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Recht & Geld Frühling/Sommer 2019

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Vorsorge ist Fürsorge<br />

Regelungsmöglichkeiten für schwierige Lebenssituationen<br />

VORSORGE<br />

Das Leben ist wechselhaft, guten Zeiten folgen<br />

schlechte Zeiten, auf Gesundheit kann<br />

Krankheit folgen. Vorsorgen bedeutet, darauf<br />

vorbereitet zu sein, dass es Lebenssituationen geben<br />

kann, in denen man seine Geschicke nicht mehr<br />

selbst bestimmen kann: man erleidet einen Unfall,<br />

ist krank, dement oder auf Dauer pflegebedürftig.<br />

Vorsorgen bedeutet auch, in guten Zeiten einvernehmlich<br />

Regelungen für schwierige Lebenssituationen<br />

wie Trennung und Scheidung zu treffen.<br />

Ist man durch Unfall, Krankheit oder Ortsabwesenheit<br />

vorübergehend gehindert, selbst zu<br />

handeln, kann dies zu erheblichen Nachteilen führen.<br />

Eine persönliche Postzustellung kann nicht erfolgen,<br />

ein Vertrag kann nicht geschlossen werden,<br />

eine notwendige Entscheidung im medizinischen<br />

oder persönlichen Bereich verzögert sich, wenn<br />

man keine Vorsorge getroffen hat. Solange Eheund<br />

Lebenspartner miteinander glücklich sind,<br />

regelt sich fast alles wie von selbst. In kritischen<br />

Situationen wie Trennung und Scheidung kommt<br />

es jedoch oft zu vermeidbaren Auseinandersetzungen,<br />

für die man vorsorgen kann.<br />

Sicherheit in jeder Lebenslage<br />

Jeder, der einen Betrieb hat, möchte, dass sein Betrieb<br />

später einmal sachgerecht fortgeführt wird,<br />

nicht unbedingt durch die nächsten Angehörigen.<br />

Er sollte daher vorsorgend regeln, wann, wie und<br />

auf wen sein Betrieb dereinst übergehen soll, damit<br />

er gut fortgeführt wird. Und schließlich: Im<br />

Falle des Ablebens fließt, falls nichts geregelt ist,<br />

Vermögen an Personen, die möglicherweise daran<br />

nicht teilhaben sollen – schlimmstenfalls entsteht<br />

Streit unter den Erben.<br />

Dies macht deutlich, welche Probleme in allen<br />

Lebensbereichen entstehen können, falls man für<br />

die Wechselfälle des Lebens keine Vorsorge getroffen<br />

hat. Es gelten dann die gesetzlichen Vorschriften,<br />

die nicht unbedingt den eigenen Interessen<br />

entsprechen. Kann man z. B. nicht für sich<br />

selbst sorgen, wird vom Gericht ein gesetzlicher<br />

Betreuer bestimmt.<br />

Individuelle Interessen frühzeitig regeln<br />

Will man dies vermeiden, kann man Vorsorge treffen,<br />

indem man derjenigen Person eine umfassende<br />

Vollmacht erteilt, der man sein Vertrauen schenkt.<br />

Gleiches gilt für die Patientenverfügung, wenn man<br />

unter bestimmten Voraussetzungen keine lebensverlängernden<br />

Maßnahmen wünscht.<br />

Um bei Trennung und Scheidung unnötige Belastungen<br />

und Streit zu vermeiden, kann es sinnvoll<br />

sein, schon in guten Zeiten Regelungen für solche<br />

Krisenzeiten zu treffen, sowohl für die Versorgung<br />

gemeinsamer Kinder als auch für die Vermögensauseinandersetzung.<br />

Man kann daher jederzeit<br />

Ehe- und Partnerschaftsverträge mit Regelungen<br />

schließen, die der persönlichen Lebenssituation<br />

besser entsprechen, als es das Gesetz vorsieht.<br />

Über ein Testament regelt man die <strong>Recht</strong>snachfolge<br />

in das Vermögen zum Zeitpunkt seines Ablebens<br />

und hat damit ein Instrument in den Händen,<br />

um Vermögen so zu verteilen, wie man es wünscht,<br />

und mit angemessenen Regelungen darauf hinzuwirken,<br />

dass es bei mehreren Erben keinen Streit<br />

unter ihnen gibt. Schließlich gehört zu den Überlegungen<br />

der Vorsorge auch die Entscheidung, wo<br />

und wie man beigesetzt werden möchte, wie eine<br />

Trauerfeier gestaltet werden soll und ob vorsorglich<br />

schon zu Lebzeiten Vereinbarungen zur Bestattung<br />

und Grabpflege geschlossen werden sollen.<br />

Expertenrat<br />

Dr. Matthias Martens<br />

<strong>Recht</strong>sanwalt und Notar<br />

Fachanwalt für Erbrecht<br />

Fachanwalt für Handels- und<br />

Gesellschaftsrecht<br />

Um Belastungen zu<br />

vermeiden, sollten<br />

Regelungen für den<br />

Ernstfall bereits in<br />

guten Zeiten getroffen<br />

werden. Klarheit<br />

schaffen zum Beispiel<br />

Ehevertrag und Testament,<br />

aber auch Vollmacht<br />

und Patientenverfügung.<br />

www.dr-mahlstedt.de<br />

Gert Overbeck<br />

<strong>Recht</strong>sanwalt und Notar a. D.<br />

Jürgen Kelm<br />

<strong>Recht</strong>sanwalt und Notar a. D.<br />

Dr. Thomas Carstens<br />

<strong>Recht</strong>sanwalt und Notar<br />

Joachim Wendisch<br />

<strong>Recht</strong>sanwalt und Notar<br />

Günther Hoffmann<br />

<strong>Recht</strong>sanwalt und Notar<br />

Carsten Geschke<br />

<strong>Recht</strong>sanwalt und Notar<br />

Dr. Björn Winkler<br />

<strong>Recht</strong>sanwalt<br />

Kerstin Turowski<br />

<strong>Recht</strong>sanwältin<br />

Roland W. Hasch<br />

<strong>Recht</strong>sanwalt<br />

Dr. Matthias Martens<br />

<strong>Recht</strong>sanwalt und Notar<br />

Ulla Linnemann<br />

<strong>Recht</strong>sanwältin<br />

Wiebke Nitschner<br />

<strong>Recht</strong>sanwältin<br />

Jörn Groninger<br />

<strong>Recht</strong>sanwalt<br />

Katharina Zimmermann<br />

<strong>Recht</strong>sanwältin<br />

www.dr-mahlstedt.de<br />

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