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Leseprobe zu »LaParisienne«

Leseprobe zu: »LA PARISIENNE – Das neue Paris, die Stadt der Frauen« Autorin: Lindsey Tramuta, Fotos: Joanne Pai 320 Seiten, Hardcover, Euro (D) 28 | Euro (A) 29 | CHF 33 ISBN 978-3-03876-170-9 (Midas Collection) Paris-Kennerin Lindsey Tramuta stellt die Stadt an der Seine und ihre Bewohnerinnen so vor, wie sie wirklich sind, in ihrer gesamten Komplexität und Diversität. In 50 spannenden Porträts verschiedener Frauen, den authentischen Geschichten dieser Aktivistinnen, Künstlerinnen, Visionärinnen und Macherinnen entsteht das Bild einer neuen Bewegung, in deren Mitte sich Paris zu einem kulturellen Zentrum der Frauenpower entwickelt. »La Parisienne« ist aber auch eine Liebeserklärung an die schönsten unentdeckten Orten dieser lebendigen Metropole. Wunderschön illustriert mit exzellenten Fotos zeigt es das wahre Paris der Frauen in all seiner Vielfalt.

Leseprobe zu:
»LA PARISIENNE – Das neue Paris, die Stadt der Frauen«
Autorin: Lindsey Tramuta, Fotos: Joanne Pai

320 Seiten, Hardcover, Euro (D) 28 | Euro (A) 29 | CHF 33
ISBN 978-3-03876-170-9 (Midas Collection)

Paris-Kennerin Lindsey Tramuta stellt die Stadt an der Seine und ihre Bewohnerinnen so vor, wie sie wirklich sind, in ihrer gesamten Komplexität und Diversität. In 50 spannenden Porträts verschiedener Frauen, den authentischen Geschichten dieser Aktivistinnen, Künstlerinnen, Visionärinnen und Macherinnen entsteht das Bild einer neuen Bewegung, in deren Mitte sich Paris zu einem kulturellen Zentrum der Frauenpower entwickelt. »La Parisienne« ist aber auch eine Liebeserklärung an die schönsten unentdeckten Orten dieser lebendigen Metropole. Wunderschön illustriert mit exzellenten Fotos zeigt es das wahre Paris der Frauen in all seiner Vielfalt.

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Bevor wir <strong>zu</strong>m Kern deiner Arbeit kommen, möchte ich dir folgende Frage stellen: Gibt es<br />

einen Zusammenhang zwischen dem Filmemachen und all den LEGO-Steinen in deinem Büro?<br />

In dem Wort Filmemacherin steckt ja das Wort »Macherin«. Schon als Kind liebte ich<br />

LEGO-Steine, weil ich damit kreativ sein und kleine Welten aus hellen, bunten Steinen<br />

bauen konnte. Zusammen mit meinen Nachbarskindern habe ich ganze Städte aus<br />

LEGO gebaut und Geschichten <strong>zu</strong> ihren Einwohnern erfunden. Nach einer Weile haben<br />

wir die Steine wieder auseinander genommen und neue Häuser gebaut. Die Arbeit einer<br />

Regisseurin – einer Filmemacherin – ist ähnlich. Es geht immer um Teamwork und um<br />

das Schaffen komplexer, virtueller Welten. Ich bin leidenschaftliche Anhängerin von<br />

Gleichberechtigung und eines meiner liebsten LEGO-Gebilde ist ein Filmset mit einer<br />

nur aus Frauen bestehenden Crew: von der Regisseurin über die Kamerafrau und die<br />

Tonassistentin bis <strong>zu</strong>r Regieassistentin. Immer wenn ich das sehe, muss ich lächeln.<br />

Die Filme, die du machst, transportieren immer sehr starke Botschaften. Gab es einen<br />

Auslöser in deinem Leben, aufgrund dessen du dich für einen gesellschaftlichen Schwerpunkt<br />

in deiner Arbeit entschieden hast?<br />

In der Filmschule habe ich mich mehr für Fiction interessiert und nur Projekte mit<br />

fiktionalen Geschichten verfolgt. Nach meinem Abschluss in Boston zog ich nach Paris.<br />

Wenn ich mich dort als Filmemacherin vorstellte, nahm mich jedoch niemand ernst.<br />

Die Reaktion war meist: »Oh, du studierst Film?« Oder »Was für Kurzvideos machst du<br />

denn?«. In meiner Ausbildung hatte ich ein Feature gemacht; dort haben mich meine<br />

Lehrer und Freunde immer ermutigt und mein Talent erkannt. Nun kam ich nach Paris<br />

und wurde aufgrund meines Alters, meines Geschlechts und meiner äußerlichen Erscheinung<br />

beurteilt. Das war ein totaler Schock für mich. Die höchste Hürde, die ich <strong>zu</strong> überwinden<br />

hatte, war meine mangelnde Glaubwürdigkeit. Später habe ich das noch härter<br />

bei einigen Fernsehsendern erfahren, denen ich meinen Film vorstellte. Ich hatte einen<br />

Wettbewerb bei einem neuen Sender gewonnen und präsentierte den Geschäftsführern<br />

meinen Film. Zuerst sagten sie: »Herzlichen Glückwunsch! Toller Film, fantastisches<br />

Projekt, aber bevor wir weitermachen: Können wir dir helfen, einen Réalisateur (einen<br />

männlichen Regisseur) dafür <strong>zu</strong> finden?« Ich war total perplex, denn auf jeder Seite der<br />

Vorlage stand »Autorin und Regisseurin: Elena Rossini«. Aber ich sollte im Film sein –<br />

vor der Kamera – und einen männlichen Regisseur bekommen. Ich kochte vor Wut!<br />

Frauen hinter der Kamera oder Frauen mit technischen Aufgaben sind die Minderheit<br />

(nur ca. 4 Prozent aller engagierten Regisseure der Top 100 Filme 2018<br />

und 3 Prozent aller Kameraleute der wichtigsten Animationsfilme 2016 bis 2018). 40<br />

Gegenüberliegende Seite: Das Büro und kreative Heiligtum von Elena Rossini.<br />

78 LA PARISIENNE

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