vivit - Ausgabe 5/2020
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30 INTERVIEW
SERIE
„Calle ist kein Schoßhund“
Menschen unter uns: Andrea und Madita Leibfried
lassen Tierfreunde weltweit am Leben ihres Vierbeiners teilhaben
Wuschlig, quirlig und durch die
Zeichnung seines Fells scheinbar
immer mit einem Lächeln im Gesicht:
Calle, der Kleinspitz von
Familie Leibfried, erobert die Herzen der Menschen
im Sturm. Der niedliche Racker hat
inzwischen sogar Fans rund um den Globus, die
im Internet über das soziale Netzwerk Instagram
sein buntes Leben mitverfolgen. Da hatten
Andrea und Madita Leibfried die Hände im Spiel.
VIVIT: Calle begleitet Sie beim Radfahren, auf
Reisen und Ausritten mit Ihrem Pferd. Wie
schafft das so ein kleiner Hund?
ANDREA LEIBFRIED: Calle ist kein Schoßhund. Die
Züchterin hat uns von Anfang an gezeigt, was
Kleinspitze alles können. Bei einer großen Wanderung
über die Alb konnten wir sehen, wie gelenkig,
unerschrocken und robust die Kleinen
sind. Sie stehen ihren großen Artgenossen in
nichts nach. Und wenn Calle mal müde wird,
darf er auf dem Rad vorne ins Körbchen oder mit
aufs Pferd. Wenn man die Hunde schon in den
ersten 16 Wochen, der ersten Prägungphase, mit
in den Pferdestall nimmt und ihnen auch andere
Tiere zeigt, gibt es keine Probleme. Calle hat
eigentlich keinen Jagdtrieb, nur Mäuselöcher
haben es ihm angetan.
Wie kamen Sie auf die Idee, ihm einen eigenen
Instagram-Account einzurichten?
MADITA LEIBFRIED: Als Calle zu uns kam, haben
wir natürlich ganz viele Fotos gemacht und auf
unserem Account gepostet. Irgendwann haben
wir aber gesagt, wir wollen die Leute, die das gar
nicht so interessiert, ja nicht mit Bildern von
ihm vollspamen. Also haben wir für ihn einen
eigenen Account eingerichtet. Anfangs haben
wir nur alle paar Tage gepostet, relativ schnell
dann aber doch jeden Tag und dann ist das so
nach und nach irgendwie gewachsen.
Sie posten in englischer Sprache, denn Calle hat
inzwischen über 8500 Follower in aller Welt.
Wie kam es dazu?
MADITA LEIBFRIED: Das hat sich so entwickelt. Wir
haben natürlich auch immer Hashtags (mit
Doppelkreuz versehene Schlagworte, Anm. d.
Redaktion) gesetzt und der Spitz ist in anderen
Ländern gefragter als in Deutschland. Hier wurde
er früher als Hof- und Wachhund gehalten
und hat daher vor allem bei älteren Leuten den
Ruf, bissig zu sein. Calle hat aber noch nie jemanden
gebissen. Kleinspitze gelten als besonders
freundlich und anhänglich.
ANDREA LEIBFRIED: Es passiert oft, dass wir von
Leuten auf der Straße auf Calle angesprochen
werden, und wenn man dann erzählt, dass er auf
Instagram präsent ist, wollen sie die Adresse wissen.
In Straßburg waren mal ein paar Asiatinnen
total von ihm begeistert und haben Fotos gemacht.
Gerade an jenem Tag gingen die Follower-
Fotos: Privat