Recht & Geld Herbst/Winter 2017
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Früh beginnen, effektiv sparen<br />
Steuerersparnisse, Zuschüsse und Anlagen für die Altersvorsorge nutzen<br />
KAPITALANLAGE<br />
Rund 40 % der Deutschen rechnen<br />
damit, dass ihre Rente mehr als<br />
80 % ihres letzten Nettolohns ausmacht.<br />
Weit gefehlt. Bis 2015 fiel<br />
das Rentenniveau bei 45 Beitragsjahren<br />
auf 48,2 %. Bis 2030, so wird<br />
geschätzt, wird es 43,0 % erreichen.<br />
Für das Jahr 2050 geht man davon<br />
aus, dass auf einen Rentner ein<br />
Beitragszahler kommt.<br />
Foto: MVB<br />
Bereits heute sind laut statistischem Bundesamt<br />
3% aller Personen über 65 Jahre<br />
auf Grundsicherung angewiesen. Die wachsende<br />
Zahl von prekären Arbeitsverhältnissen<br />
und Solo-Selbstständigen lässt darauf schließen,<br />
dass dieser Prozentsatz in der Zukunft steigen<br />
wird. Trotzdem sorgen immer noch viele Menschen<br />
nicht vor.<br />
Im Bereich des Durchschnittsverdienstes,<br />
also Einkommen zwischen 2.000 und 2.500<br />
Euro, sind es fast 30%, die absolut nichts für<br />
eine Altersvorsorge tun. Dabei ist es gar nicht so<br />
schwer, für sich ein persönliches Modell zu finden.<br />
Stattdessen werden staatliche Zuschüsse<br />
und Steuerersparnisse liegen gelassen. Und statt<br />
attraktive Sparmöglichkeiten zu nutzen dümpelt<br />
das <strong>Geld</strong> auf den Sparkonten vor sich hin und<br />
verliert immer mehr an Wert.<br />
Regeln für die <strong>Geld</strong>anlage<br />
wenn bestimmte Anlageformen eine staatliche<br />
Förderung erfahren, beispielsweise durch Zulagen<br />
oder steuerliche Vergünstigungen?<br />
Formen der <strong>Geld</strong>anlagen<br />
Das Sparbuch hat ausgedient. Von Ausnahmen<br />
abgesehen liegt der Zinssatz selten über<br />
0,1%. Tagesgeldkonten dienen lediglich dem<br />
Zwischenparken von <strong>Geld</strong> für z. B. anstehende<br />
Steuernachzahlungen und bringen selten mehr<br />
als 0,3 % Zinsen.<br />
Mit Festgeldern können Guthaben kurz- bis<br />
mittelfristig angelegt werden. Ein Blick auf den<br />
europäischen Anlagemarkt ist dabei sinnvoll.<br />
Der Bausparvertrag kann zur Sicherung späterer<br />
Bauspardarlehen genutzt werden. Zudem ist<br />
der Bezug einer Wohnungsbauprämie möglich.<br />
Schon gewusst?<br />
78 % der Deutschen verfügen über<br />
ein Sparkassen- oder Bausparkonto.<br />
Zwei Billionen Euro Bargeld und Einlagen<br />
liegen auf diesen Konten.<br />
6,8 Milliarden Euro entgehen laut<br />
finanzen.net deutschen SparerInnen<br />
jährlich durch sinkende Zinsen.<br />
(Stand: August 2015)<br />
715 Milliarden Euro haben die Deutschen<br />
in Investmentfonds angelegt.<br />
Selbst die deutschen Lebensversicherer<br />
haben 27,2 % ihres Vorsorgevermögens<br />
in Investmentfonds investiert.<br />
Grundsätzlich gilt: je früher, desto besser, denn<br />
dadurch kann man den Zinseszinseffekt ausnutzen.<br />
Wer 100 € bei 3% Rendite über 20 Jahre<br />
spart, kommt auf rund 32.700 Euro. Wer nur<br />
fünf Jahre früher anfängt, erhält fast 12.000<br />
Euro mehr! Und wer 10 Jahre früher anfängt,<br />
würde sogar auf 58.000 Euro kommen!<br />
Wichtig ist es, sich ein Ziel zu setzen und<br />
darüber nachzudenken, über welche Möglichkeiten<br />
man verfügt, welche Flexibilität benötigt<br />
wird und wie hoch die Risikobereitschaft ist.<br />
Wer langfristig denkt, hat hierbei wesentlich<br />
mehr Möglichkeiten.<br />
Es sollte nie auf eine einzige Anlageform gesetzt<br />
werden. Eine Risikostreuung ist die Grundlage<br />
für einen Erfolg. Risikostreuung bedeutet,<br />
verschiedene Anlageformen nebeneinander zu<br />
nutzen. Bei gleichen Produkten sollte das <strong>Geld</strong><br />
auf verschiedene Gesellschaften verteilt werden.<br />
Und letztendlich sollte man steuerliche<br />
Aspekte ebenso berücksichtigen wie staatliche<br />
Förderungen. Warum höhere Risiken eingehen,<br />
Vermögenswirksame Leistungen werden als<br />
Fondssparplan jährlich mit 20 % gefördert und<br />
als Bausparvertrag mit 18 %, wenn bestimmte<br />
Einkommensgrenzen nicht überschritten werden.<br />
Geeignet für Auszubildende und ArbeitnehmerInnen.<br />
Fondsparpläne bieten eine große Palette an<br />
interessanten Möglichkeiten, um mit regelmäßigen<br />
Beträgen dauerhaft Guthaben mit Rendite<br />
aufzubauen.<br />
Rentenversicherungen im privaten und betrieblichen<br />
Bereich machen Sinn, wenn Zulagen<br />
oder staatliche Förderung in Anspruch genommen<br />
bzw. Steuern gespart werden können.<br />
Investmentdepots eignen sich für die mittelund<br />
längerfristige Anlage von Guthaben. Die<br />
Streuung der Anlagen mindert das Risiko. Eine<br />
nachhaltige Investmentlösung kann das Depot<br />
ergänzen.<br />
4,1 % Rendite wurden in den letzten<br />
15 Jahren im Durchschnitt rechnerisch<br />
mit europäischen Aktien erwirtschaftet,<br />
davon lediglich 1,2 % durch Kursgewinne.<br />
Über 16 Millionen Beschäftigte nutzen<br />
die betriebliche Altersvorsorge.<br />
Zusätzlich gibt es mehr als 16,4<br />
Millionen Riesterverträge zur zusätzlichen<br />
Vorsorge im Alter.<br />
44 % der Deutschen haben in eine<br />
Wohnimmobilie investiert, die Investitionssumme<br />
beträgt im Schnitt jeweils<br />
205.800 Euro. Weitere 18 Prozent<br />
haben durchschnittlich 256.500 Euro in<br />
andere Immobilien investiert.<br />
Quelle: Versicherungs- und Finanzkontor<br />
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