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Paracelsus Today

Dezember 2020

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Bereits am 18. Oktober 2019<br />

hätte die Welt das tun sollen,<br />

was sie heute ohnedies<br />

machen muss: und<br />

zwar den Expertinnen und<br />

Experten der Johns Hopkins University<br />

genau zuhören. Die renommierte Eliteuniversität<br />

aus Baltimore hatte an<br />

diesem Tag nämlich zu einer Pandemie-Übung<br />

nach New York geladen,<br />

um ein Szenario durchzuspielen, das<br />

aus heutiger Sicht geradezu gespenstisch<br />

klingt: Ausgehend von Fledermäusen<br />

und weitergegeben über Schweine<br />

ist in Brasilien ein neuartiges Coronavirus<br />

auf Menschen übergesprungen. Die<br />

resultierende Pandemie führt zu 65<br />

Millionen Toten rund um die Erde und<br />

gigantischen wirtschaftlichen Schäden.<br />

Nicht zuletzt, weil noch keine Impfung<br />

verfügbar ist – soweit die Übungsannahme.<br />

Während diese auch als „Event<br />

201“ (www.centerforhealthsecurity.org/<br />

event201) bekannte Simulationsübung<br />

unvermeidlicherweise auch Verschwörungstheoretiker<br />

beflügelt, lässt sich im<br />

Rückblick eines mit Sicherheit sagen:<br />

Die Johns Hopkins University (kurz:<br />

JHU) hatte und hat das Ohr am wissenschaftlichen<br />

Puls der Zeit.<br />

Im Auge des Titanen. Gut einen Monat<br />

vor der Übung reist Jürgen Osterbrink<br />

– zum wiederholten Mal – nach Baltimore.<br />

Doch der Vorstand des Instituts<br />

für Pflegewissenschaft und -praxis der<br />

<strong>Paracelsus</strong> Universität hat keine Pandemie<br />

im Kopf, sondern eine Kooperation<br />

mit dem „Titanen der medizinischen<br />

Versorgung“, wie er es ausdrückt.<br />

Und tatsächlich genießen neben der<br />

Johns Hopkins School of Medicine auch<br />

die Bloomberg School of Public Health<br />

und die School of Nursing – Osterbrinks<br />

zentrales Objekt der kooperativen<br />

Begierde – einen Weltruf. „Da habe<br />

ich mir schon gedacht, wie das wohl<br />

werden wird“, erzählt der Instituts-Chef<br />

lachend im Gespräch mit <strong>Paracelsus</strong><br />

<strong>Today</strong>. Doch die Bedenken<br />

lösen sich rasch in Luft auf: „Die Arme<br />

waren ganz weit offen.“ Und das hat einen<br />

guten Grund: Man hat sich längst<br />

bei vielen Gelegenheiten kennen und<br />

schätzen gelernt.<br />

ICN & WHO-CC als Wegbereiter. Zum<br />

einen hatte Jürgen Osterbrink bereits<br />

als Mitglied des Direktoriums des Weltbunds<br />

der Pflege (International Council<br />

of Nurses, ICN) mit Sitz in Genf erste<br />

Kontakte geknüpft. Zum anderen fungiert<br />

Johns Hopkins auch als eine Art<br />

Weltzentrale für die Collaborating Centers<br />

der Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO. Das Salzburger Institut für Pflegewissenschaft<br />

und -praxis ist bekanntlich<br />

seit Jänner 2016 ein solches<br />

WHO-CC, und das sogar als Erstes unter<br />

pflegewissenschaftlicher Leitung<br />

im deutschsprachigen Raum. Jedenfalls<br />

ein weiterer Anknüpfungspunkt<br />

für den begnadeten Netzwerker. Osterbrink:<br />

„Ich war dann mehrere Male vor<br />

Ort und habe unsere Leistungskraft<br />

Best of Baltimore<br />

Die renommierte Johns Hopkins<br />

Universität (JHU) in Baltimore<br />

(US-Bundesstaat Maryland) wird in<br />

Rankings stets den besten Hochschulen<br />

der Welt zugerechnet. Die<br />

JHU brachte US-Präsidenten (Woodrow<br />

Wilson), Nobelpreisträger (Joseph<br />

Erlanger) und Top-Unternehmer<br />

(Michael Bloomberg) ebenso<br />

hervor wie medizinische Errungenschaften,<br />

etwa den Defibrillator.<br />

Speziell am East Baltimore Campus<br />

im Osten der Stadt sind die School of<br />

Medicine samt Johns Hopkins Hospital,<br />

die School of Nursing und die<br />

Bloomberg School of Public Health<br />

konzentriert. Internationale Berühmtheit<br />

erlangte die Universität<br />

in den letzten Monaten aber vor allem<br />

auch als Botschafterin der weltweiten<br />

Covid-19-Daten. Das bereits<br />

im Jänner 2020 erstmals veröffentlichte<br />

Covid-19-Dashboard (http://<br />

coronavirus.jhu.edu/map.html) und<br />

generell die Online-Ressourcen der<br />

Universität rund um die Corona-Krise<br />

(http://coronavirus.jhu.edu) machen<br />

sie zu einer der zentralen Anlaufstellen<br />

während der aktuellen<br />

Pandemie.<br />

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paracelsus today 3 | 20

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