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Berghofer Blick 2021-1

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HILFE & SERVICE

süße grüße

von Luise & eurem

Kuhbar-Team

Wir danken euch von Herzen für eure Treue in

dieser herausfordernden Zeit. Freut euch auf

unser „kuhlinarisches Comeback“, denn auch

in diesem Jahr versüßen wir euch wieder mit

vielen neuen sowie klassischen Eis- und Kaffeekreationen

den Alltag. Bis bald in eurer KUHBAR!

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Benjamin Blick

meint ...

VORWORT

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IHR BENJAMIN BLICK

Herausgeber: Interessengemeinschaft Berghofer Gewerbetreibende e.V. • 1. Vorsitzender Carsten Freiheit • Berghofer Str. 149a • 44269 Dortmund

Telefon 0231 395 22 33 • www.ibg-do.de • info@ibg-do.de

Verantwortlich für den Inhalt: Vorstand IBG e.V. (V.i.S.d.P)

Gestaltung & Satz: Berghofer Fotoservice • Berghofer Straße 149a • 44269 Dortmund • Telefon 0231 3952233

Druck: Uwe Nolte • Im Kurzen Busch 7 • 58740 Iserlohn • Telefon 02371 9765-30

Fotos: Berghofer Fotoservice • Berghofer Straße 149a • 44269 Dortmund • Telefon 0231 3952233

Der nächste BB erscheint am 15.05.2021 • Druckauflage / verteilte Auflage 15.000 Exemplare / ISSN Nr. 1861-9304

Der Anzeigenschluss für die Ausgaben ist jeweils 30 Tage vorher!

Ihre Anzeigen und Texte senden Sie bitte per E-Mail an: info@ibg-do.de


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GESUNDHEIT

CBD – Wundermittel Hanf?

Cannabidiol-haltige Produkte (CBD) erleben derzeit

einen Boom in Deutschland: Öle, Kapseln,

Gummibärchen oder Kosmetik, alle möglichen

Waren werden mit dem CBD-Zusatz beworben.

Gleichzeitig sind der rechtliche Status und die

Wirksamkeit dieser Produkte weiterhin nicht geklärt.

Hanf gehört zu den ältesten Nutz- und Zierpflanzen der

Erde. Die Blüten der Hanfpflanze enthalten etwa 500 unterschiedliche

Inhaltsstoffe, darunter 100 Cannabinoide.

Die wichtigsten sind das berauschende Tetrahydrocannabinol

(THC) und am zweithäufigsten vorkommende, nicht

berauschende Cannabidiol (CBD). THC hat schmerzlindernde

und bewusstseinsverändernde Eigenschaften,

während CBD entzündungshemmende und schmerzlindernde

Wirkungen zugeschrieben werden.

Die Hanfpflanze unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz

(BtMG) und das Inverkehrbringen von THC ist nur im engen

medizinischen Rahmen gestattet.

Cannabidiol (CBD)

ist rechtlich gesehen

nicht dem Betäubungsmittelgesetz

unterstellt und findet

als Arzneimittel Anwendung bei seltenen Krankheiten.

Der Wirkmechanismus ist jedoch noch nicht vollständig

geklärt. Die Arzneimittel sind in Deutschland verschreibungspflichtig

und werden in den Apotheken als Rezeptur

in Form von öligen Cannabidiol-Tropfen hergestellt.

Zu den seltenen Krankheiten gehören seltene Formen der

Epilepsie vor allem im Kindesalter sowie krampfartige

Zustände im Zusammenhang mit Multipler Sklerose. Die

Darreichung bei MS erfolgt in Form eines verschreibungspflichtigen

Sprays.

Im Handel gibt es eine breite Palette hanfhaltiger Produkte

als Lebensmittel z.B. in Form von Hanfölen, Hanftee,

Hanfschokolade, Hanfbier bis hin zu Nahrungsergänzungsmitteln.

Vom Gesetzgeber werden keine

Höchstmengen an THC in Lebensmitteln vorgegeben, al-


HILFE & SERVICE

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lenfalls gibt es Richtwerte. Für CBD als Inhaltsstoff gibt

es gar keine konkreten Vorgaben.

Cannabidiol werden viele verschiedene Wirkungen (wie

beschrieben u.a. entzündungshemmende und schmerzlindernde

Eigenschaften) und sollen daher helfen, bei

bestimmten Krankheitsbildern wie Arthrose, Arthritis,

Epilepsie, Psychosen, Burnout, Migräne oder Schlafstörungen

die Symptome zu lindern. Allerdings ist die Wirkung

bisher nicht nachgewiesen, positive Effekte sind

möglicherweise durch einen Placebo-Effekt begründet.

„Die Menschen sehnen sich nach einem Wundermittel

ohne Nebenwirkung“.

Bei gesundheitsbezogenen Aussagen der Produkte bedarf

es so genannter „Health Claims“, die von der EU-Kommission

genehmigt werden müssen. Für Lebensmittel

und Nahrungsergänzungsmittel mit Hanf, Hanfextrakten

oder CBD gibt es bislang keinen einzigen genehmigten

Health Claim.

Neben der Zulassung als Arzneimittel besteht noch die

Möglichkeit zur Einordnung als neuartiges Lebensmittel

(„Novel Food“). Bislang gibt es jedoch keine Zulassung

von CBD-haltigen Produkten als neuartiges Lebensmittel,

eine Entscheidung dazu steht aus.

Abschließend ist fest zu halten, dass eine klare rechtliche

Einordnung zurzeit nicht möglich ist. Alle nicht verschreibungspflichtigen

CBD-haltigen Produkte befinden sich in

Deutschland in einer rechtlichen Grauzone. Die medizinische

Wirksamkeit ist nicht vollständig geklärt, wobei

sich niedrig dosierte CBD-haltige Produkte sich bislang

als nicht schädlich erwiesen haben.

Kurzum: ein eindeutiger Wirkungsbeweis für die vielen

Effekte bei nahezu allen Krankheiten, die die Werbung

verspricht, ist nicht erbracht! Seien Sie also bitte vorsichtig

bei Werbeaussagen in Zeitschriften oder Quellen

im Internet!

Leiden Sie an Krankheiten, die eventuell mit CBD-Produkten

gelindert werden können? Wir beraten Sie gerne dazu

in unseren Apotheken und auch zu möglichen Alternativen.

Bleiben Sie gesund!

Ihre Orion Apotheke


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GESUNDHEIT

Pilates

Erfinder:

Joseph Pilates, geb. 1883 bei Düsseldorf, emigrierte 1923

in die USA, entwickelte dort mit seiner Frau Clara die Trainingsmethode,

die seit Anfang der 60er Jahre unter der Bezeichnung

„Pilates“ populär wurde.

„Körperliche Fitness ist die erste Voraussetzung, um glücklich

zu sein. Wir verstehen unter körperlicher Fitness, sich

einen gleichmäßig entwickelten Körper zu erarbeiten und zu

erhalten, in dem ein solider Verstand wohnt, der vollkommen

fähig ist, unsere zahlreichen verschiedenen Aufgaben

des Alltags natürlich, spielend und zufriedenstellend auszuführen

und das mit spontaner Freude und Spaß an der

Sache“

Ganzkörpertraining

Joseph Pilates, Return To Life S. 15

Die Pilates Trainingsmethode ist ein Ganzkörpertraining,

welches Dehnung und Kräftigung kombiniert. Besonders

die tiefe stabilisierende Muskulatur der Wirbelsäule wird

auf schonende Art und Weise gestärkt und somit Rückenschmerzen

entgegengewirkt. Aber auch alle anderen Gelenke

des Körpers werden durch das Training mobilisiert und

stabilisiert, weshalb es präventiv gegenüber Beschwerden

wirkt.

Die Übungen werden hauptsächlich auf der Matte ausgeführt

und richten sich an den gesunden Menschen jeden

Alters. Risikofaktoren müssen abgeklärt und ggf. Anpassungen

durch den Trainer vorgenommen werden.

Atmung

Der richtige Umgang mit der Atmung ist wichtiger Bestandteil

des Trainings. Die Ausatmung wird forciert, was zu

einer Anspannung der tiefen Bauchmuskeln führt. Zudem

hat eine verstärkte Ausatmung eine intensive Einatmung

zur Folge. Dies erhöht die Lungenkapazität und versorgt alle

Gewebe des Körpers mit sauerstoffreichem Blut. Unreinheiten

und Stoffwechselabfälle werden abtransportiert, weshalb

Pilates die vollkommen gleichmäßige tiefe Ein,- und

Ausatmung auch gerne als „innere Dusche“ bezeichnete.

Body Mind and Soul

Doch Pilates ist so viel mehr.

Ein wichtiger grundlegender Gedanke von Joseph Pilates

war: Die Balance zwischen Body, Mind and Soul.

Es geht darum, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen

und zu vereinen.

Damit ist die bewusste Kontrolle aller Muskelbewegungen

des Körpers gemeint. Unter vollkommener Konzentration werden

Bewegungen kontrolliert ausgeführt, Überbelastungen

vermieden und die Wahrnehmung für den eigenen Körper

verbessert.

Wir planen sobald wie möglich wieder unsere Outdoor Pilates

Kurse auf der schönen großen Terrasse der Praxis Betz

und Pohl, bei Interesse können sie sich vormerken lassen.

Bettina Friedrich

Physiotherapeutin

Pilates-Trainerin


HILFE & SERVICE

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Malerwerkstatt Haselhoff

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44269 Dortmund

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GESUNDHEIT

Stärkung des Immunsystems

Besonders wichtig in der heutigen Zeit

Unser Immunsystem ist sozusagen die Schutztruppe unseres

Körpers.

Hierzu zählen Organe, Gewebe, Zellen und Antikörper. Die

wichtigsten beteiligten Organe und Gewebe sind das Knochenmark,

die Milz, das Lymphsystem, die Schleimhäute

und der Darm.

Alles ist eng miteinander vernetzt und schützt uns tagein

tagaus vor Viren, Bakterien und anderen äußeren Einflüssen.

Das Immunsystem dient unserem Körper als natürlicher

Schutzwall, als Anti-Virenprogramm und Reinigungsmechanismus.

Schenkt man seinem Immunsystem keine

Beachtung, sind Erkältungen und andere Probleme vorprogrammiert.

Ob die ,,Körperpolizei“ gut funktioniert, oder ob

das Immunsystem schwächelt, merkt man an einigen Zeichen,

die unser Körper uns sendet.

Anzeichen für ein geschwächtes Immunsystem sind häufige

Infekte, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme

und/oder Entzündungen. Auch eingerissene Mundwinkel,

Hautprobleme oder auch ein schlechter Zustand von

Haaren und Nägeln können auf eine geschwächte Abwehr

hinweisen.

Zum Glück haben wir einige Möglichkeiten unser Immunsystem

zu unterstützen. Viele unserer Lebensmittel, wie Obst,

Gemüse, Kräuter und hochwertige Öle beinhalten wertvolle

Vitalstoffe.

Leider besteht die gesunde Ernährung nicht wie gewünscht aus

5-7 Portionen Obst und Gemüse pro Tag, die nach Möglichkeit

auch noch aus biologischem Anbau und nach regionalen und

saisonalen Gesichtspunkten ausgewählt werden. Zu viele

Weißmehlprodukte, Zucker und Fast Food bestimmen häufig

den Alltag. Große Teile der Nahrungsenergie stammen aus

Anja Pearce, Heilpraktikerin

versteckten Fetten und wertlosem

Zucker, diese liefern zwar reichlich

Energie, aber leider handelt

es sich hierbei um sogenannte ,,leere Kalorien“.

So ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung kaum

möglich.

Bei dieser Form der Ernährung fehlt es an Vitaminen, Mineralstoffen

und Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen,

die allesamt die Mikronährstoffe ausmachen.

Regelmäßiger Aufenthalt an der frischen Luft, sowie Erholung,

Entspannung und ausreichender Schlaf sorgen ebenfalls

für eine Stärkung des Immunsystems. Schlafmangel

bedeutet für den Körper Stress.

Durch Stress schüttet Ihr Körper Hormone aus (z.B. Cortisol),

wodurch das Immunsystem unterdrückt wird. Ergänzend ist

eine ausgewogene und stabile Darmflora wichtig, um das

Immunsystem tatkräftig zu unterstützen. Die Untersuchung

der Darmflora, sowie entsprechende Blutanalysen können

in meiner Praxis in Kooperation mit meinen Laborpartnern

erfolgen.

Möglichkeiten das Immunsystem zu stärken:

- Vitamin C Hochdosis Infusionstherapie

- Darmsanierung nach Laboranalyse

- Oxyvenierung intravenöse Sauerstofftherpie nach Dr. med.

Regelsberger

- Orthomolekulare Therapie

- Ernährunsumstellung

Hierzu berate ich Sie gern in einem persönlichen

Gespräch in meiner Praxis.

Bleiben sie gesund.

Ihre Naturheilpraxis Anja Pearce


HILFE & SERVICE

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VEREINSLEBEN

Seit einem Jahr hat Corona

auch Berghofen im Griff.

Wagen wir einen Ausblick.

Der Corona -Lockdown

wird im Laufe dieses Jahres

enden – und dann?

Foto: Martin Kracht

Gemeinsam

raus aus Corona!

Es ist schon abzusehen: das Leben vieler Berghofer*innen und die Aktivitäten einiger Berghofer

Vereine werden sich nicht einfach an die Verhältnisse Mitte März 2020 anknüpfen lassen. Zum Teil sind

Versammlungsräume aber auch ehrenamtliche Helferstrukturen weggebrochen. Wir stellen zudem fest,

dass die Folgen von Corona auch hier – wie allgemein in unserer Gesellschaft – ungleich verteilt sind.

Damit wird ein weites Feld für solidarische und gemeinschaftliche Anstrengungen für die Zeit nach

Corona sichtbar, das natürlich auch Thema in dem Entwicklungsprojekt „Gemeinsam für ein

l(i)ebenswertes Berghofen“ sein sollte.

Start der von Mitgliedern des Vorbereitungsteams von Unsere Mitte Steigerturm e.V. moderierten

Arbeitsgruppen ist jetzt im März 2021 zu folgenden Themen und Terminen:

• „Sozialen Zusammenhang fördern“ (Mittwoch, 10.03.2021, 16.00 Uhr)

• „Begegnungswünsche realisieren“ (Mittwoch, 17.03.2021, 16.00 Uhr)

• „Historische Dorfmitte erhalten“ (Mittwoch, 24.03.2021, 16.00 Uhr)

Veranstaltungsort:

Begegnungszentrum der Stadt Dortmund, Am Oldendieck 6

Wegen der sicher auch im März noch durch Corona bedingten Teilnehmerbegrenzung ist eine

Anmeldung erforderlich (Ewald Schumacher, Tel. 48 56 39; Email ewald.schumacher@arcor.de).

Bisherige Anmeldungen sind weiter gültig. Eine nochmalige Anmeldung ist daher nicht erforderlich.

Unsere Mitte Steigerturm e.V.

Vorsitzender: Winfried Liebig

Vikar-Kleffmann-Weg 6

44267 Dortmund

info@steigerturm.de

Spenden

Unsere Mitte Steigerturm e.V.

IBAN:

DE03 4405 0199 0101 0295 49

Zweck: Spende Steigerturm

Weitere Informationen

zum Steigerturm, seinem Verein

und zum Stand der Planungen

finden Sie auf

www.steigerturm.de

Werden Sie jetzt Mitglied und

unterstützen Sie die Entwicklung

Berghofens. Jedes Engagement und

Ihre Mitsprache sind auch ohne

Mitgliedschaft herzlich willkommen.

Die Interessengemeinschaft Berghofer Gewerbetreibende ermöglicht uns, regelmäßig über den Stand unseres Projektes zu informieren. Vielen Dank!


HILFE & SERVICE

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PENNING & BETHKE

RECHTSANWÄLTE & NOTARE

Unsere Schwerpunkte:

Privates Baurecht

Arzthaftungsrecht

Erbrecht

Arbeitsrecht

Familienrecht

Verkehrsrecht

Wolfgang Penning & Günther Bethke

Rechtsanwälte & Notare a.D.

Benedikt Penning

Rechtsanwalt & Notar

Hendrik Horn

Rechtsanwalt & Notar,

Fachanwalt für Arbeitsrecht

Köln Berliner Straße 31

44287 Dortmund

Tel.: +49 (0)231 - 45 60 09

Fax: +49 (0)231 - 44 33 06

www.penning-bethke.de

rechtsanwaelte@penning-bethke.de

notariat@penning-bethke.de


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HILFE & SERVICE

ES WAR NICHT IMMER EINFACH –

50 Jahre Spieker Immobilien in Dortmund

In einem nur kleinen Empfang im Lynus, den gesundheitlichen

Einschränkungen geschuldet, wurde Ende September

letzten Jahres gefeiert.

50 Jahre, das sind zwei Generationen. Klaus Spieker schaut

erstaunt zurück – welch erfüllte Möglichkeiten Jahr für

Jahr, welch unterschiedliche Kunden, Objekte und Finanzierungs-Realisierungen,

und welche Bewahrung in tausenden

Beratungsgesprächen. Ein Blick ins Archiv der Ruhrnachrichten

würde zeigen, wieviel Sterne am Himmel der Bauund

Immobilienbranche nur jeweils wenige Jahre leuchteten

und dann verschwanden.

Als die VWA (Verw.- u Wirtschaftsakademie) Essen dringend

einen Immobilienfachmann suchte, der aber auch Praktiker

war, unterrichtete er dort etliche Jahre in den 90ern Immobilienökonomie,

bis die Akademie diese Tätigkeit in andere

Hände gab.

Er unterstützte aktiv die bundesweite Fusion der verschiedenen

Maklerverbände, die heute mit einer Stimme – übrigens

in guter Verbundenheit mit anderen Verbänden der

Bau- und Wohnungsbranchen in Berlin gute Arbeit zu Gunsten

der Immobilienwirtschaft leistet. (U.a. um Torheiten,

wie den Berliner Mietendeckel, gegen den der IVD Klage

beim BGH eingereicht hat, zu verhindern)

Eigentlich, sagt Klaus Spieker, sollte ein selbständiger

Dienstleister nicht zu viele Ehrenämter haben. Dann wird er

aber von der Realität und Egoismen anderer Mitspieler doch

angeregt, hier und da dauerhaft einzugreifen: 14 Jahre lang

war er daher Handelsrichter am Landgericht Dortmund. Der

Praktiker aus der Wirtschaft zur Unterstützung der vorsitzenden

Berufsrichterin (z. B. in Themen wie Vertragsstreite

im Bauwesen und Handelsvertreterrecht, Wettbewerbsverstöße

usw).

Klaus Spieker ist nicht der Typ Geschäftsmann, den man

hinter dem Branchenschild erwartet. Von Anfang an stand

er auch Kollegen helfend mit fachlichem Rat zur Seite.

In den ersten 20 Jahren als Interessenvertreter der Bausparkassen-Maklerschaft

(Handelsvertreter) in NRW gegenüber

den recht unangenehm auftretenden Finanzkonzernen.

Heute ist er 25 Jahre Mitglied im IVD Maklerverband, dessen

Vorstand für drei Bundesländer er bis Jahresende 2020

angehörte. Spiekers Ziel war es von Anfang an, schwarze

Schafe aus der Branche auszusondern.

Die Alltagsarbeit, Häuser mit tragfähiger Finanzierung an

neue Bewohner oder Kapitalanleger zu vermitteln, wurde

nicht vergessen. Die in den Konzernverbünden üblichen

Rennlisten des selbständigen Außendienstes zeigen, dass

Spieker immer in der Spitzengruppe des Landes unterwegs

war, 1992 sogar absoluter Marktführer in NRW.

Noch als RDM Vorsitzender Dortmunds, veranstaltete

er Schulungen durch ihn oder eingeladene Referenten

(Rechtsanwälte, Notare, Baufinanzierer, Architekten, Gutachter,

Energiefachleute usw).

Beim Masterplan Wohnen 2000 der Stadt Dortmund war

Klaus Spieker mehrere Jahre dabei. Heute wird Raphael

gefragt zu Themen wie Gebietsentwicklung und Bewertung.

Die Liebe des Seniors gehört dem christlichen Buch. Er initiierte

mit anderen 1999 eine neue Art Andachtsbuch, in dem

über 30 Leute jährlich aus dem prallen Leben schreiben.

(Auflage inzwischen jährlich ca 200.000, Leben ist mehr).

Kürzlich beendete er seine 30 jährige Beiratstätigkeit in

Christlicher Ladenkette und Verlag (CB und CV Dillenburg).

In der Gruppe der freikirchlichen Gemeinschaften ist er bis

heute als Experte zu Immobilienthemen zwischen Hamburg,

Norderney, Berlin, Magdeburg und dem Bodensee, aber

auch als Referent, nicht nur zu Fachberatung, sondern auch

zu christlichen Themen willkommen.

1989 fiel die Mauer. Drei Jahre später eröffnete er mit seiner

Ehefrau einen Verwaltungs- und Maklerbetrieb in Sachsen.

Raphael, damals noch Student, erfand den Namen:

OSTINVEST GmbH. Zwei Impulse hatten dazu geführt: Zum

einen der starke Apell mehrerer Dortmunder Bauträger und

Steuerberater, sie dort dringend zu unterstützen bei den

Verkaufs- Verwaltungs- Betreuungsaufgaben. Der andere

Grund war, etwas aus Dankbarkeit zurückzugeben, denn im

Raum Zwickau (Partnerstadt Dortmunds) waren er und seine

Familie im April 1945nach abenteuerlicher Flucht vor der


HILFE & SERVICE

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roten Armee in von einer aktiv-christlichen Witwe für eine

Zeit aufgenommen worden.

Im Lynus war ... neben verschiedenen Notaren, Inhabern von

Dienstleister -Betrieben und ehemaligen Mitarbeitern, war

auch IHK Geschäftsführer Ulf Wollrath anwesend. In seiner

Rede sagte er: „ Der Name Spieker hat in dieser Region einen

guten Ruf. Sie haben echt Grund zu feiern. Mich beeindrucken

besonders die Grundsätze Ihres Unternehmens

-allem voran der Fokus auf die christliche Berufsethik. Das

bedeutet, den Kunden auf Augenhöhe zu begegnen, und das

Unternehmen verantwortungsvoll zu betreiben. Danke auch

für das langjährige Engagement, in dem wir als IHK auch

mit dem IVD und Ihnen regelmäßig Branchentage veranstaltet

haben.“

Heute sind Vater und Sohn Spieker gute Partner in ihrer

Firma. „Für mich war das ein unerwartetes Geschenk, als

mein Sohn seine Tätigkeit beim Sparkassenpräsidenten in

Münster beendete und nicht die Leitung eines Kreditinstitutes

anstrebte, sondern Mitinhaberschaft im Betrieb. Das,

was sich fast jeder Mittelständler wünscht, trat hier ein.“

Die obige Überschrift stammt von Raphael und zeigt, dass

er stets einen realistischen Blick auf den Alltag hat. Letztlich

galt es von einigen Jahren den Ruf an die EBZ Business

School (Hochschule des Europäischen Bildungszentrums

der Wohnungs- u. Immobilienwirtschaft in Bochum

kräftemässig „zu verdauen“. Dort ist Raphael Inhaber des

Lehrstuhls für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere

Finanzierung und Immobilienbewertung.

In den 50 Jahren Spieker wurden etliche Fachschul-Praktikanten,

Verkäufer, „Lehrlinge“ ausgebildet. Viele von denen

haben heute bundesweit verantwortungsvolle und leitende

Arbeitsplätze in der Immobilienwirtschaft. Anwesend war

zB Andreas Furmaniak, der inzwischen Geschäftsführer der

Volksbanken-Immobilien Soest bis Sauerland ist. Ein anderer

leitet das Grundstücksgeschäft einer international bekannten

Burger-Kette für Deutschland.

Klaus Spieker ist selbst Ruhrgebiets-Gewächs. Er hatte ab

1973 mit seiner Familie über 30 Jahre in Nordkirchen gelebt.

Dort im südlichen Münsterland, baute er mit seiner

Dortmunder Mitarbeiterschaft in den 80ern für 7 Sparkasseninstitute

deren Immobilien – Dienstleistung auf. Ein besonderer

Mehrwert war, dass er Dortmundern, die hier weder

Grundstück noch genügend gebrauchte Wohnsitze fanden,

in den dortigen Dörfern und Kleinstädten eine bezahlbare,

neue Heimat bot. Seit 2005 wohnt er mit seiner Frau Monika

in Berghofen und will dort nicht mehr weg.

Er freut sich, hier schon etlichen Hauseigentümern mit Rat

und Tat zur Seite gestanden zu haben. Raphael ist frisch als

Nachfolger im Amt des IVD West eV (NRW, Rhld-Pfalz,Saarland)

-Vorstands gewählt (cooptiert) worden. Ganz vorn

steht in seinem Interesse natürlich die Region Dortmund.

Klaus Spieker

Oft verkaufen wir schneller, als sich

das mancher Interessent vorzustellen

vermag. Daher – nehmen Sie frühzeitig

Kontakt mit uns auf, wenn Sie

eine bestimmte Immobile suchen und

nennen uns Ihr Suchprofil. (Ortsteil,

Größe, KP) Auch bei VERKAUFS-Überlegungen

oder Umsteigen auf altersgerechten

Prof. Dr. Raphael Spieker

Wohnraum kann eine frühe Vorberatung sinnvoll sein! Neben professioneller

Verkaufswert-Einschätzung informieren wir Sie über die sinnvollen Schritte und

Alternativen. Nutzen Sie unser Know How jetzt.

www.spieker-immobilien.de | Tel: 0231 981090-0

SEIT 1970


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VEREINSLEBEN

„Die Heimat ist das Land,

wo Muttermilch und Honig fließen.”

(Alexander Eilers,*1976)

Der Berghofer „Rück-Blick“

„Look back in Anger“ lautet der Titel eines Theaterstückes von

1956 des britischen Dramatikers John Osborne (1929-1994).

Ein ausgesprochener „Blick zurück im Zorn“ ist diese Rubrik

zwar nicht, aber dennoch ein Rück-Blick voller Enttäuschung,

Frustration und Sorge. Hat uns doch die gefährliche Corona-

Epidemie trotz aller Anstrengungen um eine Eindämmung leider

noch immer voll im Griff. Daher mussten zu unserem großen

Bedauern alle Heimatvereinsaktivitäten, zumindest aber die

entscheidenden öffentlichen Veranstaltungen, gestrichen

werden.

Der 41. „Ein-Blick“ in die

„Plattdütsche Sproake“

Diesmal entstammt das Textbeispiel dem Heft „Plattdütsche

Gedichte besinnlik un heiter“ (1998) des Aplerbecker

Mundartdichters Friedrich (Fritz) Kockskämper (1929-

2015).

ET WEÄRD ALL WIDDERGOHN

Vi schlinnert düär de witte Welt.

Wenn män dat Is unner us hält!

Vi dröfft blauß nit te biestrig gohn,

un tüschendüär blitt vi mol stohn!

Gott vi am Ranne alletied,

kommt vi am Enne auk nit wiet.

Vi blitt im deipen Schnei dann steäcken,

könnt us dobi de Knoacken breäcken,

van Pläcke nit te küern un Dellen.

Doch eint, min Frönd, wek di vertellen:

Hett vi den rechten Weäg eist funnen,

dann könnt vi auk in schworen Stunnen

begriepen un gewiß verstohn:

Et maut, et weärd all widdergohn!

Der Berghofer „Aus-Blick“

Angesichts der immer noch ansteigenden Neuinfektionen,

der aktuellen Inzidenz-Zahlen und sogar der Todesfälle wird

voraussichtlich wohl noch nicht so bald mit einer nennenswerten

Entspannung der Situation zu rechnen sein. Wir alle müssen

weiterhin vorsichtig sein und uns selbst und unsere Mitmenschen

durch die Einhaltung der AHA-Regeln schützen und unnötige

soziale Kontakte vermeiden, um die Ansteckungsgefahr zu

verringern. Statt der von Kockskämper geschilderten winterlichen

Gefahren gibt es in diesem Jahr eine viel größere Bedrohung

durch die „moderne Pest“ namens „Covid-19“. Doch die

Hoffnung stirbt zuletzt! Mit den Impfstoffen erscheint uns

glücklicherweise nun endlich „ein Licht am Ende des Tunnels“.

Karl Prümer ruft uns zu: „Tauversicht“! Und Fritz Kockskämper

versichert uns: „ET WEÄRD ALL WIDDERGOHN“. Hoffen

wir, dass wir in diesem Jahr unser Jubiläumsfest „800 Jahre

Berghofen“ nachholen und weitere Veranstaltungen planen

können. – Informieren Sie sich bitte auch über unsere bekannte

Homepage (www.heimatverein-berghofen.de).

Dieter K. Tillmann


NEUES MITGLIED

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Lokales Online Marketing mit M. Wintgens Marketing/SEO

Webdesign / Relaunch

Die eigene Webseite gehört heutzutage zur Grundausstattung

von Betrieben und Unternehmen wie einst die Visitenkarten. Doch

Webseiten leisten darüber hinaus noch viel mehr als nur eine

Außendarstellung des Unternehmens im Internet. Ob Funktionen

zur Kontaktaufnahme, Preiskalkulatoren oder ein Online-Shop -

über Webseiten können Sie mit Ihrem Betrieb rund um die Uhr

Kunden gewinnen oder gar Umsätze generieren.

Professionell erstellte Webseiten, die nicht nur Ihr Unternehmen,

die Leistungen und Produkte aufführen, sondern auch die Kunden

(Zielgruppe) berücksichtigen, überzeugen auch Ihre Kunden vor

Ort!

Lokale Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Kunden finden Ihre Webseite, wenn sie bei Google Ihren

Firmennamen eingeben? Sehr wahrscheinlich! Aber werden Sie

auch gefunden, wenn potentielle Kunden nach Leistungen oder

Produkte suchen, ohne Ihren Betrieb zu kennen?

Mit Suchmaschinenoptimierung für Ihre Webseite erhöhen Sie die

Relevanz der Webseite zu den eingegebenen Suchbegriffen, was

zur Folge hat, dass die Webseite bei Google Maps sowie in den

„normalen“ Suchergebnissen weiter oben erscheint. Hintergrund

dabei ist, dass Kunden die ersten Ergebnisse ihrer Suche

anklicken und dort könnte Ihre überzeugende Webseite stehen.

Suchmaschinenwerbung (Google Ads)

Neben, besser gesagt, über und unter den „normalen

Suchergebnissen“ sehen Suchende Anzeigen (auch so

gekennzeichnet), die von Google Ads stammen. Die Google

Werbung ist mit direkten Kosten verbunden, bspw. Kosten

pro Klick oder Kosten pro 1.000 Einblendungen. Im Vergleich

zur klassischen Werbung liegen die Kosten pro Kontakt jedoch

weit darunter. Dabei haben Sie die volle Kostenkontrolle, ob Sie

maximale Monatsbudgets festlegen oder Tagesbudget. Hinzu

kommt, dass professionell erstellte Werbung bei Google sehr

zielgerichtet angelegt werden kann, sprich wem soll wann die

Werbeanzeige(n) zu welchem Suchbegriff gezeigt werden. Und

selbstverständlich lässt sich dabei auch der Ort oder Radius

hinsichtlich lokaler Werbung genau angeben.

Social Media Marketing & Werbung

Im privaten aber auch im beruflichen Umfeld sind die Social

Media Plattformen nicht mehr wegzudenken und der zeitliche

Anteil, den Benutzer auf Facebook, Instagram, YouTube usw.

verbringen, steigt von Jahr zu Jahr.

Möchte man also als Betrieb zukünftig seine Zielgruppe

nicht verpassen, gibt es hier zwei Möglichkeiten: das eigene

Unternehmensprofil auf Facebook, Xing, LinkedIn, Twitter, etc.

aufzubauen und sich präsent zeigen oder zusätzlich Werbung

zu setzen. Die Werbung (Ads) lässt sich bei allen Social Media

Kanälen sehr exakt einstellen, ob es nun die Facebook Werbung

ist, die im 500m Radius um einen Standort Benutzer erfasst oder

ob es bestimmte Jobbezeichnungen, Tätigkeiten, etc. bei den

Business Netzwerken Xing und LinkedIn ist.

Über M. Wintgens Marketing/SEO

Seit 1979 Berghofer, aber „erst“ seit 2003 beschäftige ich mich

mit Online Marketing, damals eher als Nebenbeschäftigung.

Während des Studiums zum Diplombetriebswirt legte

ich die Schwerpunktfächer auf Internetmarketing sowie

E-Commerce und schrieb über Suchmaschinenoptimierung &

Suchmaschinenwerbung die Diplomarbeit. Von 2010 bis 2015

war ich bei einer Berliner SEO Agentur in Köln angestellt und

konnte da viel technisches Know-How mitnehmen.

Für die Suchmaschinenwerbung habe ich die aktuelle

„Zertifizierung Google Ads-Suchmaschinenwerbung“ sowie die

„Zertifizierung für die Leistungsanalyse“ und für Google Analytics

die Individuelle Qualifikation.

Neben der Beratung und Umsetzung von Online Marketing für

Kunden entstehen auch ab und zu eigene Online Projekte. Die

Steigerturm e.V. Webseite betreue ich technisch seit 2019

ehrenamtlich.

Gerne unterstütze ich (ggfs. mit Kooperationspartnern bei

größeren Projekten) Sie bei Ihrem lokalen Online Marketing!


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HILFE & SERVICE

Mitglieder der Interessengemeinschaft Berghofer Gewerbetreibende e.V.

Berghofer Straße 149 a, Carsten Freiheit, 1. Vorsitzender, Tel.: 0231 - 3952233, Fax: 0231 - 3952244

Ehrenmitglieder Robert Lettermann; Günter Schulte †; Frank Trabert

Apotheke

Orion Apotheke Claudia Kemper & Martin Kemper

Berghofer Str. 155; E-Mail: orion.apotheke@gemeinsam-gesuender.de

Telefon: 948305-0

Telefax: 948305-30

Arne Ulrich Telefon: 487202

Betonrückbau

HTS Baudienstleistungen Ralph Regelmann; Klusenweg 26, 58239 Schwerte;

E-Mail: regelmann@icloud.com

DTL Betonrückbau GmbH Michael Rosik,

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Kötter

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18

HISTORISCHES

Arnold Haumann:

Ein Leben gegen den Strom der Zeit

„Die Bergpredigt ist die unanfechtbare Rechtsurkunde

des freisinnigen Christentums.“

Albert Schweitzer

Begegnungen mit Arnold Haumann in Berghofen

Wahrscheinlich haben wir – Arnold Haumann und der Autor – manchmal

in Berghofen Aufsehen erregt, etwa bei lauter, fröhlicher Begegnung in der

Ortsmitte: Nie gingen wir ohne längeres Gespräch auseinander; es wurde

immer intensiv diskutiert. Nein, wir waren nicht immer einer Meinung,

aber es war ein Gedankenaustausch, trotz des Generationenunterschiedes

ohne Vorbehalte, auf Augenhöhe und mit Gewinn – jedenfalls für mich.

Wir hatten eine gemeinsame Basis: das Evangelium, das christliche Liebesgebot,

das auch die Feindesliebe fordert, und die Überzeugung, dass

Kriege keine Lösungen bringen, sondern immer nur neue Verwicklungen,

neues Unglück heraufbeschwören. Die christliche Botschaft war uns auch

Aufforderung zur Zivilcourage. Volle Übereinstimmung sicherte ich ihm

zu, wenn er Grundgedanken vortrug wie: „Demokratie ist nicht unter allen

Umständen funktionsfähig, sie setzt die Mitwirkung einer angemessenen

Zahl von Bürgern voraus. Es hat keinen Sinn, Politik pauschal zu kritisieren

und Fehlentwicklungen zu beklagen. Notwendig ist die Bereitschaft,

einen neuen Denkprozeß in Gang zu bringen, das Bewußtsein zu schärfen

und Verbesserungen der gesellschaftlichen Gegebenheiten in Gang

zu bringen. Dabei müssen Gefährdungen ertragen, Ereignisse hinterfragt

und Zusammenhänge erkannt werden.“ (S. 7) Diese im Gespräch frei vorgetragenen

Gedanken nutzte er dann für das Vorwort zu seinem Buch:

„,Gott mit uns´? – Zwischen Weltkrieg und Wende“, das 1992 in Bonn

erschien. (Um Arnold Haumanns Meinungen möglichst authentisch wiederzugeben,

wird, wo das möglich ist, nicht aus dem Gedächtnis referiert,

sondern aus seinem Buch zitiert. Zitate ohne weiteren Zusatz, nur mit der

Seitenzahl, beziehen sich auf das genannte Buch.)

Besonders aufmerksam beachtete er einige Gedanken über die Vergangenheit,

die ich ihm nahebringen konnte: Vergangenheit – weder die eigene,

individuelle, noch die eines Volkes, zu dem man gehört, oder die eines

Landes, in dem man lebt, ist zu „bewältigen“; man kann ihrer nicht nachträglich

Herr werden, man muss mit ihr leben, wie sie ist. – Man kann

die Vergangenheit erforschen, Fakten benennen, sie bestenfalls verstehen

und Folgerungen ziehen, aber mit Letzterem verlässt man den zweifelsfreien

Boden, denn Folgerungen beruhen in der Regel auf Fragen, die man

an die Geschichte stellt, die zeitbedingt sind und vielleicht auch einen

individuellen Bezug haben. – Die Vergangenheit ist vergangenes Geschehen,

das sich jeder Beeinflussung

entzieht; daher ist es auch

nicht möglich, Geschichte wie

ein altes Möbel oder wie einen

Anzug „aufzuarbeiten“, es gibt

an ihr nichts zu polieren oder

auszubessern. Es kommt darauf

an – wie dies schon Leopold von

Ranke formulierte – zu erkennen,

wie es eigentlich (d. h. im

Wesentlichen) gewesen ist; daraus

wird man „nicht klug werden

für ein anderes Mal“, wie

Jakob Burckhardt feststellte, ja

man muss auch in Zweifel ziehen,

ob man „weise für immer“

werden kann, wie Burckhardt

Arnold Haumanns Buch

„Gott mit uns“?

noch meinte.

Als Lehrer an unterschiedlichen

Schulformen hatten Arnold Haumann

und der Autor Gelegenheit, junge Menschen auf ihre Teilhabe an der

Demokratie vorzubereiten. Haumann schöpfte dabei aus der Lebenserfahrung,

die ihn als Wehrmachtsoffizier nach Russland geführt hatte. Mir

standen die Auswirkungen des Krieges vor Augen, dessen Zerstörungen in

meiner Kindheit noch allgemein sichtbar waren und in dessen Folge sich

meine Eltern zur Flucht aus ihrer Heimat entschieden. Jean Lasseres Buch

„Der Krieg und das Evangelium“, schon 1956 in München erschienen,

wurde mir zum Wegweiser. Unterschiedlich bewerteten wir unsere durchaus

ähnlichen Erfahrungen mit Kommunisten: Während Arnold Haumann

als parteiloser Kandidat für den nordrhein-westfälischen Landtag 1995

für die DKP antrat, weil er „ein Zeichen für die zu Unrecht verurteilten

Kommunisten setzen möchte, die im Kampf gegen den Faschismus viele

Opfer gebracht haben“ (Ruhr-Nachrichten 12. Mai 1995), hatte ich nach

der Mitorganisation des Dortmunder Friedensmarsches 1973, in den sich

kommunistische Gruppen

mit Plakaten wie „Tod den

Amerikanern“ gedrängt

hatten und die den Redner

der Kundgebung auf dem

Dortmunder Markt, Pfarrer

Ernst August Bücker, wegen

seiner Aufforderung

zur absoluten Gewaltlosigkeit

auspfiffen, den

Schluss gezogen, nie wieder

an einer Aktion mitzuwirken,

die in solcher Form

pervertiert werden könnte.

Buchwidmung für den Verfasser

Trotz – oder vielleicht gerade wegen – solcher Unterschiede diskutierten

wir immer erneut unsere Erfahrungen und Positionen, durchaus mit der

Freude daran, sie in Frage stellen zu lassen und sie begründen zu müssen.

Arnold Haumanns Buch und mein Aufsatz „Berghofen 1914“ (Berghofer

Blick 3/1994) belebten unsere Gespräche und befeuerten einen Dialog,

der latent bis zu Arnold Haumanns Lebensende weitergeführt wurde.

Kindheit in Berghofen

Der am 23. Oktober 1923 geborene Arnold Haumann berichtete: Meine

Eltern haben in Berghofen „zu sehr günstigem Preis ein schönes großes

Grundstück am Südhang des Busenberges erworben. Der Kaufpreis je

Quadratmeter betrug weniger als 20 Reichspfennig, bis heute [1992] ist

er auf 350 DM gestiegen.“ (S. 8) Solche Angaben machte Arnold Haumann

nicht beiläufig, er wendete sich gegen jede Bodenspekulation und vertrat

die Meinung: „Da Grund und Boden nicht vermehrbar sind, ist es nicht

zulässig, ihn als Ware zu behandeln.“ (S. 229) Arnold Haumann erinnerte

sich: „Oft wandern wir [er mit der Mutter und seinen beiden älteren Brüdern]

mit dem Vater nach Berghofen, um beim Ausschachten und dann

auch beim Bau des Hauses etwas zu helfen. Der Vater, der im Ort seit zehn

Jahren Lehrer ist, will gern in der Nähe der Schule wohnen. Im Januar 1930

ist der Umzug. Wir freuen uns auf unser Einfamilienhaus und helfen bei

der Gestaltung des Gartens, dem Einpflanzen der Sträucher und Bäume

und lernen die Umgebung kennen. Ein besonderer Reiz sind drei große

Steinbrüche in unmittelbarer Nähe. Der schönste ist in eine kleine Parklandschaft

verwandelt, mit viel Getier, vor allem Eidechsen und einem See

mit Goldfischen.“ (S. 8)

Das eigene Haus war nur dadurch zu finanzieren, dass Heinrich Haumann

nach dem Schuldienst zur Mittagsschicht – nach einer 15-Kilometer-Fahrt

mit dem Fahrrad – die Arbeit auf der Zeche Hansa aufnahm. Die Großeltern

hatten in der Inflation des Jahres 1923 alle Ersparnisse verloren.


HILFE & SERVICE

19 19

Anfang des Jahres bin ich mit meiner Werkstatt

nach Dortmund-Husen, Husener Staße 94 umgezogen.

Dort können Reparaturgeräte (nur nach telefonischer

Absprache!) abgegeben werden.

Die bekannte Telefonnummer:

48 21 78

ist geblieben.

Bitte sprechen Sie auf den Anrufbeantworter, da

das Telefon nicht permanent besetzt ist.

Es ist wichtig, dass Sie ihren Namen und die Telefonnummer

hinterlassen, damit ich Sie zurückrufen

kann. Der gewohnte Service bleibt für alle Kunden

in vollem Umfang weiterhin erhalten.

Radio Schaaf

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Frank Schönefeld in seiner neuen Werkstatt

in Dortmund-Husen


20

HISTORISCHES

Die Mutter, eine gelernte Schneidermeisterin, trug das ihre zur Ökonomie

der Familie bei, dennoch geriet die Abzahlung des Hauses in Gefahr, als

die Brüningsche zehnprozentige Gehaltskürzung vollzogen wurde. Schon

der neunjährige Arnold half gern dem Bauern, wenn er die große Wiese an

der Südseite des elterlichen Grundstücks mit der Sense mähte, und nach

dem Abitur wollte Arnold Haumann Landwirt werden.

Unterm Hakenkreuz

Vater Haumann war nach Hitlers Machtübernahme noch zuversichtlich:

„Ach, dieser Spuk mit dem Hitler wird wohl in sechs Wochen zu Ende

sein.“ (S. 10) Spätestens durch die „Kristallnacht“ wurde Arnold Haumanns

kritische Aufmerksamkeit geweckt. Auf dem Weg zum Hörder Realgymnasium,

das nun „Dietrich-Eckardt-Schule“ hieß, sah er die Ruine der

Hörder Synagoge, sah demolierte jüdische Geschäfte und vor der Drogerie

Elsbach einen blutigen Schutt- und Scherbenhaufen. Als er nachfragte,

antworteten Klassenlehrer, Eltern und Berghofens Gemeindepfarrer Klinzing,

zu dem ein besonderes Vertrauensverhältnis bestand, der seinem

Konfirmanden theologische Schriften zugänglich gemacht hatte und bei

dessen Sohn er dann sechzehnjährig Pate wurde, gemeinsam mit der eindringlichen

Mahnung: „Junge, sei vorsichtig!“ (S. 10 f.)

Nach wiederholter Aufforderung trat Arnold Haumann in das Jungvolk ein;

in einer Extragruppe, die sich „Marine-HJ“ nannte, konnten die Jungen

einige Zeit eine Sondergruppe bilden, die dann aber, eine Begründung

wurde nicht gegeben, in die allgemeine „Hitler-Jugend“ überführt wurde.

Ohne Mitgliedschaft in der HJ wäre es nicht möglich gewesen, das Abitur

abzulegen. Obwohl sich der HJ-Fähnleinführer wiederholt über Arnold

Haumann beschwerte und es zu einer lebhaften Auseinandersetzung mit

dem Obersturmbannführer der SA Heinrich Strott kam, bestand Haumann

die Abiturprüfung im März 1942; das Zeugnis trägt den Vermerk: „Er war

darauf bedacht, sich ein eigenes Urteil zu bilden.“ (S. 15) Als Direktor Dr.

Kopfermann in seiner Abiturrede ausführte: „Jetzt werdet ihr auch Gelegenheit

haben, für Führer und Vaterland euer Leben zu lassen“, wagte

Haumann in seiner Rede, den Direktor zu korrigieren, er meine wohl „unser

Leben einzusetzen“, und er ergänzte: „Wichtiger scheint mir, uns für eine

gute Zukunft einzusetzen.“ (Ebd.) Einen Tag nach dem Abitur erhielt die

Familie die Nachricht vom Soldatentod des Sohnes Harald an der Ostfront.

Der Berghofer Bauer Heinrich Wilmsmann sen. hatte schon vor seinem

plötzlichen Tod 1941 versucht, für Arnold Haumann als landwirtschaftlichen

Eleven eine Freistellung vom Militärdienst zu erreichen – doch

er blieb erfolglos: Haumann wurde zur 13. Kompanie 253 nach Aachen-

Brand, einer berittenen und bespannten Infanterie-Geschütz-Kompanie,

einberufen. Die Militärzeit kennzeichnete er als primitiv, geistlos und von

raffinierten Schikanen erfüllt. Da Kriegsdienstverweigerung mit dem Tode

bedroht wurde, legte Haumann trotz großer Gewissensnot den Soldateneid

auf den „Führer und Reichskanzler Adolf Hitler“ ab. Bevor er zu einem

Förderlehrgang für Kriegs-Offiziersbewerber gehen konnte, wurde er zur

Ostfront kommandiert und erlebte dort mit, wie bei minus 40 Grad Celsius

in den Unterständen das Holz der Häuser der aus ihnen vertriebenen

russischen Bevölkerung verheizt wurde. Dieser Einsatz endete mit einem

Sonderurlaub, da sein Vater, nur 52 Jahre alt, 1943 in Berghofen verstorben

war.

Als Fahnenjunker-Unteroffizier ging Arnold Haumann dann auf die Kriegsschule

in Hannover. Dort erlebte er den Tod des Oberleutnants Graf Hoya,

dem eine kritische Einstellung gegenüber dem Hitler-Regime nachgesagt

wurde und von dem das Gerücht ging, er habe Selbstmord begangen.

Die Offiziersschüler wurden zum Löschen und Aufräumen nach schweren

Bombenangriffen auf Hannover kommandiert. Vom erfolgreich bestandenen

Lehrgang erfuhr Haumann im Lazarett in Bad Pyrmont, in das er wegen

einer Gelbsucht eingeliefert worden war. Nach seiner Genesung musste

er in Aachen-Brand einen erkrankten Kompanieführer vertreten. Im

Januar 1944 wurde Haumann zu einem Nachrichten-Offiziers-Lehrgang

nach Bielefeld abkommandiert, und im März wurde er zum Regiment 322

im südlichen Bereich der russischen Nordfront abgeordnet. Im Eisenbahnzug

zur Front traf Arnold Haumann auf einen Waffen-SS-Hauptsturmführer,

der ein Juden-Liquidationskommando leitete. Haumann bemerkte ihm

gegenüber: „Es ist doch gut, daß wir keine jüdischen Eltern haben, sonst

würden wir vielleicht zur gleichen Zeit als ,jüdische Untermenschen´ zur

Liquidation nach Riga fahren.“ (S. 22) Von dem Hauptsturmführer eingeladen,

wollte Haumann ihn am nächsten Tag in der Dienststelle besuchen.

„In seinem Büro teilt mir dann ein Mitarbeiter unter vier Augen mit, der

Chef habe sich in der vergangenen Nacht das Leben genommen. Meine

Vermutung und das damit verbundene ungute Gefühl, ich sei für diesen

Selbstmord mit verantwortlich, hat mich bis heute nicht verlassen.“ So

berichtet Arnold Haumann in seinem Buch darüber. (S. 22 f.) Es kam

dann zu einem Kontakt zu einem Offizier der Frontleitstelle Riga, einem

kritischen Christen, der Haumann als Kurier zu anderen regimekritischen

Offizieren als Kurier schickte.

Wieder an der Front, erlebte Haumann den Rückzug des deutschen Heeres

mit. Seine Kompanie wurde, in Ermangelung anderer Kräfte, mit 16-jährigen

Hitler-Jungen „aufgefrischt“. (S. 24) Der Rückzug gestaltete sich

zu einem Desaster, und die angeordnete „Politik der verbrannten Erde“

war menschenverachtend. Am 22. Juli 1944 geriet Haumann in einen

Nahkampf, seine rechte Gesichtshälfte wurde durchschossen, der Kiefer

verletzt und die linke Schulter zerschlagen. Im überbelegten Lazarett im

ostpreußischen Insterburg sah Haumann das schwere Los vieler Verwundeter.

Er konnte nach Karlsbad ins Lazarett fahren und erhielt im Oktober

1944 einen Monat Genesungsurlaub, den er bei seiner Mutter in Berghofen

verbrachte. Damals bereits war die Dortmunder Innenstadt zu Dreivierteln

zerstört.

Nach dem Urlaub wurde Haumann als Stellungsbauoffizier im Luftgau

Pommern eingesetzt. Er berichtet darüber: „Am ersten Stettiner Sonntag

treffe ich in der Kirche den alten Feldmarschall von Mackensen und seine

Familie. Während eines Gespräches nach dem Gottesdienst werde ich zu

einem Besuch in sein bei Stettin liegendes Schloß eingeladen. Die Einladungen

wiederholen sich. In dieser Familie erlebe ich einen erschütternden

Kontrast zwischen grundlegender Kritik am Geschehen und einer

Dennoch-Treue gegenüber dem Eid zu Hitler. Immerhin hat dieser Kontakt

den letzten Teil meines Militärdaseins begünstigt.“ (S. 29) Arnold Haumann

erlebte dann Dresden am Vorabend des so folgenschweren Luftangriffs,

weiter Deutsch-Krone, Schwerin und den Truppenübungsplatz

Wildflecken bei Bad Brückenau in der Röhn, und schließlich traf er am

19. März 1945 in Schmallenberg ein. Es gelang Arnold Haumann nicht,

Schmallenberg mit seinen überfüllten Lazaretten zur offenen Stadt zu erklären;

immer noch gab es Offiziere, die Widerstand gegen die Übermacht

der Amerikaner leisten wollten. So gerieten einige Häuser in Brand, bevor

die Amerikaner Herr der Lage waren. Am 8. April 1945 kam Arnold Haumann

in Kriegsgefangenschaft.

Kriegsgefangenschaft und Nachkriegszeit

Die Zeit der Kriegsgefangenschaft in Frankreich war von großen Entbehrungen

gekennzeichnet; es gab nur wenig zu essen und zu trinken, persönliche

Gegenstände wurden beschlagnahmt, die Gefangenen waren in Zelten

untergebracht und es gab keine medizinische Betreuung. Unterstützt

vom Lagerkaplan gelang es, da etwa 50, teils auch prominente Theologen

unter den Gefangenen waren, ein theologisches Seminar abzuhalten,

das sogar mit einem Abschluss-Examen endete und den Teilnehmern die

Vergünstigung eintrug, vorzeitig in die Heimat entlassen zu werden. Die

Studien im Kriegsgefangenenlager eröffneten die Möglichkeit, zum November

1945 das Studium an der Theologischen Hochschule Bethel aufzunehmen.

Arnold Haumann hatte eigene Vorstellungen von der Gestaltung

eines Nachkriegsdeutschland: Nach dem Nationalsozialismus hielt

er eine „radikale Umkehr“ für vordringlich. Es kam zu einem Gespräch

mit Konrad Adenauer, dem Vorsitzenden der neuen Christlichen Partei, die

sich dann Christlich-Demokratische Union nannte, der sich aber weniger

an Grundsatzfragen interessiert zeigte, sein Ziel war es in erster Linie,

Wählerstimmen zu erringen. Dennoch brachte sich Haumann in die Arbeit

der Partei ein und konnte dann einen Teil seiner eigenen Gedanken im

Ahlener Programm der CDU von 1947 wiederfinden. Als Haumann von


HILFE & SERVICE

21 21


22

HISTORISCHES

Kontakten Adenauers zu Wehrmachtsgenerälen erfuhr, um eine Remilitarisierung

vorzubereiten, ging er auf Distanz zu dieser Absicht. Über seine

Aktivitäten in Berghofen berichtete Arnold Haumann: „In Berghofen habe

ich mich gleich nach meiner Rückkehr aus der Gefangenschaft in der

evangelischen Jugendarbeit engagiert. Pastor Ernst Wilhelm Boland, bis

zu seiner Emeritierung Gemeindepfarrer in Berghofen, gründet eine örtliche

evangelische Akademie und vermittelt theologische Gedanken unter

dem Aspekt der Aktivierung des Gemeindelebens und der Beziehung von

Kirche und Welt.“ (S. 43)

Zum Wintersemester 1947 wechselte Haumann an die Universität Heidelberg,

besonders rechtliche Fragen interessierten Haumann nun. So

kritisierte er, den römischen Rechtsgrundsatz aufgreifend „niemand darf

Richter sein, der in irgendeiner Form, sei es mittelbar oder unmittelbar, an

einer Sachlage beteiligt ist“, (S. 44) die Nürnberger Prozesse, die diesem

Grundsatz entsprechend mit Richtern aus neutralen Ländern hätten besetzt

werden müssen. Noch war die öffentliche Kritik an den Besatzungsmächten

bei Strafe verboten, und Haumann hatte das Glück, dass sich der

Universitätsrektor Hans von Campenhausen weigerte, ihn vom Studium

auszuschließen, wenn er ihm auch riet: „Mensch, halte doch den Mund,

das schadet dir doch nur. Du hast mit dem Studium genug zu tun.“ (S. 45)

Dennoch trugen Haumanns Aktivitäten in der Studentengemeinde dazu

bei, dass er ein Stipendium vom Weltkirchenrat zum Theologiestudium

an der Princeton-Universität in den USA erhielt. Erst nach langem Zögern

stellten die US-Behörden das notwendige Visum aus. In den USA fand Arnold

Haumann hervorragende Studienbedingungen und ein „sehr schönes

Land“ (S. 70) mit vielen freundlichen Menschen vor. Er lernte den karnevalartigen

US-Wahlkampf kennen, fand einen weitverbreiteten naiven

Antikommunismus vor und nahm die immensen sozialen Unterschiede,

die Rassenvorurteile

und -benachteiligungen

zur

Kenntnis, wie

auch die Tatsache,

dass US-Präsident

Truman, obwohl

gewarnt, nichts

gegen den japanischen

Angriff

auf Pearl Harbour

unternommen hatte,

um sein Land

mit voller Kraft

in den Weltkrieg

führen zu können.

Als „Bachelor of

Divinity“ (S. 64)

schloss Haumann

seine Studien

erfolgreich ab.

Arnold Haumann im Jahre 1948

In den Anfangsjahren der Bundesrepublik

Beeinflusst von dem Theologen Paul Tillich, der mahnte, Weltverantwortung

aus bilbischer Sicht wahrzunehmen, hielt Haumann viele Vorträge

über seine amerikanischen Erfahrungen. „Gustav Heinemann, inzwischen

Bundesminister im Kabinett Adenauer, lerne ich auf dem Essener Kirchentag

1950 kennen. Als prominentes Mitglied der ,Bekennenden Kirche´ ist

er seit einem Jahr Präses der gesamtdeutschen Synode der Evangelischen

Kirche in Deutschland (EKD). Als Redner auf dem Kirchentag spricht er

den Satz aus: ,Daß Deutsche jemals auf Deutsche schießen, muß undenkbar

bleiben.´ Als ich [Haumann] in der Diskussion nach seinem Vortrag

etwas aus den USA berichte, auch von den Absichten, den neugebildeten

deutschen Teilstaat zum militärischen Brückenkopf gegen den Osten auszubauen,

hält Heinemann meine Aussagen für unwirklich.“ (S. 72)

Arnold Haumann, der als Werkstudent, unter anderem bei der Maschinenfabrik

Schade in Schüren und bei der Dortmund-Hörder Hüttenunion, sein

Geld für ein weiteres Studium in Münster verdiente, wollte nun Ost-Erfahrungen

sammeln. Obwohl die „Freie Deutsche Jugend“ in Westdeutschland

mittlerweile verboten war, fuhr Haumann zu deren Kongress nach

Ost-Berlin. Dort traf er die DDR-Kultusministerin Fabisch (die spätere

Frau Honecker) und den später inhaftierten Minister für Handel und Verkehr

der DDR, Karl Hamann, der während seiner Studienzeit für einige

Monate in Berghofen gewohnt hatte. Hamann wies darauf hin, dass viele

Unternehmer, Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker und Ärzte den Weg

in den reicheren Westen gegangen seien und dass dies die Wirtschaft

in der DDR negativ beeinflusste. Den Gesang der FDJler „Die Partei, die

Partei, die hat immer recht...“ (S. 75) stellte Haumann auch in Ost-Berlin

in Frage. Aus der DDR mitgeführte Schriften und Bücher wurden Haumann

dann bei der Wiedereinreise in die Bundesrepublik abgenommen.

Bei seiner Mutter in Berghofen fragten immer wieder Polizisten nach dem

Sohn; dies trug zur einer erheblichen Verunsicherung bei, aber es war nur

der Beginn für insgesamt 62 Vorladungen im Zusammenhang mit Ermittlungen

wegen Staatsgefährdung; Unterlagen wurden beschlagnahmt und

zum Teil nicht zurückgegeben.

Haumann wurde Mitglied des „Internationalen Versöhnungsbundes“, der

die „Aktion Sühnezeichen“ inspirierte. Als Konrad Adenauer den West-Alliierten

im Alleingang einen deutschen Verteidigungsbeitrag anbot, der

die deutsche Teilung zementieren musste, trat Innenminister Heinemann

zurück. Es bildete sich eine Bürgerinitiative, die eine Volksbefragung zum

Ziel hatte, die einen Friedensvertrag und die Verhinderung der Wiederbewaffnung

anstrebte. Arnold Haumann wurde zu einem der beiden Vorsitzenden

der Initiative für Nordrhein-Westfalen gewählt, die Initiative aber

durch Heinemanns Nachfolger mit der Begründung, sie sei kommunistisch

unterwandert, verboten; dies geschah zu einer Zeit, als die Kommunistische

Partei noch legitim im Bundestag saß. Gustav Heinemann

regte die Gründung einer „Notgemeinschaft für den Frieden Europas“ (S.

84) an, zu deren Gründungsmitgliedern auch Arnold Haumann gehörte.

Die Notgemeinschaft wollte eine Petition an den Deutschen Bundestag

richten, die eine Wiederbewaffnung verhindern sollte. Die einigen Tausend

Unterzeichner der Petition wurden von Adenauer „als Sektierer oder religiöse

Gesundbeter“ (S. 95) lächerlich gemacht.

Immer wieder setzte sich Arnold Haumann mit der Politik Adenauers auseinander,

der sich mit einer Reihe willfähriger Nazis wie Globke, Oberländer

und Gehlen umgeben hatte. In seiner Monographie „Konrad Adenauer“

(Reinbek 1987) fasst Gösta von Uexküll zusammen: Mochte Adenauers

„kommunistisches Feindbild auch noch so unlogisch und irrational sein,

es erwies sich als sehr wirksames Mittel, um die Wiederaufrüstung den

Bundesbürgern schmackhaft zu machen.“ (Ebendort S. 80) Aus christlicher

Überzeugung, eingedenk der Seligpreisungen der Bergpredigt, versuchte

Arnold Haumann, dem etwas entgegenzusetzen.

Der erste politische Mord in der jungen Republik?

Arnold Haumann war entschlossen, die Wiederbewaffnungspolitik Adenauers

nicht hinzunehmen; dabei kam es zu einem besonders tragischen

Ereignis. Haumann schildert dies aus seiner Sicht: „Zum 1. Mai 1952

lädt Studentenpfarrer Herbert Mochalski die Aktionsgruppen gegen Aufrüstung

nach Darmstadt ein, um in einem Vorbereitungskreis über die

Durchführung einer Großveranstaltung zu beraten. Ich habe seit einigen

Monaten einen Beschäftigungsauftrag vom Vorsitzenden des Presbyteriums

der Evangelischen Kirchengemeinde in Berghofen, Pastor Boland.

Ich bin beauftragt, in meiner Heimatgemeinde zu predigen, Bibelstunden

abzuhalten und mich verstärkt in der evangelischen Gemeindejugend zu

engagieren. Auf Einladung des Presbyteriums nehme ich am 1. Mai 1952

an dessen Jahresausflug ins Sauerland teil. Weil ich meine Zusage nicht

zurückziehen möchte, kann ich an der Veranstaltung in Darmstadt nicht

teilnehmen. Ich erfahre am nächsten Tag telefonisch, daß der vorbereitende

Kreis in Darmstadt mir die Leitung für eine Großveranstaltung am 11.

Mai 1952 und damit die verantwortliche Planung übertragen hat.


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HISTORISCHES

Wegen der verhältnismäßig kurzen Vorbereitungszeit bin ich einigermaßen

besorgt. Ich unternehme alle möglichen Schritte, um innerhalb von

zwei Tagen die Einladungen in das ganze Bundesgebiet verteilen zu lassen.

Besondere Sorgen macht mir die antikommunistische Propaganda

der offiziellen Stellen.“ (S. 99)

Haumann meldete die Veranstaltung offiziell an, sprach mit dem Essener

Oberbürgermeister Dr. Toussaint, dem Leiter des Amtes für öffentliche

Ordnung Kappel, dem Vorsitzenden der SPD Landtagsfraktion Heinz

Kühn und Mitgliedern der CDU-Fraktion. Kurt Baurichter, der Düsseldorfer

Regierungspräsident, riet, den Verfassungsschutz zu kontaktieren, dort

aber wurde Haumann als kommunistischer Agent angesehen. Gegen alle

Zusagen wurde die Veranstaltung kurzfristig am Freitagabend verboten.

Haumann erfuhr zunächst gerüchteweise vom Verbot der Veranstaltung,

zu der sich viele der erwarteten etwa 15.000 Jugendlichen auf den Weg

gemacht hatten. Eine Vorbereitungsgruppe beschloss, die Kundgebung

nicht gegen das Verbot durchzuführen, aber rechtliche Schritte dagegen

einzuleiten. Den bereits angereisten Jugendlichen wurde ein Besuch der

Gruga (Große Ruhrländische Gartenbau-Ausstellung) empfohlen. Das

Verbot der Veranstaltung wurde damit begründet, dass schon zuvor eine

katholische Jugendkundgebung angemeldet worden war. In Essen trafen

nun rechtsgerichtete und linksgerichtete Jugendliche aufeinander. Arnold

Haumann beobachtete, dass die Polizei einseitig zu Gunsten der rechtsgerichteten

Jugendlichen brutal in die Auseinandersetzungen eingriff. Haumann

schrieb dazu: „Erschreckend ist für mich zu erfahren und dieses

an mehreren Stellen im Laufe des Sonntags zu hören, mehrfach auch von

Polizisten selbst, daß diese Bereitschaftspolizei sehr kurzfristig informiert

und nach Essen in Marsch gesetzt wurde, ,belehrt´, es handele sich in

Essen um eine Veranstaltung von Kommunisten und Anarchisten, die zu

Gewalttätigkeit entschlossen seien.“ (S. 102)

Bei vielen Jugendlichen war der Hinweis auf einen Gruga-Besuch so gedeutet

worden, als würde dort die Kundgebung doch noch stattfinden

können. Haumann fuhr nun in einem Wagen der Essener Polizei durch die

Stadt, um per Lautsprecher über das Missverständnis aufzuklären. Dennoch

kam es zu heftigen Prügeleien. Haumann, der begütigend eingreifen

wollte, wurde so geschlagen, dass er für etwa eine Viertelstunde die Besinnung

verlor. Umringt von Polizeibeamten wachte Haumann schließlich

wieder auf: „Unter ihnen erkenne ich auch den Schläger. Er leugnet zunächst,

wird aber dann von einem Essener Kollegen gedrängt, es zuzugeben,

weil er sich wohl vorher mit dieser Tat gebrüstet hat. Der Schläger

ist ebenfalls von der Bereitschaftspolizei. Er erschrickt, als ich ihm sage,

er möge nun mit mir zu ,meinem´ Polizeiwagen gehen, der mir als Versammlungsleiter

vom Chef der Essener Polizei zur Verfügung gestellt ist.

Jetzt passiert etwas Typisches, wie ich es nicht selten erlebe: Das schroffe

Wesen dieses Menschen schlägt um in eine Art Unterwürfigkeit. Er bittet,

ja bestürmt mich, nichts gegen ihn zu unternehmen. Tatsächlich habe

ich das auch nicht getan. Später bin ich unsicher geworden, ob diese Reaktion

grundsätzlich richtig gewesen ist.“ (S. 104)

Vor der Gruga versuchten Polizeibeamte, die Jugendlichen abzudrängen,

die sich immer wieder auf den Eingang zubewegten. Einige Jugendliche

mussten, wegen der Härte des Polizeieinsatzes, mit Krankenwagen abtransportiert

werden. Aus der Menge der Jugendlichen flogen Steine gegen

die Polizisten, die nun gezielt in die Menge schossen: „Tödlich getroffen,

und zwar in den Rücken, wird Philipp Müller, ein Jugendlicher aus München.

Mehrere sind verletzt... Die makabere Frage bleibt unklar..., ob der

Schuß auf Philipp Müller doppelt gezielt war, auf den Teilnehmer und

insbesondere auf ihn als Mitglied der verbotenen FDJ. Sein Tod wird von

vielen als erster politischer Mord in der BRD... angesehen. Es wird wohl

nie mehr möglich sein, dieses zu beweisen oder zu widerlegen.“ (S. 105)

Durch Vermittlung von Gustav Heinemann kam es zu einer Aussprache

mit dem Staatssekretär des Ministers für Gesamtdeutsche Fragen Jakob

Kaiser, Thedick, bei der dieser erklärte: „Meine Herren, Sie müssen

nicht glauben, daß wir überzeugt sind, daß Sie kommunistisch gesteuert

werden. Aber wir sind gegen Ihre Aktivitäten und Demonstrationen, und

welches Mittel ist da wirksamer, als Sie in der Öffentlichkeit als kommunistisch

unterwandert darzustellen.“ (S. 114)

Dennoch organisierte Haumann, angetrieben von dem Bekenntnis, „daß

ich mich schuldig fühle, Hitlers Soldat und Offizier in Rußland gewesen zu

sein“ (S.116), gemeinsam mit Freunden eine erneute Kundgebung gegen

die Wiederbewaffnung Deutschlands in Essen schon am 25. Mai 1952 mit

15.000 bis 20.000 Teilnehmern. Eigene Ordner sorgten für einen friedlichen

Verlauf, obwohl sich wiederum Provokateure unter den Versammelten

befanden. Die Bereitschaftspolizei wurde nicht eingesetzt.

Arnold Haumann musste die Erfahrung machen, dass die Evangelische

Kirche seine Friedensarbeit zuließ und unterstützte, aber sich zu keiner

einheitlichen Auffassung bekannte und zu einem nicht unerheblichen Teil

die Adenauer-Politik unterstützte. Viele seiner Mitstreiter gaben den gesellschaftlichen

Widerständen nach und machten Karriere in der Publizistik,

bei den Parteien oder auch in kirchlichen Organisationen.

Auf dem von etwa 1.500 Teilnehmern besuchten Völkerkongress in Wien

konnte Arnold Haumann die Idee von der „Wiedervereinigung Deutschlands

in einem von Ost und West unabhängigen Europa mit friedlichen

Beziehungen zu allen Nachbarstaaten“ (S. 126) vortragen, die er gemeinsam

mit seinem Freund Nikolaus Koch erarbeitet hatte. Koch hatte im Jahre

zuvor in seinem Buch „Die moderne Revolution“ (Tübingen/Frankfurt

1951) beachtenswerte Gedanken zur gewaltfreien Selbsthilfe des deutschen

Volkes dargelegt. – Im politischen Alltag musste Haumann erleben,

wie Adenauers Politik der Westintegration Ulbricht unterstützte und wie

wiederum dessen inflexibler Kommunismus Adenauer half und wie sich

dabei die beiden deutschen Staaten immer weiter voneinander entfernten.

Haumann, der gemeinsam mit Koch den „Conscientia-Verlag“ betrieb, beteiligte

sich am Aufbau der von Gustav Heinemann am 29. November 1952

gegründeten „Gesamtdeutschen Volkspartei“, in der sich viele kritische

Individualisten zusammenfanden. Dabei lernte er Edith Germann kennen,

die als Sekretärin in Heinemanns Kanzlei arbeitete; sie wurde vertraute

Mitstreiterin und schließlich seine Ehefrau. Als die GVP ein Wahlbündnis

mit dem „Bund der Deutschen“, der sich jeder Kritik am DDR-System

enthielt, anstrebte, beauftragte das GVP-Präsidium (Gustav Heinemann,

Helene Wessel, Diether Posser und Adolf Scheu) Haumann mit der Kontaktaufnahme.

Haumann und Koch entwarfen eine Vereinbarung, die eine

klare Abgrenzung zu kommunistischen Positionen enthielt. Dennoch wurde

von der CDU immer wieder die Behauptung aufgestellt: „Die GVP wird vom

Osten bezahlt.“ Die Partei wollte Europa zu einer Brücke zwischen Ost und

West machen, strebte ein unabhängiges freies Gesamtdeutschland an

und propagierte eine aktive Friedensarbeit. Trotz einiger Achtungserfolge

für Heinemann, Wessel, Erhard Eppler und Posser erhielt das Wahlbündnis

nur etwa ein Prozent der Stimmen, dennoch waren die Protagonisten zur

Weiterarbeit bereit. Haumann und Koch gründeten zusammen mit Maria

Eberhard in Witten-Bommern eine „Beratungsstelle für Friedensdienst e.

V.“, die bei Fortbestand der Aufrüstungspolitik nun das im Grundgesetz

verbürgte Recht auf Kriegsdienstverweigerung fördern wollte.

Im Frühjahr 1955 übernahm Arnold Haumann das Amt eines Generalsekretärs

der GVP; nun erst wurde er auch Mitglied der Partei. Obwohl

die GVP bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen in einigen

Kommunen stärkste Kraft werden konnte, wurde im Landesdurchschnitt

wiederum die Fünf-Prozent-Marke nicht erreicht. Beim rheinland-pfälzischen

Landtagswahlkampf des Jahres 1955 kam es in der Pfalz zu einem

Wahlbündnis der GVP mit der SPD und zu gemeinsamen Wahlkampfauftritten

von Ollenhauer und Heinemann. Der CDU-Landtagsabgeordnete

Dr. Ecarius warb mit der Parole „Gustav Heinemann wird von Moskau

bezahlt.“ Haumann konnte gerichtlich veranlassen, dass Ecarius seine

Behauptung widerrufen musste. Trotz intensiver Bemühungen, gelang es

Haumann aber nicht, größere Geldbeträge zur Finanzierung der Partei einzuwerben.

Im Vorfeld der Bundestagswahl 1957 sondierte Haumann für

die GVP ein Zusammengehen mit der SPD; dabei machte er die Erfahrung,

dass sich vor allem Herbert Wehner und Fritz Erler mit der Aufrüstung und

der NATO-Mitgliedschaft arrangiert hatten. Die Mehrheit der GVP-Mitglieder

stimmte für eine Auflösung der Partei und einen Eintritt in die SPD,

rechtzeitig vor der Bundestagswahl 1957, so dass Gustav Heinemann,


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HISTORISCHES

Helene Wessel, Adolf Scheu und Erhard Eppler Bundestagsabgeordnete

der SPD wurden. Arnold Haumann und seine Frau vollzogen diesen Schritt

nicht mit; sie waren nicht bereit, nach ihrem Einsatz gegen Rüstungsund

Militärpolitik und eindeutige Westblock-Einbindung als SPD-Politiker

mit dieser Partei eine Kehrtwendung in ihren Einstellungen zu vollziehen,

und Haumann formulierte: „Sehr deutlich habe ich erkannt, wie die aktive

Politik dazu verführt, fünf gerade sein zu lassen, sich mehr der Wählergunst

anzupassen als zu tun, was politisch notwendig und richtig ist.“

(S. 168)

Arnold Haumann – unkonventionell, immer im Aufbruch,

so erlebten ihn Freunde und Kritiker

In kirchlichem Dienst

Arnold Haumann, gegen den noch immer Ermittlungsverfahren liefen,

fand 1957 Anstellung bei der Evangelischen Kirche als Katechet an der

Industrieberufsschule in Essen-West. Für den Kirchenkreis Essen-Nord

wurde Haumann Beauftragter für die Betreuung und Beratung von Wehrpflichtigen

und Kriegsdienstverweigerern. Gemeinsam mit Nikolaus Koch

erarbeitete Haumann die These: „Militär ist keine Lösung mehr. Wenn es

einen sinnvollen Krieg gibt, dann ist es der Krieg gegen die Not.“ (S. 170)

1960 wurde Haumann mit der Verwaltung der dritten Pfarrstelle in Essen-

Rüttenscheid beauftragt, und er übernahm die gesamte Jugendarbeit der

Gemeinde. Gleichzeitig besuchte er das Predigerseminar und schloss 1963

seine Ausbildung ab. Die zwölfjährigen juristischen Vorhaltungen und Anklagen

gegen Haumann gingen dann in einer Prozess-Farce zu Ende: Es

erfolgte ein „Freispruch wegen Mangel an Tatverdacht“. (S. 185) In der

Gemeindearbeit war Arnold Haumann überaus aktiv, besonders pflegte

er in vielen Hausbesuchen das Gespräch mit den Gemeindegliedern. Sein

Eintreten für die Kriegsdienstverweigerer brachte ihn in Gegensatz zum

Militärbischof Hermann Kunst und deckte die Widersprüchlichkeit innerhalb

der Evangelischen Kirche immer wieder auf. 1965 wechselte Arnold

Haumann an die „Gewerbliche Schule Ost“ in Essen, in der er einen tabulosen

Religionsunterricht vertrat. Es war die Zeit, in der Dorothee Sölle forderte,

die Wirksamkeit des Glaubens für die Lebensgestaltung in sozialer

Verantwortung nutzbar zu machen; und weltweite Gerechtigkeit strebte

die „Theologie der Befreiung“ an. Angesichts der „Großen Koalition“ von

CDU/CSU und SPD in der Bundesrepublik, in deren Regierung auch Gustav

Heinemann Minister wurde, verlagerte sich die Opposition zu einem guten

Teil auf die Straße, empfand sich – bald auch radikal und gewalttätig –

als „außerparlamentarische Opposition“. Arnold Haumann wurde 1968

zum „theologischen Abgeordneten des Kirchenkreises für die Landessynode“

(S. 197) und zum „Bezirksbeauftragten für den evangelischen Religionsunterricht

an berufsbildenden Schulen“. (S. 198) Haumann trat bei

seiner kirchlichen Arbeit in und außerhalb der Schule gegen Feindbilder

jeder Art auf und machte die „Beratungsstelle für Friedensarbeit“, deren

Träger der „Verein Haus Bommern“ in Witten war, zu einer Forschungsstätte

für die Grundfragen des Friedens. Schließlich führte diese Arbeit

1981 zur Gründung der „Bürgerinitiative für ein blockfreies Europa“ (S.

209), die unter anderem von Prof. Bernhard Grzimek und Altbischof Kurt

Scharf unterstützt wurde und die in Arnold Haumann ihren Sprecher fand.

Nach den Pflichten

Ständige Schmerzen, verursacht durch die kriegsverletzte Schulter, legten

es nahe, dass Arnold Haumann zum Schuljahresende 1984 vorzeitig in

den Ruhestand ging. Mit dem NDR erarbeitete er einen Film unter dem

Motto „Philipp Müller – der erste politische Mord in der BRD?“, der am

11. Mai 1985 um 23 Uhr gesendet wurde. Die ursprünglich angestrebte

Sendung zu Haumanns „Das war mein Leben“ wurde als zu politisch eingestuft

und nicht ausgestrahlt. – Haumanns Tochter Anke lebte in den

USA; so zog es die Eheleute in ihre Nähe und sie verbrachten die ersten

drei Jahre des Ruhestandes in Los Angeles. 1987 kehrte das Ehepaar zurück

in die Heimat in ihr Haus in Berghofen. Von einer Reise in die Sowjetunion

zurückgekehrt, erlebten die Haumanns den Wandel in der DDR.

Sie sahen „mit großer Freude die Ansätze der dortigen Demokratisierung

und eine Opposition, die vor allem von den evangelischen Gemeinden

kräftig unterstützt“ wurde. (S. 221) Haumann warb um Verständnis für

die Bürger der DDR, denen in der Hitlerzeit, unter sowjetischer Besatzung

und dann weitere 40 Jahre grundlegende Freiheiten verweigert worden

waren. Bis zu seinem Lebensende am 26. Februar 2008 trat er ein für ein

Recht auf Arbeit, gegen Bodenspekulation, für ein Verbot der Ausfuhr von

Rüstungsgütern, für Resozialisierungsstrafanstalten zur Abarbeitung des

durch die Verurteilten angerichteten Schadens, für eine neue Ausrichtung

der Drogenpolitik, für die Hilfe zur Selbsthilfe in der Welt. Er warnte –

aus eigenen bitteren Erfahrungen – vor allen Geheimdiensten, plädierte

für einen anderen Empfang von Staatsgästen als den „mit militärischen

Ehren“ und setzte sich für eine wissenschaftlich fundierte Konflikt- und

Friedensforschung ein. „Arnold Haumann besaß den Mut, Gegnerschaften

und Anfeindungen auszuhalten. Verleumdungen beirrten ihn nicht; sie

verdarben ihm nicht einmal seinen guten Humor. So behielt er stets die

Großzügigkeit, sich ohne jede Nachtragerei auszusöhnen“, schrieb Peter

Heinemann im Vorwort zu Arnold Haumanns Buch (S. 6). Haumann gehörte

nicht zu jenen, die permanent Zustimmung zu den eigenen Positionen

suchen; er hoffte geradezu auf Widerspruch, um immer neu, immer ausgefeilter

seine Position begründen zu müssen; und – das war besonders

schätzenswert – er konnte innehalten, seine Meinung in Frage stellen und

einsichtig äußern: „Da hast du recht.“

(Ingo Fiedler)


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Nach der Überbrückungshilfe I (für die Fördermonate Juni bis August

2020), der Überbrückungshilfe II (Fördermonate September bis Dezember

2020) und der sogenannten November- und Dezemberhilfe, die

eigens aufgrund des Teil-Lockdowns ab November bis Mitte Dezember

2020 ins Leben gerufen wurde, steht bereits die nächste Unterstützung

in den Startlöchern. Die Überbrückungshilfe III soll den Zeitraum

Januar bis Juni 2021 abdecken und enthält für Soloselbständige

eine zusätzliche Unterstützung: die sogenannte Neustarthilfe. Nicht

vergessen werden dürfen zusätzliche Sonderprogramme der einzelnen

Bundesländer.

Im Folgenden erläutern wir Ihnen die wesentlichen Eckpunkte der Überbrückungshilfe

III (Fördermonate Januar bis Juni 2021). Auf die ersten

beiden Phasen der Überbrückungshilfe (Fördermonate Juni bis Dezember

2020) gehen wir dabei nicht mehr gesondert ein, denn die Frist für

die Antragstellung der Überbrückungshilfe I ist bereits am 09.10.2020

abgelaufen, während die Frist für die Antragstellung der Überbrückungshilfe

II voraussichtlich am 31.03.2021 endet. Nachfolgend erläutern

wir auch die Neustarthilfe.

Hinweis

Informationen zu den Überbrückungshilfen I und II erhalten Sie in den

jeweiligen Merkblättern. Sprechen Sie uns gerne darauf an.

Bei der Erstellung dieses Merkblatts haben wir die von der Bundesregierung

am 13.12.2020 beschlossenen Verbesserungen der Überbrückungshilfe

III berücksichtigt. Die Verbesserungen beurteilte die Regierung

als erforderlich, da die Wirtschaft durch den harten Lockdown ab

dem 16.12.2020 mit großen Einschnitten aufgrund des eingeschränkten

Weihnachtsgeschäfts rechnen muss.

Hinweis

Sowohl bei der Überbrückungshilfe III als auch bei der Neustarthilfe

handelt es sich um nicht rückzahlbare Zuschüsse. Wichtig ist, jedoch,

dass sie in richtiger Höhe berechnet werden (Stichwort: Schlussabrechnung,

siehe Punkt 6.2).

Überbrückungshilfe III

ODER

- Umsatzeinbruch von mindestens 40 % in den Monaten November oder

Dezember 2020 (oder zusammen in beiden Monaten) im Vergleich zum

jeweiligen Vorjahreszeitraum, und

- kein Zugang zur November- bzw. Dezemberhilfe

Umsätze November und/oder Dezember 2020

60 % x Umsätze November und/oder Dezember 2019

Zudem darf sich das Unternehmen am 31.12.2019 nicht in wirtschaftlichen

Schwierigkeiten befunden haben. Außerdem muss es sich im jeweiligen

Fördermonat um ungedeckte Fixkosten handeln.

Explizit genannt sind auch gemeinnützige Institutionen, die Kulturbzw.

Veranstaltungswirtschaft sowie die Reisebranche. Damit werden

die Hilfen so angepasst, dass sie besser bei den besonders betroffenen

Unternehmen ankommen. Eine Auszahlung an Unternehmen, die ihren

Geschäftsbetrieb dauerhaft eingestellt oder die Insolvenz beantragt haben,

ist ausgeschlossen.

Welche Kosten sind förderfähig?

Fixkosten

Bei der Überbrückungshilfe III handelt es sich (wie in den ersten beiden

Phasen) um einen Fixkostenzuschuss für abschließend genannte Kostenarten.

Daher bestimmt sich die Höhe der Überbrückungshilfe III auch

maßgeblich nach den entstandenen Fixkosten. Diese werden abhängig

vom Umsatzrückgang in prozentualer Höhe gefördert. Welche Kosten im

Einzelnen förderfähig sind, können Sie dem Punkt 3.2 entnehmen.

Hinweis

Bei den Fixkosten muss es sich um ungedeckte Fixkosten handeln. Das

sind alle Fixkosten, die im Förderzeitraum der Überbrückungshilfe III

(Januar bis Juni 2021) weder durch den Deckungsbeitrag aus Einnahmen

noch aus anderen Quellen gedeckt sind.

Private Lebenshaltungskosten und ein kalkulatorischer Unternehmerlohn

sind grundsätzlich nicht begünstigt.

Wer kann die Überbrückungshilfe III beantragen?

Begünstigt sind grundsätzlich – anders als bei den Überbrückungshilfen

I und II – nunmehr alle Unternehmen mit einem Jahresumsatz

von bis zu 500 Mio. Euro, die in zwei aufeinanderfolgenden Monaten

im Zeitraum April bis Dezember 2020 aufgrund der Corona-Pandemie

empfindliche Umsatzrückgänge verschmerzen mussten. Im Haupterwerb

tätige Soloselbständige und Freiberufler sind ausdrücklich als

antragsberechtigt erwähnt. Einleitende Voraussetzung ist, dass diese

über einen Sitz oder eine Betriebsstätte im Inland verfügen müssen und

bereits vor dem 01.05.2020 am Markt tätig waren.

Um die Überbrückungshilfe III zu beantragen, müssen folgende Umsatzrückgänge

vorliegen:

- Umsatzeinbruch von mindestens 50 % in zwei zusammenhängenden

Monaten im Zeitraum April bis Dezember 2020 gegenüber den jeweiligen

Vorjahresmonaten.

Summe Umsätze Juni + Juli 2020

50 % x Summe Umsätze Juni + Juli 2019

ODER

- Umsatzeinbruch von mindestens 30 % im Durchschnitt in den Monaten

April bis Dezember 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum

Summe Umsätze April bis Dezember 2020

70 % x Summe Umsätze April bis Dezember 2019

Hinweis

Im Rahmen der Überbrückungshilfe II gab es hiervon in den Bundesländern

Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen eine

Ausnahme (sogenannte Überbrückungshilfe plus). Ob es diese Ausnahme

auch für die Phase 3 gibt, ist bislang ungeklärt. Sollten Sie in einem

dieser Bundesländer ansässig sein, sprechen Sie uns bitte an, um Einzelheiten

zu erfahren.

Sollte den Kosten ein Vertrag zugrunde liegen, muss dieser vor dem

01.09.2020 geschlossen worden sein. Außerdem müssen die

Fixkosten im jeweiligen Fördermonat fällig sein.

Auch gestundete Fixkosten aus den Vormonaten können berücksichtigt

werden, wenn diese im Förderzeitraum fällig werden.

Beispiel

Frau Schmidt hat monatliche Mietkosten für ihre Geschäftsräume in

Höhe von 1.000 Euro. Die Mieten sind jeweils zum Ersten des Monats

fällig. Die Mieten für die Monate Oktober bis Dezember 2020 wurden

gestundet und sind nun im Februar 2021 fällig.

Lösung

Die Mieten für die Monate Oktober bis Dezember 2020 sind im Monat

Februar 2021 als Fixkosten zu berücksichtigen.


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Wie hoch ist die Förderung?

Basierend auf der Höhe des Umsatzeinbruches im Förderzeitraum wird

ein gestaffelter Erstattungssatz gewährt, der monatsweise zu berechnen

ist.

Erstattungssatz

Dazu ist für die Monate Januar bis Juni 2021 pro Monat der Umsatzeinbruch

in Bezug auf den entsprechenden Monat des Jahres 2019 zu

berechnen.

Die Staffelung gestaltet sich folgendermaßen:

- Umsatzeinbruch > 70 %

- à Erstattung von 90 % der Fixkosten

- Umsatzeinbruch ≥ 50 % bis ≤ 70 %

- à Erstattung von 60 % der Fixkosten

- Umsatzeinbruch ≥ 30 % bis < 50 %

- à Erstattung von 40 % der Fixkosten

- Umsatzeinbruch < 30 %

- à keine Erstattung

Hierbei ist für jeden Monat separat der jeweilige Fördersatz zu ermitteln.

Höchstbetrag

Jedes Unternehmen kann einen Fixkostenzuschuss von bis zu

1.200.000 Euro für sechs Monate erhalten. Die maxi male Höhe der

Überbrückungshilfe pro Monat beträgt allerdings 200.000 Euro. Höchstbeträge,

die von der Unternehmensgröße abhängig sind, gibt es in der

dritten Phase – wie in der zweiten Phase – nicht mehr.

Für direkt und indirekt von den Schließungen des harten Lockdowns

betroffenen Unternehmen (gemäß Beschluss der Bundesregierung

vom 13.12.2020) wird der monatliche Höchstbetrag auf 500.000

Euro erhöht und somit der Maximalbetrag für das erste Halbjahr 2021

auf insgesamt 3 Mio. Euro festgelegt. Für die von der Schließung betroffenen

Unternehmen soll es (ähnlich der November-/Dezemberhilfe)

Abschlagszahlungen geben.

Wie funktioniert der Antrag?

Die Beantragung der Überbrückungshilfe ist nur durch einen sogenannten

prüfenden Dritten, das heißt einen Steuerberater, Wirtschaftsprüfer,

vereidigten Buchprüfer oder Rechtsanwalt, möglich.

Hinweis

Soloselbständige sollen – wie bei der November- und Dezemberhilfe –

bis zu einem Betrag von 5.000 Euro selbst antragsberechtigt sein. Dazu

benötigen sie voraussichtlich ein ELSTER-Zertifikat. Dieses kann hier

beantragt werden:

https://www.elster.de/eportal/registrierung-auswahl/hinweis2

Im Rahmen der Antragstellung sind Angaben zu den Umsatzeinbrüchen

in den Monaten April bis Dezember 2020 sowie zu den förderfähigen

Fixkosten im Förderzeitraum Januar bis Juni 2021 zu machen.

Sollten die Werte bei Antragstellung noch nicht vorliegen, sind sachgerechte

Schätzungen vorzunehmen.

Für die Antragstellung ist ein zweistufiges Verfahren vorgesehen:

Zunächst muss der Antrag auf Überbrückungshilfe aufgrund von Schätzungen

und Prognosen gestellt werden, zeitlich nachgelagert erfolgt

eine Schlussabrechnung, in der die tatsächlichen Werte nachgewiesen

werden müssen.

Fristen

Die Beantragung der Überbrückungshilfen für alle Phasen erfolgt in jeweils

unabhängigen Verfahren.


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Übergabe des goldenen Meisterbriefes an Schreinermeister und

Bestattermeister Bernd Lategahn am 9. November 2020

Firmengründer Karl Lategahn,

genannt ,,Meister Blitz“

im Jahre 1894

Die Meisterschule besuchte der

Holzfachmann in Garmisch-Partenkirchen,

weil im Süden der Republik

der Umgang mit Holz zu der Zeit

besonders professionell und die

Liebe zu diesem Werkstoff überall

sichtbar war.

„50 Jahre Meisterschaft - eine lange

Zeit, ereignisreich, fordernd und

immer wieder neu und anregend „

- so beschreibt Bernd Lategahn seine

bisherige berufliche Laufbahn

und sagt: „Obwohl wir die Schreinerei

zum 100-jährigen Bestehen

im Mai 1994 geschlossen haben,

bin ich Holzwurm aus Berufung

geblieben. Der Umgang mit dem

Werkstoff Holz hat mich schon als

kleiner Junge fasziniert, wenn ich in

der Werkstatt zuschauen und später

selbst Hand anlegen durfte.“

Als damals jüngster Schreinermeister in NRW musste er nach

dem frühen Tod seines Vaters die Firma Lategahn bereits im Alter

von 22 Jahren in eigener Verantwortung übernehmen.

Zur Schreinerei gehörte, wie damals in der Kombination üblich,

auch ein Bestattungshaus.

„Hohe Auflagen der Gewerbeaufsicht erleichterten mir diese Entscheidung

sehr“, erinnert sich der Firmeninhaber.

Die Gebäude wurden komplett umgebaut, den Erfordernissen eines

modernen, zeitgemäßen Bestattungshauses entsprechend.

Bernd Lategahn erwarb zusätzlich zum Schreinermeister die

Qualifikation zum Bestattermeister.

Lategahn Bestattungen hat sich immer mehr zu einer Institution

entwickelt; ergänzt wird die umfangreiche Angebotspalette des

Hauses durch die Kolumbarien, Urnenfriedhöfe im Hause, sowohl

in Dortmund als auch in Schwerte, einzigartig im gesamten Umkreis.

Beide Kolumbarien sind vom Inhaber selbst entworfen und erstellt

und bestehen seit 10 Jahren (Schwerte) bzw. 5 Jahren (Hörde)

und werden so gut angenommen, dass in Hörde die Umbauarbeiten

für weitere 500 Nischen voraussichtlich zu Ostern 2021

beendet werden, selbstverständlich unter der Leitung von Bernd

Lategahn.

Zum 75. Geburtstag

des Inhabers im

Jahre 2023 steht die

Firmenübergabe an

den Nachfolger fest

im Kalender.

Mit dem einhundertjährigen Bestehen des Unternehmens

ging die bewusste Schließung der Schreinerei bei

gleichzeitiger Konzentration auf die Bestattung einher.

Mit Alexander

Lategahn ist bereits

die fünfte

Generation im

Unternehmen tätig.

Bernd Lategahn bei Entgegennahme

des goldenen Meisterbriefes


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