ST:A:R_45
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24 Literatur Nr. <strong>45</strong>/2015<br />
52<br />
Buch VII – Literatur Nr. 24/2010<br />
ROSENCRANZ UND GERNEGROSS ARE DEAD - RECLAM<br />
UTOPIA ULTRA<br />
Unveröffentlichter Auszug aus dem architekturhistorischen,<br />
utopisch-satirischen Abenteuer-<br />
Fortsetzungsroman von Marcus Hinterthür<br />
Unter dem schweren Deckengewölbe<br />
eines halbrunden<br />
Saales saßen auf den Bänken des<br />
kaiserlich-königlichen Hofburgbräu-<br />
Amphitheaters die Mitglieder des<br />
„Gerngrössten Rates“. Die Gesichter<br />
aller waren aufmerksam und gespannt.<br />
An der Wand, hoch über dem Boden,<br />
glitten rasch hintereinander Bilder<br />
der Stadt über die Mattscheibe des<br />
Schirms: Das Innere der Fabriken,<br />
die Straßenkreuzungen mit den im<br />
Nebel herüber und hinüber laufenden<br />
Gestalten, die Umrisse der Wasserbehälter,<br />
der elektromagnetischen Türme,<br />
die von Soldaten bewachten, gleichförmigen,<br />
öden Gebäude der Magazine.<br />
Die Mattscheibe wurde unaufhörlich<br />
mit allen Kontrollpulten der Stadt<br />
verbunden.<br />
Als ich dies erfuhr, dachte ich<br />
sofort an düstere Zukunftsbilder aus<br />
antiutopischen Büchern: da wird auch<br />
jeder Staatsbürger in seiner Wohnung<br />
„Wenn die Arbeit, der man sich widmet,<br />
die Tendenz hat, unsere Zuneigung<br />
zu schwächen und unseren Geschmack<br />
für jene einfachen Vergnügungen, in die<br />
sich keine unedle Beimengung mischen<br />
kann, zu zerstören, dann ist jene Arbeit<br />
zweifellos unrecht, das heißt, sie dient<br />
nicht dem menschlichen Geist. Wenn<br />
diese Regel immer beachtet würde,<br />
wenn kein Mann es zuließe, daß irgendein<br />
Zweck den Frieden seines Heims<br />
und seine Zuneigung störte, dann wäre<br />
Griechenland nicht versklavt worden,<br />
Cäsar hätte seiner Heimat den Krieg<br />
erspart, Amerika wäre erst nach und<br />
nach entdeckt und die Reiche in Mexiko<br />
und Peru nicht zerstört worden.“<br />
Dr. Viktor Frankenstein<br />
DIE INSEL WÄHRTE<br />
NUR KURZ<br />
(Sextant Music) ist eine wunderbare,<br />
seltene und absolut gelungene Vertonung<br />
von lyrischen und prosaischen<br />
Texten des Autors Wolfgang E. Eigensinn<br />
mit verschiedensten Musikern.<br />
Die Aufnahmen wurden über fast zwei<br />
Jahre gesammelt und vom Label-Betreiber<br />
GILBERT MEDWED gekonnt<br />
abgemischt. Die insgesamt zehn Titel<br />
erfreuen und erfrischen durch verschiedenste<br />
Interpretation und Musikstile, so<br />
trifft ein, durch Gitarre begleiteter, gelesener<br />
Text auf ein mit technoidem Sound<br />
vertontes Gedicht, Dub auf NDW, zeitkritische<br />
Betrachtung auf improvisiert<br />
vorgetragenes Tages-Geschehen, wobei<br />
die auf mehreren Titeln präsente Band<br />
UNKNOWN LOVERS bis an ihre Grenzen<br />
Punk-Rock dazu spielt. Im März<br />
dieses Jahres gab es bereits eine auf 100<br />
Exemplare limitierte Erstauflage, mit<br />
exklusiver Verpackung, es gibt vielleicht<br />
noch einzelne Stücke in Fachgeschäften<br />
zu ergattern – doch sollte noch bis<br />
Jahresende ein zweiter Schwung Tonträger<br />
hergestellt werden. Selbstverständlich<br />
besteht auch die Möglichkeit,<br />
sich die Stücke auf http://sextantmusic.<br />
bandcamp.com/album/wolfgang-eeigensinn-die-insel-w-hrte-nur-kurz<br />
anzuhören. Ihr könnt EUCH allerdings<br />
auch ein Exemplar sichern, wenn ihr auf<br />
unseren Spendenaufruf reagiert oder auf<br />
die Neu-Auflage warten oder einmal bei<br />
einer Lesung aufkreuzt. Ein eigenes, sehr<br />
positives Kapitel der jüngeren österreichischen<br />
Musik-geschichte ist auch das<br />
Label SEXTANT MUSIC, welches sich<br />
diverser Neuauflagen heimischer Bands<br />
annimmt (Westblock u.v.m.) - Schaut<br />
doch mal in die Okto-Thek und zieht<br />
euch das Westblock-Video AMERIKA<br />
rein oder stöbert auf http://sextantmusic.<br />
bandcamp.com/ nach div. Veröffentlichungen,<br />
die manchmal sehr in Richtung<br />
experimental-/ambient driften! -<br />
w.e.e. -<br />
überwacht.<br />
Doch jetzt tauchte der Platz vor dem<br />
Theseustempel im alten Burggarten<br />
auf: ein Ozean von Köpfen, darüber<br />
verhüllende Nebelfetzen, breite Lichtstreifen<br />
der Laternen. Das Gewölbe des<br />
Saales hallte wieder von einem unheildrohenden<br />
Murren der Menge.<br />
Ein feines Pfeifen lenkte die<br />
Aufmerksamkeit der Anwesenden<br />
ab. Der nächste Redner betrat die von<br />
schwarzgoldenem Brokat bedeckte<br />
Erhöhung vor dem Amphietheater. Er<br />
war bleich, ruhig und finster.<br />
„In der Stadt sind Unruhen“, sagte er,<br />
„die Bevölkerung ist erregt durch das<br />
Gerücht, daß die Absicht bestehe, mir<br />
heute hier zu wiedersprechen. Allein<br />
dieses Gerücht genügt, um das Gleichgewicht<br />
des Staates ins Wanken zu<br />
bringen. Ich halte eine solche Lage der<br />
Dinge für ungesund und bedrohlich.<br />
Es ist notwendig, ein für allemal die<br />
Ursache einer derartigen Erregbarkeit<br />
auszumerzen. Ich weiß, daß mitten<br />
unter uns Personen sind, die noch<br />
heute Nacht meine Worte in der Stadt<br />
verbreiten werden. Ich sage es offen:<br />
Wien ist von Anarchie erfaßt. Durch<br />
meine Agenten bin ich davon unterrichtet,<br />
daß im Lande und in der Stadt<br />
nicht genügend Muskeln vorhanden<br />
sind, um Wiederstand zu leisten. Wir<br />
stehen vor dem Untergang der Welt.“<br />
Ein Murren ging durch das<br />
kaiserlich-königliche Hof-Amphietheater.<br />
Der Grauhaarige lächelte<br />
verächtlich. „Die Kraft, welche die<br />
Ordnung der Welt zerstört, die<br />
Anarchie, geht von der Hauptstadt aus.<br />
Die Ruhe und Gelassenheit der Seele,<br />
FSK27 sieht sich als multimediale, interaktive<br />
Plattform für unterschiedlichste<br />
kulturelle Projekte, wobei diese selbst die<br />
Medien Community-TV (Okto), Internet-Radio<br />
und als Printmedium das hier<br />
vorliegende Fanzine abdeckt, zudem eine<br />
Homepage und ein fb-account. Dabei sei<br />
hier ehrlich und offen gesagt, dass der EIN-<br />
GETRAGENE VEREIN in einer HIRN-<br />
LOS-HORROR-ACTION gecrasht, auf dt.<br />
gesacht, ruiniert & kaputtet wurde. Was mir<br />
persönlich denn schnurz-piep-egal ist – da<br />
meine persönliche künstlerische Arbeit<br />
weder Vereins- noch sonstwo/wie gebunden<br />
ist!<br />
Selbstverständlich wollen auch immer<br />
wieder Künstler, Kulturschaffende, Kreative<br />
ihre Projekte, ihre Vision einer breiteren<br />
Öffentlichkeit vorstellen.Sie hoffen, durch<br />
diesen direkten Aufruf zum Crowdfunding<br />
genügend Menschen davon begeistern und<br />
überzeugen zu können. Auf diesem Weg<br />
das notwendige Geld rekrutieren. Direkt!<br />
Es geht um geringe Beträge, die der/die<br />
Einzelne spendet, gibt, schenkt, tauscht –<br />
und aus dem Multiplikator „Menge“ wird<br />
wünschenswerter Weise doch hoffentlich<br />
die Summe von € 10.000.- (zehn tausend<br />
Euro) zusammenkommen, da die Grundausstattung,<br />
die benötigt wird, schlicht und<br />
einfach nicht unter diesem Preis zu haben<br />
ist – und von keinem von uns zu finanzieren<br />
… WIR HABEN ANDERE QUALITÄ-<br />
TEN!<br />
Was wir finanzieren wollen:<br />
JVC Profi-Video-Aufnahme-Equipment,<br />
für div. Film-/Dokumentations-/Animations-/Musik-Video-Projekte<br />
...<br />
Preis: ab € 2.000.- (das ist ein Gerät, wie<br />
ich/wir es bei Okto-Community-TV gegen<br />
Kaution borgen können ...)<br />
Den Nachdruck der Publikation: DIE<br />
ARCHIVE DES EIGENSINNS (kurz und<br />
einfach erklärt, ist die Erstausgabe dieses<br />
Druckwerkes vergriffen und soll noch<br />
einem größeren Personenkreis zugänglich<br />
gemacht werden, zudem eröffnet es dem<br />
Autor ein Taschengeld, da er das Produkt<br />
weiterhin im Direktvertrieb anbieten wird<br />
…)<br />
Preis ca. € 750.- (wenn der Verlag einen<br />
Teil der Druckkosten übernimmt)<br />
Marcus Hinterthür<br />
der natürliche Wille zum Leben, die<br />
Kraft der Gefühle werden hier in zweifelhaften<br />
Unterhaltungen und nutzlosen<br />
Vergnügen verschwendet. Der Rauch<br />
der ´Donau -Luft-&Dampf-Schifffahrts-Gesellschaft´<br />
- das ist die Seele<br />
der Stadt: Rauch und Wahngebilde!<br />
Das bunte Treiben auf den Straßen,<br />
Lärm, die Pracht der golden gepanzerten<br />
Donauboote und der Neid derer,<br />
die von unten her auf diese Boote<br />
blicken; Frauen die ihren Rücken<br />
und Leib entblößen und sich mit<br />
erregenden aromatischen Essenzen<br />
wohlriechend machen; die bunten<br />
Flämmchen, die über die Fassaden<br />
U T O P I A<br />
SPENDEN<br />
AUFRUF<br />
PLATTENSCHNEIDEREI:<br />
Die Anschaffung der Geräte für den<br />
PLATTENSCHNEIDER, ja, die Mindestsumme<br />
für die Maschine, die künftig Einzelanfertigungen<br />
von Tonträgern für DJs,<br />
Musiker etc. herstellen soll, liegt leider so<br />
hoch und ist für uns „Normalsterbliche“<br />
ein zu harter Brocken!<br />
Deshalb bitten wir insbesondere alle,<br />
denen an einer autonomen, lebendigen,<br />
fluktuierenden Musikszene gelegen ist,<br />
diese Idee zu fördern und … zu geben!<br />
Das begehrte Gerät ist weiter unten/hinten<br />
zu bewundern<br />
Preis: ab € 6.000.- (wobei dies die absolute<br />
Untergrenze ist …)<br />
GESAMT: € 10.000.- die wir nur gemeinsam<br />
mit der CROWD, unseren GönnerInnen,<br />
zustande bringen werden, aber wir<br />
denken positiv ...<br />
Was ihr gebt: EINEN VON EUCH<br />
FREI GEWÄHLTEN, FREIWILLIG ZUR<br />
FÖRDERUNG DER UNABHÄNGIGEN<br />
KULTURSZENE BEREIT GE<strong>ST</strong>ELLTEN<br />
GELD-BETRAG ...<br />
Was Euch das bringt? Selbstverständlich<br />
lassen wir uns auch nicht lumpen<br />
und vergeben im „Bausteinsystem“ kleine<br />
Dankeschöns für eure finanzielle Unterstützung.<br />
Das kann jetzt – die Fortsetzung<br />
der Fernseh- bzw. Radiosendungen sein,<br />
eines der Exemplare der geplanten Druckausgaben,<br />
ein Jahresabo des Fanzines,<br />
eine D.I.Y.Musik-Sammlung oder sonstig<br />
Selbst gebranntes ... – oder wir organisieren<br />
ein geiles Fest für alle Gönner – je nach<br />
Wunsch und spontaner Eingebung.<br />
Bankverbindung:<br />
Kontonummer bzw. Überweisungsmöglichkeit:<br />
BAWAG/P.S.K.:<br />
BIC: OPSKATWW<br />
IBAN: AT44 6000 0101 1016 7739<br />
Beispiele:<br />
SPENDE BIS € 5.- Erwähnung auf der Liste der<br />
Unterstützenden<br />
SPENDE BIS € 10.- (siehe oben) PLUS Jahresabo<br />
FANZINE „eigenZine“<br />
SPENDE BIS € 25.- (siehe oben) PLUS entweder<br />
eine „DIE INSEL WÄHRTE NUR KURZ“-CD<br />
bzw. das Buch „DIE ARCHIVE DES EIGEN-<br />
SINNS“<br />
SPENDE € 50.- alle oben angeführten Teile<br />
SPENDE € 75.- plus persönliche Einladung zu<br />
einer Veranstaltung (Lesung, DJ-Line)<br />
SPENDE € 100.- (siehe € 75.-, aber für 2 Personen)<br />
SPENDE ab € 125.- wahlweise aus den oben<br />
angeführten Bereichen, oder aber:<br />
Eine PRIVATE LESUNG von Wolfgang E. Eigensinn<br />
Eine private „Auflegerei“ mit KIWEEDO … DJ-<br />
Line<br />
SPENDE ab € 250.- z.B. Lesung und DJ-Abend/<br />
(alle bis € 50.- inkl.)<br />
SPENDE ab € 500.- freie Wahl aus allen oben<br />
PLUS Überraschung<br />
SPENDE ab € 1000.- ein Studio-Tag, inkl. Aufnahmen<br />
und Mastering plus PLATTE aus der<br />
PLATTENSCHNEIDEREI<br />
oder EIN TAG MIT DEN HERRSCHAFTEN<br />
EIGENSINN & KIWEEDO …<br />
oder alles bis € 250.- plus 2 Mal eine Viertelseite<br />
Werbeschaltung im FANZINE (nur affine<br />
Produkte/Dienstleistungen etc.)<br />
€ 7.500.- HAUPTSPONSOR Paket nach Abmachung,<br />
Erwähnung in sämtlich gängigen und<br />
erlaubten Medien, Logo auf Flyers, im Fanzine<br />
usw., mediale Kooperation ...<br />
A<br />
n<br />
a<br />
r<br />
c<br />
hy<br />
der öffentlichen<br />
Häuser huschen; die fliegenden<br />
Balloonbootrestaurants in der Luft<br />
über den Straßen - das ist Wien! Die Ruhe<br />
und Gelassenheit der Seele verbrennt zu Asche.<br />
Solche verwüstete Seelen haben nur<br />
noch einen Wunsch: die Begierde...<br />
Die Begierde nach dem Rausch... Und<br />
übersättigte Seelen werden nur von<br />
Blut berauscht.“<br />
Während er dieses sagte, sieß er mit<br />
dem Finger vor sich in die Luft... Im<br />
Saal war zurückhaltendes Murren zu<br />
hören. Er fuhr fort:<br />
„Wien bringt anarchistische Persön-<br />
lichkeiten hervor. Ihr Wille, ihre geistige<br />
Leidenschaft ist Zerstörung. Man<br />
glaubt, Anarchie sei die Freiheit.; nein,<br />
Anarchie dürstet nur nach Anarchie. Es<br />
ist die Pflicht des Staates, diese zerstörenden<br />
Elemente zu bekämpfen - so<br />
lautet das Gesetz! Der Anarchie müssen<br />
wir den Willen zur Ordnung entgegenstellen.<br />
Wir müssen die gesunden<br />
Kräfte im Lande aufrufen und sie<br />
unter möglichst geringen Verlusten in<br />
den Krieg gegen die Anarchie führen.<br />
Wir erklären der Anarchie einen<br />
schonungslosen Krieg. Schutzmaßnahmen<br />
sind nur ein Notbehelf: die<br />
Stunde, da die Polizei ihre verwundbare<br />
Stelle offenbart, muß unausweichlich<br />
heranrücken. Zur selben Zeit, da wir die<br />
Zahl unserer Agenten um das Doppelte<br />
erhöhen, vermehrt sich die Menge<br />
der Anarchisten um das Vierfache.<br />
Wir müssen als erste zum Angriff<br />
übergehen, müssen den Entschluß zu<br />
einer harten und unvermeidlichen<br />
Handlung fassen: wir müssen die Stadt<br />
zerstören und vernichten.“<br />
Die Hälfte der Ratsmitglieder im<br />
kaiserlich-königlichen Hofburgbräu-<br />
Amphietheater brüllte auf und sprang<br />
von den Plätzen. Die Gesichter der<br />
Menge, Verwaltungsfachangestellte,<br />
Servicekräfte und Exekutivbevollmächtigte,<br />
waren bleich, die Augen<br />
glühten. Durch einen Blick stellte der<br />
Redner die Ruhe wieder her.<br />
U L T R A<br />
ine weiße Rose?<br />
E<br />
Wenn in vielen Jahren unsere Kinder die Meere von versenktem<br />
Atommüll befreien ...<br />
Und deren Kinder noch die Folgen unserer Verbrechen spüren -<br />
Wenn sie ausgestorbene Tiere und Pflanzen in DNA „Fuzzel-Puzzelei“<br />
rekonstruieren ...<br />
Wenn sie fragen werden:<br />
sind diese Wesen nun die selben - oder die gleichen?<br />
Oder ob sie gar sich kaum mehr gleichen ...<br />
Wenn sie Todesraten und Artensterben<br />
mit den Nazischergen einst vergleichen<br />
...<br />
Wenn sie fragen werden:<br />
Ob unsere Vergehen mit<br />
jenen<br />
sich nicht einmal mehr gleichen<br />
…<br />
Werden sie dann jene die mit<br />
Farbe,<br />
faulen Eiern<br />
und Urin nicht wollten weichen<br />
als eine Weiße Rose feiern?<br />
PS:<br />
Als die Bullen dann da raus gekommen sind, mit ihrer schwarzen<br />
versifften Kleidung, da hat nur mehr der Iro(kese) gefehlt<br />
und ich hätte glatt zu den Punks sie gezählt!<br />
Hatten sie da einmal einen Kampf<br />
wie wir ihn jeden Tag nach innen und außen kämpfen?<br />
IMPRESSUM:<br />
„ eigenZine“<br />
Herausgegeben von<br />
Wolfgang E. Eigensinn und Simon B.<br />
zur Belebung der (alternativen) Kulturszene …<br />
Postredaktion, Layout und Gottkönig: Marcus Hinterthür<br />
Dieses Medium wird auf verschiedensten Vertriebswegen an/in<br />
die Öffentlichkeit gebracht und ruft, neben dem informativen<br />
Gehalt, zu gemeinsamen, neuen Wegen in der aktiven Gestaltung<br />
von Kulturpolitik auf.<br />
Danke auch an Fr. Dr. Julia DANIELCZYK (MA7), welche sich<br />
bemüht hat, mir Arbeitsmittel zur Verfügung zu stellen und<br />
mich damit kurzfristig vom ständigen f inanziellen Druck befreite,<br />
auch der Literaturabteilung des BKA – sowie den immer<br />
sehr wichtigen Zuwendungen von unterschiedlichsten Privat-<br />
Personen.<br />
Besonderer Dank geht natürlich an den <strong>ST</strong>/A/R-Architekten<br />
Heidulf GERNGROSS, der durch den Mitdruck in seiner Kunst-<br />
Zeit-Schrift hilft, Flächendeckend und über die Grenzen hinaus<br />
aktiv zu sein!<br />
KONTAKT:<br />
Wolfgang E. Eigensinn, gelbsicht@yahoo.de, Tel.: 0660/5571643<br />
Simon Brodicky, PLATTENSCHNEIDEREI, simon@brodicky.at,<br />
Tel.: 0650/7720402<br />
HP: www.fsk27.at<br />
„Die Stadt wird unausbleiblich,<br />
auf die eine oder die andere Weise,<br />
zerstört werden, wir selbst müssen die<br />
Zerstörung organisieren. Ich werde<br />
im weiteren einen Plan vorlegen, der<br />
die Umsiedlung der gesunden Teile<br />
der städtischen Einwohnerschaft in<br />
ländliche Bezirke vorsieht. Zu diesem<br />
Zweck müssen wir uns des jenseits der<br />
Berge gelegenen, überaus fruchtbaren<br />
Landes bedienen, das seinerzeit von<br />
der Bevölkerung nach dem Bürgerkrieg<br />
verlassen worden ist. Eine ungeheure<br />
Arbeit steht bevor. Doch ihr Ziel ist<br />
groß. Es versteht sich von selbst, daß wir<br />
mit dieser Maßnahme der Zerstörung<br />
der Stadt die Zivilisation nicht retten;<br />
wir sind nicht einmal imstande, ihren<br />
Untergang zu verzögern, aber wir<br />
geben der übriggebliebenen Welt die<br />
Möglichkeit, ruhig und feierlich zu<br />
sterben.“<br />
„Was sagt er?“ schrien die Zuhörer<br />
mit erschrockenen hohen Stimmen.<br />
„Warum sollen wir sterben?“<br />
„Er hat den Verstand verloren!“<br />
„Nieder mit ...“, die restlichen Worte<br />
gingen im aufbrausenden Tumult unter.<br />
Steine flogen, der Redner rannte Schutz<br />
suchend zum hinteren Bühneneingang<br />
hinaus, dann flackerte das Bild, der<br />
Schirm erlosch.<br />
Dazu der Initiator Simon B., vielleicht<br />
besser bekannt als KIWEEDO<br />
…<br />
Ahoi! Erklingt die Stimme aus dem<br />
Untergrund. Der natual-born-brodigy,<br />
meines Zeichens Produzent, Dj, Musiker<br />
sendet dieses Signal um das Guade weiterhin<br />
bestehen zu sehn.<br />
Schwersthörig aber davon unbekümmert<br />
experimentierte ich schon in meiner<br />
Kindheit mit Musikinstrumenten<br />
verschiedenster Art, wodurch sich mein<br />
Gehör mit den Jahren stetig verfeinerte.<br />
So begann ich in meiner Jugend mit<br />
den ersten Aufnahmen (es wurde Dudelsack<br />
mit E-Gitarre und Schlagzeug recordet)<br />
und ein wenig später kamen dann<br />
erste Hiphop Instrumental und Jungle<br />
Produktionen. Darauf folgten Jahre der<br />
Gehörschulung, experimentelles Arrangieren,<br />
Mischen und Gestalten.<br />
Nach zehn Jahren Soundforschung,<br />
erfüllte ich mir einen Traum als DJ und<br />
fing an mir meine Produktionen auf<br />
Schallplatten schneiden zu lassen. Dies<br />
ermöglichte mir die Differenzen zwischen<br />
digitalem und analogen Soundwork zu<br />
erkunden und meine Fähigkeiten speziell<br />
beim Mastering von Tonmaterial zu steigern<br />
und verfeinern.<br />
Ernüchternd ist die Einsicht, dass das<br />
Konsumverhalten der Menschen zu einem<br />
massiven Rückgang der Schallplattenproduktionen<br />
geführt hat. Dieser Markt<br />
scheint tapfer seine letzten Zuckungen<br />
durchzustehn.<br />
Dieses Projekt zusammen mit FSK27<br />
als Kultur-Plattform für kreative Menschen<br />
der verschiedensten Genres soll<br />
die Qualität erzielen, welche die übliche<br />
Komprimierung (mp3, mp4) der Internet-Releases<br />
nicht bieten kann.<br />
Denn: „Das Guade kummt vum Vinü!“<br />
Simon B. -<br />
http://www.vinylrecorder.com