt

von Markus Veith vor der

Moorkate

im Botanischen Garten

Gespannte Erwartung - was kommt jetzt?

Ein vergnüglicher Nachmittag bei herrlichstem Wetter holte von

der Witwe Bolte über Max und Moritz bis hin zu Balduin Bählamm

und den „Vogel auf dem Leim“ viele Geschichten hervor, die man

noch aus der Kindheit kennt.

Auch für den November und Dezember sind Spaziergänge geplant;

wegen der unsicheren Witterungsverhältnisse informieren

wir kurzfristig über die Termine auf unserer Homepage, via Facebook

und in der Tagespresse.

Leider müssen aufgrund der angespannten Lage die traditionellen

Gedenkgottesdienste zum Totensonntag in Dortmund und

Schwerte sowie die Advents-Sonntagsmatinee in diesem Jahr

entfallen.

Achten Sie auf sich und auf die Menschen in Ihrer Nähe und vor

allem: Bleiben Sie gesund!

Ihre Susanne Lategahn


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