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Kap. 12, PDF - ETH Zürich

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"Holzwirtschaftspolitik", <strong>Kap</strong>itel <strong>12</strong>: EU und GATT Seite 18<br />

Landwirtschaft<br />

Gegenseitig erleichterter Marktzutritt in bestimmten Bereichen (z.B. Käse)<br />

Das Vertragswerk bleibt hinter dem "Integrationsniveau" des EWR-Abkommens zurück, was<br />

auch zu erwarten war. Gleichwohl wird es als ausgewogen bezeichnet. Der Marktzugang für<br />

Wirtschaft und Schweizer Bürger wird deutlich verbessert. Die Kosten des Abkommens werden<br />

für die Schweiz auf rund 400 Millionen Franken veranschlagt (einzelne Quellen nennen weit<br />

mehr). Allgemein wird aber ein wesentlich stärkerer Wachstumsschub erwartet. Allein im Luftverkehr<br />

sollen künftig Kosten von mehr als 200 Millionen Franken wegfallen.<br />

Die sieben Abkommen machten zahlreiche Gesetzesänderungen nötig. Diese wurden in der<br />

Sondersession im September im Parlament beraten und schliesslich gutgeheissen. Viel zu diskutieren<br />

gaben insbesondere die flankierenden Massnahmen zum Landverkehrsabkommen<br />

sowie zum freien Personenverkehr. In beiden Fällen konnten schliesslich Kompromisslösungen<br />

gefunden werden, welche die Wahrscheinlichkeit eines Referendums reduzierten. Dem Begehren,<br />

die bilateralen Verträge einem obligatorischen Referendum zu unterstellen, wurde schliesslich<br />

nicht stattgegeben. Als seinerzeitiger Sieger in der EWR-Abstimmung, gab NR Blocher<br />

schliesslich bekannt, für ein Referendum gegen "die Bilateralen" nicht zur Verfügung zu stehen<br />

(wiewohl es sich um miserable Verträge handle!).<br />

Ein solches wurde von den Schweizer Demokraten ergriffen und kam auch zustande. Die Abstimmung<br />

fand schliesslich am 21. Mai 2000 statt. Die bilateralen Verträge wurden mit solidem<br />

Mehr (67.2% JA) angenommen. Damit bestehen Chancen, dass sich das Verhältnis zur Europäischen<br />

Union normalisiert.<br />

Tabelle <strong>12</strong>.1.5.2-1: Chronologie der bilateralen Verträge mit der EU<br />

1992 6. Dezember Ablehnung des Beitritts zum EWR<br />

1993 5. Februar Vorschlag an die EU zur Eröffnung von Verhandlungen in 15 Bereichen<br />

8./9. November Beschluss des Allgemeinen Rats der EU Verhandlungen mit der Schweiz aufzuneh-<br />

men<br />

1998 11. Dezember Abschluss der bilateralen Verhandlungen I in 7 Bereichen<br />

1999 21. Juni Unterzeichnung der Bilateralen Abkommen I<br />

2000 21. Mai Volksabstimmung zu den Bilateralen Abkommen I (67.2% JA)<br />

2001 Juni Grundsatzeinigung zwischen der Schweiz und der EU zu Bilateralen Verhandlungen II<br />

2002 1. Juni Inkrafttreten der Bilateralen Abkommen I<br />

17. Juni Start der Bilateralen Verhandlungen II mit allen Themen<br />

Quelle: Integrationsbüro des EDA und EVD, www.europa.admin.ch

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