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Liebe Gemeindeglieder, liebe Freundinnen und Freunde der Zwölf ...

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einem darauf drapierten Schleier den<br />

Rücken hinab.<br />

In all den Jahren sind unzählige<br />

Menschen vor ihr entlang des<br />

Weges gelaufen mit Trauer im Gepäck,<br />

o<strong>der</strong> aber auch mit Gefühlen<br />

fern davon.<br />

Den ersten Weltkrieg, <strong>der</strong> die<br />

Erde um sie herum aufwühlte <strong>und</strong><br />

verbrannte, hat sie über sich übergehen<br />

lassen müssen. Dann die Weltwirtschaftskrise,<br />

gefolgt von <strong>der</strong> NS-<br />

Zeit, <strong>der</strong>en zäher brauner Staub <strong>und</strong><br />

Trümmer sich über sie gelegt hatten.<br />

Chaos <strong>und</strong> Lärm des Wie<strong>der</strong>aufbaus,<br />

kalter Krieg mit dem eisernen Vorhang<br />

in bedrohlicher Nähe. Der<br />

Mauerbau, <strong>der</strong> ihren Standort<br />

inmitten <strong>der</strong> Metropole Berlins zur<br />

Insel im Exil gemacht hat. Schließlich<br />

die w<strong>und</strong>ersame Erschütterung<br />

»Somewhere over the rainbow« …<br />

Irgendwo hinter dem Regenbogen<br />

vermuten Menschen die Seelen<br />

<strong>der</strong>er, die vorausgegangen sind. Und<br />

dieses Lied begleitete die trauernden<br />

Eltern, die sich am 3. Advent, dem<br />

weltweiten „Gedenktag für alle verstorbenen<br />

Kin<strong>der</strong>“, in <strong>der</strong> Kapelle<br />

auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof<br />

zusammengef<strong>und</strong>en haben. Efeu<br />

e. V. hat diesen Tag am 13.12.2009<br />

zum ersten Mal aufgegriffen <strong>und</strong> zu<br />

einer kleinen Gedenkfeier/Lesung<br />

eingeladen. Ca. 60 Eltern, Großeltern<br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Trauernde sind <strong>der</strong><br />

Einladung in die mit Dutzenden von<br />

– 30 –<br />

des Mauerfalls, <strong>der</strong> sie Besucher<br />

wie<strong>der</strong>sehen ließ, die sie viele Jahre<br />

lang nicht mehr gesehen hatte.<br />

Ich ertappe mich wie<strong>der</strong> einmal<br />

dabei, auf dem Weg zur im letzten<br />

Jahr wie<strong>der</strong>eröffneten S-Bahnstation<br />

Julius-Leber-Brücke, die<br />

1944, <strong>der</strong>zeit noch den Namen Kolonnenstraße<br />

tragend, in Schutt <strong>und</strong><br />

Asche gebombt wurde, einen<br />

Schlenker in den vertrauten Friedhof<br />

zu machen.<br />

Aber es ist unsinnig zu schauen,<br />

ob sie noch da ist. Sie war vor<br />

mir da, <strong>und</strong> wird es nach mir sein,<br />

wenn einst meine Verwandten, meinen<br />

Sarg flankierend, langsam an ihr<br />

vorüberlaufen werden.<br />

Vielleicht spürt sie dann, dass<br />

ich sie verehrt habe.<br />

Regina San<strong>der</strong><br />

brennenden Kerzen festlich geschmückte<br />

Kapelle gefolgt. Auch sie<br />

brachten Kerzen mit, auf denen oft<br />

<strong>der</strong> Name des verstorbenen Kindes<br />

stand, <strong>und</strong> auf kleine – im Eingang<br />

verteilte – Teelichtschalen schrieb<br />

jede/r Teilnehmende einen Namen<br />

<strong>und</strong> gemeinsam wurden die Kerzen<br />

später entzündet.<br />

Durch die Gedenkst<strong>und</strong>e führte<br />

Angela Fournes, Bestatterin, mit<br />

einleitenden Gedanken zu den<br />

„himmlischen Kin<strong>der</strong>n“ <strong>und</strong> schloss<br />

mit einem Märchen über die „Lichtseiten<br />

<strong>der</strong> Stippvisiten von Sternen-

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