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NATURZYT - Das Schweizer Naturmagazin, Ausgabe Dezember 2020

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützen - Ausgaben für nur CHF 29.50

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Mäusebussard in Schnee<br />

(Foto: H. Schmökel)<br />

<strong>Das</strong> wird ihm in diesem Fall eher zum<br />

Verhängnis. Übrigens gibt es auch Arten,<br />

welche kaum unter einem harten Winter<br />

leiden. Sperber, Habichte und Eulen wie<br />

Waldkäuze können sich ihr Futter auch<br />

bei Schnee gut besorgen. Zum einen, da<br />

sie im Wald leben. Im Wald ist die Schneedecke<br />

im Gegensatz zum Flachland oftmals<br />

weniger dick, sodass die Nahrung noch<br />

ersichtlich und damit jagdbar ist. Zum<br />

anderen besteht ihr Futter oftmals nicht<br />

Wunderschöne Winterlandschaft<br />

im Zürcher Weinland: So schön<br />

es für den Menschen ist, für die<br />

Vögel kann es verheerend sein<br />

ausschliesslich aus Mäusen, sondern auch<br />

andere Beute wie zum Beispiel Singvögel<br />

steht auf dem Menüplan. Die sind auch<br />

während des Winters oftmals jagdbar.<br />

FÜTTERUNG<br />

Im Winter richten viele Menschen in der<br />

Schweiz Futterstellen für Greifvögel ein.<br />

Dieses Futter wird von den Vögeln meist<br />

sehr gerne angenommen, insbesondere<br />

von Rotmilanen, welche die Nähe zu<br />

Menschen nicht scheuen. Die Futterstelle<br />

selbst sollte mind. 1,50 Meter über der<br />

Schneedecke liegen, sodass andere Tiere<br />

wie Füchse, Ratten und Katzen nicht ans<br />

Futter kommen. Idealerweise wählt man<br />

eine Stelle, bei welcher die Vögel beim<br />

Fressen möglichst ungestört sind. Insbesondere<br />

Mäusebussarde bevorzugen<br />

Stellen ausserhalb eines Wohnquartiers.<br />

Als Futter ist besonders mageres Muskelfleisch<br />

geeignet. Nicht nur der Ort der<br />

Fütterung bestimmt, welche Art mit dem<br />

Angebot angelockt wird, sondern auch<br />

das Futter an sich. Lässt man etwa Kadaver<br />

mit Fell auf der Futterstelle, so werden<br />

aasfressende Arten wie der Mäusebussard<br />

angelockt. Ein zusätzlicher Tipp: Statten<br />

Sie Futterstellen auf dem offenen Feld mit<br />

einem Befestigungsgitter aus, welches<br />

verhindert, dass das Futter runterfällt<br />

oder weggetragen wird. Mäusebussarde<br />

zum Beispiel fressen an Ort und Stelle<br />

– während Rotmilane ihre Häppchen<br />

von der Stelle nehmen und sie an einem<br />

ruhigeren Plätzchen verzehren. Es empfiehlt<br />

sich zudem, mehrmals täglich Futter<br />

bereitzustellen. Wichtig ist auch, dass<br />

man zurückgelassenes Futter wieder<br />

wegnimmt, sodass kein Gestank von der<br />

Futterstelle ausgeht.<br />

Will man Eulen unterstützen, leichter<br />

durch den Winter zu kommen, so empfehlen<br />

wir: «Back to the Sixties», als es noch<br />

Usus war, Scheunentore offen zu lassen<br />

und nicht zuzusperren. Schleiereulen<br />

nisten und jagen sehr gerne in Scheunen.<br />

Wenn dort Heu oder Getreide gelagert<br />

wird, umso besser, denn dies lockt wiederum<br />

ihr Futter, die Mäuse, an.<br />

STRUKTURREICHE LEBENSRÄUME<br />

VERHINDERN HUNGER<br />

Nebst der Fütterung kann der Mensch<br />

noch mehr für das Überleben der Vögel<br />

im Winter tun. Jeder Privatgarten lässt<br />

sich so gestalten, dass sich zahlreiche<br />

Arten darin auch im Winter wohlfühlen.<br />

So bieten Büsche, Abhänge, Hecken etc.<br />

Strukturen an, welche die Futtersuche<br />

für die Vögel einfacher machen. Auch die<br />

Bauern, Stadtplanerinnen und die Politik<br />

sind gefordert, strukturreiche Lebensräume<br />

zu schaffen. Säumt eine Hecke<br />

ein landwirtschaftlich genutztes Feld, so<br />

findet etwa der verzweifelt nach Nahrung<br />

suchende Bussard unter den hängenden<br />

Zweigen des Strauches eher sein Futter<br />

als auf dem offenen Feld. Die Förderung<br />

von Gebüschen, Hecken, Obstbäumen<br />

und Brachen ist eine Hilfe für Greifvögel<br />

– nicht nur im Winter.<br />

Text Nicole Bosshard<br />

Fotos PanEco, H. Schökel, Adobestock<br />

40 <strong>NATURZYT</strong>

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