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Zukunft entsprechend <strong>an</strong>passungsfähiger. Es gibt in den<br />

Niederl<strong>an</strong>den bereits ein Stadion, bei dem das g<strong>an</strong>ze Spielfeld<br />

einfach herausgerollt werden k<strong>an</strong>n, sodass m<strong>an</strong> es für<br />

<strong>an</strong>dere Events nutzen k<strong>an</strong>n. Zudem k<strong>an</strong>n das Spielfeld<br />

<strong>an</strong>gehoben werden, wodurch ein zusätzlicher funktionaler<br />

Raum darunter zur Verfügung steht. Wir entwickeln im<br />

Moment auch versenkbare Dächer, die je nach Bedarf<br />

geöffnet oder geschlossen werden können. Wenn das Stadion<br />

nicht für Fußball genutzt wird, k<strong>an</strong>n es als Kino dienen,<br />

denn es bietet sehr viele Sitzplätze, und m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n die<br />

Projektionsfläche einfach herunterziehen. Und wenn m<strong>an</strong><br />

die Halle unterteilt, hat m<strong>an</strong> viele kleinere Kinos.<br />

Konzepte für Stadien werden oft <strong>an</strong> ihrer atmosphärischen<br />

Qualität gemessen. Wie stellt m<strong>an</strong> diese her?<br />

In einem Stadion geht es nicht nur darum, das Spiel zu<br />

sehen. Das Erlebnis ist entscheidend. Es gibt diesen emotionalen<br />

Aspekt, dass m<strong>an</strong> das Spiel mit vielen <strong>an</strong>deren Menschen<br />

verfolgt und wirklich miterleben k<strong>an</strong>n. Die Atmosphäre<br />

entsteht durch das Mitein<strong>an</strong>der. Daher pl<strong>an</strong>en wir<br />

die Sitzreihen immer so, dass sie im Kreis um das Spielfeld<br />

führen, <strong>an</strong>statt vier unabhängige Blocks, bei denen die Eckplätze<br />

jeweils nicht so gut sind und m<strong>an</strong> sich <strong>an</strong> den R<strong>an</strong>d<br />

36<br />

gedrängt fühlt. Und außerdem versuchen wir, die Sitze so<br />

nah wie möglich am Spielfeld zu platzieren. Daher sind wir<br />

eigentlich gegen eine Erweiterung von Stadien. Warum<br />

sollten wir zum Beispiel für 22.000 Menschen Sitze einrichten<br />

<strong>an</strong>statt für 20.000? Es ist viel besser, das Stadion ist<br />

ausverkauft und jeder Platz besetzt, denn so bekommt m<strong>an</strong><br />

dieses Gemeinschaftsgefühl, das weitaus mehr wert ist als<br />

ein paar freie Plätze mehr.<br />

Ein Aspekt, der in diesem Zusammenh<strong>an</strong>g immer wieder<br />

erwähnt wird, ist der sogen<strong>an</strong>nte C-Wert…<br />

Wenn m<strong>an</strong> auf einer der Tribünen sitzt und auf das Spielfeld<br />

schauen möchte, behindert die Person vor einem die<br />

Sicht. Es gibt einen bestimmten numerischen Wert, den<br />

m<strong>an</strong> daraus ableiten k<strong>an</strong>n: den C-Wert, der die Sichtlinienqualität<br />

bestimmt. Entscheidend ist die Scheitelhöhe, also<br />

der Abst<strong>an</strong>d der Augen zur Stirn des Vorderm<strong>an</strong>ns. Ein Stadion<br />

mit 30.000 Sitzplätzen hat die optimale Größe. Sicherlich<br />

k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auch Stadien für 80.000 Zuschauer pl<strong>an</strong>en,<br />

das vermittelt auch einen gewissen Kick, aber es gilt trotzdem:<br />

Je größer, desto weniger intim sind sie. Ein Stadion<br />

entfaltet seine g<strong>an</strong>ze Aura erst, wenn es ausverkauft ist.<br />

Aber Stadien für Großereignisse wie die Weltmeisterschaft<br />

müssen eine gewisse Anzahl <strong>an</strong> Sitzen bieten…<br />

Ich liebe das Stadion in Peking von Herzog & de Meuron,<br />

aber ich habe gehört, dass es kaum noch voll ausgelastet<br />

wird. Im Hinblick auf Nachhaltigkeit machen wir keine<br />

Dinge, die wir nicht die nächsten 20 Jahre auch nutzen.<br />

Eines der Schlüsselkonzepte könnte zum Beispiel die<br />

Option sein, dass m<strong>an</strong> die höheren Teile des Gebäudes als<br />

Wohnungen oder Büros nutzt. M<strong>an</strong> könnte die Sitze als herausnehmbare<br />

Elemente <strong>an</strong>legen und so einen g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>deren<br />

Bereich schaffen: Die meiste Zeit gleicht das Spielfeld<br />

einem Park. Es ist eine grüne offene Freifläche, und nur<br />

m<strong>an</strong>chmal wird darauf Fußball gespielt.<br />

Und die Bewohner müssten keinen Eintritt zahlen…<br />

Genau, und vielleicht könnten sie ihre Freunde für ein Spiel<br />

zu sich einladen. Dies wäre ein wirklich soziales Ereignis.<br />

Viele Sporthallen sollen auch das Image der jeweiligen<br />

Stadt befördern. Wo k<strong>an</strong>n hier der Architekt <strong>an</strong>setzen?<br />

Die Städte werden immer größer, und gleichzeitig versucht<br />

m<strong>an</strong>, für ihre Identität zu fördern. Da die Spieler<br />

häufig von einem Verein zum nächsten wechseln, benötigen<br />

auch die Clubs auch eine eigene Identität. Das ist für<br />

die Architekten eine große Herausforderung. Und am<br />

Ende zählt eben nicht nur der Bau des besten Stadions, das<br />

d<strong>an</strong>n überall in der Welt nachgebaut wird. Nein, es geht<br />

vielmehr darum, Identität zu schaffen.<br />

Mit einer Trainingsfläche von<br />

14.000 Quadratmetern wäre<br />

die von Zwarts & J<strong>an</strong>sma entwickelte<br />

Indoor-Golfarena die<br />

weltweit größte ihrer Art (l.).<br />

Die Vereinsfarbe Rot dominiert<br />

das neue Stadion des<br />

AZ Alkmaar (r., siehe auch<br />

Seite 33). Die Beleuchtung<br />

steuert ein Busch-Installationsbus<br />

® EIB/KNX System.

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