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Liebe Gemeindeglieder, liebe Freundinnen und Freunde der Zwölf ...

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eligiösen Erosionsprozess Einhalt<br />

gebieten können, <strong>der</strong> sich solchen erfolgreichen<br />

Klagen Bahn bricht, darf<br />

durchaus in Frage gestellt werden.<br />

Jenseits dieser Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

sollte man vielleicht an den inneren<br />

Wert des Kreuzes erinnern<br />

<strong>und</strong> daran, dass dieses Symbol bereits<br />

in vorchristlicher Zeit eine<br />

große Rolle spielte.<br />

An<strong>der</strong>s als das lateinische<br />

Kreuz, welches wir auch als Leidenskreuz<br />

kennen, wies das ältere<br />

griechische Kreuz jeweils gleichlange<br />

Schenkel auf. Dieses Kreuz war<br />

bereits in urgeschichtlicher Zeit ein<br />

gebrauchtes Symbol, so fand man es<br />

zum Beispiel auf einer Muschel, die<br />

1964 in Ungarn gef<strong>und</strong>en wurde <strong>und</strong><br />

wahrscheinlich von einem Nean<strong>der</strong>taler<br />

vor zehntausenden von Jahren<br />

dort eingeritzt worden war. Ebenso<br />

taucht es in Höhlenmalereien des<br />

Cromagnonmenschen <strong>und</strong> auf Zeugnissen<br />

<strong>der</strong> jungsteinzeitlichen Bandkeramikkultur<br />

auf. Es verkörperte<br />

von jeher Ordnung, denn für den frühen<br />

Menschen stellte es die Welt als<br />

den Gesichtskreis dar, welcher durch<br />

die Sonnenbahn als Ost-West-Achse<br />

geteilt ist. Durch <strong>der</strong>en gedachte<br />

rechtwinklige Entsprechung (Nord-<br />

Süd-Achse) wird die Welt mit den<br />

vier Himmelsrichtungen in vier<br />

Weltgegenden unterglie<strong>der</strong>t. Der<br />

mittige Schnittpunkt <strong>der</strong> Weltachsen<br />

ist <strong>der</strong> eigene Standort in dieser<br />

Weltordnung. Das Kreuz selbst umfasst<br />

den gesamten Raum <strong>und</strong> alle<br />

Wesen <strong>der</strong> Schöpfung. Die vier<br />

– 6 –<br />

Himmelsrichtungen wie<strong>der</strong>um stehen<br />

in Verbindung mit den Jahreszeiten<br />

o<strong>der</strong> den menschlichen<br />

Temperamenten.<br />

Dieses Kreuz war ebenfalls in<br />

den frühen Hochkulturen des Vor<strong>der</strong>en<br />

Orients, Amerikas <strong>und</strong> Asiens<br />

ein weit verbreitetes Symbol. Als<br />

Radkreuz, also von einem Ring umgeben<br />

– so wird es auch als Sonnenzeichen<br />

angesehen –, lässt es sich<br />

zum Beispiel auf den Felszeichnungen<br />

<strong>der</strong> frühen Bronzezeit um 2000<br />

Jahre vor Christus in Schweden, in<br />

<strong>der</strong> Provinz Bohuslän, nachweisen.<br />

In Asien findet man es als<br />

gr<strong>und</strong>legende Struktur in den buddhistisch-tibetischen<br />

Mandalas vor.<br />

Das Wort „Mandala“ kommt aus<br />

dem Sanskrit <strong>und</strong> bedeutet „das<br />

R<strong>und</strong>e“, <strong>der</strong> umhegte Kreis. Es ist<br />

gekennzeichnet durch Mittelpunkt<br />

<strong>und</strong> Symmetrie, einem inneren <strong>und</strong><br />

äußeren Kreis, Kreuzförmigkeit <strong>der</strong><br />

Quadrate <strong>und</strong> Betonung <strong>der</strong> Kardinalpunkte.<br />

Häufig ist Buddha im<br />

Zentrum eines Mandalas abgebildet.<br />

In den europäischen Mandaladarstellungen<br />

des Mittelalters findet sich<br />

natürlich Christus.<br />

In Europa taucht das gleichschenklige<br />

Kreuz oft als sogenanntes<br />

Weihe- <strong>und</strong> Apostelkreuz an den<br />

Wänden katholischer Kirchen auf,<br />

manchmal sieht man es auch an den<br />

Antependien <strong>der</strong> Altäre.<br />

Dem Religionshistoriker Eric<br />

Peterson gelang es nachzuweisen,<br />

dass das „Zeichen des Menschensohnes“<br />

(Matth. 24,30), von dessen

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