vivit - Ausgabe 5/2020
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Gesundheit
Freizeit
Genuss
7. JAHRGANG | AUSGABE 5/2020
Gratis zum
Mitnehmen
Gute Vorsätze
fürs neue Jahr
Mit welchen Tricks die Umsetzung gelingt
Inspiration
Büchertipps
und Podcasts
Ratgeber
Hilfreiche digitale
Gesundheitshelfer
Serie
Menschen
unter uns
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1
EDITORIAL
Inhalt
2 Gute Vorsätze für das neue Jahr
Mit welchen Tricks die Umsetzung gelingt
5 Basteltipp: Lichtbotschaften
6 Gefiederte Freunde richtig füttern
Nahrung für Vögel im Winter
8 Bunte Farbtupfer im Wintergrau
Schmuckpflanzen als Blickfang
10 Rezepte: Gesund und lecker genießen
Leichtes Winteressen und weihnachtliches Früchtebrot
13 Gesundheits-Expertentipp
Gegen alles ist ein Kraut gewachsen
14 Hör- und Lesetipps für kuschelige Wintertage
Literatur zum Verschenken und Selberlesen
19 Rätsel
20 Digitale Gesundheitshelfer
5 Apps, die den medizinischen Alltag erleichtern
22 Fünf-Esslinger-Station in Ludwigsburg
23 Schals: kräftige Töne gegen den Winterblues
So werden dunkle Mäntel zum „Highlight“
25 Mode-Expertentipp
Leder ist im Trend
26 Veranstaltungen
28 Gut zu wissen
30 Serie: Menschen unter uns
Andrea und Madita Leibfried mit ihrem Hund Calle
32 Vivit Cover-Shooting: Menschen aus der Region
IMPRESSUM
Presse-Verlag Aktuell, Lindenstraße 15, 71634 Ludwigsburg,
E-Mail: info@vivit-magazin.de, www.vivit-magazin.de.
Projektleitung: Katharina Bock. Anzeigen: Sebastian Bliesener.
Redaktion: Anette de Cerqueira, Birgit Kalbacher, Hannah Scherer,
Eva-Maria Knör, Isolde Andrä.
Layout: Dominik Koch. Titelfoto: Fotostudio Gallas.
Satz & Druck: Ungeheuer+Ulmer KG GmbH+Co.
Partner der Redaktion: KreisSeniorenRat Ludwigsburg e.V.
Stadtseniorenrat Ludwigsburg.
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch einzelner Teile, sowie Benutzung von
Ausschnitten zu Werbezwecken sind untersagt. Die Benutzung zur gewerbsmäßigen
Adressenveräußerung ist unzulässig. Für etwaige Irrtümer und Druckfehler
wird keine Verantwortung übernommen.
BESTELLSERVICE
Katharina Bock
Vivit-Magazin
Liebe Leserinnen
und Leser,
das Ende eines turbulenten und in vielerlei
Hinsicht schwierigen Jahres naht. Es
wird zurückgeschaut und die persönliche
Jahresbilanz gezogen. Die Zeit um den
Jahreswechsel ist aber auch eine gute Gelegenheit,
um nach vorne zu schauen, Pläne
zu schmieden und gute Vorsätze zu fassen.
Damit die Wahrscheinlichkeit steigt, diese
Vorsätze auch in die Tat umzusetzen, haben
wir ein paar Tipps zusammengestellt, die
dabei helfen können.
Die kalten Tage laden dazu ein, es sich zu
Hause richtig gemütlich zu machen. Was dabei
nicht fehlen darf, sind gute Bücher oder
Podcasts. Lassen Sie sich von unseren Buchvorstellungen
inspirieren. Und da Lesen
hungrig macht, schlagen wir als weihnachtliche
Nascherei ein leckeres Früchtebrot vor.
Im Schwäbischen spricht man dabei auch
vom Hutzelbrot, wir haben nachgeforscht,
woher diese Bezeichnung kommt…
Freuen Sie sich außerdem auf einen winterlichen
Basteltipp, Wissenswertes rund
um Gesundheits-Apps und eine Reportage
über einen fast schon berühmten Hund.
Viel Spaß mit der neuen Vivit-Ausgabe und
kommen Sie gesund ins neue Jahr
Ihre
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2
GUTE VORSÄTZE
Gute Vorsätze
für das neue Jahr
Mit welchen Tricks die Umsetzung gelingt
Foto: Fabio – stock.adobe.com
GUTE VORSÄTZE
3
In keiner Zeit des Jahres werden so viele
gute Vorsätze gefasst wie im Dezember.
„Nächstes Jahr höre ich auf zu rauchen,
ernähre mich gesünder, möchte ich abnehmen,
suche mir einen neuen Job, werde
entspannter und rege mich nicht mehr
so viel auf…“ Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Während dieses Ritual von den einen belächelt
wird, nehmen sich viele Deutsche regelmäßig
jährlich im Dezember für das neue Jahr
einiges vor. Dabei findet sich des Öfteren so
manches aus dem Vorjahr ebenfalls wieder auf
der Vorsatzliste für das neue Jahr. Für das Jahr
2020 hatte laut einer Online-Umfrage von statista
demnach knapp ein Viertel der Deutschen
gute Vorsätze gefasst.
Wenig überraschend sind die Arten der Vorsätze.
So finden sich auf dem Treppchen – und damit
bei fast jedem Zweiten – die Themen „mehr
Sport treiben“ vor „gesunder Ernährung“ und
„Abnehmen“. Etwas mehr als jeder Dritte wollte
im Jahr 2020 „mehr Zeit mit der Familie und
Freunden verbringen“ und „sparsamer leben“.
Weiter hinten und nur noch bei etwa jedem
Sechsten ein Thema waren etwa zu gleichen
Teilen „weniger Stress im Büro“ oder „bessere
Leistungen im Büro“, „das Trinken von weniger
Alkohol“ oder das „Aufhören mit dem Rauchen“.
Wie eine Umfrage aus dem Jahr 2019 zeigt,
gibt es durchaus Unterschiede, wie ernst die
Vorsätze genommen werden. So gab ein Fünftel
an, seine guten Vorsätze nicht zu brechen, und
auch der Mehrheit derer, die einen guten Vorsatz
gefasst haben, gelang es doch, einige Zeit durchzuhalten.
Dabei ist die Zahl derer, die bereits
«Gut ist der Vorsatz,
aber die Erfüllung
schwer.»
Johann Wolfgang von Goethe
nach einer guten Woche die Segel streichen, vergleichsweise
niedrig.
Bleibt die entscheidende Frage: Wie lassen
sich gute Vorsätze tatsächlich umsetzen und
zwar im Idealfall so, dass sie irgendwann so in
Fleisch und Blut übergehen, dass sie zum Alltag
gehören und nicht mehr als guter Vorsatz, sondern
als selbstverständlich angesehen werden?
Regalmeterweise sind darüber bereits Ratgeber
verfasst worden mit allen bekannten psychologischen
Tipps und Tricks. Das Ergebnis: Bei dem
einen klappt es und beim anderen eben nicht.
Aber warum ist das so?
Die beiden wohl wichtigsten Faktoren, um ein
selbst gestecktes Ziel zu erreichen, sind zum einen
die eigene Motivation und zum anderen – so
altmodisch es klingt – die Selbstdisziplin und
Willenskraft. Denn nur wer von dem, was er erreichen
will – sei es eine gesündere Ernährung,
weniger Stress bei der Arbeit oder mehr Sport
–, in seinem Innersten überzeugt ist, kann am
Ende sein Ziel erreichen. Ebenfalls wichtig: die
Fokussierung. Wer bei seinen guten Vorsätzen
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4 GUTE VORSÄTZE
CHRONO-
LOGISCHE
CHECKLISTE FÜR
GUTE VORSÄTZE
• Fokussierung
auf einen guten
Vorsatz
• Realistischen Vorsatz
klar definieren
und festlegen
• Eigene Motivation
herausarbeiten
• Analyse der Ursachen
und Auslöser
„schlechter“
Gewohnheiten
• Ursachen und Auslöser
verringern
• Infos zur Umsetzung
sammeln
• Loslegen!
• Mitstreiter suchen,
Freunde und Familie
mit einbinden
• Fokussiert bleiben
• Durchhalten und
immer wieder
motivieren
• Rückschläge verkraften
und weitermachen
• Der gute Vorsatz
wird selbstverständlicher
• Der gute Vorsatz
wird Routine!
Multitasking versucht, wird innerhalb kürzester
Zeit das meiste, wenn nicht alles – und häufi g
auch noch ohne nennenswertes Ergebnis – wieder
über Bord werfen. Denn um eine Gewohnheit
– etwa bei Stress Süßes zu essen oder sich
eine Zigarette anzustecken – zu ändern, muss
sich das Gehirn, das normalerweise gerne auf
Routine zurückgreift, mit dieser neuen Aufgabe
auseinandersetzen und sich darauf konzentrieren
– zum Beispiel, statt zu rauchen, eine Atemübung
zu machen oder eine Runde laufen zu
gehen.
Hierzu gehört auch die bewusste Auseinandersetzung
mit den alten Gewohnheiten: Um
diese loszuwerden, kann eine Ursachensuche
ganz hilfreich sein. Woher etwa kommt der
Stress und wie lässt er sich verringern, woher
kommt abendliche Lust auf Schokolade und
Chips vor dem Fernseher und könnte ein geringeres
Arbeitspensum für mehr Zeit und Energie
zum Sporttreiben sorgen? Die wenigsten dieser
Ursachen lassen sich in einem nächsten Schritt
einfach eliminieren. Wer sich ihrer aber bewusst
ist, kann an ihnen arbeiten, damit der Kampf
gegen den berühmten inneren Schweinehund
nicht immer gar zu heftig ausfällt. Bewusstes
Innehalten bei Stress, ein satt machendes, gesundes
Abendessen, das später keine Lust mehr
auf Schokolade lässt, oder weniger Projekte für
mehr Zeit beim Sport sind nur einige Beispiele.
Wer sich der Ursachen bewusst ist und Lösungsansätze
parat hat, kann an die Umsetzung
gehen. Und für diese nun braucht es Geduld und
Disziplin. Denn das menschliche Gehirn greift
im ersten Schritt stets auf Bekanntes zurück
und gewöhnt sich erst nach und nach an Neues.
Ein gutes Beispiel aus dem Alltag: Ein Fahranfänger
muss sich konzentrieren beim Blinkersetzen
und Schalten – ein routinierter Autofahrer
macht all das ganz automatisch, ohne noch
darüber nachzudenken. Laut einer Studie von
Philippa Lally vom University College in London,
veröffentlicht 2010, soll es 66 Tage dauern,
um aus etwas Neuem eine Gewohnheit zu machen.
Wem es also gelingt, seinen guten Vorsatz
drei Monate durchzuhalten und neue Routinen
zu erarbeiten, der hat gute Chancen, diese auch
langfristig und mit zunehmend weniger geistiger
Anstrengung umsetzen zu können.
Vielleicht ist es deshalb auch sinnvoll, sich mit
seinen guten Vorsätzen – oder Projekten – nicht
sklavisch an den 1. Januar des nächsten Jahres
zu klammern, sondern etwas Neues in Angriff
zu nehmen, wenn das bisherige zur Routine geworden
ist.
Was in der Theorie so einfach klingt, klappt –
wie die meisten wissen – in der Praxis aber trotzdem
oft nicht, weil äußere Faktoren wie Stress,
Familie – ganz einfach das Leben – dazwischenfunken
und bei hohem Druck und Belastung das
Gehirn wieder in alte Muster verfällt. Wer einen
Rückschlag erleidet, darf sich davon nicht entmutigen
lassen und sollte weitermachen. Wichtig
ist, dass die Ziele realistisch und möglichst
genau defi niert werden. Am besten werden sie
in kleine Etappen eingeteilt und schriftlich festgehalten.
Ebenfalls helfen können weitere Mitstreiter,
die das Gleiche erreichen wollen, sowie
die Unterstützung von Familie und Freunden.
Bei der Umsetzung der guten Vorsätze im Speziellen
können dann die Ratschläge von Experten
helfen – sei es gesunde Ernährung, Stressbewältigung
im Alltag oder mehr Sport. Hierbei
sollte jeder Einzelne sich dann auf die Tipps,
Tricks und Methoden einlassen, mit dem er persönlich
am besten zurechtkommt und mit dem
er sich am besten fühlt, damit sein guter Vorsatz
(2021) für ihn bald selbstverständlich wird…
Welche Vorsätze haben Sie
für das nächste Jahr?
Mehr Sport treiben 52 %
Gesünder ernähren 47 %
Abnehmen 39 %
Mehr Zeit mit der Familie/Freunden 37 %
Sparsamer Leben 34 %
Weniger Stress im Büro 15 %
Mit dem Rauchen aufhören 15 %
Weniger Alkohol trinken 14 %
Bessere Leistung im Job zeigen 12 %
Weniger Zeit in den sozialen Medien 12 %
Vegetarier/Veganer werden 6 %
Sonstige 2 %
Weiß nicht 2 %
Quelle: Statista-Umfrage
16. bis 21. Oktober 2019, 233 Befragte ab 18 Jahre
SELBST GEMACHT 5
BASTELTIPP
1
So wirds gemacht:
2
3
4
5
Lichtbotschaften
Fotos: karin – stock.adobe.com, privat
Wenn es draußen nass,
kalt und dunkel ist,
sorgen Lichter aller
Art für eine wohlige
Atmosphäre in der Wohnung. Neben
Klassikern wie Kerzen und
Lichterketten sind derzeit auch sogenannte
Light-Boxen beliebt, bei
denen auf zwei bis vier Zeilen mit
beigelegten Plastikkärtchen kurze
Sprüche gestaltet werden können,
die von hinten beleuchtet werden.
Mit wenig Material kann ein solcher
Blickfang ganz einfach selbst gemacht
und so der eigene Lieblingsspruch
in Szene gesetzt werden.
Material:
• Objektrahmen
• Lichterkette mit etwa
16 LED-Lichtern
• Klebefolie in Schwarz
• Transparente Folie in Weiß
• Lieblingsspruch, gespiegelt
ausgedruckt
• Alufolie
Werkzeug:
• Kleber
• Durchsichtiges Klebeband
• Cuttermesser oder Skalpell
• Etwas Benzin
• Washitape oder schmales
Kreppband
• Schneidematte
Anleitung:
1. Zunächst die Glasplatte des
Objektrahmens mit etwas Benzin
reinigen, sodass die Oberfläche
sauber und fettfrei ist. Transparente
Folie auf die gleiche Größe
wie die Glasplatte zuschneiden
und mit etwas durchsichtigem
Klebeband an der Glasplatte befestigen.
2. Nun wird die Rückseite des
Rahmens mit Alufolie verkleidet
und festgeklebt, damit die Lichter
refl ektiert werden, das sorgt für
gleichmäßiges Licht. Danach die
Lichterkette so zurechtlegen, dass
die einzelnen LEDs gut verteilt
sind, und das Kabel der Lichterkette
an einigen Stellen mit durchsichtigem
Klebeband fixieren.
3. Es ist besonders wichtig, dass
der Spruch, der die Lightbox zieren
soll, spiegelverkehrt ausgedruckt
vorliegt. Mit Klebstoff wird
der Spruch auf der Rückseite der
schwarzen Klebefolie befestigt
und anschließend mithilfe eines
Cuttermessers oder Skalpells auf
einer schnittfesten Unterlage ausgeschnitten.
4. Nun werden die Buchstaben
auf die Glasplatte geklebt. Für ein
gleichmäßiges Ergebnis können
Washitape- oder schmale Kreppband-Streifen
als Hilfslinien angebracht
werden.
5. Nun wird der Objektrahmen
zusammengebaut und die Lichterkette
eingeschaltet.
6 VÖGEL IM WINTER
Gefi ederte Freunde
richtig füttern
Es geht darum, den Vögeln die Nahrung zu liefern, die sie ohne uns hätten
Vögel zu füttern gehört nicht nur
für passionierte Vogelbeobachter
zum Winter dazu. Viele freuen
sich über die kleinen Gartenbesucher,
die sie mit ein paar Körnern
anlocken können. Doch
was gilt es dabei zu beachten? Frank Handel ist
Vorsitzender der NABU-Gruppe in Ludwigsburg
und verrät einige Tipps.
Bei der Frage, ob das Füttern der Vögel sinnvoll
ist, scheiden sich die Geister: Kritiker vertreten
die Meinung, das zusätzliche Futter verwöhne
die Vögel, sodass sie nicht mehr in der
Lage sind, sich selbst zu versorgen. Andere wollen
die Vögel am liebsten das ganze Jahr über
füttern. „Das Vogelhaus im heimischen Garten
wird hauptsächlich von menschennahen Vögeln
besucht, die sich an das Wohnumfeld angepasst
haben. Im Prinzip geht es beim Füttern darum,
den Vögeln die Nahrung zu liefern, die sie ohne
unsere Handlungen hätten“, erklärt Handel. Wer
im Herbst den Garten winterfest mache und dabei
alles zurückschneide, sorge auch dafür, dass
für die Vögel nicht mehr viel übrigbleibt. „Mit einem
Futterhäuschen kann man den Vögeln also
helfen, besser durch den Winter zu kommen.“ Es
sei jedoch eine Illusion, zu denken, man könne
damit Tiere vor dem Aussterben bewahren. Die
vom Aussterben bedrohten Arten leben meist
in der Natur und finden dort in Büschen oder
Sträuchern ihre Nahrung. Da sollte man auch
nicht eingreifen, sondern den dortigen Lebens-
Fotos: Angelika Wolter/Re. Ko/Maret Hosemann_pixelio.de., privat
VÖGEL IM WINTER
7
raum sichern und besser noch vergrößern, erklärt
Handel. „Im heimischen Garten hilft das
Futter Amseln, Spatzen, Meisen und Co. durch
den Winter. Überall, wo die Vögel selbst etwas
finden können, wie etwa am Monrepos oder bei
den Zugwiesen, sollte nicht gefüttert werden.“
Wer sich dazu entscheidet, im eigenen Garten
ein Vogelhaus aufzustellen, sollte einige Regeln
beachten, um das Beste für die gefederten Besucher
herauszuholen. In hygienischer Hinsicht,
empfiehlt Handel Futtersäulen, bei denen die
Körner je nach Bedarf nachrutschen. So wird
verhindert, dass die Vögel darin herumlaufen
oder die Saat mit Kot verschmutzen. Zudem ist
es wichtig, dass das Futter trocken bleibt und
nicht schimmeln kann. Wer sich für ein klassisches
Futterhäuschen entscheidet, sollte daher
darauf achten, dass das Dach auch bei starkem
Regen hält. Auch der Standort der Futterstelle ist
entscheidend: So sollte sie auf keinen Fall zu nah
am Fenster positioniert werden, da die Vögel
sonst gegen die Scheibe fliegen und sich dabei
verletzen könnten. Außerdem sollten die Vögel
vom Häuschen aus einen guten Rundumblick
haben, sodass sie nahende Katzen frühzeitig sehen
und fliehen können.
Vor allem bei Schnee und Frost sind Vögel
für die Unterstützung der Menschen dankbar.
„Wenn man möchte, kann man den Zeitraum
aber auch etwas ausdehnen“, erklärt Handel.
„Nachdem man den Garten winterfest gemacht
hat, bis in den Frühling hinein, kann man die
Tiere ohne hygienische Bedenken füttern.“ Beim
Futterkauf empfiehlt der NABU, auf hochwertige
Mischungen zu setzen, da billiges Futter zum
einen meist viele Weizenkörner beinhaltet, die
von den Vögeln nicht gefressen werden. Zum
anderen waren dort häufig auch Samen invasiver
Pflanzenarten enthalten, die sich auf diese
Weise weiter ausbreiten. Ein Beispiel dafür ist
die Ambrosie, die bei vielen Menschen Allergien
auslöst. Zudem weist der NABU darauf hin,
dass mit Futter aus biologischem Anbau nicht
nur den heimischen Vögeln, sondern auch allen
Arten, insbesondere den stark zurückgegangen
Insekten im Anbaugebiet geholfen wird.
Handel freut sich, dass die Futterstellen von
vielen Menschen auch genutzt werden, um die
Vögel zu beobachten. Besonders Kinder haben
eine große Freude daran, die gefiederten Gäste
zu beobachten. Wer da zu Besuch kommt, lässt
sich am besten mit einem kleinen Artenlexikon
feststellen, das griffbereit auf der Fensterbank
liegt und bei Bedarf zu Rate gezogen werden
kann. So lässt sich einiges über Zaunkönig,
Sperling und Rotkehlchen lernen.
(hs)
Frank Handel
Vorsitzender der NABU-Gruppe
Ludwigsburg, die mit vogelkundlichen
Führungen durch die Zugwiesen
immer mehr Menschen für der
Ornithologie begeistert
«Überall, wo die Vögel
selbst etwas finden
können, wie etwa am
Monrepos oder bei den
Zugwiesen, sollte nicht
gefüttert werden.»
8 GARTEN
Christrose.
Bunte Farbtupfer
im Wintergrau
Manche Schmuckpflanzen sind auch in der kalten Jahreszeit ein Blickfang
Während die meisten
Pflanzen im Winter eher
schlicht auftreten, zeigen
manche in dieser Zeit ihre
ganze Pracht: Die zarte
Christrose, die Skimmie,
das Alpenveilchen, der farbkräftige Winterjasmin,
die chinesische Winterblüte und der duftende
Winterschneeball sind nur einige von
ihnen. Sie zaubern bunte Farbtupfer ins Wintergrau
und präsentieren sich teils auch im W intergesteck
als schöner Blickfang.
Christrosen
Als Winterblüher erfreuen sich besonders Christrosen
während der frostigen Jahreszeit großer
Beliebtheit. Von ihren weißen oder rosafarbenen
Blüten geht ein besonderer Zauber aus. Schon ab
Dezember öffnet die immergrüne Christrose,
die bis 30 Zentimeter hoch wird, ihre strahlenden
Blüten. Sie benötigt wenig Pfl ege und eignet
sich auch gut zur Bepflanzung von Töpfen oder
Blumenampeln. Dabei sollte der Topf ausreichend
hoch sein, weil Christrosen Tiefwurzler
sind. Sie bevorzugen bei kalten Temperaturen
einen geschützten Standort mit viel Licht, aber
ohne direkte Sonneneinstrahlung. Zu beachten
ist zudem, dass die Pflanze keine Staunässe verträgt
und auch beim Düngen ist Sparsamkeit die
Devise. Alle Arten sind ausgesprochen langlebig
und können Jahrzehnte alt werden, ohne dass sie
umgesetzt werden müssen. Die Pfl anzen sind in
jedem Wintergesteck und jeder weihnachtlichen
Dekoration ein schöner Blickfang.
Skimmie
Beeindruckende Farbtupfer in graue Wintertage
setzt auch die Skimmie. Der immergrüne,
frostharte Strauch begeistert mit lorbeerartigen
Blättern, teils roten Beeren und rosafarbenen bis
rötlichbraunen Blütenständen, die im Spätsommer
für das kommende Jahr angelegt werden
Fotos: Capri23auto/Pixabay, Patrick Seeger dpa/lsw, Manfred Richter/ Pixabay, MichaelGaida/Pixabay
GARTEN
9
Skimmie. Winterjasmin. Winterschneeball.
und den Winter über die Pflanze schmücken.
Geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung und
starkem Frost kann die Skimmie den ganzen
Winter über draußen stehen. Wird sie im Garten
ausgepflanzt und ist gut eingewurzelt, kann
ihr auch starker Frost nichts mehr anhaben.
Das Substrat darf aber auch in dieser Jahreszeit
nie austrocknen. Auch die Zweige der Skimmie
machen im weihnachtlichen Gesteck mit ihrem
tiefgrünen Laub und den roten Beeren einen
hervorragenden Eindruck.
Alpenveilchen
Die meisten Pflanzenfreunde kennen Alpenveilchen
nur als Zimmerpflanzen, doch es finden
sich durchaus auch winterharte Arten wie
das Vorfrühlings-Alpenveilchen, das von Dezember
bis in den März hinein seine duftenden
Blüten öffnet. Dabei trotzt es Temperaturen bis
–23 Grad Celsius. Nach der Blüte ziehen sich die
Winterpflanzen wieder in die Erde zurück, um
im nächsten Jahr zuverlässig wieder auszutreiben.
Winterjasmin
Mit seiner satten Gelbfärbung bringt der Winterjasmin
in Kübeln, als Kletterpflanze oder auch
als Bodendecker den Garten zum Leuchten. In
milden Wintern blüht er schon ab Dezember,
ansonsten entfaltet er seine Blütenpracht ab
Januar. Er verträgt starke Sonneneinstrahlung
ebenso gut wie Winterfrost und behält die sonnengelben
Blüten bis in den April hinein. Da er
Zeit benötigt, um sich an seinem Standort zu
etablieren, sollte man ihn bereits im Frühjahr
im Garten pflanzen. Der Winterjasmin verlangt
danach, regelmäßig gegossen zu werden, er verträgt
jedoch keine Staunässe. Im Garten eingepflanzt
und mit genügend Freiraum kann der
Strauch eine beachtliche Höhe von bis zu fünf
Metern erreichen.
Chinesische Winterblüte
Der Name verrät es bereits: Die Chinesische
Winterblüte öffnet ihre gelben, becherförmigen
Blütensterne in den kältesten Monaten des Jahres
– in milden Wintern sogar schon vor Weihnachten.
Der blühende Strauch verströmt dann
einen angenehmen, vanilleartigen Duft. Die
Chinesische Winterblüte ist ein sommergrüner
Zierstrauch, dessen Laub sich im Herbst leuchtend
gelbgrün bis goldgelb verfärbt. Da sie recht
kompakt bleibt, kann sie auch als Kübelpflanze
verwendet werden. Bei starkem Dauerfrost erfrieren
zuerst die Blütenknospen und anschließend
ganze Zweige. Daher sollte der malerische
Strauch am besten etwas geschützt stehen.
Winterschneeball „Dawn“
Lässt der Schnee wieder einmal auf sich warten,
dann kann der Winterschneeball für ein
zauberhaftes Wintergefühl sorgen. Er fasziniert
mit seinen zartrosa Blüten, die von den bogig
überhängenden, unbelaubten Ästen betont werden.
Mit seinem herrlichen Vanille-Duft ist der
Strauch auch im Winter ein Fest für die Sinne.
Die Blüten vertragen allerdings nur leichte Minusgrade,
weshalb ein geschützter Standort
ideal ist. Im Herbst färbt sich das Laub des Bodnant-Schneeballs
„Dawn“ kräftig rot bis dunkelviolett.
Der Strauch kann auch als Topfpflanze
kultiviert werden. Als Flachwurzler benötigt er
einen weiten Topf. Im Herbst und Winter bilden
die Pflanzen außerdem kleine rote Beeren aus,
die für Vögel im Winter ein Genuss sind.
Beim Pflanzen, Pflegen und Dekorieren der
Pflanzen empfiehlt es sich, Handschuhe zu tragen,
da viele Pflanzenteile Giftstoffe enthalten.
Als weitgehend winterharte Gewächse setzen sie
überraschende, leuchtende Akzente in die Wintermonate
und machen sie zum wohlduftenden,
farbenreichen Erlebnis.
10 GENUSS
Festessen: Gesund und
lecker genießen
Die Festtagsgenüsse liegen manchmal schwer im Magen –
Zeit für ein gesundes, köstliches Essen zwischen den Feiertagen
Zwischen festlichen Schlemmereien und üppigen
Menüs in der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel
empfi ehlt es sich, Kraft zu tanken
und etwas für die Gesundheit zu tun. Plätzchen
kann man in dieser Zeit durch frisches Obst und
Trockenfrüchte ersetzen, den Tag mit einem
vollwertigen Frühstück beginnen, etwa mit Naturjoghurt
und Vollkornbrot, und dem Körper
zwischen den Mahlzeiten auch mal eine Ess–
pause gönnen. Leichte und zugleich köstliche
Mahlzeiten sorgen neben einem ausgedehnten
Spaziergang für Wohlgefühl. Hier ein Rezept für
einen entspannenden Tag dazwischen.
Ein Haute-Cuisine-verdächtiges, grünes Festessen
– für Augen, Gaumen und Gäste, das zwischen
den üppigen Festtags-Menüs zum leichten
Genießen einlädt.
(BVEO/anc)
Foto: BVEO
GENUSS
11
REZEPT
Brokkolipüree mit
gebratenem Zander
SCHWIERIGKEIT: MITTEL/DAUER: 40 MINUTEN
ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN
BROKKOLIPÜREE:
FÜR DEN ZANDER:
50 g Schalotten
20 g Olivenöl
200 g Brokkoli
150 ml Weißwein
100 g Sahne
SEKT- SCHAUM:
250 ml Fischfond
150 ml Rieslin-Sekt
50 ml Martini
2 Champignons
50 g Schalotten
230 ml Sahne
20 g Butter
ZUBEREITUNG:
150 g Zander
pro Person
1 Knoblauchzehe
je 1 Zweig Rosmarin,
Thymian
40 g Butter
Olivenöl
Schalotten und den Brokkolistiel schälen, fein
schneiden und in einem Topf mit Olivenöl anschwitzen.
Salzen, mit Weißwein ablöschen und den Sud
zur Hälfte reduzieren. Sind die Stiele weich, die
Brokkoliköpfe zugeben und ebenfalls kurz dünsten,
mit Sahne aufgießen und aufkochen lassen. Das
Gemüse mit einem Mixer pürieren und durch ein
feines Sieb passieren. Nochmals abschmecken.
Den Fischfond auf 1/5 reduzieren. Die Schalotten
und die Champignons in Butter anschwitzen, mit
100 ml Riesling-Sekt und dem Martini aufgießen
und ebenfalls auf 1/5 reduzieren. Die reduzierten
Fonds zusammengeben, mit Sahne aufgießen und
aufkochen. Passieren und nochmals aufkochen.
Mit Salz abschmecken. Kurz vor dem Servieren
den restlichen Riesling-Sekt zugeben, noch einmal
aufkochen und bei ca. 80 °C mit einem Zauberstab
aufschäumen. Den Zander salzen und die Hautseite
leicht mehlieren. Olivenöl in einer heißen Pfanne erhitzen
und den Zander auf der Hautseite anbraten.
Sobald die Haut schön knusprig ist, das überschüssige
Öl mit einem Küchentuch heraustupfen und die
Butter sowie Rosmarin und Thymian zugeben. Den
Zander auf die andere Seite drehen, mehrmals mit
schäumender Butter übergießen und fertig braten.
Mit Rosmarin garniert servieren.
Wer eine Beilage wünscht, kann Basmati-Reis
oder kleine Kartoffeln dazu reichen.
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12
GENUSS
Köstliche weihnachtliche
Nascherei
REZEPT
Früchtebrot
Zu den schönsten Ritualen in der Vorweihnachtszeit
gehört die Weihnachtsbäckerei. Dann erfüllt
der köstliche Duft von Zimtsternen, Vanillekipferln
und würzigen Lebkuchen die Häuser. Neben
der großen Vielfalt an Plätzchen verdienen auch
spannende Früchtebrot-Varianten Beachtung.
Früchtebrot besteht aus einem saftigen Teig,
in den Dörrobst und häufi g auch Nüsse eingelegt
werden. Der hohe Gehalt an Trockenobst
macht das weihnachtliche Naschwerk, das im
Schwäbischen auch Hutzelbrot oder Schnitzbrot
genannt wird, herrlich saftig und süß.
Das besondere Aroma verdankt das Gebäck
den getrockneten Birnen, den Hutzeln.
Nahrhaftes Hutzelbrot fi ndet bereits in Eduard
Mörikes märchenhafter Erzählung „Das
Stuttgarter Hutzelmännlein“ Erwähnung. Dabei
schildert der in Ludwigsburg geborene Dichter,
das Hutzelmännchen habe dem Schustergesellen
einen besonderen Laib Hutzelbrot mit
auf den Weg gegeben, der sich immer wieder
vervollständigen konnte.
Vom Ursprung her ist das Hutzelbrot ein Festtagsgebäck,
das die Bäuerin zu Weihnachten mit
dem verfeinerte, was es im bäuerlichen Haushalt
an Süßem gab. Über die Jahre hinweg wurden
viele Rezept-Varianten verbreitet und weitergegeben.
ZUTATEN
250 g getrocknete Birnen oder Apfelringe
250 g getrocknete Pfl a umen
250 g getrocknete Feigen
250 g Rosinen und Sultaninen
250 g gehackte Haselnüsse,
Walnüsse und Mandeln
20 g frische Hefe
500 g Mehl (Typ 1050)
120 g Zucker
Zimt-, Anis- und Nelkenpulver
1 Prise Salz
1 l Apfelsaft, Most oder Wasser zum
Einweichen
½ Glas Zwetschgenwasser
Mandeln zum Verzieren
ZUBEREITUNG
Vortag: Birnen, Apfelringe, Pfl aumen und
Feigen über Nacht in Einweichfl üssigkeit ziehen
lassen. Am Folgetag Flüssigkeit abgießen
und auffangen. Früchte klein schneiden und
mit Rosinen, Sultaninen, Nüssen, Gewürzen
und Zwetschgenwasser mischen und durchziehen
lassen. Für den Teig Mehl in eine
Schüssel geben und einen Vorteig aus Mehl,
Hefe, Zucker und warmer Einweichflüssigkeit
zubereiten. Wenn der Vorteig gegangen ist,
alle Zutaten untermengen und vorsichtig den
Hefeteig kneten, bis er sich von der Schüssel
löst. Ist der Teig sehr trocken, kann noch
etwas von der Einweichflüssigkeit zugegeben
werden. Anschließend den Teig gehen lassen,
bis er Risse zeigt. Daraufhin werden Laibchen
geformt, die auf dem Backblech nochmals
gehen dürfen. Die Brote bei 180 °C Ober- und
Unterhitze circa 60 Minuten backen. Noch
heiß mit der Einweichflüssigkeit bestreichen
und mit Mandeln verzieren.
Fotos: svetlana_cherruty – stock.adobe.com, privat.
GENUSS
13
EXPERTENTIPP
«Gegen alles ist ein Kraut gewachsen»
Nach einem langen Winterspaziergang
hilft eine Tasse
Tee besonders gut, um sich
aufzuwärmen. Dabei ist es vor
allem die Geschmacksvielfalt, die den
Tee bei Jung und Alt so beliebt macht.
Leicht pfeffrige Noten, ganz sanfte Töne,
blumige Anklänge oder ein Hohelied auf
den edlen Genuss – auf Wunsch spielt
Tee die gesamte Geschmacksklaviatur
und vermittelt wunderbare sensorische
Eindrücke.
Doch nicht nur geschmacklich ist Tee
ein echtes Erlebnis. Gesundheitsexperte
Dr. h. c. Peter Jentschura weiß, dass der
richtige Tee zur richtigen Zeit auch die
Gesundheit stärken kann. „Heilpfl anzen
sind ein wahrer Schatz und entfalten ihre
Wirkung als Tee besonders gut“, sagt der
erfahrene Gesundheitsexperte. Je nach
Zusammensetzung können sie stärkend,
regulierend oder beruhigend wirken.
Dr. h. c. Peter Jentschura
Gesundheitsexperte. Er
forscht seit Jahrzehnten
über die Heilkraft von
Pflanzen
zu einer vollwertigen vegetarischen Kost
und täglicher, moderater Bewegung.“
Bei Erschöpfung: Ausgleichend und beruhigend
wirkt eine Teemischung aus Lavendelblüten
und dem Kraut von Baldrian,
Melisse, Schafgarbe, Stiefmütterchen
und Weißdorn. Über den Tag verteilt
sollte davon ein halber Liter getrunken
werden.
Für den Kreislauf: Regulierend wirkt eine
Mischung aus Hirtentäschel-, Mistel-,
Schafgarben- und Tausendgüldenkraut
mit Holunder-, Weißdorn und Rosmarinblättern
sowie Lindenblüten. Jentschura
empfi ehlt täglich ein bis eineinhalb Liter
des Tees und die gleiche Menge Wasser.
(djd/red)
Bei Infekten: Als immunstärkend hat
sich ein Tee aus Echinacea-Kraut, Salbeiblättern,
Schwarzkümmel und Tausendgüldenkraut
bewährt. Genau wie alle
anderen vorgestellten Mischungen wird
auch diese wie folgt zubereitet: Pro Tasse
einen gestrichenen Teelöffel mit kochendem
Wasser überbrühen, drei bis fünf
Minuten ziehen lassen, abseihen und
auf Trinktemperatur abkühlen lassen. Es
sollten ein bis zwei Liter pro Tag davon getrunken
werden. Jentschuras Tipp: „Bei
Infektionen im Mund- und Rachenraum
kann mit dem Tee auch gegurgelt werden.“
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Für die Figur: Heilpfl anzen, die entschlacken,
Fettdepots mobilisieren und
die Leber anregen, unterstützen die Gewichtsreduktion.
Für einen Abnehm-Tee
zu gleichen Teilen Brennnessel und Sellerieblätter,
Holunderblüten, Lindenblüten
sowie das Kraut von Mariendistel, Löwenzahn,
Wermut und Tausendgüldenkraut
mischen. „Mit zwei bis drei Tassen
täglich beginnen, nach einer Woche auf
fünf bis sieben Tassen pro Tag steigern“,
empfi ehlt Jentschura. „Außerdem rate ich
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14 INSPIRATION
Hör- und Lesetipps
für kuschelige Wintertage
Literatur zum Verschenken und Selberlesen
Fotos: bernardbodo – stock.adobe.com, Verlage.
INSPIRATION
15
Der Winter steht vor der Tür und mit
ihm kommt für viele wieder die
schöne Zeit, in der sie sich mit einer
dampfenden Tasse Tee, einer
heißen Schokolade oder einem
leckeren Kaffee samt Decke aufs
Sofa kuscheln können, um ein gutes Buch zu lesen.
Oder sie machen sich Gedanken über ein gutes
Buch als Weihnachtsgeschenk.
Aber was lohnt es sich zu lesen oder auch zu
verschenken? Vielleicht mal wieder einen Klassiker
oder doch lieber etwas Neues? Einen spannenden
Roman oder etwas für die Bildung? Und
muss es immer etwas zum Lesen sein oder kann
es nicht auch einmal etwas Spannendes oder
Lustiges zum Hören sein? Die Vivit-Redaktion hat
ein wenig gestöbert und stellt eine kleine bunte
Mischung vor – vom lustigen Hörbuch bis zum
spannenden Erstlingswerk aus der Region.
MARC-UWE KLING:
„QualityLand –
Peters Problem“
ungekürzte Lesung, 503 Min.,
Hörbuch Hamburg, 2017.
Hörbuch
Mit „QualityLand“ und
der Fortsetzung „QualityLand
2.0“ entwirft der
Kleinkünstler und Autor
der Känguru-Chroniken,
Marc-Uwe Kling, eine vor
Ironie strotzende Dystopie.
Die ganze Hörigkeit des
Systems von QualityLand
– dem Deutschland der Zukunft
– bekommt der dort
lebende Peter Arbeitsloser
(sein Nachname nimmt Bezug
auf den Beruf eines Elternteils)
im ersten Teil zu
spüren, als ihm ungefragt
durch einen Fehler im Algorithmus
des Versandriesen
„The Shop“ ein rosafarbener
Delfinvibrator zugesandt
wird. In der Fortsetzung
„QualityLand 2.0 –
Kikis Geheimnis“
ungekürzte Lesung, 586 Min.,
Hörbuch Hamburg, 2020.
sucht Peters „gute“ Freundin
Kiki Unbekannt nach
ihrem Vater, und hat plötzlich
einen seltsamen Killer
am Hals, während Peter als
Maschinentherapeut versucht, die psychischen
Probleme von Haushaltsgeräten zu lösen. Aber
wie nimmt man einer Drohne die Flugangst?
Dazu kommen jede Menge liebenswerter,
finsterer und skurriler Figuren und teils
Maschinen, eine Präsidentenwahl und die
zarte Andeutung einer Liebesgeschichte.
Die auf kluge Weise überspitzt weiterentwickelten
Anspielungen auf die heutige Zeit, der Wortwitz
und vor allem die Interpretationen durch die
Live-Lesung des Autos selbst machen das Hörbuch
zu einem fesselnden und abwechslungsreichen
Hörgenuss, Schmunzeln und Gelächter
garantiert.
Historischer
Regional-Krimi
Mit „Die Schattenarmee“
legt Arne Schumacher seinen
ersten Roman vor. 1963
in Stuttgart geboren lebte
er lange Jahre im Landkreis
Ludwigsburg, ist bis
heute als Oberst der Reserve
tätig und hat vor einigen
Jahren in Iffezheim
ein Hotel übernommen.
Oberkommissarin Patrizia
Merhoff erbt den ehemaligen
Exportbier-Brauereigasthof
Körner in Ludwigsburg
von ihrem 96-jährigen
Großvater, dem ehemaligen
ARNE SCHUMACHER:
„Die Schattenarmee“
392 Seiten, Ungeheuer + Ulmer,
2020.
Gastwirt Fritz Kurrle. Schon bald erkennt sie, dass
es auf dem Gelände des Gasthofes Geheimnisse
gibt, die nicht für ihre Augen oder die Öffentlichkeit
gedacht waren und die bis zum Ende des
Zweiten Weltkriegs zurückreichen. Zur gleichen
Zeit ermittelt Merhoff in zwei Mordfällen, in denen
kurz nacheinander zwei Asylbewerber mit alten
Wehrmachts-Karabinern erschossen wurden.
Gemeinsam mit dem Historiker Martin Holtmann,
der sie bei ihren Recherchen unterstützt,
entdeckt sie, dass sich der gleiche Waffentyp in
einem Versteck auf dem Gelände des Gasthofes
befi ndet. Als die Waffen kurz darauf gestohlen
werden, lassen sich die Zusammenhänge
bald nicht mehr leugnen. Aber kann dahinter
eine bis heute existente geheime militärische
Stay-behind-Organisation stecken, die Attentate
verübt? Als Geheimarmee nach dem Krieg
gegründet, mit dem Wissen der Amerikaner, zur
Verteidigung für den Fall eines sowjetischen Angriffs.
Mussten die beiden Asylbewerber sterben,
weil sie Kontakt zum Terroristen vom Berliner
Breitscheidplatz, Anis Amri, hatten? Und wer
hat Zugriff auf all die Informationen und versucht
die Aufklärung des Falls zu verhindern?
Nach einem ausführlichen Einstieg nimmt die
Handlung Fahrt auf und die Spannung steigt,
während die Ermittler nach und nach die einzelnen
Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammensetzen.
Dabei verquickt Schumacher auf
intelligente Weise die historisch belegte Existenz
der sogenannten Schnez-Gruppe mit zeitgeschichtlichen
Ereignissen und einem fi ktiven
Kriminalfall.
16 INSPIRATION
Abenteuerroman
Mit „Die goldene Stadt“
erzählt Sabrina Janesch
die abenteuerliche Suche
des Deutschen Augusto
Berns nach der verlorenen,
der goldenen Stadt der
Inka – nach Machu Picchu.
Alles beginnt mit der Geschichte
eines Jungen, 1842
geboren, der im Rhein Gold
wäscht und sich in erträumten
Welten verliert. In Ber-
SABRINA JANESCH
„Die goldene Stadt“ lin trifft er auf Alexander
528 Seiten, Rowohlt Berlin, 2017. Humboldt und befragt ihn.
Schließlich setzt er sich in
den Kopf, „El Dorado“, die
goldene Stadt zu finden. Er nimmt die beschwerliche
Reise nach Peru auf sich, wird dort zufällig zum
Helden im spanisch-südamerikanischen Krieg
und sammelt als Ingenieur der Eisenbahn Mittel
für seine Expedition, die er nie aus den Augen verliert.
Gemeinsam mit dem Amerikaner Harry Singer
macht er sich schließlich auf den abenteuerlichen
Weg in die Anden, in den tiefsten Dschungel,
um nach einer wahrhaft abenteuerlichen Expedition
1867 wahrhaftig Machu Picchu zu finden.
Dicht, spannend und wie ein Abenteuerroman
erzählt, verwebt Sabrina Janesch Fiktion und
Wirklichkeit und lässt den Leser eintauchen in
die exotische Welt des peruanischen Dschungels.
Berns Abenteuerlust und sein Traum, all die Entbehrungen,
Geheimnisse und Unwägbarkeiten
des Dschungels werden ebenso greifbar wie das
Glück und die Schönheit, als sie schließlich ihr
Ziel – Machu Picchu – erreichen.
ITALO CALVINO
„Wenn ein Reisender
in einer Winternacht“
320 Seiten, Hanser, 1983.
Moderner Klassiker
Italo Calvinos Roman „Wenn
ein Reisender in einer Winternacht“
ist für den Leser ein
echtes Abenteuer, denn der
Autor bricht mit sämtlichen
literarischen Traditionen,
macht den Leser selbst und
dessen Lektüre zum Hauptgegenstand
und nimmt ihn
mit auf eine abwechslungsreiche
literarische Reise.
Der Roman erzählt die Geschichte
eines Lesers, der
beginnt, ein Buch zu lesen,
das jedoch, gerade als es
spannend wird, abbricht. So
macht er sich, gemeinsam
mit der Leserin Ludmilla, in
die er sich nach und nach verliebt, auf die Suche
nach der Fortsetzung. Doch bei jeder scheinbaren
Fortsetzung, der sie nachspüren, handelt es
sich wiederum nur um das Fragment eines anderen
Romans, der, aus den unterschiedlichsten
Gründen, ebenfalls nach wenigen Seiten endet.
Humorvoll und originell treibt Calvino mit der
Verwendung unterschiedlicher literarischer Genres
und den diversen Romananfängen sein hintergründiges
Spiel, sowohl mit den beiden lesenden
Hauptfiguren als auch natürlich mit dem echten
Leser.
Moderner Klassiker
In seinem 1960 erschienenen
Roman „Wer die Nachtigall
stört“ beschreibt Harper
Lee aus der Sicht der
etwa achtjährigen Scout zu
Beginn eindrücklich den
Zauber und die Poesie einer
Kindheit im tiefen Süden
der Vereinigten Staaten.
Im Alabama der 1930er
Jahre wachsen die beiden
Geschwister Scout und
ihr älterer Bruder Jem auf.
Doch die unbeschwerte
Zeit endet, als ihr Vater, der
Anwalt Atticus Finch, den
wegen Vergewaltigung an
einem weißen Mädchen
angeklagten Schwarzen Tom Robinson verteidigt.
Während Finch seine Kindern Verständnis
und Toleranz lehrt, wird um sie herum der Rassenhass
überdeutlich. Als Scout und Jem versuchen,
das Gerechtigkeitsempfi nden ihres Vaters
zu unterstützen, geraten sie inmitten der zunehmend
aufgeheizten Stimmung selbst in Gefahr.
Harper Lees Roman wurde
1961 mit dem Pulitzer-Preis
ausgezeichnet und wird inzwischen
zu den modernen
Klassikern der amerikanischen
Literatur gezählt.
Sachbuch
Dr. Andreas Michalsen ist
Chefarzt für Naturheilkunde
am Immanuel Krankenhaus
Berlin und Professor
der Charité Berlin
und beschreibt in seinem
Buch „Mit Ernährung heilen“
nicht nur anschaulich
HARPER LEE
„Wer die
Nachtigall stört“
416 Seiten, Rowohlt Taschenbuch
Verlag, 1978.
PROFESSOR
DR. ANDREAS MICHALSEN,
„Mit Ernährung heilen“
368 Seiten, Insel Verlag.
INSPIRATION
17
die Vorteile einer gesunden Ernährung, sondern
auch die des Heil- und Intervallfastens. Dabei
greift er anhand von zahlreichen Patientengeschichten
auf seine jahrelangen Erfahrungen
zurück und erläutert die verschiedenen Möglichkeiten.
Erfrischend, klug und immer wieder
mit einer Brise Humor – und vor allem, ohne den
Zeigefinger zu heben – beschreibt er die verschiedenen
Nahrungsmittel und die Möglichkeiten
des Fastens und ihre jeweiligen Wirkungsweisen.
Auch wer nach der Lektüre nicht sofort zum Veganer
wird und Intervallfasten betreibt, kann daraus
einiges lernen und mitnehmen.
Humorvoller Ratgeber-Krimi
zum Lesen oder Hören
„Achtsam morden“ ist der erste Roman des Anwalts
Karsten Dusse und durchaus kein klassischer
Krimi, dafür gespickt mit jeder Menge
schwarzem Humor.
Der erfolgreiche Anwalt Björn Diemel muss
ein Achtsamkeitsseminar besuchen – angeordnet
von seiner Frau, um zum einen seine Ehe
zu retten, seinen Kindern und der Familie wieder
mehr Aufmerksamkeit zu schenken und
seine aus dem Gleichgewicht geratene Work-Life-Balance
in den Griff zu
bekommen. Nachdem der
Kurs tatsächlich Früchte
getragen hat, setzt Diemel
das Gelernte sogleich in
seinem Job in die Tat um –
jedoch anders als gedacht.
Denn als ihm sein Mandant
– ein brutaler und mehr
als schuldiger Mafiaboss
– zunehmend Schwierigkeiten
bereitet, bringt er
diesen kurzerhand einfach
um – und zwar nach
allen Regeln der Kunst der
erlernten Achtsamkeit.
Ein amüsanter Krimi, der
nicht zuletzt mit Ratgeberqualitäten
punktet. Ein
mörderisches Vergnügen
zum Lesen oder Hören.
KARSTEN DUSSE
„Achtsam morden“
416 Seiten, Heyne, 2019.
Random House Audio; Gekürzte
Lesung, 442 Minuten, 2019,
gelesen von Matthias Matschke.
18 INSPIRATION
Wissenschaft
In seinem letzten Buch
„Kurze Antworten auf große
Fragen“ gibt Stephen Hawking
Antworten auf einige
der drängendsten Fragen
der heutigen Zeit. Gleichzeitig
nimmt er den Leser
mit auf eine persönliche
Reise durch das Universum
seiner Weltanschauung.
Das Besondere ist die
Verständlichkeit, mit der
STEPHEN HAWKING
„Kurze Antworten auf
große Fragen“
255 Seiten, Klett-Cotta, 2019.
Stephen Hawking seine Gedanken
zum Ursprung und
der Zukunft der Menschheit
vermittelt. Gleichzeitig
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Appell, den bedrohten
Heimatplaneten Erde besser zu schützen.
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20 GESUNDHEIT
Digitale
Gesundheitshelfer
5 Apps, die den medizinischen Alltag erleichtern
Fotos: BillionPhotos.com/ Rido – stock.adobe.com, Verlage.
GESUNDHEIT
21
Die Nutzerzahlen von Gesundheits-Apps
sind seit März um
16 Prozent gestiegen. Das ergab
eine Umfrage unter deutschen
Digital-Healthcare-Start-ups
von Strategy&. Doch nicht
erst seit der Coronapandemie sind die kleinen
Helfer in aller Munde. Gemeinsam mit
dem Fitnesstrend ist das Bewusstsein für den
eigenen Körper und somit auch für die Gesundheit
wieder in der Mitte der Gesellschaft
angekommen. Der Blick auf die am Tag zurückgelegten
Schritte gehört für viele längst
zur Abendroutine und animiert zum Vergleich
mit Freunden und der Familie. Neben den Fitnesstrackern
gibt es jedoch auch eine ganze
Reihe Apps, die dabei helfen sollen. gesünder
zu leben oder krankheitsbedingte Pflichten zu
erledigen. Vom Diabetestagebuch bis hin zur
regelmäßigen Medikamenteneinnahme können
die kleinen Helfer den Alltag erleichtern.
Alle Daten gesammelt:
Krankenkassen-Apps
Ein Großteil der Krankenkassen bietet ihren
Mitgliedern kostenlose Apps an, die die Kommunikation
erleichtern soll. Die Versicherten
können damit Krankmeldungen und Rechnungen
einreichen oder einfacher am Bonusprogramm
teilnehmen. Auch die direkte Kontaktaufnahme
mit der Krankenkasse ist über
die Apps möglich. Bei einigen
Anbietern können auch Versichertennachweise
oder Anträge
für Auslandsreisen bequem mit
der App erstellt werden.
Medikamente nicht vergessen:
Meine Medizin
Wer regelmäßig Tabletten einnehmen muss,
kennt die Situation: Sobald der Alltag aus dem
Tritt gerät und beispielsweise der Urlaub vor
der Tür steht, ist die Medikamenteneinnahme
schnell vergessen. Die App Meine Medizin
unterstützt die Nutzer, damit genau das nicht
mehr passiert. Die verschiedenen Medikamente
können aufgelistet und mit einem Foto
dokumentiert werden, sodass es auch unterwegs
nicht zu Verwechslungen
kommt. Wer möchte, kann zudem
seinen Arzt per Mail über den aktuellen
Stand informieren lassen.
Gut geschlafen?
AutoSleep
Mit einer Smartwatch lassen sich nicht
nur die Tagesaktivitäten sehr genau aufzeichnen,
auch der Schlafrhythmus kann
mithilfe entsprechender Apps analysiert
werden. AutoSleep zeigt dem Nutzer beispielsweise
die Schlafdauer und die Qualität
des Schlafes an. Wer die Daten dazu nutzt,
sein Schlafverhalten zu optimieren,
kann deutlich energievoller
in den Tag starten und
den richtigen Schlafrhythmus
für sich finden.
Messdaten einfach erfassen:
mySugr
Die meisten Diabetes-Patienten wissen
genau, wie wichtig ein gut geführtes Blutzuckertagebuch
ist. Wer seine Werte gewissenhaft
einträgt, kann besser nachvoll
ziehen, wie sich das Lieblingsessen oder
eine Stunde Fitnesstraining auf den Blutzuckerspiegel
auswirkt und anhand dieses
Wissens Über- und Unterzuckerungen sowie
Folgeerkrankungen vermeiden. Wem für ein
handgeschriebenes Diabetes-Tagebuch die
Selbstdisziplin fehlt, der kann mit mySugr
den Überblick behalten. Das Blutzuckermessgerät
kann via Bluetooth
mit der App verbunden werden
und überträgt die Daten automatisch
in das digitale Tagebuch.
Heuschnupfen im Griff:
Allergiehelfer
Auch wenn die Heuschnupfensaison nun
vorbei ist, in wenigen Monaten plagen
die herumfliegenden Pollen wieder unzählige
Patienten. Mithilfe des Allergiehelfers
können Nutzer jedoch prüfen, wo der Pollenflug
gerade besonders stark ist. Die App
liefert Daten zu 15 verschiedenen Allergenen
und ausführliche Luftdaten, wie beispielsweise
Feinstaub und UV-Index. Darüber
hinaus hält sie nützliche Informationen für
Allergiker bereit und bietet die Möglichkeit,
Pushnachrichten zu erhalten,
wenn die Allergene einen
bestimmten Grenzwert überschreiten.
(hs)
22 GESUNDHEIT
Fünf Esslinger
Station in Ludwigsburg
Mit den in der letzten Aufgabe vorgestellten
„Fünf Esslingern“ lassen sich Kraft, Koordination
und Ausdauer trainieren. Die
effektiven Übungen stärken und verbessern
den Gleichgewichtssinn, kräftigen die Muskeln
und sorgen für eine bessere Kondition. Eine gute
Möglichkeit, die Übungen auch ohne Trainer durchzuführen,
bietet die „Fünf Esslinger“-Übungsstation
im Innenhof der Begegnungsstätte Beck’sches Palais
in der Stuttgarter Straße 12/1 in Ludwigsburg. Der
Zugang erfolgt über die Mathildenstraße. Vor vier
Jahren wurde die Außenanlage umgestaltet und ermöglicht
frei zugänglich allen Interessierten das
Training der „Fünf Esslinger“. Mehrere Tafeln erläutern
kurz den Zweck sowie die Vorgehensweisen bei
der Ausführung der verschiedenen Übungen mit
kurzen Texten und einfachen Strichmännchen.
Fotos: Kalbacher
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MODE
23
Schals: kräftige Töne
gegen den Winterblues
So werden dunkle Mäntel zum „Highlight“
Fotos: Privat
Gerade im Herbst und Winter, einer
Jahreszeit, die oft mit wenig Licht
und kurzen Tagen verbunden ist,
ist es schön, mit der Kleidung farbige
Akzente zu setzen. Der Mantel
wird in dieser Jahreszeit zum
täglichen Begleiter, da kühle Temperaturen und
Schmuddelwetter die wärmende Hülle zum
Pflichtprogramm machen.
Viele Mäntel werden in dunklen Farben angeboten.
Dominierende Farben sind Grau,
Schwarz und Dunkelblau. Wer den passenden
Mantel in einer dieser Farben gefunden hat, mag
das gute Stück auch so schnell nicht wieder abgeben.
Denn oft ist es nicht einfach, einen Mantel
zu finden, der den Vorstellungen entspricht
und auch passt. Doch wer einen Mantel besitzt,
der passt und gerne und oft getragen wird, der
hat viele Möglichkeiten, das Beste aus dem Teil
herauszuholen. Mäntel in dunklen und auch
hellen Farben können einen kräftigen Farbtupfer
vertragen. Der Mantel als erste Schicht eines
stylishen Outfits bietet viele Möglichkeiten und
ist ein wahrer Verwandlungskünstler.
Als Erstes betrachten wir die Gesamtwirkung:
Mantel, Hose, Schuhe und Tasche in dunklen
Farben sind seriös, aber nicht gerade modisch.
Falsch machen kann man hier nichts. Doch
wenn der dunkle Mantel als Grundlage für farbliche
Akzente dient, ändert sich schnell der Eindruck
und das ganze Outfi t wirkt trendiger.
Mit einfachen Mitteln lassen sich hier Akzente
setzen. Eine rote oder gelbe Handtasche ist ein
pfiffi ges Element, um dem Einerlei aus Schwarz
oder Blau einen Eyecatcher hinzuzufügen. Genauso
wirken Schuhe in Kontrastfarben oder
Gold und Silber. Auch eine farbige oder helle
Hose zeigt große Wirkung in der Eintönigkeit
der dunklen Farbtöne. Diese Lösung ist etwas
ungewöhnlich und erfordert den Mut der Trä-
24 MODE
gerin, doch hat sie große Wirkung. Eine weiße
Cordhose zu einem dunkelblauen oder schwarzen
Pullover oder Mantel ist schon ein Wow-
Effekt für sich.
Das einfachste und beliebteste Dress-up für
dunkle Mäntel sind farbige
Schals. Den Kombinationen
sind keine Grenzen gesetzt.
Farbe, Material und Größe
können in unendlicher Vielfalt
Verwendung finden. So
wird ein klassischer Mantel
schnell zum Schauplatz für
einen farbigen Auftritt. Egal
ob mit ähnlichen Farbtönen
kombiniert oder in
Kontrastfarben, der Mantel
wirkt plötzlich anders.
Auch dem etwas blasseren
Teint im Winter kann
mit dem passenden Schal
Rechnung getragen werden.
Ein Schal in Rosa
oder gedecktem Rot hilft
der winterlich vornehmen
Blässe auf die Sprünge.
Mit einfarbig dunkelblauen
und schwarzen
Schals sollte man eher
vorsichtig umgehen und sie nur zu Mänteln in
hellen und freundlichen Farben tragen.
Große, voluminöse Wollschals in hellen Farben
sind nicht nur warm, sie heben auch die
Laune der Trägerin an dunklen Tagen. Feine
Wollmäntel wirken dadurch etwas sportlicher
und weniger seriös. In Verbindung mit einem
stylischen Parka-Mantel mit Fellkapuze ist diese
Kombi zu fast allen Anlässen tragbar. Der große
Schall sollte immer auf die halbe Länge gefaltet
werden und dann die beiden Ecken durch die
entstandene Schlaufe gesteckt werden. So findet
er im oben geöffneten Mantel gut Platz. Wer den
Schal nicht direkt auf der Haut tragen möchte,
kann den Mantel auch ganz schließen und den
Schal dann darüber platzieren.
Ob der Schal einfarbig oder gemustert sein
soll, ist vom Geschmack der Trägerin abhängig.
Einfarbige Schals sind immer eine gute Wahl
und können einen Farbakzent auch bei gemusterten
Mänteln setzen. Die Wirkung ist ruhig
und gediegen. Um diesen Effekt zu verstärken,
eignen sich Schuhe in der Farbe des Schals und
eine passende Handtasche.
Gemusterte Schals bieten noch mehr Möglichkeiten,
farbliche Akzente zu setzen und zu
kombinieren. Am gelungensten erscheinen die
Outfits dann, wenn eine Farbe als Kontrastfarbe
gewählt wird und in weiteren Accessoires wie
Tasche, Mütze oder Schuhen wieder auftaucht.
Bei den Kombinationen muss man auch im
Blick haben, was mit dem Schal passiert, wenn
der Mantel auf dem Kleiderbügel hängt. Soll der
Schal als Accessoire den ganzen Tag getragen
werden oder ist er nur als Mantel-Highlight gedacht?
Große Wollschals kommen weniger dafür
infrage, denn drinnen sind sie oft zu warm.
Sie können dann so ausgewählt werden, dass sie
nur mit dem Mantel ihre Wirkung
entfalten. Soll der Schal
den ganzen Tag über getragen
werden, muss auch das Outfit
unter dem Mantel mit in die
Auswahl einbezogen werden.
Hier hilft ein dünner Schal,
der in der Handtasche Platz
findet, bis er zum Einsatz
kommt.
Es macht Spaß, die verschiedensten
Kombinationen
auszuprobieren und so
ganz neue Möglichkeiten zu
entdecken. Manches schon
im Kleiderschrank nach
hinten gelegte Teil kann so
zu neuem Leben erweckt
werden.
Nur eine Warnung möchte
ich den Leserinnen noch
mit auf den Weg geben:
Schals können süchtig machen!
MODE
25
EXPERTENTIPP
«Leder ist im Trend»
Eins vorweg: das Trendmaterial
Leder muss nicht immer vom Tier
stammen. Kunstleder ist nicht
nur vegan, sondern schont auch
unseren Geldbeutel. Ein weiteres Plus:
auch Kunstleder ist widerstandsfähig und
zeitlos. So wirken simple Basic Looks
zusammen mit einem Leder-Teil stylish:
Jeans gegen Lederhose austauschen oder
zum braven Rollkragenpullover ein Lederhemd
kombinieren, eine Biker-Jacke
zu engen Hosen, die Möglichkeiten sind
unbegrenzt.
Nude- und helle Brauntöne geben dem
Outfit einen Hauch von Luxus und wirken
leicht und clean. Diese Farben und
Schwarz sind unendlich kombinierbar.
So ergänzt ein Teil aus Leder in immer
wieder neuen Zusammenstellungen viele
Styles nicht nur, sondern wird zum High-
Christoph Sprenger
Geschäftsleiter
Modehaus Oberpaur
Ludwigsburg
light. Schwarzes Leder eignet sich perfekt
für coole Looks, die ein wenig edgy wirken
sollen. Zu Jeans und Sneakern wirkt
ein Lederhemd supercool. Ein Bandshirt
und viel Silberschmuck, dazu Lederleggins
und eine gemütlichen Grobstrickjacke
– fertig ist ein toller Alltagslook mit
Streetstyle-Nuancen.
Wer mutiger ist, der kann das Trendmaterial
all over tragen. Vor allem geknöpfte
Kleider sehen superedel aus. Lederhemden
oversized, als Kleid mit Nietengürtel
in der Taille getragen, passen toll zum
Trend. Die Offi ce Looks können genauso
ein Dress-up erfahren: eine Leder-Chino
zum Blazer getragen wirkt seriös und ist
modisch. Hier empfehlen sich die Farben
Schwarz oder Hellbraun für das Lederteil
kombiniert mit geradlinigem Design in
Weiß, Beige und Nude.
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Januar
Musikalische Reise mit
dem „King of Klezmer“
FREITAG, 29. 1. 2021 | 20 UHR
Der 85. Ehrentag des großen „King of Klezmer“ Giora
Feidman jährt sich 2021 gemeinsam mit 1700
Jahren jüdischen Lebens in Deutschland und dem
100. Geburtstag des berühmten argentinischen
Komponisten Astor Piazzolla. Anlass für Giora Feidmann,
sein Publikum auch in der Ludwigsburger
Friedenskirche am Freitag, 29. Januar, im Rahmen
seiner Geburtstagstournee mit auf eine besondere
musikalische Reise zu nehmen: Auf dem Programm
stehen einzigartige Interpretationen des Klezmers,
Piazzollas Tango Nuevo sowie weltbekannte Melodien
und Kompositionen. Von traurigen Weisen bis hin
zu wilden Tänzen: Feidman verzaubert mit Klängen
zwischen Träumen und Lachen, leidvoller Melancholie
und halsbrecherischer Virtuosität. Begleitet wird
der Maestro von dem Ensemble Klezmer Virtuos, das
mit Konstantin Ischenko am Akkordeon, Nina Hacker
am Kontrabass, Hila Ofek an der Harfe und Andre
Tsirlin am Saxophon Feidmans Klarinette eindrucksvoll
ergänzt.
INFO: Karten gibt es online unter www.giorafeidmanonline.com,
beim LKZ-Ticketservice (Körnerstraße
14–18, Ludwigsburg), in der NEB-Geschäftsstelle
(Bahnhofstraße 8a, Besigheim) und an allen bekannten
Vorverkaufsstellen.
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Telefon: 07141 93 06-0
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HINWEIS: Anlässlich der Coronapandemie
können Veranstaltungen je nach aktueller
Lage abgesagt oder verschoben werden.
Bitte informieren Sie sich vorab, ob das Event
tatsächlich stattfindet.
Foto: Sascha Neroslavsky
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Ludwigsburger Kreiszeitung setzt neue
Impulse durch Online-Vortragsreihen
Seit Ende Oktober bietet die Ludwigsburger Kreiszeitung
eine neue Online-Plattform für Vortragsreihen
und Diskussionen zu aktuellen Themen
unserer Zeit. Die aktuelle Situation bietet auch
Chancen, um neue Wege zu gehen. Impulse digital
stellt daher Themen aus den Bereichen Gesundheit
und Vorsorge, Bildung, Gesellschaft und Nachhaltigkeit
in den Fokus und zeigt, was den Landkreis
Ludwigsburg und die Region beschäftigt. Das rein
digitale Vortragsprogramm bedarf keiner Vorabanmeldung
oder Registrierung und ist für Zuschauer/
-innen kostenlos. In einem Live-Chat können –
gern auch anonym – Fragen an die Referentinnen
und Referenten gerichtet werden, die dann direkt
im Vortrag beantwortet werden. Los ging es bereits
am 28.10. mit der Vortragsreihe „Alles geregelt“,
welche im Livestream und im Nachgang auf YouTube
bereits ein breites Publikum erreichte.
Die nächste Vortragsreihe findet zum Thema
„Homeoffice – gesund, effizient und gerne zu Hause
arbeiten“ statt. Professionelle Berater aus verschiedenen
Bereichen beleuchten hier das Thema
Homeoffi ce, die damit verbundenen Probleme auf
der einen Seite, aber auch, wie das eigene Zuhause
zu einem gesunden und produktiven Arbeitsumfeld
werden kann – und damit zu einem zukunftsfähigen
Konzept. Danach folgt die Vortragsreihe
„Sicher ist sicher – schützen, was uns lieb und teuer
ist“ weiter. Hier werden Experten zu Themen rund
um den Schutz des Eigenheims zu Gast sein. Im
Fokus stehen Themen wie Brand- und Einbruchschutz
oder auch Cyber-Security.
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Livestreams finden Sie unter www.lkz.de/Impulse
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28 RATGEBER
Gut zu wissen
Aktien, Festgeld
oder beides?
Zu dieser Frage haben die Verbraucherzentralen
einen Renditerechner entwickelt,
mit dem Sparer ganz einfach die für ihre
Anlageentscheidung notwendigen
Informationen über historische reale
Renditen abrufen und verschiedene
Entwicklungen vergleichen können.
Der Renditerechner (www.vz-bw.de/
renditerechner) zeigt auch, welche
Auswirkungen die Verteilungen zwischen
Aktien und Festgeld auf den Ertrag der
persönlichen Geldanlage oder des
Sparplans hat.
(vz-bw)
Stuttgart hat die
meisten grünen Dächer
Die grünsten Dächer Deutschlands hat
Baden-Württembergs Landeshauptstadt.
Das geht aus der vom Bundesverband
GebäudeGrün (BuGG) erstellten „Gründach-Bundesliga“
hervor. Dabei wird die
Summe aller Dachbegrünungsflächen in
Relation zur Einwohnerzahl gesetzt und
ergibt so einen Gründach-Quadratmeter-Wert
pro Einwohner. Im Durchschnitt
liegt dieser „Gründach-Index“ bei 1,2 m2/EW.
In Stuttgart beträgt er 4,1 m2/EW, gefolgt
von München (2,1 m2/EW) und Frankfurt am
Main (2,0 m2/EW).
(BuGG)
Alufolie richtig
einsetzen
Alufolie hat eine matte und eine
glänzende Seite. Matt oder glänzend hat
bei „klassischen“ Alufolien keinen Einfl
uss auf die Gebrauchseigenschaften.
Bei neueren Produkten, die Aluminium
mit Kunststoffen als Beschichtung
kombinieren, ist das anders. Wer Speisen
mit Alufolie frisch oder warm halten
möchten, schlägt die glänzende Seite
nach außen. Wenn etwas in der Alufolie
garen soll, dann gehört beispielsweise
die matte, beschichtete Seite spezieller
Backalufolie nach außen. Sie nimmt Hitze
auf und leitet sie nach innen ins Gargut
weiter. Die notwendige Orientierung
bietet die Alufolien-Verpackung. Wenn
die verschiedenen Seiten der Folie
unterschiedliche Gebrauchseigenschaften
haben, ist das auf der Verpackung
vermerkt.
(Nestlé Deutschland)
Lesen bei schlechtem Licht
schadet Erwachsenen nicht
Lesen bei schlechtem Licht verdirbt die Augen – diese verbreitete Sorge ist bei
Erwachsenen weitgehend überflüssig. Die Augen werden zwar mehr angestrengt,
das kann zum Verschwimmen der Buchstaben und zur Ermüdung führen, aber zu
keiner Sehschwäche. Anders ist das bei Kindern im Wachstumsalter. Bei ihnen
bewirkt etwa Lesen mit der Taschenlampe unter der Bettdecke einen Wachstumsreiz
für den Augapfel. Dadurch kann sich der Augapfel verlängern und sich eine
Kurzsichtigkeit entwickeln.
(obx)
Mythos vom
„Verdauungsschnaps“
Ein Schnaps nach dem Essen fördert
die Verdauung keineswegs. Ganz im
Gegenteil. Und er hilft schon gar nicht bei
der Fettverdauung. Denn für den Abbau
des Alkohols stiehlt dieser laut Prof.
Hans-Dieter Allescher vom Klinikum
Garmisch-Partenkirchen die Verdauungsenzyme,
die eigentlich für die
Fettverdauung benötigt werden. Das
Gefühl der Erleichterung, das sich nach
einem „Verdauungsschnaps“ einstellen
kann, beruht auf einer Betäubung der
Magennerven durch den Alkohol; so wird
das Völlegefühl nicht mehr so deutlich
verspürt.
(obx)
Fotos: R+V, zaharov43 / Ruta / Wordley Calvo Stock - stock.adobe.com
RATGEBER
29
Genesungswünsche
per E-Card
Nicht nur in Zeiten von Corona praktisch,
sondern immer eine schöne Möglichkeit,
Freunden und Verwandten auch aus der
Ferne gute Besserung zu wünschen:
Das Klinikum Stuttgart (Katharinenhospital,
Krankenhaus Bad Cannstatt und
Olgahospital) bietet die Möglichkeit,
Genesungswünsche per E-Card zu verschicken.
Unter www.klinikum-stuttgart.
de/e-card finden Interessenten verschiedene
Postkartenmotive für Kinder
und Erwachsene, die sie mit einem
persönlichen Gruß versehen können. Die
Mitarbeiter des Klinikums Stuttgart leiten
die guten Wünsche dann in ausgedruckter
Form an den Patienten im jeweiligen
Hospital weiter.
(Klinikum Stuttgart)
Die menschliche
Bio-Uhr tickt anders
2,26 Mio.
Tonnen Tomaten haben die Deutschen 2018/2019 insgesamt verbraucht,
dies allerdings einschließlich auch verarbeiteter Erzeugnisse wie Ketchup
oder Tomatenmark. Laut dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft
(BZL) liegt damit der Pro-Kopf-Verbrauch bei 27,2 Kilogramm im
Wirtschaftsjahr 2018/19 ähnlich hoch wie in den vergangenen Jahren.
Dabei stammen die meisten Tomaten nach wie vor aus den Nachbarländern.
Nahezu 80 Prozent der Gesamtimporte kamen 2019 aus den
Niederlanden und Spanien. Während sich die Einfuhren aus Italien und
Frankreich mehr als halbiert haben, stiegen die Einfuhren aus Polen. (BLE)
Der Schlaf vor Mitternacht ist – anders als
vielfach angenommen – nicht unbedingt
der wichtigste. Denn die biologische
Mitternacht schlägt nicht um 24 Uhr,
sondern laut dem Regensburger Schlafforscher
Prof. Dr. Jürgen Zulley um 3 bis
4 Uhr morgens: „Dann sind alle unsere
Systeme am Tiefpunkt.“ Entscheidend
ist also der Schlaf, der in die Zeit vor der
Mitternacht der menschlichen Bio-Uhr
liegt.
(obx)
50 %
der Deutschen findet laut
einer aktuellen ARD-Umfrage,
dass der Klimawandel eines
der Schwerpunktthemen sein
sollte, auf den sich Deutschland
während seiner sechsmonatigen
EU-Ratspräsidentschaft, die
noch bis zum Jahresende dauert,
konzentrieren sollte. Die Bewältigung
der Coronafolgen wurden
erst als zweitwichtigstes Thema
genannt (39 Prozent). (ARD/statista)
Mundschutz gehört jetzt
in das Erste-Hilfe-Set
Im Notfall nicht wegschauen: Unterlassene
Hilfeleistung ist auch in Coronazeiten
strafb ar. Wer Verletzten nach einem Unfall
helfen will, kann jedoch kaum Abstand
halten. Autofahrer sollten ihren Erste- Hilfe-Kasten
deshalb um einen Mundschutz
und Desinfektionsmittel ergänzen.
Einmalhandschuhe gehören ohnhin seit
langem dorthin. Augenzeugen, die selbst
zur Risikogruppe gehören und deshalb nicht
in die Nähe der Verletzten gehen wollen,
können trotzdem aktiv werden und den
Notruf absetzen, die Unfallstelle absichern
und andere zur Hilfeleistung auffordern.
(R+V Versicherung)
35,2 Jahre
dauert das Berufsleben von Menschen
in der Europäischen Union
im Durchschnitt, hat Eurostat errechnet.
Die Prognose basiert dabei
auf der Population von Erwachsenen,
die 2019 fünfzehn Jahre oder
älter waren. Die Zahlen rangieren
innerhalb der EU zwischen 32
Jahren in Italien und 42 Jahren in
Schweden. In Deutschland erwarten
eine Person schätzungsweise
39 Jahre auf dem europäischen Arbeitsmarkt.
Im Schnitt arbeiten die
Einwohner der EU etwa 3,6 Jahre
länger, als sie es vor 20 Jahren taten.
Auch zu Staaten außerhalb der
EU hat Eurostat Daten erhoben. In
der Türkei ist das Arbeitsleben mit
29,3 Jahren vergleichsweise kurz,
in Island hingegen mit 45,8 Jahren
von allen Ländern am längsten.
(Umfrage Eurostat)
30 INTERVIEW
SERIE
„Calle ist kein Schoßhund“
Menschen unter uns: Andrea und Madita Leibfried
lassen Tierfreunde weltweit am Leben ihres Vierbeiners teilhaben
Wuschlig, quirlig und durch die
Zeichnung seines Fells scheinbar
immer mit einem Lächeln im Gesicht:
Calle, der Kleinspitz von
Familie Leibfried, erobert die Herzen der Menschen
im Sturm. Der niedliche Racker hat
inzwischen sogar Fans rund um den Globus, die
im Internet über das soziale Netzwerk Instagram
sein buntes Leben mitverfolgen. Da hatten
Andrea und Madita Leibfried die Hände im Spiel.
VIVIT: Calle begleitet Sie beim Radfahren, auf
Reisen und Ausritten mit Ihrem Pferd. Wie
schafft das so ein kleiner Hund?
ANDREA LEIBFRIED: Calle ist kein Schoßhund. Die
Züchterin hat uns von Anfang an gezeigt, was
Kleinspitze alles können. Bei einer großen Wanderung
über die Alb konnten wir sehen, wie gelenkig,
unerschrocken und robust die Kleinen
sind. Sie stehen ihren großen Artgenossen in
nichts nach. Und wenn Calle mal müde wird,
darf er auf dem Rad vorne ins Körbchen oder mit
aufs Pferd. Wenn man die Hunde schon in den
ersten 16 Wochen, der ersten Prägungphase, mit
in den Pferdestall nimmt und ihnen auch andere
Tiere zeigt, gibt es keine Probleme. Calle hat
eigentlich keinen Jagdtrieb, nur Mäuselöcher
haben es ihm angetan.
Wie kamen Sie auf die Idee, ihm einen eigenen
Instagram-Account einzurichten?
MADITA LEIBFRIED: Als Calle zu uns kam, haben
wir natürlich ganz viele Fotos gemacht und auf
unserem Account gepostet. Irgendwann haben
wir aber gesagt, wir wollen die Leute, die das gar
nicht so interessiert, ja nicht mit Bildern von
ihm vollspamen. Also haben wir für ihn einen
eigenen Account eingerichtet. Anfangs haben
wir nur alle paar Tage gepostet, relativ schnell
dann aber doch jeden Tag und dann ist das so
nach und nach irgendwie gewachsen.
Sie posten in englischer Sprache, denn Calle hat
inzwischen über 8500 Follower in aller Welt.
Wie kam es dazu?
MADITA LEIBFRIED: Das hat sich so entwickelt. Wir
haben natürlich auch immer Hashtags (mit
Doppelkreuz versehene Schlagworte, Anm. d.
Redaktion) gesetzt und der Spitz ist in anderen
Ländern gefragter als in Deutschland. Hier wurde
er früher als Hof- und Wachhund gehalten
und hat daher vor allem bei älteren Leuten den
Ruf, bissig zu sein. Calle hat aber noch nie jemanden
gebissen. Kleinspitze gelten als besonders
freundlich und anhänglich.
ANDREA LEIBFRIED: Es passiert oft, dass wir von
Leuten auf der Straße auf Calle angesprochen
werden, und wenn man dann erzählt, dass er auf
Instagram präsent ist, wollen sie die Adresse wissen.
In Straßburg waren mal ein paar Asiatinnen
total von ihm begeistert und haben Fotos gemacht.
Gerade an jenem Tag gingen die Follower-
Fotos: Privat
INTERVIEW
31
zahlen hoch. Vielleicht war da ja eine besonders
bekannte Frau dabei, die ihre Fotos verlinkt hat.
Die Jugendzeitschrift Bravo hat bei der Verbreitung
auch eine Rolle gespielt. Was ist passiert?
MADITA LEIBFRIED: Ja, das war ganz lustig. Wir
hatten ein Bild von Calle und seiner Hundefreundin
Lucy gepostet. In der Bravo erschien
dann plötzlich ein Beitrag, in dem Promipaare
mit Tierpaaren verglichen wurden – darunter
das Model Gigi Hadid und ihr Partner Zayn Malik
mit Lucy und Calle.
ANDREA LEIBFRIED: Calle war da namentlich markiert
und so haben offenbar viele Leute gedacht,
das ist aber ein netter Hund, dem folge ich mal.
Soll Calle ein Petfluencer werden, also ein Tier,
das mit menschlicher Unterstützung auf Instagram
viele Follower gewinnt und damit auch
für die Werbewirtschaft interessant ist? Man
erinnert ich an Grumpy-Cat, die auf Instagram
die bestbezahlte Katze der Welt wurde oder an
Karl Lagerfelds Luxusmieze Choupette.
MADITA LEIBFRIED: Er ist es ja schon ein bisschen.
Vergangenes Jahr wurden wir für sieben Tage bei
freier Kost und Logis in ein Hotel mit speziellen
Angeboten für Hunde und ihre Besitzer eingeladen.
Im Gegenzug haben wir von dort Bilder gepostet,
die natürlich als Werbung gekennzeichnet
waren. Und wir haben mit einem Hersteller
von Tierfutter einen Vertrag.
Wie kam es dazu?
MADITA LEIBFRIED: Da war Mitte September ein
Wettbewerb, man konnte sich mit seinem Hund
als Influencerdog bewerben. Dafür mussten wir
ein Video selbst zusammenstellen und schneiden.
Damit haben wir uns total Mühe gegeben, unsere
Follower aktiviert, damit sie für uns stimmen und
sind dann als klarer Sieger herausgekommen.
Macht Calle das gern, kann er so richtig posen?
ANDREA LEIBFRIED (lacht): Wir haben da so unsere
Tricks. Immer ein bisschen Parmesankäse dabei
oder Leckerchen. Er kennt das inzwischen natürlich
schon und manchmal setzt er sich hin und
lächelt und dann macht man schnell ein Bild. Er
hat halt so eine schöne Färbung und mit seiner
schwarzen Nase und den Knopfaugen sieht er immer
ein bisschen aus, als ob er lächeln würde.
Fotos sind ja nicht alles, es müssen auch
Kommentare beobachtet und beantwortet
werden. Wieviel Zeit investieren Sie in die Pflege
des Accounts?
MADITA LEIBFRIED: Wir wechseln uns ja ab, aber so
etwa eine Stunde am Tag ist das schon.
Was ist das für ein Gefühl, wenn Sie Kommentare
von wildfremden Menschen aus Amerika,
Russland oder Asien bekommen und Sie mit
diesen kommunizieren?
ANDREA LEIBFRIED: Oft sind es ja immer wieder die
gleichen, man lernt sich dann fast ein bisschen
kennen. Wir haben zum Beispiele eine Dame, die
mit ihrem Spitz in einem Hochhaus in Moskau
lebt. Da haben wir auch mitgekriegt, wie diese
Menschen durch Corona eingeschränkt waren.
Sie durfte mit dem Hund grade mal hundert Meter
vors Haus. Sie war natürlich begeistert, wie
wir hier unser Leben weiterleben und in die Natur
gehen konnten. Da kommt dann fast ein Gespräch
zustande, oder mehr ein Austausch. Gerade
die Zeit mit Corona hat das gezeigt.
Und wie wird es jetzt weitergehen?
MADITA LEIBFRIED: Calle liebt Schnee und unser
Winterurlaub ist schon seit vergangenem Jahr
gebucht. Da hoffen wir natürlich, dass wir den
trotz Corona antreten können. Außerdem haben
wir demnächst bei dem Tierfutterproduzenten
ein Fotoshooting, denn sie wollen weiter mit
ihm werben. Und wenn das Thema Messen wieder
aufkommt, wäre das vielleicht auch etwas
für Calle als Gesicht der Marke.
(Fragen von anc)
Andrea und Madita
Leibfried und ihr Calle
Andrea Leibfried (50) aus Eberdingen-Hochdorf
ist im Familienunternehmen – einem Verlag
für Musikzeitschriften – tätig. Ihre Tochter
Madita (23) lebt im nahen Hemmingen, hat
Werbung und Marktkommunikation studiert
und ist bei einem Ludwigsburger Softwareunternehmen
im Bereich Marketing und Social
Media aktiv. Der vier Jahre alte Kleinspitz Calle
kommt aus einer Zucht auf der schwäbischen
Alb, verfügt über stolze 23 Zentimeter Schulterhöhe
und wiegt rund drei Kilogramm. Tagsüber
leistet er meist Andrea Leibfried im Büro
Gesellschaft, die übrige Zeit verbringt er bei
Madita – oder am liebsten mit beiden, wenn sie
mal wieder gemeinsam etwas unternehmen.
INFOS IM INTERNET BEI INSTAGRAM:
@calle_meinaugenstern
SERIE
Die Region zwischen
Stuttgart
und Heilbronn
ist beliebt und
hochattraktiv.
Das liegt nicht
nur an der
Wirtschaftskraft,
sondern
vor allem an
der Vielfalt und
Kreativität der
Menschen,
die dort leben.
Vivit stellt in
dieser Serie
einige von
ihnen vor.
32
INFO
Vivit Cover-Shooting
Menschen aus der Region
Auf dem Vivit-Cover der Winterausgabe
ist Sabine Döring zu sehen. Sie arbeitet
in Ludwigsburg und ist bei der Veranstaltungsreihe
LKZ-Impulse auf das
Vivit gestoßen. Ihre Töchter, die sich
selbst in der Freizeit mit dem Modeln
und der Fotografi e beschäftigen, haben
Sabine ermutigt, sich für das Cover-
Shooting zu bewerben.
VIVIT: Wie sind Sie auf Vivit aufmerksam
geworden und was hat Sie dazu
bewogen, sich für das Cover-Shooting
zu bewerben?
SABINE DÖRING: Im Januar fand in der
Ludwigsburger Musikhalle ein Vortrag
über gesunde Ernährung mit Prof.
Dr. Michalsen statt. Dort lag das Magazin
Vivit aus und ich habe es mitgenommen.
Zu Hause entdeckte ich, dass
man sich für ein Shooting bewerben
kann. Meine Töchter ermutigten
mich, es zu probieren.
Wie gestalten Sie sich trotz Corona-
Maßnahmen eine gemütliche
Weihnachtszeit?
Stimmt, dieses Jahr ist alles anders.
Aber das ist es bei uns in der Familie
auch ohne Corona-Maßnahmen. Da
meine jüngste Tochter jetzt ebenfalls
ausgezogen ist, fi ndet das typische familiäre
Weihnachtsfest nicht mehr
statt. Wir freuen uns auf gegenseitige
Besuche, soweit es die Maßnahmen zulassen.
Für gemeinsame Momente finden
wir immer eine Gelegenheit.
Was sind Ihre Vorsätze fürs neue Jahr?
Unter anderem wieder regelmäßig
Sport zu treiben, mit der Hoffnung,
dass es möglich ist, an Sportevents teil-
nehmen zu können, wie z. B. am wartal-Marathon. 2020 wollte ich eiBottgentlich
meinen ersten Marathon mit
Lauffreunden starten, doch die Veranstaltung
wurde leider abgesagt. Vielleicht
klappt es ja 2021.
INFO: Sie können sich mit einem kurzen
Text und einem Bild für eines der nächsten
Vivit-Cover bewerben: Presse-Verlag Aktuell,
Lindenstraße 15, 71634 Ludwigsburg
oder per Mail an info@vivit-magazin.de
Foto: Fotostudio Gallas
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