Swissmechanic-Journal_2020-06
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4 JOURNAL EDITORIAL<br />
Topfachkräfte garantieren<br />
unsere Zukunft<br />
Dr. Jürg Marti<br />
Direktor <strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
«Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.» Dieses alte chinesische<br />
Sprichwort des Philosophen Laotse, der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben soll, ist heute<br />
aktueller denn je. Wissen und Kompetenzen sind stetem Wandel unterworfen. Bestehendes Wissen<br />
verschwindet oder ist schnell überholt, immer neue Kompetenzen sind gefragt. Entwicklungen wie<br />
Digitalisierung oder künstliche Intelligenz beschleunigen diesen Prozess. Stark betroffen ist davon<br />
insbesondere die MEM-Branche. Wer mit diesem steten Wandel mithalten möchte, muss sich sein<br />
Leben lang weiterbilden.<br />
Dem tragen wir als Verband Rechnung mit unserem praxisnahen und aktuellen Aus- und Weiterbildungsangebot.<br />
Der einjährige Bildungsgang Produktionsfachleute mit eidgenössischem Fachausweis<br />
und dessen zweijährige Fortsetzung zum Techniker bzw. zur Technikerin HF Maschinenbau mit der<br />
Vertiefungsrichtung Produktionstechnik sind genau auf die Bedürfnisse der KMU-MEM zugeschnitten.<br />
Digitalisierung und Automatisierung, flexible Handling Systems, One-Piece-Produktion und intelligente<br />
Produkte eröffnen neue Chancen für den Hochqualitätsstandort Schweiz. Sie sind Teil dieser Weiterbildung.<br />
Fachkräfte aus technischen Berufen können in diesem Studium ihre Kompetenzen erweitern<br />
und für ihre Arbeitgeber Mehrwert generieren. Sie werden darauf vorbereitet, im Betrieb mehr Verantwortung<br />
zu übernehmen oder Arbeitsbereiche zu leiten. Als Generalisten und Troubleshooter<br />
übernehmen sie die Verantwortung in den neuen Technologien.<br />
Einer der Höhepunkte im Verbandsjahr von <strong>Swissmechanic</strong> ist jeweils die Diplomfeier der Produktionsfachleute<br />
und Produktionstechniker/-innen, die dieses Jahr leider Corona zum Opfer fiel. Wir sind<br />
aber deshalb nicht weniger stolz auf unsere Diplomanden, denen hier herzlich für ihre Topleistung<br />
gratuliert sei. In diesem <strong>Journal</strong> sind ihnen einige Seiten gewidmet, ebenso wie den Vorbereitungen<br />
auf die SwissSkills Championships der Polymechaniker, die fast zum selben Zeitpunkt zu Ende gehen,<br />
in dem dieses <strong>Journal</strong> unterwegs zu Ihnen ist.<br />
In Bezug auf Grund- und Weiterbildung steht die Schweiz im internationalen Vergleich sehr gut da.<br />
Deutlich mehr Menschen geniessen hier über Jahre hinweg betrachtet eine Aus- und Weiterbildung<br />
als in den Ländern der EU. Einzig Länder wie Finnland, Schweden, Island oder Dänemark weisen<br />
ähnlich hohe Beteiligungsquoten auf wie die Schweiz, erreichen deren Wert aber nicht ganz. Wir<br />
liegen also richtig mit unserem dualen Bildungssystem und unserem vielseitigen Weiterbildungsangebot.<br />
Auch hier gilt es, am Ball zu bleiben und es auch beruflichen Umsteigern oder Geringqualifizierten zu<br />
ermöglichen, einen Berufsabschluss nachzuholen oder sich anderweitig weiterzubilden. So sind wir<br />
gut gerüstet für die Zukunft des Werkplatzes Schweiz.<br />
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.<br />
Dr. Jürg Marti, Direktor <strong>Swissmechanic</strong> Schweiz<br />
JOURNAL N o 6 Oktober <strong>2020</strong> | 91. Jahrgang