Sonepar Report Dezember 2020

Gebäudesystemtechnik
Produkte Betrieb + Mitarbeiter
+ Lösungen
Ausbildung heute
Unter erschwerten Bedingungen
Azubi in Coronazeiten, das bedeutet einige Veränderungen für den Betrieb
und seinen Nachwuchs. Pragmatische Lösungen sind jetzt gefragt.
Auf den ersten Blick ist es wie immer
um diese Zeit: Den einen fehlt noch
die passende Lehrstelle, den anderen
der ideale Azubi. Denn anders als in
vielen von Lockdowns und Hygienemaßnahmen
betroffenen Branchen
(Tourismus, Gastronomie, Kultur- und
Veranstaltungswirtschaft etc.) wird in
den baunahen Gewerken weiterhin der
begabte Nachwuchs dringend gesucht
und ausgebildet.
Doch Corona bringt seit März 2020
selbst für das durchschnittlich gut
ausgelastete und als „systemrelevant“
anerkannte E-Handwerk
spürbare Veränderungen mit sich.
Das fängt beim ausgefallenen oder
unzureichend digitalisierten Berufsschulunterricht
an und hört bei
den Hygieneregeln längst nicht auf.
Auch finanziell kann es für manchen
Lehrling eng werden, wenn beispielsweise
die Eltern beim Mitfinanzieren
der ersten eigenen Wohnung wegen
Kurzarbeit plötzlich ausfallen. Wir
haben uns drei typische „neuralgische
Punkte“ angesehen und mögliche
Lösungen gefunden.
1. Die Hygieneregeln in Theorie
und Praxis
Eine Situation, wie sie derzeit öfter
vorkommt: Der Azubi, den man sorgfältig
mit den Hygieneregeln vertraut gemacht
und der verstanden hat, dass es
um die Existenz aller und ein am Limit
arbeitendes Gesundheitssystem geht,
erlebt beim Kundentermin das genaue
Gegenteil. Der Auftraggeber empfängt
die Mitarbeiter maskenfrei und spielt
das Thema herunter.
Manche Azubis haben ihn sogar vermisst: den im
Lockdown ausgefallenen Berufsschulunterricht –
selbst mit Maske, wie man hört. (Foto: industrieblick/stock.adobe.com)
„Warum soll ich, wenn die doch auch
nicht …?“, ist eine ebenso typische wie
nachvollziehbare Reaktion auf derartiges
Kundenverhalten. Vermeiden
lässt sich das nur durch Vorbeugung.
Nicht nur Mitarbeiter und Auszubildende
müssen wissen, woran sie sich
zu halten haben, sondern auch die
Menschen auf der Kundenseite. Am
einfachsten geht das, wenn mit dem
Kostenvoranschlag ein Merkblatt zu
Mancherorts behilft man sich derzeit so. Aktuelle
Regelungen für Berufsschulen in Ihrem Bundesland
finden Sie unter „weiterführende Schulen“
in https://corona-was-darf-ich.de/de (Foto:
oshri/stock.adobe.com)
den im Betrieb und am Einsatzort
geltenden Regeln in Sachen Arbeits-,
Mitarbeiter- und Kundenschutz
übergeben wird – verbunden mit der
höflichen, aber klaren Bot schaft: Je
besser wir uns jetzt daran halten,
desto höher ist unsere Chance, ohne
gesundheitliche und wirtschaftliche
Schäden durchzukommen, bis der
Impfschutz für alle gewährleistet ist.
Die SARS-CoV-2 Arbeitsschutzregel
Sie wurde von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
und dem Bundesarbeitsministerium erstellt und gilt seit 20.08.2020. „Die
Arbeitsschutzregel konkretisiert für den Zeitraum der epidemischen Lage von
nationaler Tragweite gemäß § 5 Infektionsschutzgesetz die Anforderungen an
den Arbeitsschutz (und) stellt Maßnahmen für alle Bereiche des Wirtschaftslebens
vor, mit denen das Infektionsrisiko für Beschäftigte gesenkt und auf
niedrigem Niveau gehalten werden kann. Ergeben sich neue wissenschaftliche
Erkenntnisse (...) wird die Regel angepasst.“ Hier steht z. B. drin, welche Masken
und Arbeitsschutzgeräte zu unterscheiden sind, wie die Gefährdungsbeurteilung
erfolgt und welche Schutzmaßnahmen der Arbeitgeber zu ergreifen hat.
Download: https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Fokus/SARS-Cov-
2-Arbeitsschutzregel.html
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Sonepar Report 218