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Miteinander Ausgabe Dez 2020__Rz 72 dpi

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MITEINANDER STADTTEILZEITUNG ROSENHEIM NORD Dez. 20

Jeden kann es treffen!

Mehr Überschuldete aufgrund von Corona?

Die Schuldner- und Insolvenzberatung

der Stadt Rosenheim rechnet

damit, dass bis zum Jahresende die

Anfragen von überschuldeten Bürgern

deutlich steigen werden. Die

Corona-Krise wird mit sich bringen,

dass etliche Selbständige aufgrund

der massiven Einkommenseinbußen

ihr Geschäft aufgeben müssen. Nicht

nur sie, sondern auch ihre Beschäftigten

werden in der Folge vorerst

arbeitslos werden. Bereits jetzt sind

viele Arbeitnehmer in Kurzarbeit und

müssen mit deutlich reduziertem Einkommen

zurechtkommen. Für Menschen,

die keine Rücklagen, dafür aber

erhebliche Zahlungsverpflichtungen

haben, wird die Situation zunehmend

bedrohlich.

Meist versuchen die Betroffenen, so

lange wie möglich ihren Zahlungsverpflichtungen

nachzukommen und

die Schulden aus eigener Kraft zu regulieren.

Falls das Einkommen jedoch

dauerhaft niedrig bleibt, bricht über

kurz oder lang das Zahlungskonzept

zusammen. Laut den Erfahrungen der

Beraterinnen der Schuldnerberatung

ist dies oft der Zeitpunkt, an dem sich

die Betroffenen an die Schuldnerberatungsstelle

wenden.

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Die Schuldnerberatung kann dabei

helfen, einen Überblick über die finanzielle

Situation zu bekommen

und Prioritäten bei den Zahlungen

zu setzen. Sie kann mit Gläubigern

verhandeln, Ratenzahlungen vereinbaren,

Zahlungspläne erstellen sowie

bei Vollstreckungsschutzanträgen

helfen.

Für ein erstes Klärungsgespräch dienen

unter anderem die Außensprechstunden

in den verschiedenen Bürgerhäusern

der Stadt Rosenheim, die

den Betroffenen einen wohnortnahen

und unkomplizierten Zugang zur

Schuldnerberatung ermöglichen sollen.

Die Sprechzeiten in den Bürgerhäusern

sind wie folgt: Bürgerverein

Erlenau jeden ersten Montag im Monat

von 9-11 Uhr, Bürgerhaus Happing

jeden ersten Montag im Monat

von 12–14 Uhr, Bürgerhausverein E-

Werk jeden ersten Donnerstag im Monat

von 15.30–18.30 Uhr und Bürgerhausverein

Miteinander jeden zweiten

Donnerstag im Monat von 16–18

Uhr. Eine vorherige Terminvereinbarung

ist nicht notwendig.

Die offene Sprechstunde in den Räumlichkeiten

der Schuldnerberatungsstelle

kann dagegen derzeit immer

noch nicht stattfinden. Aktuell können

nur persönliche Gespräche in der

Beratungsstelle mit vorheriger Terminvereinbarung

stattfinden.

Zwar sind in den vergangenen Jahren

sowohl die Zahl der Unternehmens-

als auch der Privatinsolvenzen

kontinuierlich eher rückläufig

gewesen. Allgemein wird jedoch erwartet,

dass im Laufe des Jahres 2020

im Zusammenhang mit den Folgen

des Corona-Lockdowns die Anträge

für Insolvenzverfahren wieder erheblich

ansteigen werden. Die Bundesregierung

plant daher, bereits ab

Oktober 2020 die Laufzeit des Insolvenzverfahrens

von derzeit 6 Jahren

auf 3 Jahre zu verkürzen. Sollte dieser

Plan umgesetzt werden, ist davon

auszugehen, dass die Zahl der Interessenten

für ein Insolvenzverfahren

noch weiter steigen wird.

Die Insolvenzberatung der Diakonie,

finanziert durch die Stadt Rosenheim

und das Bayerische Staatsministerium

für Familie und Arbeit, richtet

deshalb ab sofort eine zusätzliche

Telefonsprechstunde ein für Schuldner,

die ein Insolvenzverfahren einleiten

oder sich darüber beraten lassen

wollen. Diese Telefonsprechstunde

findet jeweils am Donnerstag zwischen

13.00 und 14.00 Uhr unter der

Tel.Nr. 08031/23 53 462 statt.

Diakonie

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