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Region Tirol – Ausgabe Dezember

Spannende Geschichten über lokale Produzenten, regionale Traditionen und vieles mehr.

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#AUSGABE <strong>Dezember</strong> 2020<br />

REGIONALITÄT<br />

REGION <strong>Tirol</strong><br />

Veranstaltungen | Bauernmärkte | Handwerk | Brauchtum | Gaumenfreuden<br />

Gerhard Berger<br />

<br />

HOHE QUALITÄT<br />

Die Kemater Bauern setzen auf die Vielfalt<br />

der Landwirtschaft und legen viel<br />

Wert auf die Direktvermarktung.Seite 05<br />

<br />

NEUES AUSFLUGSZIEL<br />

Eine spektakuläre Hängebrücke führt<br />

zum revitalisierten Schloss Trautson bei<br />

Matrei im Wipptal. Seite 08<br />

<br />

SCHALLPLATTEN AUS TIROL<br />

Zwei Fieberbrunner produzieren auf Bestellung<br />

individualisierte Schallplatten<br />

für die ganze Welt. Seite 15


Gerechtigkeit<br />

lässt nicht nach.<br />

Besonders in Krisenzeiten braucht es jemanden, der darauf<br />

schaut, dass es gerecht zugeht. Jetzt geht es darum, Österreich<br />

neu zu starten und die Menschen, die täglich daran mitarbeiten,<br />

zu stärken. Für sie setzt sich die Arbeiterkammer mit aller Kraft ein.<br />

Vor der Krise, während der Krise und auch nach der Krise.<br />

#FÜRIMMER<br />

2 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020


SIEGHARD KRABICHLER<br />

Chefredakteur<br />

<strong>Tirol</strong>er Bezirksblätter<br />

<br />

Frischekick <strong>–</strong> „Apfelregion Haiming“<br />

ES SIND KEINE<br />

LEICHTEN ZEITEN<br />

Eine Stadt setzt auf<br />

die E-Mobilität<br />

Frischekick <strong>–</strong><br />

„Apfelregion Haiming“ 04<br />

REGION Imst<br />

Die Vielfalt der Landwirtschaft 05<br />

REGION Westliches Mittelgebirge<br />

Auf Entdeckungsreise<br />

von zu Hause aus 06<br />

REGION Innsbruck<br />

Innsbrucker Christbaum 07<br />

REGION Innsbruck<br />

Perle des Wipptals<br />

neuen Glanz verleihen 08<br />

REGION Stubai-Wipptal<br />

Sportzentrum „Kalvari“ 10<br />

REGION Landeck<br />

Sonnen-Fläche <strong>–</strong><br />

Energieautonomie in Telfs 11<br />

REGION Telfs<br />

„Huangart“ <strong>–</strong><br />

feine Kaffeeröstung 12<br />

REGION Reutte<br />

„Huangart“ <strong>–</strong><br />

feine Kaffeeröstung<br />

Von Wasserkraft<br />

und Verantwortung 13<br />

REGION Schwaz<br />

Eine Stadt setzt auf<br />

die E-Mobilität 14<br />

REGION Kufstein<br />

Vinyl von Dr. Dub <strong>–</strong><br />

Schallplatten für die Welt 15<br />

REGION Kitzbühel<br />

Gschmackiges<br />

Biogemüse aus Fritzens 16<br />

REGION Hall<br />

Weihnachtsbäckerei<br />

mit langer Tradition 17<br />

REGION Osttirol<br />

Seit knapp neun Monaten<br />

hält uns die Corona-Pandemie<br />

in Schach, zuletzt sogar<br />

intensiver als im Frühjahr.<br />

Mehr Todesopfer, ein über<br />

seine Grenzen hinaus arbeitendes<br />

Personal in den<br />

Kliniken, in Altenheimen<br />

und in der mobilen Pflege,<br />

geschlossene Schulen und<br />

verzweifelte Lehrpersonen,<br />

Eltern, die nicht wissen,<br />

wie sie die Kinder versorgen<br />

sollen oder wie die Zukunft<br />

ohne Job aussehen<br />

wird. Dazu Lockdown 2,<br />

kein Adventsmarkt, kein<br />

Glühwein mit Freunden,<br />

soziale Kontakte auf ein<br />

Minimum beschränkt. Ja,<br />

das ist die Adventszeit 2020.<br />

Der Ausblick auf Weihnachten<br />

ist ebenfalls nicht<br />

wirklich optimistisch. Und<br />

INHALT<br />

bis die Impfung eine Normalisierung<br />

des Lebens mit<br />

sich bringt, wird noch Zeit<br />

vergehen. Verzweifeln? Resignieren?<br />

Es wird nichts<br />

nützen. Wir in <strong>Tirol</strong> können<br />

nur zusammenstehen, uns<br />

gegenseitig helfen und die<br />

Krise gemeinsam überwinden.<br />

Advent im Kreise der<br />

Familie, Advent im Zeichen<br />

der Krise, nichts ist heuer<br />

so, wie wir es in der Vorweihnachtszeit<br />

gewohnt<br />

sind. Aber vielleicht ist für<br />

viele von uns die stillste<br />

Zeit im Jahr heuer wirklich<br />

nicht der stressigste Abschnitt<br />

im Jahresverlauf.<br />

Ein schwacher Trost? Ja,<br />

denn Weihnachten und die<br />

Adventszeit sind die Zeit der<br />

Gemeinsamkeit, die Zeit der<br />

Familie und des gemeinsamen<br />

Feierns. Es sind keine<br />

leichten Zeiten …<br />

Impressum<br />

Medieninhaber und Herausgeber:<br />

Bezirksblätter <strong>Tirol</strong> GmbH | 6020<br />

Innsbruck | Eduard-Bodem-Gasse 6<br />

Tel.: 0512-320-0, Fax: 0512-320-120<br />

| E-Mail: innsbruck@bezirksblaetter.com<br />

| Geschäftsführung: Fredy<br />

Pfurtscheller, Gunther Sternagl |<br />

Chefredaktion: Sieghard Krabichler<br />

| Redaktion: Bezirksblätter <strong>Tirol</strong><br />

GmbH | Layout & Produktion: Sarah<br />

Pfeifer | Online Content Management:<br />

Laura Sternagel | Sonderausgabe<br />

der Bezirksblätter <strong>Tirol</strong><br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020<br />

3


REGION Imst<br />

FRISCHEKICK<br />

„Apfelregion Haiming“<br />

„Das Beste aus der <strong>Region</strong>“ wurde bei den Haiminger Verkaufstagen<br />

und auch wird weiterhin im Haiminger Obstlager angeboten.<br />

M PETRA SCHÖPF<br />

FÜR UNS WAR ES<br />

EINFACH WICHTIG,<br />

DASS WIR TROTZ<br />

DES AUSFALLS<br />

DER REGULÄREN<br />

MARKTTAGE EINE<br />

MÖGLICHKEIT<br />

BIETEN, REGIONALE<br />

ERZEUGNISSE ZU<br />

ERWERBEN.<br />

Rudi Wammes<br />

Obmann der Haiminger Markttage<br />

Für viele Bauern sind die Haiminger<br />

Markttage eine zentrale<br />

Verkaufsplattform im <strong>Tirol</strong>er<br />

Oberland. Heuer musste ein Alternativprogramm<br />

gefunden werden:<br />

die Haiminger Verkaufstage. Mit einem<br />

Drive-in vor dem Haiminger Obstlager<br />

und bei Direktvermarktern an mehreren<br />

Standorten deckten sich zahlreiche Konsumenten<br />

mit knackfrischen regionalen<br />

Köstlichkeiten ein. 15 (land-)wirtschaftliche<br />

Unternehmen beteiligten sich am<br />

Konzept, das mittels Routenplan absolviert<br />

werden konnte.<br />

Haiminger Bauern. Das sei ein gutes<br />

Zeichen dafür, dass <strong>Region</strong>alität im Bewusstsein<br />

der Menschen verankert ist,<br />

zeigte sich Rudi Wammes zuversichtlich.<br />

Beste Witterungsverhältnisse, wenig<br />

Schwierigkeiten mit Schädlingen und<br />

natürlich die fachkundige Bewirtschaftung<br />

der Obstanlagen sorgten für ein<br />

sehr gutes Erntejahr 2020.<br />

Hervorragende Ernte<br />

Dementsprechend gut sind die Hallen des<br />

Obstlagers gefüllt. Nun gilt es, den glänzenden,<br />

knackigen Ernteertrag auch an<br />

den Konsumenten zu bringen, was aufgrund<br />

des ausgezeichneten Rufes der Haiminger<br />

Produkte ohne Schwierigkeiten<br />

gelingen sollte. „Wir haben jeweils am<br />

Freitagnachmittag und Samstagvormittag<br />

unseren Verkauf beim Obstlager Haiming<br />

geöffnet. Bei uns sind neben Äpfeln auch<br />

Erdäpfel, Honig, Wurstwaren und ausgezeichnete<br />

Schnäpse erhältlich“, informierte<br />

Alexandra Harrasser, Geschäftsführerin<br />

des Obstlagers Haiming.<br />

❙<br />

<strong>Region</strong>alität verankert<br />

Von Ötztal-Bahnhof bis ins Haiminger Gemeindezentrum<br />

reichte die Auswahl von<br />

Obst, Gemüse, Wurst- und Fleischwaren über<br />

Brot und Gebäck bis hin zu Pflanzen und Bekleidung,<br />

erklärte Rudi Wammes, Obmann<br />

der Haiminger Markttage. „Wir hatten keine<br />

Ahnung, was auf uns zukommen würde. Für<br />

uns war es einfach wichtig, dass wir trotz<br />

des Ausfalls der regulären Markttage eine<br />

Möglichkeit bieten, regionale Erzeugnisse<br />

zu erwerben. Gerade die Nachfrage nach<br />

saisonalen bäuerlichen Produkten ist absolut<br />

vorhanden“, so Wammes.<br />

Ein Zeichen setzen<br />

Viele Konsumenten meldeten sich auch<br />

außerhalb der Aktionssamstage bei den<br />

4 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020 Schöpf


REGION Westliches-Mittelgebirge<br />

DIE VIELFALT<br />

der Landwirtschaft<br />

In Kematen wurde der Ortsbauernrat neu gewählt. „Junge Kräfte“<br />

sind jetzt am Zug, die auf die Vielfalt der Landwirtschaft und die<br />

Bedeutung der Direktvermarktung größten Wert legen.<br />

M MANFRED HASSL<br />

<br />

ORTSBAUERNRAT: Matthias Schöpf,<br />

Matthias Mayr (vorne v.l.) sowie<br />

Viktor Feichtner, Michael Partl<br />

und Max Steiner (hinten v.l.)<br />

So findet man im Michelfeld auch den<br />

Kassl-Hof mit seinen Tieren für den <strong>Tirol</strong>er<br />

Jahrling. Damit ist die landwirtschaftliche<br />

Vielfalt in Kematen aber nicht zu Ende. So<br />

sind in Kematen noch Pferdehalter wie der<br />

Höttinger-Hof oder Franzn-Hof, Schafzüchter<br />

wie die Familie Partl und weitere Ochsen-<br />

und Mutterkuhhalter wie der Wiesenhof<br />

oder Familie Hörtnagl zu finden. ❙<br />

DER NEUE OBMANN<br />

Matthias Mayr hat mit einer<br />

Wanderhenne eine von<br />

vielen Initiativen gesetzt <strong>–</strong><br />

und wie man sieht, herrscht<br />

hier bestes Einvernehmen.<br />

<br />

NEUE<br />

QUEREINSTEIGER<br />

Mit den beiden Quereinsteigern<br />

Matthias Mayr vom<br />

Oberländerhof und Matthias<br />

Schöpf vom Ruetzhof<br />

kommen auch neue Konzepte<br />

ins Dorf. So kennt man<br />

bereits seit ein paar Jahren<br />

die Wanderhennen (Ei) und<br />

die Wanderhendln (Geflügelfleisch)<br />

im Mobilstall.<br />

Mit dem neuen Konzept des<br />

Ruetzhofs und der Veredlung<br />

der Ochsen in der Kemater<br />

Alm gibt es jetzt auch regionales<br />

Qualitätsfleisch <strong>–</strong> den<br />

Michelfelder Almochsen.<br />

Junge Landwirte übernehmen Verantwortung<br />

am Hof und im Bauernrat.<br />

Dies wurde auch im neu<br />

gewählten Bauernrat der Bauernbund-Ortsgruppe<br />

Kematen deutlich dokumentiert.<br />

Neben dem neuen Obmann<br />

Matthias Mayr und seinem Stellvertreter<br />

Matthias Schöpf werden sich Viktor Feichtner<br />

(Kassl-Hof) als vormaliger Obmann,<br />

Michael Partl (Hugg-Hof) sowie Max Steiner<br />

(Korn-Hof) für die landwirtschaftlichen<br />

Anliegen und Projekte einsetzen. Für die<br />

nächsten sechs Jahre stehen somit Projekte<br />

in der Kommunikation und der Bewusstseinsbildung<br />

für regionale Lebensmittelproduktion<br />

auf dem Programm.<br />

15 Direktvermarkter<br />

„Kematen hat sich in den vergangenen<br />

zehn Jahren zu einem Ort mit vielfältiger<br />

Direktvermarktung entwickelt“, bilanziert<br />

Matthias Mayr, Obmann des neu gewählten<br />

Ortsbauernrates. „Mittlerweile finden<br />

sich knapp 15 Betriebe, die den Großteil<br />

ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse direkt<br />

anbieten.“<br />

Wenn man das vergangene Jahrzehnt betrachtet,<br />

so gäbe es in der Landwirtschaft<br />

auch viele positive Seiten und Beispiele,<br />

so Mayr weiter. „Kematen war historisch<br />

gesehen ein Dorf der landwirtschaftlichen<br />

Innovationen sowie Vorreiter und<br />

bietet mit sehr guten Böden auch eine<br />

gute Grundlage für vielerlei Produkte.<br />

Viele Höfe und landwirtschaftliche Betriebe<br />

stehen unter neuer Führung. Mit diesen<br />

Neuerungen kommen auch Quereinsteiger<br />

in die Verantwortung und bringen<br />

neue Ansichten sowie Möglichkeiten<br />

ein. Wir haben eine gute Mischung,<br />

die auch viel Gestaltungswillen und<br />

Durchsetzungsvermögen benötigt.“<br />

Vom Apfel bis zur Wurst<br />

So sind es beständige Betriebe wie<br />

der Oberlotterhof mit Produkten rund<br />

um Äpfel, Birnen, Zwetschken oder<br />

der Hugg-Hof mit Fleischpaket von<br />

Jungrind, Schwein und einer Palette an<br />

Würsten. Mit dem Viktorhof steht zudem<br />

ein Milchvielhalter in den Startlöchern,<br />

der die Joghurtproduktion mit verschiedenen<br />

Sorten gestartet hat. Und wenn<br />

man auf die Felder blickt, findet man<br />

auch das Fruchtgut der Familie Hacket.<br />

Mit den beiden Höfen Roßler und Tunig<br />

kann man sich zudem mit Mehl und<br />

Grieß vom Kemater Tirggen versorgen<br />

und das Bauernbrot genießen.<br />

In Afling sind mit Mary’s Biokräuter,<br />

Kruschtn-Hof sowie dem Hoader-Hof<br />

auch Fleischpakete, Milch und eine<br />

große Auswahl an Kräutern und daraus<br />

entstandenen Produkten erhältlich.<br />

Die Felder werden aber nicht nur für die<br />

Direktvermarktung genutzt, sondern<br />

auch für Gemüse, Karotten und andere<br />

Feldfrüchte, wie es der Stiedler-Hof,<br />

der Passler-Hof, der Kramer-Hof oder<br />

der Rueper-Hof beweisen. Bei den<br />

Milchviehhaltern findet man in Kematen<br />

auch den Abfalter-Hof und den<br />

Schmied-Hof mit ihren Tieren. Mit dem<br />

Korn-Hof und seinen Zuchttieren ist<br />

„Steiner Milchvieh“ weit über die Grenzen<br />

<strong>Tirol</strong>s und Österreichs bekannt.<br />

<strong>Tirol</strong>. Zurück zu dir.<br />

www.tirol.at/winterwandern<br />

Marlis Gstrein, Katharina Schöpf<br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020<br />

5


REGION Innsbruck<br />

AUF ENTDECKUNGSREISE<br />

von zu Hause aus<br />

„Stadtleben“, „Bilderalbum“, „Arbeit und Alltag“, „Häuser“,<br />

„Menschen“ und „Kanal“ bis hin zum beliebten Rätsel.<br />

M GEORG HERRMANN<br />

Die vielfältigen Fotobestände<br />

und spannenden Geschichten<br />

des Stadtarchivs/Stadtmuseums<br />

Innsbruck. Viele<br />

Bürgerinnen und Bürger sind in den vergangenen<br />

Monaten der Einladung zum<br />

Bilderschauen, Geschichtenlesen und<br />

Miträtseln gefolgt: Über eine Million Zugriffe<br />

zählt das Portal inzwischen, das<br />

sind rund 120.000 Zugriffe im Monat.<br />

„Das Stadtarchiv/Stadtmuseum hat schon<br />

immer versucht, neue, leichte Zugänge<br />

zur Stadtgeschichte und zum Stadtleben<br />

von früher zu schaffen“, betont<br />

Stadtarchiv-Leiter Lukas Morscher: „Die<br />

vergangenen Monate haben uns noch<br />

erfinderischer gemacht. Wir wollten den<br />

historisch und an Innsbruck Interessierten<br />

auch in jenen Zeiten etwas bieten, in<br />

denen man nicht oder nur eingeschränkt<br />

Archive und Museen besuchen konnte.<br />

Bei vielen Innsbruckerinnen und Innsbruckern<br />

ist eine regelrechte ‚Sucht‘<br />

entstanden und ihre Beteiligung hat zu<br />

einem interessanten und inspirierenden<br />

Austausch abseits der sozialen Medien<br />

geführt.“<br />

Die zum Teil bislang unveröffentlichten<br />

Fotos stammen aus Privatbeständen und<br />

Nachlässen an das Innsbrucker Stadtarchiv/Stadtmuseum<br />

und ermöglichen Bürgerinnen<br />

und Bürgern Entdeckungsreisen<br />

durch Innsbruck von zu Hause aus. ❙<br />

Die Geschichte der Stadt kann<br />

auch in Ihren eigenen vier Wänden<br />

erlebt werden. Einen Schatz an<br />

Innsbrucker Geschichte und<br />

Geschichten und an historischen<br />

Informationen bietet die Webseite<br />

„INNSBRUCK ERINNERT SICH“<br />

auf www.innsbruck-erinnert.at<br />

seit März 2020.<br />

AUCH DIE KUNST<br />

nutzt das Online-Angebot<br />

Für ihre aktuelle Ausstellung in<br />

der Galerie Bernd Kugler führt<br />

Elke Silvia Krystufek wesentliche<br />

Werke aus verschiedenen Schaffensperioden<br />

zusammen, die frühesten,<br />

„Bossy Burger Lie“ und<br />

„Hope“ etwa, entstanden 1998 beziehungsweise<br />

2004. Was alle Arbeiten<br />

verbindet, ist ihr politischer<br />

Impact. Es geht darin ebenso um<br />

Themen wie Homosexualität, Rassismus<br />

oder Verschleierung wie um<br />

die aktuelle Maskenpflicht, um Kritik<br />

an der Regierung, Gerechtigkeit<br />

und Rechtsverstöße bis hin zu Urheberrechtsverletzungen.<br />

Dabei dockt<br />

Krystufek verstärkt an gesellschaftlich<br />

tabuisierte, unterdrückte oder<br />

medial unzulänglich aufgearbeitete<br />

Themen an.<br />

EINE AUSSTELLUNG, DIE DURCH-<br />

AUS SPANNUNG VERSPRICHT.<br />

Die Galerie Bernd Kugler bietet<br />

unter www.galerie-kugler.at<br />

einen Blick auf die Werke der<br />

Künstlerin.<br />

Zahlreiche weitere Institutionen<br />

und Einrichtungen in der Landeshauptstadt<br />

bieten digitale<br />

Besuchsmöglichkeiten ihrer<br />

Räume und Ausstellungen.<br />

6 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020<br />

Amreiter, IKB/Stadtarchiv, Galerie Bernd Kugler, Elke Silvia Krystufek


REGION Innsbruck<br />

INNSBRUCKER CHRISTBAUM<br />

43 Jahre alt, 18 Meter lang und 3,2 Tonnen schwer<br />

Bis 10. Jänner 2021 steht vor dem Goldenen Dachl eine 18 Meter hohe Weißtanne als<br />

diesjähriger Christbaum. Der Baum wird auch heuer von rund 1.300 Lichtern geschmückt.<br />

M GEORG HERRMANN<br />

Die 18 Meter hohe Weißtanne hat<br />

ein Ehepaar aus Wilten gespendet.<br />

Immer wieder erhält das<br />

Amt für Wald und Natur Angebote von<br />

privaten GrundbesitzerInnen, nicht jeder<br />

Baum eignet sich aber als städtischer<br />

Christbaum.<br />

Transportarbeiten<br />

Zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

kümmerten sich darum, den Weihnachtsboten<br />

fachgerecht umzuschneiden<br />

und transportfertig zu machen. Die<br />

Arbeiten dauerten mehrere Stunden,<br />

der Verkehr am Innrain musste währenddessen<br />

aus Sicherheitsgründen umgeleitet<br />

werden.<br />

❙<br />

TIROLER JÄGERVERBAND<br />

NATURVERTRÄGLICHER<br />

WINTERGENUSS<br />

Gams, Schneehuhn und andere typische Alpenbewohner fühlen sich im Winter pudelwohl in den<br />

verschneiten Bergen. Winterfell, Fettreserven und Winterschlaf oder -ruhe mit reduziertem<br />

Stoffwechsel helfen den Wildtieren durch die kalte Jahreszeit.<br />

Der Körper bereitet sich schon<br />

den ganzen Sommer auf die<br />

entbehrungsreiche Winterzeit<br />

vor. Wildtiere wissen instinktiv, wo sie<br />

die besten Überlebenschancen in den<br />

unerbittlichen Bergwintern haben. Entscheidend<br />

dabei ist, dass sie möglichst<br />

wenig Energie verbrauchen <strong>–</strong> das heißt<br />

also Bewegungseinschränkung auf das<br />

absolute Minimum.<br />

gieverbrauch wird dadurch um ein<br />

Vielfaches höher als im Ruhezustand.<br />

Die Gams verbraucht im Fluchtmodus<br />

etwa siebenmal mehr Energie. 15-<br />

mal mehr Energie benötigt sie bei der<br />

Flucht durch brusthohen Schnee. Jedes<br />

Aufschrecken führt somit zu einem<br />

gewaltigen Energieverbrauch und, im<br />

Wiederholungsfall, zu einer Schwächung,<br />

die das Tier den Winter nicht<br />

überstehen lässt.<br />

treffen. Bitte auch hier um Rücksicht! Bei<br />

Wegsperrungen gibt die Jägerschaft gerne<br />

Auskunft zu naturverträglichen Alternativrouten.<br />

Jede/r JägerIn freut sich über Interesse<br />

an rücksichtsvoller Tourenplanung.<br />

Das Projekt „Bergwelt <strong>Tirol</strong> <strong>–</strong> miteinander<br />

erleben“ des Landes <strong>Tirol</strong> bietet zudem<br />

zahlreiche Informationen zu Schutzgütern<br />

im Bergwald und zu naturverträglicher<br />

Ausübung von Wintersport. Werbung<br />

Perfekte Energiesparer<br />

Etwa ab Mitte Januar wird der Stoffwechsel<br />

heruntergefahren. Die Körpertemperatur<br />

wird abgesenkt, besonders<br />

in den Gliedmaßen, die dadurch steifer<br />

werden. Taucht nun Gefahr auf oder<br />

fühlen sie sich von Menschen bedroht,<br />

müssen die Tiere den Stoffwechsel für<br />

die Flucht hochfahren, damit sie nicht<br />

zur leichten Beute werden. Der Ener-<br />

© Kirchmair<br />

EINE GAMS BRAUCHT AUF DER FLUCHT<br />

siebenmal mehr Energie als im<br />

Normalzustand.<br />

Begegnung mit Wildtieren<br />

Wer auf ein Wildtier trifft, soll es daher<br />

nicht erschrecken, darauf zugehen<br />

oder verscheuchen, sondern stehen<br />

bleiben und ruhig warten, bis es abgezogen<br />

ist. Auch Wildtiere versuchen,<br />

sich durch den Schnee möglichst einfache<br />

Wege zu bahnen und sind eventuell<br />

häufiger auf Forstwegen anzu-<br />

Meinhardstraße 9, 6020 Innsbruck<br />

Tel. +43 (0) 512-57 10 93<br />

E-Mail: info@tjv.at<br />

www.tjv.at | www.wildestirol.at<br />

zeitungsfoto.at, Freinhofer<br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020<br />

7


REGION Stubai-Wipptal<br />

PERLE DES WIPPTALS<br />

neuen Glanz verleihen<br />

Schloss Trautson bei Matrei am Brenner wird revitalisiert. Heuer entstand<br />

eine spektakuläre Hängebrücke, die eine neue Attraktion in der <strong>Region</strong> darstellt und<br />

symbolisch auch für die bevorstehende Fusion der angrenzenden Gemeinden steht.<br />

M TAMARA KAINZ<br />

Seit vielen Jahrhunderten thront<br />

das Schloss Trautson auf einer Anhöhe<br />

zwischen den Gemeinden<br />

Mühlbachl, Matrei und Pfons über<br />

dem Wipptal. Um den baulichen Zustand<br />

der einstigen „Perle des Wipptals“ war es<br />

zuletzt nicht mehr gut bestellt <strong>–</strong> sie drohte<br />

zu verfallen. Daher bestand schon lange der<br />

Wunsch, das Schloss wieder zu ertüchtigen.<br />

Ideen für eine Nutzung als Naherholungsraum/Freizeitareal<br />

gibt es nämlich viele.<br />

Wiederbelebung gestartet<br />

2017 wurden Nägel mit Köpfen gemacht.<br />

Die drei Gemeinden haben gemeinsam<br />

mit dem Planungsverband Wipptal und<br />

dem Tourismusverband Wipptal den Verein<br />

„Schloss Matrei Trautson“ gegründet<br />

und die Burg von der Besitzerfamilie Auersperg-Trautson<br />

für 40 Jahre angemietet.<br />

Als Erstes standen <strong>–</strong> zumeist unter der<br />

Federführung von Gertrud Tauber von<br />

architektur:lokal <strong>–</strong> umfangreiche Sicherungsmaßnahmen<br />

an: Die Sanierung der<br />

Schlossmauer, der Waschküche, des Torbogens<br />

sowie die Gestaltung der Zufahrt<br />

und die Renovierung des Hauptdaches<br />

sind inzwischen weit fortgeschritten bzw.<br />

abgeschlossen. Zweimal legten bei den<br />

Arbeiten auch Schüler und Kursteilnehmer<br />

unter fachlicher Leitung des Bundesdenkmalamtes<br />

(BDA) Hand an. Und wie das auf<br />

alten Burganlagen nun mal so sein kann,<br />

traten bei den Arbeiten sogar archäologisch<br />

wertvolle Fundstücke zutage. Grund<br />

genug für die Universität Innsbruck und<br />

die Uni New Orleans, groß angelegte Ausgrabungen<br />

durchzuführen!<br />

Hängebrücke verbindet<br />

Seit heuer verbindet eine stattliche<br />

Hängebrücke das Schloss auf spektakulär-direktem<br />

Wege mit Pfons. Das luftige<br />

Bauwerk stellt eine neue Attraktion im<br />

Wipptal und ist zugleich das Herzstück von<br />

drei kurzweiligen Wanderwegen rund<br />

um den Burghügel. Die Stahlkonstruktion<br />

hoch über der Sill hat aber auch symbolischen<br />

Charakter für die bevorstehende<br />

Fusion von Matrei, Mühlbachl und Pfons.<br />

Die drei Gemeinden werden 2022 zu einer<br />

Kommune zusammengeführt. Die<br />

Bevölkerung hat dazu Ende des Sommers<br />

mit klarer Mehrheit „Ja“ gesagt.<br />

tungszentrum in Form eines kompletten<br />

Neubaus reicher. Rechtzeitig zum<br />

800-Jahr-Jubiläum von Schloss Trautson<br />

übrigens, das 2021 zelebriert wird. Bis<br />

2025 hoffen die Verantwortlichen des Vereins<br />

Schloss Matrei Trautson dann soweit<br />

alles fertig stellen zu können. Bis dahin<br />

soll also auch das Freigelände mit Spielplatz<br />

und Bogenparcours für Familien<br />

hübsch zurechtgemacht sein.<br />

<br />

THEORIE UND PRAXIS<br />

direkt auf der Baustelle!<br />

Während der<br />

Sanierung der Waschküche<br />

wurden zwei<br />

Kurse umgesetzt: Ein<br />

Workshop befasste<br />

sich mit dem Schwerpunkt<br />

historische<br />

Dachkonstruktion<br />

(Schindeldach), der<br />

zweite Kurs war dem<br />

Thema historische<br />

Mauerwerke/Putze<br />

gewidmet. Beide<br />

Kurse wurden in<br />

Kooperation mit dem<br />

BDA umgesetzt und<br />

fachlich auch vom<br />

BDA geleitet. Teilgenommen<br />

haben daran<br />

u. a. Schüler der HTL<br />

Bau & Design (Bild)<br />

sowie Professionisten,<br />

die sich auf diesem<br />

Gebiet weiterbilden.<br />

Gefördert wird das Projekt „Revitalisierung<br />

Schloss Trautson“, in das bisher über<br />

eine Million Euro geflossen sind, seitens<br />

der EU, Bund und Land und durch Eigenmittel<br />

der Wipptaler Gemeinden. ❙<br />

AUS DREI MACH EINS: Die Gemeinden<br />

Matrei, Mühlbachl und Pfons werden<br />

bald fusionieren und nehmen damit<br />

eine Vorreiterrolle im Land ein.<br />

Die Verantwortlichen freut‘s!<br />

Gemeindefusion steht bevor<br />

Die dazugehörigen Feierlichkeiten könnten<br />

durchaus am Schlossareal abgehalten<br />

werden, denn selbiges wird im nächsten<br />

Jahr noch um ein Kultur- und Veranstal-<br />

<br />

DAS BURGAREAL bietet<br />

sich zur Freizeitgestaltung an.<br />

Im nächsten Jahr wird ein Kultur- und<br />

Veranstaltungszentrum hinzukommen.<br />

8 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020<br />

Kainz, Gemeinde Matrei


TOP ARBEITGEBERIN<br />

JETZT<br />

BEWERBEN<br />

tiroler.at/karriere<br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020<br />

9


FC-FLIESS-OBMANN<br />

Christian Kogler<br />

(li.) und Wolfgang<br />

Kathrein stolz vor<br />

dem "Schmuckkästchen"<br />

der<br />

Anlage.<br />

<br />

PREISTRÄGER<br />

VON FÖRDERPREIS<br />

Mit dem 2016 initiierten<br />

Förderpreis unterstützt die<br />

Sparkasse Imst Privatstiftung<br />

nachhaltiges Engagement im<br />

<strong>Tirol</strong>er Oberland.<br />

Die Gemeinde Fließ erhielt<br />

für die Sport- und Freizeitanlage<br />

Kalvari eine Fördersumme<br />

von 10.000 Euro. Die bestehende<br />

Freizeitanlage der<br />

Gemeinde Fließ wird erweitert.<br />

Mit der Adaptierung der<br />

Tennisplätze, des Schwimmbades<br />

und dem Neubau des<br />

Sport- und Freizeitzentrums<br />

am Kalvari werden zahlreiche<br />

Vereine mit ihren<br />

Einrichtungen an einem<br />

Standort zusammengeführt.<br />

Baubeginn war 2019, die Fertigstellung<br />

ist 2021 geplant.<br />

Der enorm hohe Anteil an<br />

ehrenamtlichen Eigenleistungen<br />

von Eltern und Vereinsmitgliedern<br />

macht dieses<br />

Projekt für die Mitglieder<br />

des <strong>Region</strong>alförderbeirates<br />

außergewöhnlich.<br />

<br />

VEREINE<br />

Am Standort finden folgende<br />

Vereine von Fließ Platz: Tennisklub<br />

(drei Plätze), Fußballklub<br />

(Naturrasenplatz), Schule<br />

und Kindergarten (Laufbahn,<br />

Weitsprung, Hochsprung,<br />

Klettern), Kinderspiel- und<br />

Freizeitanlage (Kneipp,<br />

Volleyball, Street Soccer …),<br />

Motorradclub, Fasnachtsverein,<br />

Schafzuchtverein, Braunund<br />

Grauviehzuchtverein.<br />

REGION Landeck<br />

SPORTZENTRUM<br />

„Kalvari“<br />

Das neue Sport- und Freizeitzentrum in Fließ beeindruckt durch<br />

die enorme Eigenleistung von Vereinsmitgliedern.<br />

Bereits beim Spatenstich für das<br />

neue Sport- und Freizeitzentrum<br />

im Mai 2019 wurde von<br />

Bürgermeister Hans-Peter Bock<br />

über die „Realisierung einer Jahrhundertchance“<br />

gesprochen. Über 20 Jahre habe<br />

es gedauert, bis unter anderem grundrechtlich<br />

alles geklärt war und auf dem drei<br />

Hektar großen Gelände mit dem Großprojekt<br />

begonnen werden konnte. Die Kosten<br />

in Höhe von drei Millionen Euro werden<br />

einerseits durch den Verkauf der ehemaligen<br />

Sportflächen im der Fließer Au und<br />

andererseits mithilfe der ehrenamtlichen<br />

Einsatzstunden der Vereine gestemmt.<br />

An dem „historischen Tag für den FC Fließ“,<br />

wie der FC-Obmann Christian Kogler den<br />

Spatenstich benannte, wurde der Startschuss<br />

für ein multifunktionales Sportzentrum<br />

am „Kalvari“ gesetzt, das ein<br />

Dorfmittelpunkt in Fließ werden soll. Das<br />

Herzstück ist neben dem Fußballplatz das<br />

dazugehörige Gebäude, das neben Lagerräumen<br />

für andere Vereine zum Großteil<br />

vom FC Fließ verwendet werden wird.<br />

M CAROLIN SIEGELE, OTHMAR KOLP<br />

Über 14.000 Stunden<br />

„Vorher waren an diesem Platz nur Felder“,<br />

blickt FC Fließ Obmann Christian Kogler<br />

zurück. Da es sich beim neuen Sportund<br />

Freizeitzentrum um ein Großprojekt<br />

handelt, müssen die Vereine kräftig mit<br />

anpacken. „Es wurde vereinbart, dass die<br />

Vereine Stunden im Gegenwert für das,<br />

was sie im Sportzentrum bekommen,<br />

leisten“, informiert Kogler. Der Fasnachtsverein,<br />

der Schafzuchtverein und der Motorradclub<br />

Fließ bekommen beim Sportzentrum<br />

jeweils einen Lagerraum, die<br />

Vereinsmitglieder halfen aber auch bei<br />

weiteren Arbeiten rund um das neue Zentrum<br />

mit. Den größten Brocken hat der FC<br />

Fließ abzuarbeiten. Neben dem Fußballplatz,<br />

dem Kunstrasenplatz und dem Zuschauerbereich<br />

sind seit Juni 2019 knapp<br />

190 Personen ehrenamtlich mit dem Bau<br />

des Clubhauses beschäftigt. „Für den Fußballclub<br />

wären knapp 4.000 Arbeitsstunden<br />

von der Gemeinde vorgesehen gewesen“,<br />

so Christian Kogler. Mittlerweile<br />

werken die Mitglieder des FC aber schon<br />

über 14.000 Stunden leidenschaftlich und<br />

perfektionistisch an ihrem Meisterwerk.<br />

Runde Säulen wurden sogar schon zu<br />

eckigen gemacht, weil das besser ins Ver-<br />

einslokal passt. Dabei werden die starken<br />

Männer jeden Samstag mit bester Küche<br />

der FC-Damen verwöhnt. „Es ist ein Wahnsinn,<br />

was hier in Teamarbeit geschaffen<br />

wird!", freut sich der Obmann Kogler. „Neben<br />

der Entstehung eines tollen Sportplatzes<br />

trägt das Projekt auch ungemein<br />

zur Kameradschaft und zum Zusammenhalt<br />

in unserem Verein bei!“<br />

Räumlichkeiten<br />

Der Großteil des Gebäudes, das über<br />

Fließ thront, wird vom Fußballclub genutzt.<br />

Dort befindet sich ein Kabinentrakt<br />

mit Duschen und WC-Anlagen, ein Technikraum<br />

und das Vereinslokal mit Gastronomiebereich.<br />

„Der Gastro-Bereich wird<br />

vorerst von uns bei den Fußballspielen<br />

bewirtschaftet werden“, informiert Kogler.<br />

Der Bereich sei aber so eingerichtet,<br />

dass er auch als Café verpachtet<br />

werden könnte. Im unteren Bereich des<br />

Gebäudes sind die Lagerräume für den<br />

Fasnachtsverein, den Schafzuchtverein<br />

und den Motorradclub Fließ eingerichtet.<br />

Im Außenbereich gibt es neben dem<br />

Fußballplatz mit Naturrasen auch einen<br />

Kunstrasenplatz und eine Boulderwand.<br />

Des Weiteren gibt es eine Laufbahn und<br />

eine Weitsprung-Grube. Oberhalb des<br />

Fußballplatzes wird von der Gemeinde<br />

ein Beachvolleyballplatz, eine Kneippanlage,<br />

ein Klimafit-Spielplatz und ein<br />

Funcourt mit Basketballplatz errichtet,<br />

um das Multi-Sportzentrum zu vervollständigen.<br />

❙<br />

Die Reportage kann unter meinbezirk.<br />

at/4281333 nachgelesen werden.<br />

10 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020 Siegele, FC Fließ, Sparkasse Imst/Chris Walch


REGION Telfs<br />

SONNEN-FLÄCHE<br />

Energieautonomie in Telfs<br />

Die Marktgemeinde Telfs setzt auf Energieautonomie, Umweltschutz<br />

wird seit Jahren großgeschrieben. Im Bereich der Sonnenenergie wurde<br />

viel getan, hier nutzt die Gemeinde die optimale „Sonnen-Lage“.<br />

M GEORG LARCHER<br />

MÜHLEN AUF DER SPUR<br />

Wer weiß eine frühere Mühle?<br />

Seine Leidenschaft für die Mühlen<br />

machen Johann Glatzl aus Haiming<br />

zum <strong>Tirol</strong>er Mühlenpionier. Seit zwei<br />

Jahren ist er dabei, die Mühlendatenbank<br />

für <strong>Tirol</strong> zu erstellen. In <strong>Tirol</strong><br />

gab es an die 2.500 Objekte, Österreichweit<br />

über 15.000. Viele sind verschwunden<br />

und nur mehr Namen<br />

wie Mühlweg, Mühlberg, Mühlgasse,<br />

Mühlwiese usw. erinnern an sie. In<br />

<strong>Tirol</strong> gibt es noch an die 100 bekannte<br />

Mühlen, Sägen und Schmieden. In<br />

einer Mühlendatenbank werden alle<br />

Mühlen mit einem Bild und einer<br />

Kurzbeschreibung angeführt. Momentan<br />

ist er dabei, die Gegend rund<br />

um Telfs nach Objekten abzusuchen.<br />

Jetzt hofft Glatzl auf Hinweise aus<br />

der Bevölkerung rund um Telfs, er<br />

freut sich über Angaben und Bilder.<br />

E-Mail: hans.glatzl@gmail.com<br />

Als Mitglied des e5-Programms<br />

setzt die Marktgemeinde<br />

Telfs jährlich<br />

viele Maßnahmen für die<br />

Energieeffizienz und den Ausbau der<br />

erneuerbaren Energien um. Sie steht<br />

hinter dem energiepolitischen Programm<br />

des Landes und will die Umsetzung<br />

der Energieautonomie wo es geht<br />

unterstützen. Vor allem im Bereich der<br />

Sonnenenergie wurde in letzter Zeit<br />

tatkräftig gearbeitet, hier zeigt sich die<br />

MG Telfs mit seinen Tochterbetrieben als<br />

eine beispielgebende Gemeinde.<br />

Großes solares Potenzial<br />

„RECHNET<br />

MAN NUN EIN,<br />

WAS WIR UNS AN<br />

STROMEINKÄUFEN<br />

SPAREN UND WAS WIR<br />

FÜR DIE EINSPEISUNG<br />

INS NETZ ERHALTEN,<br />

REFINANZIERT SICH<br />

DIE ANLAGE IN<br />

ETWA SIEBEN BIS<br />

ACHT JAHREN.“<br />

GF Markus Huber<br />

Würde man das gesamte solare Potenzial<br />

von Telfs (150 GWh) mit Photovoltaikanlagen<br />

nutzen, könnte man die<br />

6.500 Telfer Haushalte über fünf Mal<br />

mit Strom versorgen. „Die Energieautonomie<br />

bis 2050 können wir nur erreichen,<br />

wenn annähernd alle geeigneten<br />

Dachflächen mit Photovoltaik<br />

ausgestattet werden“, weiß DI Bruno<br />

Oberhuber von Energie <strong>Tirol</strong>. Bei den<br />

gemeindeeigenen Gebäuden geht Telfs<br />

jedenfalls bereits mit gutem Beispiel<br />

voran. 548 kWp Photovoltaik wurden<br />

in den letzten Jahren auf der Eisarena,<br />

dem Schwimmbad, dem Abwasserverband,<br />

der Volksschule und Werkstätten<br />

der Gemeindewerke errichtet. Zum<br />

Vergleich: Das entspricht in etwa 3.300<br />

m² und damit der Größe eines halben<br />

Fußballfelds. Erzeugt werden damit in<br />

etwa eine halbe Million Kilowattstunden,<br />

mit denen wiederum ca. 550 TelferInnen<br />

für ein Jahr mit Strom versorgt<br />

werden könnten.<br />

Wo geht der Strom hin?<br />

Franz Wieland vom Abwasserverband:<br />

„95 % des Sonnenstroms verwenden wir<br />

selbst. Gemeinsam mit dem Strom, den<br />

wir im BHKW aus Klärgas erzeugen, können<br />

wir so drei Viertel unseres Strombedarfs<br />

selbst decken.“ Bei der I.C.E. Sport<br />

ArenA decken sich Stromverbrauch und<br />

-produktion nicht ganz, etwa 20 % des<br />

Stroms wird selbst verwendet, der Rest<br />

wird ins Netz eingespeist. Im Telfer Bad<br />

wurden 132.000 € in die Solaranlage<br />

investiert, 34.000 € wurden durch eine<br />

Förderung abgedeckt. <br />

❙<br />

Dein Kurztrip in den Winter.<br />

patscherkofelbahn.at<br />

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MG Telfs/Dietrich, Johann Glatzl<br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020<br />

11


„VOGELBAUM“<br />

NEUES LÄDLE IN VILS<br />

ERÖFFNET<br />

Am Samstag, den 28. November<br />

war es so weit. Das neue<br />

Stadtlädele mit dem putzigen<br />

Namen „Vogelbaum“ im Herzen<br />

von Vils wurde eröffnet.<br />

Damit erfüllen sich Lora und<br />

Georgi Angelov ihren Traum<br />

von einem Bürgerladen, welcher<br />

als Genossenschaft gegründet<br />

wurde <strong>–</strong> von Vilsern<br />

für Vilser. Ihre Hauptmotivation<br />

für das Projekt ist der<br />

Wunsch nach sozialem Engagement,<br />

nach einem verschwendungsfreien<br />

Handel<br />

und die Bestrebung, ihre Wertschätzung<br />

gegenüber Tier,<br />

Mensch und Natur zu zeigen.<br />

<br />

REGIONAL UND<br />

UNVERPACKT<br />

Neben Produkten von regionalen<br />

Direktvermarktern mit<br />

frischen Milch- und Fleischprodukten<br />

oder Backwaren<br />

werden im Laden auch Produkte<br />

wie Honig, Marmelade,<br />

Müsli, Liköre, Wein oder Bier<br />

von vielen kleinen Herstellern<br />

aus Vils oder der Umgebung<br />

angeboten. Es wird frisches,<br />

regionales und saisonales Obst<br />

und Gemüse, ebenso Biokost<br />

zu kaufen geben. Übrigens zu<br />

durchweg fairen Preisen. Dazu<br />

gesellt sich ein stattliches Sortiment<br />

an unverpackten Lebensmitteln:<br />

Getreide, Müsli,<br />

Samen oder Nüsse, um Plastikmüll<br />

zu reduzieren, darüber hinaus<br />

selbstgefertigte Produkte<br />

des täglichen Bedarfs. „Wie zu<br />

Omas Zeiten.“<br />

<br />

EIN ORT DER<br />

BEGEGNUNG<br />

Das gemütliche Café nebenan<br />

mit Kaffee aus regionaler<br />

Rösterei, hausgemachten Spezialitäten<br />

<strong>–</strong> Kuchen, Brotaufstrichen,<br />

Snacks, Frühstücksbrötchen<br />

oder Mittagstisch<br />

<strong>–</strong> soll ein familiärer Treffpunkt<br />

des gesellschaftlichen Lebens<br />

im Ort werden, ein Ort der<br />

Begegnung in freundlicher<br />

Atmosphäre, mit guten Gesprächen.<br />

Außerdem können<br />

die Vilser künftig ihre Postgeschäfte<br />

im „Vogelbaum“ erledigen.<br />

„Mit diesem Projekt sehen<br />

wir uns im Bereich Lebensmittel<br />

als eine gute Ergänzung<br />

zum langjährigen Spar-Markt<br />

und in den Bereichen Café und<br />

Post als eine Wiederbelebung<br />

des Angebots“, so die Angelovs.<br />

REGION Reutte<br />

"HUANGART"<br />

feine Kaffeeröstung<br />

Wer auf der Suche nach besonderen Kaffee- und Espressosorten ist,<br />

wird bei der Kaffeerösterei „Huangart“ in Reutte auf der Kög definitiv<br />

fündig. Hier hat sich der gebürtige Stuttgarter Simon Lingscheidt vor<br />

drei Jahren seinen Traum von der eigenen Rösterei verwirklicht.<br />

In seinem „Kaffeelabor“ nimmt Inhaber<br />

Simon Lingscheidt Bohnen<br />

aus aller Welt genau unter die<br />

Lupe. Er hat sich dem direkten Handel<br />

mit Kaffee verschrieben und erklärt<br />

seine Beweggründe: „Wir sehen uns als<br />

Teil der Third-Wave-Kaffee-Bewegung,<br />

die zum Ziel hat, eine Umkehr weg vom<br />

Massenprodukt Kaffee hin zu absoluten<br />

Spitzenkaffees voranzutreiben. Dies soll<br />

von der Pflanzung der Kaffeepflanze,<br />

Aufzucht, Ernte und Aufbereitung bis<br />

hin zur Röstung und Zubereitung des<br />

Kaffees geschehen. Durch die Merkmale<br />

des ,Direkt Trade’ ermöglichen wir unseren<br />

Farmern eine faire, wirtschaftliche<br />

Basis.“ Kaffeegenuss bei der Huangart<br />

Kaffeerösterei geht also nicht auf die<br />

Kosten der Kaffeebauern in den Herkunftsländern.<br />

Einfach, echt, fein ...<br />

Mit dem Drang nach Perfektion und der<br />

Leidenschaft, sich immer weiter zu entwickeln,<br />

tüftelt Simon Lingscheidt kontinuierlich<br />

an der Optimierung seiner<br />

Kaffeespezialitäten. Im traditionellen<br />

M EVELYN HARTMAN<br />

Trommelröstverfahren werden die Kaffeebohnen<br />

sortenrein knapp 20 Minuten<br />

bei geringer Temperatur geröstet. „Die<br />

lange Röstzeit fördert den Abbau der<br />

Chlorogensäure im Kaffee und macht ihn<br />

magenschonend. Im Gegensatz zur Industrie,<br />

die diesen Vorgang in drei Minuten<br />

bei 600 Grad vollzieht“, verrät Simon. Zudem<br />

komme dort oft Kaffee zum Einsatz,<br />

der minderwertig sei, vermengt mit so<br />

manch anderen Sachen. Holzstückchen,<br />

Papier und kleine Steinchen habe er in<br />

solchen Bohnen öfter gefunden. „Dass<br />

dieser Kaffee nicht schmecken kann, ist<br />

eigentlich klar“, betont er. Als besonderes<br />

Wiedererkennungszeichen tragen seine<br />

Kaffees Namen wie „Heidi“, „Paul“, „Rosa“<br />

oder „Felix“, und der Name „Huangart“<br />

soll das gemütliche Beieinandersein widerspiegeln.<br />

Auch Kaffeeliebhaber, die nicht aus Reutte<br />

oder der Umgebung kommen, haben<br />

die Möglichkeit, die Bohnen über den<br />

hauseigenen Onlineshop zu beziehen.<br />

Zu jedem Kaffee werden die wichtigsten<br />

Informationen zu der Herkunft, den Aromen,<br />

dem Röstgrad und vielen weiteren<br />

Aspekten zusammengefasst. ❙<br />

KONTAKT<br />

Simon Lingscheidt<br />

Kög 13 | 6600 Reutte<br />

+43 680/206 10 81<br />

servus@huangart-kaffee.at <br />

12 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020 Angelov, Lingscheidt


REGION Schwaz<br />

VON WASSERKRAFT<br />

und Verantwortung<br />

Die Verbund Hydro Power AG ist im Zillertal seit Jahrzehnten gut aufgestellt und<br />

stark im Tal verwurzelt. Über die Jahre ist die Verbindung des Unternehmens Verbund<br />

mit dem Tal und seinen Einwohnern gewachsen. Der sogenannte Talvertrag ist Ausdruck<br />

davon, dass das Unternehmen Verbund regional ebenso wie international agiert<br />

und sich seiner sozialen Verantwortung im Zillertal bewusst ist.<br />

M FLORIAN HAUN<br />

Mit Projekten für den Ausbau<br />

der Wasserkräfte des Zillertales<br />

befasste man sich<br />

schon seit Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts. Sie wurden jedoch während<br />

des Ersten Weltkrieges unterbrochen<br />

und erst später wieder aufgenommen. So<br />

entstanden die Projekte „Zillertaler Kraftwerke“<br />

und „Gerloskraftwerke“. Ende der<br />

1920er-Jahre wurde als Teil dieser Projekte<br />

der Bau des Kraftwerkes Bösdornau<br />

verwirklicht. 1930 ging Bösdornau mit<br />

2 Maschinensätzen und dem Zwischenwerk<br />

Tuxbach in Betrieb. 1934 erwarb<br />

die <strong>Tirol</strong>er Wasserkraftwerke AG (TIWAG)<br />

das Kraftwerk von der Zillertaler Kraftwerke<br />

AG und baute seine Leistung durch<br />

die Beileitung des Stilluppbaches aus.<br />

Schon während des Kraftwerkbaus wurde<br />

die Notwendigkeit der Errichtung<br />

von Speicherkraftwerken im hinteren<br />

Zillertal als Ergänzung der bestehenden<br />

Laufkraftwerke erkannt. Der Ausbau des<br />

schon früher bekannten Wasserkraftpotenzials<br />

wurde im Rahmen des reichsdeutschen<br />

Aufrüstungsprogrammes<br />

1939 begonnen. Schon der damalige<br />

Rahmenausbauplan sah die Errichtung<br />

eines Oberstufenkraftwerkes mit einem<br />

Jahresspeicher vor. Von 1939 bis 1948<br />

wurde von der TIWAG die Unterstufe des<br />

Gerloskraftwerkes mit dem Wochenspeicher<br />

Gmünd errichtet. Die Nutzung der<br />

Wasserkraft der Zillertaler Alpen wurde<br />

DIE SCHLEGELS STAUMAUER ist 725 Meter lang und 131 Meter hoch<br />

und ein Touristenattraktion.<br />

1947 im 2. Verstaatlichungsgesetz an<br />

eine Sondergesellschaft von Verbund,<br />

die damalige Tauernkraftwerke AG, übertragen.<br />

Da die Aktien der TIWAG im Eigentum<br />

der Alpen-Elektrowerke AG standen und<br />

Rückstellungsverfahren noch abzuwarten<br />

waren, wurden die beiden Kraftwerke<br />

Bösdornau und Gerlos erst 1953<br />

ins Eigentum dieser Sondergesellschaft<br />

übertragen. Als sie 1963 mit dem Bau<br />

einer Oberstufe zum Kraftwerk Gerlos<br />

begann, war der erste Schritt zum Ausbau<br />

der Wasserkraftnutzung im Zillertal<br />

durch Verbund getan. Die Ausbaupläne<br />

aus den 1920er-Jahren wurden optimiert<br />

und 1965 wurde mit den Bauarbeiten<br />

für die Speicherkraftwerke<br />

Zemm-Ziller mit den Kraftwerken Roßhag<br />

und Mayrhofen begonnen. Mit der<br />

Fertigstellung des Speichers Zillergründl<br />

und dem Pumpspeicherkraftwerk Häusling<br />

im Jahr 1987 war die leistungsstärkste<br />

Speicherkraftwerksgruppe Österreichs<br />

vollendet.<br />

❙<br />

<br />

DER STAUSEE ist ein beliebtes<br />

Ausflugsziel und Ausganspunkt<br />

für zahlreiche Wanderungen<br />

im hinteren Zillertal.<br />

<br />

TOURISMUS UND<br />

TALVERTRAG<br />

Die Schlegeissperre in Ginzling<br />

mit einer Länge von 725<br />

Metern und einer Höhe von<br />

131 Metern hat sich zum beliebten<br />

Ausflugsziel bzw. zur<br />

Touristenattraktion entwickelt.<br />

Interessierte können<br />

auch das Innenleben der<br />

Staumauer in einer einstündigen<br />

Führung erkunden.<br />

Ende der 60er-Jahre wurde<br />

zwischen der damaligen<br />

Tauernkraftwerke AG und<br />

dem Land <strong>Tirol</strong> der erste Talschaftsvertrag<br />

unterzeichnet.<br />

Es handelt sich dabei<br />

um jährliche Zahlungen von<br />

Verbund für das Zillertal in<br />

der Höhe von ca. € 1,4 Millionen.<br />

Dieser Betrag wird<br />

vorwiegend für Schäden im<br />

Zusammenhang mit dem Ziller<br />

bzw. seinen Zulaufbächen<br />

und auch für soziale Zwecke<br />

verwendet. Mit dem aktuellen<br />

Projekt „Tuxbachüberleitung“<br />

wird sich die Summe<br />

für den Talvertrag ab dem<br />

nächsten Jahr erhöhen.<br />

Florian Haun<br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020<br />

13


REGION Kufstein<br />

EINE STADT SETZT AUF<br />

die E-Mobilität<br />

Kufstein wurde kürzlich zur ersten Stadt Österreichs, in der ein flächendeckendes<br />

E-Carsharing-Angebot besteht. 14 Elektroautos sind dort im Einsatz und es<br />

sollen noch mehr werden.<br />

M BARBARA FLUCKINGER<br />

<br />

PROJEKT MIT<br />

ZUKUNFT<br />

Man glaube an die E-Mobilität<br />

und man glaube daran,<br />

dass sie funktionieren<br />

könne, sagt auch Wolfgang<br />

Gschwentner, Geschäftsführer<br />

der Stadtwerke Kufstein.<br />

Im März 2021 wird zwar die<br />

Förderperiode durch das<br />

<strong>Region</strong>almanagement KU-<br />

USK enden, man will aber<br />

trotzdem weitermachen.<br />

Das Projekt soll danach in<br />

Eigenfinanzierung von den<br />

Stadtwerken weitergeführt<br />

werden.<br />

DIE KOSTEN DES PROJEKTES<br />

wollen die Stadtwerke nun in<br />

Zukunft selbst stemmen. Ein<br />

Auto kostet grundsätzlich<br />

700 Euro pro Monat. Kostendeckend<br />

wird ein Fahrzeug<br />

dann, wenn es mindestens<br />

fünf Stunden täglich genutzt<br />

wird. Derzeit liege man bei<br />

„sehr vielen“ Autos schon<br />

über fünf Stunden. Wenn<br />

sich auch die neuen Standorte<br />

etablieren, werde man<br />

den Betrieb kostendeckend<br />

erhalten können, erklärt<br />

Gschwentner. Dabei soll es<br />

nicht bei 14 „Beecars“ bleiben.<br />

Für die Zukunft planen die<br />

Stadtwerke ein nachfrageorientiertes<br />

Wachstum. Das<br />

heißt, es werden neue Fahrzeuge<br />

angeschafft, wenn die<br />

Auslastung durch entsprechende<br />

Nutzung steigt. „Wir<br />

haben schon eine Vision für<br />

2024/25“, verriet Gschwentner.<br />

Man wolle bis dahin<br />

„verdoppeln“.<br />

Es klingt beinahe wie ein leises<br />

Summen, wenn sich auf den<br />

Straßen Kufsteins eines der Elektroautos<br />

der Stadtwerke Kufstein<br />

nähert. Die Namensgebung „Beecar“ <strong>–</strong> „be<br />

e-car“(englisch für „Sei ein E-Auto“) oder<br />

eben „Beecar“ (Bienenauto) <strong>–</strong> ist also passend<br />

für jene Flitzer, die im E-Carsharing in<br />

und rund um die Festungsstadt unterwegs<br />

sind. 14 an der Zahl sind es derzeit, und es<br />

sollen noch mehr werden, nämlich dann,<br />

wenn die Nachfrage danach weiter steigt.<br />

Aber erst einmal der Reihe nach. Der Startschuss<br />

für das E-Carsharingprojekt fiel im<br />

Juni 2018 in Kufstein. Unter dem Titel „Beecar“<br />

boten die Stadtwerke Kufstein sowie<br />

die Gemeinden Niederndorf, Langkampfen<br />

und Kössen damals zum ersten Mal insgesamt<br />

sechs Elektroautos an <strong>–</strong> drei davon mit<br />

einem „Standort“ in Kufstein. Das System ist<br />

einfach, denn die Beecars sind unkompliziert<br />

und preiswert für Kufsteiner und Bürger<br />

in den genannten Gemeinden anmietbar.<br />

Hat man sich einmal registriert, erfolgt<br />

die Reservierung des Autos einfach über das<br />

eigene Handy oder den PC. Zur reservierten<br />

Zeit kann das Auto mit einer Kundenkarte<br />

geöffnet und genützt werden.<br />

Angebot wurde<br />

angenommen<br />

Es ist dies ein attraktives Angebot, das<br />

von den Menschen in Kufstein und der<br />

Umgebung sehr gut angenommen wurde.<br />

Das Projekt, das vom Land und der<br />

Europäischen Union über das <strong>Region</strong>almanagement<br />

KUUSK unterstützt wird,<br />

hat man über die vergangenen zwei<br />

Jahre massiv ausgebaut. Dieser Tage sind<br />

bereits 14 „Beecars“ allein in Kufstein<br />

unterwegs, verfügbar sind diese mittlerweile<br />

an zwölf Standorten in der Stadt.<br />

Damit erreichte man das Ziel, dass in allen<br />

Stadtteilen Kufsteins die E-Mobilität<br />

zur Verfügung gestellt ist. Somit wurde<br />

die Festungsstadt im September dieses<br />

Jahres die erste Stadt in Österreich, in der<br />

stationäres E-Carsharing flächendeckend<br />

verfügbar ist.<br />

Das Angebot wird bestens angenommen,<br />

erst im Juli und August verzeichneten die<br />

Stadtwerke, was die Auslastung angeht,<br />

die stärksten Monate seit Projektbeginn.<br />

Nachdem im September im Ortsteil Endach<br />

und im Stadtzentrum von Kufstein jeweils<br />

ein weiterer Standort eingerichtet wurde,<br />

folgte im Oktober ein weiterer an der Fachhochschule<br />

Kufstein.<br />

Beinahe jeder Kufsteiner kann also mittlerweile<br />

innerhalb von zehn Gehminuten ein<br />

„Beecar“ erreichen. Rund 280 Kunden aus<br />

verschiedensten Altersschichten nutzen derzeit<br />

das Angebot, die durchschnittlichen Kosten<br />

betragen für sie 0,38 Euro pro Kilometer,<br />

wobei sie sowohl für die Nutzungsdauer als<br />

auch die gefahrenen Kilometer zahlen.<br />

„Ein Angebot, wie es in Kufstein verfügbar<br />

ist, sucht man sonst in vergleichbaren<br />

Städten vergebens. Kufstein ist damit ein<br />

absoluter Vorreiter in der Mobilitätswende<br />

und ein wichtiger Baustein zum flächendeckenden<br />

Ausbau der E-Carsharing-Angebote<br />

in <strong>Tirol</strong>“, sagt dazu die Mobilitätslandesrätin<br />

Ingrid Felipe. <br />

❙<br />

14 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020 Fluckinger


REGION Kitzbühel<br />

VINYL VON DR. DUB<br />

Schallplatten für die Welt<br />

Andy Eppensteiner und Markus<br />

Waltl aus Fieberbrunn produzieren<br />

unter dem Namen „Dr.<br />

Dub Vinyl Recording Service“<br />

Schallplatten für die ganze Welt.<br />

Beim Besuch von WK-<strong>Tirol</strong>-Mitarbeitern<br />

im Fieberbrunner Studio kommen einem<br />

perfekt klingende skandinavische Klassikklänge<br />

aus den Lautsprechern entgegen.<br />

„Es dauert nur noch ein paar Minuten. Wir<br />

hören beim Überspielen immer mit, um<br />

mögliche Fehler gleich zu bemerken“, erklärt<br />

GF Andy Eppensteiner.<br />

Da steht ein Gerät, ähnlich einem Plattenspieler.<br />

Mit einem feinen Diamantstichel<br />

wird Rille für Rille in die blanke Scheibe<br />

geschnitten. Passiert nur ein kleiner Fehler,<br />

ist der Rohling zerstört. „Hier bei uns in<br />

Fieberbrunn machen wir nämlich etwas<br />

Einzigartiges: Schallplatten aus Vinyl.“<br />

Lange Zeit galt die Schallplatte als aussterbendes<br />

Medium, doch in den vergangenen<br />

Jahren zeigte der Trend nach oben.<br />

„Wenn die Nadel des Plattenspielers<br />

langsam herabsinkt und sich mit sanftem<br />

Knistern in die feinen Rillen gräbt, erleben<br />

Schallplatten-Liebhaber ihren Glücksmoment“,<br />

so Markus Waltl.<br />

So kam es auch, dass die beiden Pillerseetaler<br />

im Jahr 2018 das Studio von den Vorbesitzern<br />

übernommen haben.<br />

Dub steht für Dubplate, das sind Einzelstücke,<br />

die vor allem DJs verwenden. Die Einzelstücke<br />

aus Fieberbrunn richten sich zu<br />

einem großen Teil an ganz normale Musikliebhaber.<br />

„Dr. Dub schneidet Musik auf<br />

Schallplatten in Einzelanfertigung. Das<br />

heißt, der Kunde kann sich im Onlineshop<br />

die Platte nach Wunsch konfigurieren.<br />

Fieberbrunner holen die Vinyl-Scheibe zurück.<br />

M NIKOLAUS KOGLER<br />

Mit eigenem Cover und Label-Aufkleber.<br />

Dann werden die Songs hochgeladen und<br />

wir schneiden die Platte dann genau so in<br />

der gewünschten Plattenfarbe, wie der<br />

Kunde sie bestellt. Ganz individuell nach<br />

Kundenwunsch gefertigt“, erklärt Eppensteiner.<br />

Die zwei Dr. Dubs tragen Vinyl im Herzen<br />

und schneiden Musik auf Platten, wie in<br />

der guten alten Zeit. „Das Coole an einer<br />

Platte ist, man drückt nicht einfach ‚Play‘<br />

und es dudelt so dahin. Man hat ein Artwork<br />

vor sich, packt die Platte aus, hält sie<br />

in der Hand und legt sie auf. Es geht darum,<br />

sich Zeit für das Hörerlebnis zu nehmen<br />

<strong>–</strong> und das macht den großen Unterschied“,<br />

so Waltl.<br />

Faszination Vinyl<br />

Personalisierte Platten sind ein Nischenmarkt.<br />

„Dr. Dub Vinyl Recording Service“<br />

deckt dabei eine große Bandbreite an<br />

Bestellwünschen ab: „Bestellt werden<br />

viele persönliche Platten für die eigene<br />

Sammlung, für Glückwünsche zu Hochzeiten<br />

und Geburtstagen, selbstkomponierte<br />

Musik, Musik für Theateraufführungen,<br />

Vernissagen, Escape Rooms, DJs <strong>–</strong> die ihre<br />

selbst produzierte Musik auflegen <strong>–</strong> und<br />

auch viele Sammler für Jukeboxen“, erklären<br />

Dr. Dub.<br />

Auf der ganzen Welt greifen Musikliebhaber<br />

wieder vermehrt zur (guten alten)<br />

Schallplatte. Neben Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz kommen die<br />

meisten Bestellungen aus Brasilien. „Wir<br />

wissen nicht so genau warum, aber es hat<br />

sich im Laufe der Jahre bei den brasiliani-<br />

<br />

ANDY<br />

EPPENSTEINER<br />

und Markus<br />

Waltl leiten den<br />

„Dr. Dub Vinyl<br />

Recording<br />

Service“ in<br />

Fieberbrunn.<br />

schen DJs herumgesprochen und so geht<br />

mindestens einmal pro Monat ein Päckchen<br />

dorthin.“<br />

Im Tonstudio in Fieberbrunn haben Eppensteiner<br />

und Waltl insgesamt vier Vinylschnittmaschinen.<br />

Eine davon ist eine<br />

Neumann VMS-66. Eine Rarität unter<br />

den Kennern sozusagen: „Die Maschine<br />

kommt aus England, wurde 1966 gebaut<br />

und mittlerweile mit neuester Technik<br />

restauriert. Sie ist ein Schatz, den es so<br />

eigentlich nicht mehr gibt. Mit dieser<br />

Maschine wurde angeblich eine Lackfolie<br />

für das Weiße Album der Beatles geschnitten.“<br />

Das „Schneiden“<br />

Und so funktioniert das Schneiden: Ein<br />

Diamantstichel graviert die 80 Mikrometer<br />

breiten Rillen in den Rohling. Der<br />

Toningenieur bestimmt, wie die Rillen<br />

aussehen sollen, damit die Nadel des<br />

Plattenspielers darin den perfekten<br />

Schall erzeugt.<br />

„Du musst an jedes Lied analytisch herangehen<br />

und das Mastering machen“, erklärt<br />

Eppensteiner.<br />

In so einer Schallplatte steckt viel Handarbeit<br />

und kreatives Potenzial. Waltl dazu:<br />

„Am Ende bist du glücklich, wenn es auf<br />

der Platte gut klingt.“<br />

Dr. Dub produzieren pro Jahr rund 2.500<br />

Einzelplatten <strong>–</strong> und die Aufträge gehen<br />

nicht aus. Seit Kurzem werden die zwei<br />

Pillerseetaler Plattenproduzenten von einem<br />

Mitarbeiter unterstützt, um die nachgefragte<br />

Menge leichter produzieren zu<br />

können.<br />

❙<br />

<br />

TIROLER KORN IM<br />

ST. JOHANNER MEHL<br />

ST. JOHANN (niko). Weizen,<br />

gewachsen im Raum Innsbruck,<br />

wird in der traditionsreichen<br />

Wieshofermühle in<br />

St. Johann zu echtem <strong>Tirol</strong>er<br />

Weizenmehl vermahlen.<br />

<strong>Tirol</strong>er Quellwasser, <strong>Tirol</strong>er<br />

Luft, <strong>Tirol</strong>er Qualität in Landwirtschaft<br />

und Verarbeitung<br />

<strong>–</strong> dieses einzigartige Produkt<br />

ist exklusiv bei SPAR, EU-<br />

ROSPAR und INTERSPAR in<br />

<strong>Tirol</strong> erhältlich.<br />

Zum ersten Mal bewegten<br />

sich die Mühlsteine der<br />

Wieshofermühle von Lukas<br />

Krainz vor knapp 260 Jahren.<br />

Seit sechs Generationen<br />

gehört die Mühle seiner Familie.<br />

Handwerkskunst und<br />

die Liebe zum Mehl wurde<br />

von Generation zu Generation<br />

weitergegeben. Eine Liebe,<br />

die zur Entstehung eines<br />

echten <strong>Tirol</strong>er Weizenmehls<br />

führte <strong>–</strong> ein durch und durch<br />

<strong>Tirol</strong>er Produkt.<br />

Im Herbst 2019 säten die<br />

Bauern rund um Innsbruck<br />

Weizensamen in die Böden<br />

inmitten der Berglandschaft.<br />

Diese und frisches Quellwasser<br />

ließen das Getreide wachsen,<br />

bis es in den vergangenen<br />

warmen Sommertagen<br />

geerntet und zur Wieshofermühle<br />

transportiert wurde.<br />

„Das Weizenmehl der Wieshofermühle<br />

ist damit ein<br />

echtes <strong>Tirol</strong>er Naturprodukt“,<br />

freut sich SPAR-GF Christof<br />

Rissbacher über den neuen<br />

Artikel in den <strong>Tirol</strong>er Regalen<br />

der SPAR-Gruppe.<br />

VOLL REGIONAL<br />

<strong>Region</strong>alität erreicht mit<br />

dem <strong>Tirol</strong>er Weizenmehl<br />

ein neues Level. Größtes<br />

Augenmerk wird auf Qualität,<br />

Tradition, Transparenz<br />

und Nachhaltigkeit gelegt.<br />

Der Ursprung des Getreides<br />

kann bis zur Grundparzelle<br />

zurückverfolgt werden.<br />

Das Mahlwerk der Wieshofermühle<br />

wird von eigener<br />

Wasserkraft angetrieben<br />

und auch bei den Lkw-Fahrten<br />

wird auf Nachhaltigkeit<br />

gesetzt, indem Leerfahrten<br />

vermieden werden. „Die<br />

Qualität dieses einzigartigen<br />

<strong>Tirol</strong>er Mehls schmeckt<br />

man, ganz egal ob zu Kuchen,<br />

Brot oder Gebäck verarbeitet“,<br />

zeigt sich Rissbacher<br />

begeistert.<br />

SPAR, WK <strong>Tirol</strong><br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020<br />

15


DIE SORTE<br />

„LAURA“ ist<br />

eine beliebte<br />

rote Kartoffelsorte.<br />

Sie<br />

zeichnet sich<br />

vor allem<br />

durch eine<br />

gute Lagerfähigkeit<br />

aus<br />

und behält<br />

ihre Konsistenz<br />

beim<br />

Kochen.<br />

MIT DER KARTOFFELERNTE-MASCHINE werden die roten Knollen aus dem Boden geholt.<br />

REGION Hall<br />

GSCHMACKIGES<br />

Biogemüse aus Fritzens<br />

Der Bauer Clemens Lutz aus Fritzens ist einer der wenigen Bio-Bauern in <strong>Tirol</strong>, welche die<br />

Marke BIO vom BERG mit qualitativem Biogemüse beliefern. Verteilt aufs ganze Jahr<br />

produziert der Jungbauer über 40 verschiedene Gemüsesorten für die <strong>Region</strong>.<br />

M MICHAEL KENDLBACHER<br />

Das Herz von Familie Lutz<br />

schlägt fürs Gemüse, denn<br />

seit über 30 Jahren wird in<br />

der Gemeinde Fritzens am<br />

Lumpererhof ausschließlich Biogemüse<br />

produziert. Ob Biokürbis, Biokartoffeln<br />

oder Biomangold, auf den Feldern von<br />

Clemens Lutz wachsen gesunde Nahrungsmittel.<br />

Fruchtbarer Boden, Wissen<br />

und Beobachtung sind das Geheimnis<br />

des Jungbauern, der über beide Ohren<br />

strahlt, weil die diesjährige Gemüseernte<br />

sehr ertragreich war. „Das war kein<br />

schlechtes Jahr für uns Bauern und vor<br />

allem das Wetter hat auch gepasst <strong>–</strong> insgesamt<br />

bin ich sehr zufrieden“, so Lutz.<br />

Über 40 Gemüsesorten<br />

Besonders stolz ist der Landwirt auch<br />

auf die diesjährige Kartoffelernte. Ganz<br />

anders als im Vorjahr, wo viele Schädlinge<br />

und das Wetter keine gute Ernte<br />

gebracht haben. „Heuer hatten wir ein<br />

gutes Jahr bei den Kartoffeln. Die rote<br />

,Laura‘ ist bei den Konsumenten wegen<br />

des Geschmacks sehr beliebt und in<br />

diesem Jahr sind die Knollen besonders<br />

groß geworden“, freut sich der Bauer. Mit<br />

viel Engagement und Begeisterung geht<br />

Clemens seinen ganz eigenen Weg. Vor<br />

ein paar Jahren hat er angefangen, Knoblauch,<br />

Zwiebel und Pastinaken in Bio-<br />

qualität anzubauen. Mittlerweile werden<br />

im Jahr rund 40 Biogemüsesorten<br />

produziert und erfolgreich in der <strong>Region</strong><br />

vermarktet.<br />

Direkte Vermarktung<br />

Der Verkauf von Bioprodukten wächst<br />

in <strong>Tirol</strong> kontinuierlich, wie Lutz betont:<br />

„Durch die Corona-Pandemie haben wir<br />

gemerkt, dass die Nachfrage nach regionalem<br />

Biogemüse sehr gestiegen ist.“<br />

Rund die Hälfte des Ertrags wird direkt<br />

vermarktet, die andere Hälfte produziert<br />

Lutz für die Marke BIO vom BERG.<br />

Eine breite Palette an regionalem Biogemüse<br />

steht den Kunden zur Auswahl.<br />

Ob Hokkaidokürbis, Karotten oder Pastinaken,<br />

der Bio-Gemüsebauer hat alles,<br />

was das Herz begehrt. Neben der Vermarktung<br />

an Bauernmärkten gibt es für<br />

bequeme Kunden auch das Biokistl zum<br />

Bestellen. Zugestellt wird im Raum Rum<br />

bis Schwaz.<br />

<br />

CLEMENS LUTZ ist mit der diesjährigen<br />

Kartoffelernte sehr zufrieden.<br />

Gesunde und große Knollen sind<br />

der Preis für die harte Arbeit.<br />

Traditionsbetrieb<br />

Der „Lumpererhof” in Fritzens hat Tradition<br />

und zählt zu den ältesten Bauernhöfen<br />

in der Gemeinde. Die Geschichte kann<br />

sogar bis zum 14. Jahrhundert zurückverfolgt<br />

werden, wie Aufzeichnungen<br />

belegen. Seit 1907 ist der Hof im Besitz<br />

der Familie Lutz und seit 1991 eine anerkannte<br />

biologische Landwirtschaft. Die<br />

Eltern von Clemens, Anton und Margret<br />

Lutz, sind Biobauern aus Überzeugung<br />

und gaben ihr wertvolles Wissen rund<br />

um den Gemüseanbau an die nächste<br />

Generation weiter. Sohn Clemens übernahm<br />

2015 den Hof <strong>–</strong> seitdem entwickelt<br />

er den Lumpererhof stetig weiter.<br />

Die jüngste Investition ging in ein satellitengesteuertes<br />

Navigationssystem für<br />

den Traktor. Ein Bordcomputer teilt dem<br />

Bauern mit, welche Fläche seines Ackers<br />

er bereits bearbeitet hat bzw. noch bearbeiten<br />

muss. Ein GPS-System kommt<br />

dabei zum Einsatz und erleichtert dem<br />

Bauern damit ein wenig die Arbeit. ❙<br />

16 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020 Michael Kendlbacher


REGION Osttirol<br />

WEIHNACHTSBÄCKEREI<br />

mit langer Tradition<br />

Was wäre die Weihnachtszeit ohne Weihnachtsbäckereien?<br />

Allerlei lokale wie überregionale Köstlichkeiten verleihen dem Fest kulinarisch<br />

eine besondere Note. Auf eine sehr lange Tradition blickt der Lienzer Lebzelt<br />

zurück: Seine Ursprünge reichen bis in das 17. Jahrhundert.<br />

Der heute von den heimischen<br />

Bäckermeistern Joast, Glanzl<br />

und Gruber nach alter Rezeptur<br />

hergestellte Lebzelt mit echtem<br />

Bienenhonig ist mit Osttiroler Preiselbeeren<br />

gefüllt. In seinem Geschmack<br />

wird er veredelt durch eine erlesene<br />

Gewürzmischung aus Zimt, Nelken, Koriander,<br />

Muskatnuss, Anis, Ingwer und Fenchel,<br />

die einen Bezug zu mediterranen<br />

Backtraditionen unverkennbar macht.<br />

Auf der Oberseite ist er <strong>–</strong> der Tradition<br />

Jahrhunderte zurückreichender „Gebildbrote"<br />

folgend <strong>–</strong> mit einem Kunstwerk<br />

der besonderen Art verziert. In einem<br />

Abdruck aus Marzipan, der auf ein Model<br />

aus dem Jahr 1644 zurückgeht, wird das<br />

beliebte weihnachtliche Motiv der Anbetung<br />

der Heiligen Drei Könige gezeigt.<br />

Wie in der Bibel (Matthäus-Evangelium)<br />

beschrieben, sind drei Weise aus dem<br />

Morgenland, einem leuchtenden Stern<br />

folgend, nach Bethlehem gekommen,<br />

um das Jesukind anzubeten.<br />

Kunst in Kuchenform<br />

Die künstlerisch wertvolle Darstellung in<br />

renaissancehaft-frühbarockem Stil ist negativ<br />

und seitenverkehrt in einen Block aus<br />

Birnenholz geschnitzt. Die Dreikönigsdarstellung,<br />

von einem Laubkranz eingerahmt,<br />

besitzt den ansehnlichen Durchmesser von<br />

ca. 23 cm. Die Backform, der Model, wurde<br />

von einem nicht mit Namen bekannten<br />

Künstler angefertigt und mit „1644“ datiert.<br />

Als Hinweis auf Lienz gilt das mehrfache<br />

Aufscheinen einer fünfblättrigen Rose, wie<br />

sie auch das ursprüngliche Wappen der Lienzer<br />

Bürgerschaft zeigt.<br />

In der Sammlung von Lebzeltmodeln im<br />

Museum der Stadt Lienz auf Schloss Bruck,<br />

der ehemaligen Residenz der Grafen von<br />

Görz, befinden sich noch weitere Motive<br />

im Umkreis des Weihnachtsfestes wie<br />

St. Nikolaus (18. Jahrhundert) oder der<br />

Krampus (19. Jahrhundert). Natürlich gab<br />

es nicht nur in der Weihnachtszeit Bildgebäcke,<br />

sondern zu den verschiedensten<br />

Anlässen.<br />

Weihnachtsgenuss des Adels<br />

Auftraggeber für die Anfertigung kunstvoller<br />

Backformen waren in der Regel die<br />

städtischen Lebzelt-Bäcker.<br />

Bezeichnend für eine weit zurückreichende<br />

Tradition ist die Tatsache, dass für Lienz<br />

seit dem 17. Jahrhundert mehrere Dynastien<br />

von Lebzeltern, die weit über die<br />

<strong>Region</strong> hinaus hohes Ansehen genossen,<br />

nachweisbar sind. Der Genuss des Brauchtumsgebäcks<br />

war zur damaligen Zeit freilich<br />

eine höchst exklusive Angelegenheit,<br />

die neben dem Adel vornehmlich dem<br />

gehobenen Bürgertum vorbehalten war.<br />

Seit 2006 wieder erhältlich<br />

Die klassische Lebzelterei, d. h. die Verarbeitung<br />

von Honig sowie Bienenwachs,<br />

war über klösterliche Traditionen der frühen<br />

Neuzeit nach Osttirol gekommen.<br />

Die Lienzer Bäcker und Konditoren Peter<br />

Lusser (Konditorei Glanzl), Ernst Joast (Bäckerei<br />

Joast) und Werner Gruber (Bäckerei<br />

Gruber) haben diese alte Tradition im Jahr<br />

2006 wiederbelebt und produzieren seitdem<br />

wieder fleißig den Original Lienzer<br />

Lebzelt. Das erlesene Backwerk hat besonders<br />

in der Vorweihnachtszeit immer<br />

wieder Hochsaison, ist aber das ganze<br />

Jahr über erhältlich.<br />

❙<br />

<br />

DIE „LEBZELT BÄCKERMEISTER“<br />

Peter Lusser, Ernst Joast und<br />

Werner Gruber (v.l.)<br />

<br />

LIENZER LEBZELT<br />

Der handgefertigte Lienzer<br />

Lebzelt ist in den Größen 25<br />

x 25 cm, 13 x 13 cm sowie als<br />

Konfekt in der Größe 7,5 x 7,5<br />

cm exklusiv bei folgenden Lienzer<br />

Bäckern und Konditoren<br />

erhältlich:<br />

KONDITOREI GLANZL<br />

Gerhard Glanzl GmbH<br />

Hauptplatz 13<br />

9900 Lienz<br />

04852 - 62073<br />

mail@konditorei-glanzl.at<br />

MEISTERBÄCKEREI JOAST<br />

Ernst Joast<br />

Bürgeraustraße 20<br />

9900 Lienz<br />

04852 - 64525<br />

office@joast.at<br />

BÄCKEREI GRUBER<br />

Werner Gruber<br />

Maximilianstraße 18<br />

9900 Lienz<br />

04852 - 62776<br />

info@gruberbrot.at<br />

Stadt Lienz/Tschurtschenthaler/Profer&Partner<br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020<br />

17


AGRARMARKETING TIROL<br />

WERTVOLLER<br />

GAUMENSCHMAUS<br />

VOM GRAUVIEH-ALMOCHS<br />

Das Fleisch vom Grauvieh Almochs mit dem Gütesiegel „Qualität <strong>Tirol</strong>“ gilt<br />

seit jeher als eine besondere, regionale Spezialität.<br />

Der typische Rindfleischgeschmack<br />

und die Saftigkeit<br />

sind bei Feinschmeckern sehr<br />

beliebt. Das Geheimnis liegt<br />

einerseits in der autochthonen Rasse<br />

„<strong>Tirol</strong>er Grauvieh“ und andererseits in<br />

der mindestens einmaligen Alpung der<br />

Tiere im Sommer in Kombination mit einer<br />

artgerechten Fütterung. Das Fleisch<br />

vom Grauvieh Almochs eignet sich für<br />

die Zubereitung aller Rindfleischköstlichkeiten,<br />

besonders für herrliches Carpaccio,<br />

Rindsschnitzel oder einen klassischen<br />

Braten.<br />

Hervorragende Qualität<br />

Der <strong>Tirol</strong>er Grauvieh Almochs liefert<br />

Rindfleisch von herausragender Qualität.<br />

Das Fleisch hat eine schöne Marmorierung<br />

und eine sehr feine Fleischstruktur,<br />

daher bleibt es bei der Zubereitung<br />

schön saftig. Das Qualitätsfleisch vom<br />

<strong>Tirol</strong>er Grauvieh Almochs ist exklusiv<br />

bei Hörtnagl erhältlich. Der Name Hörtnagl<br />

steht seit über 155 Jahren für erlesene<br />

Fleisch- und Wurstspezialitäten.<br />

Spitzenqualität beim Fleisch vereint mit<br />

<strong>Tirol</strong>er Herkunft und dem Gedanken der<br />

Nachhaltigkeit gehört zur Philosophie.<br />

Der <strong>Tirol</strong>er Grauvieh Almochs steht dafür<br />

bereits seit über zwei Jahrzehnten.<br />

Die mindestens einmalige Alpung der<br />

Almochsen, die Rasse <strong>Tirol</strong>er Grauvieh<br />

sowie eine entsprechende artgerechte<br />

Fütterung wirken sich auf die besondere<br />

Fleischqualität aus. Optimale Reifung<br />

und Zurichtung des Fleisches sowie professionelle<br />

Beratung beim Kauf garantieren<br />

den Erfolg in der Küche. „Für den<br />

Erfolg des Projekts <strong>Tirol</strong>er Grauvieh Almochs<br />

bedarf es besonderer Kenntnisse<br />

der am Programm teilnehmenden Bauern<br />

hinsichtlich der Auswahl der Tiere,<br />

Fütterung und Alpung. Einen nicht minder<br />

wichtigen Anteil haben unsere Fachleute<br />

in der Zerlegung, der Reifung und<br />

im Verkauf. Das fachgerechte Auslösen<br />

und die optimale Reifung der Fleischteile<br />

als einzelnes Teilstück sorgen für die<br />

perfekte Entwicklung des Rindfleischaromas,<br />

verbunden mit der gewünschten<br />

Zartheit. Wir reden also nicht nur<br />

über die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft,<br />

wir praktizieren sie in Form<br />

von echten Partnerschaften“, so Hans<br />

Plattner, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Firma Hörtnagl.<br />

18 REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020 AM<strong>Tirol</strong>


AGRARMARKETING TIROL<br />

FÜR DEN ERFOLG DES<br />

PROJEKTS TIROLER GRAUVIEH<br />

ALMOCHS BEDARF ES BESONDERER<br />

KENNTNISSE DER AM PROGRAMM<br />

TEILNEHMENDEN BAUERN<br />

HINSICHTLICH AUSWAHL DER<br />

TIERE, FÜTTERUNG UND ALPUNG.<br />

Hans Plattner, geschäftsführender<br />

Gesellschafter Firma Hörtnagl<br />

Den zuliefernden <strong>Tirol</strong>er Bauern garantiert<br />

Hörtnagl die Abnahme der Tiere<br />

und zahlt bei entsprechender Qualität<br />

einen deutlichen Mehrpreis. Die Abnahmegarantie<br />

ist ein wertvoller Beitrag zu<br />

deren Existenzsicherung. Das Qualitätsfleisch<br />

wiederum ermöglicht der Firma<br />

Hörtnagl eine einwandfreie Weiterverarbeitung<br />

und Vermarktung der <strong>Tirol</strong>er<br />

Spitzenprodukte und sichert somit rund<br />

230 MitarbeiterInnen den Arbeitsplatz.<br />

Diese Zusammenarbeit bringt damit einen<br />

Mehrwert für Bauern, Handel und<br />

Konsumenten. Als saisonale Spezialität<br />

ist das wertvolle Fleisch vom Grauvieh<br />

Almochs ausschließlich von Ende Oktober<br />

bis Ende Juni erhältlich.<br />

Erfolgsgeheimnis Alm<br />

Das Geheimnis des Erfolges liegt in der<br />

Rasse <strong>Tirol</strong>er Grauvieh, einer der ältesten<br />

Rinderrassen des Alpenraumes, und in<br />

der mindestens einmaligen Alpung der<br />

Tiere im Sommer. Das <strong>Tirol</strong>er Grauvieh ist<br />

robust, widerstandsfähig und eignet sich<br />

optimal für die Bewirtschaftung der <strong>Tirol</strong>er<br />

Almen. Das Schmirn- und das Valsertal<br />

sowie das <strong>Tirol</strong>er Oberland gehören zu<br />

den typischen Gebieten für <strong>Tirol</strong>er Grau-<br />

vieh und besitzen eine lange Tradition in<br />

der Haltung dieser Tiere. Mit den saftigen<br />

Wiesen und Weiden im Tal und den ausgedehnten<br />

Almen bieten sich hier ideale<br />

Bedingungen für gesunde und vitale<br />

Almochsen. Im Winter erfolgt die Fütterung<br />

mit Bergheu und gentechnikfreiem<br />

Futter. Die Qualitätssicherung vom Bauern<br />

bis zum Teller garantiert das Gütesiegel<br />

„Qualität <strong>Tirol</strong>“.<br />

Werbung<br />

So schmeckt <strong>Tirol</strong><br />

<strong>Region</strong>al kaufen & saisonal genießen<br />

KOCHBUCH TIPP<br />

Weitere Rezepte zum <strong>Tirol</strong>er<br />

Grauvieh Almochs sowie vieles<br />

mehr finden Sie im Kochbuch<br />

der Agrarmarketing <strong>Tirol</strong><br />

„SO SCHMECKT TIROL“<br />

… nimmt Sie mit auf eine kulinarische<br />

Entdeckungsreise zurück<br />

zu den Wurzeln, zu mehr <strong>Region</strong>alität<br />

und einem Leben mit<br />

den Jahreszeiten. Rezepte aus<br />

dem Fundus der Agrarmarketing<br />

<strong>Tirol</strong> sowie <strong>Tirol</strong>er Klassiker<br />

werden in diesem Buch festgehalten<br />

und modern interpretiert.<br />

Erhältlich ist das Kochbuch in<br />

allen Tyrolia-Filialen und im<br />

Tyrolia-Online-Shop. Mehr Informationen<br />

finden sie unter<br />

www.tyroliaverlag.at<br />

REZEPT<br />

TAFELSPITZ<br />

mit Erdäpfelstampf<br />

Zutaten<br />

» 1,5 kg Tafelspitz vom „Qualität<br />

<strong>Tirol</strong>“ Grauvieh Almochs<br />

» 2 Stk. Rinderknochen (ca. 500 g)<br />

» 1 „Bio vom Berg“ Zwiebel<br />

» 3 „Qualität <strong>Tirol</strong>“ Karotten<br />

» ½ Sellerie<br />

» 2 Zweige Liebstöckel<br />

» 2-3 „Bio vom Berg“<br />

Knoblauchzehen<br />

» 1 TL Pfefferkörner<br />

» 2 Lorbeerblätter<br />

» 3-4 l Wasser<br />

» Salz<br />

» 2 EL „Qualität <strong>Tirol</strong>“ Modlbutter<br />

» 500 g „Qualität <strong>Tirol</strong>“ Erdäpfel<br />

(vorwiegend festkochend)<br />

» 60-80 g „Qualität <strong>Tirol</strong>“<br />

Modlbutter<br />

» Muskat<br />

» Salz<br />

Zubereitung:<br />

1. Gemüse schneiden, in Butter rösten und mit kaltem Wasser aufgießen.<br />

2. Knochen, Pfefferkörner sowie Lorbeerblätter zugeben und<br />

aufkochen lassen.<br />

3. Den Tafelspitz in den kochenden Sud geben und ca. 2 Stunden leicht<br />

wallend köcheln lassen (nach der ersten Stunde leicht salzen).<br />

4. Tafelspitz aus der Suppe nehmen, Gemüse und Knochen<br />

abseihen und die Suppe zur weiteren Verwendung mit<br />

Salz abschmecken aufbewahren.<br />

5. Erdäpfel schälen, in Salzwasser kochen, zerstampfen und<br />

mit zerlassener Nussbutter (erhitzte Butter) vermischen.<br />

Mit Salz und Muskat abschmecken.<br />

6. Karotten und Sellerie in Stifte schneiden und einige Minuten in<br />

Salzwasser bissfest kochen. Auf dem Stampf anrichten und ein bis<br />

zwei Scheiben Tafelspitz dazu anrichten.<br />

Grauvieh Almochs<br />

gewachsen und veredelt in <strong>Tirol</strong>.<br />

AM<strong>Tirol</strong><br />

REGION TIROL <strong>Dezember</strong> 2020<br />

19


Grauvieh Almochs<br />

qualität.tirol<br />

AMT_265x380_24.11.20_Grauvieh Almochs.indd 1 24.11.20 12:16

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