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» Editorial<br />
Meister der Thermen und Bäder: Ernst Ulrich<br />
Tillm<strong>an</strong>ns gründete 1<strong>99</strong>0 gemeinsam mit Partnern<br />
das Büro 4a Architekten in Stuttgart.<br />
Wir gehen mal davon aus, dass Sie die WM in<br />
Südafrika im Fernsehen verfolgt haben. Wie<br />
haben Ihnen die Stadien gefallen?<br />
Das Green Point Stadium in Kapstadt hat mich<br />
durch seine Eleg<strong>an</strong>z und Leichtigkeit überzeugt.<br />
Beim Soccer City Stadium in Joh<strong>an</strong>nesburg<br />
ist mir die interess<strong>an</strong>te Hülle aufgefallen,<br />
die aber leider nicht leicht wirkt. Generell<br />
muss ich sagen, dass Südafrika gerade auch<br />
durch die Architektur der Stadien positiv und<br />
sympathisch in die Welt gestrahlt hat.<br />
Wie kaum eine Architektur werden Sportstätten<br />
heute medial verbreitet. Welche Ch<strong>an</strong>cen<br />
und Risiken birgt dies?<br />
Sport ist heute ein enormer Wirtschaftsfaktor.<br />
Der Sport ist deshalb darauf <strong>an</strong>gewiesen, in<br />
den Medien präsent zu sein. Dafür werden<br />
spektakuläre Bilder benötigt, die sich beim<br />
Zuschauer einprägen, wie z.B. das Olympia-<br />
02<br />
Uwe Ditz<br />
Zur Sache: sportlich bauen<br />
puls im Gespräch mit Ernst Ulrich Tillm<strong>an</strong>ns, 4a Architekten<br />
stadion von Günter Behnisch in München oder<br />
das „Vogelnest“ in Peking. Durch die Vermarktung<br />
des Sports steht auch für diese Bauaufgaben<br />
mehr Geld zur Verfügung. Die Ch<strong>an</strong>ce<br />
besteht darin, mit diesem Geld einen architektonischen<br />
Mehrwert zu generieren. Dabei besteht<br />
die Gefahr, dass Architektur auf mediengerechte<br />
Bilder reduziert und die Detail- und<br />
Funktionspl<strong>an</strong>ung vernachlässigt wird.<br />
Welche besonderen Herausforderungen stellt<br />
der Sport <strong>an</strong> die Architektur?<br />
Sport ist Emotion. Die Architektur muss dazu<br />
beitragen, dass sich diese Emotionen entfalten<br />
können. Das gilt besonders für die Atmosphäre<br />
im Gebäude. Aber auch die Außenwirkung des<br />
Gebäudes muss diese Emotionen als Bild nach<br />
außen tragen. Die neue Arena in München z.B.<br />
leistet dies hervorragend nachts durch seine<br />
starke, außergewöhnliche Beleuchtung.<br />
Sport und die dazugehörigen Gebäude können<br />
für eine Region oder Stadt identitätsstiftend<br />
sein. Wie k<strong>an</strong>n Architektur hier unterstützend<br />
wirken?<br />
Wir selbst versuchen immer, unsere Gebäude<br />
sowohl aus ihrer Funktion als auch aus ihrer<br />
Umgebung zu entwickeln. Bei der Spreewaldtherme<br />
haben wir zum Beispiel mit ortstypischen<br />
Materialien wie Reet oder W<strong>an</strong>dscheiben<br />
aus Ziegel gearbeitet. Bei der Bodensee-<br />
Therme haben wir einerseits die traumhafte<br />
Lage am Ufer des Sees inszeniert, <strong>an</strong>dererseits<br />
weiße Segel als prägendes Thema für die Bemalung<br />
der Decke in der Badehalle gewählt.<br />
Gibt es eine Ch<strong>an</strong>ce, dass Sportstätten auch in<br />
Sachen Energieeffizienz Fortschritte machen?<br />
Was für alle sonstigen Gebäude gilt, gilt auch<br />
für Sportstätten. Energieeffizienz und Nachhaltigkeit<br />
stehen g<strong>an</strong>z oben auf der Agenda.<br />
puls 03 | 2010